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JAHRESFINANZBERICHTFÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2023STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE – KONZERN
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 1
KONZERNABSCHLUSS
Bestätigungsvermerk
Bericht zum Konzernabschluss
Wir haben den Konzernabschluss der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und dem Bankwesengesetz.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden (erwartete Kreditverluste)
Sachverhalt
Wertminderungen von Krediten und Darlehen stellen die beste Schätzung des Managements hinsichtlich der erwarteten Verluste aus dem Kreditportfolio zum Abschlussstichtag dar.
Die Bestimmung der Höhe der Risikovorsorgen unterliegt aufgrund der einfließenden Annahmen und zu treffenden Einschätzungen einem erheblichen Ermessensspielraum des Managements.
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hat zur Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten interne Richtlinien und spezifische Prozesse implementiert. Diese hängen maßgeblich von quantitativen und qualitativen Kriterien ab und erfordern Einschätzungen und Ermessensausübungen des Managements.
Zur Bestimmung der Höhe der Wertminderungen werden gemäß IFRS 9 szenariobasierte Discounted-Cashflow-Methoden angewandt:
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 2
Kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für nicht ausgefallene Kredite werden Wertminderungen kollektiv ermittelt und entsprechen, sofern keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos eingetreten ist, den erwarteten Kreditverlusten bei Ausfall innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos von nicht ausgefallenen Krediten werden Wertminderungen in Höhe des erwarteten Verlusts über die Restlaufzeit dieser ermittelt. Ebenso werden erwartete Verluste über die Restlaufzeit für jene nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen ermittelt, bei denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung (2018) wegen fehlender Daten das Kreditrisiko zum Zugangszeitpunkt nicht verlässlich bestimmt werden konnte.
Für ausgefallene Kredite und Darlehen mit vergleichbarem Risikoprofil, die für sich genommen nicht als signifikant zu betrachten sind, werden die erwarteten Kreditverluste ebenfalls kollektiv ermittelt.
Im Rahmen der kollektiven Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten werden Ausfallswahrscheinlichkeiten, zukunftsgerichtete Informationen und Parameter, auf Basis derer die erwarteten Cashflows sowie die erwarteten Erlöse aus Sicherheiten geschätzt werden, berücksichtigt. Diese Schätzungen werden mit Hilfe statistischer Modelle vorgenommen.
Nicht kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für ausgefallene Kredite und Darlehen, die auf Kreditnehmerebene als signifikant zu betrachten sind, werden erwartete Kreditverluste in einer Einzelfallbetrachtung ermittelt. Diese Wertminderungen werden unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien, der erwarteten Cashflows sowie der erwarteten Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten bestimmt.
Die Modelle, die zur Ermittlung von Wertminderungen entwickelt und implementiert wurden, sind spezifisch für die einzelnen Kreditportfolios. Sowohl für Produkte als auch für das wirtschaftliche Umfeld werden länderspezifische und zukunftsgerichtete Merkmale verwendet, die für die jeweilige Verlustschätzung relevant sind, was zu einer erhöhten Komplexität der Modelle und Inputfaktoren führt. Die der Schätzung von Wertminderungen von Krediten und Darlehen, insbesondere der Berücksichtigung zukünftiger wirtschaftlicher Verhältnisse, inhärenten Unsicherheiten sind auch 2023 durch die geopolitische und wirtschaftliche Situation erhöht.
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hat diesem Umstand durch kollektive Stufenzuteilung und In-Model Anpassung Rechnung getragen:
Zum einen wurden auf der Grundlage expertenbasierter Kriterienkataloge Kundengruppen identifiziert, die von den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen potenziell besonders betroffen sind. Für diese Kundengruppen wird untersucht, ob es zu einer kollektiven signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist, die am einzelnen Finanzinstrument noch nicht feststellbar ist (kollektive Stufenzuteilung).
Bei den in die Modellierung der erwarteten Kreditverluste einbezogenen zukunftsgerichteten Informationen trägt die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, wie im Anhang zum Konzernabschluss, Kapitel 31. Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos weiter ausgeführt, der erhöhten Unsicherheit über die zukünftigen volkswirtschaftlichen Entwicklungen durch Anpassungen der makroökonomischen Annahmen und eine hohe Gewichtung des verwendeten Downside-Szenarios Rechnung (In-Model Anpassung).
Details zur Methodik werden im Anhang zum Konzernabschluss, Kapitel 31. Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos dargestellt.
Aufgrund
des großen Ermessensspielraums des Managements in der Ausgestaltung der Overlays, inkl. der Festlegung und Gewichtung makroökonomischer Zukunftsszenarien,
der hohen Unsicherheiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die mit einem hohen Maß an prüferischem Ermessen einhergehen,
der Komplexität der Modelle und interdependenten Annahmen und des damit verbundenen Prüfungsaufwands und
des Volumens der Risikovorsorgen
haben wir diesen Bereich als wesentlichen Prüfungssachverhalt identifiziert.
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Prüferisches Vorgehen
Um die Angemessenheit der Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden zu beurteilen, haben wir
unser Verständnis der von der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, angewandten Berechnungsmethodik für erwartete Kreditverluste auf der Grundlage von Richtlinien, Dokumentationen und Interviews aktualisiert und die Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS 9 überprüft. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Anpassungen von Methoden und Prozessen, die angewendet wurden, um die erhöhten Unsicherheiten im gegenwärtigen und zukünftigen Umfeld in den erwarteten Kreditverlusten zu erfassen.
die Kontrollaktivitäten im Kreditrisikomanagement und in den Kreditgeschäftsprozessen evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet, insbesondere hinsichtlich der Kreditgenehmigung, der laufenden Überwachung und des Frühwarnungssystems, sowie der Prozesse rund um die Früherkennung von Ausfällen sowie die Beurteilung, dass eine Rückzahlung als unwahrscheinlich erachtet wird („unlikely to pay“, UTP), erhoben und kritisch gewürdigt.
im Bereich der Ratingmodelle und Sicherheitenbewertung Kontrollaktivitäten evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet.
die Modell-Governance sowie ausgewählte Validierungsprozesse evaluiert und jene Informationen kritisch gewürdigt, die an das Management berichtet wurden. Wir haben mithilfe unserer Experten die Ergebnisse von Backtesting und Modellvalidierungen überprüft.
die Angemessenheit von Kreditrisiko-Parametern und -Modellen unter Berücksichtigung der möglichen Strukturbrüche in den beobachtbaren Daten untersucht und kritisch gewürdigt und die Plausibilität von Erwartungen und Schätzungen, die aufgrund solcher Verzerrungen vorgenommen wurden, um signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos einzelner Kunden oder von Kundengruppen zu identifizieren, beurteilt.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Stufenzuteilung gemäß den relevanten Richtlinien getestet.
Sensitivitäten und Auswirkungen der IFRS-9 spezifischen Modellaspekte analysiert.
evaluiert, ob Schlüsselkomponenten der Berechnung der erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss-Berechnung) korrekt in die Modelle einbezogen werden, indem wir Walkthroughs durchgeführt und Steuerungstabellen überprüft haben
für ausgewählte Portfolien die korrekte Expected Credit Loss-Berechnung getestet.
die Angemessenheit und Plausibilität zukunftsgerichteter Informationen beurteilt, die in die Schätzungen einfließen. Dabei haben wir insbesondere die zugrunde gelegten makroökonomischen Prognosen mit externen Informationsquellen verglichen und die Szenariengewichtung kritisch gewürdigt.
anhand von Stichproben getestet, ob Verlustereignisse gemäß den internen Richtlinien identifiziert wurden, und beurteilt, ob Ereignisse eingetreten sind, welche die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers in Bezug auf die Kreditforderung erheblich beeinflussen. Außerdem haben wir anhand von Stichproben die Angemessenheit der Risikovorsorgen geprüft und die unterstellten Szenarien sowie die geschätzten erwarteten Cashflows beurteilt.
Verweis auf weitergehende Informationen
Zu weiteren Details über die Bestimmung von erwarteten Kreditverlusten sowie über die Ausgestaltung der dafür eingesetzten Modelle verweisen wir auf die Ausführungen des Vorstandes im Anhang zum Konzernabschluss in den Kapiteln c) Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen, 29. Risikomanagement und 31. Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos.
Bewertung von assoziierten Unternehmen
Sachverhalt
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hält an der Erste & Steiermärkische Bank d.d., Rijeka, 41,0 % sowie jeweils 26,0 % an der ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD, Novi Sad, und Banka Sparkasse d.d., Ljubljana. Im Konzernabschluss werden die Anteile unter 50 % aufgrund des signifikanten Einflusses der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, als Anteile an assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert. Zum 31. Dezember 2023 hat kein assoziiertes Unternehmen notierte Marktpreise veröffentlicht.
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Gemäß IAS 28.40 ff. hat die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, geprüft, ob ein Anhaltspunkt vorliegt, dass ein Wertminderungsaufwand, der für assoziierte Unternehmen in früheren Perioden erfasst worden ist, nicht länger besteht bzw. ob weitere Wertminderungen vorzunehmen sind. Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, führt auf Basis eines internen Bewertungsmodells Werthaltigkeitstests zur Berechnung des Nutzwertes durch. Die erwarteten ausschüttbaren Beträge sind mit einem hohen Ermessensspielraum verbunden und stellen die bestmögliche Schätzung des Managements der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, dar. Geringfügige Änderungen in diesen Annahmen oder im Diskontierungszinssatz können zu wesentlich abweichenden Ergebnissen führen.
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hat auf Basis der Werthaltigkeitstests zum 31. Dezember 2023 die Anteile an der Erste & Steiermärkische Bank d.d., Rijeka, um EUR 0,4 Mio, die Anteile an der ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD, Novi Sad, um EUR 2,4 Mio sowie die Anteile an der Banka Sparkasse d.d., Ljubljana, um EUR 1,2 Mio aufgewertet.
Aufgrund der Sensitivität des Bewertungsmodells und des hohen Ermessensspielraums in den Annahmen haben wir die Bewertung der assoziierten Unternehmen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt identifiziert.
Prüferisches Vorgehen
Wir haben die Prozesse, die die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, bei der Überprüfung der Werthaltigkeit und Berechnung der Nutzwerte von Anteilen an verbundenen Unternehmen anwendet, untersucht und die wesentlichen Kontrollen identifiziert und evaluiert.
Wir haben die Angemessenheit des Bewertungsmodells und der angewandten Diskontierungszinssätze überprüft. Darüber hinaus wurden die von der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, durchgeführten Sensitivitätsanalysen der Bewertungsergebnisse kritisch gewürdigt und die mathematische Korrektheit der Berechnung überprüft.
Wir haben die getroffenen Annahmen und Einschätzungen für die wesentlichen Parameter der Berechnung kritisch gewürdigt und die Annahmen mit der Performance in der Vergangenheit und der Plangenauigkeit in der Vergangenheit verglichen. Die verwendeten Zahlen wurden mit dem Management und den verantwortlichen Mitarbeitern diskutiert und plausibilisiert.
Verweis auf weitergehende Informationen
Wir verweisen dazu auf die Ausführungen des Vorstands im Anhang zum Konzernabschluss, 54. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnisse aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und dem Bankwesengesetz ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen
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Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
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Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Konzernlagebericht
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und dessen Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Gemäß §§ 23 und 24 SpG ist die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes der gesetzliche Abschlussprüfer der österreichischen Sparkassen. Aufgrund § 23 Abs. 3 SpG i. V. m. §§ 60 und 61 BWG erstreckt sich die Prüfpflicht auch auf den Konzernabschluss.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
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Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Art. 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Steiermärkischen Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Margetich.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 8
Konzernabschluss 2023
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz
Graz, den 12. März 2024
Sparkassen-Prüfungsverband1
Prüfungsstelle
Mag. Gerhard MargetichMag. Reinhard Gregorich
WirtschaftsprüferOberrevisor
1 Bei Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird.
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KONZERNLAGEBERICHT
Rahmenbedingungen
Bei nach wie vor sehr hoher Inflation befand sich Österreichs Wirtschaft 2023 in einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank infolge schwacher Entwicklungen im Großhandel und der Industrie um (vorläufig) bis zu 0,8%. Im Euroraum hingegen stieg das BIP um 0,6%. Die Inflationsrate lag in Österreich im Jahresdurchschnitt bei 7,8%, nach 8,6% im Jahr 2022. Im Jahresverlauf 2023 sank die Teuerung von 11,2% im Jänner auf 5,3% im November, um im Dezember auf 5,6% zu steigen.
Die Wertschöpfung der österreichischen Branchen entwickelte sich 2023 mit in Summe -0,6% negativ. Eine rückläufige Industrieproduktion (-1,7%, davon -1,5% Bauwesen) stand dabei einem expansiven Dienstleistungssektor (+1,7%, davon +3,0% Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) gegenüber. Die rückläufige Entwicklung der Industrie zog industrienahe Sektoren, wie zum Beispiel den Verkehrssektor (-6,0%) ebenfalls in die Rezession. Auch der Handel (-5,5%) und die Land- und Forstwirtschaft (-6,0%) entwickelten sich rückläufig. Der Fremdenverkehr (+3,5%) erholte sich vom Einbruch während der Pandemie und profitierte von der zunehmenden Nachfrage aus dem Ausland.
Die schwache Weltwirtschaft belastete auch Österreichs Außenhandel, so dass die Exporte (+1,2%) nur geringe Anstiege verzeichneten und die Importe (-1,3%) rückläufig waren. Der Leistungsbilanzsaldo erreichte mit 2,6% des BIP wieder einen positiven Wert, nach -0,3% des BIP im Vorjahr.
Die generell hohe Unsicherheit sowie die stark gestiegenen Zinsen hemmten die Investitionen der Unternehmen, die um 2,0% unter dem Vorjahr lagen. Der Konsum (0,0%) stagnierte im Gefolge der gesunkenen Kaufkraft.
Die negative Wirtschaftsentwicklung machte sich auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt bemerkbar. Zwar stieg die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten um 1,09% auf 3.956.271 Frauen und Männer, es erhöhte sich aber auch merklich die Zahl der Arbeitslosen und der Personen in Schulung um 6,4% auf 399.005 Personen. Die österreichische Arbeitslosenrate (gemäß Eurostat-Definition) stieg von 4,8% im Jahresdurchschnitt 2022 auf 5,1% im vorläufigen Jahresdurchschnitt 2023 (bis Stand November) und blieb unter dem Vergleichswert der Europäischen Union (mit vorläufigen 6,0%).
Die Anzahl der Unternehmenskonkurse lag 2023 mit 5.401 Fällen deutlich höher als 2022 (+13%). Dabei war die Baubranche das Sorgenkind der ansteigenden Entwicklung. Die eröffneten Privatkonkurse waren mit 8.956 Fällen (+9,5%) höher als im Vorjahr. Laut KSV ist eine Insolvenzwelle auch zum Jahresende 2023 nicht in Sicht, womit die österreichische Wirtschaft angesichts der großen Herausforderungen krisenresistent blieb.
Die hohen Preissteigerungsraten führten zu Steuermehreinnahmen des Staates, während die pandemiebedingten Ausgaben wegfielen. Zwar belasteten die Strompreisbremse und die Abgeltung der kalten Progression das Budget, doch insgesamt verbesserten sich der Budgetsaldo und die Staatsverschuldung (in Prozent des prognostizierten BIP). 2023 betrug Österreichs öffentlicher Schuldenstand nach den aktuell vorliegenden Zahlen vom 3. Quartal 2023 78,2% des BIP oder EURO 369,4 Mrd. Damit wurde das Maastricht-Ziel von 60% des BIP wie schon in den Jahren davor nicht erreicht. Das Budgetdefizit des Staates dürfte 2023 gemäß Prognosen auf (vorläufig) 2,3% bis 2,8% des BIP zurückgegangen sein, womit das Maastricht-Limit von maximal 3,0% des BIP nach drei Jahren wieder eingehalten wurde.
Um der hohen Inflation entgegenzuwirken, hat die EZB die Leitzinsen weiter angehoben. Seit 21. Juli 2022 wurde der Hauptrefinanzierungssatz in insgesamt zehn Schritten von 0% auf 4,5% hinaufgesetzt. Ebenso wurde der Einlagensatz für Banken, die Geld über Nacht bei der EZB parken von -0,5% auf 4,0% erhöht. Mehr als die Hälfte der Inflation des Jahres 2023 in Höhe von 7,8% ist auf starke Preisanstiege in der Gastronomie, bei Nahrungsmitteln, der Haushaltsenergie und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen. Preisdämpfend hingegen wirkten laut Statistik Austria die niedrigeren Treibstoffpreise.
Die Zinssätze der österreichischen Kreditinstitute stiegen 2023 sowohl in den Beständen des Kredit- als auch des Einlagengeschäfts an.
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Die Banken konnten trotz Verschärfung der Kreditrichtlinien die Kreditvergaben ausweiten. Im steigenden Zinsumfeld erhöhte sich das inländische Kreditvolumen um 0,5%. Unternehmensfinanzierungen stiegen an (+2,2%), während Privatkredite (-2,1%, davon Wohnbaukredite -2,7%) rückläufig waren. Die Entwicklung ging mit rückläufigen Immobilienpreisen konform, wie dem Wohnimmobilienindex der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zu entnehmen ist (-2,9% mit Stand von 3. Quartal 2023).
Die Sparquote reduzierte sich von 9,2% im Vorjahr auf (vorläufig) 8,9% des verfügbaren Einkommens privater Haushalte, blieb aber noch über den Werten von vor der Pandemie. Entsprechend verlief die Entwicklung bei den Bankeinlagen privater Kund:innen bis November 2023 mit -1,2% rückläufig. Bei den Unternehmen war bei den Einlagen sogar ein noch größerer Rückgang (-3,7%) festzustellen.
Die Loan-to-Deposit Ratio der österreichischen Banken (Inländische Kundenkredite in % der inländischen Kundeneinlagen) hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und betrug im November 2023 100,2% (2022: 96,9%).
Das FMSG empfahl in seiner Sitzung im Dezember der Finanzmarktaufsicht, den Antizyklischen Kapitalpuffer bei 0% der risikogewichteten Aktiva zu belassen. Das Gremium hielt die Banken allerdings dazu an, ihre derzeit hohen Gewinne für eine Verbesserung ihrer Kapitalisierung zu verwenden. Durch eine verbesserte Kapitalbasis soll sichergestellt werden, dass Banken für steigende Risiken vor dem Hintergrund höherer Zinsen und der wirtschaftlichen Abkühlung gewappnet sind. Bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen schloss sich das Gremium der Oesterreichischen Nationalbank, der Finanzmarktaufsicht, der Europäischen Zentralbank sowie dem Europäischen Rat für Systemrisiken, die vor den Verwundbarkeiten am Gewerbeimmobilienmarkt warnen, an. Bezüglich Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) hielt das Gremium fest, dass eine unverhältnismäßige Einschränkung der Kreditvergabe aufgrund nicht ausgenutzter Ausnahmekontingente nicht festgestellt werden konnte.
Für die Wiener Börse war 2023 ein positives Jahr und der Austrian Traded Index (Aktienindex ATX) stieg gemessen zu Schlusspreisen ausgehend von einem Indexstand von 3.126,39 Ende 2022 um 9,9% auf 3.434,97 an.
Das Betriebsergebnis der österreichischen Banken lag per 3. Quartal 2023 bei 10,2 Mrd. EURO Der Nettozinsertrag betrug dabei 11,9 Mrd. EURO und der Provisionssaldo 3,6 Mrd. EURO. Die Verwaltungs- aufwendungen und sonstigen Aufwendungen lagen bei 8,4 Mrd. EURO, wobei EURO 4,5 Mrd. davon auf Personalaufwendungen entfielen. Bei einer Bilanzsumme von 1.021,4 Mrd. EURO betrug das Periodenergebnis (nach Steuern und Minderheitenanteilen) 9,0 Mrd. EURO.
Im Bereich des Bankaufsichtsrechts trat im Geschäftsjahr 2023 unter anderem das HinweisgeberInnenschutzgesetz (HSchG) in Kraft. Zudem wurde das Barrierefreiheitsgesetz beschlossen, wonach ab 28.06.2025 Unternehmen grundsätzlich verpflichtet sind, nur noch barrierefreie Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen, sofern diese vom Geltungsbereich des Gesetzes umfasst sind. Insbesondere sind Bankdienstleistungen für Verbraucher:innen sowie Selbstbedienungsterminals von den neuen Barrierefreiheitsanforderungen umfasst. Weiters wurde zur Erleichterung der Kreditvergabe an Senior:innen § 9 Abs. 5 Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz (HIKrG) novelliert; diese Änderung trat mit 01.05.2023 in Kraft.
Das Gesellschaftsrechtliche COVID-19 Gesetz (COVID-19-GesG) ist per 30.06.2023 außer Kraft getreten. Das Virtuelle Gesellschafterversammlungen-Gesetz (VirtGesG) ist mit Wirkung zum 14.07.2023 in Kraft getreten. Damit wurde eine dauerhafte gesetzliche Grundlage für virtuelle sowie hybride Gesellschafterversammlungen einer Gesellschaft geschaffen. Das Gesellschaftsrechtliche Digitalisierungsgesetz 2023 (GesDigG) tritt mit Wirkung zum 01.01.2024 in Kraft.
Die FMA hat im März 2023 das neue Rundschreiben zur Eignungsprüfung von Geschäftsleitern, Aufsichtsratsmitgliedern und Inhabern von Schlüsselfunktionen (FMA-Fit & Proper Rundschreiben) veröffentlicht. Seit 01.08.2022 gilt nach wie vor die KIM-V der FMA, mit der den Banken kreditnehmerbasierte Vergabequoten bei privaten Wohnimmobilienfinanzierungen vorgegeben werden. Laut dem Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) wirkt die geringere Neukreditvergabe dämpfend auf das erhöhte systemische Risiko, dieser Effekt wird allerdings durch andere Entwicklungen, wie den Rückgang der Immobilienpreise, den Anstieg der Zinsen und die schlechtere Entwicklung der Einkommen mehr als kompensiert. Ein massiver Einbruch des Neukreditvolumens ist bereits nachweislich eingetreten.
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Auf EU-Ebene wurden hinsichtlich der im Mai 2023 veröffentlichten Legislativvorschläge der EU-Kommission zur Kleinanlegerstrategie (Omnibus-RL [MiFID/IDD] und PRIIPs-Änderungs-VO) Ende September Berichtsentwürfe des Wirtschafts- und Währungsausschusses (ECON) des Europäischen Parlaments veröffentlicht. Zudem hat die EU-Kommission einen Legislativvorschlag zum digitalen Euro sowie zur Financial Data Access Verordnung (FIDAR) und zur Überarbeitung der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD 2) veröffentlicht. Ferner wurden die Triloggespräche betreffend den Legislativvorschlag zur Verordnung über Echtzeitüberweisungen abgeschlossen und eine vorläufige Einigung erzielt. Weiters wurde die Überarbeitung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie abgeschlossen und die neue Richtlinie (RL (EU) 2023/2225) am 30.10.2023 im Amtsblatt veröffentlicht; die Umsetzungsfrist endet hier am 20.11.2025. Zudem ist die Richtlinie über Verbandsklagen zum Schutz der Kollektivinteressen der Verbraucher (RL (EU) 2020/1828) in das österreichische Recht umzusetzen; die Umsetzung ist noch nicht erfolgt (die Richtlinie hatte hierfür eine Umsetzungsfrist bis 25.12.2022 vorgesehen (mit Anwendung ab 25.06.2023)). Weiters soll Basel IV bis 01.01.2025 in der EU umgesetzt sein, mit einigen spezifischen Übergangsfristen insbesondere für den Output-Floor für IRB-Banken und neue Unternehmensbeteiligungen.
Das Thema der Nachhaltigkeit wird die Steiermärkische Sparkasse weiterhin auch aus regulatorischer Sicht (in allgemeinen Regelungen, aber auch in Rechtsgrundlagen wie der Taxonomie-VO, den delegierten Verordnungen zur EU Taxonomie VO aus 2023 (delegierter Umweltrechtsakt, Erweiterung des delegierten Klimarechtaktes), Disclosure-VO, Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), Eco Label VO, des EZB Leitfadens zu Klima- und Umweltrisiken, der EBA Leitlinien zur Kreditvergabe und –überprüfung und des EBA Diskussionspapiers zu ESG Risiken) – begleiten.
 
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat im Oktober 2023 ihre Prüfungsschwerpunkte für die Prüfungssaison 2024 veröffentlicht. In einem wirtschaftlichen Kontext, der von hoher Inflation, verstärkten geopolitischen Spannungen und raschen technologischen Veränderungen geprägt ist, plant die ESMA, eine genaue Markt- und Risikoüberwachung zu gewährleisten und die wirksame Umsetzung des europäischen Regulierungsrahmens im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel und der Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Seitens der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) wird für das Jahr 2024 der Fokus insbesondere auf der Umsetzung das Bankenpakets (Basel IV) sowie der Ausarbeitung der Level 2-Maßnahmen für die MiCAR (Verordnung über Märkte für Krypto-Assets) und DORA (Verordnung über digitale Betriebsabläufe) liegen. Die EBA identifiziert für 2024 folgende fünf Prioritäten:
Umsetzung des EU-Bankenpakets (CRR III / CRD VI – d.h. Basel IV);
Überwachung der Finanzstabilität und Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund steigender Zinssätze und Unsicherheit;
Bereitstellung einer Dateninfrastruktur für die unterschiedlichen Stakeholder;
Entwicklung von Aufsichts- und Überwachungskapazitäten DORA und MiCAR;
Verstärkter Fokus auf Innovation und Verbraucher:innen (einschließlich des Zugangs zu Finanz-dienstleistungen) bei gleichzeitiger Vorbereitung des Übergangs zum neuen Anti-Geldwäsche-Regime (EU-AML-Package mit EU-Anti-Geldwäsche-Behörde).
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG wird sich mit den nachfolgend angekündigten Aufsichts- und Prüfschwerpunkten der FMA und der OeNB für das Jahr 2024 auseinandersetzen:
Resilienz und Stabilität: Die Krisenfestigkeit der beaufsichtigten Finanzdienstleister zu stärken sowie die Stabilität des Finanzmarktes Österreich als Ganzes zu wahren.
Digitaler Wandel: Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig die damit verknüpften Risiken konsequent zu adressieren.
Neue Geschäftsmodelle: Innovative Geschäftsmodelle möglichst früh aufsichtlich zu begleiten, um so die Innovationskraft des österreichischen Finanzmarktes zu fördern, für faire Wettbewerbsbedingungen Sorge zu tragen und einen angemessenen Verbraucherschutz sicherzustellen.
Kollektiver Verbraucherschutz: Den Schutz der Verbraucher:innen in einem sich rasant verändernden Umfeld – Stichworte: digitaler Wandel, verändertes Konsumentenverhalten, demografische Entwicklung, Zinswende – weiterzuentwickeln.
Nachhaltigkeit: Den Finanzmarkt und all seine Teilnehmer:innen beim Umbau zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell regulatorisch und aufsichtlich zu unterstützen.
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Sauberer Finanzplatz Österreich: Die Sauberkeit und Reputation des Finanzplatzes Österreich auf allen Ebenen zu sichern.
Die EZB hat ihre drei wesentlichen Aufsichtsprioritäten für den Zeitraum 2023 bis 2025 veröffentlicht: (i) Die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen unmittelbare makrofinanzielle und geopolitische Schocks, (ii) die Bewältigung der Herausforderungen der Digitalisierung und Stärkung der Steuerungskapazitäten der Leitungsorgane und (iii) die Verstärkung der Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels.
Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern werden die Gesetzgebungsprozesse laufend aktiv und wachsam verfolgt, um Trends frühzeitig zu erkennen und auch in Zukunft alle regulatorischen Herausforderungen zeitnah bewältigen zu können.
Wirtschaftliches Umfeld in Südosteuropa
In Nordmazedonien liegt die Konjunkturprognose für das Jahr 2023 bei einem Wachstum von 1,8%. Im Jahr 2024 wird mit einem Wachstum von rund 2,6% gerechnet. Die Arbeitslosigkeit konnte von 14,4% auf 13,1% reduziert werden. Die Inflation betrug rund 10,1%, es wird erwartet, dass sie im Jahr 2024 auf etwa 4,5% fällt.
Das Wachstum der Wirtschaft von Bosnien und Herzegowina verlangsamte sich. Für das Jahr 2023 wird ein Wachstum des BIP von rund 1,6% erwartet. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum 2024 beträgt 2,2%. Die Arbeitslosigkeit betrug 13,1%. Es wird erwartet, dass die Inflation im Jahr 2023 bei 6,6% liegen wird, bevor sie weiter auf 3,7% im Jahr 2024 sinkt. Auf dem EU-Gipfel im Dezember 2023 haben die EU-Staaten signalisiert, Verhandlungen mit Bosnien und Herzegowina aufnehmen zu wollen, sobald ein „erforderliches Maß an Übereinstimmung mit den Beitrittskriterien erreicht“ sei.
In Kroatien wird das BIP-Wachstum für das Jahr 2023 bei 2,4% erwartet und im Jahr 2024 soll es auf ähnlich hohem Niveau (+2,5%) bleiben. Die Arbeitslosigkeit wird für 2024 mit 6,0% erwartet, eine leichte Reduktion im Vergleich zu 2023 (6,3%). Die letzten Monate zeigten eine weitere Abschwächung der Inflation, welche bei 8,1% erwartet wird, bevor sie sich im Jahr 2024 in Richtung 3,5 % abschwächt.
In Serbien wird ein stabiles Wirtschaftswachstum 2023 von 2,4% erwartet, welches sich im Jahr 2024 auf 3,3% verbessern sollte. Die Inflation betrug 12,5% und die Arbeitslosigkeit 9,5%. Die öffentliche Verschuldung beträgt 51,7% des BIP. Der Wechselkurs EUR/RSD bleibt im Wesentlichen stabil und pendelt um 117,20 RSD.
Für die Wirtschaft in Slowenien liegt die Schätzung des BIP-Wachstums für das Jahr 2023 bei 1,3%. Im Jahr 2024 wird mit einem Wachstum von rund 2,2% gerechnet. Die Arbeitslosigkeit konnte von 4.0% auf 3,7% reduziert werden. Im Jahr 2023 betrug die Inflation rund 7,6% mit der Erwartung eines Rückganges für das Jahr 2024 auf 3,7%.
Haftungsverbund
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG ist Mitglied des im Jahre 2001 geschaffenen, ab 1. Jänner 2002 wirksam gewordenen Haftungsverbundes der Sparkassen-Gruppe. Für weitere Details verweisen wir auf den Anhang, Kapitel „Allgemeine Angaben“.
Geschäftsverlauf 2023
Entwicklung im Konzern
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat im vergangenen Geschäftsjahr seine Marktposition als Universalbank in der Region, sowohl in der Steiermark als auch in der Westbalkanregion, weiter erfolgreich ausgebaut.
Die unternehmerischen Schwerpunkte liegen weiterhin im Bereich der Neukundengewinnung, einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Einlagen und Ausleihungen sowie qualitativem und nachhaltigem Wachstum.
Die Anstiege der Zinssätze und Inflationsraten, der Einbruch der Konjunktur, die geopolitischen Spannungen, die raschen technologischen Veränderungen und die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen haben das Jahr 2023 geprägt.
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Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2023 für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern trotz der geschilderten Herausforderungen und Rahmenbedingungen sehr zufriedenstellend und es konnte das Ergebnis des Vorjahres wesentlich übertroffen werden.
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis betrug 459,5 Mio. EURO. Das entspricht einer Steigerung von 57,5% im Vergleich zum Vorjahresergebnis (291,7 Mio. EURO). Die größten Einflussfaktoren auf dieses Ergebnis waren der Anstieg im Zinsüberschuss und die gestiegenen Ergebnisse der at Equity-bewerteten Unternehmen.
Das steigende Zinsniveau führt zu einem erfreulichen Anstieg des Zinsüberschusses um 63,8% auf 529,1 Mio. EURO (323,0 Mio. EURO).
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 189,1 Mio. EURO und lag somit um 8,2% über dem Vergleichswert des Vorjahres (174,8 Mio. EURO). Den größten Beitrag hierzu leistete wiederum der Zahlungsverkehr mit einem Ergebnis von insgesamt 107,9 Mio. EURO (+8,9%). Das Provisionsergebnis im Wertpapiergeschäft blieb mit 39,9 Mio. EURO nahezu unverändert zum Vorjahr (+0,6%). Hingegen konnten bei den Provisionen im Kreditgeschäft erfreuliche Zuwächse (+24,8%/+3,7 Mio. EURO) erwirtschaftet werden.
Das Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen stieg um 65,8% auf 119,5 Mio. EURO (72,1 Mio. EURO). Den größten Beitrag leistet hier das anteilige Ergebnis der kroatischen Tochterbank von 98,9 Mio. EURO (63,9 Mio. EURO).
Daraus ergibt sich ein Anstieg bei den Betriebserträgen um 294,0 Mio. EURO (+49,1%) auf 893,2 Mio. EURO (599,2 Mio. EURO).
Der Personalaufwand stieg um 7,6% auf 166,2 Mio. EURO im Vergleich zum Vorjahr (154,5 Mio. EURO) an. Dies ist insbesondere auf die inflationsgetriebenen Steigerungen bei den Lohnkosten zurückzuführen.
Inflationsbedingte Kostensteigerung in allen Bereichen, ein Anstieg bei den IT-Aufwendungen (+5,5 Mio. EURO) sowie die stark gestiegenen Energiekosten führten zu einem Anstieg des Sachaufwandes um 12,8% von 96,5 Mio. EURO auf 108,9 Mio. EURO.
Die Kosten für die Einlagensicherung fielen aufgrund des geringeren Anstiegs der gedeckten Einlagen mit 11,8 Mio. EURO um -9,7% niedriger aus als im Vorjahr
Insgesamt resultierte daraus ein von 315,4 Mio. EURO um beachtliche 86,2% auf 587,4 Mio. EURO gestiegenes Betriebsergebnis.
Beim Bewertungserfolg von Wertpapieren und Beteiligungen ergibt sich aufgrund der Effekte der Fair Value-Bewertung ein deutlicher Anstieg um 31,6 Mio. EURO auf 10,9 Mio. EURO (-20,8 Mio. EURO).
Im sonstigen betrieblichen Erfolg in Höhe von insgesamt 5,2 Mio. EURO (40,2 Mio. EURO) wurden insbesondere die Ergebnisse der Bewertung der Beteiligungen an den Tochterbanken in Südosteuropa verbucht. Im Vergleich zum Vorjahr (53,3 Mio. EURO) gab es nur geringfügigen Aufwertungsbedarf in Höhe von 4,0 Mio. EURO
Die Wertberichtigungen für Kundenkredite stiegen aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen um 17,7 Mio. EURO an. Der Saldo in dieser Position liegt mit -36,4 Mio. EURO (-18,7 Mio. EURO) nach wie vor auf moderatem Niveau, was die hohe Qualität des Kreditportfolios bestätigt.
Die Bilanzsumme im Konzern ist im Vergleich zum 31.12.2023 um 2,5% oder 0,5 Mrd. EURO auf 21,3 Mrd. EURO gestiegen.
Auf der Passivseite sind die Kundeneinlagen um 2,0% auf 16,0 Mrd. EURO (15,7 Mrd. EURO) angestiegen. Die Einlagen von Kreditinstituten gingen um -27,9% zurück und betrugen 1,4 Mrd. EURO (1,9 Mrd. EURO).
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Auf der Aktivseite betrugen die Forderungen an Kreditinstitute 2,0 Mrd. EURO, was einem Rückgang um -6,1% entspricht. Im Kundengeschäft wiesen die Kredite und Forderungen an Kund:innen aufgrund sinkender Kreditnachfrage in Österreich nur einen moderaten Anstieg um +1,7% auf 15,0 Mrd. EURO auf.
Die Kosten-Ertrags-Relation (CIR) verbesserte sich weiter auf 34,2% (47,4%)
Entwicklung in Österreich
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG als Konzernmutter stellt mit einer Bilanzsumme (nach IFRS) von 19,0 Mrd. EURO wie in den Vorjahren den überwiegenden Anteil an der Konzernbilanzsumme von 21,3 Mrd. EURO. Das effektive Bilanzsummenwachstum von +2,0% ist im Wesentlichen auf die Volumensteigerungen bei Kundeneinlagen (+1,1%) und verbrieften Einlagen (+ 40,8%) sowie bei Kundenkrediten (+0,6%) zurückzuführen.
Aus dem insgesamt sehr positiven Geschäftsverlauf 2023 resultiert ein Periodenergebnis (nach IFRS) in Höhe von 496,0 Mio. EURO (183,2 Mio. EURO).
Der Zinsüberschuss entwickelte sich aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus erfreulich und betrug 443,4 Mio. EURO (252,8 Mio. EURO).
Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 162,8 Mio. EURO und lag somit um 7,8% über dem Vergleichswert des Vorjahres (151,0 Mio. EURO). Den größten Beitrag hierzu leistete wiederum der Zahlungsverkehr mit einem Ergebnis von insgesamt 87,0 Mio. EURO (+8,7%). Das Provisionsergebnis im Wertpapiergeschäft blieb mit 39,4 Mio. EURO nahezu unverändert (+0,6%).
Beim Bewertungserfolg von Wertpapieren und Beteiligungen ergibt sich aufgrund der Effekte der Fair Value-Bewertung ein deutlicher Anstieg um 32,2 Mio. EURO auf 11,6 Mio. EURO (-20,6 Mio. EURO).
Das anteilige Periodenergebnis von zum anteiligen Eigenkapital bewerteten Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stieg um 52,5 Mio. EURO auf 155,2 Mio. EURO.
Insgesamt ergab sich ein Anstieg bei den Betriebserträgen um 284,0 Mio. EURO auf 790,8 Mio. EURO (+56,0%).
Der Personalaufwand stieg um 7,8% von 119,8 Mio. EURO auf 129,2 Mio. EURO.
Der Sachaufwand stieg um 12,7% von 87,2 Mio. EURO auf 98,3 Mio. EURO.
Das Betriebsergebnis stieg von 287,2 Mio. EURO um beachtliche 92,1% auf 551,9 Mio. EURO.
Die Wertberichtigungen für Kundenkredite stiegen auf -25,7 Mio. EURO (-6,8 Mio. EURO).
Im sonstigen betrieblichen Erfolg in Höhe von insgesamt 60,8 Mio. EURO (-56,3 Mio. EURO) wurden insbesondere die Ergebnisse der Bewertung der Beteiligungen an den Tochterbanken in Südosteuropa mit einem erheblichen Aufwertungsbedarf in Höhe von 52,0 Mio. EURO verbucht.
Die geplante Dividende der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG aus dem Jahresgewinn 2023 beträgt 3,27 EURO je dividendenberechtigter Aktie, das sind 24.982.800,00 EURO.
Entwicklung in Südosteuropa
Alle Tochterbanken wiesen im Jahr 2023 insgesamt ein starkes Wachstum bei den Krediten und Spareinlagen auf. Trotz der herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen konnte bei allen Tochterbanken ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.
Die Sparkasse Bank AD Skopje (Sparkasse Nordmazedonien) erwirtschaftete ein Periodenergebnis von 25,2 Mio. EURO, welches deutlich über dem Vorjahresergebnis (17,1 Mio. EURO) liegt. Der ROE stieg auf 13,5% und die CIR konnte auf erfreuliche 44,9% reduziert werden. Das Wachstum der Kundenkredite betrug 11,9% und der Kundeneinlagen 10,6%. Die Bilanzsumme stieg um 13,1% auf 1,5 Mrd. EURO.
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Die Sparkasse Bank d.d. Bosna i Hercegovina (Sparkasse Bosnien und Herzegowina) erwirtschaftete ein Periodenergebnis in der Höhe von 17,3 Mio. EURO (+3,7 Mio. EURO). Der ROE stieg auf 11,8% und die CIR konnte auf 49,6% gesenkt werden. Sowohl die Kundenkredite (+7,2%) als auch die Kundeneinlagen (+6,5%) weisen im Vergleich zum Vorjahr sehr gute Wachstumsraten auf. Die Bilanzsumme konnte um 7,0% auf 1,2 Mrd. EURO gesteigert werden.
Die Erste & Steiermärkische Bank d.d. (Erste Bank Kroatien) erzielte im Teilkonzernergebnis (inkl. Erste Bank Montenegro) ein Periodenergebnis in Höhe von 241,3 Mio. EURO. Es konnte eine beachtliche Steigerung um 85,2 Mio. EURO im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Der ROE stieg auf 15,7% und die CIR betrug 47,2%. Sowohl die Kundenkredite (+10,0%) als auch die Kundeneinlagen (+1,9%) wiesen eine positive Wachstumsrate auf. Die Bilanzsumme sank aufgrund verringerter Geldmarktgeschäfte um -1,5% und liegt bei 14,8 Mrd. EURO.
Die Erste Bank AD Novi Sad (Erste Bank Serbien) erzielte im Teilkonzern ein Periodenergebnis in der Höhe von 47,1 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung um 26,7 Mio. EURO im Vergleich zum Vorjahr. Der ROE lag bei 12,0% und die CIR konnte auf 60,4% reduziert werden. Das Wachstum der Kundenkredite betrug 4,5%. Die Kundeneinlagen stiegen um 13,9%. Die Bilanzsumme wurde um beachtliche 8,8% gesteigert und liegt bei 3,4 Mrd. EURO.
Die Banka Sparkasse d.d. (Banka Sparkasse Slowenien) erwirtschaftete ein Periodenergebnis von 17,4 Mio. EURO (+ 5,7 Mio. EURO). Der ROE stieg auf 11,1% und die CIR sank auf 47,2%. Die Kundenkredite konnten um 1,8% und die Kundeneinlagen um 6,6% gesteigert werden. Die Bilanzsumme blieb mit 1,7 Mrd. EURO nahezu unverändert (+0,1%).
Die Mobilienleasing Gesellschaften in Südosteuropa finanzieren Mobilien und KFZ und gestionieren derzeit ein Gesamtobligo von 951 Mio. EURO. Aufgrund der guten Markterholung und der guten Entwicklung des Neugeschäfts liegt das Neuvolumen um 11,7% über dem Vorjahr. Die Leasinggesellschaften haben ein IFRS-Ergebnis von 11,6 Mio. EURO erzielt, das um 8 Mio. EURO über dem Vorjahresergebnis liegt.
Die Ergebnisse der strategischen Beteiligungen im erweiterten Heimmarkt in Südosteuropa bestätigen die stabile und langfristig orientierte Geschäftsstrategie der Steiermärkischen Sparkasse in Südosteuropa.
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Finanzielle Leistungsindikatoren
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Bestand und Zugang von eigenen Aktien
Der Anfangsbestand an eigenen Aktien in der Konzernmutter Steiermärkische Bank und Sparkassen AG betrug am 1.1.2023 597 Stück. Im Geschäftsjahr wurden von der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG keine eigenen Aktien und kein eigenes Ergänzungskapital erworben. Der Endbestand an eigenen Aktien betrug am 31.12.2023 daher unverändert 597 Stück.
Corporate Social Responsibility
Es gibt kein Miteinander ohne Verantwortung füreinander. Das gilt für jede Form der Beziehung auch für die Beziehung eines Unternehmens zur Gesellschaft. Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet genau diese Verantwortung, die Unternehmen für die Gesellschaft übernehmen. Die Steiermärkische Sparkasse lebt diese Philosophie schon seit 1825 und verknüpft damit auch konkrete Ziele, nämlich die nachhaltige Wertschöpfung und Wertsicherung für ihre Kund:innen.
Das gelingt nur dann, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind: Zum einen müssen die Chancen und Risiken berücksichtigt werden, die sich aus den ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen ergeben. Zum anderen gilt es alle relevanten Interessengruppen einzubeziehen. Das sind insbesondere Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner:innen.
Corporate Social Responsibility steht in engem Zusammenhang mit dem Konzept der Nachhaltigkeit. 2021 hat der Vorstand eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, die genau dort ansetzt und die drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales umfasst. Daraus leiten sich die logischen Handlungsfelder ab: Umwelt, Mitarbeiter:innen, Kund:innen sowie Gesellschaft und Corporate Governance.
Jedes Handlungsfeld umfasst Themen, die durch konkrete Ziele, Maßnahmen und Aktivitäten vorangetrieben werden. Klar festgelegte Ziele und die permanente Überprüfung der Ziele und Prozesse definieren dabei den Weg in die Zukunft. Damit ist auch sichergestellt, dass die Steiermärkische Sparkasse die Vorgaben des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes einhalten kann, wobei die Steiermärkische Sparkasse in die konsolidierte Berichterstattung der Erste Group Bank AG einbezogen ist und daher für das Geschäftsjahr 2023 keine eigene nichtfinanzielle Erklärung erstellt. Ab dem Geschäftsjahr 2024 unterliegt die Steiermärkische Sparkasse den Berichtspflichten gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und wird daher einen eigenen nichtfinanziellen Bericht erstellen.
Nachhaltigkeit ist auch eine wichtige Komponente bei Investitionsentscheidungen. „Sustainable Finance“ heißt, nachhaltige Produkte anzubieten, sowohl in der Veranlagung als auch in der Finanzierung. Es heißt aber noch viel mehr, nämlich Kund:innen zu beraten und zu unterstützen, Nachhaltigkeit in ihre finanziellen Entscheidungen einzubinden oder Transformationsprozesse zu begleiten.
Werte zu schaffen und zwar auf verantwortungsvolle Art und Weise betrifft aber nicht allein individuelle Investitionen. Es betrifft ebenso die Allgemeinheit. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat im Jahr 2023 gemeinsam mit der Steiermärkische Verwaltungssparkasse zahlreiche Projekte und Initiativen in den Bereichen Kunst, Kultur, Soziales sowie Bildung und Wissenschaft unterstützt, und das nicht nur in der Steiermark, sondern auch in den Westbalkanländern, die zum erweiterten Heimmarkt zählen.
Ein modernes Bankinstitut ermöglicht Chancen und finanziert Träume für Kund:innen, aber auch für Mitarbeiter:innen. Arbeitgeber:in zu sein bedeutet folglich mehr als marktgerecht und leistungsorientiert zu bezahlen. Es bedeutet, Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu erfüllen, vor allem für junge Menschen. Dazu zählen Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung und klar vereinbarte Ziele mit Beurteilungsgesprächen (Management by Objectives). Die Grundlage dafür bildet das im Jahr 2015 in der Konzernmutter Steiermärkische Bank und Sparkasse AG eingeführte Karrieremodell. Es basiert unter anderem auf funktionsbezogener Bezahlung statt fixer Zulagen und stellt Leistung und Verantwortung ins Zentrum der Entlohnung. Zusätzlich bietet die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG im Bereich Gesundheitsmanagement zahlreiche Seminare, Workshops und Beratungen an, die sehr gerne von Mitarbeiter:innen genutzt werden.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 18
Forschung und Entwicklung
Die Erbringung von Bankdienstleistungen die Kernkompetenz des Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist auf den ersten Blick kein Feld für Forschung und Entwicklung, wie man es aus anderen Wirtschaftssparten kennt. Dennoch nimmt die kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebote und Services, basierend auf aktuellen Innovationen – etwa im digitalen Bereich – einen zentralen Platz im Unternehmen ein.
Auch wenn durch die Geschäftstätigkeit keine unmittelbaren negativen Einflüsse auf die Umwelt entstehen, so ist Ökologie ein bedeutender Bestandteil der Unternehmenspolitik. Ökologische Verantwortung heißt etwa, dass der Steiermärkische Sparkasse-Konzern das 2015 in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz über das gesetzliche Mindestmaß hinaus erfüllt. Darüber hinaus verfügt die Konzernmutter Steiermärkische Bank und Sparkassen AG seit November 2015 über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, das laufend weiterentwickelt wird.
Risikomanagement
Hinsichtlich der Erläuterungen der Risiken sowie der Ziele und Methoden im Risikomanagement wird auf die Ausführungen im Anhang (Note 29) verwiesen.
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess
Allgemeines
Unter dem „Internen Kontrollsystem“ (IKS) werden alle von der Geschäftsleitung entworfenen und im Unternehmen ausgeführten Prozesse verstanden, durch die
die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen),
die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften
überwacht und kontrolliert werden.
Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass das Erreichen der Unternehmensziele durch wesentliche Risiken, die schlagend werden, beeinträchtigt wird.
Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk (das COSO Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission ist eine freiwillige privatwirtschaftliche Organisation in den USA, die helfen soll, Finanzberichterstattungen durch ethisches Handeln, wirksame interne Kontrollen und gute Unternehmensführung qualitativ zu verbessern) zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das IKS als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Dazu gehören auch das Management und die Kontrolle von Risiken, welche die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung betreffen.
Unter Berücksichtigung des COSO-Rahmenwerks und des 3-Lines-of-Defense Modells legt die IKS Policy die allgemeinen Rahmenbedingungen für das Interne Kontrollsystem, die Standards zu Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie die Mindestkriterien für die IKS-Dokumentation fest. Ziel des Internen Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen, dass es in der Lage ist, effektive und sich ständig verbessernde interne Kontrollen im Hinblick auf die davor genannten Ziele des IKS zu gewährleisten.
Kontrollumfeld
Das Kontrollumfeld bildet den Rahmen für die Einführung, Anwendung und Überwachung der IKS-Grundsätze, -Verfahren und -Maßnahmen. Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Anwendung eines den Anforderungen des Unternehmens angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.
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Die Aufbauorganisation sieht ein klares Anforderungsprofil im Bereich Finanzen vor. Dabei werden bereichsübergreifende Schlüsselfunktionen zentral über die Steiermärkische Sparkasse gesteuert, wobei gleichzeitig die einzelnen Tochtergesellschaften über ein hohes Maß an Selbständigkeit verfügen. Die Funktionen der im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche sind klar getrennt und die Verantwortungsbereiche sind klar zugeordnet.
Darüber hinaus verfügen wesentliche Tochtergesellschaften über eigene Rechnungswesen-Abteilungen, die in enger Abstimmung mit dem Bereich Finanzen arbeiten. Die Zuständigkeiten des Bereichs Finanzen umfassen im Wesentlichen die Erstellung der Einzel- und Konzernjahres- und Konzernzwischenabschlüsse sowie der Jahresabschlüsse einiger Tochtergesellschaften, die Finanzbuchhaltung und die Konzernverrechnung, Steuern sowie das aufsichtsrechtliche Meldewesen. Dem Bereich Finanzen obliegt die Regelungskompetenz zu allen Fragen des Rechnungswesens sowie die fachliche Anordnungsbefugnis zur Sicherstellung der Anwendung konzerneinheitlicher Standards. Zur Unterstützung der operativen Umsetzung wurden von der Erste Group Konzernrichtlinien erstellt, die für den gesamten Sparkassensektor anzuwenden sind. Diese Richtlinien gelten für alle konsolidierten Tochtergesellschaften des Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
Risikobeurteilung
Die Schlüsselprozesse im Bereich Finanzen werden im Rahmen des IKS-Prozesses jährlich einer Risikoevaluierung und Risikobeurteilung unterzogen. Das Hauptrisiko im Rechnungslegungsprozess besteht darin, dass Sachverhalte aufgrund von Fehlern oder vorsätzlichem Verhalten (Betrug) nicht entsprechend der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgebildet werden. Dies ist der Fall, wenn die Angaben in Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang wesentlich von den korrekten Werten abweichen und kann schwerwiegende Folgen wie Vermögensschäden, Sanktionen der Bankenaufsicht oder Reputationsverlust nach sich ziehen.
Kontrollmaßnahmen
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem beinhaltet im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Arbeitsanweisungen und Prozesse
zur korrekten und angemessenen Dokumentation von Geschäftsvorfällen einschließlich der Verwendung des Vermögens des Konzerns,
zur Aufzeichnung aller für die Erstellung von Jahresabschlüssen notwendigen Informationen und
zur Verhinderung nicht genehmigter Anschaffungen oder Veräußerungen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Jahresabschlüsse haben könnten.
Als elementare Bestandteile des internen Kontrollsystems innerhalb des Steiermärkische Sparkasse-Konzern gelten:
Controlling, als die permanente finanziell-betriebswirtschaftliche Analyse und Steuerung des Unternehmens bzw. einzelner Unternehmensbereiche.
Systemimmanente, selbsttätig wirkende Kontrolleinrichtungen und -maßnahmen in der formalen Ablauf- und Aufbauorganisation, z.B. programmierte Kontrollen in der Datenverarbeitung oder nachgelagerte, in einem IKS-Tool angewiesene Kontrollen.
Grundsätze der Funktionstrennung und des Vier-Augen-Prinzips.
Interne Revision als eigene Organisationseinheit, die prozessunabhängig jedoch so vorgangsnah wie möglich mit der Überwachung aller Unternehmensbereiche, vor allem im Hinblick auf die Wirksamkeit der Bestandteile des internen Kontrollsystems, befasst ist.
Das Rechnungswesen der Steiermärkischen Sparkasse und der wesentlichen inländischen Tochtergesellschaften sowie der Tochterbanken in Nordmazedonien und Bosnien wird in SAP FI geführt. Die von den übrigen ausländischen Konzerneinheiten direkt in das Konsolidierungssystem übermittelten Abschlussdaten werden in der Organisationseinheit Rechnungswesen zunächst auf Plausibilität geprüft. Im Konsolidierungssystem (TAGETIK) erfolgen dann die weiteren Konsolidierungsschritte. Diese umfassen unter anderem die Kapitalkonsolidierung, die Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Schuldenkonsolidierung. Abschließend werden wesentliche Zwischengewinne durch Konzernbuchungen eliminiert. Nachfolgend bildet die Erstellung der nach IFRS und BWG sowie UGB geforderten Anhangsangaben den Abschluss der Konsolidierung. Für die Erstellung dieser Angaben sowie die Redaktion und das Layout des Anhangs wird auch auf eigenerstellte Lösungen zurückgegriffen. Die
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Rechnungswesen-Systeme sowie die vorgelagerten Anwendungen sind durch Zugriffsberechtigungen und automatische sowie zwingend im Prozess vorgesehene manuelle Kontrollschritte geschützt.
Durch die unterjährige Pflicht aller wesentlichen Konzerngesellschaften (sämtliche in- und ausländische Kredit- und Finanzinstitute), monatlich ihre Ist- und Prognoseergebnisse an den Bereich Finanzen zu berichten, werden unterjährige Plan-/Ist-Abweichungen zeitnah erkannt und es wird die Möglichkeit eröffnet, entsprechend zu reagieren.
Information und Kommunikation
Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung (IFRS auf konsolidierter Basis sowie IFRS Einzelabschluss der Steiermärkischen Sparkasse und der Tochterbanken) informiert. Zusätzlich werden weitere Controlling- und Risikodaten kommuniziert. Der Vorstand erhält diese Informationen monatlich mit zusätzlichen Detailberichten sowie auch die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung gemäß UGB.
Verantwortlichkeiten der Internen Revision
Die Interne Revision hat auf Basis risikoorientiert ausgewählter Prüfschwerpunkte (entsprechend des vom Vorstand genehmigten und an den Prüfungsausschuss berichteten jährlichen Prüfplans) sämtliche Bereiche der Bank in angemessenen Zeitabständen zu prüfen und diese zu beurteilen. Schwerpunkt aller Prüfungshandlungen ist dabei die Überwachung der Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Die Interne Revision hat über ihre Feststellungen mehrmals jährlich an Gesamtvorstand und Prüfungsausschuss zu berichten.
Die Interne Revision ist gemäß § 42 BWG eine dem Vorstand unmittelbar unterstehende Kontrolleinrichtung. Sie dient ausschließlich der laufenden und umfassenden Prüfung der Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäftes und des Bankbetriebes. Aufgabe der Internen Revision ist es daher, den Vorstand bei der Sicherung des Vermögens der Bank, der Förderung der wirtschaftlichen und betrieblichen Leistungsfähigkeit und damit in der Geschäfts- und Betriebspolitik zu unterstützen. Die Tätigkeit der Internen Revision orientiert sich insbesondere an ihrer Geschäftsordnung, die unter der Verantwortung aller Vorstandsmitglieder ausgearbeitet und von diesen genehmigt und in Kraft gesetzt wurde. Die Geschäftsordnung wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft und gegebenenfalls adaptiert.
Die Interne Revision prüft insbesondere:
Betriebs- und Geschäftsbereiche der Bank
Betriebs- und Geschäftsabläufe der Bank
bankinterne Regelungen (Organisationsrichtlinien, Kompetenzordnungen, Leitlinien etc.) und Arbeitsanweisungen, auch hinsichtlich ihrer Einhaltung und Aktualität bzw. Aktualisierung
rechtlich vorgegebene Prüfbereiche, wie z.B. die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Anzeigen und Meldungen an die Finanzmarktaufsicht und an die Oesterreichische Nationalbank bzw. die Europäische Zentralbank oder einmal jährlich die Ratingsysteme und deren Funktionsweise
Die Interne Revision übt ihre Tätigkeit grundsätzlich aus eigenem Entschluss und gemäß dem jährlich risikoorientiert zu erstellenden und vom Vorstand genehmigten Revisionsplan aus. Der genehmigte Revisionsplan wird auch dem Prüfungsausschuss zur Kenntnis gebracht.
Die Überwachung bzw. Prüfung der Internen Revision erfolgt sowohl durch den Vorstand, den Prüfungsaus-schuss/Aufsichtsrat, durch externe Parteien (Bankenaufsicht, in Einzelfällen auch Abschlussprüfer) als auch durch dezidierte Qualitätssicherungsmaßnahmen (Self Assessments, Peer Reviews, externe Quality Assessments).
Bericht über die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens
Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der geopolitischen Krise in Europa
Nach dem Bilanzstichtag 31.12.2023 sind die Risiken für die Wachstumsprognosen mehrheitlich nach unten gerichtet. Dazu zählt die Störung der Handelsrouten im Roten Meer, die weitere Lieferkettenprobleme nach sich ziehen könnte. Risiken für die Weltwirtschaft bergen auch eine Ausweitung des Konflikts im Gaza-Streifen und des Krieges in der Ukraine sowie ganz allgemein die Konjunkturschwäche in China. In Österreich könnte eine länger
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andauernde Flaute in der Industrie zu einem stärkeren Abbau von Arbeitskräften führen. Die daraus resultierende höhere Arbeitslosigkeit könnte den Konjunkturaufschwung bremsen, der wesentlich von den Konsumausgaben privater Haushalte getragen wird. Die Risiken für die Inflationsprognose werden von der OeNB derzeit als ausgeglichen eingeschätzt. Es sind bis dato keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, die zu einer anderen Darstellung des Jahresabschlusses 2023 geführt hätten.
Im Basisszenario gehen die gegenwärtigen Prognosen des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO) und des Institutes für Höhere Studien (IHS) davon aus, dass das Wachstum in Österreich nach der Rezession 2023 (-0,7% bis -0,8%) im Jahr 2024 wieder auf einen niedrigen, aber positiven Wachstumspfad (BIP 0,8% bis 0,9%) zurückkehren wird. Im Jahr 2025 gehen die Prognosen von einer weiteren Beschleunigung des Wachstums auf 1,5% bis 2,0% aus.
Die Inflation hat 2023 den Höhepunkt überschritten und dürfte laut Prognosen von 7,8% auf 3,9% bis 4,0% 2024 sinken. Ein weiterer Rückgang der Inflationsrate wird mit 3,0% bis 3,1% für das Jahr 2025 prognostiziert, noch immer deutlich über dem Zielwert der EZB von knapp unter 2,0%.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt blieb 2023 trotz Rezession stabil, da die Unternehmen die Beschäftigten mit Blick auf den prognostizierten Aufschwung im Unternehmen hielten. Die Arbeitslosenquote dürfte laut WIFO-Prognose 2024 bei 5,2% (laut Eurostat-Definition) liegen und 2025 leicht auf 4,9% zurückgehen. Das IHS geht in der Prognose von 5,3% (2024) und 5,0% (2025) aus.
Im Bankenmarkt ist die Wachstumsprognose 2024 für Kredite mit +0,4% und bei Einlagen mit +0,5% deutlich moderater als in den Jahren davor (Ausnahme 2023: Rückgang von -0,5% bei den Einlagen). Auch 2025 dürfte der Anstieg des Kreditvolumens mit +0,8% sehr schwach bleiben. Bei Einlagen wird ein moderater Anstieg von 1,3% prognostiziert.
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat in einer Presseaussendung Anfang Dezember 2023 für das Jahr 2024 eine vorausschauende Risikopolitik und besonnene Ausschüttungspolitik der Banken gefordert.
Um der hohen Inflation entgegenzuwirken, hat die EZB im Jahr 2023 die Leitzinsen auf 4,5% angehoben. Zwar werden seitens der Notenbank keine konkreten Angaben zu den zukünftigen Zinsentscheidungen kommuniziert, doch gehen Geld- und Kapitalmarktvertreter derzeit davon aus, dass 2024 keine weiteren Zinsanhebungen erfolgen werden, wobei auch erste Zinssenkungen ab dem zweiten Halbjahr angenommen werden. Anhaltspunkt dafür ist die stark rückläufige Inflationsrate im Euroraum.
Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens
Infolge rückläufiger Inflationsraten in der Eurozone und den USA wurde im Bankenmarkt davon ausgegangen, dass der Zinszyklus im Jahr 2023 den Höhepunkt erreicht hatte. Entsprechend ging die Steiermärkische Sparkasse in ihren Planungsannahmen davon aus, dass im ersten Halbjahr 2024 keine weiteren Zinsschritte der EZB erfolgen würden. Allerdings war es angesichts der nicht eindeutigen Datenlage schwierig, Zeitpunkt und Ausmaß von Zinssenkungen zu bestimmen.
Die anfängliche Annahme von bis zu sechs Zinssenkungsrunden 2024 hat die Wertpapierbörsen schon im Vorjahr beflügelt. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten gegen Jahresende stellte sich diese Annahme jedoch als unwahrscheinlich heraus. Zum Bilanzierungszeitpunkt haben sich die Erwartungen der Steiermärkischen Sparkasse auf drei bis vier Zinsschritte der EZB ab dem 2. Halbjahr 2024 von in Summe minus 75 bis 100 Basispunkten eingependelt.
Positiv wirkte sich die bisherige Zinsentwicklung für Wertpapieranleger und Sparer aus. Die Steiermärkische Sparkasse wird ihren Kund:innen auch weiterhin attraktive Angebote bei gebundenen und täglich fälligen Einlagen machen und geht dabei von anhaltend großem Konkurrenzdruck im Bankenmarkt aus. Bei fortgesetzt guter Entwicklung der Wertpapiermärkte prognostiziert die Steiermärkische Sparkasse auch 2024 gute Provisionsergebnisse.
Bei Wohnbaukrediten ist nicht mit regulatorischen Erleichterungen bei der Kreditvergabe und auch nicht mit einem Anziehen der Kreditnachfrage zu rechnen. Bei Unternehmenskunden möchte die Steiermärkische Sparkasse
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ungebrochen eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Realwirtschaft einnehmen. Allerdings dürfte das Kreditvolumen nur mehr im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen.
Da die Insolvenzen bei Privatpersonen und Unternehmen laut Prognose des Kreditschutzverbandes ansteigen dürften, rechnet die Steiermärkische Sparkasse 2024 beim Kreditrisiko mit einem schwierigen Jahr, ist aber davon überzeugt, dass die Krisen und Verwerfungen am Immobilienmarkt gut bewältigt werden können. Entsprechend wurden die Wertberichtigungen in den eigenen Büchern nur moderat angehoben und Portfolioverschlechterungen dürften überschaubar bleiben.
Die Sicherung der Marktposition der Steiermärkischen Sparkasse als regionale Universalbank ist auch in den künftigen Jahren oberstes Ziel. Dabei werden Kostenmanagement und Prozessoptimierung weiterhin eine wichtige Aufgabe darstellen. Eine große Herausforderung für 2024 ist die hohe Inflation von 7,8% im Vorjahr. Als Ausgangsbasis für Kollektivvertragsverhandlungen hat dies bekanntlich eine Auswirkung auf den Verwaltungsaufwand im Folgejahr.
Ziel ist es auf Basis des bestehenden Geschäftsmodells kontinuierlich und risikobewusst zu wachsen. Die auf Kundenakquisition abzielenden Aktivitäten werden auch im Geschäftsjahr 2024 mit unveränderter Intensität verfolgt werden.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dabei wird die weitere Integration neuer Technologien im Geschäftsmodell und Vertriebskonzept der Steiermärkischen Sparkasse sein. Durch intelligente Verknüpfung von digitalen Services und persönlicher Beratung soll ein entscheidender Mehrwert für die Kund:innen geschaffen werden. Hierbei steht die finanzielle Gesundheit aller Kund:innen im Mittelpunkt.
 
Der Ausbau des Private Bankings zu einem Kompetenzschwerpunkt wird weiterhin konsequent in der Konzernmutter in Österreich verfolgt.
Im Kommerzgeschäft liegt ein besonderes Augenmerk auf der Finanzierung von Investitionen zur wachstumsorientierten Transformation des Geschäftsmodells. Insgesamt wird ein ausgewogenes Wachstum in allen Branchen angestrebt. Ein besonderer Fokus liegt weiterhin auf der aktiven Unterstützung von Transformationsprozessen und Investitionen zu mehr Nachhaltigkeit und der bestmöglichen Begleitung unserer Kund:innen auf diesem Weg.
Ein negatives Szenario für 2024 wäre eine Fortdauer der Rezession verbunden mit einer Eskalation der Kriege in der Ukraine sowie im Nahen und Mittleren Osten. Die sehr hohe Kapitalausstattung und die gute Liquiditätssituation der Steiermärkischen Sparkasse ermöglicht es aber den unsicheren Rahmenbedingungen zu begegnen und auch künftig verlässliche Partnerin für ihre Kund:innen und die Menschen in der Region zu bleiben. Die Aussicht auf eine schrittweise Lockerung der Geldpolitik spricht zudem für zusätzliche Wachstumsimpulse und einen moderaten Wirtschaftsaufschwung.
Bildung von Risikovorsorgen
Den besonderen Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Risikovorsorgen (Wertberichtigungen für bilanzielle Kreditgeschäfte und Rückstellungen für außerbilanzielle Kreditgeschäfte) in entsprechendem Ausmaß Rechnung getragen. Die Risikovorsorgebildung muss den Richtlinien gemäß IFRS 9 entsprechen.
Dabei erfolgt die Ermittlung des erwarteten Verlusts für nicht als wertgemindert eingestufte Forderungen entweder als 1-year Expected Credit Loss (Stufe 1) oder als Lifetime Expected Credit Loss (Stufe 2). Finanzinstrumente bei erstmaliger Erfassung bzw. Finanzinstrumente ohne signifikanten Anstieg des Kreditrisikos seit der erstmaligen Erfassung sind der Stufe 1 zugeordnet; Finanzinstrumente mit einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos seit der erstmaligen Erfassung sowie Finanzinstrumente ohne hinreichende Information zum Erstansatz hingegen der Stufe 2. Die Festlegung, ob ein signifikanter Anstieg des Kreditrisikos seit Ersterfassung vorliegt, wird durch die Überprüfung qualitativer und quantitativer Kriterien festgelegt. Quantitative Kriterien sind die relative bzw. absolute Veränderung der gegenwärtigen annualisierten Lifetime PD (Ausfallswahrscheinlichkeit) des Finanzinstruments im Vergleich zur annualisierten Lifetime PD zum Zugangszeitpunkt des Finanzinstruments. Qualitative Kriterien sind z.B. die Übergabe der Kundin/des Kunden in das Workout, das Setzen eines Forbearance-Status oder mehr als 30 Überziehungstage.
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Für alle wertgeminderten (impaired) Forderungen wird mittels Barwertmodell (Discounted Cash Flow Method) ein erwarteter Verlust bis zum Laufzeitende (Lifetime Expected Credit Loss) unter Berücksichtigung mehrerer Szenarien berechnet. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Die erforderliche Risikovorsorge ergibt sich aus der Differenz zwischen Bruttobuchwert und dem Barwert der erwarteten Zahlungsströme in einem Szenario, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet. Bei wertgeminderten signifikanten Forderungen an Kund:innen, die in Summe über einer Materialitätsgrenze liegen, sind die erwarteten Rückflüsse aus Tilgungen und Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten von der Risikomanager:in oder der Sanierungsbetreuer:in je Szenario zu schätzen. Für nicht signifikante wertgeminderte Forderungen an Kund:innen werden die erwarteten Rückflüsse je Szenario regelbasiert, mittels statistischer Verfahren ermittelt.
Für alle Forderungen, bei denen kein Impairment vorliegt, wird auf Basis statistisch ermittelter Risikoparameter eine regelbasierte Kalkulation des individuell (auf Ebene von Finanzinstrumenten) erwarteten Verlustes unter Berücksichtigung der zu erwartenden Rückflüsse verwendet.
Auf Basis historischer Beobachtungen, aktueller Gegebenheiten und zukunftsbezogener Informationen (insbesondere aktueller makroökonomischer Szenarien) werden Neubewertungen der Risikoparameter vorgenommen.
Auf Basis der weiterhin bestehenden geopolitischen Unsicherheiten, unter anderem im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den Konflikten im Nahen Osten, wurden die Regeln für Stufenüberschreibungen (Stage-Overlays), d.h. die Verschiebung in Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale, beibehalten.
Die geopolitischen Konflikte (Ukraine und Naher Osten) verschärften die Herausforderungen durch einen starken Anstieg bzw. hohe Volatilität bei den Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits. Die Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Daher wurden die Regeln für Stage-Overlays (Geopolitical-Conflict-Overlays) als eine Kombination von zyklische Branchen und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach UGB/IFRS beibehalten. Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Aufgrund der immer noch anhaltenden Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen werden die zusätzlich zu den zyklischen Branchen eingeführten Stage-Overlays für Energieabhängigkeit weiterhin als notwendig erachtet. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert:
Im Bereich rohstoffintensiver Branchen ergeben sich Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kund:innen, entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primären Input in ihren Geschäftsprozessen. Die wirtschaftliche Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und die Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Rohstoffbranche wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert.
Im Bereich der Energiewirtschaft sind die betroffenen Subbranchen genauer spezifiziert worden. Unternehmen der Energiewirtschaft, genauer gesagt jene, die in der Energie-Erzeugung-Verteilung und Wärme/Kälteversorgung tätig sind, können potenziell von massiven Engpässen und Verwerfungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Nachschussforderungen, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer:innen gefährden, wenn diese gekündigt werden, und/oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Grundsätzlich wurden alle Kund:innen aus diesen Subbranchen auf Stufe 2 migriert. Die restlichen Subbranchen der Energiewirtschaft haben sich als robust erwiesen und konnten mit der wirtschaftlichen Lage umgehen, somit war die Notwendigkeit einer Verschiebung nach Stage 2 nicht gegeben.
Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
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Finanz- und Vermögenslage
Finanzlage
Die Liquidität entsprach den Bestimmungen der Artikel 411ff VO (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sowie der delegierten Verordnung (EU) 2015/61 der Kommission vom 10. Oktober 2014. Gründe für die stete Übererfüllung der strengen regulatorischen Vorgaben sind die sich auf Basis der starken Kundenbeziehungen erfreulich entwickelnden Primäreinlagen sowie die Veranlagung in hochqualitative Wertpapiere, die als Liquiditätspuffer dienen. Neben einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Kundeneinlagen und Kundenforderungen steht eine gute strukturelle Refinanzierungsstruktur im Zwischenbankenbereich im Fokus des Liquiditätsmanagements.
Vermögenslage
Die Vermögenslage des Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat sich weiter verbessert.
Die Eigenmittel des Steiermärkische Sparkasse-Konzern betragen 2.881,6 Mio. EURO. Die Eigenmittel setzen sich zusammen aus Kernkapital und Ergänzungskapital.
Das harte Kernkapital (CET1) beträgt 2.809,2 Mio. EURO und das zusätzliche Kernkapital (AT1) beträgt 0,0 Mio. EURO. Das Ergänzungskapital (T2) beläuft sich auf 72,4 Mio. EURO.
Die harte Kernkapitalquote liegt mit 24,4% (21,5%) wiederum weit über den Mindestanforderungen.
Bericht über Zweigniederlassungen
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern unterhält insgesamt 193 Filialen und regionale Beratungszentren (ohne SB-Standorte), davon 118 in der Steiermark, 1 in Wien, 38 in Bosnien sowie 36 in Nordmazedonien. Des Weiteren befinden sich in der Steiermark 37 SB-Standorte.
Per Jahresende waren in den Filialen und regionalen Beratungszentren des Steiermärkische Sparkasse-Konzern 2.614 (2.648) bankbetriebliche Mitarbeiter:innen (abzüglich dienstüberlassenen Personals) beschäftigt.
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Graz, den 12. März 2024
Der Vorstand:
Dr. Gerhard FabischDr. Georg Bucher
VorsitzenderVorstandsmitglied
Dr. Oliver KröpflMag. Walburga Seidl
VorstandsmitgliedVorstandsmitglied
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KONZERNABSCHLUSS 2023 NACH IFRS
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30.Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis......................................................................................................................96
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR MioNotes20232022
 
 
Zinsüberschuss  2529,1323,0
Zinserträge   712,4344,7
Sonstige ähnliche Erträge   41,024,7
Zinsaufwendungen   -219,7-44,5
Sonstige ähnliche Aufwendungen   -4,7-1,8
Provisionsüberschuss  3189,1174,8
Provisionserträge   219,5202,3
Provisionsaufwendungen   -30,4-27,5
Dividendenerträge  411,413,7
Handelsergebnis  512,313,3
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten610,9-20,8
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen 119,572,1
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen720,923,0
Personalaufwand  8-166,2-154,5
Sachaufwand  8-108,9-96,5
Abschreibung und Amortisation  8-30,7-32,9
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert (netto)100,00,1
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten11-36,4-18,7
Sonstiger betrieblicher Erfolg  125,240,2
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft   0,4-9,2
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 556,2337,0
Steuern vom Einkommen  13-95,7-44,3
Periodenergebnis   460,5292,7
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis 1,11,0
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis459,5291,7
Ergebnis je Aktie
In der Kennziffer „Ergebnis je Aktie“ wird das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien gegenübergestellt. Es gibt keine Bezugs- bzw. Wandlungsrechte, deshalb entfällt die Berechnung des verwässerten Gewinnes je Aktie.
in EUR 20232022
   
   
Ergebnis je Aktie   60,1438,18
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Konzern-Gesamtergebnisrechnung
in EUR Mio20232022
  
 
Periodenergebnis460,5292,7
Sonstiges Ergebnis32,7-83,2
Posten bei denen keine Umgliederung in das Periodenergebnis möglich ist10,4-24,7
 Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen-9,712,4
 Fair Value-Änderungen von Eigenkapitalinstrumenten, die zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet werden23,2-43,9
 Ertragssteuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden können-3,16,7
 Anteilige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung der At Equity-bewerteten Unternehmen*)0,00,2
Posten bei denen eine Umgliederung in das Periodenergebnis möglich ist22,2-58,5
 Fair Value-Änderungen von Schuldinstrumenten, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden1,3-12,6
  Gewinn/Verlust der Periode1,3-12,7
  Umgliederungsbeträge0,00,0
  Wertberichtigungen für Kreditrisiken0,10,1
 Anteilige erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderung der At Equity-bewerteten Unternehmen*)21,8-46,2
 Währungsumrechnung-0,8-1,0
  Gewinn/Verlust der Periode-0,8-1,0
  Umgliederungsbeträge0,00,0
 Ertragssteuern auf Posten, welche umgegliedert werden können-0,21,3
  Gewinn/Verlust der Periode-0,21,3
  Umgliederungsbeträge0,00,0
Gesamtergebnis493,2209,5
 zuzurechnen den nicht beherrschenden Anteilen1,10,7
 zuzurechnen den Eigentümern des Mutterunternehmens492,1208,8
*) nach Steuerlatenz saldiert.
Für eine detaillierte Darstellung von Ertragsteuern im sonstigen Ergebnis verweisen wir auf Note 13 Ertragsteuern.
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Konzernbilanz
in EUR MioNotes20232022
AKTIVA  
Kassenbestand und Guthaben 151.674,21.480,6
Finanzielle Vermögenswerte - Held for Trading 214,35,0
Derivate 214,35,0
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte22167,4141,6
Eigenkapitalinstrumente 2253,143,1
Schuldverschreibungen 22112,696,3
Kredite und Darlehen an Kunden 221,72,2
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte19, 20345,8323,7
Eigenkapitalinstrumente 20133,7124,3
Schuldverschreibungen 19212,2199,4
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte1617.388,917.271,2
Schuldverschreibungen 16889,0862,9
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute 162.031,92.162,9
Kredite und Darlehen an Kunden 1614.468,014.245,4
Forderungen aus Finanzierungsleasing 46533,5498,8
Sachanlagen 44151,0161,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 4498,294,2
Immaterielle Vermögensgegenstände 4413,513,7
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen54848,3736,8
Laufende Steuerforderungen  138,47,2
Latente Steuerforderungen 131,82,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 1716,916,0
Sonstige Vermögensgegenstände 4542,032,6
Summe der Vermögenswerte  21.294,220.784,2
in EUR Mio
Notes
2023
2022
 
PASSIVA und EIGENKAPITAL
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading
 
21
9,1
5,5
Derivate
 
21
9,1
5,5
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
18
18.025,2
18.048,4
Einlagen von Kreditinstituten
 
18
1.356,1
1.881,5
Einlagen von Kunden
 
18
15.979,9
15.672,8
Verbriefte Verbindlichkeiten
 
18
672,2
477,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
 
 
17,0
16,7
Leasingverbindlichkeiten
 
47
16,1
15,6
Rückstellungen
 
49
187,0
188,8
Laufende Steuerverpflichtungen
 
13
45,2
3,9
Latente Steuerverpflichtungen
 
13
19,8
5,6
Sonstige Verbindlichkeiten
 
48
108,3
105,1
Gesamtes Eigenkapital
 
51
2.883,6
2.411,4
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital
 
51
12,8
12,2
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
51
2.870,9
2.399,1
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital
 
 
21.294,2
20.784,2
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 31
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
in EUR Mio
Gezeichnetes Kapital
Kapital- rücklagen
Gewinn-rücklagen
Fair Value Rücklage
Währungs-rücklage
Neubewertung aus leistungs-orientierten Versorgungs-plänen
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
Nicht berherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital
Gesamtes Eigenkapital
Kapital Stand 1. Jänner 2022
55,5
118,6
2.024,6
89,9
-16,5
-68,1
2.204,1
12,7
2.216,7
Veränderung - Eigene Aktien
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gewinnausschüttung
0,0
0,0
-15,0
0,0
0,0
0,0
-15,0
-0,5
-15,5
Kapitalerhöhungen/-herabsetzungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,7
0,7
Änderung im Konsolidierungskreis und Anteilsveränderungen
0,0
0,0
0,6
0,0
0,0
0,0
0,6
-1,4
-0,8
Umgliederung vom Sonstigen Ergebnis in Gewinnrücklagen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sonstige Veränderungen
0,0
0,0
0,6
0,0
0,0
0,0
0,6
0,0
0,6
Gesamtergebnis
0,0
0,0
291,7
-89,6
-1,0
7,7
208,8
0,7
209,5
Periodenergebnis
0,0
0,0
291,7
0,0
0,0
0,0
291,7
1,0
292,7
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
0,0
-89,6
-1,0
7,7
-82,9
-0,3
-83,2
Veränderung aus der Neubewertung aus
leistungsorientierten
Versorgungsplänen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
7,7
7,7
0,0
7,7
Veränderung der Fair Value-Rücklage
0,0
0,0
0,0
-43,6
0,0
0,0
-43,6
-0,3
-43,9
Veränderung der Währungsrücklage
0,0
0,0
0,0
0,0
-1,0
0,0
-1,0
0,0
-1,0
Sonstige Veränderungen OCI (Ant.d.sonst.Erg. aus assoz
Untern. u.Gemeinschaftsu. bilanziert nach Equity-Methode)
0,0
0,0
0,0
-46,0
0,0
0,0
-46,0
0,0
-46,0
Kapital Stand 31. Dezember 2022
55,5
118,6
2.302,6
0,3
-17,5
-60,4
2.399,1
12,2
2.411,4
in EUR Mio
Gezeichnetes Kapital
Kapital- rücklagen
Gewinn-rücklagen
Fair Value Rücklage
Währungs-rücklage
Neubewertung aus leistungs-orientierten Versorgungs-plänen
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
Nicht berherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital
Gesamtes Eigenkapital
Kapital Stand 1. Jänner 2023
55,5
118,6
2.302,6
0,3
-17,5
-60,4
2.399,1
12,2
2.411,4
Veränderung - Eigene Aktien
0,0
0,0
-3,0
0,0
0,0
0,0
-3,0
0,0
-3,0
Gewinnausschüttung
0,0
0,0
-20,0
0,0
0,0
0,0
-20,0
-0,6
-20,6
Kapitalerhöhungen/-herabsetzungen
0,0
0,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,4
0,0
0,4
Änderung im Konsolidierungskreis und Anteilsveränderungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Umgliederung vom Sonstigen Ergebnis in Gewinnrücklagen
0,0
0,0
2,2
0,0
0,0
0,0
2,2
0,0
2,2
Sonstige Veränderungen
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,1
Gesamtergebnis
0,0
0,0
459,5
40,8
-0,8
-7,5
492,1
1,1
493,2
Periodenergebnis
0,0
0,0
459,5
0,0
0,0
0,0
459,5
1,1
460,5
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
0,0
40,8
-0,8
-7,5
32,6
0,0
32,7
Veränderung aus der Neubewertung aus leistungsorientierten
Versorgungsplänen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-7,5
-7,5
0,0
-7,5
Veränderung der Fair Value-Rücklage
0,0
0,0
0,0
19,0
0,0
0,0
19,0
0,1
19,1
Veränderung der Währungsrücklage
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,8
0,0
-0,8
0,0
-0,8
Sonstige Veränderungen OCI (Ant.d.sonst.Erg. aus assoz.
Untern. u.Gemeinschaftsu. bilanziert nach Equity-Methode)
0,0
0,0
0,0
21,9
0,0
0,0
21,9
0,0
21,9
Kapital Stand 31. Dezember 2023
55,5
119,0
2.741,3
41,1
-18,2
-67,9
2.870,9
12,8
2.883,6
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 32
Konzern-Kapitalflussrechnung
in EUR Mio20232022
  
 
Periodenergebnis460,5292,7
Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten   
Abschreibung, Wertberichtigungen, Zuschreibung von nicht finanziellen Vermögenswerten 26,732,9
Erfolge aus At Equity-bewerteten Unternehmen -87,5-42,3
Zuführung (netto) zu Kreditvorsorgen und sonstigen Rückstellungen 39,026,6
Gewinne/Verluste aus der Veräußerung von Vermögenswerten -2,2-32,3
Sonstige Anpassungen -11,8-3,5
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile   
Finanzielle Vermögenswerte - Held for Trading 0,7-1,3
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertet, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte   
Eigenkapitalinstrumente -3,6-2,1
Schuldverschreibungen -12,014,4
Kredite und Darlehen an Kunden 0,50,5
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnisbewertet   
Schuldverschreibungen -11,413,6
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte   
Schuldverschreibungen -26,1-75,7
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute 131,1-27,1
Kredite und Darlehen an Kunden -264,4-1.028,9
Forderungen aus Finanzierungsleasing -34,7-34,5
Andere Aktiva aus operativer Geschäftstätigkeit -11,416,6
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading 3,60,4
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten   
Einlagen von Kreditinstituten -525,4734,3
Einlagen von Kunden 306,3341,5
Verbriefte Verbindlichkeiten 197,3-39,3
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0,91,8
Andere Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit 48,6-27,0
Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 224,7161,4
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 33
in EUR Mio20232022
  
 
Einzahlungen aus Veräußerung 
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Eigenkapitalinstrumente 15,00,0
Assoziierte Unternehmen 0,00,0
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 10,19,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 1,24,4
Auszahlungen für Erwerb   
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Eigenkapitalinstrumente -1,1-15,0
Assoziierte Unternehmen 0,0-7,8
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände -25,8-31,1
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien -7,8-9,7
Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel) 0,00,0
Verkauf von Tochterunternehmen 0,00,0
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -8,5-50,2
Kapitalerhöhung 0,40,0
Kapitalherabsetzung 0,00,0
Erwerb von Anteilen ohne beherrschenden Einfluss 0,00,0
Dividendenzahlungen den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen -20,0-15,0
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 0,00,0
Sonstige Finanzierungstätigkeit -3,0-51,7
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -22,6-66,6
Zahlungsmittelbestand*) am Beginn der Periode 1.480,61.436,0
Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit 224,7161,4
Cash Flow aus Investitionstätigkeit -8,5-50,2
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit -22,6-66,6
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 1.674,21.480,6
    
Zahlungsströme für Steuern, Zinsen und Dividenden 514,1303,3
Gezahlte Ertragssteuern (in Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit erfasst) -36,8-33,5
Erhaltene Zinsen 777,4376,9
Erhaltene Dividenden 11,413,7
Gezahlte Zinsen -238,0-53,8
Der Zahlungsmittelbestand umfasst die Beträge in dem Bilanzposten „Kassenbestand und Guthaben“.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 34
ANHANG (NOTES) ZUM KONZERN-ABSCHLUSS DES STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN
ALLGEMEINE ANGABEN
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG (Steiermärkische Sparkasse) wurde 1825 gegründet und ist die älteste Sparkasse der Steiermark. Sie hat ihren Firmensitz in 8010 Graz, Sparkassenplatz 4. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bietet ein komplettes Angebot an Bank- und Finanzdienstleistungen wie Sparen, Asset Management (u.a. Investmentfondsgeschäft), Kredite, Hypothekardarlehen, Wertpapierhandel und Derivativgeschäft, Wertpapierverwaltung, Projektfinanzierung, Außenhandelsfinanzierung, Unternehmensfinanzierung, Kapital- und Geldmarktdienstleistungen, Devisen- und Valutenhandel und Leasing an. Geografisch bietet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern seine Dienstleistungen neben der Steiermark auch in Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien an.
Per Jahresende 2023 hält die Steiermärkische Verwaltungssparkasse 73,8% an der Steiermärkische Sparkasse. Der Gegenstand des Unternehmens der Steiermärkische Verwaltungssparkasse besteht in der Verwaltung eigenen Vermögens, das im Wesentlichen aus der Beteiligung an der Steiermärkische Sparkasse besteht. Die Steiermärkische Verwaltungssparkasse fühlt sich im Sinne ihres Gründungsauftrages dem Gemeinwohl verpflichtet. Dem Rechnung tragend, wurden 2023 wiederum erhebliche Mittel insbesondere für die Förderung der Jugend und der Wissenschaft sowie für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke zur Verfügung gestellt.
Die Steiermärkische Sparkasse ist Mitglied des Haftungsverbundes (HV) gem. Art. 4 Abs. 1 Z 127 CRR und des aufsichtsbehördlich genehmigten institutsbezogenen Sicherungssystems (IPS) gemäß Art. 113 Abs. 7 CRR. Dem IPS und dem HV gehören zum Bilanzstichtag neben der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG sowie alle österreichischen Sparkassen an. Nach den Bestimmungen zum Haftungsverbund, ist die solidarische Erfüllung der Verbindlichkeiten gegenüber Kund:innen (dies betrifft alle Einlagen gemäß § 1 Abs. 1 Z 1 BWG, alle Geldforderungen aufgrund von Guthaben aus Bankgeschäften, alle Geldforderungen aus der Begebung von Wertpapieren, ausgenommen Eigenmittelbestandteile gemäß Art. 26ff, 51ff, 62ff CRR und Forderungen aus strafrechtlich relevanten Transaktionen) abhängig von der jeweiligen Kapitalisierung der einzelnen HV-Mitglieder gegeben.
Die unter Berücksichtigung der regulatorischen Anforderungen und allgemeiner Höchstgrenzen zu erbringenden individuellen Leistungen der einzelnen Mitglieder bestehen in Unterstützungsmaßnahmen (wie z.B. Gewährung von Liquiditätshilfen, Einräumung von Darlehen, Übernahme von Garantien, Zufuhr von Eigenkapital) und nach Leistung der gesetzlichen Einlagensicherung in der Erfüllung der gemäß dem HV/IPS-Vertrag abgesicherten Kundenforderungen im Falle des Konkurses eines Mitgliedes. Aufgrund der gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen wurden die Höchstgrenzen für Unterstützungsmaßnahmen der einzelnen Mitglieder angehoben sowie ein Ex-Ante-Fonds (IPS Fonds) eingerichtet. In den Ex-Ante-Fonds wird quartalsmäßig einbezahlt.
Die Mitglieder des Haftungsverbundes/IPS bilden mit der Erste Group Bank AG eine Kreditinstitutsgruppe gemäß § 30 BWG bzw. einen aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis i. S. d Art. 18 und Art. 19 CRR, deren übergeordnetes Kreditinstitut die Erste Group Bank AG ist. Dies erfordert, dass die Erste Group Bank AG die konsolidierten Eigenmittel sowie die konsolidierten Eigenmittelanforderungen auf Basis der aufsichtlichen Konsolidierung vornimmt. Zum Zwecke der Einbeziehung der Mitglieder des Haftungsverbundes in den Konzernabschluss der Erste Group Bank AG wird ein nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestelltes Reporting Package an die Erste Group Bank AG übermittelt.
Da Wertpapiere der Steiermärkische Sparkasse an einem geregelten Markt (Wiener Börse) zugelassen sind, ist die Steiermärkische Sparkasse gemäß § 245 Abs. 3 Unternehmensgesetzbuch (UGB) verpflichtet, einen Konzernabschluss zu erstellen. Aufgrund der EU-Verordnung betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards (1606/2002/EG) ist die Steiermärkische Sparkasse verpflichtet, den Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 35
Im Jahr 2014 wurden Financial Reporting (FINREP) und Common Reporting (COREP) von der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) eingeführt und repräsentieren ein verpflichtendes regulatorisches Rahmenwerk, das von EU-ansässigen Kreditinstituten anzuwenden ist.
Die Steiermärkische Sparkasse ist aufgrund des Artikels 22 CRR (Verordnung (EU) Nr. 575/2013) aufgrund ihrer Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen an Instituten und Finanzinstituten in Drittländern (Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Serbien und Montenegro) seit 2014 verpflichtet, die Eigenmittelerfordernisse der CRR sowohl auf Einzelinstitutsbasis als auch auf konsolidierter Basis zu erfüllen.
WESENTLICHE RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE
a)Grundsätze der Erstellung
Der Konzernabschluss des Steiermärkische Sparkasse-Konzern für das Geschäftsjahr 2023 und die Vergleichsinformationen wurden in Übereinstimmung mit den in Kraft befindlichen International Financial Reporting Standards (IFRS) wie sie aufgrund der IAS Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 in der Europäischen Union anzuwenden sind erstellt. Die Anforderungen des § 59a Bankwesengesetz (BWG) und des § 245a Unternehmensgesetzbuch (UGB) werden erfüllt.
Der vorliegende Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung.
Die Steiermärkische Sparkasse unterliegt Kapitalausschüttungsbeschränkungen aufgrund von EU-weiten Vorschriften für Kapitalanforderungen, die für alle Kreditinstitute mit Sitz in der EU gelten. Die Steiermärkische Sparkasse ist keinen sonstigen wesentlichen Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Zugang zu ihren bzw. der Nutzung ihrer Vermögenswerte oder der Begleichung der Verbindlichkeiten des Konzerns, ausgesetzt. Des Weiteren haben auch die Eigentümer:innen von nicht beherrschenden Anteilen der Tochtergesellschaften der Steiermärkische Sparkasse keine Rechte, die den Zugang des Konzerns zu seinen Vermögenswerten bzw. die Nutzung seiner Vermögenswerte oder die Fähigkeit, seine Verbindlichkeiten zu begleichen, einschränken.
Die Angabe der Vorjahreswerte erfolgt im Folgenden in Klammerdarstellung und bezieht sich auf den Konzernabschluss 31.12.2022. Alle Beträge verstehen sich, sofern nicht ausdrücklich anders angegeben, in Mio. EURO. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten. Die im Konzernabschluss verwendeten Abkürzungen werden im „Abkürzungsverzeichnis“ am Ende dieses Berichts erläutert.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit dem Datum der Unterfertigung vom Vorstand aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat noch nicht zur Kenntnis genommen und der Einzelabschluss der Steiermärkische Sparkasse wurde noch nicht vom Aufsichtsrat festgestellt.
Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung durch den Aufsichtsrat: 28. März 2024.
b)Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss der Steiermärkische Sparkasse wird in Euro, der funktionalen Währung der Steiermärkische Sparkasse, der Muttergesellschaft des Steiermärkische Sparkasse-Konzern, aufgestellt. Die funktionale Währung ist die Währung des primären Wirtschaftsumfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet.
Zur Währungsumrechnung werden die Umrechnungskurse der Zentralbanken der jeweiligen Länder herangezogen. Bei Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung der Euro ist, werden die Richtkurse der Europäischen Zentralbank herangezogen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 36
i. Transaktionen und Salden in fremder Währung
Fremdwährungstransaktionen werden von den Konzernunternehmen zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls jeweils gültigen Wechselkurs in die funktionale Währung umgerechnet. Nachfolgend werden monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle sich daraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ ausgewiesen. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem historischen Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet, d.h. aus ihnen resultieren keine Umrechnungsdifferenzen. Nicht monetäre Posten, die zu ihrem Fair Value in einer Fremdwährung bewertet werden (z.B. Beteiligungen), werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Bemessung des Fair Values umgerechnet, sodass die Umrechnungsdifferenzen Teil des Fair Value-Ergebnisses sind.
ii. Umrechnung der Abschlüsse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen
Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe (ausländischer Tochtergesellschaften und Filialen) werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs) in die Berichtswährung der Steiermärkische Sparkasse (Euro) umgerechnet. Die Umrechnung der Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in Euro erfolgt mit dem Durchschnittskurs für die jeweilige Berichtsperiode, der auf Basis der täglichen Wechselkurse ermittelt wird. Ein im Zusammenhang mit dem Erwerb einer ausländischen Tochtergesellschaft entstehender Firmenwert, immaterielle Vermögenswerte wie Kundenstock und Marke sowie Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden an den Fair Value werden als Vermögenswerte und Schulden dieser ausländischen Tochtergesellschaft behandelt und mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung ergeben, werden in dem Posten „Währungsrücklage“ in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Das kumulierte Ergebnis wird in dem Posten „Währungsrücklage“ in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Beim Abgang einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen, die bis dahin im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ berücksichtigt.
c)Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Der Konzernabschluss enthält Werte, die auf Basis von Ermessensentscheidungen sowie unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt worden sind. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und sonstigen Faktoren, wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse, die nach heutigem Ermessen vernünftig erscheinen. Aufgrund der mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundenen Unsicherheit könnten jedoch in zukünftigen Perioden Anpassungen des Buchwerts der entsprechenden Vermögenswerte oder Schulden erforderlich werden. Die wesentlichen Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen sind bei den Angaben zu den jeweiligen Vermögenswerten und Schulden dargestellt und betreffen insbesondere:
Steuern vom Einkommen und aktive latente Steuern (Note 13 Ertragsteuern)
SPPI-Beurteilung von Finanzinstrumenten (Kapitel „Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“)
Beurteilung des Geschäftsmodells von Finanzinstrumenten (Kapitel „Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“)
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB (Kapitel Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze, Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten)
Fair Value von Finanzinstrumenten (Note 23 Fair Value von Finanzinstrumenten)
Wertminderungen von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze, Note 31 Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos)
Rückstellungen (Note 49 Rückstellungen)
Leistungsorientierte Versorgungspläne (Note 49 Rückstellungen)
Beherrschung von Tochtergesellschaften (Note 53 Tochterunternehmen)
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 37
Maßgeblicher Einfluss bei assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen (Note 54 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen)
Anteile an strukturierten Unternehmen (Note 55 Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen)
d)Anwendung geänderter und neuer IFRS bzw. IAS
Die angewandten Rechnungslegungsgrundsätze entsprechen jenen Bilanzierungsvorschriften, die im vorangegangenen Geschäftsjahr verwendet wurden, ausgenommen jene Standards und Interpretationen, die für die Geschäftsjahre, die nach dem 1. Jänner 2023 beginnen, gültig sind. In Bezug auf neue Standards und Interpretationen sowie deren Änderungen sind nur jene angeführt, die für die Geschäftstätigkeit des Steiermärkische Sparkasse-Konzern relevant sind.
Verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen
Folgende Änderungen der Standards sind für das Geschäftsjahr 2023 verpflichtend anzuwenden und wurden von der EU übernommen:
IFRS 17: Versicherungsverträge
Änderungen von IAS 1: Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Änderungen von IAS 8: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
Änderungen von IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen
Änderungen von IAS 12: Internationale Steuerreform – Säule-2-Modellregeln
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern fällt ab dem Wirtschaftsjahr 2024 unter den Anwendungsbereich der entsprechenden Gesetzgebung zur globalen Mindestbesteuerung und hat eine Bewertung der potenziellen steuerlichen Belastung durchgeführt. Die Bewertung basiert auf den aktuell verfügbaren Finanzkennzahlen der Gruppe. Einige Länder, in denen der Steiermärkische Sparkasse-Konzern tätig ist, haben die den OECD-Leitlinien zur globalen Mindestbesteuerung entsprechenden Regelungen noch nicht in lokales Recht umgesetzt. Aus Jurisdiktionen, in denen der Effektivsteuersatz nahe bei oder unter 15% liegt, erwartet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern keine wesentliche Steuerbelastung.
Auch aus der Anwendung der übrigen oben genannten Änderungen in 2023 ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss des Steiermärkische Sparkasse-Konzern. Allerdings haben die Änderungen von IAS 1 zu einer signifikanten Reduzierung der Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit Fokus auf wesentliche Informationen geführt.
Noch nicht anzuwendende Standards und Interpretationen
Die nachstehenden Standards und Änderungen wurden vom IASB verabschiedet und veröffentlicht, müssen aber noch nicht angewendet werden. Alle wurden von der EU übernommen.
Änderungen von IAS 21: Mangel an Umtauschbarkeit. Die Änderungen von IAS 21 wurden im August 2023 veröffentlicht und sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2025 beginnen, anzuwenden. Die Änderungen enthalten Leitlinien, mit denen spezifiziert wird, wann eine Währung umtauschbar ist und wie der Wechselkurs zu bestimmen ist, wenn sie es nicht ist. Aus der Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss des Steiermärkische Sparkasse-Konzern erwartet.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 38
ERTRAGSLAGE
1.Segmentberichterstattung
Die externe Segmentberichterstattung orientiert sich an der internen Berichterstattung und spiegelt die Entscheidungs- und Verantwortungsstruktur des Managements wider (management approach gem. IFRS 8 Geschäftssegmente).
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verfügt über folgende vier berichtspflichtige Segmente:
Regionen
Kommerz
Internationales Geschäft
Restaktivitäten
Das Segment Regionen umfasst das Ergebnis der Geschäftsbeziehungen mit Privatkund:innen in der Steiermark und in Wien sowie Geschäftsbeziehungen mit kommerziellen Klein- und Mittelbetrieben in der Steiermark ausgenommen Graz.
Das Segment Kommerz umfasst die Geschäftsbeziehungen mit Klein- und Mittelbetrieben in Graz und Wien und mit zentral betreuten kommerziellen Großbetrieben sowie Projektfinanzierungen und genossenschaftlichen Wohnbau. Darüber hinaus werden die Ergebnisse aus Beteiligungen an Finanzinstituten in Österreich diesem Segment zugerechnet.
Im Segment Internationales Geschäft sind im Wesentlichen die Ergebnisse aus den Beteiligungen an Bank- und Finanzinstituten in Südosteuropa enthalten. Die Steiermärkische Sparkasse ist an folgenden ausländischen Banken beteiligt: Erste & Steiermärkische Bank in Kroatien, Sparkasse Bank in Bosnien und Herzegowina, Erste Bank Novi Sad in Serbien, Banka Sparkasse in Slowenien und Sparkasse Bank Skopje in Nordmazedonien. Die Steiermärkische Sparkasse ist außerdem an Finanzinstituten in Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Nordmazedonien beteiligt.
Für das Segment Internationales Geschäft werden folgende geografische Teilsegmente unterschieden:
Bosnien und Herzegowina
Nordmazedonien
Kroatien
Serbien
Slowenien
Sonstiges Internationales Geschäft
Jedes geografische Teilsegment beinhaltet die Beteiligungen an den Bank- und Finanzinstituten des jeweiligen Landes.
Das Teilsegment "Sonstiges Internationales Geschäft" beinhaltet sonstige Finanzierungen in Südosteuropa und die Betriebsaufwendungen für die Steuerung der Beteiligungen.
Das Segment Restaktivitäten beinhaltet die Ergebnisse aus Finanzinstrumenten, das Bilanzstrukturergebnis, Einmaleffekte, die zur Wahrung der Vergleichbarkeit keinem Segment zugeordnet werden, sowie das freie Kapital (definiert als Differenz zwischen dem durchschnittlichen IFRS-Kapital und dem den Segmenten zugeordneten durchschnittlichen ökonomisch notwendigen Kapital).
Den einzelnen Segmenten entsprechend zugeordnet werden: Refinanzierungskosten der Beteiligungen, Zinsen in Zusammenhang mit notleidenden Krediten sowie die Kosten für die Fonds zur Einlagensicherung und Abwicklung.
Die Eigenkapitalallokation erfolgt auf Basis eines ökonomischen Ansatzes, welcher für die interne Steuerung der Geschäftsbereiche herangezogen wird. Die Zuteilung des Eigenkapitals erfolgt für das operationale Risiko über die
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 39
Betriebskosten und für das Kreditrisiko über die risikogewichteten Aktiva, wofür eine erforderliche Quote von 12% zum Ansatz gebracht wurde. Aufgrund der materiellen Relevanz wird das Marktrisiko ebenfalls in die Kapitalallokation miteinbezogen.
Basis für die Ergebnisermittlung ist die Deckungsbeitragsrechnung auf Geschäftsfeldebene. Die Bewertung des Zinsüberschusses in den Segmenten erfolgt gemäß Marktzinsmethode (Konditionenbeitrag, Strukturbeitrag), wobei der Strukturbeitrag gesamthaft dem Segment Restaktivitäten zugerechnet wird. Der Verwaltungsaufwand wird auf Basis der Kostenrechnung (Produkt-, Vertriebsfix- und Overheadkosten) auf Geschäftsfeldebene dargestellt. Die Segmentinformationen stimmen mit den IFRS-Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden überein.
Vergleichbarkeit der Zahlen für 2023 und 2022
Die Darstellung der Zahlen für 2023 und 2022 in den folgenden Tabellen folgt der Struktur der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung.
Segmente nach Kerngeschäftsbereichen
in EUR Mio
Regionen
Kommerz
 
 
2023
2022
2023
2022
 
 
 
Summe Aktiva (Periodenende)
7.033,4
7.111,8
6.003,7
5.986,8
Summe Passiva mit Eigenkapital (Periodenende)
11.977,0
11.697,7
2.896,5
3.005,3
Zinsüberschuss
257,4
132,1
117,0
101,4
Provisionsüberschuss
132,0
123,3
26,6
24,6
Dividendenerträge
0,0
0,0
0,3
0,2
Handelsergebnis
2,0
2,6
1,0
1,1
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
0,0
0,0
0,6
0,1
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
0,0
0,0
0,0
0,0
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
0,0
0,0
8,2
8,5
Verwaltungsaufwand
-184,1
-171,7
-37,1
-35,7
davon Abschreibung und Amortisation
-8,5
-9,1
-4,8
-3,5
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
0,0
0,0
0,0
0,0
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert (netto)
0,0
0,0
0,0
0,0
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-10,0
-12,9
-16,4
3,6
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-1,3
-2,5
-0,3
1,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
196,0
70,8
99,8
104,9
Steuern vom Einkommen
-47,0
-17,7
-23,8
-26,2
Periodenergebnis
149,0
53,1
76,0
78,8
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
0,0
0,0
-0,1
-0,2
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
149,0
53,1
75,9
78,6
 
 
Betriebserträge
391,4
257,9
153,7
135,9
Betriebsaufwendungen
-184,1
-171,7
-37,1
-35,7
Betriebsergebnis
207,3
86,2
116,6
100,2
 
 
Durchschn. risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko)
2.342,5
2.254,3
3.738,5
3.867,9
Durchschn. zugeordnetes Eigenkapital
343,5
334,5
458,6
474,1
Anteile an At Equity-bewerteten Unternehmen
0,0
0,0
0,0
0,0
Kosten-Ertrags-Relation
47,0%
66,6%
24,2%
26,2%
Eigenkapitalverzinsung
43,4%
15,9%
16,6%
16,6%
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 40
Segmente nach Kerngeschäftsbereichen
in EUR Mio
Int. Geschäft
Restaktivitäten
Gesamte Gruppe
 
 
2023
2022
2023
2022
2023
2022
 
 
Summe Aktiva (Periodenende)
4.121,1
3.735,2
4.136,0
3.950,5
21.294,2
20.784,2
Summe Passiva mit Eigenkapital (Periodenende)
2.635,8
2.415,3
3.785,0
3.666,0
21.294,2
20.784,2
Zinsüberschuss
81,8
72,5
72,8
17,1
529,1
323,0
Provisionsüberschuss
28,2
25,1
2,3
1,8
189,1
174,8
Dividendenerträge
0,4
0,3
10,8
13,2
11,4
13,7
Handelsergebnis
8,7
8,9
0,6
0,7
12,3
13,3
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
-3,6
-0,1
13,9
-20,8
10,9
-20,8
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
119,5
72,1
0,0
0,0
119,5
72,1
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
12,7
14,5
0,0
0,0
20,9
23,0
Verwaltungsaufwand
-73,2
-69,3
-11,3
-7,3
-305,8
-283,9
davon Abschreibung und Amortisation
-16,9
-18,3
-0,4
-1,9
-30,7
-32,9
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert (netto)
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,1
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-10,5
-10,3
0,6
0,9
-36,4
-18,7
Sonstiger betrieblicher Erfolg
4,8
49,8
2,0
-8,2
5,2
40,2
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
168,8
163,6
91,6
-2,4
556,2
337,0
Steuern vom Einkommen
-3,1
-3,5
-21,8
3,0
-95,7
-44,3
Periodenergebnis
165,7
160,1
69,8
0,6
460,5
292,7
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
-1,0
-0,8
0,0
0,0
-1,1
-1,0
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
164,8
159,3
69,8
0,6
459,5
291,7
 
 
 
 
 
Betriebserträge
247,7
193,4
100,4
12,1
893,2
599,2
Betriebsaufwendungen
-73,2
-69,3
-11,3
-7,3
-305,8
-283,9
Betriebsergebnis
174,5
124,1
89,0
4,8
587,4
315,4
 
 
 
 
 
 
Durchschn. risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko)
3.461,9
2.934,4
693,3
576,0
10.236,2
9.632,6
Durchschn. zugeordnetes Eigenkapital
462,0
406,4
1.370,9
1.086,5
2.635,0
2.301,6
Anteile an At Equity-bewerteten Unternehmen
848,3
736,8
0,0
0,0
848,3
736,8
Kosten-Ertrags-Relation
29,6%
35,8%
n.a.
n.a.
34,2%
47,4%
Eigenkapitalverzinsung
35,7%
39,2%
n.a.
n.a.
17,4%
12,7%
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 41
Geografische Segmentierung
Österreich
Südosteuropa (SEE)
RegionenKommerzRestakti- vitätenBosnien & Herze-gowinaNordmaze-donienKroatien
Serbien
Slowe-nien
Sonstiges IG
Das Segment Österreich umfasst die Geschäftssegmente Regionen, Kommerz und Restaktivitäten. Das geografische Segment Südosteuropa (SEE) beinhaltet fünf Segmente, die jeweils die Ergebnisse der Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen (At Equity-bewertet) des Steiermärkische Sparkasse-Konzern beinhalten, sowie die Refinanzierungskosten der Beteiligungsbuchwerte, deren Bewertung und die Erträge aus der Refinanzierung der Tochtergesellschaften:
Bosnien und Herzegowina – umfasst die Sparkasse Bank Bosnien und Herzegowina und die Sparkasse Leasing Sarajevo (beide vollkonsolidiert)
Nordmazedonien – umfasst die Sparkasse Bank Skopje und die Sparkasse Leasing Skopje (beide vollkonsolidiert)
Kroatien – umfasst den Teilkonzern Erste & Steiermärkische Bank (At Equity-bewertet), die Erste & Steiermärkische sLeasing (At Equity-bewertet)
Serbien – umfasst die sRent Belgrad (vollkonsolidiert), den Teilkonzern Erste Bank Novi Sad (At Equity-bewertet) und die sLeasing Belgrad (At Equity-bewertet)
Slowenien – umfasst die Banka Sparkasse (At Equity-bewertet)
Das Teilsegment "Sonstiges Internationales Geschäft" beinhaltet sonstige Finanzierungen nach Südosteuropa und die Betriebsaufwendungen für die Steuerung der Beteiligungen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 42
Geografische Segmentierung
31. Dezember 2023in EUR MioÖsterreichBosnien & Herze-gowinaNord-mazedonienKroatienSerbienSlowenienSonstige
        
Summe Aktiva (Periodenende)17.173,21.226,11.612,01.006,1213,536,327,1
Summe Passiva mit Eigenkapital (Periodenende)18.658,51.067,41.329,2169,453,88,77,3
Zinsüberschuss447,334,746,5-0,40,6-0,10,5
Provisionsüberschuss160,916,711,30,20,10,00,0
Dividendenerträge11,10,20,10,10,00,00,0
Handelsergebnis3,63,35,40,00,00,00,0
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten14,50,00,0-3,60,00,00,0
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen0,00,00,0102,712,34,50,0
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen8,21,33,80,07,50,00,0
Verwaltungsaufwand-232,6-27,9-30,40,0-6,90,0-8,0
davon Abschreibung und Amortisation-13,7-3,7-6,30,0-6,30,0-0,6
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten0,00,00,00,00,00,00,0
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert (netto)0,00,00,00,00,00,00,0
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-25,9-5,3-4,9-0,2-0,20,00,1
Sonstiger betrieblicher Erfolg0,4-2,40,04,02,31,2-0,3
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen387,420,731,6102,815,75,7-7,7
Steuern vom Einkommen-92,6-1,9-3,20,2-0,10,01,8
Periodenergebnis294,818,928,5103,015,55,7-5,8
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis-0,1-0,90,00,0-0,10,00,0
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis294,718,028,5103,015,55,7-5,8
       
Betriebserträge645,556,267,099,020,54,50,5
Betriebsaufwendungen-232,6-27,9-30,40,0-6,90,0-8,0
Betriebsergebnis412,928,336,699,013,64,5-7,5
       
Durchschn. risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko)6.774,3671,0959,61.408,7317,972,132,7
Durchschn. zugeordnetes Eigenkapital2.173,095,2137,4169,145,18,76,6
Anteile an At Equity-bewerteten Unternehmen0,00,00,0704,8110,033,50,0
Kosten-Ertrags-Relation36,0%49,6%45,4%n.a.n.a.n.a.n.a.
Eigenkapitalverzinsung13,6%18,9%20,7%n.a.n.a.n.a.n.a.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 43
Geografische Segmentierung
 
31. Dezember 2022in EUR MioÖsterreichBosnien & Herze-gowinaNord-mazedonienKroatienSerbienSlowenienSonstige
       
Summe Aktiva (Periodenende)17.049,11.149,01.422,6919,7196,731,116,1
Summe Passiva mit Eigenkapital (Periodenende)
18.369,0997,91.204,8148,348,68,67,1
Zinsüberschuss250,530,437,33,40,90,10,4
Provisionsüberschuss149,714,410,40,20,00,00,0
Dividendenerträge13,40,10,10,10,00,00,0
Handelsergebnis4,43,15,70,00,10,00,0
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
-20,70,00,4-0,70,00,20,0
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen0,00,00,063,55,53,00,0
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
8,51,03,50,010,00,00,0
Verwaltungsaufwand-214,6-26,2-26,70,0-9,00,0-7,5
davon Abschreibung und Amortisation-14,5-3,5-5,80,0-8,30,0-0,7
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
0,00,00,00,00,00,00,0
Gewinne/Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert (netto)
0,10,00,00,00,00,00,0
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-8,4-3,0-6,90,00,00,0-0,3
Sonstiger betrieblicher Erfolg-9,6-2,60,246,610,0-3,9-0,4
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen173,417,324,0113,217,5-0,5-7,9
Steuern vom Einkommen-40,9-1,7-2,6-0,9-0,10,02,0
Periodenergebnis132,515,621,3112,317,3-0,5-5,9
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
-0,20,0-0,60,0-0,20,00,0
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis132,315,620,7112,317,2-0,5-5,9
       
Betriebserträge405,949,157,466,716,53,40,4
Betriebsaufwendungen-214,6-26,2-26,70,0-9,00,0-7,5
Betriebsergebnis191,322,930,766,67,53,4-7,1
       
Durchschn. risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko)
6.698,1595,8878,91.104,2253,371,431,0
Durchschn. zugeordnetes Eigenkapital1.895,184,8124,1146,835,78,66,5
Anteile an At Equity-bewerteten Unternehmen
0,00,00,0614,594,627,70,0
Kosten-Ertrags-Relation52,9%53,3%46,5%n.a.n.a.n.a.n.a.
Eigenkapitalverzinsung7,0%18,4%16,7%n.a.n.a.n.a.n.a.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 44
2.Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss wird in Zinserträge, sonstige ähnliche Erträge, Zinsaufwendungen und sonstige ähnliche Aufwendungen aufgegliedert. Maßgeblich für die Zuordnung zu diesen Posten ist, ob die Effektivzinsmethode für die Erfassung von Zinserträgen und -aufwendungen gemäß IFRS 9 verpflichtend anzuwenden ist.
„Zinserträge” betreffen Erlöse aus Zinsen von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten und erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst, wie im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“ beschrieben.
In dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ sind zinsähnliche Erträge enthalten, die aus nicht derivativen finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten, Hedge Accounting Derivaten, Forderungen aus Finanzierungsleasing und negativen Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten resultieren. Zu den Negativzinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten zählen auch Gebühren, die auf Einlagen von Geschäftskund:innen auf Basis eines bestimmten Prozentsatzes der ausstehenden Salden erhoben werden.
Der Posten „Zinsaufwendungen“ betrifft Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten, die unter Verwendung der Effektivzinsmethode berechnet werden. Diese wird im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze “ beschrieben.
In dem Posten „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ sind zinsähnliche Aufwendungen enthalten, die aus nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten, Hedge Accounting Derivaten, negativen Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten, Leasingverbindlichkeiten, IFRS 9 und IAS 37 Rückstellungen (Berücksichtigung des Zeitwert des Geldes durch bloßen Zeitablauf) sowie Nettoverpflichtungen aus Versorgungsplänen nach IAS 19 (Nettozinskosten auf Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsrückstellungen) resultieren.
Zinserträge und sonstige ähnliche Erträge enthalten Zinserträge aus Krediten und Darlehen an Kreditinstitute und Kunden, aus Kassenbeständen und Guthaben aus Schuldverschreibungen aller Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte, aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie aus Forderungen aus Finanzierungsleasing. Zu den Zinsaufwendungen und sonstigen ähnlichen Aufwendungen zählen neben Zinsaufwendungen für Einlagen von Kreditinstituten und Kunden auch Zinsaufwendungen für begebene Schuldverschreibungen und für sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aller Bewertungskategorien sowie Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus enthält der Zinsüberschuss Zinsen aus derivativen Finanzinstrumenten.
Zusätzlich werden Modifikationsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten in Stufe 1 in den Zinserträgen ausgewiesen. Weiters wird der noch nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im Effektivzinssatz berücksichtigt wurden, bei der Ausbuchung von Vermögenswerten in Stufe 1 und 2 am Ausbuchungstag in den Zinserträgen erfasst.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 45
in EUR Mio20232022
 
 
Finanzielle Vermögenswerte AC  707,1341,1
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI  5,33,6
Zinserträge  712,4344,7
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL  1,11,2
Finanzielle Vermögenswerte HfT  8,24,6
Derivate - Hedge Accounting, Zinsrisiken  0,00,0
Sonstige Vermögensgegenstände  30,415,0
Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten  1,33,9
Sonstige ähnliche Erträge  41,024,7
Zinserträge und sonstige ähnliche Erträge  753,4369,4
      
Finanzielle Verbindlichkeiten AC  -219,7-44,5
Zinsaufwendungen  -219,7-44,5
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL  0,00,0
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT  -1,8-1,4
Derivate - Hedge Accounting, Zinsrisiken  2,62,7
Sonstige Verbindlichkeiten  -5,5-2,2
Negative Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten  0,0-0,9
Sonstige ähnliche Aufwendungen  -4,7-1,8
Zinsaufwendungen und sonstige ähnliche Aufwendungen  -224,3-46,4
      
Zinsüberschuss  529,1323,0
In den verschiedenen Posten für Zinserträge sind Zinserträge von wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 9,4 Mio. EURO (2022: 7,2 Mio. EURO) erfasst. Darüber hinaus werden in der Zeile „Finanzielle Vermögenswerte AC“ Gewinne und Verluste in Höhe von 2,1 Mio. EURO (2022: 4,9 Mio. EURO) aus vertraglichen Modifikationen von Finanzinstrumenten, die der Stufe 1 zugeordnet sind, dargestellt.
Die in den Zeilen „Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten“ und „Negative Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten“ ausgewiesenen Beträge betreffen fast ausschließlich das Interbankengeschäft sowie Einlagen und Refinanzierungen bei Zentralnotenbanken.
Im Jahr 2023 ist im Posten Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten ein Schätzungsanpassungsgewinn aus TLTRO III-Tranchen von 1,6 Mio. EURO enthalten. Im Jahr 2022 enthalten die Zinsaufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Schätzungsanpassungsverluste aus TLTRO III in Höhe von -1,9 Mio. EURO. Für weitere Details siehe Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
3.Provisionsüberschuss
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern erhält aus verschiedenen Dienstleistungen, die er für Kund:innen erbringt, Gebühren- und Provisionseinkommen. Provisionserträge werden auf Basis der mit den Kund:innen im Vertrag spezifizierten Gegenleistung bewertet. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern erfasst diese Erlöse, wenn er eine zugesagte Leistung an einzelne Kund:innen überträgt.
Provisionen aus der Erbringung von Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum werden periodengerecht über den entsprechenden Zeitraum abgegrenzt. Darin enthalten sind Provisionen aus Kreditzusagen, Haftungsprovisionen und andere Provisionen aus dem Kreditgeschäft, Provisionserträge aus der Vermögensverwaltung, dem Depotgeschäft und sonstige Verwaltungs- und Beratungsgebühren sowie Gebühren aus dem Versicherungsvermittlungsgeschäft und dem Bausparvermittlungsgeschäft. Die Leistungen, die über einen bestimmten Zeitraum erbracht werden, beinhalten auch Zahlungsverkehrsdienstleistungen, wie beispielsweise periodische Kartengebühren.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 46
Provisionserträge aus der Durchführung von transaktionsbezogenen Leistungen für Dritte, wie dem Erwerb und Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren für Kund:innen oder Devisentransaktionen, sowie Vermittlungsprovisionen aus Leistungen wie dem Verkauf von Fonds- oder Versicherungsprodukten werden nach Abschluss der jeweiligen Transaktion erfasst. Die transaktionsbasierten Leistungen beinhalten auch Zahlungsverkehrsdienstleistungen wie beispielsweise Behebungsgebühren.
Ein Vertrag mit Kund:innen, der im Ansatz eines Finanzinstruments resultiert, kann teilweise in den Anwendungsbereich des IFRS 9 und teilweise in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen. In so einem Fall wendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern zuerst IFRS 9 zur Separierung und Bewertung jener Vertragsbestandteile im Anwendungsbereich des IFRS 9 an. Erst nachgelagert wird IFRS 15 auf die übrigen Vertragsbestandteile angewendet. Zum Beispiel, in einem Kreditvertrag vereinbarte Verwaltungsgebühren, die nicht integraler Bestandteil der Effektivverzinsung eines Finanzinstruments sind, werden im Provisionsüberschuss berücksichtigt.
in EUR Mio20232022
ErträgeAufwendungenErträgeAufwendungen
Wertpapiere15,1-1,614,9-1,9
Eigene Emissionen 3,60,00,40,0
Überweisungsaufträge 11,4-1,314,4-1,6
Sonstige 0,1-0,30,1-0,3
Clearing und Abwicklung 0,00,00,00,0
Vermögensverwaltung 13,0-1,113,5-1,1
Depotgeschäft 10,2-0,69,3-0,6
Treuhandgeschäfte 0,10,00,20,0
Zahlungsverkehrsdienstleistungen  132,0-24,2119,5-20,5
Kartengeschäft 25,7-14,722,9-12,1
Sonstige 106,3-9,596,6-8,3
Vermittlungsprovisionen 23,2-0,622,2-0,5
Fondsprodukte 4,80,05,40,0
Versicherungsprodukte 13,0-0,211,3-0,1
Bausparvermittlungsgeschäft 3,0-0,12,8-0,1
Devisentransaktionen 2,4-0,32,6-0,3
Sonstige(s) 0,00,00,00,0
Strukturierte Finanzierungen 0,00,00,00,0
Servicegebühren - Verbriefungen 0,00,00,00,0
Kreditgeschäft 20,6-1,917,0-2,1
Erhaltene, gegebene Garantien 15,7-0,412,4-0,3
Erhaltene, gegebene Kreditzusagen 0,7-0,10,7-0,2
Sonstiges Kreditgeschäft 4,2-1,44,0-1,6
Sonstige(s) 5,2-0,55,6-0,9
Provisionserträge und -aufwendungen 219,5-30,4202,3-27,5
Provisionsüberschuss189,1174,8
Provisionen aus der Vermögensverwaltung sowie aus dem Depot- und Treuhandgeschäft sind Gebühren, die der Steiermärkische Sparkasse-Konzern für Geschäfte, in denen er Vermögenswerte für Kund:innen treuhändig hält oder anlegt, verdient. Diese beliefen sich auf 21,7 Mio. EURO (2022: 21,3 Mio. EURO).
Im Provisionsüberschuss sind Erträge in Höhe von 92,6 Mio. EURO (2022: 85,0 Mio. EURO) enthalten, die sich auf finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten beziehen, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden.
Der Gesamtbetrag der Erträge aus Verwaltungs- und Agenturdienstleistungen gegenüber Dritten beträgt 26,5 Mio. EURO (2022: 24,7 Mio. EURO).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 47
4.Dividendenerträge
Dividendenerträge werden erfasst, sobald ein Rechtsanspruch auf Zahlung besteht. Dieser Posten umfasst Dividenden aus sämtlichen Aktien und sonstigen Eigenkapitalinstrumenten, d.h. solche, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie solche die nicht zu Handelszwecken gehalten werden und entweder zum FVPL oder zum FVOCI bewertet werden.
in EUR Mio20232022
 
 
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogenefinanzielle Vermögenswerte3,53,5
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte8,010,2
Dividendenerträge  11,413,7
5.Handelsergebnis
Das Handelsergebnis umfasst sämtliche Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen (Clean Price) von im Handelsbestand gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, inklusive aller Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument designiert sind. Das Handelsergebnis umfasst weiters Erträge und Aufwendungen aus Ineffektivität von Fair Value Hedges und Cashflow Hedges. Außerdem werden Währungsgewinne und -verluste aus sämtlichen monetären Vermögenswerten und Schulden und aus Devisenkassageschäften in diesem Posten ausgewiesen.
Die Rechnungslegungsgrundsätze für die Erfassung von Währungsgewinnen und -verlusten sind im Kapitel “Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze: b) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze: Währungsumrechnung: i. Transaktionen und Salden in fremder Währung“ dargestellt. Informationen zum Hedge Accounting sind in der Note 24 Hedge Accounting beschrieben.
in EUR Mio20232022
 
 
Wertpapier- und Derivativgeschäft0,10,0
Devisentransaktionen  12,113,3
Handelsergebnis  12,313,3
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 48
6.Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Fair Value-Änderungen (Clean Price) von nicht zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, sowie Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung. Dies betrifft sowohl nicht zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte, die in diese Kategorie gewidmet wurden, als auch solche, die verpflichtend zum FVPL bewertet werden.
in EUR Mio
2023
2022
 
Ergebnis aus der Bewertung/dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten - verpflichtend erfolgswirksam zum Fair Value bewertet10,9-20,8
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten10,9-20,8
Im Jahr 2023 sind 4,4 Mio. EURO (2022: -12,9 Mio. EURO) Bewertungserfolge aus Schuldverschreibungen sowie 6,4 Mio. EURO (2022: -7,8 Mio. EURO) Bewertungserfolge aus Beteiligungen in diesem Posten ausgewiesen.
7.Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und aus Operating-Leasingvereinbarungen werden linear über die Laufzeit der Leasingverträge erfasst. Betriebliche Aufwendungen im Zusammenhang mit als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien sind im Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst. Für Details verweisen wir auf Note 12 Sonstiger betrieblicher Erfolg.
in EUR Mio
2023
2022
 
 
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien8,48,6
Sonstige Operating-Leasing-Verträge12,614,4
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen20,923,0
8.Verwaltungsaufwand
Personalaufwand
In den Personalaufwendungen werden Löhne und Gehälter, Bonuszahlungen, gesetzliche und freiwillige Sozialaufwendungen, personalabhängige Steuern und Abgaben erfasst. Dienstzeitaufwendungen aus Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsgeldverpflichtungen und Neubewertungen von Jubiläumsgeldverpflichtungen sind ebenfalls in diesem Posten dargestellt. Weiters können Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsrückstellungen Teil des Personalaufwands sein.
Für detaillierte Informationen zur Vergütung (inklusiver erfolgsabhängiger Vergütung) von Vorstandsmitgliedern verweisen wir auf Note 56 Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen sowie wesentlichen Aktionären.
Sachaufwand
Im Sachaufwand sind insbesondere IT-Aufwand, Raumaufwand sowie Aufwendungen für den Bürobetrieb, Aufwand für Werbung und Marketing und Rechts- und Beratungsaufwendungen enthalten. Weiters beinhaltet dieser Posten Aufwendungen für Einzahlungen in die Einlagensicherung. Auch Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsrückstellungen können im Sachaufwand ausgewiesen werden.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 49
Abschreibung und Amortisation
Dieser Posten beinhaltet Abschreibungen auf Sachanlagen, auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und auf immaterielle Vermögenswerte, sowie Abschreibungen der im Rahmen von IFRS 16 bilanzierten Nutzungsrechte.
in EUR Mio20232022
 
 
Personalaufwand-166,2-154,5
Laufende Bezüge-133,5-123,8
Sozialversicherung-25,8-25,3
Langfristige Personalrückstellungen-1,6-0,2
Sonstiger Personalaufwand-5,3-5,2
Sachaufwand  -108,9-96,5
Beiträge zur Einlagensicherung-11,8-13,0
IT-Aufwand-41,8-36,4
Raumaufwand-12,6-11,8
Aufwand Bürobetrieb-13,1-10,9
Werbung/Marketing/Veranstaltungen-12,1-8,9
Rechts- und Beratungskosten-6,8-6,4
Sonstiger Sachaufwand-10,7-9,2
Abschreibung und Amortisation  -30,7-32,9
Software und andere immaterielle Vermögenswerte-5,7-6,6
Selbst genutzte Immobilien-5,5-5,5
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien-3,2-3,1
Kundenstock0,00,0
Betriebs- und Geschäftsausstattung und sonstige Sachanlagen-16,3-17,6
Verwaltungsaufwand  -305,8-283,9
Im Personalaufwand sind Aufwendungen aus beitragsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von 3,2 Mio. EURO (2022: 3,0 Mio. EURO) berücksichtigt.
Durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:innen
(gewichtet nach Beschäftigungsgrad)
2023
2022
 
 
Inland1.4401.458
Ausland1.1741.190
Gesamt2.6142.648
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 50
9.Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen und sonstigen Ausbuchungsereignissen von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 werden jedoch im Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
in EUR Mio
2023
2022
 
 
Gewinne aus dem Verkauf von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten0,00,0
Verluste aus dem Verkauf von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten0,00,0
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten0,00,0
10.Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen und sonstigen Ausbuchungsereignissen von finanziellen Vermögenswerten zum FVOCI, finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten und sonstigen Finanzinstrumenten, die nicht zum FVPL bilanziert werden, wie beispielsweise Forderungen aus Finanzierungsleasing oder Finanzgarantien. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 werden jedoch im Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
in EUR Mio
2023
2022
 
 
Verkauf von finanziellen Vermögenswerten FVOCI0,00,0
Verkauf von Forderungen aus Finanzierungsleasing0,00,0
Rückkauf von finanziellen Verbindlichkeiten AC0,00,1
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten0,00,1
11.Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Wertminderungen und Auflösungen von Wertminderungen aller Arten von Finanzinstrumenten, auf die das IFRS 9-Wertminderungsmodell erwarteter Kreditverluste anwendbar ist. Darüber hinaus werden Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen, Modifikationsgewinne und -verluste für finanzielle Vermögenswerte in Stufe 2 und Stufe 3 und POCI-Vermögenswerte sowie Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 und POCI-Vermögenswerte in diesem Posten dargestellt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 51
in EUR Mio20232022
 
 
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte0,1-0,1
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte-37,9-8,0
Zuführung zu Kreditvorsorgen (netto)  -43,2-14,6
Direktabschreibungen  0,0-0,3
Eingänge abgeschriebener Kredite und Forderungen  5,45,6
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen  -0,11,4
Finanzierungsleasing-1,0-0,6
Zuführung zu Kreditvorsorgen (netto)  -0,6-0,6
Direktabschreibungen  -0,4-0,1
Eingänge abgeschriebener Kredite und Forderungen  0,10,1
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen  0,00,0
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebenen Garantien (netto)2,4-9,9
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-36,4-18,7
In der nachfolgenden Tabelle wird die Überleitung des Ergebnisses aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten zu den in der Bilanz erfassten Wertberichtigungen für Kreditrisiken dargestellt:
in EUR Mio
Änderungen Wertberichtigungen für Kreditrisiken
Ergebnis aus Wertminder-ungen von Finanz-instrumenten
Sonstige erfolgs-wirksame Änderungen
Erfolgs-neutrale Änderungen
Gesamt
 
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Jän. 2023-377,3
 
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)-41,70,00,0-41,7
Erhöhung durch Zeitablauf (Aufzinsung)0,0-7,90,0-7,9
Ausbuchungen aufgrund von Verkäufen0,00,00,00,0
Abschreibungen0,00,020,220,2
Änderungen Konsolidierungskreis0,00,00,00,0
Währungsdifferenzen0,00,20,00,2
Sonstige0,0-3,80,0-3,8
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Dez. 2023   -410,3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten alsPOCI klassifiziert 0,40,00,00,4
Direktabschreibungen-0,40,00,0-0,4
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte5,50,00,05,5
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen-0,10,00,0-0,1
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-36,40,00,0-36,4
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 52
in EUR MioÄnderungen Wertberichtigungen für Kreditrisiken
Ergebnis aus Wertminder-ungen von Finanz-instrumentenSonstige erfolgs-wirksame ÄnderungenErfolgs-neutrale ÄnderungenGesamt
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Jän. 2022-371,5
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten als POCI klassifiziert - Korrektur Vorjahr-0,7
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)-25,70,00,0-25,7
Erhöhung durch Zeitablauf (Aufzinsung)0,0-5,70,0-5,7
Ausbuchungen aufgrund von Verkäufen0,00,00,00,0
Abschreibungen0,00,027,127,1
Änderungen Konsolidierungskreis0,00,00,00,0
Währungsdifferenzen0,0-0,10,0-0,1
Sonstige0,0-0,70,0-0,7
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Dez. 2022   -377,3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten alsPOCI klassifiziert 0,30,00,00,3
Direktabschreibungen-0,40,00,0-0,4
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte5,70,00,05,7
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen1,40,00,01,4
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-18,70,00,0-18,7
12.Sonstiger betrieblicher Erfolg
Im sonstigen betrieblichen Erfolg sind grundsätzlich all jene Erträge und Aufwendungen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern ausgewiesen, die nicht unmittelbar der laufenden Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind.
Der sonstige betriebliche Erfolg beinhaltet Erträge aus der Auflösung von und Aufwendungen aus der Zuführung zu Rückstellungen, die im Anwendungsbereich von IAS 37 sind. Weiters werden Wertminderungen und Aufholungen von Wertminderungen sowie Ergebnisse aus dem Verkauf von Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und immateriellen Vermögenswerten im sonstigen betrieblichen Erfolg dargestellt.
Darüber hinaus beinhaltet der sonstige betriebliche Erfolg Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds, sonstige Steuern sowie Veräußerungs- und Bewertungsergebnisse von At Equity-bewerteten Unternehmensbeteiligungen und Gewinne und Verluste aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften.
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft werden ebenfalls als Teil des sonstigen betrieblichen Erfolges berücksichtigt. Eine Verbindlichkeit oder eine Rückstellung für Steuern und Abgaben wird bilanziert, wenn eine Tätigkeit durchgeführt wird, die aufgrund der gesetzlichen Vorschriften die Verpflichtung zur Leistung der Abgabe auslöst.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 53
in EUR Mio
2023
2022
 
 
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-4,6
-25,2
Zuführung - Sonstige Rückstellungen
-1,9
-11,6
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
0,4
-9,2
Bankenabgabe
 
 
0,4
-9,2
Finanztransaktionssteuer
 
 
0,0
0,0
Sonstige Steuern
0,0
0,0
Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds
-3,1
-4,3
Sonstige betriebliche Erträge
9,8
65,4
Auflösung - Sonstige Rückstellungen
0,8
8,9
Ergebnis aus Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und immateriellen
Vermögenswerten
1,5
2,5
Ergebnis aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen
7,5
53,9
Sonstiger betrieblicher Erfolg
5,2
40,2
Im Rahmen der Außenprüfung für den Zeitraum 2014 2018 durch das Finanzamt für Großbetriebe, wurde im Zusammenhang mit der Bankenabgabe eine Feststellung getroffen, welche im Vorjahr zu einer außerordentlichen Nachzahlung an Bankenabgabe für die geprüften Jahre und Folgejahre, einschließlich 2022 geführt hat. Im Jahr 2023 wurde Beschwerde wegen Festsetzungsverjährung der Jahre 2014 und 2015 erhoben, welcher stattgegeben wurde und zu einer Teilrückzahlung in Höhe von 2,4 Mio. EURO geführt hat.
Die betrieblichen Aufwendungen (inklusive Reparaturen und Instandhaltungskosten) für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, mit denen Mieteinnahmen erzielt wurden, beliefen sich auf 6,2 Mio. EURO (2022: 6,7 Mio. EURO).
At Equity-bewertete Unternehmen
Der im Berichtsjahr für die Erste Bank Kroatien, ein At Equity-bewertetes Unternehmen, durchgeführte Werthaltigkeitstest ergab eine Wertaufholung in der Höhe von 0,4 Mio. EURO (2022: Wertaufholung in der Höhe von 47,1 Mio. EURO). Weiters ergab sich aus dem Werthaltigkeitstest für die Erste Bank Serbien, ein At Equity-bewertetes Unternehmen, eine Wertaufholung in der Höhe von 2,4 Mio. EURO (2022: Wertaufholung in der Höhe von 10,1 Mio. EURO). Der für die Banka Sparkasse Slowenien, ein At Equity-bewertetes Unternehmen, durchgeführte Werthaltigkeitstest ergab eine Wertaufholung in der Höhe von 1,2 Mio. EURO (2022: Wertminderung in der Höhe von -3,9 Mio. EURO). Die entsprechenden Bewertungsergebnisse sind im Ergebnis aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen ausgewiesen. Für weitere Details wird auf Note 54 verwiesen.
13.Ertragsteuern
Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich entweder als Erträge oder Aufwendungen erfolgswirksam in der jeweiligen Periode erfasst. Jedoch werden Steuern, die sich auf Posten beziehen, die über das „Sonstige Ergebnis“ oder direkt im Eigenkapital erfasst werden, korrespondierend ebenfalls im „Sonstigen Ergebnis“ oder direkt im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Ermessensentscheidungen sind erforderlich, um auf Basis des wahrscheinlichen Zeitpunkts und der Höhe zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie zukünftiger Steuerplanungsstrategien festzustellen, in welcher Höhe aktive latente Steuern anzusetzen sind. Dazu wird ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt.
Die Steuern vom Einkommen beinhalten die in den einzelnen Konzernunternehmen auf Grundlage der steuerlichen Ergebnisse errechneten laufenden Ertragsteuern, Ertragssteuerkorrekturen für Vorjahre sowie die Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 54
in EUR Mio20232022
 
 
Laufender Steueraufwand/Steuerertrag-84,4-40,9
laufende Periode-83,7-40,8
Vorperiode-0,7-0,1
Latenter Steueraufwand/Steuerertrag-11,2-3,4
laufende Periode-11,2-3,8
Vorperiode0,00,4
Gesamt-95,7-44,3
Die nachstehende Überleitungsrechnung stellt den Zusammenhang zwischen den rechnerischen und ausgewiesenen Steuern vom Einkommen dar:
in EUR Mio
2023
2022
 
 
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen556,2337,0
Rechnerischer Ertragssteueraufwand im Geschäftsjahr zum inländischen Ertragssteuersatz (24%)-133,5-84,2
Auswirkungen abweichender Steuersätze7,05,7
Steuerminderungen aufgrund von steuerbefreiten Beteiligungserträgen und sonstigensteuerbefreiten Erträgen33,436,2
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen-2,0-2,6
Steueraufwand/-ertrag aufgrund von Änderungen des Steuersatzes und Einführung zusätzlicher Steuern0,20,5
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag-0,70,3
Steueraufwand/-ertrag aus anderen Effekten-0,1-0,2
Gesamt-95,7-44,3
In der nachstehenden Tabelle sind die Ertragsteuern, die auf einzelne Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallen, dargestellt:
in EUR Mio 2023 2022
Ergebnis vorSteuernErtrag-steuernErgebnis nachSteuern
Ergebnis vorSteuern
Ertrag-steuern
Ergebnis nachSteuern
   
Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten23,2-5,317,9-43,911,3-32,6
Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten1,3-0,21,2-12,61,3-11,3
Anteilige erfolgsneutrale EK-Veränderung von At Equity-bewertete Unternehmen1)21,90,021,9-46,00,0-46,0
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen-9,72,2-7,512,4-4,77,7
Währungsumrechnung-0,80,0-0,8-1,00,0-1,0
Gesamt35,9-3,332,7-91,28,0-83,2
1) nach Steuerlatenz saldiert
Die Ertragsteuern im sonstigen Ergebnis sind durch die Erfassung von Ergebnissen aus Werthaltigkeitsprüfungen beeinflusst. Die Zuordnung der Ergebnisse aus Werthaltigkeitsprüfungen basiert auf dem Ansatz des Steiermärkische Sparkasse-Konzern, nicht werthaltige Beträge von latenten Steuerforderungen auf die Gewinn- und
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 55
Verlustrechnung und das sonstige Ergebnis aufzuteilen. Die Zuordnung erfolgt anteilig basierend auf der Entstehung der zugrundeliegenden temporären Differenzen.
Die auf die Fair Value-Rücklage entfallenden Ertragsteuern sind darüber hinaus durch unterschiedliche Steuersätze auf gegenläufige Veränderungen innerhalb der Fair Value-Rücklage beeinflusst.
Wesentliche Komponenten der latenten Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen
Steuerforderungen
Steuerverpflichtungen
Nettoabweichung 2023
in EUR Mio
2023
2022
2023
2022
Gesamt
über Gewinn- und Verlust-rechnung
über sonstiges Ergebnis
Temporäre Differenzen betreffen die folgenden Positionen:
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten HfT und nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten FVPL
1,7
2,3
-9,4
-6,8
-3,1
-3,1
0,0
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
0,9
1,1
-14,9
-9,6
-5,5
0,0
-5,5
Finanzielle Vermögenswerte AC und Finanzierungsleasing
11,9
18,6
0,0
0,0
-6,7
-6,7
0,0
Derivate − Hedge Accounting
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sachanlagen
0,4
0,2
-5,0
-4,6
-0,2
-0,2
0,0
Beteiligungen und verbundene Unternehmen
1,5
2,0
0,0
0,0
-0,5
-0,5
0,0
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
0,3
0,4
0,0
0,0
-0,1
-0,1
0,0
Langfristige Personalrückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)
13,0
12,5
0,0
0,0
0,5
-1,7
2,2
Sonstige Rückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)
3,2
3,9
0,0
0,0
-0,7
-0,7
0,0
Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte
0,0
0,0
-0,9
-1,2
0,3
0,3
0,0
Sonstiges
3,2
3,0
-24,0
-25,3
1,5
1,5
0,0
Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Latente Steuerposition aus kumulierten Verlustvorträgen nach Werthaltigkeitsüberprüfung
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Auswirkung der Saldierung gemäß IAS 12.71
-34,4
-41,9
34,4
41,9
0,0
0,0
0,0
Summe latente Steuern
1,8
2,0
-19,8
-5,6
-14,5
-11,3
-3,3
Summe laufende Steuern
8,4
7,2
-45,2
-3,9
-40,0
-84,4
0,0
Summe Steuern
10,2
9,2
-65,0
-9,5
-54,5
-95,7
-3,3
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 56
SteuerforderungenSteuerverpflichtungenNettoabweichung 2022
in EUR Mio2022202120222021Gesamtüber Gewinn- und Verlust-rechnungüber sonstiges Ergebnis
Temporäre Differenzen betreffen die folgenden Positionen:      
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten HfT und nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten FVPL2,32,7-6,8-10,23,03,00,0
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI1,10,1-9,6-20,912,3-0,412,7
Finanzielle Vermögenswerte AC und Finanzierungsleasing18,622,50,0-0,4-3,5-3,50,0
Derivate − Hedge Accounting0,00,00,00,00,00,00,0
Sachanlagen0,20,2-4,6-4,4-0,2-0,20,0
Beteiligungen und verbundene Unternehmen 2,02,70,00,0-0,7-0,70,0
Finanzielle Verbindlichkeiten AC0,40,50,00,0-0,1-0,10,0
Langfristige Personalrückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)12,518,50,00,0-6,0-1,3-4,7
Sonstige Rückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)3,95,60,00,0-1,7-1,70,0
Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte0,00,3-1,2-2,10,60,60,0
Sonstiges3,03,1-25,3-26,20,90,90,0
Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen0,00,00,00,00,00,00,0
Latente Steuerposition aus kumulierten Verlustvorträgen nach Werthaltigkeitsüberprüfung0,00,00,00,00,00,00,0
Auswirkung der Saldierung gemäß IAS 12.71-41,9-55,341,955,30,00,00,0
Summe latente Steuern2,00,8-5,6-9,04,6-3,48,0
Summe laufende Steuern7,211,9-3,9-1,0-7,6-40,90,0
Summe Steuern9,212,6-9,5-9,9-3,0-44,38,0
Die latenten Steuerforderungen und -verpflichtungen sind jeweils vor Saldierung in den Einzelgesellschaften dargestellt. Es bestehen keine nicht werthaltigen Steuerpositionen aus temporären Differenzen. Steuerliche Verlustvorträge bestehen keine.
14.Gewinnverwendung
Für 2023 belief sich der Jahresüberschuss der Steiermärkische Sparkasse gemäß den österreichischen Rechnungslegungsvorschriften auf 353,8 Mio. EURO (2022: 107,5 Mio. EURO). Das Kapital erhöhte sich entsprechend.
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende an die Aktionär:innen in Höhe von 3,27 EURO je Aktie (2022: 2,62 EURO je Aktie) zur Auszahlung zu bringen.
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FINANZINSTRUMENTE – WESENTLICHE RECHNUNGSLEGUNGSGRUNDSÄTZE
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IFRS 9 sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, zu denen auch derivative Finanzinstrumente zählen, in der Bilanz anzusetzen und in Abhängigkeit der ihnen zugewiesenen Kategorie zu bewerten.
Marktübliche Käufe oder Verkäufe eines finanziellen Vermögenswerts werden zum Erfüllungstag erfasst. Als Erfüllungstag gilt der Tag, an dem ein finanzieller Vermögenswert übertragen wird.
Für die Bewertung von Finanzinstrumenten stehen grundsätzlich die zwei folgenden Bewertungsmethoden zur Verfügung: zu fortgeführten Anschaffungskosten und Fair Value.
i. Fortgeführte Anschaffungskosten und Effektivzinssatz
Fortgeführte Anschaffungskosten sind der Betrag, mit dem der finanzielle Vermögenswert oder die finanzielle Verbindlichkeit beim erstmaligen Ansatz bewertet wird, abzüglich der Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode sowie bei finanziellen Vermögenswerten nach Berücksichtigung einer etwaigen Wertberichtigung.
Der Effektivzinssatz (effective interest rate, „EIR“) ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein-/Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbindlichkeit exakt auf den Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts (d.h. die fortgeführten Anschaffungskosten vor Berücksichtigung von Wertberichtigungen) oder auf die fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit abgezinst werden. Die geschätzten Cashflows berücksichtigen dabei alle vertraglichen Bedingungen des Finanzinstruments, erwartete Kreditverluste bleiben aber unberücksichtigt. Die Berechnung umfasst weiters Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren, wenn diese integraler Bestandteil des EIR sind, sowie alle anderen Agios und Disagios auf den Nennbetrag.
ii. Fair Value
Details zu Methoden, die für die Fair Value-Bewertung angewendet werden, sowie zur Fair Value-Hierarchie sind in Note 23 Fair Value von Finanzinstrumenten dargestellt.
Klassifizierung und Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte
Die Klassifizierung und Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte hängt im IFRS 9 von den zwei folgenden Kriterien ab:
das Geschäftsmodell zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte; und
die Eigenschaften der vertraglichen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts. Weitere Details sind in diesem Kapitel unter „Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen dargestellt“.
Die Anwendung dieser Kriterien führt zur Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien, die in der jeweiligen Note beschrieben werden.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
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Klassifizierung und Folgebewertung von finanziellen Verbindlichkeiten
Mit Ausnahme der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten werden finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zinsaufwendungen werden berechnet, indem der EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit angewendet wird. Für weitere Details zu finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern erfasst Wertminderungen seiner finanziellen Vermögenswerte aus Schuldinstrumenten, die nicht zum FVPL bewertet werden, seiner Leasingforderungen und seiner außerbilanziellen Kreditrisiken aus Finanzgarantien und bestimmten Kreditzusagen.
Der erwartete Kreditverlust wird als Wertminderung erfasst. Für die Bemessung der Höhe der erwarteten Kreditverluste und der Erfassung von Zinserträgen unterscheidet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern drei Wertminderungsstufen:
Stufe 1 bezieht sich auf Finanzinstrumente, für die keine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz identifiziert wurde. Die Wertminderung wird in Höhe des 12-Monats-ECL bemessen. Zinserträge werden unter Anwendung des EIR auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts erfasst.
Finanzinstrumente in Stufe 2 weisen eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz auf. Die Wertminderung wird in Höhe, der über die Laufzeit erwarteten, Kreditverluste berechnet. Zinserträge werden unter Anwendung des EIR auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts erfasst (wie in Stufe 1).
Finanzielle Vermögenswerte in Stufe 3 weisen eine beeinträchtigte Bonität auf. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat hierbei den Ansatz gewählt, den IFRS 9-Begriff der „beeinträchtigten Bonität“ an die aufsichtsrechtliche Ausfalldefinition für Kredite anzugleichen. Die Wertminderung wird in Höhe, der über die Laufzeit erwarteten, Kreditverluste berechnet. Zinserträge werden unter Anwendung des Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts (d.h. den Nettobuchwert) erfasst. Aus bilanzieller Sicht werden Zinsabgrenzungen auf Basis des Bruttobuchwerts des finanziellen Vermögenswerts erfasst. Die Differenz zwischen den abgegrenzten Zinsen und den erfassten Zinserträgen wird durch das bilanzielle Wertberichtigungskonto ausgeglichen (ohne die Wertminderung in der Gewinn- und Verlustrechnung zu beeinflussen).
Für finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität (purchased or originated credit-impaired, „POCI“) werden die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste zunächst im bonitätsangepassten Effektivzinssatz berücksichtigt. Daher wird zu Beginn keine Wertberichtigung gebildet. In der Folge werden nur nachteilige Veränderungen der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste nach der erstmaligen Erfassung als Wertminderung berücksichtigt, während positive Veränderungen als Wertminderungserträge erfasst werden, die den Bruttobuchwert der POCI-Vermögenswerte erhöhen. Für POCI-Vermögenswerte werden keine Wertminderungsstufen unterschieden.
Ausführlichere Informationen zur Identifizierung von signifikanten Erhöhungen des Ausfallrisikos (inklusive Beurteilung auf kollektiver Basis), zu Schätzmethoden für die Berechnung des 12-Monats-ECL und der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste sowie zur Ausfalldefinition sind in Note 31 Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos dargestellt. Informationen zur Ausfalldefinition sind in Note 34 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten.
Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Nettobuchwert des in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerts der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert und den kumulierten Wertminderungen. Bei finanziellen Vermögenswerten, die zu FVOCI bewertet werden, wird die Wertminderung jedoch im kumulierten sonstigen Ergebnis erfasst. Diese Erfassung erfolgt in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als „Fair Value Rücklage“. Die Wertminderungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in dem Bilanzposten „Rückstellungen“ ausgewiesen.
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Informationen über die Entwicklung der erwarteten Kreditverluste der jeweiligen Finanzinstrumente sind in Note 34 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Wertminderungsaufwendungen und -erträge für alle Arten von Finanzinstrumenten in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Ausbuchung von Finanzinstrumenten und Behandlung vertraglicher Modifikationen
i. Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten finanziellen Vermögenswerts und der erhaltenen Gegenleistung in der Zeile „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ oder, bei finanziellen Vermögenswerten zum FVOCI, in der Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Für finanzielle Vermögenswerte zum FVPL werden die Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung zusammen mit den Bewertungsergebnissen in der Zeile „Handelsergebnis“ oder „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ erfasst.
ii. Ausbuchungskriterien für vertragliche Modifikationen von finanziellen Vermögenswerten
Im Rahmen des laufenden Kreditgeschäfts und im Einvernehmen mit den jeweiligen Schuldner:innen kann es dazu kommen, dass der Steiermärkische Sparkasse-Konzern gewisse Bedingungen der zugrunde liegenden Verträge neu verhandelt oder auf andere Weise abändert. Dies kann beispielsweise marktgetriebene kommerzielle Neuverhandlungen umfassen oder vertragliche Änderungen, die darauf abzielen, finanzielle Schwierigkeiten des Kreditnehmers zu mildern oder zu verhindern. Für die Beurteilung der wirtschaftlichen Substanz und der finanziellen Auswirkungen solcher vertraglichen Modifikationen hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern eine Reihe von Kriterien entwickelt, anhand derer festgelegt wird, ob sich die geänderten Konditionen wesentlich von den ursprünglichen unterscheiden und daher der finanzielle Vermögenswert ausgebucht werden muss.
Marktbasierte Zinsanpassungen, die spezifische Bedingungen erfüllen, lösen keine Beurteilung der Signifikanz der Änderung aus. Stattdessen führen sie zu einer Neuberechnung des EIR der Kredite. Solche Zinsanpassungen beziehen sich in der Regel auf nicht notleidende Kredite, die keinen Forbearance-Status aufweisen und für die eine Vorfälligkeitsoption und ein hinreichend kompetitiver Refinanzierungsmarkt bestehen. Darüber hinaus müssen die Kosten, die der Schuldner:in im Falle einer Vorauszahlung bzw. vorzeitigen Beendigung anfallen, als gering beurteilt werden. Solche Bedingungen führen ein implizites, variables Zinselement in den Vertrag ein. Diese Art der Zinsanpassungen kommt selten auf Kredite in Stufe 2 zur Anwendung.
Wesentliche Änderungen führen zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögenswerts und zum erstmaligen Ansatz des modifizierten finanziellen Vermögenswerts als neues Finanzinstrument. Folgende Ereignisse sind von dieser Regelung umfasst:
die Änderung der vertraglichen Gegenpartei (außer es handelt sich um eine formelle Änderung, z.B. Änderungen der rechtlichen Bezeichnung);
die Änderung der Vertragswährung (außer wenn die Änderung aus der Ausübung einer im ursprünglichen Vertrag enthaltenen Option zum Währungswechsel mit bereits definierten Bedingungen resultiert oder die neue Währung an die ursprüngliche Währung gekoppelt ist);
die Einführung von nicht SPPI-konformen Vertragsklauseln (außer es handelt sich um Zugeständnisse, die die Einbringlichkeit von Forderungen verbessern, indem sie den Schuldner:innen ermöglichen, sich von finanziellen Schwierigkeiten zu erholen); oder
das Entfernen einer nicht SPPI-konformen Vertragsklausel.
Für gewisse Ausbuchungskriterien ist es entscheidend, ob die vertragliche Modifikation bei einer Schuldner:in mit finanziellen Schwierigkeiten durchgeführt wurde. Bestimmte Vertragsmodifikationen bei Schuldner:innen mit finanziellen Schwierigkeiten werden nicht als wesentlich erachtet, da sie darauf abzielen, die Aussichten der Bank auf die Einbringlichkeit der Forderungen zu verbessern, indem die Tilgungspläne an die spezifischen finanziellen Voraussetzungen dieser Schuldner:innen angepasst werden. Wenn solche vertraglichen Modifikationen jedoch bei
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nicht notleidenden Schuldner:innen angewendet werden, können diese als wesentlich genug angesehen werden, um eine Ausbuchung auszulösen. Dies wird in der Folge näher erläutert.
Die folgenden Kriterien führen zur Ausbuchung, es sei denn, sie gelten als Forbearance-Maßnahmen, sie werden auf ausgefallene Kund:innen angewendet oder sie lösen einen Ausfall aus (d.h. die Ausbuchung basiert auf einer Modifikation, die nicht aus finanziellen Schwierigkeiten der Kund:innen resultiert):
Änderung des Tilgungsplans, die dazu führt, dass die gewichtete Restlaufzeit des Vermögenswerts im Vergleich zum ursprünglichen Vermögenswert um mehr als 100% und mindestens um zwei Jahre verändert ist;
Änderung des Zeitpunkts/der Höhe der vertraglichen Cashflows, die dazu führt, dass der Barwert der modifizierten Cashflows (diskontiert mit dem Effektivzinssatz vor Modifikation) um mehr als 10% vom Bruttobuchwert des Vermögenswerts unmittelbar vor der Änderung abweicht (kumulative Beurteilung unter Berücksichtigung aller Änderungen in den letzten zwölf Monaten); oder
die Umwandlung eines variablen Zinssatzes in einen fixen Zinssatz oder umgekehrt für die gesamte Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswertes.
Wenn vertragliche Modifikationen, die als Forbearance-Maßnahmen gelten oder die auf ausgefallene Kund:innen angewendet werden oder die einen Ausfall auslösen (d.h. sie resultieren aus finanziellen Schwierigkeiten der Kund:innen), so wesentlich sind, dass sie qualitativ als Tilgung des ursprünglichen Vertrages gesehen werden, führen sie zu einer Ausbuchung. Beispiele für solche Modifikationen sind:
eine neue Vereinbarung mit wesentlich geänderten Vertragsbestandteilen, die im Rahmen einer notwendig gewordenen Restrukturierung nach einer Stillhaltevereinbarung, die die Rechte der ursprünglichen Vermögenswerte temporär aussetzt, unterzeichnet wurde;
Zusammenführung mehrerer ursprünglicher Kredite in einen Vermögenswert mit wesentlich geänderten Bedingungen; oder
Umwandlung eines revolvierenden Kredites in einen nicht revolvierenden Kredit.
Vertragliche Modifikationen, die zu einer Ausbuchung des jeweiligen ursprünglichen Vermögenswerts führen, führen zum erstmaligen Ansatz eines neuen finanziellen Vermögenswerts. Wenn die Schuldner:in ausgefallen ist oder die wesentliche Modifikation zum Ausfall führt, wird der neue Vermögenswert als POCI behandelt. Die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten Vermögenswerts und dem Fair Value des neuen POCI-Vermögenswerts bei erstmaliger Erfassung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Wenn die Schuldner:in nicht ausgefallen ist oder die wesentliche Modifikation nicht zum Ausfall führt, wird der nach der Ausbuchung des ursprünglichen Vermögenswerts erfasste neue Vermögenswert der Stufe 1 zugeordnet. Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten wird der nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im EIR berücksichtigt wurden, zum Ausbuchungszeitpunkt in die Zeile „Zinserträge“ im „Zinsüberschuss“ gebucht. Die Auflösung der Wertminderungen, die für den ursprünglichen Vermögenswert zum Zeitpunkt der wesentlichen Modifikation gebildet waren, sowie die Bildung der Wertminderung für den neuen Vermögenswert werden in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Der verbleibende Unterschiedsbetrag wird in der Zeile „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ dargestellt.
Ausbuchungsgewinne und -verluste von finanziellen Vermögenswerten, die zum FVPL bewertet werden, sind, unabhängig davon, ob sie ausgefallen sind, im selben Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten wie ihre Bewertungsergebnisse, d.h. in „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“.
Für Schuldinstrumente, die nicht zum FVPL bewertet werden und die vertraglichen Änderungen unterliegen, die nicht zu einer Ausbuchung führen, wird der Bruttobuchwert des Vermögenswerts durch Erfassung eines Modifikationsgewinns oder -verlusts angepasst. Dieser Modifikationsgewinn oder -verlust entspricht der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert vor der Modifikation und dem Barwert der Cashflows des modifizierten Vermögenswerts, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Modifikationsgewinn oder -verlust in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ dargestellt, wenn sich die Modifikationen auf finanzielle Vermögenswerte in Stufe 1 beziehen. Für finanzielle Vermögenswerte in Stufe 2 und 3
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und POCI-Vermögenswerte wird der Modifikationsgewinn oder -verlust in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Soweit jedoch die vertragliche Modifikation darin besteht, dass die Bank ihre Rechte auf Zahlungsströme in Bezug auf den ausstehenden Betrag des Vermögenswerts aufgibt, wie z.B. (teilweiser) Verzicht auf den Kapitalbetrag oder aufgelaufene Zinsen, wird dieser Verzicht als Abschreibung behandelt.
iii. Abschreibungen
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern schreibt einen finanziellen Vermögenswert oder einen Teil davon ab, wenn er keine realistischen Erwartungen hat, die jeweiligen Cashflows aus dem Vermögenswert zu erhalten. Bei einer solchen Abschreibung werden der Bruttobuchwert des Vermögenswerts und der zugehörige Stand an Wertminderungen gleichermaßen reduziert.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat Kriterien für die Abschreibung von uneinbringlichen Forderungen im Kreditgeschäft festgelegt. Abschreibungen können aus Forbearance-Maßnahmen resultieren, bei denen die Bank vertraglich auf einen Teil des ausstehenden Betrags verzichtet, um Kund:innen bei der Überwindung von finanziellen Schwierigkeiten zu helfen und somit die Aussichten auf Einbringlichkeit des übrigen Kredits zu verbessern (bei Firmenkund:innen in der Regel unter der Annahme der Unternehmensfortführung). Informationen zu Forbearance sind in Note 38 Restrukturierungen, Neuverhandlungen und Forbearance enthalten.
In Szenarien ohne Unternehmensfortführung werden Abschreibungen von uneinbringlichen Forderungen von Firmenkund:innen durch rechtliche Vollstreckungsmaßnahmen wie Konkurs, Liquidation oder Gerichtsverfahren ausgelöst. Weitere Auslöser für Abschreibungen können sich aus Entscheidungen ergeben, aufgrund der Wertlosigkeit der Forderung oder Sicherheiten auf eine Vollstreckung zu verzichten, oder generell aus der Beurteilung, dass die Forderung wirtschaftlich verloren ist. Bei Retailkund:innen stellen sich die Uneinbringlichkeit sowie der Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung im Zuge des Inkassoprozesses heraus, wenn offenkundig wird, dass der fällige Betrag, beispielsweise aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens, nicht eingehoben werden kann. Übrige uneinbringliche Forderungen werden nach dem Inkassoprozess abgeschrieben.
iv. Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Differenz zwischen dem Buchwert der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit und der gezahlten Gegenleistung je nach Bewertungskategorie der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit in der Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“, „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ oder „Handelsergebnis“ ausgewiesen.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
i. SPPI-Beurteilung
Die Beurteilung, ob es sich bei vertraglichen Cashflows finanzieller Vermögenswerte ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen (solely payments of principal and interest, „SPPI“) handelt, unterliegt wesentlichen Ermessensentscheidungen auf Grundlage der IFRS 9 Richtlinien. Dieses Ermessen ist für den Klassifizierungs- und Bewertungsprozess des IFRS 9 von entscheidender Bedeutung, da es bestimmt, ob der Vermögenswert zum FVPL oder, je nach Beurteilung des Geschäftsmodells, zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum FVOCI zu bewerten ist. Unter Berücksichtigung der Vertragsmerkmale von Krediten im Geschäft des Steiermärkische Sparkasse-Konzern werden Ermessensentscheidungen im Wesentlichen in folgenden Bereichen getroffen: Vorfälligkeitsentschädigungen, Projektfinanzierungen und Benchmark-Tests für Kredite, die mit inkongruenten Zinskomponenten ausgestattet sind.
Die Beurteilung, ob die auf Kredite angewendeten Vorfälligkeitsentschädigungen eine angemessene Entschädigung für vorzeitige Beendigung oder Vorauszahlung darstellen, basiert auf einem Vergleich der Höhe der Gebühren mit den wirtschaftlichen Kosten, die der Bank durch die vorzeitige Beendigung oder Vorauszahlung entstanden sind. Zu diesem Zweck verwendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern einen quantitativen Test, bei dem sich diese Kosten aus dem Verlust der Zinsmarge und dem Zinsverlust, der aus einer potentiellen Senkung des Zinsniveaus bis
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zur Vorauszahlung resultiert, berechnen. Die Angemessenheit der Gebühren kann auch auf qualitativer Basis dargelegt werden, wie zum Beispiel auf Basis gängiger Marktpraxis bezüglich der Höhe der Vorfälligkeitsentschädigungen und ihrer Akzeptanz durch die Behörden.
Bei Projektfinanzierungen prüft der Steiermärkische Sparkasse-Konzern, ob es sich um eine elementare Kreditvereinbarung handelt und nicht um eine Investition in die finanzierten Projekte. In diesem Zusammenhang werden Bonität, Besicherungsgrad, bestehende Garantien der Sponsoren und die Eigenkapitalausstattung der finanzierten Projekte berücksichtigt.
Inkongruente Zinskomponenten beziehen sich auf variabel verzinsliche finanzielle Vermögenswerte bei denen: - die Laufzeit des Referenzzinssatzes (z.B. Euribor) von der Häufigkeit der Zinsfixierung abweicht („Tenor Mismatch“), - Zeitverzögerungen entstehen, wenn der Zinssatz vor Beginn der Zinsperiode fixiert wird, oder - solche Merkmale kombiniert werden. Um solche inkongruenten Zinskomponenten einer SPPI-Beurteilung zu unterziehen, hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern einen sogenannten „Benchmark-Test“ entwickelt. Mit diesem Test wird überprüft, ob die inkongruenten Zinskomponenten zu (undiskontierten) vertraglichen Cashflows führen könnten, die sich erheblich von einem „Benchmark-Deal“ unterscheiden, der solche Inkongruenzen nicht aufweist. Bei Vermögenswerten mit Zinsinkongruenzen, die sich nur aus zeitverzögerten Zinssätzen ergeben (d.h. ohne „Tenor Mismatch“), gilt das SPPI-Kriterium basierend auf einer qualitativen Beurteilung als erfüllt, wenn die zeitliche Differenz zwischen der Fixierung des Zinssatzes und dem Beginn der Zinsperiode nicht mehr als einen Monat beträgt.
Die Durchführung des quantitativen Benchmark-Tests war besonders beim Übergang zu IFRS 9 zum 1. Januar 2018 für das zu diesem Zeitpunkt bestehende Portfolio relevant. In der Folge wurde die Ausreichung neuer Kredite mit Zinsinkongruenzen weitgehend eingeschränkt, so dass ein quantitativer Benchmark-Test nur in Ausnahmefällen angewendet wird.
ii. Beurteilung des Geschäftsmodells
Bei jedem SPPI-konformen finanziellen Vermögenswert ist bei der erstmaligen Erfassung zu beurteilen, ob dieser in einem Geschäftsmodell gehalten wird, dessen Ziel nur in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows (Geschäftsmodell „Halten“) oder in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows und dem Verkauf der Vermögenswerte (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“) besteht, oder ob dieser in einem anderen Geschäftsmodell gehalten wird. Der entscheidende Aspekt bei der Unterscheidung ist folglich die Häufigkeit und Wesentlichkeit der Verkäufe von Vermögenswerten im jeweiligen Geschäftsmodell. Da die Zuordnung eines Vermögenswerts zu einem Geschäftsmodell beim erstmaligen Ansatz vorgenommen wird, kann es vorkommen, dass Cashflows in den Folgeperioden anders als ursprünglich erwartet realisiert werden und somit eine andere Bewertungsmethode angemessen erscheint. Gemäß IFRS 9 führen solche nachträglichen Änderungen bei bestehenden finanziellen Vermögenswerten in der Regel nicht zu Reklassifizierungen oder Fehlerkorrekturen in Vorperioden. Die neuen Informationen darüber, wie Cashflows realisiert werden, können jedoch darauf hindeuten, dass sich das Geschäftsmodell und damit die Bewertungsmethode für neu erworbene oder neu entstandene finanzielle Vermögenswerte, geändert haben.
Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern werden gewisse Verkäufe und andere Ausbuchungen als nicht im Widerspruch zu einem Geschäftsmodell mit dem Ziel der Vereinnahmung vertraglicher Cashflows gesehen. Beispiele sind Verkäufe aufgrund einer Erhöhung des Ausfallrisikos, Verkäufe, die nahe dem Fälligkeitstermin des Vermögenswerts stattfinden, sowie seltene Verkäufe aufgrund nicht wiederkehrender Ereignisse (wie Änderungen des regulatorischen oder steuerlichen Umfeldes, größere interne Umstrukturierungen oder Unternehmenszusammenschlüsse oder eine ernste Liquiditätskrise) oder eine Ausbuchung, die aus einem Angebot des Emittenten zum Austausch einer Anleihe resultiert. Andere Arten von Verkäufen, die im Geschäftsmodell „Halten“ durchgeführt werden, werden rückwirkend beurteilt. Wenn dabei bestimmte quantitative Schwellenwerte überschritten werden oder wenn dies im Hinblick auf neue Erwartungen als notwendig erachtet wird, führt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern zudem einen prospektiven Test durch. Wenn der Buchwert der Vermögenswerte, die voraussichtlich aus anderen als den oben genannten Gründen über die erwartete Nutzungsdauer aus dem aktuellen Geschäftsmodell verkauft werden, 10% des Buchwerts des Portfolios übersteigt, sind neue Akquisitionen oder Ausreichungen von Vermögenswerten einem anderen Geschäftsmodell zuzuordnen.
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iii. Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Das Wertminderungsmodell erwarteter Kreditverluste an sich basiert auf Ermessensentscheidungen, da es eine Beurteilung erfordert, ob eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos vorliegt, ohne hierfür detaillierte Leitlinien bereitzustellen. Im Hinblick auf die signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern spezifische Beurteilungsregeln festgelegt, die aus qualitativen Informationen und quantitativen Schwellenwerten bestehen. Ein weiterer komplexer Bereich besteht in der Bildung von Gruppen ähnlicher Vermögenswerte, die erforderlich ist, um die Erhöhung des Ausfallrisikos auf kollektiver Basis zu beurteilen, bevor spezifische Informationen auf der Ebene einzelner Instrumente verfügbar sind. Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste umfasst komplexe Modelle, die sich auf historische Statistiken zu Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallverlustquoten, deren Extrapolationen bei unzureichenden Beobachtungen, individuelle Schätzungen der bonitätsangepassten Cashflows und Wahrscheinlichkeiten verschiedener Szenarien, einschließlich Berücksichtigung zukunftsorientierter Informationen, stützen. Darüber hinaus muss die tatsächlich erwartete Laufzeit der Instrumente in Bezug auf revolvierende Kreditfazilitäten modelliert werden.
Ausführlichere Informationen zur Identifizierung von signifikanten Erhöhungen des Ausfallrisikos (inklusive Beurteilung auf kollektiver Basis), zu Schätzmethoden für die Berechnung des 12-Monats-ECL und der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste sowie zu Ausfalldefinition sind in Note 31 Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos dargestellt. Informationen zur Ausfalldefinition sind in Note 34 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten. Die Entwicklung der Risikovorsorgen ist in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken beschrieben.
iv. Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB
Bezüglich der Beurteilung, ob finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO III Programm Zuwendungen der öffentlichen Hand enthalten, wie der Effektivzinssatz für diese Verbindlichkeiten ermittelt wird und wie Schätzungsänderungen in Bezug auf die Erfüllung der relevanten Kriterien zum Kreditwachstum berücksichtigt werden, siehe Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
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ZU FORTGEFÜHRTEN ANSCHAFFUNGSKOSTEN BEWERTETE FINANZINSTRUMENTE
Finanzielle Vermögenswerte werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert, wenn sie in einem Geschäftsmodell gehalten werden, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows ist (Geschäftsmodell „Halten“) und ihre vertraglichen Cashflows gleichzeitig SPPI-konform sind.
In der Bilanz werden diese Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, d.h. mit dem Bruttobuchwert abzüglich der Wertberichtigung für Kreditverluste. Der Ausweis erfolgt in den Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“, „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“ sowie „Kassenbestand und Guthaben“.
Zinserträge aus diesen Vermögenswerten werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Wertminderungserträge oder -aufwendungen sind in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ enthalten. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung dieser Vermögenswerte (z.B. Verkäufe) werden im Posten „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ ausgewiesen.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte stellen im Steiermärkische Sparkasse-Konzern die größte Bewertungskategorie dar. Sie umfasst den überwiegenden Teil des Kreditgeschäfts mit Kund:innen (ausgenommen bestimmte erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Kredite), das Interbankenkreditgeschäft (einschließlich Reverse-Repurchase-Geschäfte), Einlagen bei Zentralbanken, Schuldverschreibungen, Durchlaufposten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Für Details betreffend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf Note 18.
15.Kassenbestand und Guthaben
In den Posten „Guthaben bei Zentralbanken“ und „Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten“ werden Forderungen (Einlagen) gegenüber Zentralnotenbanken und Kreditinstituten ausgewiesen, die täglich fällig sind. Dies bedeutet eine uneingeschränkte Verfügbarkeit ohne vorherige Kündigung bzw. Verfügbarkeit mit einer Kündigungsfrist von maximal einem Geschäftstag bzw. 24 Stunden. Ein Teil der Guthaben bei Zentralbanken sind Mindestreserveeinlagen, die zum Stichtag 213,6 Mio. EURO (2022: 196,4 Mio. EURO) betrugen. Die Mindestreservepflicht errechnet sich aus bestimmten Bilanzposten und ist im Durchschnitt über einen längeren Zeitraum zu erfüllen. Daher unterliegen die Mindestreserveeinlagen keinen Verfügungsbeschränkungen.
in EUR Mio
2023
2022
 
 
Kassenbestand247,6240,2
Guthaben bei Zentralbanken1.294,7335,3
Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten131,9905,1
Kassenbestand und Guthaben1.674,21.480,6
Bei den täglich fälligen Geschäften kam es im Bilanzjahr zu einer Verschiebung von der Position Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten in die Position Guthaben bei Zentralbanken in Höhe von 930 Mio. EURO. Dies resultierte daraus, dass Überschuss-Liquidität zum Bilanzstichtag bei der österreichischen Nationalbank, anstatt wie im Vorjahr (2022: 850 Mio. EURO) beim Zentralinstitut veranlagt wurde.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 65
16.Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
Schuldverschreibungen
Schuldverschreibungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, können aus unterschiedlichen Gründen erworben worden sein, z.B. Erfüllung interner/externer Liquiditätsrisikoanforderungen und effiziente Platzierung des strukturellen Liquiditätsüberschusses, vom Vorstand beschlossene strategische Positionen, Initiierung und Förderung von Kundenbeziehungen, Ersatz für Kreditgeschäfte oder sonstige Aktivitäten zur Ertragsgenerierung. Ihr gemeinsames Merkmal ist jedoch, dass wesentliche und häufige Verkäufe solcher Wertpapiere nicht erwartet werden. Für eine Beschreibung, welche Verkäufe als mit dem Geschäftsmodell „Halten“ vereinbar angesehen werden, siehe Absatz „Beurteilung des Geschäftsmodells“ im Kapitel „Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“.
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3Gesamt Stufe 1Stufe 2Stufe 3Gesamt Buchwert
2023           
Zentralbanken15,10,00,015,1 0,00,00,00,0 15,1
Regierungen600,722,20,0622,9 0,00,00,00,0 622,9
Kreditinstitute201,80,00,0201,8 0,00,00,00,0 201,8
Sonstige Finanzinstitute0,00,00,00,0 0,00,00,00,0 0,0
Nicht finanzielle Gesellschaften45,34,00,049,3 0,00,00,00,0 49,3
Gesamt862,926,20,0889,1 -0,10,00,0-0,1 889,0
2022           
Zentralbanken14,90,00,014,9 0,00,00,00,0 14,9
Regierungen643,40,00,0643,4 0,00,00,00,0 643,3
Kreditinstitute155,30,00,0155,3 0,00,00,00,0 155,3
Sonstige Finanzinstitute0,00,00,00,0 0,00,00,00,0 0,0
Nicht finanzielle Gesellschaften45,34,00,049,4 0,00,00,0-0,1 49,3
Gesamt859,04,00,0863,0 -0,10,00,0-0,1 862,9
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 66
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3Gesamt Stufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtBuchwert
2023          
Zentralbanken0,00,00,00,0 0,00,00,00,0 0,0
Kreditinstitute2.032,10,50,02.032,6 -0,70,00,0-0,7 2.031,9
Gesamt2.032,10,50,02.032,6 -0,70,00,0-0,7 2.031,9
2022          
Zentralbanken0,00,00,00,0 0,00,00,00,0 0,0
Kreditinstitute2.163,70,00,02.163,7 -0,70,00,0-0,7 2.162,9
Gesamt2.163,70,00,02.163,7 -0,70,00,0-0,7 2.162,9
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
Kredite und Darlehen an Kunden
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtBuchwert
2023           
Regierungen296,127,10,00,0323,2-0,3-0,80,00,0-1,1322,0
Sonstige
Finanzinstitute471,679,818,30,0569,6-0,9-1,6-4,90,0-7,4562,2
Nicht finanzielle Gesellschaften4.543,53.306,6276,814,38.141,2-18,5-106,8-119,10,0-244,47.896,7
Haushalte4.879,7753,1152,94,65.790,3-9,6-24,9-68,80,0-103,25.687,0
Gesamt10.190,74.166,6448,018,914.824,2-29,3-134,1-192,70,0-356,214.468,0
2022           
Regierungen238,745,80,00,0284,6-0,1-1,00,00,0-1,1283,5
Sonstige
Finanzinstitute438,442,119,210,3510,1-0,9-1,5-4,30,0-6,7503,4
Nicht finanzielle Gesellschaften4.938,02.713,5206,94,37.862,7-15,7-96,9-95,20,0-207,97.654,8
Haushalte5.022,9739,0142,65,75.910,3-9,4-22,9-74,20,0-106,65.803,7
Gesamt10.638,03.540,6368,820,414.567,7-26,1-122,4-173,80,0-322,314.245,4
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 67
17.Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtBuchwert
2023           
Regierungen0,00,00,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Kreditinstitute2,00,00,00,02,00,00,00,00,00,02,0
Sonstige Finanzinstitute5,50,00,00,05,50,00,00,00,00,05,5
Nicht finanzielle Gesellschaften5,01,00,10,06,10,00,0-0,10,0-0,15,9
Haushalte3,40,00,20,03,60,00,0-0,20,0-0,23,4
Gesamt15,91,00,30,017,20,00,0-0,30,0-0,316,9
2022           
Regierungen0,70,00,00,00,70,00,00,00,00,00,7
Kreditinstitute3,60,00,00,03,60,00,00,00,00,03,6
Sonstige Finanzinstitute4,90,00,00,04,90,00,00,00,00,04,9
Nicht finanzielle Gesellschaften4,60,90,10,05,60,00,0-0,10,0-0,15,4
Haushalte1,30,00,20,01,50,00,0-0,20,0-0,21,3
Gesamt15,11,00,30,016,30,00,0-0,30,0-0,416,0
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 68
18.Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Der Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten wird weiter in „Einlagen von Kreditinstituten“, „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ sowie „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ aufgegliedert.
Zinsaufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinsaufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung (hauptsächlich Rückkauf) werden in dem Posten „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB werden unter „Einlagen von Kreditinstituten“ ausgewiesen. Eine Beurteilung des Steiermärkische Sparkasse-Konzern über angemessene Bilanzierungsgrundsätze für diese Instrumente kam zum Ergebnis, dass diese keine unter dem Marktzins verzinsten Darlehen darstellen. Die IAS 20 Bestimmungen für Zuwendungen der öffentlichen Hand werden daher nicht angewendet. Dies ergibt sich daraus, dass TLTRO-Instrumente als ein separater Markt betrachtet werden, der von der EZB im Rahmen ihrer Geldmarktpolitik organisiert wird. Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm werden daher zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IFRS 9 bewertet.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern behandelt TLTRO in Bezug auf Änderungen der EZB-Leitzinsen (d.s. Zinssatz für die Einlagefazilität (DFR) und Hauptrefinanzierungssatz) als variabel verzinsliche Instrumente. Immer wenn die EZB die Leitzinsen ändert, wird der Effektivzinssatz des TLTRO neu berechnet, wobei angenommen wird, dass der aktuelle EZB-Zinssatz bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit der TLTRO-Tranche gilt. Wenn die EZB unbedingte Änderungen des TLTRO-Zinssatzes vornimmt, bei denen es sich nicht um Änderungen der Leitzinsen handelt, werden diese als Schätzungsanpassungen behandelt und im Nettozinsertrag ausgewiesen. Dies inkludiert auch Änderungen in der Zinsberechnung.
Im Oktober 2022 kündigte die EZB eine Änderung der Methode zur Anwendung der EZB-Leitzinssätze für TLTRO III-Tranchen an. Für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern bedeutet dies, dass ab dem 23. November 2022 der aktuelle DFR gegolten hat (statt dem über die gesamte 3-jährige Laufzeit der TLTRO III-Tranchen berechneten durchschnittlichen DFR). Daraus resultierte im Jahr 2022 ein Schätzungsanpassungsverlust in Höhe von -1,9 Mio. EURO. In diesem Betrag ist auch ein positiver Effekt aus der vorzeitigen Rückzahlung von Tranchen in Höhe von 0,5 Mio. EURO enthalten.
Aufgrund vorzeitiger Rückzahlungen von TLTRO III-Tranchen reduzierte sich die Verbindlichkeit Ende 2023 auf 0,0 Mio. EURO (2022: 246,8 Mio. EURO). Im Jahr 2023 belief sich der für TLTRO III erfasste Zinsertrag einschließlich des Schätzungsanpassungsgewinns auf 1,2 Mio. EURO. Im Jahr 2022 belief sich der Zinsaufwand auf -0,4 Mio. EURO. Der negative Zinsaufwand bezogen auf den Zeitraum des Jahres 2022, in dem der Effektivzins negativ war, betrug 1,6 Mio. EURO.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 69
Einlagen von Kreditinstituten
in EUR Mio20232022
 
 
Täglich fällige Einlagen61,083,8
Termineinlagen1.295,11.797,6
Einlagen von Kreditinstituten1.356,11.881,5
Einlagen von Kunden
in EUR Mio20232022
 
 
Täglich fällige Einlagen11.248,712.076,1
Spareinlagen4.488,84.790,7
Sonstige Finanzinstitute33,146,9
Nicht finanzielle Gesellschaften540,8396,9
Haushalte3.914,94.346,9
Nicht-Spareinlagen6.759,97.285,4
Regierungen588,8356,1
Sonstige Finanzinstitute147,7214,7
Nicht finanzielle Gesellschaften2.568,52.872,6
Haushalte3.454,83.842,1
Termineinlagen4.731,23.596,7
Einlagen mit vereinbarter Laufzeit4.731,23.596,7
Spareinlagen4.201,43.186,6
Sonstige Finanzinstitute55,166,7
Nicht finanzielle Gesellschaften262,1385,3
Haushalte3.884,12.734,6
Nicht-Spareinlagen529,8410,1
Regierungen93,2146,0
Sonstige Finanzinstitute146,3128,5
Nicht finanzielle Gesellschaften237,4107,9
Haushalte52,927,8
Einlagen von Kunden15.979,915.672,8
Regierungen682,0502,1
Sonstige Finanzinstitute382,2456,7
Nicht finanzielle Gesellschaften3.608,93.762,6
Haushalte11.306,810.951,4
Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR Mio20232022
 
 
Nachrangige verbriefte Verbindlichkeiten163,1163,1
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten509,0314,3
Anleihen458,6259,0
Sonstige Depotzertifikate/Namenszertifikate50,455,3
Verbriefte Verbindlichkeiten672,2477,4
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 70
Nachrangige Verbindlichkeiten
Emittiertes Nachrangkapital und Ergänzungskapital werden in dem Posten Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Verbriefte und nicht verbriefte Vermögenswerte sind nachrangig, wenn die Forderungen im Fall der Liquidation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen, nicht nachrangigen Gläubiger befriedigt werden können. Ergänzungskapital ist gemäß Art. 63 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) definiert. Entsprechende Instrumente weisen eine Ursprungslaufzeit von mindestens fünf Jahren auf, sind nachrangiger Natur und dürfen, unter anderem, keinen Anreiz zur vorzeitigen Tilgung enthalten, dem Inhaber kein Anrecht auf eine Beschleunigung der Rückzahlung einräumen und keine Zins- bzw. Dividendenzahlungen inkludieren, die in ihrer Höhe von der Bonität des Emittenten beeinflusst werden.
Im Berichtszeitraum betrugen die Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten 4,8 Mio. EURO. (2022: 5,2 Mio. EURO).
Die nachrangigen Verbindlichkeiten beinhalten 6 nachrangige Schuldverschreibungen mit Laufzeiten zwischen zwei Monaten und zweieinhalb Jahren, welche in Euro denominiert sind.
Von den begebenen Schuldverschreibungen werden im Folgejahr 160,7 Mio. EURO (2022: 104,4 Mio. EURO) fällig.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 71
ERFOLGSNEUTRAL ZUM FAIR VALUE BEWERTETE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
19.Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte – Schuldinstrumente
Schuldinstrumente werden erfolgsneutral zum Fair Value (fair value through other comprehensive income, „FVOCI“) bilanziert, wenn ihre vertraglichen Cashflows SPPI-konform sind und sie innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzungen sowohl die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch die Veräußerung von Vermögenswerten sind (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“). In der Bilanz sind sie als „Schuldinstrumente“ im Posten „Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte“ enthalten.
Zinserträge aus diesen Vermögenswerten werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Wertminderungserträge oder -aufwendungen sind in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ enthalten. Die Gegenbuchung erfolgt im OCI und nicht gegen den Buchwert des Vermögenswerts. Der Bewertungseffekt in der Gewinn- und Verlustrechnung ist somit derselbe wie bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten.
Die Differenz zwischen dem Fair Value, zu dem die Vermögenswerte in der Bilanz ausgewiesen werden, und den fortgeführten Anschaffungskosten wird in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Fair Value-Rücklage“ als kumuliertes sonstiges Ergebnis (other comprehensive income, „OCI“) ausgewiesen. Die Veränderungen der Berichtsperiode werden im sonstigen Ergebnis in der Zeile „Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten“ ausgewiesen. Diese Zeile enthält auch die Gegenbuchung für die Wertminderungserträge und -aufwendungen. Bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts wird der zuvor im sonstigen Ergebnis kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung in die Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ umgegliedert.
Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern enthält die FVOCI-Kategorie Investitionen in Schuldverschreibungen, d.h. Kreditgeschäft ist in dieser Bewertungskategorie nicht enthalten. Ähnlich wie bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldverschreibungen beziehen sich diese auf verschiedene Geschäftsziele, wie z.B. Erfüllung interner/externer Liquiditätsrisikoanforderungen und effiziente Platzierung des strukturellen Liquiditätsüberschusses, vom Vorstand beschlossene strategische Positionen, Initiierung und Förderung von Kundenbeziehungen, Ersatz für Kreditgeschäfte oder sonstige Aktivitäten zur Ertragssteigerung. Das gemeinsame Merkmal dieser Schuldinstrumente in der FVOCI-Kategorie ist, dass eine aktive Ertragsoptimierung über Verkäufe wesentlich zur Zielerreichung dieses Geschäftsmodells beiträgt. Die Verkäufe werden getätigt, um die Liquiditätssituation zu optimieren oder Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen zu erzielen. Die Geschäftsziele werden entsprechend sowohl durch die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch durch Verkäufe der Schuldinstrumente erreicht.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 72
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwerte
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Fortgeführte Anschaffungskosten
Kumulierte Veränderungen im sonstigen Ergebnis
Fair Value
2023
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Regierungen
219,4
0,0
0,0
219,4
-0,1
0,0
0,0
-0,1
219,3
-8,7
210,7
Kreditinstitute
1,5
0,0
0,0
1,5
0,0
0,0
0,0
0,0
1,5
0,0
1,5
Sonstige Finanzinstitute
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Nicht finanzielle Gesellschaften
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
221,0
0,0
0,0
221,0
-0,1
0,0
0,0
-0,1
220,9
-8,7
212,2
2022
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Regierungen
208,1
0,0
0,0
208,1
-0,2
0,0
0,0
-0,2
207,9
-9,8
198,1
Kreditinstitute
1,5
0,0
0,0
1,5
0,0
0,0
0,0
0,0
1,5
-0,2
1,3
Sonstige Finanzinstitute
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Nicht finanzielle Gesellschaften
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
209,6
0,0
0,0
209,6
-0,2
0,0
0,0
-0,2
209,4
-10,0
199,4
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 73
20.Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte – Eigenkapitalinstrumente
Für bestimmte Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, macht der Steiermärkische Sparkasse-Konzern von dem Wahlrecht Gebrauch, diese zum FVOCI zu bewerten. Dieses Wahlrecht wird für Beteiligungen angewendet, die strategisch bedeutsame Geschäftsbeziehungen im Bankensektor (mit Ausnahme des Versicherungsgeschäfts) darstellen. Die Gewinne oder Verluste aus Fair Value-Änderungen für die Berichtsperiode werden als sonstiges Ergebnis in der Zeile „Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten“ in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Die kumulierten Gewinne oder Verluste sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Fair Value Rücklage“ enthalten. Dieser im OCI erfasste Betrag wird niemals in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert. Bei Ausbuchung solcher Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI erfolgt jedoch eine Umgliederung des im OCI kumulierten Betrags in die Gewinnrücklagen. Erhaltene Dividenden aus Instrumenten dieser Kategorie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Dividendenerträge“ ausgewiesen. In der Bilanz werden finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, als „Eigenkapitalinstrumente“ im Posten „Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen.
Per 31. Dezember 2023 belief sich der Buchwert der Eigenkapitalinstrumente FVOCI des Konzerns auf 133,7 Mio. EURO (2022: 124,3 Mio. EURO), die im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Fair Value-Änderung für Eigenkapitalinstrumente FVOCI vor Steuern betrug 84,4 Mio. EURO (2022: 61,2 Mio. EURO).
Im Jahr 2023 wurden 501.002 Stück Aktien an der Erste Group Bank AG mit einem Buchwert von 13,9 Mio. EURO verkauft. Der kumulative Gewinn (nach Steuern), der bei der Ausbuchung vom kumulierten sonstigen Ergebnis in die Gewinnrücklage übertragen wurde, belief sich auf 1,1 Mio. EURO.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 74
ERFOLGSWIRKSAM ZUM FAIR VALUE BEWERTETE FINANZINSTRUMENTE
Es gibt unterschiedliche Gründe, gehaltene Schuldinstrumente erfolgswirksam zum Fair Value (fair value through profit or loss, „FVPL”) zu bewerten:
FVPL-Bewertungen betreffen gehaltene Schuldinstrumente, die übrigen Geschäftsmodellen zugeordnet sind, d.h. sie werden weder in einem „Halten“-Geschäftsmodell noch in einem „Halten und Verkaufen“-Geschäftsmodell gehalten. Meist wird für diese finanziellen Vermögenswerte erwartet, dass sie vor ihrer Fälligkeit verkauft werden, oder die Entwicklung des Portfolios, in dem sie enthalten sind, wird auf Grundlage des Fair Values beurteilt. Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern sind solche Geschäftsmodelle typisch für Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden (d.h. finanzielle Vermögenswerte, die von den Handelsabteilungen der Bank gehalten werden), oder für Vermögenswerte, deren Wert überwiegend durch Verkäufe realisiert wird, z.B. noch nicht abgeschlossene Kreditsyndizierungen, wenn der Kredit am Markt zum Verkauf angeboten wird. Weiters werden finanzielle Vermögenswerte, die von vollkonsolidierten Investmentfonds gehalten werden, zum FVPL bewertet, da sie auf Fair Value-Basis gemanagt und beurteilt werden.
Andere Fälle von FVPL-Bewertungen betreffen finanzielle Vermögenswerte, deren vertragliche Cashflows nicht dem SPPI-Kriterium entsprechen. Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern sind davon gewisse Schuldinstrumente sowie Kredite an Kunden betroffen.
In der Bilanz werden gehaltene Schuldinstrumente, die zum FVPL bewertet werden als „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte“ in den Unterposten „Schuldinstrumente” und „Kredite und Darlehen an Kunden” dargestellt. Finanzielle Vermögenswerte werden als „verpflichtend zum FVPL“ ausgewiesen, wenn sie einem übrigen Geschäftsmodell (nicht „Halten“ oder „Halten und Verkaufen“) zugeordnet sind und sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden oder ihre vertraglichen Cashflows nicht SPPI-konform sind.
Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, werden ebenfalls zum FVPL bewertet, sofern sie nicht zum FVOCI designiert sind. In der Bilanz sind solche Instrumente als „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte“ in dem Unterposten „Eigenkapitalinstrumente“ bzw. in Note 22 in der Unterkategorie „verpflichtend zum FVPL“ ausgewiesen.
Gemäß IFRS 9 werden alle derivativen Finanzinstrumente, sofern sie nicht als Sicherungsinstrument designiert sind, als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf Note 21 Derivate.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Gewinne und Verluste von nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerten, die zum FVPL bewertet werden, in Zins- oder Dividendenerträge und Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen unterteilt. Zinserträge aus Schuldinstrumenten werden in der Zeile „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ dargestellt und unter Anwendung des EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts berechnet. Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten werden in der Zeile „Dividendenerträge“ ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen werden nach Abzug der Zins- oder Dividendenerträge berechnet und beinhalten Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren. Sie werden in der Zeile „Handelsergebnis“ für zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und in der Zeile „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“, im Falle von nicht zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten, ausgewiesen. Für Anteile an nicht konsolidierten Fonds wird die Zins- oder Dividendenkomponente nicht von den Gewinnen und Verlusten aus Fair Value-Änderungen getrennt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 75
21.Derivate
Zur Steuerung von Zins-, Währungs- und sonstigen Marktpreisrisiken setzt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern derivative Finanzinstrumente ein. Hierbei kommen vor allem Interest Rate Swaps, Interest Rate Options, Currency Swaps, Currency Options zur Anwendung.
Für Darstellungszwecke wird zwischen folgenden Derivaten unterschieden:
Derivate – zu Handelszwecken gehalten
Derivate – Hedge Accounting
Derivate werden in der Konzernbilanz mit ihrem Fair Value (Dirty Price) angesetzt. Positive Fair Values von Derivaten werden in der Bilanz als Vermögenswerte, negative Fair Values als Verbindlichkeiten dargestellt.
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate sind solche, die nicht als Sicherungsinstrument in Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) designiert werden. Diese werden unabhängig von ihrer internen Klassifizierung, d.h. sowohl Derivate des Handelsbuchs als auch Derivate des Bankbuchs, im Posten „Derivate“ ausgewiesen.
Derivate Hedge Accounting sind solche, die als Sicherungsinstrument in Sicherungsbeziehungen designiert werden und die Bedingungen von IAS 39 erfüllen (siehe Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen). Diese werden aktiv- und passivseitig in der Bilanz in dem Posten „Derivate – Hedge Accounting“ ausgewiesen.
Veränderungen des Fair Values (Clean Price) von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im „Handelsergebnis“ dargestellt. Zinserträge/-aufwendungen von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten und von Hedging-Derivativen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ oder „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Die Erfassung dieser Zinserträge/-aufwendungen erfolgt auf Basis einer EIR-ähnlichen Abgrenzung in Bezug auf den Nominalwert des Derivats und schließt die Amortisierung des Zugangswerts (z.B. allfällige Vorabgebühren) mit ein.
Eingebettete Derivate
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern begibt gewisse finanzielle Verbindlichkeiten, die strukturierte Merkmale enthalten. „Strukturierte Merkmale“ bedeutet, dass ein Derivat in ein nicht derivatives Basisinstrument eingebettet ist.
Eingebettete Derivate, die getrennt werden, werden als alleinstehendes Derivat bilanziert und in der Bilanz in dem Posten „Derivate“ ausgewiesen.
Derivate – Held for Trading
in EUR MioNominaleFair ValueNominaleFair Value
GesamtGesamt
2023positivnegativ2022positivnegativ
     
Derivate des Bankbuchs643,34,3-9,1490,95,0-5,5
Zinssatz318,14,0-3,7130,44,2-4,0
Devisengeschäft325,30,3-5,4360,50,8-1,5
Gesamt643,34,3-9,1490,95,0-5,5
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 76
22.Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
in EUR Mio20232022
verpflichtendverpflichtend
  
Eigenkapitalinstrumente53,143,1
Schuldverschreibungen112,696,3
Regierungen48,651,2
Kreditinstitute2,71,6
Sonstige Finanzinstitute51,334,0
Nicht finanzielle Gesellschaften10,09,4
Kredite und Darlehen an Kunden1,72,2
Regierungen0,30,4
Sonstige Finanzinstitute0,00,0
Nicht finanzielle Gesellschaften1,41,8
Haushalte0,00,0
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte167,4141,6
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 77
FINANZINSTRUMENTE – SONSTIGE ANGABEN
23.Fair Value von Finanzinstrumenten
Die Fair Value-Bewertung im Steiermärkische Sparkasse-Konzern erfolgt primär anhand von externen Datenquellen (Börsenpreise oder Broker-Quotierungen in hochliquiden Marktsegmenten). Finanzinstrumente, für die die Fair Value-Bewertung anhand von quotierten Marktpreisen erfolgt, sind hauptsächlich börsennotierte Wertpapiere und Derivate sowie liquide Anleihen, die auf OTC-Märkten gehandelt werden.
Kann der Fair Value von in der Bilanz erfassten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nicht von einem aktiven Markt abgeleitet werden, wird er, unter Verwendung verschiedener Bewertungsmethoden einschließlich der Verwendung mathematischer Modelle, ermittelt. Die Input-Parameter für diese Modelle werden so weit wie möglich von beobachtbaren Marktdaten abgeleitet. Ist dies nicht möglich, muss der Fair Value auf Basis von Schätzungen ermittelt werden. Die Verwendung von nicht beobachtbaren Parametern ist besonders für Modelle zur Bewertung von Krediten und nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten relevant. Bewertungsmodelle, die Fair Value-Hierarchie und Fair Values von Finanzinstrumenten werden nachfolgend näher erläutert.
Für alle Finanzinstrumente wird ein Fair Value auf wiederkehrender Basis ermittelt.
Zum Fair Value bilanzierte Finanzinstrumente
Beschreibung der Bewertungsmodelle und Parameter
Für die Ermittlung des Fair Value von Finanzinstrumenten verwendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern Bewertungsmodelle, die einen internen Prüfprozess durchlaufen haben und bei denen die unabhängige Ermittlung der Bewertungsparameter (wie Zinssätze, Wechselkurse, Volatilitäten und Credit Spreads) sichergestellt ist.
Kredite
Die Berechnungsmethode für die Ermittlung des Fair Values von Krediten, die das SPPI („solely payments of principal and interest“) Kriterium nicht erfüllen, entspricht nach der Fair Value-Definition der einfachen Barwertmethode. Das Kreditrisiko wird berücksichtigt, indem die vertraglich vereinbarten Cashflows unter Einbeziehung der Ausfallswahrscheinlichkeit (PD) und der Verlustquote bei Ausfall (LGD) auf die zu erwarteten Cashflows angepasst werden. Die Abzinsung der angepassten Cashflows erfolgt mit einer Zinskurve, die sich aus dem risikofreien Zinssatz und einem Refinanzierungsaufschlag für vorrangige unbesicherte Emissionen zusammensetzt.
Schuldinstrumente
Für Plain Vanilla-Schuldinstrumente (fix und variabel verzinst) wird der Fair Value durch die Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme errechnet. Die Diskontierungskurve ist abhängig vom Zinssatz der jeweiligen Emissionswährung und einer Spread-Anpassung, die von der Credit Spread-Kurve des Emittenten abgeleitet wird. Ist keine Emittentenkurve vorhanden, so wird der Spread von einem ähnlichen Instrument abgeleitet und um Differenzen im Risikoprofil des Instruments angepasst. Ist kein ähnliches Finanzinstrument verfügbar, wird die Spread-Anpassung aufgrund von anderen Informationen vorgenommen, z.B. Ermittlung des Credit Spreads anhand von internen Ratings und Ausfallswahrscheinlichkeiten oder auf Basis von Managemententscheidungen. Bei komplexeren Schuldinstrumenten (z.B. bei Instrumenten mit optionalen Eigenschaften wie Kündigungsrechten, Zinsober- und Zinsuntergrenzen oder Indexabhängigkeiten) wird der Fair Value mittels einer Kombination aus diskontierten Zahlungsströmen und komplexeren finanzmathematischen Modellen ermittelt, wie sie auch bei der Berechnungsmethode für OTC-Derivate Anwendung finden.
Eigenkapitalinstrumente
Für nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapitalinstrumente (Beteiligungen), die nicht über notierte Marktpreise auf einem aktiven Markt verfügen, wird der Fair Value durch Standardbewertungsmodelle, unter Verwendung von nicht beobachtbaren Inputparametern, ermittelt. Diese umfassen die adjustierte Nettoinventarwertmethode, die vereinfachte Ertragswertmethode, das Dividend-Discount-Modell und die Multiplikatoren-Methode.
Bei der adjustierten Nettoinventarwertmethode wird zum Bewertungsstichtag der Fair Value der in der Bilanz eines Unternehmens erfassten Vermögenswerte und Schulden, sowie der Fair Value von nicht bilanzierten
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 78
Vermögenswerten und Schulden, ermittelt. Die resultierenden Fair Values der bilanzierten und nicht bilanzierten Vermögenswerte und Schulden stellen daher den Fair Value des Eigenkapitals des Beteiligungsunternehmens dar.
Beim Dividend-Discount-Modell wird davon ausgegangen, dass der Wert eines Eigenkapitalinstruments, welches von einem Unternehmen ausgegeben wird, dem Barwert einer ewigen Dividende entspricht. Auch bei der vereinfachten Ertragswertmethode wird der Fair Value auf Basis des diskontierten, zukünftigen Einkommens gerechnet. Diese Methode kann jedoch auch verwendet werden, wenn nur ein für ein Jahr geplantes Einkommen zur Verfügung steht. Die vereinfachte Ertragswertmethode und das Dividend-Discount-Modell diskontieren zukünftige Erträge und Dividenden unter Verwendung eines Diskontierungszinssatzes, der die Eigenkapitalkosten widerspiegelt. Die Eigenkapitalkosten hängen vom risikofreien Zinssatz, der Marktrisikoprämie, dem Relevered Beta und der Länderrisikoprämie ab. Das Relevered Beta ist von der Branchenklassifizierung abgeleitet, welche von Prof. Damodaran veröffentlicht und verwaltet wird.
In seltenen Fällen wird die Multiplikator-Methode verwendet. Dieser Ansatz verwendet Kurse und andere relevante Informationen aus Markttransaktionen mit vergleichbaren Unternehmen eines Beteiligungsunternehmens zur Ableitung eines Multiplikators. Mit Hilfe dieses Multiplikators wird der Fair Value des Beteiligungswerts oder Unternehmenswerts ermittelt.
OTC-Derivate
Derivate, die an liquiden Märkten gehandelt werden (z.B. Zinsswaps und -optionen, Fremdwährungsgeschäfte und -optionen, Optionen auf börsennotierte Wertpapiere oder Indizes, Credit Default Swaps, Commodity Swaps), werden nach Standardbewertungsmodellen bewertet. Diese Modelle umfassen Discounted Cashflow-Modelle, Optionsmodelle nach Black-Scholes und Hull-White sowie Hazard Rate-Modelle. Die Modelle werden an quotierten Marktdaten kalibriert (inklusive impliziten Volatilitäten). Für die Bewertung von komplexeren Instrumenten werden auch Monte-Carlo-Simulationen eingesetzt. Für Instrumente in nicht ausreichend liquiden Märkten werden Marktdaten von nicht regelmäßigen Transaktionen herangezogen oder Extrapolationstechniken eingesetzt. Für die Ermittlung des Fair Value von in Euro besicherten Derivaten wird ein Diskontierungszinssatz verwendet, der den für die Verzinsung der Barsicherheiten maßgeblichen Zinssatz widerspiegelt.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bewertet Derivate gemäß der Mid-Market-Rate. Um das Niveau des Bid-Ask-Spreads der relevanten Positionen zu berücksichtigen, wird eine Anpassung anhand der Marktliquidität durchgeführt. Die Anpassungsparameter sind von Produkttyp, Währung, Laufzeit und Volumen abhängig. Die Parameter werden regelmäßig sowie im Fall von signifikanten Marktbewegungen überprüft. Bei der Ermittlung der Bid-Ask-Anpassung wird keine Aufrechnung gegenläufiger Positionen (Netting) durchgeführt.
Im Rahmen der Bewertung von OTC-Derivaten werden Bewertungsanpassungen für das Kontrahentenausfallsrisiko (Credit Value Adjustment, CVA) und Anpassungen für das eigene Kreditrisiko (Debit Value Adjustment, DVA) vorgenommen. Für mit relevanten Saldierungsvereinbarungen (z.B. CSA-Agreements) besicherte Kontrahent:innen wird kein CVA angesetzt, falls die Schwellenwerte für eine Besicherung nicht wesentlich sind.
Die beschriebene Methodik führt zu CVA-Wertanpassungen in Höhe von -0,1 Mio. EURO (2022: -0,2 Mio. EURO) und zu DVA-Wertanpassungen in Höhe von insgesamt 0,0 Mio. EURO (2022: 0,2 Mio. EURO).
Basierend auf einer durchgeführten Analyse wurde entschieden, dass für die Bewertung von OTC-Derivaten kein Funding Value Adjustment (FVA) berücksichtigt wird.
Validierung und Kontrolle
Die Zuständigkeit für die Bewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value bewertet werden, ist unabhängig von den Handelseinheiten. Die Bewertung von Finanzinstrumenten erfolgt auf Basis eines Service-Level-Agreements in der Erste Group, wo eine unabhängige Validierungsabteilung eingerichtet wurde, um die Funktionstrennung zwischen Einheiten für die Modellentwicklung, Bewertungspreisermittlung und Validierung sicherzustellen. Das Ziel der unabhängigen Modellvalidierung ist die Bewertung von Modellrisiken, die durch die theoretische Grundlage des Modells, der Qualität der Inputdaten (wie z.B. Marktdaten) und der Modellkalibrierung entstehen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 79
Fair Value-Hierarchie
Die Fair Values von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten werden den drei Kategorien der IFRS-Fair Value-Hierarchie zugeordnet.
Level 1 der Fair Value-Hierarchie
Dieser Kategorie werden börsengehandelte Derivate (Optionen), Aktien, Staatsanleihen und sonstige Anleihen sowie Fonds, die in liquiden und aktiven Märkten gehandelt werden, zugeordnet.
Level 2 der Fair Value-Hierarchie
Wird eine Marktbewertung herangezogen, deren Markt aufgrund einer eingeschränkten Liquidität nicht als aktiver Markt betrachtet werden kann (abgeleitet von verfügbaren Marktliquiditätsindikatoren), wird das zugrunde liegende Finanzinstrument als Level 2 klassifiziert. Sind keine Marktpreise verfügbar, so wird anhand von Modellen, die auf Marktdaten beruhen, bewertet. Sofern alle wesentlichen Parameter des Bewertungsmodells am Markt beobachtbar sind, wird das Finanzinstrument als Level 2 der Fair Value-Hierarchie eingestuft. Für Level 2-Bewertungen werden typischerweise Zinskurven, Credit Spreads und implizite Volatilitäten als nachvollziehbare, beobachtbare Marktparameter verwendet.
Dieser Kategorie werden neben OTC- Derivaten vor allem weniger liquide Aktien, Anleihen und Fonds sowie auch eigene Emissionen dargestellt.
Level 3 der Fair Value-Hierarchie
Sobald ein nicht am Markt beobachtbarer Parameter für das Bewertungsmodell signifikant oder der Marktpreis nicht regelmäßig beobachtbar ist, wird das Finanzinstrument als Level 3 der Fair Value-Hierarchie eingestuft. Typischerweise werden Credit Spreads, die aus internen Schätzungen für Ausfallswahrscheinlichkeiten (Probability of Default, PD) und Verlustquoten (Loss Given Default, LGD) abgeleitet werden, als nicht beobachtbare Parameter verwendet.
Das Volumen von Finanzinstrumenten, die der Level 3-Kategorie zugeordnet werden, lässt sich in folgende Bereiche einteilen:
Marktwerte von Derivaten, bei denen die CVA-Anpassung einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung hat und mittels nicht beobachtbarer Parameter (d.h. unter Verwendung von internen Schätzungen für PDs und LGDs) berechnet werden.
Illiquide Anleihen und nicht börsennotierte Aktien, Beteiligungen oder Fonds für deren Bewertung Modelle verwendet werden, die nicht am Markt beobachtbare Werte (z.B. Credit Spreads) enthalten bzw. die mit Broker-Quotierungen bewertet werden, die nicht der Level 1- oder Level 2-Kategorie zuzuordnen sind.
Kredite, deren vertragliche Zahlungsströme des Vermögenswertes nicht nur Zahlungen von Nominale und Zinsen darstellen.
Fondsanteile, die von vollkonsolidierten Fonds begeben werden.
Der gewählten Methode für die Zuordnung der Positionen zu den Levels entsprechend, werden alle Level-Bestände und Level-Veränderungen während der Berichtsperiode jeweils am Ende der Berichtsperiode zugeordnet.
Eine Umgliederung von Level 1 in Level 2 oder 3 bzw. vice versa erfolgt dann, wenn die oben beschriebenen Kriterien für die Zuordnung von Finanzinstrumenten in den jeweiligen Level nicht mehr vorliegen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 80
Zuordnung von zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumenten zu den Level-Kategorien
 
 
 
 
 
 
in EUR MioBewertungs- 
NotierteBewertungmethode 
Marktpreiseaufnicht auf 
in aktivenMarktdatenMarktdaten 
MärktenbasierendbasierendGesamt
Level 1Level 2Level 32023
 
Finanzielle Vermögenswerte - FVPL86,00,780,8167,4
Eigenkapitalinstrumente0,00,053,153,1
Schuldverschreibungen86,00,726,0112,6
Kredite und Darlehen0,00,01,71,7
Finanzielle Vermögenswerte - FVOCI233,21,5111,1345,8
Derivate0,04,30,04,3
Summe der Aktiva319,26,4191,9517,5
     
Derivate0,09,10,09,1
Summe der Passiva0,09,10,09,1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in EUR MioBewertungs- 
NotierteBewertungmethode 
Marktpreiseaufnicht auf 
in aktivenMarktdatenMarktdaten 
MärktenbasierendbasierendGesamt
Level 1Level 2Level 32022
  
Finanzielle Vermögenswerte - FVPL84,91,155,6141,6
Eigenkapitalinstrumente0,00,043,143,1
Schuldverschreibungen84,91,110,396,3
Kredite und Darlehen0,00,02,22,2
Finanzielle Vermögenswerte - FVOCI218,21,3104,3323,7
Derivate0,05,00,05,0
Summe der Aktiva303,17,3159,8470,2
     
Derivate0,05,20,35,5
Summe der Passiva0,05,20,35,5
Beschreibung der Bewertungsprozesse für Finanzinstrumente der Kategorie Level 3
Falls zumindest ein wesentlicher Bewertungsparameter nicht am Markt beobachtbar ist, wird dieses Instrument dem Level 3 der Fair Value-Hierarchie zugeordnet. Zur Validierung des Bewertungspreises sind zusätzliche Schritte notwendig. Diese umfassen insbesondere die Analyse relevanter historischer Daten oder ein Benchmarking zu vergleichbaren Finanzinstrumenten. Diese Verfahren beinhalten Parameterschätzungen und Expertenmeinungen. Weitere Ausführungen zu den verwendeten Parametern sowie eine Sensitivitätsanalyse werden nachfolgend in dem Unterkapitel „Wesentliche nicht beobachtbare Bewertungsparameter und Sensitivitätsanalyse der Level 3-Positionen“ dargestellt.
Veränderungen der Volumina in Level 1 und Level 2
Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2 nach Bilanzposten und Instrumenten
Es gab wie im Vorjahr keine Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 81
Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten in Level 3
Entwicklung des Fair Values von Finanzinstrumenten in Level 3
in EUR Mio
Jän. 2023Erfolg in der G&VErfolg im sonstigen ErgebnisKäufeVerkäufe/ TilgungenTransfer in Level 3Transfer aus Level 3Währungs-umrechnungDez. 2023
Finanzielle Vermögenswerte - FVPL55,66,80,019,5-0,50,0-0,60,080,8
Eigenkapitalinstrumente43,16,40,03,60,00,00,00,053,1
Schuldverschreibungen10,30,40,015,90,00,0-0,60,026,0
Kredite und Darlehen2,20,00,00,0-0,50,00,00,01,7
Finanzielle Vermögenswerte - FVOCI104,30,00,045,3-38,30,00,0-0,2111,1
Derivate0,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Summe der Aktiva159,86,90,064,7-38,80,0-0,6-0,2191,9
in EUR Mio
Jän. 2022Erfolg in der G&VErfolg im sonstigen ErgebnisKäufeVerkäufe/ TilgungenTransfer in Level 3Transfer aus Level 3Währungs-umrechnungDez. 2022
Finanzielle Vermögenswerte - FVPL75,8-8,30,010,2-22,20,00,00,055,6
Eigenkapitalinstrumente72,6-7,80,00,0-21,70,00,00,043,1
Schuldverschreibungen0,6-0,50,010,20,00,00,00,010,3
Kredite und Darlehen2,70,00,00,0-0,50,00,00,02,2
Finanzielle Vermögenswerte - FVOCI112,00,1-4,821,3-24,50,00,00,1104,3
Derivate0,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Summe der Aktiva187,9-8,2-4,831,5-46,70,00,00,1159,8
Reklassifizierungen zwischen in und aus Level 3 resultieren aufgrund der Umstellung der Bewertung auf Modelle mit beobachtbaren Parametern.
Gewinne und Verluste von finanziellen Vermögenswerten, die am Ende der Berichtsperiode Level 3 zugeordnet sind
in EUR Mio
2023
2022
 
AKTIVA
 
 
Finanzielle Vermögenswerte HfT
0,0
0,0
Derivate
0,0
0,0
Finanzielle Vermögenswerte - FVPL
6,8
-8,8
Eigenkapitalinstrumente
6,4
-8,3
Schuldverschreibungen
0,4
-0,6
Kredite und Darlehen
0,0
0,0
Finanzielle Vermögenswerte - FVOCI
0,0
-0,1
Eigenkapitalinstrumente
0,0
0,0
Schuldverschreibungen
0,0
-0,1
Kredite und Darlehen
0,0
0,0
Gesamt
6,8
-8,9
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 82
Wesentliche nicht beobachtbare Bewertungsparameter und Sensitivitätsanalyse der Level 3-Positionen
Wenn die Ermittlung des Fair Values eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Für die Bilanzerstellung wurde aus diesen Bandbreiten eine Parametrisierung gewählt, die den Marktbedingungen zum Berichtszeitpunkt entspricht.
Bandbreiten der am Markt nicht beobachtbaren Bewertungsparameter in der Level 3-Kategorie
Finanzielle Vermögenswerte
Produktkategorie
Fair Value in EUR Mio
Bewertungsverfahren
Wesentliche nicht beobachtbare Parameter
Bandbreiten der nicht beobachtbaren Parameter (gewichteter Durchschnitt)
2023
 
 
 
 
 
Abhängig von Branche:
Erholungs- und Freizeitindustrie 1,01
Finanzdienstleister (Nicht-Bank & Versicherungen) 0,98-1,03
Beta Relevered
Vermögensverwaltung 1,21Transport 0,97
Österreich 0,43%-0,58%, Kroatien 2,04%
46,3
Dividend Discount Modell; Vereinfachte Ertragswertmethode
Länderrisikoprämie
Eigenkapitalkosten aufgrund oben genannter Parameter: 9,77%-12,27%
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte / Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapital-instrumente (Beteiligungen)
7,6
Adjustierte Nettoinventarwertmethode
Angepasstes Eigenkapital
Abhängig vom buchhalterischen Eigenkapital
2022
 
 
 
 
 
Abhängig von Branche:
Versicherung (allgemein) 1,07-1,10
Erholungs- und Freizeitindustrie 1,02-1,03
Immobilien (Allgemein/Diversifiziert) 0,89-0,90
Beta Relevered
Finanzdienstleister (Nicht-Bank & Versicherungen) 0,4-1,05
Österreich 0,34%-0,49%, Kroatien 2,13%, Nordmazedonien 3,06%
37,8
Dividend Discount Modell; Vereinfachte Ertragswertmethode
Länderrisikoprämie
Eigenkapitalkosten aufgrund oben genannter Parameter: 6,28%-13,53%
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte / Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapital-instrumente (Beteiligungen)
6,0
Adjustierte Nettoinventarwertmethode
Angepasstes Eigenkapital
Abhängig vom buchhalterischen Eigenkapital
Eigenkapitalinstrumente mit einem Fair Value von 2,9 Mio. EURO (2022: 2,8 Mio. EURO) wurden auf Basis von Expertenschätzungen bewertet.
Sensitivitätsanalyse hinsichtlich möglicher alternativer Parametrisierung auf Produktebene
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 83
20232022
Fair Value-VeränderungenFair Value-Veränderungen
in EUR MioPositivNegativPositivNegativ
Schuldverschreibungen2,0-2,51,9-2,4
Gewinn- und Verlustrechnung0,00,00,00,0
Sonstiges Ergebnis2,0-2,51,9-2,4
Eigenkapitalinstrumente13,1-8,99,8-6,8
Gewinn- und Verlustrechnung12,1-8,38,9-6,2
Sonstiges Ergebnis1,0-0,60,9-0,6
Gesamt 15,1-11,511,7-9,2
Gewinn- und Verlustrechnung12,1-8,38,9-6,2
Sonstiges Ergebnis3,0-3,12,8-3,0
Zur Ermittlung der möglichen Auswirkungen wurden hauptsächlich Credit Spreads (für Schuldverschreibungen) und Marktschwankungen vergleichbarer Aktien herangezogen. Ein Anstieg (Reduktion) von Spreads verursacht eine Reduktion (Anstieg) des jeweiligen Fair Values. Bei nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten würden Erhöhungen (Verringerungen) aller für die Eigenkapitalkostenberechnung verwendeten Inputfaktoren (isoliert betrachtet) zu einer niedrigeren (höheren) Fair Value-Bewertung führen.
Die folgenden Wertebereiche wurden in der Sensitivitätsanalyse verwendet:
für Schuldverschreibungen ein Bereich für Credit Spreads zwischen +100 Basispunkten und -75 Basis-punkten,
für eigenkapitalbezogene Wertpapiere eine Bewertungsbandbreite zwischen -10% und +5%,
für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, die mit der adjustierten Nettoinventarwertmethode bewertet wurden, die Bewertungsbandbreite zwischen -10% und +10%,
für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, die mit dem Dividenden-Discount-Modell bzw. der vereinfachten Ertragswertmethode bewertet wurden, die Kosten für das Eigenkapital zwischen -2% und +2%.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 84
Fair Values von Finanzinstrumenten, die nicht zum Fair Value bilanziert werden
in EUR Mio
2023
BuchwertFair ValueLevel 1Level 2Level 3
Aktiva  
Kassenbestand und Guthaben1.674,21.674,20,00,01.674,2
Finanzielle Vermögenswerte AC17.388,916.862,5816,128,216.018,2
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute2.031,92.044,20,00,02.044,2
Forderungen an Kunden14.468,013.974,00,00,013.974,0
Schuldverschreibungen889,0844,3816,128,20,0
Forderungen aus Finanzierungsleasing533,5533,50,00,0533,5
Forderungen aus Lieferung u. Leistungen u. sonstige Forderungen
16,916,90,00,016,9
  
  
Passiva  
Einlagen von Kreditinstituten1.356,11.319,50,00,01.319,5
Einlagen von Kunden15.979,915.957,70,00,015.957,7
Verbriefte Verbindlichkeiten672,2665,60,0665,20,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten17,017,00,00,017,0
  
Finanzgarantien und Verpflichtungen  
Finanzgarantienn.a.13,60,00,013,6
Nicht ausgenutzte Kreditrahmenn.a.31,20,00,031,2
in EUR Mio
2022
BuchwertFair ValueLevel 1Level 2Level 3
Aktiva  
Kassenbestand und Guthaben1.480,61.480,60,00,01.480,6
Finanzielle Vermögenswerte AC17.271,216.674,6760,428,615.885,6
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute2.162,92.167,00,00,02.167,0
Forderungen an Kunden14.245,413.718,50,00,013.718,5
Schuldverschreibungen862,9789,0760,428,60,0
Forderungen aus Finanzierungsleasing498,8498,80,00,0498,8
Forderungen aus Lieferung u. Leistungen u. sonstige Forderungen
16,016,00,00,016,0
      
  
Passiva  
Einlagen von Kreditinstituten1.881,51.791,80,00,01.791,8
Einlagen von Kunden15.672,815.645,90,00,015.645,9
Verbriefte Verbindlichkeiten477,4454,70,0451,92,8
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten16,716,60,00,016,6
  
Finanzgarantien und Verpflichtungen  
Finanzgarantienn.a.7,10,00,07,1
Nicht ausgenutzte Kreditrahmenn.a.16,70,00,016,7
In der obenstehenden Tabelle werden positive Fair Values von Finanzgarantien und Verpflichtungen mit positivem Vorzeichen, negative Fair Values werden mit negativem Vorzeichen dargestellt.
Der Fair Value von Krediten und Darlehen an Kunden und Kreditinstitute wurde mittels Diskontierung der zukünftigen Cashflows berechnet, wobei sowohl die Zins- als auch die Credit Spread-Effekte berücksichtigt wurden. Der Zinssatzeffekt beruht auf den Marktzinsbewegungen, während die Änderungen des Credit Spreads von den
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 85
Ausfallswahrscheinlichkeiten (PDs) und den Verlustquoten bei Ausfall (LGDs), die für die internen Risikoberechnungen verwendet werden, abgeleitet werden. Kredite und Darlehen wurden in homogene Portfolien zusammengefasst. Die Einteilung erfolgte aufgrund von Ratingmethode, Ratingklasse, Laufzeit und Land, in dem diese gebucht wurden.
Die Fair Values von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldverschreibungen werden im Wesentlichen entweder direkt vom Markt oder anhand von direkt beobachtbaren Marktparametern (z.B. Zinskurven) ermittelt.
Der Fair Value von Einlagen und sonstigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wird unter Berücksichtigung des tatsächlichen Zinsumfeldes sowie der eigenen Credit Spreads geschätzt. Für Verbindlichkeiten ohne vertragliche Laufzeit (z.B. Sichteinlagen) wird der Restbuchwert als Minimumwert für den Fair Value angenommen.
Der Fair Value der emittierten Wertpapiere und nachrangigen Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten basiert auf liquiden Marktpreisen, sofern diese verfügbar sind. Für emittierte Wertpapiere, deren Fair Value nicht direkt am Markt verfügbar ist, wird der Fair Value mittels Diskontierung zukünftiger Cashflows ermittelt. Die Spread-Anpassung für das Kreditrisiko des Steiermärkische Sparkasse-Konzern wird auf Basis der Rückkaufwerte von Eigenemissionen vorgenommen. Darüber hinaus wird bei der Ermittlung des Fair Values den Effekten aus Optionalitäten Rechnung getragen.
In Bezug auf außerbilanzielle Verbindlichkeiten (Finanzgarantien und unwiderrufliche Kreditzusagen) wird der Fair Value von unwiderruflichen Kreditzusagen mit Hilfe von regulatorischen Kreditkonversionsfaktoren ermittelt. Die daraus resultierenden Kreditäquivalente werden wie bilanzierte Vermögenswerte behandelt. Die Differenz zwischen dem gesamten Fair Value und dem Nominalwert der hypothetischen Kreditrisikoäquivalente entspricht dem Fair Value der unwiderruflichen Kreditzusagen. Sofern der gesamte Fair Value der hypothetischen Kreditäquivalente höher als der Nominalwert ist, ergibt sich ein positiver Fair Value von unwiderruflichen Kreditzusagen. Der Fair Value von Finanzgarantien wird in Analogie zu einem CDS-Modell ermittelt. Entsprechend diesem Modell ergibt sich der Fair Value aus der Summe der Barwerte zukünftiger Cashflows. Diese umfassen die Auszahlungen infolge der Inanspruchnahme aus den Garantien, die auf Basis der PDs und LGDs der jeweiligen Kund:innen modelliert werden, sowie Einzahlungen aus den zukünftig erhaltenen Garantiegebühren. Wenn die Barwerte der zukünftigen Auszahlungen die Barwerte der zukünftigen Garantiegebühren überschreiten, ist der Fair Value von Finanzgarantien negativ.
24.Hedge Accounting
Zur Absicherung des Fremdwährungs- und Zinsrisikos verwendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern Hedge Accounting. Wie in den Übergangsbestimmungen von IFRS 9 erlaubt, hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern beschlossen, die Anforderungen für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften des IAS 39 weiterhin anzuwenden.
i. Fair Value Hedge
Änderungen des Fair Values (Clean Price) von derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von qualifizierten und designierten Fair Value Hedges eingesetzt werden, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ erfasst. Zinserträge und -aufwendungen aus Sicherungsderivaten werden im Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ oder „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Die Fair Value-Änderung des Grundgeschäfts, die dem abgesicherten Risiko zugerechnet wird, wird ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ erfasst und ist Teil des Buchwerts des Grundgeschäfts.
Für beendete Sicherungsbeziehungen wird die Fair Value-Anpassung des Grundgeschäfts über die Restlaufzeit bis zur Fälligkeit aufgelöst und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinserträge“ (wenn das Grundgeschäft ein finanzieller Vermögenswert war) oder „Zinsaufwendungen“ (wenn das Grundgeschäft eine finanzielle Verbindlichkeit war) unter „Zinsüberschuss“ dargestellt. Für Portfolio Fair Value Hedges von Zinsänderungsrisiken wird die Fair Value-Anpassung der beendeten Sicherungsbeziehung linear amortisiert und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen.
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ii. Cashflow Hedge
Um Unsicherheiten zukünftiger Zahlungsströme zu vermeiden und in Folge das Zinsergebnis zu stabilisieren, werden Cashflow Hedges angewendet. Der effektive Teil des Gewinns oder Verlustes von Sicherungsinstrumenten, die im Rahmen von designierten und qualifizierten Cashflow Hedges eingesetzt werden, wird im sonstigen Ergebnis in der „Cashflow Hedge-Rücklage“ erfasst. Der ineffektive Teil wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ ausgewiesen. Zur Bestimmung des effektiven/ineffektiven Teils, wird das Derivat mit seinem „Clean Price“ (d.h. exklusive der Zinskomponente) betrachtet. Wenn die abgesicherte Zahlung in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließt, werden die Gewinne und Verluste aus dem Sicherungsinstrument vom sonstigen Ergebnis in den entsprechenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht (zumeist in den Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ oder „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“). Betreffend die Bilanzierung von Grundgeschäften bei Cashflow Hedges besteht keine Abweichung im Vergleich zu Situationen, in denen keine Sicherungsbeziehung angewendet wird.
Für beendete Sicherungsbeziehungen verbleibt der kumulierte Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument, der im sonstigen Ergebnis erfasst wurde, in der „Cashflow Hedge-Rücklage“, bis die Transaktion erfolgt.
Absicherung von Zinsrisiken
Die Ziele des Marktrisikomanagements in den Bankbüchern des Steiermärkische Sparkasse-Konzern sind die Optimierung der Risikoposition unter Berücksichtigung der ökonomischen Umwelt und der Wettbewerbssituation sowie unter Beachtung des Marktwertrisikos und des Effekts auf den Zinsüberschuss sowie die Erhaltung einer adäquaten Liquiditätsposition für den Konzern.
Die Hedging-Aktivitäten konzentrieren sich gemäß den Zielen des Risikomanagements auf die beiden Hauptsteuerungsgrößen das Zinsergebnis einerseits und das Marktwertrisiko andererseits. Um diese zu steuern, stehen die folgenden Instrumente zur Verfügung: Für Maßnahmen zur Stabilisierung der Cashflows werden Cashflow Hedges verwendet. Für Maßnahmen zur Verringerung des Marktwertrisikos werden Fair Value Hedges eingesetzt.
Fair Value Hedges werden dazu verwendet, fix verzinste oder strukturierte Geschäfte in Transaktionen mit Geldmarktbindung zu drehen. Gemäß der Zins- und Hedgestrategie werden im Bedarfsfall verbriefte Verbindlichkeiten nicht geldmarktgebundener Emissionen mittels Fair Value Hedges in solche gewandelt. Als Instrumente für diese Fair Value Hedges werden überwiegend Zinsswaps eingesetzt. Zur Absicherung des Wechselkursrisikos werden Kassageschäfte, Währungsoptionen, Währungsswaps, Devisentermingeschäfte oder Bilanzposten in einer gesicherten Währung verwendet.
Cashflow Hedges werden wenn es die Marktumstände erforderlich machen dazu verwendet, geldmarktgebundene Geschäfte in fix verzinste zu drehen und dadurch das Zinsertragsrisiko zu reduzieren, um eine Mindestverzinsung zu gewährleisten.
Zur Senkung der Komplexität aufgrund der geplanten Umstellung der Treasury-Systeme und des Überganges von IAS 39 auf IFRS 9 mit Stichtag 01.01.2018 wurden im Jahr 2017 sämtliche Sicherungsgeschäfte zu Eigenen Emissionen bzw. Termineinlagen (Fair Value Hedges) mit einem Gesamtvolumen von 129,6 Mio. EURO aufgelöst. Die Anpassung des Grundgeschäftes betreffend das jeweilige gesicherte Risiko in der Höhe von gesamt 23,0 Mio. EURO wird über die Restlaufzeit des gesicherten Risikos bis zur Fälligkeit aufgelöst und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position „Zinsüberschuss“ dargestellt. In der Berichtsperiode wurde aus dieser Auflösung ein Betrag in der Höhe von 2,6 Mio. EURO in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
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25.Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verwendet Pensionsgeschäfte und ISDA-Rahmenverträge zur Reduktion von Kreditrisiken bei Derivaten und Finanzierungstransaktionen. Diese Derivate sowie die zugehörigen Variation Margins und Verträge erfüllen die Erfordernisse zur bilanziellen Saldierung nach Maßgabe der dargestellten Kriterien.
Die Effekte aus einer Saldierung sind für den Abschlussstichtag nicht materiell und werden daher nicht gesondert dargestellt. Die Verbindlichkeiten aus Nachschussmargen (Variation Margins) betragen zum 31.12.2023 4,7 Mio. EURO (2022: 1,1 Mio. EURO).
26.Übertragung von finanziellen Vermögenswerten
in EUR Mio
2023
2022
Buchwert übertragener VermögenswerteBuchwert der zugehörigen VerbindlichkeitenBuchwert übertragener VermögenswerteBuchwert der zugehörigen Verbindlichkeiten
   
Forderungen an Kreditinstitute0,00,00,00,0
Forderungen an Kunden2.827,50,01.829,10,0
Gesamt2.827,50,01.829,10,0
Bei den übertragenen Finanzvermögenswerten handelt es sich um Kundenforderungen guter Bonität, die den Kriterien der OeNB entsprechen und zur Deckung der hypothekarisch besicherten Pfandbriefe übertragen wurden.
Die folgende Tabelle zeigt Fair Values der übertragenen Vermögenswerte.
in EUR Mio20232022
Fair Value übertragener Vermögens-werteFair Value der zugehörigen Verbindlich-keitenNetto-positionenFair Value übertragener Vermögens-werteFair Value der zugehörigen Verbindlich-keitenNetto-positionen
   
Forderungen an Kreditinstitute      
Forderungen an Kunden2.731,00,02.731,01.761,40,01.761,4
Gesamt2.731,00,02.731,01.761,40,01.761,4
27.Sicherheiten
Nachstehende Vermögenswerte wurden als Sicherheiten für Verbindlichkeiten und Verpflichtungen gestellt:
in EUR Mio20232022
  
 
Forderungen an Kreditinstitute0,00,0
Forderungen an Kunden 324,0697,8
Finanzielle Vermögenswerte 115,199,2
Gesamt 439,1797,0
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 88
Bei den Vermögenswerten handelt es sich um Kreditforderungen (Kundenforderungen guter Bonität, die den Kriterien der OeNB entsprechen) sowie um Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere. Die Sicherheiten wurden vor allem im Rahmen von Refinanzierungstransaktionen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und sonstigen Sicherungsvereinbarungen gestellt.
Der Wert der erhaltenen Sicherheiten beträgt 9.396,1 Mio. EURO (2022: 8.956,8 Mio. EURO). Der Wert der Garantien, die der Steiermärkische Sparkasse-Konzern erhalten hat, beträgt 321,4 Mio. EURO (2022: 331,1 Mio. EURO).
28.Wertpapiere
2023
2022
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte
in EUR MioACVerpflichtend FVPLDesigniert FVPLFVOCIGesamtACVerpflichtend FVPLDesigniert FVPLFVOCIGesamt
Schuldverschreibungen und andere zinsbezogenen Wertpapiere889,0112,60,0212,21.213,8862,996,30,0199,41.158,5
Börsenotiert859,461,30,0210,71.131,4837,061,20,0198,11.096,3
Nicht börsenotiert29,651,30,01,582,425,935,10,01,362,2
Eigenkapitalbezogene Wertpapiere0,053,10,0133,7186,80,043,10,0124,3167,4
Börsenotiert 0,00,00,0130,1130,10,00,00,0120,9120,9
Nicht börsenotiert0,053,10,03,556,60,043,10,03,446,5
Gesamt889,0165,70,0345,81.400,6862,9139,40,0323,71.326,0
Investmentfondsanteile werden unter Schuldverschreibungen und anderen zinsbezogenen Wertpapieren ausgewiesen. Von den Schuldverschreibungen und anderen zinsbezogenen Wertpapieren werden im Folgejahr 160,1 Mio. EURO (2022: 163,5 Mio. EURO) fällig.
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RISIKO- UND KAPITALMANAGEMENT
29.Risikomanagement
Risikopolitik und -strategie
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat ein, auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes, vorausschauendes Risikomanagementregelwerk entwickelt. Dieses Regelwerk basiert auf einer klaren Risikostrategie und definiert generelle Prinzipien, gemäß denen das Eingehen von Risiken in der ganzen Gruppe stattfindet. Die Risikostrategie des Steiermärkische Sparkasse-Konzern steht im Einklang mit der Geschäftsstrategie und berücksichtigt ebenfalls den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen.
Die Risikostrategie beschreibt das Ist-Risikoprofil und das Ziel-Risikoprofil, definiert die Risikomanagement Prinzipen, die strategischen Ziele als auch Initiativen für die wichtigsten Risikoarten und setzt strategische Limits für die wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Risikoarten, die in der Risikomaterialitätsbeurteilung angeführt werden. Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Kennzahlen als auch zur Eskalation von Limitüberschreitungen.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist erstmals mit 31.12.2023 verpflichtet, einen Offenlegungsbericht gemäß Artikel 434 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (Capital Requirements Regulation - CRR) in der Europäischen Union und der Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 zu erstellen. Details finden sich auf der Webseite der Steiermärkische Sparkasse unter www.sparkasse.at/steiermaerkische/wir-ueber-uns.
Organisation des Risikomanagements
Die Risikoüberwachung und -kontrolle wird durch klare Organisationsstrukturen mit definierten Rollen und Verantwortlichkeiten, delegierten Entscheidungskompetenzen und Risikolimits adressiert.
Der Vorstand und insbesondere der Chief Risk Officer (CRO) des Steiermärkische Sparkasse-Konzern üben die Aufsichtsfunktion im Rahmen der Risikomanagementstruktur des Steiermärkische Sparkasse-Konzern aus. Die Risikokontrolle und –steuerung werden auf Grundlage der Geschäftsstrategie und des vom Vorstand genehmigten Risikoappetits wahrgenommen. Der CRO des Steiermärkische Sparkasse-Konzern verantwortet im Zusammenwirken mit den Chief Risk Officers der Tochterbanken die Umsetzung und Einhaltung der Risikokontroll- und Risikomanagement-Strategien für sämtliche Risikoarten und Geschäftsfelder.
Der Vorstand und insbesondere der CRO des Steiermärkische Sparkasse-Konzern sorgen für die Verfügbarkeit einer angemessenen Infrastruktur und geeigneter Mitarbeiter:innen sowie der entsprechenden Methoden, Normen und Prozesse. Die konkrete Identifizierung, Messung, Beurteilung, Genehmigung, Überwachung, Steuerung und Limitierung von relevanten Risiken erfolgen auf der Ebene der operativen Einheiten.
Der Vorstand wird zur Erfüllung operativer Risikokontrollfunktionen sowie zur Wahrnehmung von Zuständigkeiten des strategischen Risikomanagements auf Konzernebene von mehreren Bereichen unterstützt. Die folgenden Risikomanagementfunktionen berichten direkt an den CRO:
Strategisches Risikomanagement
Operatives Risikomanagement
Workout Management
Compliance und Recht
Der Vorstand befasst sich regelmäßig in seinen regulären Vorstandssitzungen mit Risikothemen zu allen Risikoarten. Soweit erforderlich werden Maßnahmen diskutiert und ergriffen.
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Darüber hinaus wurden zur Durchführung von Risikomanagementaktivitäten in der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bestimmte bereichsübergreifende Gremien eingerichtet.
Risikoausschuss des Aufsichtsrates
Performance Team
Local Operational Risk Committee
Team ALM
Konzernweites Risiko- und Kapitalmanagement
Die zentrale Komponente der Gesamtbankrisikosteuerung im Enterprise wide Risk Management (ERM) bildet der interne Kapitaladäquanzprozess (Internal Capital Adequacy Assessment Process ICAAP) gemäß Säule 2 des Baseler Regelwerks und der regulatorischen Richtlinien (z.B. EZB-Leitfaden für ICAAP).
Das ERM-Regelwerk ist so ausgestaltet, dass es das Management der Bank bei der Steuerung des Risikoportfolios sowie der Deckungspotenziale unterstützt, um jederzeit eine ausreichende Kapitalausstattung zu gewährleisten, die der Art und der Größe des Risikoprofils der Bank entspricht. Das Regelwerk ist an die Anforderungen des Geschäfts- und Risikoprofils der Bank angepasst und spiegelt die strategischen Ziele wider, d.h. den Schutz der Aktionär:innen und der Gläubiger:innen sowie den nachhaltigen Fortbestand des Unternehmens.
Das ERM-Regelwerk ist ein modulares und umfassendes Management- und Steuerungssystem innerhalb des Steiermärkische Sparkasse-Konzern und ein wesentlicher Teil des gruppenübergreifenden Steuerungs- und Managementinstrumentariums. Das ERM-Regelwerk als effektives internes Steuerwerk umfasst zur Abdeckung aller und insbesondere der regulatorischen Anforderungen die folgenden Komponenten:
Risikoappetit (Risk Appetite Statement – RAS), Limits und Risikostrategie
Portfolio- und Risikoanalyse inklusive Risikomaterialitätsbeurteilung, Konzentrationsrisikomanagement und Stresstest
Risikotragfähigkeitsrechnung
Kapitalallokation und Leistungsmanagement
Planung von Risikokennzahlen
Sanierungs- und Abwicklungsplanung
Neben dem obersten Ziel des ICAAP, die Sicherstellung und Nachhaltigkeit der Eigenkapitalausstattung, dienen die ERM-Komponenten dem Management als Unterstützung bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie.
Risikoappetit
Der Risikoappetit definiert das maximale Risikoniveau, das der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bei der Verfolgung seiner Geschäftsziele zu akzeptieren bereit ist. Der Gesamtansatz umfasst eine Erklärung zur Risikobereitschaft, Risikogrenzen sowie die Rollen und Verantwortlichkeiten derjenigen, die die Umsetzung und Überwachung des Rahmenwerks zur Risikobereitschaft beaufsichtigen. Das Limit-Rahmenwerk (d. h. Risikoappetit-Rahmenwerk) umfasst Risikolimits, die in der Erklärung zur Risikobereitschaft und in der Risikostrategie festgelegt sind, Branchenlimits, maximale Kreditvergabelimits und operative Limits.
Das Risk Appetite Statement (RAS) des Konzerns dient als strategische Grundlage, welche das maximale tolerierbare Risiko definiert, um die Unternehmensziele innerhalb des Steiermärkische Sparkasse-Konzern zu erreichen. Das RAS stellt, durch die vom Vorstand und Risikoausschuss des Aufsichtsrates genehmigten und vom Aufsichtsrat anerkannten Trigger und Limits, eine innerhalb des Gesamtrisikoappetits verbindliche Einschränkung der Geschäftstätigkeiten des Steiermärkische Sparkasse-Konzern dar. Es ist in die strukturellen Prozesse wie Geschäfts- und Risikostrategie, Budgetierung, Kapital- und Liquiditätsplanung, Sanierungsplan, Stress-Testing und Vergütungsrahmenwerk integriert und eingebettet. Weiters besteht das RAS aus Kernrisikokennzahlen (Kapital, Liquidität, Risiko-Ertrags-Profil) zur quantitativen Risiko-/Renditensteuerung und aus qualitativen Aussagen in Form von wesentlichen Risikoprinzipien, die einen Teil der Risikomanagement-Richtlinien bilden.
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Die Kernrisikokennzahlen geben die Grenzen für die Risiko-/Renditenzielsetzung vor und bilden einen wesentlichen Input in der jährlichen Strategie- und Budgetplanung, um eine gesamthafte Sichtweise auf Kapital, Liquidität und den Risiko-/Ertragsausgleich zu schaffen. Das Hauptziel des RAS ist es:
sicherzustellen, dass der Steiermärkische Sparkasse-Konzern über ausreichende Ressourcen verfügt, um den Geschäftsbetrieb zu jeder Zeit zu gewährleisten und Stressereignisse zu absorbieren,
Toleranzgrenzen für die Risikozielsetzungen der Gruppe festzusetzen und
die Finanzkraft der Gruppe und die Robustheit ihrer Systeme und Kontrollen sicherzustellen.
Die Festsetzung des RAS auf Konzernebene erfolgt vorausschauend, um die Risiko-Ertragssteuerung zu stärken und ein proaktives Management des Risikoprofils zu garantieren. Externe Vorgaben wie regulatorische Anforderungen bilden die Ober- und Untergrenze für das RAS und somit das Risiko, das der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bereit ist einzugehen. Um sicherstellen zu können, dass der Konzern innerhalb des zum Ziel gesetzten Risikoappetits agiert, wird für alle Kennzahlen ein Ampelsystem angewendet. Diese Vorgehensweise ermöglicht die zeitnahe Informationsweitergabe an das im Governance-Prozess vorgesehene Management und das Implementieren von effektiven risikominimierenden Gegenmaßnahmen. Das RAS-Ampelsystem ist wie folgt definiert:
RAS ist grün: Ziele der Risiko-Ertragssteuerung liegen innerhalb der festgelegten Grenzen
RAS ist gelb: Die Unter- oder Überschreitung eines vordefinierten Schwellenwerts führt zu einem im Governance-Prozess festgelegten Informations- und Diskussionsaustausch zwecks Bestimmung potenzieller Gegenmaßnahmen
RAS ist rot: Die Unter- oder Überschreitung des vorabdefinierten Limits löst eine sofortige Eskalation im Rahmen des Governance-Prozesses und umgehende Einleitung von Gegenmaßnahmen aus
Zusätzlich wurden gestresste Schwellenwerte für ausgewählte RAS-Kernkennzahlen definiert, die in die Beurteilung des Stresstestergebnisses integriert und an den Vorstand als Frühwarnindikator berichtet werden und somit das proaktive Management des Risiko- und Kapitalprofils unterstützen.
Des Weiteren werden basierend auf dem Risikoappetit des Konzerns ergänzende Risikokennzahlen und Prinzipien für die wesentlichen Risikoarten der Risikostrategie definiert. Diese Kennzahlen und Prinzipien unterstützen die Umsetzung der mittel- und langfristigen Strategie. Diese Steuerung garantiert eine umfassende Kontrolle der Risikoentscheidungen und eine Umsetzung der Risikostrategie. Gegenmaßnahmen werden als Teil des regulären Risikomanagementprozesses eingeleitet, um innerhalb des Risikoappetits zu bleiben.
Der Risikoappetit des Steiermärkische Sparkasse-Konzern wird unter Berücksichtigung der genehmigten Proportionalitätsrichtlinien auf die relevanten lokalen Tochterunternehmen heruntergebrochen. Das lokale RAS unterliegt jeweils der Genehmigung der lokalen Vorstände sowie des Gesamtvorstandes des Steiermärkische Sparkasse-Konzern und steht in Einklang mit dem Konzern RAS. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern kann darüber hinaus weitere verpflichtende Auflagen und Limits im lokalen RAS definieren, um die Einhaltung des Konzern RAS und der Risikostrategie sicherzustellen.
Weiters hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern eine aggregierte und konsolidierte RAS-Übersicht, das Risk Dashboard, weiterentwickelt, welche die Entwicklungen des Risikoprofils der Gruppe und der lokalen Einheiten veranschaulicht, indem das Risikopotenzial und die Risikolimite verglichen werden. Das Risk Dashboard wird dem Vorstand und wesentliche Auszüge daraus dem Risikoausschuss des Aufsichtsrates regelmäßig präsentiert, um die Überprüfung, Aufsicht und das Monitoring des Risikoprofils der Gruppe sowie der lokalen Tochterunternehmen zu unterstützen.
ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) sind in der Risikotaxonomie des Steiermärkische Sparkasse-Konzern als transversale Risiken (die Risiken, die Auswirkungen haben und sich in mehr als einer Schlüsselrisikokategorie widerspiegeln) integriert und in den maßgeblichen Risikokategorien Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelles Risiko erfasst. Weiters sind sie im Risikoappetit und in der Risikostrategie verankert und sind auch Bestandteil der Risikomaterialitätsbeurteilung des Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
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Portfolio- und Risikoanalyse
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern setzt Infrastruktur, Systeme und Prozesse ein, mit deren Hilfe die eingegangenen Risiken des Portfolios identifiziert, gemessen, kontrolliert, berichtet und gesteuert werden. Portfolio- und Risikoanalyseverfahren werden für die Quantifizierung, Qualifizierung und Diskussion der Risiken konzipiert, um die Geschäftsleitung zeitgerecht zu informieren.
Risikomaterialitätsbeurteilung
Die Risikomaterialitätsbeurteilung erhebt die Materialität von Risikoarten und somit das Risikoprofil des Steiermärkische Sparkasse-Konzern und deren Tochterunternehmen. Die Risikomaterialitätsbeurteilung ist ein jährlicher Prozess mit dem Ziel, neue durch den Steiermärkische Sparkasse-Konzern eingegangene wesentliche Risiken systematisch zu erheben und alle bestehenden wesentlichen Risiken zu bewerten. Daher ist die Risikomaterialitätsbeurteilung ein wesentlicher Bestandteil des ICAAP und dient als Steuerungswerkzeug für das Seniormanagement.
Die Risikomaterialitätsbeurteilung wurde um Kriterien für die Beurteilung von physischen und transitorischen Risiken erweitert. ESG-Risiken werden innerhalb bestehender Risikoarten hinsichtlich ihrer Materialität bewertet.
Die aus dieser Bewertung gewonnenen Erkenntnisse dienen der Verbesserung der Risikomanagementpraktiken und der weiteren Risikominderung im Steiermärkische Sparkasse-Konzern. Sie liefern auch einen Beitrag für die Ausgestaltung und Definition der Risikostrategie und des Risikoappetits. Wesentliche Ergebnisse und Empfehlungen der Risikomaterialitätsbeurteilung werden für die Szenariogestaltung und die Auswahl der Comprehensive-Stresstests herangezogen.
Konzentrationsrisikomanagement
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat einen Prozess implementiert, um Risikokonzentrationen zu identifizieren, zu messen, zu kontrollieren und zu steuern. Dieser Prozess ist für die Sicherung des langfristigen Fortbestands des Steiermärkische Sparkasse-Konzern wichtig, vor allem in einem schwierigen Marktumfeld und unter angespannten wirtschaftlichen Bedingungen.
Die Risikokonzentrationsanalyse des Steiermärkische Sparkasse-Konzern wird auf einer jährlichen Basis durchgeführt und berücksichtigt Konzentrationen innerhalb des Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, und operationellen Risikos sowie risikoartenübergreifende Konzentrationen. Ermittelte Risikokonzentrationen werden für die Szenariogestaltung des Comprehensive-Stresstests berücksichtigt und unter Stressbedingungen gemessen. Das Ergebnis der Risikokonzentrationsanalyse trägt auch zur Erkennung wesentlicher Risiken im Rahmen der Risikomaterialitätsbeurteilung sowie zur Definition und Kalibrierung des Limitsystems des Steiermärkische Sparkasse-Konzern bei.
Stresstests
Die Modellierung von Sensitivitäten der Aktiva und Passiva sowie der Gewinne und Verluste geben Führungs- und Steuerungsinformation und helfen damit, das Risiko-Ertrags-Profil des Konzerns zu optimieren. Zusätzlich verhelfen Stresstests durch Berücksichtigung gravierender aber durchaus plausibler Szenarien die Robustheit der Risikoberechnung, der Steuerung und des Managements zu stärken. Risikomodellierung und Stresstests sind grundlegende und vorausschauende Elemente des internen Kapitaladäquanzprozesses. Sensitivitäten und Stress-Szenarien werden im Planungsprozess berücksichtigt.
Die komplexesten Stresstestaufgaben sind Szenario-Stresstests, in denen die Auswirkungen verschiedener ökonomischer Szenarien, inklusive von Rückkoppelungseffekten auf alle wesentlichen Risikoarten (Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelles Risiko) umfassend berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Auswirkungen auf die zugehörigen Volumina von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Gewinn- und Verlustsensitivitäten mit einbezogen. Zusätzlich zu den Standard Szenario-Stresstests werden Reverse-Stresstests durchgeführt. Diese werden herangezogen, um ein Szenario oder eine Kombination aus Szenarien zu identifizieren, welche die Tragfähigkeit des aktuellen Geschäftsmodells überprüft.
Für Stresstests werden spezielle Instrumente verwendet, um die Auswirkung bestimmter makroökonomischer Variablen (z.B. BIP oder Arbeitslosenquoten) auf Risikoparameter überzuleiten, die eine Kombination von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen darstellen. Bei der Definition der Stressparameter ist insbesondere die hinreichende
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Granularität unter Berücksichtigung von Besonderheiten wichtig (z.B. spezifische Entwicklungen in Ländern, Branchen oder Segmenten).
Die Ergebnisse des internen Comprehensive-Stresstests werden analysiert, um gegebenenfalls über geeignete Gegenmaßnahmen entscheiden zu können. Der zuletzt erstellte Comprehensive-Stresstest zeigte keine Verletzung der gestressten RAS-Schwellenwerte.
Risikotragfähigkeitsrechnung
Die Risikotragfähigkeitsrechnung (RTFR) beschreibt die Methodik der Kapitaladäquanzberechnung der Säule 2. Im Gegensatz zur normativen Sicht der Säule 1, welche sich auf die Fähigkeit des Konzerns bezieht, alle kapitalbezogenen regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen, stützt sich die RTFR auf eine wirtschaftliche Sicht des Ansatzes der Säule 1+, unter Annahme der Fortführung des Steiermärkische Sparkasse-Konzern entsprechend dem EZB Leitfaden für ICAAP und bestimmt, ob der Konzern über ausreichendes Kapital verfügt, um alle relevanten Risiken abzudecken, denen er ausgesetzt ist. Die ökonomische und die normative Perspektive sind in allen wesentlichen Geschäftssteuerungsaktivitäten und -entscheidungen integriert. Mit diesem Ansatz steigert der Konzern die Effizienz und sorgt für die Vergleichbarkeit mit der Säule 1-Berechnung. Basierend auf den Ergebnissen der Risikomaterialitätsbeurteilung erfolgt die Berücksichtigung des wirtschaftlichen Kapitals für die relevanten Risikoarten wie vom Vorstand genehmigt. Der wirtschaftliche Kapitalbedarf wird dann mit dem intern verfügbaren Kapital (Deckungspotenzial) verglichen, um die Risiken des Konzerns in Säule 2 abzudecken. Sowohl das ökonomische Kapital als auch das Deckungspotenzial werden auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises des Steiermärkische Sparkasse-Konzern als Mutterunternehmen und auf Grundlage der IFRS-Rechnungslegungsstandards berechnet.
Neben den klassischen Risikoarten der Säule 1 (Kredit-, Markt- und operationelles Risiko) werden im Rahmen der Säule 2 auch das Konzentrationsrisiko, das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch, das Wechselkursrisiko aus Beteiligungen, das Credit-Spread-Risiko im Bankbuch, das Risiko aus Fremdwährungskrediten (in den SEE-Töchtern) sowie das Geschäftsrisiko bei der Bestimmung des ökonomischen Kapitalbedarfs explizit auf Jahressicht mit einem statistischen Wahrscheinlichkeitsniveau von 99,9% berechnet. Im Rahmen einer konservativen Risikomanagementpolitik und -strategie berücksichtigt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern keine Diversifizierungseffekte zwischen den verschiedenen Risikoarten (Kreditrisiko, Marktrisiko und operationelles Risiko). Der größte Teil des ökonomischen Kapitalbedarfs stammt aus dem Kreditrisiko, das Ende 2023 52,3% des gesamten ökonomischen Kapitalbedarfs ausmachte.
Die Berechnung des internen Kapitals oder Deckungspotenzials, welches zur Abdeckung der Risiken und der unerwarteten Verluste der Säule 2 erforderlich ist, basiert auf den finalen aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln der CRR und CRR II (Verordnung (EU) Nr. 575/2013 und Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013), angepasst um die Add-ons der Säule 2, welche erforderlich sind um das interne verfügbare Kapital zu bestimmen, das aus ökonomischer Sicht als risikotragend und verlustabsorbierend gilt (z.B. Ausschluss von Tier 2 Kapitalinstrumenten, Säule-2 IRB Überschuss/Shortfall des Erwarteten Verlusts, etc.).
Das Deckungspotenzial muss ausreichen, um Risiken/unerwartete Verluste der Säule 2, die aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns entstehen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt (normal und gestresst) auszugleichen. Ende 2023 lag die ökonomische Kapitaladäquanz bei 43,9% und somit konform mit dem Konzern RAS.
Der Vorstand, die Risikomanagementgremien und der Risikoausschuss des Aufsichtsrates werden quartalsweise über die Ergebnisse der Risikotragfähigkeitsrechnung informiert. Darin werden Veränderungen bei Risiken, verfügbarem Kapital (Deckungspotenzial), mögliche Verluste aufgrund von Stresssituationen, der Ausnützungsgrad des Risikolimits und der Gesamtstatus des ICAAP dargestellt.
Risikoplanung
Das Risikoplanungs-Rahmenwerk ist für die Kapitalallokation sowie für den umfassenden Finanzplanungsprozess essenziell und ermöglicht eine angemessene Berücksichtigung von Risiken innerhalb der Strategie, der Steuerung und dem Managementprozess des Konzerns.
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Angewendete Methoden und Instrumente
Die wichtigsten Risikoindikatoren, die durch das Risikoplanungs-Rahmenwerk abgedeckt werden, inkludieren Indikatoren, die einen Überblick über bereits entstandene oder mögliche Risiken in Bezug auf Entwicklungen des Portfolios und des Wirtschaftsumfeldes verschaffen. Indikatoren umfassen risikogewichtete Aktiva (und zugehörige Indikatoren), Portfolio-Qualitätsindikatoren (Wertberichtigungen, NPL/NPE und relevante Performance-Indikatoren etc.), sowie aufsichtsrechtlich benötigte Indikatoren.
Die Planungstätigkeiten werden in enger Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern im gesamten Prozess der Gruppe durchgeführt und folgen einer klaren Governance, die einen fundierten Risikoplanungsprozess gewährleistet.
Gesamtkapitalerfordernis nach Risikoart
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses nach Risikoart.
Sonstige Risiken beinhalten das Risiko aus dem Geschäftsmodell.
Sanierungs- und Abwicklungspläne
Die Richtlinie (EU) 2014/59 (Bank Recovery and Resolution Directive BRRD) in der jeweiligen Fassung wird in Österreich durch das ‘Sanierungs- und Abwicklungsgesetz BaSAG’ in nationales Recht umgesetzt. Am 7. Juni 2019 wurde ein gesetzgebendes Bankenpaket (EU Banking Package) im Amtsblatt der Europäischen Union kundgemacht. Dieses EU-Bankenpaket umfasst in der jeweiligen Fassung die Richtlinie (EU) Nr. 2013/36 (CRD IV) und die Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sowie die BRRD und die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRMR). Das EU-Bankenpaket trat am 27. Juni 2019 in Kraft und wurde in Österreich am 28. Juni 2021 in nationales Recht umgesetzt.
Sanierungsplanung. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern übermittelt der Ersten Group jährlich einen aktualisierten Gruppensanierungsplan. Gemäß den Anforderungen des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) übermittelt die Erste Group jährlich einen Gruppensanierungsplan an das gemeinsame Aufsichtsteam (Joint Supervisory Team JST). Der Gruppensanierungsplan wird regelmäßig von der EZB beurteilt. Er beschreibt potenzielle Maßnahmen zur Wiederaufstockung der Kapital- und Liquiditätsressourcen der Bank, um eine Reihe von sowohl idiosynkratischen als auch marktweiten Stressszenarien bewältigen zu können. Das Sanierungs-Rahmenwerk ist bezüglich Indikatoren und deren Limits weitgehend mit dem Risikoappetit-Rahmenwerk abgestimmt, um ein umfassendes Enterprise wide Risk Management sicherzustellen. Maßgeblich ist dabei, dass in einer schwerwiegenden Krisensituation nahe dem Ausfall oder drohenden Ausfalls des Instituts ausreichend Sanierungskapazität vorhanden ist, um die Sanierungsindikatoren wieder zurück in den grünen Bereich führen zu können. Die im Sanierungsplan definierte Abfolge der Berichterstattung ermöglicht eine zeitnahe und angemessene Eingriffsmöglichkeit im Falle einer Sanierung. Darüber hinaus sind die Beurteilung des
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Gruppensanierungsplans sowie die Einstufung der gesamten Sanierungskapazität Teil der SREP-Beurteilung (Supervisory Review and Evaluation Process).
Abwicklungsplanung. Die Erste Group wirkt bei der Erstellung von Abwicklungsplänen durch die Abwicklungsbehörden mit, die im BaSAG und der Verordnung (EU) Nr. 806/2014 zum einheitlichen Abwicklungsmechanismus (SRM Regulation) vorgesehen sind. Das rechtliche Rahmenwerk erlaubt eine Multiple-Point-of-Entry (MPE) Abwicklungsstrategie oder eine Single-Point-of-Entry (SPE) Abwicklungsstrategie. Die von den Abwicklungsbehörden im Abwicklungskolleg getroffene gemeinsamen Entscheidung legt für die Erste Group den MPE-Ansatz fest, bestehend aus sechs separaten Abwicklungsgruppen mit Tochtergesellschaften in den Hauptländern der Erste Group in Zentral- und Osteuropa sowie in Österreich allerdings mit SPE-Ansatz innerhalb eines Landes. Daraus ergeben sich Abwicklungsgruppen in Österreich, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Bei einer MPE-Strategie hat eine Bankengruppe somit mehrere Abwicklungseinheiten als Eingangspunkt für die Abwicklung. Die Abwicklungspläne (inklusive Abwicklungsstrategie und MREL-Entscheidung) werden regelmäßig durch die Abwicklungsbehörden aktualisiert und unterliegen der gemeinsamen Entscheidung des Abwicklungskollegs. Die Steiermärkische Sparkasse ist Teil der Abwicklungsgruppe Österreich.
MREL. Mit der Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) wurde die Mindestanforderung an Eigenmitteln und berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten (MREL) eingeführt. MREL-Bescheide werden von der nationalen Abwicklungsbehörde für Abwicklungsgruppen und für relevante Tochterunternehmen von Abwicklungseinheiten ausgestellt sie spiegeln somit die Abwicklungsstrategie wider und basieren auf der vom Abwicklungskolleg getroffenen gemeinsamen MREL-Entscheidung. Die Mindestanforderungen werden ausgedrückt als prozentualer Anteil am Gesamtrisikobetrag (Total Risk Exposure Amount TREA) sowie an der Gesamtrisikopositionsmessgröße (Leverage Ratio Exposure LRE). MREL-Kennzahlen sind ein integrierter Bestandteil des Risikoappetit- und des Sanierungs-Rahmenwerks des Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
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30.Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis
Die Steiermärkische Sparkasse ist gemäß Artikel 22 CRR (Verordnung (EU) 575/2013)2 aufgrund ihrer Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen an Instituten und Finanzinstituten in Drittländern (Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Serbien) verpflichtet, die Eigenmittelanforderungen seit 2014 auch auf konsolidierter Basis zu erfüllen. Die Ersterhebung sowie -meldung erfolgte nach Rücksprache mit der Finanzmarktaufsicht und OeNB mit Stichtag 31.12.2014.
Der aufsichtsrechtliche Konsolidierungskreis entspricht den aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die in der CRR und im österreichischen BWG definiert sind. Letzteres setzt die Anforderungen der CRD IV und CRD V3 in nationales Recht um.
Hauptunterschiede zwischen dem IFRS- und aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis, welche auf den unterschiedlich definierten Anforderungen gemäß IFRS, CRR und BWG basieren:
Nach CRR und BWG umfasst der aufsichtsrechtliche Konsolidierungskreis hauptsächlich Kreditinstitute gemäß Artikel 4 (1) (1) CRR, Wertpapierfirmen gemäß Artikel 4 (1) (2) CRR, Anbieter von Nebendienstleistungen gemäß Artikel 4 (1) (18) CRR sowie Finanzinstitute gemäß Artikel 4 (1) (26) CRR. Im Gegensatz dazu sind gemäß IFRS alle anderen Unternehmen, die laut CRR nicht konsolidiert werden, wie z.B. Versicherungsunternehmen, im IFRS-Konsolidierungskreis zu berücksichtigen.
Unternehmen können gemäß der CRR aus dem aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis ausgenommen werden. Gemäß Artikel 19 (1) CRR können Unternehmen aus dem aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis ausgenommen werden, wenn die Gesamtsumme ihrer Vermögenswerte und außerbilanziellen Posten unter dem niedrigeren der beiden folgenden Beträge liegt: 10 Mio. EURO oder 1% der Gesamtsumme der Vermögenswerte und außerbilanziellen Posten des Mutterunternehmens. Die Erste Group und der Steiermärkische Sparkasse-Konzern wenden Artikel 19 (1) CRR an.
Gemäß Artikel 19 (2) CRR können Unternehmen auch dann ausgenommen werden, wenn die in Artikel 19 (1) CRR definierten Grenzen zwar überschritten werden, allerdings die Unternehmen aufsichtsrechtlich vernachlässigt werden können. Die Ausnahme von Unternehmen auf Grundlage von Artikel 19 (2) CRR bedarf der vorherigen Genehmigung durch die zuständigen Behörden. Die Erste Group und der Steiermärkische Sparkasse-Konzern wenden Artikel 19 (2) CRR für Unternehmen an, welche die in Artikel 19 (1) CRR definierten Grenzwerte nur unbedeutend überschreiten, und hält die in diesem Artikel ebenfalls definierten Anforderungen für den Genehmigungsprozess ein. Die Erste Group und der Steiermärkische Sparkasse-Konzern wenden Artikel 19 (2) CRR nicht für Kreditinstitute und Wertpapierfirmen an. Die Steiermärkische Sparkasse wendet Artikel 19 (2) CRR in gleicher Weise an.
Die österreichischen Sparkassen sind aufgrund der Haftungsverbundverträge als Tochterunternehmen Teil des Konsolidierungskreises der Erste Group. Darüber hinaus bildet die Erste Group Bank AG mit den Sparkassen ein institutsbezogenes Sicherungssystem gemäß Artikel 113 (7) CRR. Den Veröffentlichungserfordernissen für das institutsbezogene Sicherungssystem im Sinne des Artikels 113 (7) e CRR wird durch die Veröffentlichung des Konzernabschlusses der Erste Group Bank AG entsprochen, der alle Mitglieder des institutionellen Sicherungssystems umfasst.
Die Eigenmittel gemäß CRR setzen sich aus dem harten Kernkapital (Common Equity Tier 1 CET1), dem zusätzlichen Kernkapital (Additional Tier 1 AT 1) und dem Ergänzungskapital (Tier 2 T 2) zusammen. Zur Ermittlung der Kapitalquoten werden die jeweiligen Kapitalkomponenten nach Berücksichtigung aller regulatorischen Abzüge und Filter dem Gesamtrisiko gegenübergestellt.
Die Mindestkapitalquoten des Steiermärkische Sparkasse-Konzerns inklusive der Kapitalpufferanforderungen für das Jahresende 2023 betragen 7,2171% für das harte Kernkapital (CET1), 8,7171% für das Kernkapital (Tier 1, Summe
2 Sowohl die CRD IV als auch CRR wurden seit Inkrafttreten im Jahr 2014 ergänzt, unter anderem durch die Richtlinie (EU) 2019/878(CRD V) sowie die Verordnungen (EU) 2019/876 (CRR 2) und (EU) 2020/873 (CRR Quick Fix).
3 Umsetzung der CRD V erfolgte durch die BWG Novelle (BGBl I 2021/98) und ist mit 31.05.2021 in Kraft getreten.
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aus CET1 und zusätzlichem Kernkapital (AT 1)) und 10,7171% für die Gesamteigenmittel (Summe aus Tier 1 und Tier 2).
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat zum Berichtsstichtag die Eigenmittelanforderungen erfüllt. Die veröffentlichten Eigenmittelbestandteile werden auch für die interne Kapitalsteuerung verwendet.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat einen Antrag auf Anrechnung von Jahresendgewinnen nach Artikel 26 (2) CRR gestellt.
Die ausgewiesene Gliederung der Kapitalstrukturtabelle sowie die Zahlen gemäß Basel 3 basieren auf den derzeitigen CRR-Regelungen. Mögliche Änderungen können sich aufgrund von Änderungen der vorliegenden Regulatorischen Technischen Standards ergeben. Positionen, welche für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern nicht von Relevanz sind, werden nicht ausgewiesen.
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Nachfolgende Tabelle zeigt die Risikostruktur gemäß EU-Verordnungen (EU) 575/2013 (CRR) und (EU) 2019/876 (CRR 2):
Kapitalstruktur gemäß EU-Richtlinie 575/2013 (CRR) und 2019/876 (CRR 2)
in EUR Mio20232022
Basel 3Basel 3
 
 
Hartes Kernkapital (CET1) 
Als hartes Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente150,3150,3
(-) Eigene Instrumente des harten Kernkapitals-35,9-38,0
Einbehaltene Gewinne2.623,22.201,9
Unterjähriger Gewinn0,00,0
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -45,5-78,2
Sonstige Rücklagen189,9186,8
Zum harten Kernkapital zählende Minderheitsbeteiligungen0,00,0
Übergangsanpassungen aufgrund zusätzlicher Minderheitsbeteiligungen0,00,0
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme0,00,0
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten0,00,0
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Gewinne und Verluste aus zum Zeitwert bilanzierten derivativen Verbindlichkeiten, die aus dem eigenen Kreditrisiko des Instituts resultieren-0,10,2
(-) Wertanpassungen aufgrund der Anforderungen für eine vorsichtige Bewertung-2,1-2,6
(-) Regulatorische Anpassungen in Zusammenhang mit nicht realisierten Gewinnen und Verlusten0,00,0
Verbriefungspositionen mit einem Risikogewicht von 1.250%0,00,0
(-) Geschäfts- oder Firmenwert0,00,0
(-) Sonstige immaterielle Vermögenswerte-12,9-13,3
(-) Von der künftigen Rentabilität abhängige, nicht aus temporären Differenzen resultierende, latente Steueransprüche, abzüglich der verbundenen Steuerschulden0,00,0
(-) Nach dem IRB-Ansatz berechneter Fehlbetrag bei den Kreditrisikoanpassungen an erwartete Verluste (IRB-Fehlbetrag)-14,1-7,4
Unterjährige, nicht geprüfte, Entwicklung der Risikovorsorgen (EU No 183/2014)0,00,0
Sonstige Übergangsanpassungen am harten Kernkapital0,00,0
(-) Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten0,00,0
(-) Unzureichende Deckung notleidender Risikopositionen-2,2-0,4
(-) Abzug von CET1 bei Inanspruchnahme von Art. 3 CRR-41,6-28,2
Hartes Kernkapital (CET1)2.809,22.371,2
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20232022
Basel 3Basel 3
in EUR Mio 
 
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1) 
Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente0,00,0
(-) Eigene Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals0,00,0
Zum zusätzlichen Kernkapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente0,00,0
Übergangsanpassungen aufgrund von bestandsgeschützten Kapitalinstrumenten des zusätzlichen Kernkapitals 0,00,0
(-) Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält0,00,0
Sonstige Übergangsanpassungen am zusätzlichen Kernkapital0,00,0
Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten0,00,0
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)0,00,0
Kernkapital (Tier 1) (Summe aus CET1 und Additional Tier 1)2.809,22.371,2
Ergänzungskapital (Tier 2)  
Als Ergänzungskapital anrechenbare Kapitalinstrumente und nachrangige Darlehen 31,763,8
(-) Eigene Instrumente des Ergänzungskapitals 0,00,0
Zum Ergänzungskapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente 0,00,0
Übergangsanpassungen aufgrund von im Ergänzungskapital  
zusätzlich anerkannten, von Tochterunternehmen begebenen Instrumenten0,00,0
Übergansanpassungen aufgrund von unter Bestandschutz stehenden Kapitalinstrumenten des Ergänzungskapitals und nachrangige Darlehen0,00,0
Anrechenbare, die erwarteten Verluste überschreitende Rückstellungen nach IRB-Ansatz (IRB-Überschuss)40,738,1
Allgemeine Kreditrisikoanpassungen nach Standardansatz0,00,0
Sonstige Übergangsanpassungen am Ergänzungskapital0,00,0
(-) Instrumente des Ergänzungskapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält0,00,0
Ergänzungskapital (Tier 2)72,4101,9
Gesamte anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 + Tier 2)2.881,62.473,1
Erforderliche Eigenmittel920,6881,1
Harte Kernkapitalquote24,421,5
Kernkapitalquote24,421,5
Eigenmittelquote25,022,5
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Risikostruktur gemäß EU-Verordnung 575/2013 (CRR)
in EUR Mio20232022
Gesamtrisiko (Berechnungsbasis)Erforderliche EigenmittelGesamtrisiko (Berechnungsbasis)Erforderliche Eigenmittel
  
Gesamtrisikobetrag11.508,1920,611.013,8881,1
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft10.339,8827,29.712,5777,0
Standardansatz (SA)2.404,0192,32.217,7177,4
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB)7.935,7634,97.494,8599,6
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko0,00,00,00,0
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko289,723,2351,028,1
Bemessungsgrundlage für operationale Risiken802,364,2870,669,6
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung1,00,10,30,0
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge 75,46,079,46,4
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31.Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos
ESG Risikomanagement
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern integriert ESG-Faktoren in seinem Risikomanagement- und Industriestrategie Rahmenwerk. Zuerst wird die ESG-Faktor-Heatmap benutzt die von der Erste Group zur Verfügung gestellt wird, um Segmente zu identifizieren (auf Basis der bestehenden Segmentierung), die ESG-Risikofaktoren ausgesetzt sein könnten bzw. um im Hinblick auf ESG-vulnerable Industrien festzustellen. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verwendet Industriestrategien und Kreditvergabestandards, um die Portfoliosteuerung im Hinblick auf ESG zu unterstützen.
Weiters wurde im Steiermärkische Sparkasse-Konzern ein Risikorahmenwerk zur Beurteilung materieller ESG Faktoren im Kreditprozess eingeführt. Auf diese Weise berücksichtigt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ESG Risikokriterien bei Kreditentscheidungen.
Für Transaktionen mit großen Firmenkunden, für gewerbliche Immobilien und für den gewerblichen Wohnbau führt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern eine systematische ESG-Analyse mit dem ESG-Beurteilungsfragebogen durch. Der Fragebogen ist ein zwingendes Erfordernis im Kredit- und Monitoringprozess. Durch die Erstellung einer umfassenden ESG-Risikobeurteilung kann der Steiermärkische Sparkasse Konzern feststellen, wie sicher ESG-Faktoren einen positiven oder negativen Einfluss auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Kunden haben. Der Fragebogen ermöglicht es, ESG-Risiken oder ESG-Chancen der Kund:innen zu identifizieren.
Die Fragen decken verschiedene Dimensionen ab, wie aktuelle und zukünftige Treibhausgasemissionen, Auswirkungen von CO2-Bepreisung auf die Rentabilität, übergangsbezogene Investitionsausgaben, EU Taxonomie-konform und Taxonomie-fähig Finanzdaten, Abfall, Wasserverbrauch, Biodiversität, Auswirkungen auf physische Risiken, Arbeitnehmer- und Menschenrechte sowie Governance-Themen, um nur einige zu nennen. Bestimmte Fragen im Fragebogen können auch eine eingehende Beurteilung erfordern, um die Art und Schwere der ESG-Risiken zu verstehen, denen der Kunde ausgesetzt ist. Der Fragebogen ist integraler Bestandteil des Kreditantrags und wird mindestens einmal jährlich aktualisiert; er ermöglicht dem Steiermärkische Sparkasse-Konzern, das Geschäftsmodell der Kund:innen im Zusammenhang mit dem Übergang auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu verstehen.
 
Darüber hinaus werden ESG-relevante Daten für bestimmte Arten von Sicherheiten gemäß den in der Group Collateral Management Policy enthaltenen Definitionen für die Bewertung von Immobiliensicherheiten erhoben. Umweltaspekte, die den Wert der Sicherheiten beeinflussen, müssen in die Immobilienbewertung einbezogen werden, was zu einem höheren oder niedrigeren Bewertungsergebnis führen kann. Für gewerbliche Immobilien und Wohnbau ab gewissen Größenordnungen beinhaltet der Fragebogen in der Steiermärkische Sparkasse zusätzlich eine Bewertung des ökologischen Fußabdrucks des Gebäudes für die Erstellung eines internen „Technical Object Ratings“ sowie eine Bewertung der Nachhaltigkeit des Standortes anhand ESG-relevanter Kriterien.
Durch ESG-Risiken ist der Steiermärkische Sparkasse-Konzern mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Zurzeit wird analysiert, wie diese Risiken bei der Bemessung des erwarteten Kreditverlustes integriert werden können. Ein ungeordneter Übergang wurde im Negativszenario für zukunftsbezogene Informationen berücksichtigt. Darüber hinaus wird untersucht, ob Expertenschätzungen für ESG-Risiken (ESG-Overlays) in Zukunft notwendig sind. Zum 31. Dezember 2023 wurde eine Berücksichtigung in den zukunftsbezogenen Informationen für die Bemessung des erwarteten Kreditverlustes als ausreichend erachtet.
Von den in der Tabelle „Kreditrisikovolumen nach Branchen und Risikokategorien” dargestellten Industrien hat sich der Steiermärkische Sparkasse-Konzern in einem ersten Schritt, dazu bekannt die strategischen Initiative Net-Zero Banking Alliance zu unterstützen und somit die Branchen „Immobilien“, „Private Haushalte“ (Hypotheken) und Teile des „Energiesektors“ (Elektrizitätsproduzenten) als wichtige Katalysatoren für die Festlegung interimistischer Emissionsziele für 2030 identifiziert. Im Jahr 2024 werden für weitere karbonintensive Branchen Emissionsziele definiert und damit die Eindämmung des sogenannten Transitionsrisikos im finanzierten Portfolio unterstützt.
Methoden des Kreditrisikomanagements
Kreditrisiken entstehen im klassischen Kredit- und Investmentgeschäft des Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
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Operative Kreditentscheidungen werden von den für das Kreditrisikomanagement zuständigen lokalen Einheiten getroffen sowie auf Konzernebene vom Operativen Kreditrisiko Management.
Die Einheit „Strategisches Risikomanagement“ ist in diesem Zusammenhang für die Überwachung des Kreditrisikos auf Portfolioebene verantwortlich. Das Kreditrisikoreporting umfasst regelmäßige Berichte über das Kreditportfolio auf Konzern- und lokaler Ebene und ermöglicht eine laufende Beobachtung der Risikoentwicklung und die Ableitung von Steuerungsmaßnahmen durch das Management.
Internes Ratingsystem
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern regelt ihre Kreditrichtlinien und Kreditbewilligungsverfahren im Rahmen von Geschäfts- und Risikostrategien. Die Richtlinien werden regelmäßig mindestens einmal pro Jahr überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sie decken unter Berücksichtigung der Art, des Umfangs und des Risikogehalts der betroffenen Transaktionen und Kreditnehmer:innen das gesamte Kreditvergabegeschäft ab. Bei der Kreditbewilligung werden individuelle Informationen wie die Bonität der Kund:in, die Kreditart, die Besicherung, die vertragliche Gestaltung und sonstige risikomindernde Faktoren berücksichtigt.
Das Kontrahentenausfallrisiko wird im Steiermärkische Sparkasse-Konzern auf Grundlage der Ausfallwahrscheinlichkeit der Kund:innen beurteilt. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern vergibt für jedes Kreditengagement und im Rahmen jeder Kreditentscheidung ein Rating als spezifisches Maß für das Kontrahentenausfallrisiko (internes Rating). Das interne Rating aller Kund:innen wird anlassbezogen, jedoch mindestens einmal im Jahr, aktualisiert (jährliche Ratingüberprüfung). Bei Kund:innen in Workout geschieht dies in entsprechend kürzeren zeitlichen Abständen.
Hauptzweck der internen Ratings ist deren Verwendung im Entscheidungsprozess für Kreditvergaben und die Festlegung von Kreditbedingungen. Daneben werden durch die internen Ratings auch das erforderliche Kompetenzniveau innerhalb des Steiermärkische Sparkasse-Konzern sowie die Überwachungsverfahren für bestehende Forderungen bestimmt. Auf quantitativer Ebene beeinflussen die internen Ratings die erforderlichen Risikokosten, die Wertberichtigungen und gegebenenfalls die risikogewichteten Aktiva nach Säule 1 und 2.
Für Konzerngesellschaften, die den auf internen Ratings basierenden (IRB) Ansatz verwenden, sind interne Ratings eine wesentliche Eingangsgröße zur Ermittlung der risikogewichteten Aktiva. Sie werden ebenfalls in der gruppenweiten Berechnung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses nach Säule 2 verwendet. Dafür wird im Rahmen des Kalibrierungsprozesses für die Portfolien jeder Risikoklasse eine Ausfallwahrscheinlichkeit zugewiesen. Die Kalibrierung erfolgt individuell für jedes Ratingverfahren. Ausfallwahrscheinlichkeiten stellen eine 1-Jahres-Ausfallwahrscheinlichkeit basierend auf langfristigen durchschnittlichen Ausfallraten dar. Zudem schlägt die Bank den berechneten Ausfallwahrscheinlichkeiten Sicherheitsmargen zu.
In interne Ratings fließen sämtliche verfügbaren und für die Beurteilung des Kontrahentenausfallrisikos wesentlichen Informationen ein. Im Falle von nicht dem Retailbereich zurechenbaren Kreditnehmer:innen berücksichtigen die internen Ratings die Finanzkraft der Kund:in, die Möglichkeit externer Unterstützung, Flexibilität in der Unternehmensfinanzierung, allgemeine Unternehmensdaten und gegebenenfalls historische Bonitätsdaten aus externen Quellen. Im Falle von Retail-Kund:innen basieren interne Ratings im Wesentlichen auf Daten über das Zahlungsverhalten gegenüber der Bank (soweit verfügbar) und gegebenenfalls Finanzinformationen von Kreditauskunfteien, und sie berücksichtigen auch Informationen, die durch die jeweilige Kund:in zur Verfügung gestellt werden, sowie allgemeine demografische Daten. Obergrenzen für das Rating kommen auf Grundlage des Sitzlandes (für grenzüberschreitende Finanzierungen) und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe wirtschaftlich verbundener Unternehmen zur Anwendung.
Die verwendeten internen Ratingmodelle und Risikoparameter werden von Teams von Spezialist:innen in Zusammenarbeit mit Risikomanager:innen entwickelt bzw. laufend weiterentwickelt. Alle Säule 1- und 2- sowie IFRS 9-Modelle sind Gegenstand einer jährlichen Überprüfung ihrer Schätzungen, die die Einbeziehung der aktuellen Daten in die Schätzung der Risikoparameter beinhaltet, sowie auch einer regulären kompletten Modellprüfung. Diese Modellentwicklung folgt hinsichtlich Methodik und Dokumentation konzernweit einheitlichen Standards und basiert auf den relevanten Daten des jeweiligen Marktes. Dadurch ist die Verfügbarkeit von Ratingmodellen mit möglichst hoher Prognosekraft und Fähigkeit zur Risikodifferenzierung in allen Kernländern gewährleistet.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 103
Die zentrale Organisationseinheit der Erste Group Model Validation ist verantwortlich für die Definition der Validierungsmethoden und -standards, die für alle Kreditrisikomodelle angewandt werden. Alle Kreditrisikomodelle werden laufend in regelmäßigen Abständen validiert. Von der Validierungsseite werden dabei qualitative als auch quantitative Methoden angewandt, um die konzeptionelle Richtigkeit, die quantitative Modellgüte und die Modellverwendung, zu testen. Die Validierungsresultate werden in den entsprechenden Modellgremien abgenommen und anschließend den Aufsichtsbehörden übermittelt. Neben der Validierung erfolgt eine regelmäßige Überwachung der Leistungsfähigkeit der IRB-Ratingmodelle, unter anderem anhand der Veränderungen in der Zahl der neuen Ausfälle und frühen Phasen des Zahlungsverzugs.
Genehmigungen aller neuen Modelle, Modelländerungen, Änderungen an Risikoparametern, Änderungen der gruppenweiten methodologischen Standards und anderer modellbezogener Aspekte werden nach dem doppelten Genehmigungsverfahren innerhalb der Gruppe erteilt. Die entsprechenden Strukturen der Holding und der lokalen Modellausschüsse spiegeln gemeinsame Verantwortlichkeiten für Entscheidungen über die Säule 1 IRB- und Säule 2-Kreditrisikomodelle sowie über die Methoden betreffend IFRS 9-Parameter wider. Verantwortlichkeiten werden je nach Modellumfang zugewiesen (gruppenweite oder lokal entwickelte Modelle). In diesem Zusammenhang sind die Gremien Strategic Risk Executive Committee und Strategic Risk Management Committee in der Erste Group sowie das Team Risikomanagement (welches aus Vertretern von definierten Sparkassen und der Erste Group besteht) eingerichtet.
Die letztendliche Verantwortung für alle Modelle, die innerhalb der Gruppe (auf konsolidierter Ebene) verwendet werden, liegt beim Group CRO. Alle Modellsteuerungs-, Entwicklungs-, Validierungs-, Datenmanagement- und Modellüberwachungsaktivitäten werden durch den Bereich Credit Risk Methods koordiniert.
Klassifizierung des Kreditrisikos
Zum Zweck des Berichtswesens auf aggregierter Ebene werden die Kund:innen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern in folgende vier Risikokategorien zusammengefasst:
Niedriges Risiko. Typische regionale Kund:innen mit stabiler, langjähriger Beziehung zum Steiermärkische Sparkasse-Konzern oder große, international renommierte Kund:innen. Sehr gute bis zufriedenstellende Finanzlage; geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von finanziellen Schwierigkeiten im Vergleich zum jeweiligen Markt, in dem die Kund:innen tätig sind. Retail-Kund:innen mit einer langjährigen Geschäftsbeziehung zur Bank oder Kund:innen, die eine breite Produktpalette nutzen. Gegenwärtig oder in den letzten zwölf Monaten keine relevanten Zahlungsrückstände. Neugeschäft wird in der Regel mit Kund:innen dieser Risikokategorie getätigt.
Anmerkungsbedürftig. Potenziell labile Nicht-Retail-Kund:innen, die in der Vergangenheit eventuell bereits Zahlungsrückstände/-ausfälle hatten oder mittelfristig Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Schulden haben könnten. Retail-Kund:innen mit eventuellen Zahlungsproblemen in der Vergangenheit, die zu einer frühzeitigen Mahnung führten. Diese Kund:innen zeigten in letzter Zeit meist ein gutes Zahlungsverhalten.
Erhöhtes Risiko. Die Kreditnehmer:in ist kurzfristig anfällig gegenüber negativen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und weist eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit auf. In einigen Fällen stehen Umstrukturierungsmaßnahmen bevor oder wurden bereits durchgeführt. Derartige Forderungen werden in der Regel in spezialisierten Risikomanagementabteilungen behandelt.
Notleidend (non-performing). Mindestens eines der Ausfallkriterien nach Artikel 178 CRR trifft auf die Kreditnehmer:in zu, unter anderem: volle Rückzahlung unwahrscheinlich; Zinsen oder Kapitalrückzahlungen einer wesentlichen Forderung mehr als 90 Tage überfällig; Umschuldung mit Verlust für Kreditgeber:innen; Realisierung eines Verlustes oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern wendet für alle Kundensegmente, einschließlich Retail-Kund:innen, die Kundensicht an; wenn eine Kund:in bei einem Geschäft ausfällt, dann gelten auch die Transaktionen, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist, als notleidend. Alle notleidenden Forderungen werden auch als ausgefallen betrachtet.
Die Erheblichkeitsschwelle für die Ermittlung von 90 Tage überfälligen Forderungen wird für bilanzielle Risikopositionen auf Kundenebene angewendet und täglich mit der gruppenweit definierten Erheblichkeitsschwelle verglichen (außer die lokale Aufsichtsbehörde schreibt andere Schwellenwerte vor):
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für Retail-Kund:innen besteht ein absoluter Schwellenwert von 100 EURO,- und ein relativer Schwellenwert von 1%;
für Nicht-Retail-Kund:innen besteht ein absoluter Schwellenwert von 500 EURO,- und ein relativer Schwellenwert von 1%.
Auf Basis der Kalibrierung von internen Ausfallwahrscheinlichkeiten (probabilitites of default, PDs)für aufsichtsrechtliche Zwecke auf die Ausfallraten, die von Ratingagenturen publiziert werden, wird das entsprechende externe Kundenrating für die Zuordnung zu Risikokategorien verwendet. Für die Ratings von Ratingagenturen kommen durchschnittliche einjährige Ausfallraten aus langfristigen Zeitreihen zur Anwendung.
Die bosnische Aufsichtsbehörde hat für lokale Banken eine temporäre Verordnung erlassen, die besagt, dass ein Zinsanstieg von mehr als 2% bei Privatkundenkrediten zu keinem Ausfall führen darf. Daher wird per 31. Dezember 2023 ein Kreditrisikovolumen von 1,8 Mio. EURO in Stufe 2 anstelle von Stufe 3 im betroffenen Retail-Portfolio gehalten.
Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos
Für das Management des Kreditrisikos von großen Unternehmen, Banken und Souveränen sowie des Länderrisikos werden Kreditlimits festgelegt, die das maximale Obligo definieren, das der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bei einem bestimmten Kunden oder einer Gruppe verbundener Kunden zu übernehmen bereit ist. Für derartige Limits definiert das konzernspezifische Maximum Lending Limit (MLL) eine obere Schranke, welche aus dem jeweiligen lokalen Risk Appetite Statement (RAS) abgeleitet wird.
Alle Kreditlimits und die innerhalb der Limits verbuchten Geschäfte werden mindestens einmal pro Jahr überprüft. Kundenbezogene Kreditrisikolimits werden täglich durch das interne Limit-Managementsystem überwacht und im Fall von Limitüberschreitungen erforderliche Maßnahmen eingeleitet.
Zur vorausschauenden Erkennung von negativen Entwicklungen ist ein standardisiertes Frühwarnsystem gruppenweit implementiert. Die Frühwarnindikatoren werden durch die lokalen Einheiten des operativen Risikomanagements und dem Workout-Management für die jeweiligen Segmente überwacht. Wenn Frühwarnsignale festgestellt und validiert werden, erfolgt die Überprüfung des gesamten Kundenobligos und der Kreditwürdigkeit. Falls erforderlich werden adäquate Maßnahmen zur Risikominderung eingeleitet. Im Rahmen von regelmäßigen Watchlist-Gesprächen werden Kund:innen mit schlechter Bonität überwacht und Vorsorgemaßnahmen diskutiert. Die Überwachung und Bonitätsüberprüfung von kleineren Unternehmen und von Retail-Kommerz-Kund:innen basiert auf einem automatisierten Frühwarnsystem. Im Retail-Risikomanagement stellen unter anderem eine Qualitätsverschlechterung bei Neuengagements oder eine abnehmende Effektivität bei der Eintreibung von Forderungen Anzeichen für mögliche ungünstige Portfolioentwicklungen dar und erfordern angemessene Gegenmaßnahmen. Zusätzlich wird die Überwachung für jene Kund:innen durchgeführt, bei denen Frühwarnsignale festgestellt wurden, auch wenn sie noch ihren vertraglichen Rückzahlungsverpflichtungen nachkommen.
Negative Entwicklungen der notleidenden Kredite und der Kredite mit erhöhtem Risiko werden regelmäßig überwacht, besprochen und berichtet. Im Fall von weiteren negativen Entwicklungen werden die Kund:innen durch auf Workout spezialisierte Einheiten betreut, um Rückführungen zu maximieren.
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32.Kreditrisikovolumen
Das Kreditrisikovolumen entspricht der Summe der folgenden Bilanzposten:
Kassenbestand und Guthaben – Sichteinlagen bei Kreditinstituten
Finanzinstrumente (Derivate und Schuldinstrumente) – Held for Trading (HfT)
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene Schuldinstrumente (FVPL)
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Schuldinstrumente (FVOCI)
Schuldinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), ausgenommen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (zu Offenlegungszwecken sind Kundenverträge in den tabellarischen Zusammenstellungen unten ebenfalls in dieser Kategorie enthalten)
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Außerbilanzielle Risikopositionen (im Wesentlichen Finanzgarantien und nicht ausgenutzte Kreditrahmen)
Das Kreditrisikovolumen entspricht dem Bruttobuchwert (bzw. Nominalwert bei außerbilanziellen Posten) ohne Berücksichtigung von:
Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte
Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien
Rückstellungen für andere Zusagen
Sicherheiten (inkl. Risikoübertragung auf Garanten)
Nettingeffekte
sonstigen Maßnahmen zur Kreditverbesserung
sonstigen Kreditrisiko mindernden Transaktionen
Das Kreditrisikovolumen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern erhöhte sich um 2,0% oder 499,4 Mio. EURO von 24.801,8 Mio. EURO zum 31. Dezember 2022 auf 25.301,2 Mio. EURO zum 31. Dezember 2023.
Überleitung vom Bruttobuchwert zum Nettobuchwert bei den einzelnen Positionen des Kreditrisikovolumens
in EUR MioKreditrisiko-volumenWertbe-richtigungenAnpassungenBuchwert
Dez 23    
Kassenbestand und Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten132,00,00,0131,9
Finanzinstrumente - Held for Trading4,30,00,04,3
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL114,30,00,0114,3
Schuldverschreibungen112,60,00,0112,6
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0,00,00,00,0
Kredite und Darlehen an Kunden1,70,00,01,7
Schuldinstrumente FVOCI221,0-0,1-8,7212,2
Schuldverschreibungen221,0-0,1-8,7212,2
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0,00,00,00,0
Kredite und Darlehen an Kunden0,00,00,00,0
Schuldinstrumente AC17.745,9-357,00,017.388,9
Schuldverschreibungen889,1-0,10,0889,0
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute2.032,6-0,70,02.031,9
Kredite und Darlehen an Kunden14.824,2-356,20,014.468,0
Ford. aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen17,2-0,30,016,9
Forderungen aus Finanzierungsleasing543,5-10,00,0533,5
Außerbilanzielle Risikopositionen6.523,0-45,40,0 
Gesamt25.301,2-412,9-8,718.402,0
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 106
in EUR MioKreditrisiko-volumenWertbe-richtigungenAnpassungenBuchwert
Dez 22    
Kassenbestand und Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten905,4-0,20,0905,1
Finanzinstrumente - Held for Trading5,00,00,05,0
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL98,50,00,098,5
Schuldverschreibungen96,30,00,096,3
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0,00,00,00,0
Kredite und Darlehen an Kunden2,20,00,02,2
Schuldinstrumente FVOCI209,6-0,2-10,0199,4
Schuldverschreibungen209,6-0,2-10,0199,4
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0,00,00,00,0
Kredite und Darlehen an Kunden0,00,00,00,0
Schuldinstrumente AC17.594,4-323,20,017.271,2
Schuldverschreibungen863,0-0,10,0862,9
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute2.163,7-0,70,02.162,9
Kredite und Darlehen an Kunden14.567,7-322,30,014.245,4
Ford. aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen16,3-0,40,016,0
Forderungen aus Finanzierungsleasing507,9-9,10,0498,8
Außerbilanzielle Risikopositionen5.464,7-50,30,0 
Gesamt24.801,8-383,3-10,018.994,0
Wertberichtigungen beinhalten Wertberichtigungen für Schuldinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind (inkl. Forderungen aus Finanzierungsleasing und aus Lieferungen und Leistungen), sowie Wertberichtigungen und Rückstellungen für außerbilanzielle Risikopositionen. Anpassungen beziehen sich auf Fair Value Änderungen des Nettobuchwerts von Schuldinstrumenten, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden.
Aufgliederung des Kreditrisikovolumens
Auf den nachfolgenden Seiten wird das Kreditrisikovolumen aufgegliedert nach unterschiedlichen Segmentierungskriterien dargestellt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 107
Kreditrisikovolumen nach Branchen und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidend Gesamt
Dez 23     
Rohstoffe641,2117,437,430,6826,6
Energie677,2173,018,01,8870,1
Bau & Baustoffe989,0236,051,750,61.327,4
Automobile240,556,94,54,2306,1
Zyklische Konsumgüter479,4136,736,156,5708,6
Nicht-zyklische Konsumgüter346,8141,240,518,6547,1
Maschinenbau400,337,013,912,3463,5
Transport322,066,38,47,8404,5
Telekommunikation, Medien & Technologie223,654,77,46,5292,2
Gesundheit und Dienstleistungen693,6174,25,715,8889,4
Hotels und Freizeit367,9148,124,554,7595,3
Immobilien3.813,01.311,1190,9120,05.435,0
Öffentlicher Sektor1.238,20,00,10,01.238,3
Finanzinstitute5.756,221,621,612,85.812,2
Haushalte5.133,4117,4125,3102,35.478,5
Sonstige97,51,05,52,6106,6
Gesamt21.419,82.792,7591,6497,125.301,2
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Rohstoffe
617,3
107,3
20,2
19,2
764,0
Energie
521,8
197,5
15,7
2,3
737,2
Bau & Baustoffe
948,1
236,2
40,4
43,1
1.267,7
Automobile
218,7
58,2
3,2
4,4
284,5
Zyklische Konsumgüter
448,5
125,5
31,7
53,9
659,7
Nicht-zyklische Konsumgüter
388,6
110,0
28,4
19,6
546,6
Maschinenbau
291,2
53,5
12,5
4,0
361,2
Transport
321,5
54,2
4,9
8,2
388,8
Telekommunikation, Medien & Technologie
214,1
59,1
8,8
3,3
285,2
Gesundheit und Dienstleistungen
761,6
149,0
18,3
14,4
943,3
Hotels und Freizeit
360,6
160,6
28,1
43,0
592,3
Immobilien
4.039,1
1.217,8
136,8
84,7
5.478,4
Öffentlicher Sektor
1.236,0
0,0
0,1
0,0
1.236,1
Finanzinstitute
5.603,6
47,7
30,6
9,3
5.691,2
Haushalte
5.178,1
104,4
97,2
100,4
5.480,1
Sonstige
81,3
1,3
2,9
0,0
85,5
Gesamt
21.230,2
2.682,3
479,4
409,8
24.801,8
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 108
Der Großteil des Kreditrisikovolumens entfiel am 31. Dezember 2023 mit 84,7% (2022: 85,6%) auf die Risikokategorie niedriges Risiko, während der Anteil der Kategorie anmerkungsbedürftig 11,0% (2022: 10,8%) betrug. Das Kreditrisikovolumen mit erhöhtem Risiko belief sich auf 2,3% (2022: 1,9%) des Gesamtbetrages, und der Anteil des notleidenden Kreditrisikovolumens lag bei 2,0% (2022: 1,7%).
Nach Branchen entfallen die höchsten Beträge auf Kredite und Darlehen an Finanzinstitute (5.812,2 Mio. EURO oder 23,0% des gesamten Kreditrisikovolumens), gefolgt von Krediten und Darlehen an private Haushalte (5.478,5 Mio. EURO oder 21,7%) und von Kund:innen im Immobilienwesen (5.435 Mio. EURO oder 21,5%).
Kreditrisikovolumen nach Regionen und Risikokategorien
Die Darstellung des Kreditrisikovolumens nach Ländern und Regionen erfolgt nach dem Risikoland von Schuldner:innen und Kontrahent:innen und umfasst auch Kreditnehmer:innen mit Sitz in einem anderen Land, wenn das wirtschaftliche Risiko im jeweiligen Risikoland besteht. Die Verteilung nach Regionen unterscheidet sich daher von der Zusammensetzung des Kreditrisikos nach geografischen Segmenten des Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 23     
Kernmärkte20.859,62.777,6584,1491,224.712,4
Österreich18.068,02.137,5468,6406,321.080,4
Nordmazedonien1.285,5455,661,232,01.834,3
Bosnien882,3166,753,542,51.145,0
Kroatien442,513,80,18,5464,8
Slowenien71,10,70,71,674,2
Serbien90,90,10,00,391,3
Montenegro19,23,20,00,022,4
Sonstige EU Länder523,013,73,95,7546,3
Sonstige Industrieländer34,60,51,20,236,5
Emerging Markets2,70,92,40,05,9
Südosteuropa/GUS0,40,00,00,00,4
Asien0,40,00,00,00,4
Lateinamerika0,10,00,00,00,1
Naher Osten/Afrika1,70,92,40,05,0
Gesamt 21.419,82.792,7591,6497,125.301,2
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidend Gesamt
Dez 22     
Kernmärkte20.723,02.670,8464,1404,724.262,6
Österreich18.161,92.119,7365,6316,420.963,6
Nordmazedonien1.205,1348,370,934,81.659,1
Bosnien808,5196,326,535,71.067,0
Kroatien400,34,90,015,3420,6
Slowenien40,91,31,12,245,5
Serbien71,30,20,00,371,9
Montenegro35,00,00,00,035,0
Sonstige EU Länder464,79,73,74,8483,1
Sonstige Industrieländer38,40,511,50,350,7
Emerging Markets4,11,30,00,05,5
Südosteuropa/GUS0,50,00,00,00,5
Asien0,80,00,00,00,8
Lateinamerika0,10,00,00,00,1
Naher Osten/Afrika2,91,30,00,04,2
Gesamt 21.230,22.682,3479,4409,824.801,8
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 109
Während das Kreditrisikovolumen in Österreich ein Wachstum um 116,9 Mio. EURO oder 0,6% aufweist, erhöhte es sich in den CEE-Kernmärkten um 333,0 Mio. EURO oder 10,1%. In den anderen EU-Mitgliedsstaaten (EU 27 ohne Kernmärkte) erhöhte sich das Kreditrisikovolumen zwischen den beiden Bilanzstichtagen um 63,3 Mio. EURO oder 13,1%. Weiters war ein Rückgang in den sonstigen Industrieländern (-14,2 Mio. EURO) zu beobachten. In den Schwellenländern verminderte sich das Kreditrisikovolumen um -0,5 Mio. EUR. Auf die Länder des Kernmarktes des Steiermärkische Sparkasse-Konzern entfielen am 31. Dezember 2023 97,7% (2022: 97,8%) des Kreditrisikovolumens.
Kreditrisikovolumen nach geografischen Segmenten und Risikokategorien
Die Berichterstattung über Segmente des Steiermärkische Sparkasse-Konzern richtet sich nach der internen Führungs- und Steuerungsstruktur und erfolgt auf Grundlage einer geografischen Segmentierung.
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidend Gesamt
Dez 23     
Österreich19.086,82.170,7476,8422,422.156,7
Steiermärkische Sparkasse18.686,92.103,0466,5415,721.672,0
sLeasing Süd332,567,710,46,7417,3
Sonstiges Österreich-Geschäft67,40,00,00,067,4
Zentral- und Osteuropa2.333,0621,9114,874,83.144,5
Bosnien968,7167,353,542,51.232,0
Nordmazedonien1.361,4454,661,332,01.909,3
Serbien2,90,10,00,33,3
Gesamt21.419,82.792,7591,6497,125.301,2
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidend Gesamt
Dez 22     
Österreich19.061,42.145,1381,8339,021.927,3
Steiermärkische Sparkasse18.674,32.084,7370,9332,121.462,0
sLeasing Süd320,060,410,87,0398,2
Sonstiges Österreich-Geschäft67,10,00,00,067,1
Zentral- und Osteuropa2.168,8537,297,770,82.874,5
Bosnien904,1196,326,535,71.162,5
Nordmazedonien1.263,2340,871,234,81.710,0
Serbien1,50,20,00,31,9
Gesamt21.230,22.682,3479,4409,824.801,8
33.Verwendung von Sicherheiten
Anerkennung von Sicherheiten
Collateral Management ist in die Abteilung Strategisches Risikomanagement integriert. Mit der „Group Collateral Management Policy Part 1 Credit Collateral“ werden unter anderem gruppenweit einheitliche Bewertungsstandards für Kreditsicherheiten festgelegt. Damit ist sichergestellt, dass der Kreditentscheidungsprozess hinsichtlich der angesetzten Sicherheitenwerte standardisiert ist.
Alle innerhalb des Konzerns zugelassenen Sicherheiten sind im Group Collateral Catalogue dargestellt. Die lokal zugelassenen Sicherheiten werden von der jeweiligen Bank unter Berücksichtigung der anwendbaren nationalen Rechtsvorschriften definiert. Die Sicherheitenbewertung und -wiederbewertung erfolgt nach vorgegebenen Grundsätzen, unterschieden nach Sicherheitenart und auf Basis von internen Arbeitsanweisungen, die sich an den aufsichtsrechtlichen Vorschriften orientieren. Ob eine Sicherheitenart oder definierte einzelne Sicherheiten zur Kreditrisikominderung für die regulatorische Eigenmittelberechnung anerkannt werden kann, obliegt nach Prüfung, ob die jeweiligen regulatorischen Anforderungen erfüllt sind, der Entscheidung von Enterprise wide Risk Management der Erste Group. Das operative Risikomanagement überwacht die Einhaltung der zur Klassifizierung der anerkennungsfähigen Sicherheiten in die vorgesehenen Kategorien vorgegebenen Prozesse.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 110
Hauptarten von Kreditsicherheiten
Zumeist werden folgende Sicherheiten akzeptiert:
Immobilien: sowohl Wohnimmobilien als auch gewerblich genutzte Immobilien;
Finanzielle Sicherheiten: Wertpapiere und Kontoguthaben sowie Lebensversicherungen;
Garantien: ausgestellt von Staaten, der öffentlichen Hand, von Finanzinstituten, Gesellschaften und Natürliche Personen. Alle Garantiegeber:innen müssen eine Mindestbonität aufweisen, die jährlich überwacht wird.
Mobilien: Betriebseinrichtungen, Waren, Maschinen und Fahrzeuge;
Forderungen und Rechte: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bestandsrechte, Anteilsrechte an Gesellschaften.
Bewertung und Verwaltung von Sicherheiten
Die Sicherheitenbewertung erfolgt auf Basis aktueller Marktwerte unter Berücksichtigung eines in angemessener Zeit zu erzielenden Verwertungserlöses. Die Bewertungsverfahren sind vorgegeben und deren technische Anwendung erfolgt EDV-unterstützt durch befugte Mitarbeiter:innen in den jeweiligen Ländern. Die Obergrenze der angerechneten Sicherheiten entspricht dem Betrag des besicherten Geschäftes.
Die Bewertung von Immobilien darf nur durch vom Kreditentscheidungsprozess unabhängigen fachkundigen Bewerter:innen nach internationalen, europäischen oder nationalen Standards erfolgen, wobei den Bewerter:innen die anzuwendenden Bewertungsverfahren vorgeschrieben sind. Die Auswahl der Bewerter:innen erfolgt nach intern festgelegten Kriterien hinsichtlich deren Qualifikation und Unabhängigkeit. Zur Qualitätssicherung werden die Immobilienbewerter und Bewertungen laufend überprüft.
Die für die Bewertung herangezogenen Ansätze und Abschläge beruhen auf den in der Vergangenheit gewonnenen Erfahrungen der Kreditrestrukturierungsabteilungen sowie den Ergebnissen aus der Erlösdatensammlung aus der Verwertung der Sicherheiten. Die Bewertungssätze werden regelmäßig zumindest jährlich an die aktuellen Verwertungserlöse angepasst.
Die Wiederbewertung der Sicherheiten erfolgt periodisch und ist so weit wie möglich automatisiert. Bei externen Datenquellen wird auf entsprechende Schnittstellen zurückgegriffen. Die Maximalfristen für die Wiederbewertung einzelner Sicherheiten sind vorgeschrieben und deren Einhaltung wird durch das Risikomanagement systemunterstützt überwacht. Unabhängig von der periodisch durchzuführenden Wiederbewertung hat diese auch dann zu erfolgen, wenn Informationen vorliegen, die die Reduktion des Sicherheitenwertes indizieren oder definierte Schwellwerte überschritten werden.
Von Konzentrationsrisiken aus Kreditrisikominderungstechniken kann eine Einzelkund:in betroffen sein, aber auch ein nach Region, Branche oder Art der Sicherheit definiertes Portfolio. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern als Retail-Bank weist aufgrund ihrer Kundenstruktur und der verschiedenen Märkte, auf denen die Bank aktiv ist, keine unerwarteten Konzentrationen bei Sicherheiten von Kunden:innen auf. Bezüglich potenziell schädlicher Risikokorrelationen werden die Sicherheiten im Rahmen der Portfoliobeobachtung durch statistisch basierte Auswertungen u.a. auf regionale oder branchenspezifische Konzentrationen analysiert. Den erkannten Risiken wird vor allem durch Anpassung von Volumenszielen, durch Vorgabe entsprechender Limits und durch Pouvoirgrenzen begegnet.
Im Zuge von Zwangsvollstreckungen erworbene Sicherheitenobjekte werden ordnungsgemäß verkauft. Der Erlös wird zur Reduktion bzw. Rückzahlung der offenen Forderung verwendet. Im Allgemeinen verwendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern auf diese Art erworbene Immobilien nicht für den eigenen Geschäftsbetrieb. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um gewerblich genutzte Grundstücke und Gebäude. Zum 31. Dezember 2023 bestanden keine derartigen Vermögensgegenstände im Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
In der folgenden Tabelle wird das Kreditrisikovolumen, aufgegliedert nach geografischen Segmenten, den zugewiesenen Sicherheiten gegenübergestellt. Der Wert der zugewiesenen Sicherheiten entspricht dem Belehnwert nach internen Abschlägen und wird durch den Forderungsbetrag begrenzt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 111
Kreditrisikovolumen nach Finanzinstrumenten und Sicherheiten
 
 
 
davon besichert durch
IFRS 9 wertminderungsrelevant
in EUR MioKredit-risiko-volumenSicher-heiten gesamtGarantienRealsicher-heiten / ImmobilienSonstigeKreditrisiko-volumen ohne SicherheitenWeder überfällig noch einzelwert-gemindert
Überfällig aber nicht einzelwertgemindert
Wertge-mindert
Dez 23         
Kassenbestand und Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten
132,00,00,00,00,0132,0132,00,00,0
Schuldinstrumente - Held for Trading
4,30,00,00,00,04,30,00,00,0
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL114,31,50,11,40,0112,80,00,00,0
Schuldinstrumente FVOCI221,00,00,00,00,0221,0221,00,00,0
Schuldinstrumente AC17.745,99.568,1443,28.432,8692,18.177,817.075,0217,5453,5
Schuldverschreibungen889,1118,3118,30,00,0770,8889,10,00,0
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
2.032,60,00,00,00,02.032,62.032,60,00,0
Kredite und Darlehen an Kunden
14.824,29.449,9324,98.432,8692,15.374,314.153,3217,5453,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
17,21,00,00,10,916,316,60,30,3
Forderungen aus Finanzierungsleasing
543,5334,70,00,0334,7208,8488,745,79,1
Außerbilanzielle Risikopositionen
6.523,0628,77,7375,3245,85.894,36.012,60,328,4
davon andere Zusagen481,873,30,09,963,4408,40,00,00,0
Gesamt25.301,210.534,0450,98.809,71.273,514.767,223.945,7263,9491,3
 
 
 
davon besichert durch
IFRS 9 wertminderungsrelevant
in EUR Mio
Kredit-risiko-volumen
Sicher-heiten gesamt
Garantien
Realsicher-heiten / Immobilien
Sonstige
Kreditrisiko-volumen ohne Sicherheiten
Weder überfällig noch einzelwert-gemindert
Überfällig aber nicht einzelwertgemindert
Wertge-mindert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kassenbestand und Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten
905,4
0,0
0,0
0,0
0,0
905,4
905,4
0,0
0,0
Schuldinstrumente - Held for Trading
5,0
0,0
0,0
0,0
0,0
5,0
0,0
0,0
0,0
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL
98,5
1,9
0,1
1,8
0,0
96,6
0,0
0,0
0,0
Schuldinstrumente FVOCI
209,6
0,0
0,0
0,0
0,0
209,6
209,6
0,0
0,0
Schuldinstrumente AC
17.594,4
9.086,0
390,5
8.097,0
598,6
8.508,4
17.091,6
128,4
374,4
Schuldverschreibungen
863,0
68,2
68,2
0,0
0,0
794,8
863,0
0,0
0,0
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
2.163,7
0,0
0,0
0,0
0,0
2.163,7
2.163,4
0,3
0,0
Kredite und Darlehen an Kunden
14.567,7
9.017,8
322,2
8.097,0
598,6
5.549,9
14.065,2
128,1
374,4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
16,3
1,0
0,0
0,0
1,0
15,3
15,6
0,4
0,3
Forderungen aus Finanzierungsleasing
507,9
313,3
10,6
0,0
302,7
194,6
451,7
47,7
8,6
Außerbilanzielle Risikopositionen
5.464,7
630,3
11,5
391,3
227,5
4.834,4
4.816,5
5,4
21,6
davon andere Zusagen
621,2
70,4
0,0
12,3
58,1
550,8
0,0
0,0
0,0
Gesamt
24.801,8
10.032,6
412,7
8.490,1
1.129,8
14.769,2
23.490,4
181,9
404,9
Die Sicherheiten mit wertgeminderten Risikopositionen zum 31. Dezember 2023 belaufen sich auf 237,7 Mio. EURO (31. Dezember 2022: 191,1 Mio. EURO).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 112
34.Bemessung des erwarteten Kreditverlustes
Die allgemeinen Grundsätze und Standards betreffend Wertberichtigungen für Kreditverluste sind im Steiermärkische Sparkasse-Konzern in internen Richtlinien geregelt. Gemäß IFRS 9 werden Wertberichtigungen für Kreditverluste für sämtliche Positionen des Kreditrisikovolumens berechnet, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden. Sie umfassen Schuldverschreibungen, Kredite und Darlehen, Sichteinlagen auf Nostrokonten bei Geschäftsbanken, Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zusätzlich werden Wertberichtigungen für Finanzgarantien und nicht ausgenutzte Kreditzusagen berechnet, sofern sie in den Anwendungsbereich der IFRS 9 Bestimmungen fallen.
Klassifizierung in Stufen und Definition von wertgeminderten Finanzinstrumenten
Für die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes (expected credit loss, ECL) werden drei Stufen dargestellt. Der Stufenansatz wird im Rahmen der Wertminderungsbestimmungen von IFRS 9 für jene Finanzinstrumente angewendet, die nicht bereits zum Zugangszeitpunkt eine Wertminderung aufweisen (purchased or originated credit-impaired financial assets, POCI). Letztere bilden eine eigene Kategorie. Die Zuordnung der Finanzinstrumente zu einer der drei Stufen hängt vom Status der Wertminderung und der Beurteilung der Entwicklung des Kreditrisikos ab. Die drei Stufen werden im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“, im Abschnitt „Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ beschrieben.
Bestimmung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos
Die Feststellung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (significant increase in credit risk, SICR) zwischen der erstmaligen Erfassung und dem Berichtszeitpunkt ist einer der wesentlichen Bestimmungsfaktoren für den Ansatz des erwarteten Kreditverlustes gemäß den Vorschriften von IFRS 9. Zu diesem Zweck werden über alle Portfolien und Produkttypen quantitative und qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos definiert, inklusive der Überfälligkeit von mehr als 30 Tagen.
Quantitative Kriterien. Quantitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos beinhalten nachteilige Änderungen der über die Gesamtlaufzeit berechneten Ausfallwahrscheinlichkeit (lifetime probability of default, LT PD), bei der die Signifikanz mittels eines Vergleichs mit den Veränderungsschwellenwerten ermittelt wird. Für signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos wurden Schwellenwerte festgelegt, die sich sowohl auf relative als auch auf absolute Veränderungen der Ausfallwahrscheinlichkeit gegenüber dem erstmaligen Ansatz beziehen. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos ergibt sich, wenn sowohl relative als auch absolute Schwellenwerte überschritten werden.
Als relative Maßzahl wird das Verhältnis von gegenwärtiger annualisierter Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit und annualisierter Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit bei Erstansatz berechnet, wobei jeweils die Restlaufzeit des Finanzinstruments berücksichtigt wird. Eine Überschreitung erfolgt, wenn diese Kennzahl gleich hoch oder höher als der festgesetzte Grenzwert ist. Diese relativen Schwellenwerte zur Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos werden auf Ebene von Kundensegmenten oder nach Bedarf auf Ebene des Kundenratings für jede Konzerngesellschaft festgelegt und unterliegen einer erstmaligen und einer kontinuierlichen Validierung.
Es existieren einige Portfolios, bei denen die quantitativen Kriterien einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Basis der nominellen Ratings anstatt auf Basis der Ausfallwahrscheinlichkeit bestimmt werden. Überschreitet eine Herabstufung eine vordefinierte Anzahl von Ratingstufen, resultiert daraus eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos. Diese Regelung wird vor allem bei Leasing- und Factoringforderungen angewendet.
Der absolute Schwellenwert bezieht sich auf die Differenz zwischen der Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit bei Erstansatz und der Restlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wobei annualisierte oder kumulierte Werte herangezogen werden. Der Schwellwert wurde mit maximal 50 Basispunkten festgelegt und dient als Sicherheitsschwelle (backstop) bei Migrationen innerhalb der besten Ratingstufen. In solchen Fällen können relative Schwellenwerte überschritten werden, da jedoch die Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit sehr niedrig ist, wird keine signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos ausgelöst.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 113
Qualitative Kriterien. Qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos umfassen das Ergreifen von Stundungsmaßnahmen und die Übertragung der Kundenbetreuung in die Workout-Abteilung sowie Frühwarnindikatoren und Betrugshinweise. Die Festsetzung einiger qualitativer Indikatoren beruht inhärent auf der sachkundigen Beurteilung von Kreditrisiken, die angemessen und zeitgerecht zu erfolgen hat. Die diesbezüglichen gruppenweiten und institutsspezifischen Richtlinien und Prozesse (die im Zuge der Umstellung auf IFRS 9, wenn notwendig adaptiert wurden) gewährleisten den erforderlichen Steuerungsrahmen. Diese Indikatoren werden intern verwendet zur Erkennung einer Insolvenz oder einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass die Kreditnehmer:in in Konkurs geht bzw. dass auf absehbare Zeit ein erhöhtes Ausfallrisiko besteht.
Neben den qualitativen Determinanten auf Kundenebene wird die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene durchgeführt, wenn die Erhöhung des Kreditrisikos auf Geschäfts- oder Kundenebene erst nach einer gewissen Verzögerung eintritt oder wenn sie überhaupt nur auf Portfolioebene erkennbar ist.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat zusätzliche Kriterien für die kollektive Bewertung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie der daraus resultierenden makroökonomischen Auswirkungen auf Portfolioebene eingeführt.
Sicherheitsschwelle (backstop)
Eine Sicherheitsschwelle wird angewendet, indem bei einer Überfälligkeit von vertraglichen Zahlungsverpflichtungen von mehr als 30 Tagen eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos vorliegt. Bei der Validierung war zu erkennen, dass dieses Kriterium kein wesentlicher Auslöser für eine Stufe 2 Klassifizierung ist.
Bemessung des erwarteten Kreditverlustes – Erläuterungen zu Inputdaten und Bewertung
Wertberichtigungen werden auf Einzelebene oder auf Portfolioebene berechnet.
Die individuelle Berechnungsmethode kommt bei wesentlichen ausgefallenen Kund:innen in Stufe 3 oder POCI zur Anwendung. Sie besteht aus einer individuellen Feststellung der Differenz zwischen Bruttobuchwert und Barwert der erwarteten Zahlungsströme, die von Workout-Risikomanager:innen geschätzt werden. Die Diskontierung erfolgt auf Basis des Effektivzinssatzes (bei POCI-Finanzinstrumenten auf Basis des bonitätsangepassten Effektivzinssatzes). Bei Finanzgarantien soll der Abzinsungssatz allerdings die aktuellen Markteinschätzungen des Geldwerts und des spezifischen Risikos des Cashflows widerspiegeln. In der Umsetzung im Steiermärkische Sparkasse-Konzern bedeutet dies die Anwendung eines risikofreien Zinssatzes als Näherungswert.
Eine ausgefallene Kund:in wird als individuell wesentlich eingestuft, wenn das gesamte bilanzielle und außerbilanzielle Kreditrisikovolumen über einer bestimmten Wesentlichkeitsgrenze liegen. Sonst wird die Kund:in als insignifikant eingeordnet, wofür ein regelbasierter Ansatz für die Berechnung der Wertberichtigungen für Kreditverluste eingesetzt wird. In diesem Ansatz werden Wertberichtigungen für Kreditverluste als Produkt von Bruttobuchwert und prozentuellem Verlust bei Ausfall berechnet, wobei der Verlust bei Ausfall unter anderem von der Dauer des Ausfalls und dem Status des Sanierungs- und Abwicklungsprozesses abhängig ist.
Wertberichtigungen für Forderungen gegenüber nicht ausgefallenen Kund:innen (d.h. Finanzinstrumente in Stufe 1 und Stufe 2) werden unabhängig von ihrer Höhe auf Basis eines regelbasierten Ansatzes berechnet. Bei der Berechnung von regelbasierten Wertberichtigungen müssen die entsprechenden Risikopositionen auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale in homogene Cluster gruppiert werden. Die Kriterien für die Gruppierung können je nach Kundensegment (Privatkunden, Firmenkunden) unterschiedlich sein und umfassen Produkttyp, Sicherheitenart, Rückzahlungsart, Darlehen-zu-Wert-Bandbreiten und Ratingbandbreiten.
Die Berechnung von Wertberichtigungen für Kreditverluste erfolgt monatlich in Vertragswährung auf Ebene der einzelnen Risikopositionen. Für die Kalkulation der Wertberichtigungen verwendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ein Wertminderungsmodell auf Basis eines Dreistufenansatzes, woraus sich ein erwarteter Kreditverlust auf Zwölfmonatssicht oder über die Gesamtlaufzeit errechnet. Der erwartete Kreditverlust ist das Ergebnis aus der Multiplikation von diskontierter Forderungshöhe bei Ausfall (exposure at default, EAD), wobei auch ein Umrechnungsfaktor (credit conversion factor, CCF) für außerbilanzielle Positionen berücksichtigt wird, Ausfallwahrscheinlichkeit (probability of default, PD) und Verlust bei Ausfall (loss given default, LGD). Die Parameter definieren sich wie folgt:
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 114
PD steht für die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schuldner:in die finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllt und ausfällt, entweder während der nächsten 12 Monate (one-year probability of default, 1Y PD) für Risikopositionen in Stufe 1 oder während der verbleibenden Gesamtlaufzeit (lifetime probability of default, LT PD) für Risikopositionen in den Stufen 2 und 3 sowie für POCI Risikopositionen.
EAD entspricht dem Betrag, der nach Erwartung des Steiermärkische Sparkasse-Konzern zum Zeitpunkt des Ausfalls geschuldet wird, entweder während der nächsten 12 Monate (one-year exposure at default, 1Y EAD) für Risikopositionen in Stufe 1 oder während der verbleibenden Gesamtlaufzeit (lifetime exposure at default, LT EAD) für Risikopositionen Stufe 2 und 3 sowie für POCI Risikopositionen. Die Schätzung beinhaltet den laufenden Saldo, die erwarteten Tilgungen und die erwarteten Ziehungen innerhalb des vereinbarten Rahmens bis zum Zeitpunkt des Ausfalls.
LGD verkörpert die Erwartung des Steiermärkische Sparkasse-Konzern hinsichtlich der Höhe des Verlustes bei einer ausgefallenen Forderung. Der Verlust bei Ausfall variiert je nach Art der Gegenpartei, Art und Seniorität der Forderung sowie Verfügbarkeit von Sicherheiten oder anderer Kreditunterstützungen. Beim Verlust bei Ausfall wird der Verlust als Prozentsatz der Forderungshöhe bei Ausfall (EAD) dargestellt.
Gesamtlaufzeit-Parameter
Die Ausfallwahrscheinlichkeit über die Gesamtlaufzeit (Lifetime PD) wird durch Beobachtung der historischen Ausfälle über eine verfügbare Historie ermittelt. Die berechneten Lifetime-PDs werden extrapoliert, z. B. durch Matrixmultiplikation, um sicherzustellen, dass die endgültige Lifetime-PD die Laufzeit der Kredite ab der erstmaligen Erfassung abdeckt. Es wird angenommen, dass sie für alle finanziellen Vermögenswerte im selben Portfolio und in derselben Rating-Bandbreite gleich hoch ist.
Die Forderungshöhe bei Ausfall, aus Jahressicht und über die Gesamtlaufzeit, wird anhand der erwarteten Zahlungsprofile ermittelt, die je nach Produkttyp variieren. Bei der Berechnung des Forderungswertes über die Gesamtlaufzeit wird ein Tilgungsplan oder eine Tilgungsart (Annuität, linear, endfällig) verwendet. Bei nicht in Anspruch genommenen Kreditzusagen wird der Kreditumrechnungsfaktor geschätzt, um das erwartete Kreditrisikovolumen in der Forderungshöhe bei Ausfall (EAD) widerzugeben.
Der Verlust bei Ausfall wird auf Basis historischer Verlustbeobachtungen auf einer Lebensdauerkurve für jeden Zeitpunkt geschätzt.
Die Risikoparameter, die bei der Berechnung der erwarteten Kreditverluste zum Einsatz kommen, berücksichtigen die am Berichtsstichtag verfügbaren Informationen über vergangene Ereignisse, gegenwärtige Bedingungen und Prognosen über künftige wirtschaftliche Entwicklungen. Bedingt durch die Charakteristika des jeweiligen Portfolios und unter Berücksichtigung der IFRS Regeln können die Risikoparameter, die in die Berechnung der regelbasierten Wertberichtigungen einfließen, von den Risikoparametern abweichen, die bei der Berechnung des Kapitalerfordernisses verwendet und auf Basis einer zyklusbezogenen (through-the-cycle) Betrachtung ermittelt werden.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 115
35.Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und erwarteten Kreditverlusten
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und Regionen
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIKreditrisiko-volumen (AC und FVOCI)Nicht wert-gemindert nach IFRS 9Gesamt
Dez 23       
Kernmärkte18.812,44.819,3479,813,924.125,4587,024.712,4
Österreich16.252,24.139,0399,512,220.803,0277,521.080,4
Nordmazedonien1.210,9288,728,70,11.528,4305,91.834,3
Bosnien790,9311,341,31,61.145,00,01.145,0
Kroatien430,125,68,50,0464,20,6464,8
Slowenien60,29,41,60,071,23,074,2
Serbien48,942,20,30,091,30,091,3
Montenegro19,23,20,00,022,40,022,4
Sonstige EU Länder466,555,55,75,3533,013,3546,3
Sonstige Industrieländer33,42,90,20,036,50,036,5
Emerging Markets4,91,00,00,05,90,05,9
Südosteuropa/GUS0,30,10,00,00,40,00,4
Asien0,40,00,00,00,40,00,4
Lateinamerika0,10,00,00,00,10,00,1
Naher Osten/Afrika4,10,90,00,05,00,05,0
Gesamt 19.317,24.878,7485,819,224.700,9600,325.301,2
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Kreditrisiko-volumen (AC und FVOCI)
Nicht wert-gemindert nach IFRS 9
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
Kernmärkte
18.922,0
4.218,9
394,2
10,0
23.545,1
717,5
24.262,6
Österreich
16.685,0
3.688,6
310,1
8,9
20.692,6
271,0
20.963,6
Nordmazedonien
1.075,1
271,3
31,7
0,0
1.378,0
281,0
1.659,1
Bosnien
624,8
240,9
34,6
1,1
901,5
165,5
1.067,0
Kroatien
395,2
10,1
15,3
0,0
420,6
0,0
420,6
Slowenien
35,6
7,7
2,2
0,0
45,5
0,0
45,5
Serbien
71,4
0,2
0,3
0,0
71,9
0,0
71,9
Montenegro
35,0
0,0
0,0
0,0
35,0
0,0
35,0
Sonstige EU Länder
457,8
13,5
4,8
0,0
476,1
6,9
483,1
Sonstige Industrieländer
37,6
2,3
0,3
10,3
50,5
0,1
50,7
Emerging Markets
4,9
0,6
0,0
0,0
5,5
0,0
5,5
Südosteuropa/GUS
0,4
0,1
0,0
0,0
0,5
0,0
0,5
Asien
0,7
0,0
0,0
0,0
0,8
0,0
0,8
Lateinamerika
0,1
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,1
Naher Osten/Afrika
3,7
0,5
0,0
0,0
4,2
0,0
4,2
Gesamt
19.422,2
4.235,3
399,3
20,4
24.077,2
724,6
24.801,8
Stufe 1 und Stufe 2 umfassen nicht wertgeminderte Kreditrisiken, während Stufe 3 wertgeminderte Kreditrisiken beinhaltet. POCI (purchased or originated credit impaired - Risikopositionen) bestehen aus finanziellen Vermögenswerten, die bereits bei Erwerb oder Kreditvergabe eine beeinträchtigte Bonität aufweisen.
Die ausgefallenen POCI-Risikopositionen beliefen sich auf 5,5 Mio. EURO (2022: 5,6 Mio. EURO), die nicht ausgefallenen auf 13,8 Mio. EURO (2022: 14,8 Mio. EURO).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 116
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und Segmenten
Kreditrisikovolumen
Wertberichtigungen
NPE-Deckungsquote
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Nicht wert-gemindert nach IFRS 9
 
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
 
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Dez 23
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
17.157,4
4.281,0
415,6
17,5
285,2
 
-17,1
-115,4
-161,7
0,0
 
2,7%
38,9%
0,0%
Steiermärkische Sparkasse
16.797,0
4.224,1
408,9
17,5
224,6
 
-15,7
-112,9
-158,7
0,0
 
2,7%
38,8%
0,0%
sLeasing Süd
353,6
56,9
6,7
0,0
0,0
 
-1,4
-2,4
-3,0
0,0
 
4,2%
45,1%
0,0%
Sonstiges Österreich-Geschäft
6,8
0,0
0,0
0,0
60,6
 
0,0
0,0
0,0
0,0
 
0,0%
0,0%
0,0%
Zentral- und Osteuropa
2.159,8
597,7
70,2
1,7
315,1
 
-22,8
-40,8
-52,5
0,0
 
6,8%
74,8%
0,0%
Bosnien
877,9
311,2
41,3
1,6
0,0
 
-7,5
-14,0
-30,0
0,0
 
4,5%
72,8%
0,0%
Nordmazedonien
1.279,0
286,4
28,7
0,1
315,1
 
-15,2
-26,7
-22,2
0,0
 
9,3%
77,4%
0,0%
Serbien
2,9
0,2
0,3
0,0
0,0
 
0,0
0,0
-0,3
0,0
 
11,6%
100,0%
0,0%
Gesamt
19.317,2
4.878,7
485,8
19,2
600,3
 
-39,9
-156,2
-214,2
0,0
 
3,2%
44,1%
0,0%
Kredite an Kunden
Wertberichtigungen
Deckungsquote
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Nicht wert-gemindert nach IFRS 9
 
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
 
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
17.569,9
3.726,7
332,8
19,2
278,8
 
-17,6
-106,9
-143,6
0,0
 
2,9%
43,1%
0,0%
Steiermärkische Sparkasse
17.233,4
3.665,5
325,8
19,2
218,1
 
-16,4
-104,8
-140,8
0,0
 
2,9%
43,2%
0,0%
sLeasing Süd
330,0
61,2
7,0
0,0
0,0
 
-1,2
-2,1
-2,7
0,0
 
3,5%
39,2%
0,0%
Sonstiges Österreich-Geschäft
6,5
0,0
0,0
0,0
60,7
 
0,0
0,0
0,0
0,0
 
0,0%
0,0%
0,0%
Zentral- und Osteuropa
1.852,4
508,6
66,6
1,1
445,8
 
-17,3
-38,9
-52,9
0,0
 
7,6%
79,5%
3,6%
Bosnien
720,3
240,9
34,6
1,1
165,6
 
-5,1
-12,8
-27,0
0,0
 
5,3%
78,0%
3,6%
Nordmazedonien
1.130,6
267,5
31,7
0,0
280,2
 
-12,2
-26,0
-25,6
0,0
 
9,7%
80,9%
0,0%
Serbien
1,5
0,2
0,3
0,0
0,0
 
0,0
0,0
-0,3
0,0
 
8,5%
100,0%
0,0%
Gesamt
19.422,2
4.235,3
399,3
20,4
724,6
 
-34,9
-145,8
-196,5
0,0
 
3,4%
49,2%
0,2%
36.Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken
Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken nach Bilanzposten.
In der Spalte „Zugänge“ wird die Zuführung von Wertberichtigungen aufgrund des erstmaligen Ansatzes von Finanzinstrumenten während der Berichtsperiode ausgewiesen. Auflösungen von Wertberichtigungen wegen der Ausbuchung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente werden in der Spalte „Ausbuchungen“ erfasst.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“ werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2023 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder 3 (zum 31. Dezember 2023) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen. Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Stufe 3“ dargestellt. Übertragungen von Stufe 2 oder 3 auf Stufe 1 führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen, die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ dargestellt.
Sämtliche Änderungen des Kreditrisikos, die nicht zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 oder umgekehrt führen, werden ebenfalls in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ erfasst.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 117
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Schuldverschreibungen
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2023Dez. 2023
Stufe 1-0,10,00,00,00,00,00,00,0-0,1
Stufe 20,00,00,00,1-0,10,00,00,00,0
Stufe 30,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Gesamt-0,10,00,00,1-0,10,00,00,0-0,1
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2022Dez. 2022
Stufe 1-0,10,00,00,00,00,00,00,0-0,1
Stufe 20,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Stufe 30,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Gesamt-0,10,00,00,00,00,00,00,0-0,1
Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen AC, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf 136,8 Mio. EURO (2022: 198,4 Mio. EURO). Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen AC, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf 111,3 Mio. EURO (2022: 122,6 Mio. EURO).
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2023Dez. 2023
Stufe 1-0,7-0,50,50,00,00,00,00,0-0,7
Stufe 20,0-0,10,00,10,00,00,00,00,0
Stufe 30,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Gesamt-0,7-0,70,50,10,00,00,00,0-0,7
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 118
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2022Dez. 2022
Stufe 1-0,7-0,40,40,00,00,00,00,0-0,7
Stufe 20,00,00,10,0-0,10,00,00,00,0
Stufe 30,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Gesamt-0,7-0,40,4-0,1-0,10,00,00,0-0,7
Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kreditinstitute AC, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf 81,8 Mio. EURO (2022: 125,1 Mio. EURO). Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kreditinstitute AC, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf 81,0 Mio. EURO (2022: 212,4 Mio. EURO).
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kredite und Darlehen an Kunden
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)
Transfer zwischen Stufen
Unwesent-liche Modifik-ationen (netto)
Abschreib-ungen
SonstigeAnpassungen
Standzum
Jän. 2023
Dez. 2023
Stufe 1
-26,1
-22,2
5,6
-27,0
34,8
0,0
0,0
5,4
-29,3
Regierungen
-0,1
-0,1
0,0
-0,5
0,4
0,0
0,0
0,0
-0,3
Sonstige Finanzinstitute
-0,9
-0,7
0,1
-1,0
1,5
0,0
0,0
0,0
-0,9
Nicht finanzielle Gesellschaften
-15,7
-16,3
4,3
-9,8
16,6
0,0
0,0
2,4
-18,5
Haushalte
-9,4
-5,1
1,3
-15,6
16,3
0,0
0,0
3,0
-9,6
Stufe 2
-122,4
-29,0
19,3
57,7
-59,7
0,0
0,0
0,0
-134,1
Regierungen
-1,0
0,0
0,0
0,7
-0,5
0,0
0,0
0,0
-0,8
Sonstige Finanzinstitute
-1,5
-1,1
0,3
3,0
-1,5
0,0
0,0
-0,8
-1,6
Nicht finanzielle Gesellschaften
-96,9
-26,6
16,0
33,4
-33,6
0,0
0,0
0,8
-106,8
Haushalte
-22,9
-1,3
2,9
20,6
-24,1
0,0
0,0
-0,1
-24,9
Stufe 3
-173,8
0,0
0,0
-1,7
-32,4
-0,2
20,2
-4,8
-192,7
Regierungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sonstige Finanzinstitute
-4,3
0,0
0,0
29,9
-30,5
0,0
0,0
0,0
-4,9
Nicht finanzielle Gesellschaften
-95,2
0,0
0,0
-26,7
-0,9
-0,1
7,1
-3,2
-119,1
Haushalte
-74,2
0,0
0,0
-4,9
-1,1
0,0
13,1
-1,6
-68,8
POCI
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
-0,1
0,0
0,0
Regierungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sonstige Finanzinstitute
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
-0,2
0,1
0,0
Nicht finanzielle Gesellschaften
0,0
0,0
0,0
-0,1
0,0
0,0
0,3
-0,1
0,0
Haushalte
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
-0,1
0,0
0,0
Gesamt
-322,3
-51,2
24,9
29,2
-57,3
-0,2
20,1
0,6
-356,2
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 119
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)
Transfer zwischen Stufen
Unwesent-liche Modifik-ationen (netto)
Abschreib-ungen
SonstigeAnpassungen
Standzum
Jän. 2022
Dez. 2022
Stufe 1
-40,7
-22,3
4,6
-12,8
45,2
0,0
0,0
0,0
-26,1
Regierungen
-0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,1
Sonstige Finanzinstitute
-0,9
-0,9
0,1
-1,1
1,7
0,0
0,0
0,3
-0,9
Nicht finanzielle Gesellschaften
-29,9
-17,3
3,6
-0,3
28,5
0,0
0,0
-0,3
-15,7
Haushalte
-9,8
-4,1
0,8
-11,4
15,0
0,0
0,0
0,0
-9,4
Stufe 2
-69,8
-14,4
15,0
37,2
-90,4
0,0
0,0
-0,1
-122,4
Regierungen
-0,2
0,0
0,0
-0,2
-0,6
0,0
0,0
0,0
-1,0
Sonstige Finanzinstitute
-1,2
-0,4
0,1
2,3
-2,4
0,0
0,0
0,0
-1,5
Nicht finanzielle Gesellschaften
-49,2
-13,2
11,9
13,5
-59,7
0,0
0,0
-0,1
-96,9
Haushalte
-19,2
-0,8
3,1
21,6
-27,7
0,0
0,0
0,1
-22,9
Stufe 3
-207,0
0,0
0,0
9,2
-4,4
0,0
28,6
-0,2
-173,8
Regierungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sonstige Finanzinstitute
-4,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,4
0,0
-4,3
Nicht finanzielle Gesellschaften
-118,0
0,0
0,0
11,0
-3,2
0,0
15,0
0,0
-95,2
Haushalte
-84,3
0,0
0,0
-1,7
-1,2
0,0
13,1
-0,2
-74,2
POCI
-0,2
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
Regierungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Sonstige Finanzinstitute
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Nicht finanzielle Gesellschaften
-0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
Haushalte
-0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
-317,6
-36,7
19,6
33,7
-49,6
0,0
28,6
-0,3
-322,3
Wertberichtigungen, die infolge der Inanspruchnahme nicht-revolvierender Kreditzusagen gebildet werden, sind in der Spalte „Zugänge“ ausgewiesen. Daher stellen die in dieser Spalte ausgewiesenen Zugänge für Stufe 2 und 3 Transfers von Stufe 1 zwischen dem Zeitpunkt der Kreditzusage und der Inanspruchnahme des jeweiligen Kredites dar. Sie spiegeln auch Geschäfte wider, bei denen die erstmalige Erfassung der Wertberichtigungen erfolgt ist, nachdem diese Geschäfte aufgrund der Anwendung der in Note 37 beschriebenen kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisiko bereits der Stufe 2 zugeordnet worden waren.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“ werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Kredite und Darlehen an Kunden AC von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2023 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder 3 (zum 31. Dezember 2023) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen. Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Stufe 3“ dargestellt. Übertragungen von Stufe 2 oder 3 auf Stufe 1 führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen, die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte "Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)" dargestellt.
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden auch die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Krediten und Darlehen an Kunden AC dargestellt. Das betrifft sowohl Kredite und Darlehen an Kunden AC, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Berichtsperiode der Stufe 3 zugeordnet waren, sowie auch jene, die als POCI klassifiziert wurden. Dieser Effekt
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 120
belief sich für das Jahr 2023 kumuliert auf 7,7 Mio. EURO (2022: 5,6 Mio. EURO) und spiegelt auch die während des Jahres nicht erfassten Zinserträge aus den zugrundeliegenden Krediten und Darlehen an Kunden AC wider.
In der Spalte „Unwesentliche Modifikationen (netto)“ werden die Auswirkungen von Vertragsänderungen bei Krediten und Darlehen an Kunden AC, die nicht zu deren vollständigen Ausbuchung führen, auf die gebildeten Wertberichtigungen erfasst. Die Verwendung von Wertberichtigungen aufgrund teilweiser oder vollständiger Abschreibungen von Krediten und Darlehen an Kunden AC wird in der Spalte „Abschreibungen“ ausgewiesen.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Kredite und Darlehen an Kunden AC zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
2023
Transfer zwischen Stufe 1 und Stufe 2
Transfer zwischen Stufe 2 und Stufe 3
Transfer zwischen Stufe 1 und Stufe 3
POCI
in EUR MioZu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1von Stufe 2Zu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1von Stufe 2Zu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1von Stufe 2Zu Ausgefallene von Nicht-AusgefalleneZu Nicht-Ausgefallene von Ausgefallene
Regierungen8,723,4 0,00,0 0,00,0 0,00,0
Sonstige Finanzinstitute64,637,5 0,40,0 0,00,0 0,00,0
Nicht finanzielle Gesellschaften1.279,1454,5 92,55,4 32,30,1 0,00,1
Haushalte352,6199,9 28,25,6 23,00,7 0,20,6
Gesamt1.705,1715,4 121,111,0 55,40,8 0,20,7
2022
Transfer zwischen Stufe 1 und Stufe 2
Transfer zwischen Stufe 2 und Stufe 3
Transfer zwischen Stufe 1 und Stufe 3
POCI
in EUR MioZu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1von Stufe 2Zu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1von Stufe 2Zu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1von Stufe 2
Zu Ausgefallene von Nicht-Ausgefallene
Zu Nicht-Ausgefallene von Ausgefallene
Regierungen28,03,4 0,00,0 0,00,0 0,00,0
Sonstige Finanzinstitute27,930,6 6,10,3 0,00,0 0,00,0
Nicht finanzielle Gesellschaften
1.839,3713,6 43,226,2 14,30,0 0,00,2
Haushalte377,4228,4 17,411,3 11,41,8 0,21,4
Gesamt2.272,7976,0 66,737,8 25,71,8 0,21,6
Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf 3.136,2 Mio. EURO (2022: 3.477,0 Mio. EURO). Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die zum 1. Jänner 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf 1.399,9 Mio. EURO (2022: 1.062,9 Mio. EURO).
Für in 2023 als POCI klassifizierte Kredite und Darlehen an Kunden AC, belief sich der nicht abgezinste Betrag von über die Laufzeit erwarteten Kreditverlusten, der beim erstmaligen Ansatz berücksichtigt wurde, auf 0,7 Mio. EURO (2022: 0,9 Mio. EURO).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 121
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2023Dez. 2023
Stufe 10,0-0,20,10,10,00,00,00,00,0
Stufe 20,00,00,1-0,10,00,00,00,00,0
Stufe 3-0,30,00,00,00,00,00,00,0-0,3
Gesamt-0,4-0,20,20,00,00,00,00,0-0,3
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2022Dez. 2022
Stufe 1-0,2-0,30,30,10,00,00,00,00,0
Stufe 20,00,00,00,00,00,00,00,00,0
Stufe 3-0,40,00,00,00,00,00,10,0-0,3
Gesamt-0,7-0,30,40,10,00,00,10,0-0,4
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – gehaltene Schuldinstrumente
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)
Transfer zwischen Stufen
Unwesent-liche Modifik-ationen (netto)
Abschreib-ungen
SonstigeAnpassungen
Standzum
Jän. 2023
Dez. 2023
Stufe 1
-0,2
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,1
Stufe 2
 
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Stufe 3
 
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
 
-0,2
0,0
0,0
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,1
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 122
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)
Transfer zwischen Stufen
Unwesent-liche Modifik-ationen (netto)
Abschreib-ungen
SonstigeAnpassungen
Standzum
Jän. 2022
Dez. 2022
Stufe 1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,1
-0,2
Stufe 2
 
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Stufe 3
 
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Gesamt
 
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,1
-0,2
In der Spalte „Zugänge“ wird die Zuführung von Wertberichtigungen aufgrund des erstmaligen Ansatzes von Schuldverschreibungen FVOCI während der Berichtsperiode ausgewiesen. Auflösungen von Wertberichtigungen wegen der Ausbuchung der zugrundeliegenden Schuldverschreibungen FVOCI werden in der Spalte „Ausbuchungen“ erfasst.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“ werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Schuldverschreibungen FVOCI von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2023 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder 3 (zum 31. Dezember 2023) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen. Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Stufe 3“ dargestellt. Übertragungen von Stufe 2 oder 3 auf Stufe 1 führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen, die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ dargestellt. Sämtliche Änderungen des Kreditrisikos, die nicht zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Schuldverschreibungen FVOCI von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 oder umgekehrt führen, werden ebenfalls in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ erfasst.
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Forderungen aus Finanzierungsleasing
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenSonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)Transfer zwischen StufenUnwesent-liche Modifik-ationen (netto)Abschreib-ungenSonstigeAnpassungenStandzum
Jän. 2023Dez. 2023
Stufe 1-2,1-0,10,0-0,20,30,00,00,0-1,9
Stufe 2-3,4-0,30,10,1-0,50,00,00,0-4,0
Stufe 3-3,70,00,4-0,5-0,30,00,00,0-4,0
Gesamt-9,1-0,40,5-0,6-0,40,00,00,0-10,0
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 123
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)
Transfer zwischen Stufen
Unwesent-liche Modifik-ationen (netto)
Abschreib-ungen
SonstigeAnpassungen
Standzum
Jän. 2022
Dez. 2022
Stufe 1
-2,8
-0,1
0,0
0,5
0,4
0,0
0,0
0,0
-2,1
Stufe 2
-1,1
-0,4
0,0
-1,7
-0,3
0,0
0,0
0,0
-3,4
Stufe 3
-4,2
0,0
0,0
0,7
-0,1
0,0
0,0
0,0
-3,7
Gesamt
-8,1
-0,5
0,0
-0,5
0,0
0,0
0,0
0,0
-9,1
In der Spalte „Zugänge“ wird die Zuführung von Wertberichtigungen aufgrund des erstmaligen Ansatzes von Forderungen aus Finanzierungsleasing während der Berichtsperiode ausgewiesen. Auflösungen von Wertberichtigungen wegen der Ausbuchung der zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing werden in der Spalte „Ausbuchungen“ erfasst.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“ werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2023 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder 3 (zum 31. Dezember 2023) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen. Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Stufe 3“ dargestellt. Übertragungen von Stufe 2 oder 3 auf Stufe 1 führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen, die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ dargestellt.
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Forderungen aus Finanzierungsleasing dargestellt. Das betrifft sowohl Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Berichtsperiode der Stufe 3 zugeordnet waren, sowie auch jene, die als POCI klassifiziert wurden. Dieser Effekt belief sich für das Jahr 2023 kumuliert auf 0,2 Mio. EURO (2022: 0,1 Mio. EURO) und spiegelt auch die während des Jahres nicht erfassten Zinserträge aus den zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing wider.
In der Spalte „Unwesentliche Modifikationen (netto)“ werden die Auswirkungen von Vertragsänderungen bei Forderungen aus Finanzierungsleasing, die nicht zu deren vollständigen Ausbuchung führen, auf die gebildeten Wertberichtigungen erfasst. Die Verwendung von Wertberichtigungen aufgrund teilweiser oder vollständigen Abschreibungen von Forderungen aus Finanzierungsleasing wird in der Spalte „Abschreibungen“ ausgewiesen.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 124
in EUR Mio
 
2023
2022
Transfers zwischen Stufe 1 und 2   
Zu Stufe 2 von Stufe 1 16,240,2
Zu Stufe 1 von Stufe 2 18,72,3
Transfers zwischen Stufe 2 und 3   
Zu Stufe 3 von Stufe 2 2,10,5
Zu Stufe 2 von Stufe 3 0,40,3
Transfers zwischen Stufe 1 und 3   
Zu Stufe 3 von Stufe 1 2,22,1
Zu Stufe 1 von Stufe 3 0,40,1
Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf 28,0 Mio. EURO (2022: 29,6 Mio. EURO). Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf 10,1 Mio. EURO (2022: 5,4 Mio. EURO).
Kreditzusagen und Finanzgarantien
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kreditzusagen und Finanzgarantien
in EUR Mio  ZugängeAusbu-TransferÄnderungSonstige 
 2022 chungenzwischenKreditrisiko 2023
    Stufen(netto)  
        
        
Stufe 1 5,517,0-4,6-6,4-5,21,47,6
Stufe 2 20,00,0-12,110,1-3,13,118,0
Stufe 3 18,70,0-2,10,40,10,117,2
POCI  0,00,00,00,00,00,00,0
Gesamt 44,217,0-18,84,1-8,24,542,8
in EUR Mio  ZugängeAusbu-TransferÄnderungSonstige 
 2021 chungenzwischenKreditrisiko 2022
    Stufen(netto)  
        
        
Stufe 1 10,919,4-4,3-13,9-6,90,35,5
Stufe 2 12,30,0-10,527,9-9,80,020,0
Stufe 3 21,50,0-0,20,5-3,00,018,7
POCI  0,00,00,00,00,00,00,0
Gesamt 44,819,4-15,014,5-19,80,344,2
In der Spalte „Zugänge“ wird die Zuführung von Wertberichtigungen aufgrund der erstmaligen Erfassung von Kreditzusagen und Finanzgarantien während der Berichtsperiode ausgewiesen. Auflösungen von Wertberichtigungen wegen der Ausbuchung der zugrundeliegenden Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in der Spalte „Ausbuchungen“ erfasst.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“, werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Kreditzusagen und Finanzgarantien von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2023 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder Ausgefallen (zum 31. Dezember 2023) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder Ausgefallen kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen (im Vergleich zum Vorjahr). Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Ausgefallen“ dargestellt. Übertragungen von Stufe 2 oder Ausgefallen auf Stufe 1
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 125
führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen (im Vergleich zum Vorjahr), die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ dargestellt.
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden auch die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Kreditzusagen und Finanzgarantien dargestellt.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Kreditzusagen und Finanzgarantien zwischen verschiedenen Stufen. Die Nominalwerte von Kreditzusagen und Finanzgarantien, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
in EUR Mio20232022
Transfers zwischen Stufe 1 und 2  
Zu Stufe 2 von Stufe 1105,0229,3
Zu Stufe 1 von Stufe 2141,2162,7
Transfers zwischen Stufe 2 und ausgefallen  
Zu ausgefallen von Stufe 25,90,9
Zu Stufe 2 von ausgefallen1,53,3
Transfers zwischen Stufe 1 und ausgefallen  
Zu ausgefallen von Stufe 11,80,4
Zu Stufe 1 von ausgefallen0,10,0
Die Nominale von nicht-ausgenutzten Kreditzusagen und Finanzgarantien, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf 1.189,9 Mio. EURO (2022: 996,0 Mio. EURO). Die Nominale der nicht-ausgenutzten Kreditzusagen und Finanzgarantien, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 ausgebucht wurden, beliefen sich auf 728,5 Mio. EURO (2022: 852,3 Mio. EURO).
37.Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen und Krisenauswirkungen
Überblick über Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen
Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen
Die Parameter werden dahingehend festgelegt, dass sie das Risiko als zeitpunktbezogenes (point-in-time) Maß unter Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen (forward-looking information, FLI) wiedergeben. Dafür werden eine Basisprognose und Alternativszenarien für ausgewählte volkswirtschaftliche Variable erstellt. Die Alternativszenarien werden, gemeinsam mit der Szenariogewichtung, von den Basisprognosen abgeleitet, die mit wenigen Ausnahmen von der Research Abteilung der Erste Group erstellt werden. Mit Hilfe dieser Szenarien werden die „neutralen“ Ausfallwahrscheinlichkeiten (und auch der Verlust bei Ausfall, hauptsächlich im Retailgeschäft) durch makroökonomische Modelle, welche eine Verbindung zwischen relevanten makroökonomischen Variablen und Risikotreibern herstellen, angepasst. Es werden dabei dieselben makroökonomischen Modelle wie für interne und regulatorische Stresstests verwendet. Zukunftsbezogene Informationen werden bei der Bestimmung des erwarteten Kreditverlustes in den ersten drei Jahren berücksichtigt. Die Bestimmung der Parameter für die verbleibende Laufzeit ab dem 4. Jahr erfolgt auf Grundlage von zyklusbezogenen Beobachtungen.
Somit leitet sich der unverzerrte und szenariogewichtete erwartete Kreditverlust unter Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen von den gewichteten Ergebnissen für jedes makroökonomische Szenario ab. Typische makroökonomische Variable sind etwa das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Arbeitslosenquote, die Inflationsrate, Produktionsindizes und Marktzinsen. Die Auswahl der Variablen hängt auch von der Verfügbarkeit
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 126
zuverlässiger Prognosen für den jeweiligen lokalen Markt ab. Der Hauptindikator für die Schätzung der wirtschaftlichen Entwicklung und Grundlage für die Ableitung alternativer Szenarien ist das BIP. Darüber hinaus gingen die wirtschaftliche Auswirkungen des andauernden Krieges in der Ukraine und die aufkommende Konflikte im Nahen Osten zu einem Anstieg der Inflation und/oder der Zinssätze. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern passte die Makro-Shift-Modelle an, um die erwarteten Auswirkungen auf die Kreditrisikoparameter widerzuspiegeln.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat im vierten Quartal 2023 den Einfluss zukunftsbezogener Informationen anhand der veröffentlichten Prognosen überprüft. In Anbetracht stabilerer makroökonomischer Prognosen als im vergangenen Jahr, wurde beschlossen, die Basisprognose mit einem Szenariengewicht von 50% (2022: 40%) zu versehen. Zusätzlich wurden im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich bei den lokalen Rating-Modellen und dem zentralen Rating-Modell für „Group (large) Corporates“ die modellierten Gewichtungen für negative und positive Szenarien angewendet, anstelle der im Jahr 2022 verwendeten Gewichtungen, welche expertenbasiert festgelegt wurden. Die zusätzlichen Annahmen aus dem umfassenden Stresstest-Szenario beim Entwurf des Negativszenario bleiben unverändert. Diese Modellanpassungen wurden vorgenommen, um der Unsicherheit der makroökonomischen Prognosen, höheren Abwärtsrisiken und deren Auswirkungen auf den ECL Rechnung zu tragen, die sich aus der instabilen geopolitischen Lage – Krieg in der Ukraine – ergeben.
Die Sensitivitäten bei Stufenzuordnung und Wertberichtigungen in Bezug auf Makroszenarien werden im Abschnitt Kollektive Bewertung weiter unten dargestellt.
Kollektive Bewertung
Aufgrund der Unsicherheit durch die makroökonomischen Entwicklungen und die geopolitischen Spannungen, die das wirtschaftliche Umfeld beeinflussen, wandte der Steiermärkische Sparkasse-Konzern Ende Dezember 2023, neben der standardmäßigen Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos, eine kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stage-Overlays) an, d.h. die Verschiebung in Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale. Diese Vorgehensweise wurde mit allen betroffenen Tochtergesellschaften abgestimmt und von den jeweiligen Führungsgremien genehmigt. Ausnahmen von der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos waren erforderlich, wenn Besonderheiten festgestellt wurden und ordnungsgemäß dokumentiert wurde, warum sich diese anders verhalten als der Rest des Portfolios.
Maßnahmen in Bosnien und Herzegowina infolge deutlicher Zinsanstiege
Bei einem Teil des Retail-Portfolios in der Sparkasse Bank Bosnien wurden durch vorübergehende Maßnahmen Zinserhöhungen auf Portfolioebene technisch begrenzt. Nach Ablauf dieser Maßnahmen geht die Bank davon aus, dass die Zinsen wieder auf ein Niveau angehoben werden, das den ursprünglichen Kreditverträgen entspricht. Deshalb hat die Bank für dieses Portfolio eine zusätzliche kollektive Stufenbewertung durchgeführt. Per 31. Dezember 2023 beträgt das betroffene Kreditrisikovolumen 5,4 Mio. EURO und die zusätzlichen Wertberichtigungen 0,2 Mio. EURO.
Geopolitische Spannungen und ihre Auswirkungen auf das wirtschaftliche Umfeld
Die geopolitische Lage und die restriktivere Geldpolitik haben die Herausforderungen im Geschäftsumfeld verschärft. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat im Juni 2022 die Regeln für die kollektive Stufenbewertung aufgrund des Krieges in der Ukraine (Ukraine-Krieg-Overlays) als eine Kombination von konjunkturabhängigen Branchen (zyklische Branchen) und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach IFRS eingeführt. Es wurde ein Portfolio von Branchen identifiziert, welche anfällig für das aktuelle makroökonomische Umfeld sind: Kosteninflation und Zinserhöhungen führen zu einem sinkenden Vertrauen, sowohl auf Konsumenten- als auch auf Produktionsseite und damit zu einem Rückgang des Konsums und der Investitionen.
Aufgrund der gegenwärtigen Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern im September 2022, zusätzlich zu den zyklischen Branchen, eine kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos für Energieabhängigkeit eingeführt. Es wurden zwei Haupteffekte berücksichtigt: Auswirkungen von Energiepreisen und -verfügbarkeit auf Kund:innen, die entweder energieintensive Produktionsprozesse haben oder Gas als primären Rohstoff für ihre Geschäftsprozesse benötigen. Die Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche Rohstoffe wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert. Die Stromnachfrage in der Europäischen Union ging 2023 das zweite Jahr in Folge
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 127
zurück, obwohl die Energiepreise von ihren Rekordhöhen zurückgingen. Im Jahr 2023 gab es auch Anzeichen für einen gewissen dauerhaften Nachfragerückgang, insbesondere in den energieintensiven Sektoren der chemischen Industrie und der Primärmetallerzeugung. Diese Segmente werden jedoch weiterhin anfällig für Energiepreisschocks sein. Alle Unternehmen der Energiewirtschaft können potenziell von den Verzerrungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein. Bestimmte Geschäftsmodelle im Energiesektor profitieren jedoch eher von der aktuellen Situation und passen daher nicht zu den allgemeinen Portfoliomerkmalen (aufgrund der umfassenden Definition des Energiesektors). Daher wurden nur ausgewählte NACE-Codes (Energieerzeugung und -verteilung sowie Wärmeerzeugung und -verteilung) im Rahmen der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos berücksichtigt und in Stufe 2 überführt; einzelne Kund:innen wurden gemäß den Anforderungen von IFRS 9 B.5.5.5 ausgeschlossen.
Auswirkungen auf den erwarteten Kreditverlust
Die folgenden Analysetabellen zeigen die Auswirkungen der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos und der zukunftsbezogenen Informationen sowohl auf die Verschiebung von Kreditrisikovolumen in Stufe 2 als auch den daraus resultierenden Anstieg der Wertberichtigungen.
Im Dezember 2023 betrug das Kreditrisikovolumen in Stage 2 aufgrund der Anwendung kollektiver Bewertungen der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (ausgelöst durch den Ukraine-Krieg) bei zyklischen Branchen und bei energieintensiven Branchen 2.444,5 Mio. EURO (2022: 2.167,5 Mio. EURO); dadurch sind zusätzliche Wertberichtigungen in Höhe von 46,3 Mio. EURO (2022: 53,5 Mio. EURO) angefallen.
Wie oben beschrieben, wurden die zukunftsbezogenen Informationen auf Basis der neuesten Makroszenarien im vierten Quartal 2023 neu bewertet. Unter Berücksichtigung der Überprüfung der modellinternen Anpassungen (Änderung der Gewichtung des Basis-Szenarios von 40% auf 50% und Anwendung der modellierten Gewichtungen der Aufwärts- und Abwärtsszenarien in Österreich) sank das Kreditrisikovolumen in Stufe 2 aufgrund zukunftsbezogener Informationen zum 31. Dezember 2023 auf 475,7 Mio. EURO (2022: 488,8 Mio. EURO). Die Wertberichtigungen, die in Stufe 2 aufgrund angepasster zukunftsbezogener Informationen ausgewiesen werden, betragen per 31. Dezember 2023 43,0 Mio. EURO (2022: 27,5 Mio. EURO).
Bei den Veränderungen des erwarteten Kreditverlustes bedeutet ein positives Vorzeichen (+) eine Auflösung und ein negatives Vorzeichen (-) eine Zuführung. Die angeführten Werte sind das Ergebnis von internen Simulationen.
Auswirkungen auf Kreditrisikovolumen nach geografischen Segmenten
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)
Stufe 2-Effekt durch
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Gesamt
Stufenver-schiebungen
angepassten zukunftsbezogenen Informationen
Dez 23
 
 
 
 
 
Österreich
17.157,4
4.281,0
21.438,4
2.141,6
435,3
Steiermärkische Sparkasse
16.797,0
4.224,1
21.021,1
2.086,1
434,8
sLeasing Süd
353,6
56,9
410,6
55,5
0,5
Sonstiges Österreich-Geschäft
6,8
0,0
6,8
0,0
0,0
Zentral- und Osteuropa
2.159,8
597,7
2.757,5
302,9
40,3
Bosnien
877,9
311,2
1.189,1
137,0
22,4
Nordmazedonien
1.279,0
286,4
1.565,4
165,9
17,9
Serbien
2,9
0,2
3,0
0,0
0,0
Gesamt
19.317,2
4.878,7
24.195,9
2.444,5
475,7
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 128
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)
Stufe 2-Effekt durch
in EUR MioStufe 1Stufe 2GesamtStufenver-schiebungenangepassten zukunftsbezogenen Informationen
Dez 22     
Österreich17.569,93.726,721.296,51.886,4422,8
Steiermärkische Sparkasse17.233,43.665,520.898,81.833,6422,8
sLeasing Süd330,061,2391,252,80,0
Sonstiges Österreich-Geschäft6,50,06,50,00,0
Zentral- und Osteuropa1.852,4508,62.361,0281,166,0
Bosnien720,3240,9961,1154,353,4
Nordmazedonien1.130,6267,51.398,2126,812,6
Serbien1,50,21,70,00,0
Gesamt19.422,24.235,323.657,52.167,5488,8
Auswirkungen auf Wertberichtigungen nach geografischen Segmenten
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)
Stufe 2-Effekt durch
in EUR MioStufe 1Stufe 2GesamtStufenver-schiebungenangepassten zukunftsbezogenen Informationen
Dez 23     
Österreich-17,1-115,4-132,5-37,6-33,1
Steiermärkische Sparkasse-15,7-112,9-128,7-36,4-32,7
sLeasing Süd-1,4-2,4-3,8-1,2-0,4
Sonstiges Österreich-Geschäft0,00,00,00,00,0
Zentral- und Osteuropa-22,8-40,8-63,6-8,8-9,9
Bosnien-7,5-14,0-21,6-1,8-5,6
Nordmazedonien-15,2-26,7-41,9-6,9-4,4
Serbien0,00,00,00,00,0
Gesamt-39,9-156,2-196,0-46,3-43,0
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)
Stufe 2-Effekt durch
in EUR MioStufe 1Stufe 2GesamtStufenver-schiebungenangepassten zukunftsbezogenen Informationen
Dez 22     
Österreich-17,6-106,9-124,5-42,0-25,2
Steiermärkische Sparkasse-16,4-104,8-121,2-41,0-25,2
sLeasing Süd-1,2-2,1-3,4-1,00,0
Sonstiges Österreich-Geschäft0,00,00,00,00,0
Zentral- und Osteuropa-17,3-38,9-56,2-11,6-2,2
Bosnien-5,1-12,8-17,9-4,2-2,1
Nordmazedonien-12,2-26,0-38,2-7,4-0,2
Serbien0,00,00,00,00,0
Gesamt-34,9-145,8-180,7-53,5-27,5
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 129
38.Restrukturierungen, Neuverhandlungen und Forbearance
Forbearance Zugeständnisse umfassen vertragliche Änderungen der mit den Kund:innen vereinbarten Kredittilgungskonditionen. Diese umfassen: Reduzierung der Rückzahlungsraten, Laufzeitverlängerung, Herabsetzung oder Erlass der Zinsen, Herabsetzung oder Erlass des Kreditbetrags, Umstellung eines revolvierenden Kredits auf Ratenzahlung und/oder andere.
Als Forbearance Zugeständnisse gelten Restrukturierungen, bei denen gegenüber denjenigen Kund:innen Zugeständnisse gemacht werden, die aufgrund bestehender oder erwarteter finanzieller Schwierigkeiten Gefahr laufen, den vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. Die Kreditnehmer:innen sind in finanziellen Schwierigkeiten, wenn einer der folgenden Umstände vorliegt:
die Kund:innen waren in den vergangenen 3 Monaten um mehr als 30 Tage im Rückstand;
die Kund:innen wären ohne Forbearance 30 Tage oder mehr im Rückstand;
die Kund:innen sind als notleidend/ausgefallen eingestuft;
die Kund:innen würden ohne Forbearance Maßnahme notleidend werden.
Zusätzlich für Nicht-Retail-Kund:innen gelten:
Kund:innen mit Frühwarnsignalen;
Kund:innen haben eine verschlechterte wirtschaftliche Situation, welche zu einer Herabstufung des internen Ratings führt;
Kund:innen mit einer erhöhten Ausfallswahrscheinlichkeit.
Forbearance Zugeständnisse führen zum Performing-Forbearance-Status und liegen vor, wenn eine der folgenden Bestimmungen erfüllt ist:
eine Anpassung/Refinanzierung des Vertrags wäre nicht eingeräumt worden, wenn sich die Kund:innen nicht in finanziellen Schwierigkeiten befunden hätten;
die Vertragsbedingungen des angepassten/refinanzierten Vertrags fallen im Vergleich zu den bisherigen Vertragsbedingungen zu Gunsten der Kund:innen aus;
der angepasste/refinanzierte Vertrag enthält günstigere Vertragsbedingungen als andere Kund:innen mit ähnlichem Risikoprofil vom selben Institut erhalten hätten;
Inanspruchnahme einer bedingten Vertragsbedingung;
Verzicht auf eine wesentliche finanzielle oder nicht-finanzielle Vertragsbestimmung.
Der Performing-Forbearance-Status kann aufgehoben werden und das Konto als Konto ohne Forbearance-Status geführt werden, wenn alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
mindestens zwei Jahre sind seit der Einstufung der Forderung als Performing-Forbearance vergangen (Bewährungs-/Probezeitraum);
im Rahmen der Rückzahlungsvereinbarung im Forbearance-Status wurden regelmäßig mindestens 50% der ursprünglichen Rate vor Forbearance (entspricht einer wesentlichen Rückzahlung) über mindestens den halben Bewährungs-/Probezeitraum bezahlt (bei Retail-Kund:innen);
es wurden über mindestens den halben Bewährungs-/Probezeitraum regelmäßige Kreditrückzahlungen in nennenswerter Höhe getätigt (bei Nicht-Retail-Kund:innen)
eine wesentliche Rückzahlung beinhaltet für alle Segmente (Retail und Nicht-Retail) den Betrag, welcher vor Gewährung der Forbearance Maßnahme überfällig war bzw. welcher abgeschrieben wurde;
sämtliche Forderungen der Kund:innen sind am Ende des Bewährungs-/Probezeitraumes weniger als 30 Tage überfällig.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 130
Performing-Forbearance Forderungen gelangen in den Non-Performing-Status, wenn im Beobachtungszeitraum von mindestens zwei Jahren nach Einstufung in den Forbearance-Status mindestens einer der folgenden Punkte erfüllt ist:
vollständiger oder teilweiser Verzicht einer Forderung durch (Teil-) Abschreibung;
eine weitere Forbearance-Maßnahme ergriffen wird;
die Kund:innen hinsichtlich einer Forderung im Forbearance-Status in einen Rückstand von mehr als 30 Tage geraten und die Kund:innen in der Vergangenheit bereits in der Non-Performing Forbearance Kategorie eingestuft waren;
die Kund:innen eine der in der Ausfalldefinition festgelegten Kriterien erfüllen;
für Unternehmen, wenn keine finale Restrukturierung/Sanierung innerhalb von 18 Monaten nach der ersten Forbearance-Maßnahme vereinbart werden kann.
Der Non-Performing-Forbearance-Status kann aufgehoben und in den Status Performing auf Bewährung/Probe übergeleitet werden, wenn kein Grund für eine Einstufung als notleidend vorliegt und folgende Bedingungen erfüllt sind:
die Kreditnehmer:innen haben die Fähigkeit bewiesen, die Vertragsbedingungen nach Wegfall der Forbearance-Einstufung zu erfüllen;
es ist mindestens ein Jahr vergangen seit einem der nachfolgenden Ereignissen:
oseitdem weitere Forbearance Maßnahmen gewährt wurden;
oseit dem Stundungsende;
oseit der Einstufung der Kund:innen als notleidend;
Kreditrisikovolumen, Risikopositionen im Forbearance-Status und Wertberichtigungen
in EUR MioKredite und DarlehenSchuldver-schreibungensonstige Bilanz-positionenKreditzusagen und Finanz-garantienGesamt
Dez 23     
Kreditrisikovolumen17.419,31.222,63.958,42.700,925.301,2
davon im Forbearance-Status gesamt518,80,00,020,9539,7
Nicht notleidendes Kreditrisikovolumen16.956,41.222,63.946,92.678,124.804,1
davon im Forbearance-Status363,00,00,010,7373,7
Wertberichtigungen für nicht notleidendes Kreditrisikovolumen-170,2-0,2-8,2-18,3-196,9
davon für nicht notleidende Forderungen im Forbearance-Status -11,80,00,0-0,2-12,0
Notleidendes Kreditrisikovolumen462,90,011,522,8497,1
davon im Forbearance-Status155,80,00,010,2166,0
Wertberichtigungen für notleidendes Kreditrisikovolumen-197,00,0-6,2-12,8-216,0
davon für notleidende Forderungen im Forbearance-Status-47,60,00,0-6,1-53,7
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 131
in EUR Mio
Kredite und Darlehen
Schuldver-schreibungen
sonstige Bilanz-positionen
Kreditzusagen und Finanz-garantien
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Kreditrisikovolumen
17.257,8
1.168,9
3.910,8
2.464,2
24.801,8
davon im Forbearance-Status gesamt
395,1
0,0
0,0
11,4
406,6
Nicht notleidendes Kreditrisikovolumen
16.874,5
1.168,9
3.897,6
2.450,9
24.392,0
davon im Forbearance-Status
278,4
0,0
0,0
7,7
286,1
Wertberichtigungen für nicht notleidendes Kreditrisikovolumen
-154,7
-0,3
-15,3
-16,1
-186,4
davon für nicht notleidende Forderungen im Forbearance-Status
-7,5
0,0
0,0
-0,1
-7,5
Notleidendes Kreditrisikovolumen
383,3
0,0
13,2
13,3
409,8
davon im Forbearance-Status
116,8
0,0
0,0
3,7
120,5
Wertberichtigungen für notleidendes Kreditrisikovolumen
-177,8
0,0
-8,4
-10,7
-196,9
davon für notleidende Forderungen im Forbearance-Status
-40,2
0,0
0,0
-5,3
-45,5
Arten von Forbearance-Maßnahmen
in EUR MioRisikopositionen im Forbearance-StatusÄnderung von KonditionenRefinanzierung
Dez 23   
Kredite und Darlehen518,8451,467,4
Schuldverschreibungen0,00,00,0
Kreditzusagen20,913,87,1
Gesamt539,7465,274,5
in EUR MioRisikopositionen im Forbearance-StatusÄnderung von KonditionenRefinanzierung
Dez 22   
Kredite und Darlehen395,1357,437,8
Schuldverschreibungen0,00,00,0
Kreditzusagen11,410,90,5
Gesamt406,6368,338,3
Kredite und Darlehen beinhalten auch Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 132
Auswirkungen von unwesentlichen vertraglichen Modifikationen von Schuldinstrumenten AC der Stufe 2 und 3
in EUR MioDez 23Dez 22
Kredite und ForderungenFortgeführte Anschaffungs-kosten vor ModifikationModifikations-gewinne/-verluste (netto)Fortgeführte Anschaffungs-kosten vor ModifikationModifikations-gewinne/-verluste (netto)
Regierungen0,70,00,90,0
Sonstige Finanzinstitute22,40,019,80,0
Nicht finanzielle Gesellschaften459,5-0,3260,30,5
Haushalte120,70,059,00,1
Gesamt603,3-0,4340,00,6
Zum 31. Dezember 2022 belief sich der Bruttobuchwert von Schuldinstrumenten AC, die im laufenden Jahr während ihrer Zuordnung zu Stufe 2 oder 3 unwesentlichen vertraglichen Modifikationen unterlagen und in Stufe 1 übertragen wurden, auf 102,2 Mio. EURO (2022: 76,4 Mio. EURO).
39.Notleidendes Kreditrisikovolumen und Wertberichtigungen
Eine Definition des als notleidend klassifizierten Kreditrisikovolumens befindet sich im Unterabschnitt „Klassifizierung des Kreditrisikos“. Wertberichtigungen beinhalten Wertberichtungen für Schuldinstrumente, Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9) sowie Rückstellungen für andere Zusagen.
Zum 31. Dezember 2023 war das ausgewiesene notleidende bilanzielle und außerbilanzielle Kreditrisikovolumen durch Wertberichtigungen (alle Stufen zusammen) zu 83,5% (2022: 93,2%) gedeckt.
Im Verlauf des Jahres 2023 erhöhte sich das notleidende Kreditrisikovolumen um 87,4 Mio. EURO bzw. um 21,3% von 409,8 Mio. EURO auf 497,1 Mio. EURO. Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte und außerbilanzielle Risikopositionen sowie Rückstellungen für andere Zusagen erhöhten sich um 87,4 Mio. EURO bzw. 8,8% von 377,2 Mio. EURO zum 31. Dezember 2022 auf 410,3 Mio. EURO zum 31. Dezember 2023. Aus dieser Entwicklung resultierte ein Rückgang des Deckungsgrades des notleidenden Kreditrisikovolumens durch Wertberichtigungen um -9,6 Prozentpunkte.
In den folgenden Tabellen ist der Deckungsgrad des notleidenden Kreditrisikovolumens durch Wertberichtigungen (ohne Berücksichtigung von Sicherheiten) dargestellt. Die Unterschiede im Deckungsgrad zwischen den einzelnen Berichtsegmenten resultieren aus der Risikosituation der verschiedenen Märkte, aus unterschiedlichen Besicherungsquoten sowie den lokalen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen.
Die NPE-Quote (Non-Performing Exposure-Ratio NPE Ratio) errechnet sich aus dem notleidenden Kreditrisikovolumen dividiert durch das gesamte Kreditrisikovolumen. Die NPE-Deckungsquote entspricht dem Quotienten aus gesamten Wertberichtigungen (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9) und notleidenden Kreditrisikovolumen in den AC und FVOCI Portfolios. Sicherheiten werden in der NPE-Deckungsquote nicht berücksichtigt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 133
Notleidendes Kreditrisikovolumen nach geografischen Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
Notleidend
Kreditrisikovolumen
Wertbe-richti-gungen
Sicherheiten für NPE
NPE-Quote
NPE-Deckungs-quote
NPE-Besicherungs-quote
in EUR MioGesamtAC und FVOCIGesamtAC und FVOCIAC und FVOCIGesamtAC und FVOCIGesamtAC und FVOCIAC und FVOCIGesamtAC und FVOCI
Dez 23            
Österreich422,4419,622.156,721.871,5-294,2225,1225,11,9%1,9%70,1%53,3%53,6%
Steiermärkische Sparkasse415,7413,021.672,021.447,4-287,4222,5222,51,9%1,9%69,6%53,5%53,9%
sLeasing Süd6,76,7417,3417,3-6,82,62,61,6%1,6%101,8%39,4%39,4%
Sonstiges Österreich-Geschäft0,00,067,46,80,00,00,00,0%0,0%88,5%36,5%0,0%
Zentral- und Osteuropa74,871,63.144,52.829,4-116,112,612,62,4%2,5%162,1%16,8%17,6%
Bosnien42,542,51.232,01.232,0-51,67,97,93,5%3,5%121,4%18,5%18,5%
Nordmazedonien32,028,81.909,31.594,2-64,24,74,71,7%1,8%222,6%14,6%16,2%
Serbien0,30,33,33,3-0,30,00,08,6%8,6%116,4%15,3%15,3%
Gesamt497,1491,325.301,224.700,9-410,3237,7237,72,0%2,0%83,5%47,8%48,4%
Notleidend
Kreditrisikovolumen
Wertbe-richti-gungen
Sicherheiten für NPE
NPE-Quote
NPE-Deckungs-quote
NPE-Besicherungs-quote
in EUR MioGesamtAC und FVOCIGesamtAC und FVOCIAC und FVOCIGesamtAC und FVOCIGesamtAC und FVOCIAC und FVOCIGesamtAC und FVOCI
Dez 22            
Österreich339,0337,521.927,321.648,5-268,1180,9180,91,5%1,6%79,4%53,4%53,6%
Steiermärkische Sparkasse332,1330,521.462,021.243,9-262,0177,5177,51,5%1,6%79,3%53,5%53,7%
sLeasing Süd7,07,0398,2398,2-6,13,43,41,7%1,7%87,3%48,4%48,4%
Sonstiges Österreich-Geschäft0,00,067,16,50,00,00,00,0%0,0%0,0%0,0%0,0%
Zentral- und Osteuropa70,867,42.874,52.428,7-109,210,310,32,5%2,8%161,9%14,6%15,3%
Bosnien35,735,51.162,5996,9-45,06,56,53,1%3,6%126,8%18,3%18,4%
Nordmazedonien34,831,71.710,01.429,8-63,83,83,82,0%2,2%201,7%10,8%11,9%
Serbien0,30,31,91,9-0,30,00,014,3%14,3%111,4%14,4%14,4%
Gesamt409,8404,924.801,824.077,2-377,2191,3191,31,7%1,7%93,2%46,7%47,2%
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 134
40.Ausführliche Analyse von Krediten und Darlehen an Kunden
Die Tabellen auf den folgenden Seiten stellen die Struktur des Bestands an Krediten und Darlehen an Kunden unter Ausschluss von Krediten an Zentralbanken und Kreditinstituten, nach unterschiedlichen Kategorien dar. Kredite und Darlehen an Kunden umfassen:
Kredite und Darlehen an Kunden zu FVPL
Kredite und Darlehen an Kunden zu AC
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Die Darstellung erfolgt zum Bruttobuchwert ohne Berücksichtigung von Wertberichtigungen und Sicherheiten.
Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Segmenten und Währungen
in EUR MioEURSEE-LokalwährungCHFUSDSonstige(s)Gesamt
Dez 23      
Österreich13.166,30,0196,26,03,413.371,9
Steiermärkische Sparkasse12.749,00,0196,26,03,412.954,6
sLeasing Süd417,30,00,00,00,0417,3
Sonstiges Österreich-Geschäft0,10,00,00,00,00,1
Zentral- und Osteuropa845,11.101,90,01,766,02.014,8
Bosnien266,4579,30,00,00,0845,7
Nordmazedonien577,8522,60,01,766,01.168,2
Serbien0,90,00,00,00,00,9
Gesamt14.011,41.101,9196,27,869,415.386,7
in EUR MioEURSEE-LokalwährungCHFUSDSonstige(s)Gesamt
Dez 22      
Österreich13.028,80,0216,77,34,313.257,2
Steiermärkische Sparkasse12.630,10,0216,77,34,312.858,5
sLeasing Süd398,20,00,00,00,0398,2
Sonstiges Österreich-Geschäft0,60,00,00,00,00,6
Zentral- und Osteuropa863,0972,20,01,70,01.837,0
Bosnien240,3550,50,00,00,0790,7
Nordmazedonien621,6421,70,01,70,01.045,1
Serbien1,20,00,00,00,01,2
Gesamt13.891,9972,2216,79,04,315.094,2
„SEE-Lokalwährung“ bezieht sich auf das geografische Segment SEE, wobei die lokale Währung der jeweiligen Landeswährung entspricht (z.B. MKD in Nordmazedonien, BAM in Bosnien etc.).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 135
Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Segmenten und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Österreich10.603,31.955,0419,8393,913.371,9
Steiermärkische Sparkasse10.270,71.887,3409,4387,212.954,6
sLeasing Süd332,567,710,46,7417,3
Sonstiges Österreich-Geschäft0,10,00,00,00,1
Zentral- und Osteuropa1.414,4453,977,569,02.014,8
Bosnien631,4128,843,042,4845,7
Nordmazedonien782,5325,034,426,21.168,2
Serbien0,50,10,00,30,9
Gesamt12.017,72.408,9497,2462,915.386,7
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 22     
Österreich10.719,41.879,3340,1318,413.257,2
Steiermärkische Sparkasse10.398,81.818,9329,3311,512.858,5
sLeasing Süd320,060,410,87,0398,2
Sonstiges Österreich-Geschäft0,60,00,00,00,6
Zentral- und Osteuropa1.307,9395,269,164,91.837,0
Bosnien587,1148,619,635,5790,7
Nordmazedonien720,0246,449,529,11.045,1
Serbien0,70,20,00,31,2
Gesamt12.027,22.274,4409,2383,315.094,2
Im Folgenden werden die notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden (Non-Performing-Loans NPL), aufgegliedert nach geografischen Segmenten, den Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden (alle Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden im Anwendungsbereich von IFRS 9) und den Sicherheiten für notleidende Kredite gegenübergestellt. Angeführt werden auch die NPL-Quote, die NPL-Deckungsquote (exklusive Sicherheiten) und die NPL-Besicherungsquote.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 136
Notleidende Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
Notleidend
Kundenkredite
Wertbe-richtig-ungen
Sicherheiten für NPL
NPL-Quote
NPL-Deckungs-quote
NPL-Besicherungs-quote
in EUR MioGesamtACGesamtACACGesamtACGesamtACACGesamtAC
Dez 23            
Österreich393,9393,913.371,913.370,2-261,8221,0221,02,9%2,9%66,5%56,1%56,1%
Steiermärkische Sparkasse387,2387,212.954,612.952,9-255,0218,3218,33,0%3,0%65,9%56,4%56,4%
sLeasing Süd6,76,7417,3417,3-6,82,62,61,6%1,6%101,8%39,4%39,4%
Sonstiges Österreich-Geschäft0,00,00,10,10,00,00,00,0%0,0%0,0%36,5%0,0%
Zentral- und Osteuropa69,069,02.014,82.014,8-104,712,512,53,4%3,4%151,8%18,1%18,1%
Bosnien42,442,4845,7845,7-46,07,97,95,0%5,0%108,3%18,5%18,5%
Nordmazedonien26,226,21.168,21.168,2-58,44,64,62,2%2,2%222,7%17,4%17,4%
Serbien0,30,30,90,9-0,30,00,032,8%32,8%107,8%15,3%15,3%
Gesamt462,9462,915.386,715.385,0-366,5233,5233,53,0%3,0%79,2%50,4%50,4%
Notleidend
Kundenkredite
Wertbe-richtig-ungen
Sicherheiten für NPL
NPL-Quote
NPL-Deckungs-quote
NPL-Besicherungs-quote
in EUR MioGesamtACGesamtACACGesamtACGesamtACACGesamtAC
Dez 22            
Österreich318,4318,413.257,213.255,0-230,3177,2177,22,4%2,4%72,3%55,6%55,6%
Steiermärkische Sparkasse311,5311,512.858,512.856,3-224,2173,8173,82,4%2,4%72,0%55,8%55,8%
sLeasing Süd7,07,0398,2398,2-6,13,43,41,7%1,7%87,3%48,4%48,4%
Sonstiges Österreich-Geschäft0,00,00,60,60,00,00,00,0%0,0%0,0%0,0%0,0%
Zentral- und Osteuropa64,964,91.837,01.837,0-101,510,210,23,5%3,5%156,5%15,8%15,8%
Bosnien35,535,5790,7790,7-43,26,56,54,5%4,5%121,7%18,4%18,4%
Nordmazedonien29,129,11.045,11.045,1-58,03,73,72,8%2,8%199,4%12,6%12,6%
Serbien0,30,31,21,2-0,30,00,023,9%23,9%108,6%14,4%14,4%
Gesamt383,3383,315.094,215.092,0-331,8187,4187,42,5%2,5%86,6%48,9%48,9%
Kundenkredite (brutto), notleidende Kredite und Sicherheiten beinhalten zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte.
Bei den Krediten und Darlehen an Kunden errechnet sich die NPL-Quote aus der Division der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden durch die Summe aller Kredite und Darlehen an Kunden und weicht daher von der im Abschnitt „Kreditrisikovolumen“ angegebenen NPE-Quote ab. Bei den Sicherheiten für notleidende Kredite und Darlehen an Kunden handelt es sich zum überwiegenden Teil um Immobilien.
Der Deckungsgrad der NPL ergibt sich aus der Division der gesamten Wertberichtigungen durch den Bruttobuchwert der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden. Sicherheiten werden nicht berücksichtigt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 137
Kredite und Darlehen an Kunden zu AC und Deckung durch Wertberichtigungen nach geografischen Segmenten und IFRS 9 Anforderungen
Kredite an Kunden
Wertberichtigungen
Deckungsquote
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCI
Nicht wert-gemindert nach IFRS 9
 Stufe 1Stufe 2Stufe 3POCI Stufe 2Stufe 3POCI
Dez 23              
Österreich9.190,03.773,1389,917,21,7 -12,9-102,0-147,00,0 2,7%37,7%0,0%
Steiermärkische Sparkasse8.836,33.716,2383,217,21,7 -11,5-99,5-144,00,0 2,7%37,6%0,0%
sLeasing Süd353,656,96,70,00,0 -1,4-2,4-3,00,0 4,2%45,1%0,0%
Sonstiges Österreich-Geschäft0,10,00,00,00,0 0,00,00,00,0 0,0%0,0%0,0%
Zentral- und Osteuropa1.452,7492,867,61,70,0 -18,4-36,2-50,00,0 7,4%74,1%0,0%
Bosnien556,6246,341,21,60,0 -4,8-11,1-30,00,0 4,5%72,9%0,0%
Nordmazedonien895,7246,326,10,10,0 -13,6-25,1-19,80,0 10,2%75,7%0,0%
Serbien0,40,20,30,00,0 0,00,0-0,30,0 11,6%100,0%0,0%
Gesamt10.642,84.265,9457,418,91,7 -31,3-138,2-197,00,0 3,2%43,1%0,0%
Kredite an Kunden
Wertberichtigungen
Deckungsquote
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCI
Nicht wert-gemindert nach IFRS 9
 Stufe 1Stufe 2Stufe 3POCI Stufe 2Stufe 3POCI
Dez 22              
Österreich9.746,83.175,3313,719,22,2 -13,2-89,7-127,30,0 2,8%40,6%0,0%
Steiermärkische Sparkasse9.416,23.114,1306,719,22,2 -12,0-87,6-124,60,0 2,8%40,6%0,0%
sLeasing Süd330,061,27,00,00,0 -1,2-2,1-2,70,0 3,5%39,2%0,0%
Sonstiges Österreich-Geschäft
0,60,00,00,00,0 0,00,00,00,0 0,0%0,0%0,0%
Zentral- und Osteuropa1.311,8460,064,01,10,0 -15,0-36,1-50,50,0 7,8%78,8%3,6%
Bosnien537,8217,234,61,10,0 -4,5-11,6-27,00,0 5,3%78,0%3,6%
Nordmazedonien773,4242,629,10,00,0 -10,4-24,5-23,20,0 10,1%79,6%0,0%
Serbien0,70,20,30,00,0 0,00,0-0,30,0 8,5%100,0%0,0%
Gesamt11.058,63.635,3377,720,42,2 -28,2-125,8-177,70,0 3,5%47,1%0,2%
Im Vergleich zum Jahresfinanzbericht 2022 wurden die Werte für Dezember 2022 angepasst. Die Werte zum Dezember 2022 beinhalten nunmehr Kredite und Darlehen an Kunden, während im Vorjahr das Kreditrisikovolumen berücksichtigt wurde.
Stufe 1 und Stufe 2 umfassen nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen, während Stufe 3 wertgeminderte Kredite und Darlehen beinhaltet. POCI-Kredite sind finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Kreditvergabe eine beeinträchtigte Bonität aufweisen.
Die ausgefallenen POCI-Kredite belaufen sich auf 5,5 Mio. EURO (2022: 5,6 Mio. EURO), während die nicht ausgefallenen 13,4 Mio. EURO (2022: 14,8 Mio. EURO) betragen.
Die oben dargestellten NPL-Kredite beinhalten keine nach IFRS 9 erfassten Abschreibungen. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern unterscheidet zwischen vertraglichen Abschreibungen (Schuldenerlass gegenüber der ausgefallenen Kund:in, entweder bedingungslos oder unter Auflagen) und technischen Abschreibungen (Forderungsbeseitigung aus den Büchern mangels vernünftiger Erwartung der Verwertung, wobei der Rechtsanspruch gegenüber der Kund:in noch besteht). Beide Arten von Abschreibungen haben zur Voraussetzung, dass alle angemessenen Workout-Maßnahmen und Betreibungsverfahren für einen optimalen Zahlungsrückfluss angewendet wurden. Im Falle von besicherten Krediten ist eine Abschreibung vor der Verwertung der Sicherheiten nicht zulässig, sofern keine besonderen Umstände vorliegen. Zusätzliche technische Abschreibungsauslöser umfassen Vollstreckung, Wertlosigkeit der Forderung / Sicherheiten, rechtsverbindlicher Konkurs / Liquidation oder
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 138
anderer wirtschaftlicher Verlust der Ansprüche. Der Gesamtbetrag von Abschreibungen während der Berichtsperiode, die noch immer Gegenstand von Vollzugsmaßnahmen sind, beläuft sich auf 4,3 Mio. EURO (2022: 5,9 Mio. EURO).
41.Marktrisiko
Definition und Überblick
Marktrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen und von diesen abgeleiteten Parametern eintreten kann. Diese Marktwertveränderungen können in der Gewinn- und Verlustrechnung, in der Gesamtergebnisrechnung oder in den stillen Reserven aufscheinen. Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern wird das Marktrisiko in Zinsrisiko, Credit-Spread-Risiko, Währungsrisiko und Aktienrisiko unterteilt. Betroffen sind sowohl Handels- wie auch Bankbuchgeschäfte.
Handelsbuch gemäß Artikel 94 CRR
Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern wird lediglich in der Steiermärkische Sparkasse ein Handelsbuch gemäß Artikel 94 CRR betrieben (Handelsbuchtätigkeit von geringem Umfang).
Sensitivitätsanalyse von Marktrisiken
Für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern werden für die Sensitivitätsanalyse von Marktrisiken Rate-Shocks-Szenarien gemäß EBA Regulatory Technical Standard on the supervisory outlier tests (EBA/RTS/2022/10) mit deren Auswirkungen auf den zukünftigen Nettozinsertrag verwendet.
Folgende Rate-Shocks-Szenarien kommen zur Anwendung:
Basisszenario
Gradueller Aufwärtsschock (bis 2022)
Gradueller Abwärtsschock (bis 2022)
Paralleler Aufwärtsschock
Paralleler Abwärtsschock
Steepener-Schock mit steiler werdender Kurve
Flattener-Schock mit flacher werdender Kurve
Aufwärtsschock bei kurzfristigen Zinsen
Abwärtsschock bei kurzfristigen Zinsen
Für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern ergeben sich folgende aufsummierte Werte:
in EUR MioNettozinsertragDifferenz zu BasisszenarioVeränderung
Dez 23   
Basisszenario (Annahme keine Änderung)512,90,00,0%
Paralleler Aufwärtsschock550,237,37,3%
Paralleler Abwärtsschock434,6-78,3-15,3%
Steepener-Schock mit steiler werdender Kurve453,9-59,0-11,5%
Flattener-Schock mit flacher werdender Kurve547,935,06,8%
Aufwärtsschock bei kurzfristigen Zinsen557,444,58,7%
Abwärtsschock bei kurzfristigen Zinsen415,3-97,6-19,0%
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 139
in EUR MioNettozinsertragDifferenz zu BasisszenarioVeränderung
Dez 22   
Basisszenario (Annahme keine Änderung)388,80,00,0%
Historisch abgeleiteter Aufwärtsschock380,8-8,0-2,1%
Historisch abgeleiteter Abwärtsschock321,7-67,1-17,3%
Paralleler Aufwärtsschock380,1-8,7-2,2%
Paralleler Abwärtsschock314,9-73,9-19,0%
Steepener-Schock mit steiler werdender Kurve339,7-49,2-12,6%
Flattener-Schock mit flacher werdender Kurve375,4-13,4-3,5%
Aufwärtsschock bei kurzfristigen Zinsen385,2-3,7-0,9%
Abwärtsschock bei kurzfristigen Zinsen304,9-84,0-21,6%
Neben der Nettozinsertragssimulation (Rate-Shocks) misst der Steiermärkische Sparkasse-Konzern auch die Auswirkungen von Zinskurvenveränderungen (+/- 200 Basispunkte der gesamten Zinskurve bis 2022 sowie sechs weitere Zinsschock-Szenarien) auf die Barwertveränderung der Bankpositionen mittels der Methodik gemäß EBA Regulatory Technical Standard on the supervisory outlier tests (EBA/RTS/2022/10). Per Ende 2023 beträgt der maximale Barwertverlust auf das Bankbuch des Steiermärkische Sparkasse-Konzern 148,7 Mio. EURO (5,3% des Tier I Kapitals). Per 31.12.2022 betrug der Barwertverlust des -200 Basispunktezinsschocks 84,3 Mio. EURO (3,4% der Eigenmittel). Der Anstieg des Barwertverlustes lässt sich unter anderem auf Bilanzstrukturveränderungen, angepasste Verhaltensmodelle sowie Bewegungen der EUR-Zinskurve zurückführen.
Analyse des Marktrisikos
Zinsänderungsrisiko des Bankbuches
Zinsänderungsrisiko ist das Risiko negativer Veränderungen auf den Economic Value (Barwert) oder auf den Nettozinsertrag aufgrund von Veränderungen des Zinsumfeldes. Dieses Risiko entsteht bei Inkongruenz der Laufzeiten, der Zinsanpassungszeitpunkte, des Basisrisikos sowie des Optionsrisikos von Aktiva und Passiva einschließlich Derivate.
Zur Feststellung des Zinsrisikos werden alle Finanzinstrumente, einschließlich der außerbilanziellen, verwendet um die Auswirkung von bestimmten Zinsszenarien auf den Barwert sowie den Nettozinsertrag zu ermitteln. Limits und Grenzwerte sind für beide Sichtweisen des Zinsänderungsrisikos des Bankbuchs, die Veränderung der Barwerte sowie die Veränderungen des Nettozinsertrages implementiert. Positionen ohne vertraglich fixierte Laufzeit oder Zinsanpassung, wie beispielsweise Sichteinlagen und Überziehungen, werden modelliert. Für Positionen, bei denen die Kund:in das Recht besitzt, vorzeitige Zahlungen zu tätigen, werden Vorauszahlungsmodelle angewandt.
Im Jahr 2023 wurden die Verhaltensmodelle für Kontoüberziehungen, Kreditkartenforderungen und Betriebsmittelkredite ohne Laufzeit für die Steiermärkische Sparkasse aktualisiert. Die Rekalibrierung für Sichteinlagen und vorzeitige Kreditrückzahlungen ist für 2024 geplant. Für die Sparkasse Bank AD Skopje erfolgt die Rekalibrierung der Sichteinlagen ebenfalls 2024.
Für die interne Risikorechnung sowie für das aufsichtsrechtliche Zinsrisikomaß wird die maximale Zinsänderung nach unten gemäß Artikel 4 (k) der EBA Regulatory Technical Standard on the supervisory outlier tests (EBA/RTS/2022/10) angewendet. Aufgrund der angestiegenen Zinsen, besonders in den Währungen EUR und USD werden diese Floors jedoch zunehmend irrelevant.
Credit-Spread-Risiko
Das Credit-Spread-Risiko ist das Risiko der negativen Veränderung des Marktwerts von Finanzinstrumenten aufgrund von Veränderungen des Marktpreises für das Kreditrisiko, der Liquidität und der Veränderung anderer potenzieller Merkmale kreditrisikobehafteter Instrumente. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist dem Credit-Spread-Risiko im Zusammenhang mit seinem Wertpapierportfolio im Bankbuch ausgesetzt.
Die Berechnung des Credit-Spread-Risikos für die Wertpapiere des Bankbuchs erfolgt auf Basis einer historischen Simulation. Dabei wird der maximale (hypothetische) Wertverlust, der durch Credit-Spread-Risikofaktoren über einen Zeithorizont von einem Jahr auftreten kann, ermittelt. Die Berechnung basiert auf Credit-Spread-Sensitivitäten
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 140
(CR01) und als Risikofaktoren werden Asset Swap Spreads für Staatsanleihen und iTRAXX Credit Default Swap Indizes für Unternehmensanleihen verwendet. Das Ergebnis wird in den ICAAP Berechnungen verwendet, um die entsprechende Kapitalunterlegung für das Bankbuchportfolio zu ermitteln.
Für Bankbuch Positionen wird zukünftig das Risiko einer Veränderung des Spreads (abgeleitet aus historischen Daten) eines Instruments unter der Annahme der gleichen Bonitätseinstufung, d. h. wie sich der Credit-Spread innerhalb einer bestimmten Bonitätseinstufung/eines bestimmten Ausfallwahrscheinlichkeitsbereichs bewegt, in Bezug auf den Economic Value (Barwert) bzw. des Nettozinsertrages berechnet.
Wechselkursrisiko
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist verschiedenen Arten von Wechselkursrisiken ausgesetzt. Diese umfassen sowohl Risiken aus offenen Fremdwährungspositionen als auch sonstige wechselkursbezogene Risiken.
Risiken aus offenen Fremdwährungspositionen sind Wechselkursrisiken, die aus einer Inkongruenz von Aktiva und Passiva oder währungsbezogenen Finanzderivaten entstehen. Diese Risiken haben ihren Ursprung in kundenbezogenen Transaktionen oder dem Eigenhandel und unterliegen täglicher Überwachung und Steuerung. Das Fremdwährungsrisikovolumen ist durch aufsichtsrechtliche und interne Limite beschränkt. Die internen Limits werden vom Team ALM festgelegt.
In der folgenden Tabelle sind die offenen Fremdwährungsposten des Steiermärkische Sparkasse-Konzern zu den angegebenen Stichtagen ausgewiesen (ohne strukturellen Devisenpositionen aus Beteiligungen an ausländischen Tochtergesellschaften).
in EUR MioDez 23Dez 22
Bosnische Mark (BAM)26,722,0
Britischer Pfund (GBP)0,30,1
Japanischer Yen (JPY)0,10,0
Kroatische Kuna (HRK)0,00,2
Mazedonischer Denar (MKD)12,43,4
Schweizer Franken (CHF)0,62,4
US Dollar (USD)1,22,4
Sonstige Währungen0,40,4
Gesamt41,730,8
Der Anstieg der offenen Positionen resultiert aus den Heimwährungen Bosnische Mark (BAM) sowie Mazedonischer Denar (MKD) der Auslandsbeteiligungen Sparkasse Bank d.d. BiH und Sparkasse Bank AD Skopje.
Im Gesamtrisikobetrag für Fremdwährungsrisiken werden zusätzlich strukturelle Devisenpositionen aus Beteiligungen an ausländischen Tochtergesellschaften berücksichtigt.
Aktienrisiko
Das Aktienrisiko beschreibt die Sensitivität von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Finanzinstrumenten in Bezug auf Veränderungen in der Höhe oder bei der Volatilität der Marktpreise von Aktien. Das im Steiermärkische Sparkasse-Konzern bestehende Limit mit maximal 2,0% des Wertpapierportfolios wurde im Jahr 2023 nicht überschritten.
Hedging
Zur Reduzierung von Zinsänderungsrisiken können ausgewählte Kundenpositionen oder eigene Emissionen mittels derivativer Instrumente (Swaps) abgesichert werden. Das für das Management des Zinsänderungsrisikos zuständige Lenkungsgremium ist das Team ALM sowie das übergeordnete Performance Team.
Die „Hedging“-Aktivitäten konzentrieren sich gemäß den Zielen des Risikomanagements auf die beiden Hauptsteuerungsgrößen das Zinsergebnis einerseits und das Marktwertrisiko andererseits. Im weiteren Sinn wird unter "Hedging" eine wirtschaftliche Aktivität zur Minderung von Risiken verstanden, die jedoch nicht zwangsläufig als Sicherungsbeziehung gemäß den relevanten IFRS-Bestimmungen berechtigt. Wenn möglich wird die Bilanzierung von „Hedges“ nach IFRS verwendet, um Bewertungsinkongruenzen aufgrund von Hedging-Aktivitäten zu vermeiden.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 141
Im Rahmen der IFRS-konformen Sicherungsbilanzierung finden „Cashflow Hedges“ und „Fair Value Hedges“ Verwendung. „Hedges“ innerhalb des Steiermärkische Sparkasse-Konzerns werden gegebenenfalls zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos oder zur Absicherung des Währungsrisikos verwendet.
42.Liquiditätsrisiko
Definition und Überblick
Das Liquiditätsrisiko wird vom Steiermärkische Sparkasse-Konzern entsprechend den Grundsätzen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht sowie den europäischen und österreichischen gesetzlichen Rahmenbedingungen Verordnung (EU) 575/2013, Verordnung (EU) 2015/61 und Kreditinstitute- Risikomanagementverordnung (KI RMV) in der jeweils aktuell gültigen Fassung betrachtet. Dementsprechend wird unterschieden zwischen dem Marktliquiditätsrisiko, d.h. dem Risiko, dass die Unternehmen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern aufgrund unzureichender Markttiefe oder wegen Marktstörungen nicht in der Lage sind, eine Position zu schließen, und dem Refinanzierungsrisiko, d.h. dem Risiko, dass die Banken im Steiermärkische Sparkasse-Konzern nicht in der Lage sein werden, erwartete oder unerwartete Verpflichtungen aus gegenwärtigen und zukünftigen Cashflows und Sicherheiten effizient zu erfüllen, ohne dadurch ihr Tagesgeschäft oder die Finanzlage der Konzernmitglieder zu beeinträchtigen.
Das Refinanzierungsrisiko wird weiter in das Insolvenzrisiko und das strukturelle Liquiditätsrisiko gegliedert. Ersteres ist das kurzfristige Risiko, dass gegenwärtige oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht zur Gänze, zeitgerecht und auf wirtschaftlich gerechtfertigte Weise erfüllt werden können, während das strukturelle Liquiditätsrisiko das langfristige Risiko von Verlusten aufgrund einer Änderung der Refinanzierungskosten oder des Bonitätsaufschlags des Konzerns betrifft.
Liquiditätsstrategie
Auch 2023 blieben Kundeneinlagen die primäre Refinanzierungsquelle des Steiermärkische Sparkasse-Konzern. Das Volumen an Kundeneinlagen stieg zum Jahresende auf 15.979,9 Mio. EURO (2022: 15.672,8 Mio. EURO), das sind 75,0% der Bilanzsumme. Die Loan to Deposit Ratio ist auf 94,0% gesunken. Die modifizierte Loan to Deposit Ratio (erweitert um verbriefte Einlagen an Kund:innen exkl. Banken) beträgt 90,5%.
Die Liquiditätsstrategie des Steiermärkische Sparkasse-Konzern für 2023 wurde erfolgreich umgesetzt. Die wesentlichen Punkte der Liquiditätsstrategie umfassen:
Reinvestitionsstrategie: Halten eines ausreichend hohen High Liquid Assets Wertpapierportfolios zur Einhaltung der regulatorischen und internen Liquiditätskennzahlen – Collateral Management
Adäquate Fristigkeitsstruktur bei der Liquiditätsneuaufnahme (Interbankgelder)
Begebung von Emissionen an Kunden
Steuerung der regulatorischen und internen Liquiditätsrisikokennziffern Liquidity Coverage Ratio, Net Stable Funding Ratio, Survival Period Analysis sowie Structural Liquidity Ratio
Steuerung der modifizierten Loan to Deposit Ratio
Steuerung des Nostro Account Managements
Steuerung und Reporting der im Notfallsplan des Steiermärkische Sparkasse-Konzern definierten Frühwarnindikatoren (Negative Publicity, Distance to Insolvency, Survival Period Analysis, Entwicklung Spareinlagen, NPL Coverage Ratio und modifizierte Loan to Deposit Ratio).
Im Jahr 2023 wurden rd. 298,9 Mio. EURO Anleihen zum Verkauf an Kund:innen emittiert. Das Emissionsvolumen überstieg damit das Volumen von Ausläufern bzw. Rückkäufen.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat 2023 das TLTRO Volumen vollständig rückgeführt.
Liquiditätskennzahlen
Die aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahlen der LCR (Liquidity Coverage Ratio) und der NSFR (Net Stable Funding Ratio) sind gut im Steiermärkische Sparkasse-Konzern verankert. Die LCR entsprechend der Verordnung
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 142
(EU) 2015/61 sowie die NSFR gemäß der Verordnung (EU) No 575/2013 in der jeweils aktuell gültigen Fassung werden im Steiermärkische Sparkasse-Konzern berechnet.
Die LCR wird auf Einzelinstitutsebene auf täglicher Basis berechnet und monatlich der Bankenaufsicht gemeldet. Zusätzlich wird die NSFR monatlich berechnet und quartalsweise der Aufsicht übermittelt.
Sowohl die LCR als auch die NSFR sind Teil des internen „Risk Appetite Statements“ (RAS). Um eine LCR sowie NSFR zu gewährleisten, die komfortabel über dem regulatorischen Limit von 100% liegen, werden die Limits im RAS entsprechend festgelegt.
Das kurzfristige Liquiditätsrisiko (Insolvenzrisiko) wird durch eine „Survival Period“ Analyse auf Einzelinstituts- und Konzernebene gemessen und begrenzt. Diese Analyse gibt jenen maximalen Zeitraum an, den eine Bank in verschieden definierten Szenarien, darunter einer schweren kombinierten systemischen und unternehmensspezifischen Krise unter Einbeziehung von liquiden Aktiva überstehen kann. Die zugrunde liegenden Annahmen umfassen drastische Einschränkungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von kurz- und langfristigen Kapitalmarktfinanzierungen bei gleichzeitigen signifikanten Abflüssen von Kundeneinlagen. Des Weiteren wird eine erhöhte Inanspruchnahme von Garantien und Kreditzusagen pro Kundengruppe simuliert, und der mögliche zusätzliche Abfluss von Sicherheiten aus besicherten Derivaten in Stressszenarien modelliert. Die SPA deckt einen Stresszeitraum von bis zu 12 Monaten ab und wird wöchentlich auf Einzelinstitutsebene berechnet.
Die „strukturellen Liquiditäts-Gaps“ der Steiermärkische Sparkasse und des Steiermärkische Sparkasse-Konzerns werden regelmäßig mittels der internen Liquiditätskennzahl „Structural Liquidity Ratio“ (STRL) berichtet und überwacht. Die STRL wird auf Einzelinstitutsebene monatlich berechnet.
Alle oben genannten Metriken (LCR, NSFR, SPA und STRL) werden regelmäßig an das Team ALM sowie an den Vorstand berichtet. Das Konzentrationsrisiko hinsichtlich der Finanzierungsstruktur sowie der „Counterbalancing Capacity“ (CBC) wird regelmäßig überwacht und für die Steiermärkische Sparkasse an den Regulator gemeldet. Das „Funds Transfer Pricing“ (FTP) des Steiermärkische Sparkasse-Konzern wird als Steuerungsinstrument für das Management des strukturellen Liquiditätsrisikos verwendet.
Methoden und Instrumente zur Risikominderung
Neben der regelmäßigen Liquiditätsberichterstattung an das Team ALM und den Gesamtvorstand ist das FTP-System („Funds Transfer Pricing“) ein weiteres wichtiges Instrument zur Steuerung des Liquiditätsrisikos innerhalb des Steiermärkische Sparkasse-Konzerns. Da die Planung des Refinanzierungsbedarfs für das Liquiditätsmanagement von grundlegender Bedeutung ist, wird tourlich eine detaillierte Übersicht über den Refinanzierungsbedarf im Planungszeitraum für den gesamten Steiermärkische Sparkasse-Konzern erstellt.
Der umfassende Krisenplan der Steiermärkische Sparkassen stellt die Koordination aller in das Liquiditätskrisenmanagement involvierten Parteien im Krisenfall sicher, dieser wird laufend aktualisiert. Die Krisenpläne der Tochterunternehmen werden lokal erstellt.
Analyse des Liquiditätsrisikos
Liquiditätsdeckungsquote
Die aufsichtsrechtliche LCR wird vom Steiermärkische Sparkasse-Konzern für die interne Überwachung und Steuerung der Liquiditätsposition verwendet. Um sicherzustellen, dass die LCR sowohl über dem aufsichtsrechtlichen Limit als auch über dem internen Limit bleibt, überwacht der Steiermärkische Sparkasse-Konzern die kurzfristigen Liquiditätszuflüsse und -abflüsse sowie die verfügbare realisierbare Liquidität („Counterbalancing Capacity“).
in EUR MioDez 23Dez 22
   
Liquiditätspuffer4.061,73.085,9
Netto-Liquiditätsabfluss2.165,81.560,4
Liquiditätsdeckungsquote187,5%197,8%
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 143
Struktureller Liquiditäts-Gap
Die langfristige Liquiditätsposition wird mittels struktureller Liquiditäts-Gaps auf Basis vertraglicher und teilweise modellierter Cashflows aller liquiditätsrelevanter Positionen der Bilanz gesteuert. Sie wird für jede vom Volumen her relevante Währung einzeln berechnet.
Grundsätzlich werden die Cashflows auf Basis der vertraglichen Fälligkeiten bzw. entsprechend dem Tilgungsplan den Laufzeitbändern zugeordnet. Alle Kundenprodukte mit unbestimmter Laufzeit (z.B. Sichteinlagen und Kontokorrentbestände) werden entsprechend einem Abreifungsprofil, basierend auf dem statistisch beobachteten Kundenverhalten, dargestellt.
0-12 Monate1-3 Jahre3-5 Jahre> 5 Jahre
in EUR MioDez 23Dez 22Dez 23Dez 22Dez 23Dez 22Dez 23Dez 22
Liquiditäts-Gap1.673,11.389,6906,11.248,2523,2842,8-3.038,8-3.324,1
Ein Überhang der Aktiva wird mit positivem Vorzeichen dargestellt, ein Überhang der Passiva mit negativem Vorzeichen. Zuflüsse aus liquiden Wertpapieren und anderen zentralbankfähigen Aktiva in Höhe von 1.347,0 Mio. EURO (hievon 517,8 Mio. EURO andere zentralbankfähige Aktiva), die als Sicherheit bei den für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern zugänglichen Zentralbanken verwendet werden können, werden nicht mit der vertraglichen Fälligkeit, sondern im ersten Laufzeitband berücksichtigt.
Realisierbare Liquidität
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern beobachtet regelmäßig seine realisierbare Liquidität, die aus dem Kassenbestand, den Überschussreserven bei Zentralnotenbanken, sowie aus unbelasteten zentralbankfähigen Aktiva und anderen liquiden Wertpapieren besteht. Diese Aktiva können kurzfristig mobilisiert werden, um potenzielle Abflüsse in einer Krise zu kompensieren.
Terminstruktur der realisierbaren Liquidität
in EUR Mio
bis 1 Woche
1 Woche -1 Monate
1-3 Monate
3-6 Monate
6-12 Monate
Dez 23
 
 
 
 
 
Kassenbestand, Überschussreserven
1.261,1
0,0
0,0
0,0
0,0
Liquide Aktiva -Wertpapiere/Lires
2.690,3
-21,0
-12,9
-33,8
-88,5
Andere zentralbankfähige Aktiva
517,8
0,0
0,0
0,0
0,0
Realisierbare Liquidität
4.469,3
-21,0
-12,9
-33,8
-88,5
in EUR Mio
bis 1 Woche
1 Woche -1 Monate
1-3 Monate
3-6 Monate
6-12 Monate
Dez 22
 
 
 
 
 
Kassenbestand, Überschussreserven
303,3
0,0
0,0
0,0
0,0
Liquide Aktiva - Wertpapiere/Lires
2.682,8
-21,8
-7,1
-12,0
-110,2
Andere zentralbankfähige Aktiva
407,0
0,0
50,0
100,0
100,0
Realisierbare Liquidität
3.393,1
-21,8
42,9
88,0
-10,2
Die Zahlen in der obigen Tabelle zeigen die Summe der möglichen realisierbaren Liquidität in einem „Going Concern“-Szenario unter Berücksichtigung von Abschlägen der Zentralbanken. In einem Krisenszenario können widrige Marktentwicklungen und Transferrestriktionen innerhalb des Konzerns das Gesamtvolumen reduzieren.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 144
Negative Zahlen stellen fällige Positionen der verfügbaren Liquiditätsreserve dar. Positive Zahlen mit Termin über einer Woche sind Positionen, die nicht unmittelbar als realisierbare Liquidität zur Verfügung stehen.
Finanzielle Verbindlichkeiten
In der folgenden Tabelle werden die Laufzeiten von vertraglich festgelegten, nicht diskontierten Cashflows finanzieller Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 und 31. Dezember 2022 dargestellt:
in EUR Mio
Buchwert
Vertragliche Cashflows
bis 1 Monat
1 - 12 Monate
1 - 5 Jahre
> 5 Jahre
Dez 23
Nicht-derivative Verbindlichkeiten
18.008,218.963,715.298,11.305,21.778,0582,4
Einlagen von Kreditinstituten1.356,12.225,270,6499,51.113,7541,4
Einlagen von Kunden15.979,916.020,015.225,8629,7124,240,2
Verbriefte Verbindlichkeiten509,0550,81,7117,6430,70,8
Nachrangige Verbindlichkeiten163,1167,60,058,4109,30,0
Derivative Verbindlichkeiten9,19,15,30,22,01,7
Derivate Bankbuch9,19,15,30,22,01,7
in EUR Mio
Buchwert
Vertragliche Cashflows
bis 1 Monat
1 - 12 Monate
1 - 5 Jahre
> 5 Jahre
Dez 22
Nicht-derivative Verbindlichkeiten
18.031,718.949,715.279,91.434,41.521,3714,1
Einlagen von Kreditinstituten1.881,52.696,7107,3944,6986,5658,4
Einlagen von Kunden15.672,815.750,115.172,4375,7159,742,2
Verbriefte Verbindlichkeiten314,3330,40,2109,2207,513,5
Nachrangige Verbindlichkeiten163,1172,40,04,8167,60,0
Derivative Verbindlichkeiten5,55,51,40,21,72,2
Derivate Bankbuch5,55,51,40,21,72,2
Die Kundeneinlagen setzen sich Ende 2023 aus 91,8% EUR, 3,8% BAM, 3,1% MKD, 0,8% USD und die restlichen 0,6% aus anderen Währungen zusammen. Das Volumen von täglich fälligen Kundeneinlagen lag am 31. Dezember 2023 bei 11,2 Mrd. EURO (2022: 12,1 Mrd. EURO).
Nach Kundensegmenten verteilten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zum 31. Dezember 2023 wie folgt: 63,1% private Haushalte, 8,5% größere Unternehmen, 22,1% Klein- und Mittelbetriebe, 1,8% sonstige Finanzinstitute und 4,5% öffentliche Hand.
43.Operationelles Risiko
In Übereinstimmung mit Artikel 4 Absatz 1 Nummer 52 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) definiert der Steiermärkische Sparkasse-Konzern das operationelle Risiko (OpRisk) als das Risiko von Verlusten, die durch Versagen von Personen, unzureichenden oder fehlerhaften internen Prozessen und Systemen oder durch externe Ereignisse, einschließlich rechtlicher Risiken, entstehen kann. Nichtfinanzielle Risiken (NFR) umfassen sowohl operationelles Risiko als auch Reputationsrisiko. Der operationelle Risikoappetit des Steiermärkische Sparkasse-Konzern legt die Limits und Eskalationsstufen im Einklang mit der Risikostrategie des Konzerns für das Eingehen von Risiken im Rahmen der Geschäftstätigkeit fest. Das OpRisk Regelwerk ist ein modularer, vernetzter und umfassender Ansatz, der in das Steuerungs- und Risikomanagementsystem der Banken und des Konzerns integriert ist. Das OpRisk Regelwerk erfüllt das interne Risikomanagement und externe regulatorische Anforderungen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 145
Organisation und Governance
Die Aufgaben des Operationellen Risikomanagements leiten sich aus dem „three lines of defence model“ ab. Das tägliche Management des operationellen Risikos ist die Hauptverantwortung des Linienmanagements. Das Linienmanagement ist verantwortlich für Identifizierung, Bewertung und Management des Risikos von Produkten, Aktivitäten, Prozessen und Systemen. Die Organisationseinheit „Strategisches Risikomanagement“ steuert unabhängig das konzernweite Management des operationellen Risikos, identifiziert Risiken und berichtet über diese auf Konzernebene. Die NFR-Funktion definiert das NFR-Rahmenwerk und fördert ein konsistentes System für den Konzern.
Das Local Operational Risk Committee (LORCO) nimmt Stellung zu strategischen Themen die signifikante Auswirkung auf das NFR-Profil haben können, dient als Abstimmungsplattform für Risikoentscheidungen betreffend nicht finanzielle Risiken und entscheidet über Maßnahmen oder Eskalationen an den Vorstand der Steiermärkische Sparkasse-Konzern.
Nichtfinanzielles Risiko Regelwerk und Quantifizierung
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verwendet seit 2009 den Advanced Measurement Approach (AMA) und teilweise den Basic Indicator Approach (BIA).
Das operationale Risiko Regelwerk besteht aus verschiedenen Elementen des AMA. Die Risikoidentifikation erfolgt durch die Erfassung interner Verlustdaten, Szenarioanalysen und Key Risk Indicators (KRI) zur Messung der Änderungen des Risikoniveaus. Risikoindikatoren werden periodisch überprüft, um Risikopotenziale für Verluste frühzeitig zu erkennen. Der Prozess der Risikoidentifizierung umfasst die Identifizierung neuer Risikotypen, Risikotreiber oder einen Risikoanstieg. Die Risikobewertung ist ein fortlaufender Prozess vom Linienmanagement, das proaktiv relevante nichtfinanzielle Risiken identifiziert, analysiert und die Wirksamkeit der Kontrollen zur Minderung evaluiert und die verbleibenden Risiken bewertet. Dies gilt sowohl für den Betrieb als auch für die Änderung der Bankprozesse (z. B. Zulassung neuer Produkte, Outsourcings). Das Linienmanagement bewertet die Risiken entsprechend der Auswirkung des Schadensausmaßes und meldet die Restrisiken an die entsprechenden Eskalationslinien zur Risikosteuerung. Der Level der nicht finanziellen Risken wird anhand einer Risikoskalierungsmatrix ermittelt, die die Kategorisierung für den Steiermärkische Sparkasse-Konzern festlegt. Die Risikoüberwachung von Korrekturmaßnahmen erfolgt regelmäßig. Die regelmäßige Risikoberichterstattung bietet detaillierte Informationen für die Geschäfts- und Risikomanagementeinheiten, die Geschäftsleitung und den Vorstand, allen voran der halbjährliche Group OpRisk Report, der über die jüngsten Verluste, die Verlustentwicklung, NFR-Entscheidungen, Risikoindikatoren, Schlüsselkennzahlen und den VaR des Steiermärkische Sparkasse-Konzern für operationelle Risiken informiert. Institute, die dem Basic Indicator Approach (BIA) folgen, haben interne Instrumente zur Erfassung von Verlustdaten, zur Zulassung neuer Produkte und Auslagerungen implementiert.
Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern werden die regulatorischen und wirtschaftlichen Kapitalanforderungen für operationale Risiko auf zwei Arten gemessen. In der Steiermärkische Sparkasse kommt der „Advanced Measurement Approach (AMA)“ zum Einsatz, in den Tochterbanken der „Basic Indicator Approach (BIA)“. Die Grundlage für die Berechnung der BIA Kapitalanforderung ist der Dreijahresdurchschnitt des Bruttoeinkommens, der mit einem Pauschalsatz von 15% multipliziert wird. Gemäß AMA wird das erforderliche Kapital anhand eines internen VaR-Modells unter Berücksichtigung interner Daten, externer Daten (Operational Riskdata eXchange Association Konsortialdaten), Szenarioanalyse, Geschäftsumfeld und interner Risikokontrollfaktoren berechnet. Die AMA-Kapitalberechnung basiert auf dem Verlustverteilungsansatz. Die einzelnen Verteilungen der Schadenhäufigkeit und des Schadenschweregrads werden berechnet und mit Hilfe der Monte-Carlo-Simulation zur Verlustverteilung ermittelt.
Darüber hinaus erhielt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern die Genehmigung, das Konzernversicherungsprogramm einschließlich der firmeneigenen Versicherungstochter (Erste Reinsurance s.a.) für den Risikotransfer und die Berücksichtigung als “Mitigant” in der Kapitalanforderungsberechnung im Rahmen des AMA zu nutzen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 146
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE UND SONSTIGE AKTIVA
44.Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Sachanlagen
Sachanlagen werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear auf die Restwerte abgeschrieben. Abschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“, Wertminderungen in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude33-66
Umbauten auf eigenen und fremden Liegenschaften15-50
Betriebs- und Geschäftsausstattung5-20
Personenkraftwagen 4-8
IT-Hardware 4-6
Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Gewinne oder Verluste aus Wertminderungen oder Wertaufholungen und aus der Ausbuchung des Vermögenswerts (ermittelt als Differenz zwischen dem Nettoerlös aus der Veräußerung und dem Buchwert des Vermögenswerts), werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien (Grundstücke oder Gebäude oder Teile von Gebäuden oder beides), die zur Vermietung und Verpachtung und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden in der Bilanz in dem Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ erfasst.
Der Mietertrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen“ erfasst. Die Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“ ausgewiesen. Die lineare Abschreibung erfolgt auf Basis der Nutzungsdauer. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von als Finanzinvestition gehaltenen Gebäuden bewegt sich in der Bandbreite von 15 bis 100 Jahren. Sowohl Wertminderungen als auch Zuschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ dargestellt.
Immaterielle Vermögenswerte
Die Immateriellen Vermögenswerte des Steiermärkische Sparkasse-Konzern umfassen Software, Kundenstock und sonstige immaterielle Vermögenswerte.
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer unter Anwendung der linearen Methode abgeschrieben. Die Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“ erfasst.
Den Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:
Nutzungsdauer in Jahren
Computersoftware4 - 10
Kundenstockbis zu 10
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 147
Wertminderungen
Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt auf individueller Ebene des Vermögenswerts, wenn der Vermögenswert Mittelzuflüsse generiert, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte sind. Ein typisches Beispiel sind als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Ansonsten erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE), der der Vermögenswert angehört.
Wertminderungen oder Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Immaterielle Vermögenswerte, eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR MioAnschaf-Veränd.Währungs-ZugängeAbgängeUm-Anschaf-
fungs-Kons.-umrech-  gliederungfungs-
wertekreisnung   werte
2022(+)(+/-)(+)(-)(+/-)2023
       
Immaterielle Vermögenswerte61,20,0-0,15,6-0,10,066,6
Firmenwerte0,00,00,00,00,00,00,0
Kundenstock10,60,00,00,00,00,010,6
Sonstige (insbesondere Software)50,60,00,05,6-0,10,056,0
Sachanlagen329,60,0-0,120,1-26,8-0,7322,1
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude138,90,00,02,3-2,0-0,7138,4
BGA, EDV und sonstige Sachanlagen
121,40,00,08,6-3,90,0126,0
Sonstige Mobilien69,40,00,09,2-20,90,057,6
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien163,90,00,08,0-2,50,7170,0
Gesamt554,70,0-0,233,6-29,40,0558,8
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 148
Kumulierte Abschreibungen
Immaterielle Vermögenswerte, eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR MioKumulierteWährungs-Plan-Außerpl.Veränd.Buch-Buch-
Abschrei-umrech-mäßigeZu-/Kons.-werte2)werte
bungennungAbschrei-Abschrei-kreis 
  bungenbungen 20232022
(-)(+/-)(-)(+/-)1)(+/-) 
      
Immaterielle Vermögenswerte-53,20,0-5,70,00,013,513,7
Firmenwerte0,00,00,00,00,00,00,0
Kundenstock-10,60,00,00,00,00,00,0
Sonstige (insbesondere Software)-42,50,0-5,70,00,013,513,7
Sachanlagen-186,50,0-18,9-0,20,0135,6145,9
Eigengenutzte Grundstücke und
Gebäude-72,00,0-2,7-0,10,066,468,9
BGA, EDV und sonstige
Sachanlagen-93,00,0-6,4-0,10,033,031,1
Sonstige Mobilien-21,50,0-9,80,00,036,145,9
Als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien-72,20,0-3,2-0,30,097,994,0
Gesamt-311,90,1-27,8-0,50,0246,9253,6
1) Außerplanmäßige Abschreibungen sind im sonstigen betrieblichen Aufwand enthalten.
2) Die Entwicklung der Nutzungsrechte wird in Note 47 näher erläutert.
Nutzungsrechte: Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR MioBuch-Buch-
wertewerte
20232022
 
Sachanlagen15,515,1
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude15,014,6
BGA, EDV und sonstige Sachanlagen0,00,0
Sonstige Mobilien0,50,5
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien0,30,2
Gesamt15,815,3
Im Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ sind keine Buchwerte von Immobilien, die im Rahmen von Operating Leasing-Verträgen vermietet werden, enthalten.
Details zu den in der Bilanz aktivierten Nutzungsrechten aus Leasingverträgen, bei denen der Steiermärkische Sparkasse-Konzern Leasingnehmer ist, werden in Note 47 Steiermärkische Sparkasse-Konzern als Leasingnehmer beschrieben.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 149
Fair Value und Fair Value-Hierarchie von als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR Mio
Buchwert
Fair Value
Level 1
Level 2
Level 3
2023
2023
 
 
 
 
 
 
 
 
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
98,2
222,7
0,0
0,0
222,7
in EUR Mio
Buchwert
Fair Value*)
Level 1
Level 2
Level 3
2022
2022
 
 
 
 
 
 
 
 
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
94,2
211,6
0,0
0,0
211,6
*) Anpassung des Vorjahreswertes bedingt durch eine geänderte Darstellung.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden auf wiederkehrender Basis zum Fair Value bewertet.
Die Fair Values von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden von Expert:innen mit entsprechender fachlicher Qualifikation ermittelt. Für Immobilien, die sich im Besitz des Steiermärkische Sparkasse-Konzern befinden, werden die Bewertungen hauptsächlich mittels des Vergleichswert- und Ertragswertverfahrens durchgeführt. Grundlagen sind ein Vergleich und eine Analyse von entsprechend vergleichbaren Vermögensanlagen- und Miettransaktionen, zusammen mit einem Nachweis der Nachfrage in der Nähe der jeweiligen Immobilie. Die Merkmale von derartigen vergleichbaren Transaktionen werden unter Berücksichtigung von Größe, Lage, Konditionen, Verpflichtungen und anderen materiellen Faktoren auf den Vermögenswert angewendet. Derartige Bewertungen werden in Level 3 der Fair Value-Hierarchie ausgewiesen.
45.Sonstige Vermögenswerte
in EUR Mio20232022
 
 
Vorauszahlungen4,34,5
Vorräte   11,16,9
Übrige Vermögensgegenstände   26,621,1
Sonstige Vermögenswerte   42,032,6
Unter den Vorräten werden vor allem Immobilien-Projektentwicklungen ausgewiesen. Der Posten „Übrige Vermögensgegenstände“ beinhaltet im Wesentlichen offene Verrechnungsforderungen aus der Wertpapier- und Zahlungsverkehrsabwicklung.
Treuhandvermögen
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern bietet Treuhandgeschäfte und sonstige treuhänderische Leistungen an, bei denen er im Namen von Kund:innen Vermögenswerte hält oder investiert. Treuhänderisch gehaltene Vermögenswerte werden im Konzernabschluss nicht ausgewiesen, da sie keine Vermögenswerte des Steiermärkische Sparkasse-Konzern sind.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 150
LEASING
Ein Leasingverhältnis ist ein Vertrag oder Teil eines Vertrags, der gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung eines Vermögenswerts berechtigt.
46.Steiermärkische Sparkasse-Konzern als Leasinggeber
Auf Leasinggeberseite wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasingverhältnissen unterschieden. Finanzierungsleasing ist ein Leasingverhältnis, bei dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Vermögenswert übertragen werden. Beim Finanzierungsleasing weist der Steiermärkische Sparkasse-Konzern eine Forderung gegenüber der Leasingnehmer:in in dem Posten „Forderungen aus Finanzierungsleasing“ aus. Die Forderung entspricht dem Barwert der vertraglich vereinbarten Zahlungen unter Berücksichtigung etwaiger Restwerte. Zinserträge aus Forderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ erfasst.
Im Falle von Operating Leasingverhältnissen, welche andere als Finanzierungsleasingverhältnisse sind, werden die Leasinggegenstände im Posten „Sachanlagen“ oder „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ ausgewiesen und nach den für die jeweiligen Vermögenswerte geltenden Grundsätzen abgeschrieben. Leasingerträge werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasingverträgen“ erfasst.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern mindert Risiken aus allen etwaigen Rechten, die sie an den zugrundeliegenden Vermögenswerten behält. Dies wird vor allem durch Restwertgarantien, variable Leasingzahlungen in Fällen, in denen vereinbarte Obergrenzen überschritten werden, und Rückkaufvereinbarungen mit Dritten, erreicht.
Die überwiegende Mehrheit der Leasingverhältnisse, bei denen der Steiermärkische Sparkasse-Konzern als Leasinggeber tätig ist, betrifft Finanzierungsleasing.
Finanzierungsleasing
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verleast im Rahmen von Finanzierungsleasing Mobilien. Für Forderungen aus Finanzierungsleasing ergibt sich die folgende Überleitung des Brutto-Investitionswerts auf den Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen:
in EUR Mio20232022
 
Ausstehende Leasingzahlungen584,9544,3
Nicht garantierte Restwerte4,03,9
Bruttoinvestition588,9548,2
Nicht realisierter Finanzierungsertrag-45,4-40,2
Nettoinvestition543,5508,0
Barwert nicht garantierter Restwerte-3,5-3,5
Barwert ausstehender Leasingzahlungen540,0504,4
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 151
Restlaufzeitengliederung
Bruttoinvestition
Barwert ausstehender Leasingzahlungen
Bruttoinvestition
Barwert ausstehender Leasingzahlungen
in EUR Mio
2023
2023
2022
2022
 
 
< 1 Jahr
120,7
110,7
113,5
104,1
1-2 Jahre
152,6
141,9
137,4
126,6
2-3 Jahre
132,1
120,9
121,9
112,2
3-4 Jahre
101,8
92,4
101,9
94,6
4-5 Jahre
64,3
58,2
57,5
53,5
> 5 Jahre
17,4
15,9
16,0
13,3
Gesamt
588,9
540,0
548,2
504,4
In 2023 wurden Zinserträge für Forderungen aus Finanzierungsleasing in Höhe von 30,4 Mio. EURO erfasst (2022: 14,9 Mio. EURO). Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Forderungen aus Finanzierungsleasing sind in dem Posten „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ (Note 10) ausgewiesen.
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtBuchwert
2023  
Regierungen3,63,00,00,06,70,00,00,00,0-0,16,6
Kreditinstitute0,60,00,00,00,60,00,00,00,00,00,6
Sonstige Finanzinstitute7,50,00,00,07,6-0,10,00,00,0-0,17,5
Nicht finanzielle Gesellschaften309,688,16,90,0404,6-1,4-3,7-2,80,0-7,9396,8
Haushalte114,87,12,20,0124,1-0,5-0,3-1,20,0-2,0122,1
Gesamt436,198,39,10,0543,5-1,9-4,0-4,00,0-10,0533,5
2022           
Regierungen2,81,20,00,03,90,00,00,00,00,03,9
Kreditinstitute0,30,00,00,00,30,00,00,00,00,00,3
Sonstige Finanzinstitute5,30,10,00,05,4-0,10,00,00,0-0,15,3
Nicht finanzielle Gesellschaften283,685,06,60,0375,2-1,6-3,1-2,50,0-7,2368,0
Haushalte113,57,62,00,0123,1-0,4-0,3-1,10,0-1,8121,3
Gesamt405,693,88,60,0507,9-2,1-3,4-3,70,0-9,1498,8
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 152
Operating Leasing
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verleast im Rahmen von Operating Leasing sowohl Mobilien als auch Immobilien.
Fälligkeitsanalyse von Leasingverbindlichkeiten aus Operating Leasing Verträgen
in EUR Mio20232022
 
< 1 Jahr16,119,0
1-2 Jahre20,321,2
2-3 Jahre11,319,4
3-4 Jahre9,99,6
4-5 Jahre7,77,3
> 5 Jahre 28,827,4
Gesamt94,2103,8
In 2023 wurden Erträge aus variablen Leasingzahlungen von Operating-Leasingverträgen in Höhe von 20,9 Mio. EURO (2022: 23,1 Mio. EURO) erfasst. Für weitere Informationen zu Mieterträgen verweisen wir auf Note 7 Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen.
47.Steiermärkische Sparkasse-Konzern als Leasingnehmer
Gemäß IFRS 16 weist die Leasingnehmer:in sowohl den Vermögenswert, welcher das Nutzungsrecht darstellt, als auch die Verbindlichkeit, welche die Verpflichtung der Leasingzahlungen darstellt, in der Bilanz aus.
Das Nutzungsrecht wird über die kürzere Zeitspanne aus Nutzungsdauer oder Leasinglaufzeit abgeschrieben. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern verwendet die lineare Abschreibungsmethode. Nutzungsrechte werden in der Bilanz als „Sachanlagen“ erfasst. Im Falle einer Untervermietung an Dritte wird Operating Leasing im Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ und Finanzierungsleasing im Posten „Forderungen aus Finanzierungsleasing“ ausgewiesen.
Zu Beginn wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch offenen Leasingzahlungen bewertet. Die Leasingzahlungen beinhalten auch den Ausübungspreis einer Kaufoption und Entschädigungszahlungen für die Kündigung des Leasingverhältnisses berücksichtigt, sofern die Ausübung dieser Optionen durch den Steiermärkische Sparkasse-Konzern hinreichend sicher ist.
Bei der Ermittlung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Steiermärkische Sparkasse-Konzern üblicherweise den Grenzfremdkapitalzinssatz als Abzinsungssatz. Für Mobilien besteht der Grenzfremdkapitalzinssatz aus dem Basiszinssatz Euribor, angepasst um Aufschläge auf Basis des Ratings der Gesellschaft, der Kredithöhe, der Laufzeit und der Besicherung. Die Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes für Immobilien besteht aus zwei Komponenten, dem Marktzinssatz und dem Zinssatz für die Einzelimmobilie. Der Marktzinssatz berücksichtigt die Laufzeit, die Bonität und den Basiszinssatz Euribor und wird aus vorhandenen Bankdaten abgeleitet. Der Zinssatz für die Einzelimmobilie ist ein Zuschlag auf den Marktzinssatz und basiert auf der Qualität der Einzelimmobilie. In der Bilanz werden die Leasingverbindlichkeiten im Posten „Leasingverbindlichkeiten“ ausgewiesen.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern mietet vorrangig Immobilien wie Gebäude und Grundstücke für Büros, Filialen und Parkplätze. Zusätzlich werden Mobilien wie IT Ausstattung und Geldausgabeautomaten für den Geschäftsbetrieb gemietet.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 153
Nutzungsrechte
in EUR Mio
2023
2022
Buchwert
Zugänge
Abschreibung
Buchwert
Zugänge
Abschreibung
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude15,03,4-2,814,63,9-2,7
Sachanlagen0,50,1-0,10,50,1-0,1
Fälligkeitsanalyse von Leasingverbindlichkeiten auf Basis nicht diskontierter Cashflows
in EUR Mio20232022
 
< 1 Jahr1,51,4
1-5 Jahre9,19,0
> 5 Jahre 6,25,8
Gesamt16,816,2
Der in der Berichtsperiode als Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten erfasste Betrag beläuft sich auf 0,2 Mio. EURO (2022: 0,2 Mio. EURO). Darüber hinaus wurden Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert, für die die Ausnahmeregelung gemäß IFRS 16 in Anspruch genommen wurde, in Höhe von 0,1 Mio. EURO (2022: 0,1 Mio. EURO) bzw. 0,0 Mio. EURO (2022: 0,0 Mio. EURO) erfasst. In 2023 beläuft sich der gesamte Zahlungsmittelabfluss (Cashflow) aus Leasingverhältnissen auf 2,6 Mio. EURO (2022: 2,5 Mio. EURO).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 154
RÜCKSTELLUNGEN, EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND RECHTSSTREITIGKEITEN
48.Sonstige Verbindlichkeiten
in EUR Mio20232022
 
 
Erhaltene Vorauszahlungen0,61,6
Übrige Verbindlichkeiten   107,7103,5
Sonstige Verbindlichkeiten   108,3105,1
Zum 31. Dezember 2023 sind in der Zeile „Erhaltene Vorauszahlungen“ Vertragsverbindlichkeiten gemäß IFRS 15 in Höhe von 0,6 Mio. EURO (2022: 1,6 Mio. EURO) erfasst. Im Berichtsjahr 2023 erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, betragen 1,1 Mio. EURO (2022: 0,9 Mio. EURO).
Der Posten „Übrige Verbindlichkeiten“ enthält insbesondere offene Verrechnungsposten sowie sonstige Verbindlichkeiten aus Leistungen an Arbeitnehmer:innen.
49.Rückstellungen
Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Der Bilanzposten „Rückstellungen“ beinhaltet:
Rückstellungen für leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter:innen die entsprechend den Anforderungen von IAS 19 bilanziert werden;
Rückstellungen für erwartete Kreditverluste aus Kreditzusagen und Finanzgarantien, die entsprechend den Anforderungen des IFRS 9 bilanziert werden; und
übrige Arten von Rückstellungen, die nach IAS 37 bilanziert werden wie z.B. Rückstellungen für Rechtsfälle, Restrukturierungen, Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Die Bildung von Rückstellungen erfordert Ermessensentscheidungen, inwieweit der Konzern aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine Verpflichtung hat und ob der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung erforderlich ist. Weiters sind Schätzungen in Bezug auf Höhe und Fälligkeit der zukünftigen Zahlungsströme notwendig, wenn die Höhe der Rückstellung ermittelt wird. Details zu Rückstellungen für außerbilanzielle Kreditrisiken werden in Note 32 Kreditrisikovolumen ausgewiesen. Rechtsfälle, die nicht die Kriterien zur Bildung einer Rückstellung erfüllen, sind in Note 50 Eventualverbindlichkeiten beschrieben.
Es kann zwischen folgenden Arten von Rückstellungen in der Geschäftstätigkeit des Steiermärkische Sparkasse-Konzern unterschieden werden:
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 155
in EUR Mio20232022
 
 
Leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter132,8128,7
Kreditzusagen und Finanzgarantien im Anwendungsbereich von IFRS 9  42,844,2
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten   3,06,8
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 92,76,1
Sonstige Rückstellungen   5,72,9
Rückstellungen   187,0188,8
Leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter:innen
Die leistungsorientierten Versorgungspläne des Steiermärkische Sparkasse-Konzern umfassen Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen. Diese beziehen sich größtenteils auf Versorgungspläne in Österreich und werden nachfolgend näher beschrieben. Darüber hinaus bestehen leistungsorientierte Versorgungspläne für ausländische Tochtergesellschaften in Bosnien und Nordmazedonien.
In Österreich bestehen leistungsorientierte Pensionspläne überwiegend für im Ruhestand befindliche Mitarbeiter:innen. Die Pensionsverpflichtungen für aktive Dienstnehmer:innen wurden an externe Pensionskassen übertragen. Im Steiermärkische Sparkasse-Konzern verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die Ansprüche bereits vor Inkrafttreten der Pensionsreform zum 31. Dezember 1998 im Ruhestand befindlicher Dienstnehmer:innen sowie Anwartschaften aus darauf basierenden Hinterbliebenenpensionen.
Arbeitnehmer:innen von österreichischen Gesellschaften, deren Dienstverhältnis im Steiermärkische Sparkasse-Konzern vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, haben im Falle einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch die Arbeitgeber:in oder durch Pensionierung Anspruch auf eine Abfertigungszahlung. Die Höhe dieser Zahlung ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und dem jeweiligen Lohn bzw. Gehalt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses. Bei Arbeitnehmer:innen, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, ist ein beitragsorientiertes System vorgesehen. Die Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst.
Jubiläumsgelder sind kollektivvertraglich festgelegte, einmalige, vom Entgelt und der Betriebszugehörigkeit abhängige Sonderzahlungen unter Voraussetzung einer bestimmten Mindestdauer des Dienstverhältnisses.
Im Sinne des IAS 19 qualifizieren sich Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, während Jubiläumsgelder andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer:innen darstellen.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Mitarbeiterversorgungsplänen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Die Berechnung beinhaltet versicherungsmathematische Annahmen, welche unten näher beschrieben werden.
Neubewertungen bestehen aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Verpflichtungen. Neubewertungen aus Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen werden in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen“ als kumuliertes sonstiges Ergebnis erfasst. Die Veränderungen der Berichtsperiode werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis in der Zeile „Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen“ ausgewiesen. Neubewertungen aus Jubiläumsgeldverpflichtungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Personalaufwand“ erfasst.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 156
Langfristige Personalrückstellungen
in EUR MioPensions-Abfertigungs-Jubiläums-Summe
rück-rück-rück- 
stellungstellungstellung 
Langfristige Personalrückstellungen (Barwert) 
31. Dezember 201971,280,812,4164,4
31. Dezember 202070,079,112,5161,7
31. Dezember 202163,874,111,9149,8
Dienstzeitaufwand0,11,10,61,9
Zinsaufwand0,60,80,11,6
Zahlungen-5,3-4,7-0,1-10,1
Direkt im Kapital erfasster versicherungsmathematischer     
Gewinn/Verlust des laufenden Geschäftsjahres-4,3-8,10,0-12,4
aus Veränderung bei finanziellen Annahmen-5,0-10,30,0-15,3
aus Veränderung bei demografischen Annahmen0,00,00,00,0
aus Anpassung erfahrungsbedingter Annahmen0,82,10,02,9
In der GuV erfasster versicherungsmathematischer 
Gewinn (-) / Verlust (+) des laufenden Geschäftsjahres0,00,0-1,9-1,9
aus Veränderung bei finanziellen Annahmen0,00,0-1,5-1,5
aus Veränderung bei demografischen Annahmen0,00,00,00,0
aus Anpassung erfahrungsbedingter Annahmen0,00,0-0,4-0,4
Langfristige Personalrückstellungen (Barwert) 
31. Dezember 202255,063,110,6128,7
Zugang Konsolidierungskreis/sonstige Zugänge0,00,20,00,2
Dienstzeitaufwand0,00,80,51,3
Zinsaufwand1,92,30,44,6
Zahlungen-5,4-6,3-0,3-12,0
Direkt im Kapital erfasster versicherungsmathematischer 
Gewinn/Verlust des laufenden Geschäftsjahres3,46,30,09,7
aus Veränderung bei finanziellen Annahmen2,45,60,08,0
aus Veränderung bei demografischen Annahmen0,00,00,00,0
aus Anpassung erfahrungsbedingter Annahmen1,00,70,01,7
In der GuV erfasster versicherungsmathematischer  
Gewinn (-) / Verlust (+) des laufenden Geschäftsjahres0,00,00,20,2
aus Veränderung bei finanziellen Annahmen0,00,00,80,8
aus Veränderung bei demografischen Annahmen0,00,00,00,0
aus Anpassung erfahrungsbedingter Annahmen0,00,0-0,6-0,6
Langfristige Personalrückstellungen (Barwert) 
31. Dezember 202355,066,511,4132,8
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 157
Versicherungsmathematische Annahmen
Die Kosten des leistungsorientierten Pensionsplans werden mittels versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Die versicherungsmathematische Bewertung basiert auf Annahmen zu Zinssätzen, künftigen Pensionsanhebungen, künftigen Gehaltsentwicklungen und Sterblichkeit.
Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der österreichischen Gesellschaften:
in %20232022
 
Zinssatz3,273,75
Erwartete Pensionserhöhung  3,103,10
Das erwartete Pensionsantrittsalter wurde aufgrund der im Budgetbegleitgesetz 2003 (BGBl I 71/2003) beschlossenen Änderungen betreffend die Anhebung des frühestmöglichen Pensionsantrittsalters je Mitarbeiter:in individuell berechnet. Die aktuellen Regelungen für das schrittweise Anheben des Pensionsalters auf 65 Jahre für Männer und Frauen wurden berücksichtigt.
Für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtung und Jubiläumsgelder der österreichischen Gesellschaften:
in %
2023
2022
 
Zinssatz
3,27
3,75
Durchschnittliche Gehaltssteigerung (inkl. Karriere-Trend und KV-Trend) 4,004,00
Der für die Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen verwendete Zinssatz wird von der aktuellen Verzinsung eines Portfolios von hochqualitativen (AA-Rating) Unternehmensanleihen abgeleitet. Dazu wird der gewichtete Durchschnitt der Rendite des zugrundeliegenden Portfolios mit entsprechender Laufzeit ermittelt.
Die Auswirkungen der südosteuropäischen Tochtergesellschaften sind im Vergleich zu den österreichischen Gesellschaften, deren Werte in der Tabelle angeführt sind, unwesentlich.
Die Verpflichtungen wurden auf Basis der Sterbetafeln mit der Bezeichnung „AVÖ 2018–P Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ oder vergleichbaren Sterbetafeln ermittelt.
Sensitivitäten hinsichtlich wesentlicher Annahmen
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Höhe des Barwertes der langfristigen Personalverpflichtungen bei möglichen Änderungen einzelner, signifikanter versicherungsmathematischer Annahmen am Bilanzstichtag:
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 158
in EUR MioPensions-Abfertigungs-Gesamt
rückstellungrückstellung 
  
Änderung des Abzinsungssatzes +0,5% 55,9 60,5 116,4
Änderung des Abzinsungssatzes -0,5% 60,3 66,6 126,9
Änderung der Gehaltsentwicklung +0,5% - 66,6 66,6
Änderung der Gehaltsentwicklung -0,5% - 60,5 60,5
Änderung der Rentenentwicklung +0,5% 62,4 - 62,4
Änderung der Rentenentwicklung -0,5% 53,9 - 53,9
Auswirkungen auf den Kapitalfluss
In der folgenden Tabelle sind die voraussichtlichen Leistungsauszahlungen in jeder der folgenden Perioden dargestellt:
in EUR MioPensionenAbfertigungenGesamt
  
Erwartete Leistungszahlungen für das Geschäftsjahr 2024 5,5 3,1 8,6
Erwartete Leistungszahlungen für das Geschäftsjahr 2025  5,2 3,6 8,9
Erwartete Leistungszahlungen für das Geschäftsjahr 2026  5,0 2,4 7,4
Erwartete Leistungszahlungen für das Geschäftsjahr 2027  4,7 2,9 7,6
Erwartete Leistungszahlungen für das Geschäftsjahr 2028  4,4 3,2 7,6
Erwartete Leistungszahlungen für das Geschäftsjahr 2029 - 2033 18,0 24,0 42,0
Laufzeit
In der folgenden Tabelle ist die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung dargestellt:
 
in JahrenPensionenAbfertigungen
Laufzeit7,79,9
Kreditzusagen und Finanzgarantien im Anwendungsbereich von IFRS 9
Im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gibt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern Finanzgarantien, wie etwa verschiedene Arten von Akkreditiven und Garantien. Eine Finanzgarantie ist ein Vertrag, bei dem die Garantiegeber:in zur Leistung bestimmter Zahlungen verpflichtet ist. Diese Zahlungen entschädigen die Garantienehmer:in für einen Verlust, der der Garantienehmer:in durch das nicht fristgemäße Begleichen von Zahlungsverpflichtungen einer Schuldner:in gemäß den ursprünglichen oder veränderten Bedingungen eines Schuldinstruments entsteht.
Für Finanzgarantien werden Rückstellungen auf Basis des Modells erwarteter Kreditverluste gebildet, wenn der errechnete erwartete Kreditverlust höher als der nicht amortisierte Betrag der erhaltenen Prämie ist.
Kreditzusagen sind feste Zusagen für die Bereitstellung von Krediten zu vorher festgelegten Bedingungen. Kreditzusagen werden im Allgemeinen nicht in der Bilanz ausgewiesen, bevor sie in Anspruch genommen werden. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die Bank den Kreditvertrag abschließen wird, werden die erhaltenen Gebühren abgegrenzt und passen den Effektivzinssatz des Kredits an, wenn die Zusage in Anspruch genommen wird. Kreditzusagen führen zur Bildung von Rückstellungen auf Basis des Modells erwarteter Kreditverluste.
Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 159
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 36 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
IAS 37 Rückstellungen
Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungen, die im Anwendungsbereich von IAS 37 sind, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ ausgewiesen.
in EUR Mio Zufüh-Ver-Auflö-Wechselkurs- 
2022rungenbrauchsungenund andere2023
    Änderungen 
Rückstellungen für Rechtsfälle      
und Steuerangelegenheiten6,80,1-3,7-0,20,03,0
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 96,11,70,0-0,6-4,52,7
Sonstige Rückstellungen2,93,1-0,30,00,05,7
belastende Verträge1,80,50,00,00,02,4
sonstige 1,12,6-0,30,00,03,3
Rückstellungen15,84,9-4,0-0,8-4,511,3
in EUR Mio Zufüh-Ver-Auflö-Wechselkurs- 
2021rungenbrauchsungenund andere2022
    Änderungen 
Rückstellungen für Rechtsfälle      
und Steuerangelegenheiten5,91,5-0,1-0,50,06,8
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 94,410,10,0-8,40,06,1
Sonstige Rückstellungen3,20,4-0,70,00,02,9
belastende Verträge2,10,0-0,30,00,01,8
sonstige 1,10,4-0,40,00,01,1
Rückstellungen13,512,1-0,9-8,90,015,8
Unter dem Posten „Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten“ werden ausstehende Verpflichtungen ausgewiesen, wie Rechtsstreitigkeiten aus dem Kreditgeschäft, der Vermögensverwaltung oder Rechtsstreitigkeiten betreffend Konsumentenschutzthemen, die sich im Zusammenhang mit dem üblichen Bankgeschäft ergeben.
Rückstellung für überlassene Mitarbeiter:innen (belastende Verträge)
Eine Rückstellung für überlassene Mitarbeiter:innen wird für zukünftige laufende Personalaufwendungen für Mitarbeiter:innen gebildet, die aufgrund kollektivvertraglicher oder faktischer Regelungen unkündbar sind und die nicht mehr direkt im Bankbetrieb zur Erbringung bankbetrieblicher Leistungen eingesetzt werden können.
Da für diese Mitarbeiter:innen die unvermeidbaren Kosten zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen aus dem Dienstvertrag höher sind als der wirtschaftliche Nutzen, handelt es sich um belastende Verträge nach IAS 37.
Rückstellungen für überlassene Mitarbeiter:innen werden für jene Mitarbeiter:innen gebildet, die an Gesellschaften (Service- und Dienstleistungsgesellschaften) außerhalb des Konsolidierungskreises des Steiermärkische Sparkasse-Konzern überlassen werden und bei denen von diesen Service- und Dienstleistungsgesellschaften gemäß den bestehenden Vereinbarungen nur eine teilweise Vergütung der tatsächlichen Gehaltsaufwendungen erfolgt. Die Berechnung des Rückstellungsbetrages erfolgt als Barwert der laufenden Unterdeckung bis zum frühestmöglichen Pensionierungszeitpunkt der Mitarbeiter:innen. Die Rückstellungen werden unter Ansatz eines einheitlich geschätzten Abschlages für Fluktuation und Frühpensionierung bzw. Rückübernahme in den direkten Bankbetrieb ermittelt. Es wird ein Abzinsungssatz von 3,27% für die Ermittlung des Barwertes angesetzt. Die Parameter werden zukünftig überprüft und an sich allenfalls ändernde Verhältnisse angepasst.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 160
Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen
In den Jahren 2014/2015 fanden in der Steiermärkische Sparkasse umfangreiche Diskussionen zwischen Management, Betriebsrat und Belegschaft hinsichtlich einer umfassenden Neuregelung des Entgeltsystems und in diesem Zusammenhang auch hinsichtlich einer Anpassung der Personalkapazitäten an den zukünftigen Personalbedarf statt. Im Rahmen dieser Gespräche wurden auch Modelle erarbeitet, die vorsehen, dass Mitarbeiter:innen das Dienstverhältnis mit der Steiermärkische Sparkasse bereits vor Antritt ihrer Regelpension einvernehmlich beenden. Mit den betroffenen und einzeln identifizierten Mitarbeiter:innen wurden Vereinbarungen getroffen. Die Möglichkeit von Altersteilzeitvereinbarungen besteht in Einzelfällen nach wie vor. Für den daraus entstehenden Aufwand wurde eine entsprechende Restrukturierungsrückstellung gebildet.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 161
50.Eventualverbindlichkeiten
Um den finanziellen Anforderungen der Kund:innen entsprechen zu können, schließt die Bank verschiedene unwiderrufliche Verpflichtungen und Eventualkreditverbindlichkeiten ab. Diese Verpflichtungen werden nicht in der Bilanz ausgewiesen, beinhalten jedoch Kreditrisiken und sind somit Teil des Gesamtrisikos des Steiermärkische Sparkasse-Konzern (siehe Note 31 Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos).
Rechtsstreitigkeiten
Die Steiermärkische Sparkasse und einige ihrer Tochtergesellschaften sind an Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die überwiegend im Zusammenhang mit dem gewöhnlichen Bankgeschäftsbetrieb stehen. Es wird nicht erwartet, dass der Ausgang dieser Verfahren einen erheblichen negativen Einfluss auf die Finanz- und/oder Ertragslage der Steiermärkische Sparkasse bzw. des Steiermärkische Sparkasse-Konzern haben wird. Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist darüber hinaus derzeit an folgenden Verfahren beteiligt, von denen einige bei negativem Ausgang Auswirkungen auf die finanzielle Lage oder die Ertragslage der Steiermärkische Sparkasse oder einige ihrer Tochtergesellschaften haben können. Von der Darstellung möglicher finanzieller Auswirkungen wird abgesehen, da weder im Hinblick auf die Dauer noch auf den Ausgang der jeweiligen Verfahren eine verlässliche Einschätzung vorgenommen werden kann und um den Ausgang der jeweiligen Verfahren nicht zu beeinflussen.
In Kroatien hat der Oberste Gerichtshof in einer von einer Konsumentenschutzorganisation gegen mehrere lokale Banken, darunter die Erste Bank Kroatien, eingebrachten Klage („Verbandsklage“) 2015 entschieden, dass Fremdwährungsklauseln in Kreditverträgen mit Konsument:innen gültig sind, während vertragliche Bestimmungen für nichtig erklärt wurden, wie sie bis 2008 von den meisten Banken verwendet und als Basis für die einseitige Änderung der variablen Zinsen von in Schweizer Franken denominierten Konsumentenkrediten herangezogen wurden. Ende 2016 hat der kroatische Verfassungsgerichtshof den Teil der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes aufgehoben, welche die Rechtmäßigkeit der Fremdwährungsklausel feststellte. Nachdem der Fall bezüglich der Fremdwährungsklausel an das Gericht zweiter Instanz zur neuerlichen Verhandlung zurückverwiesen wurde, erklärte dieses Gericht 2018 im Kern die CHF Währungsklausel für ungültig, sie verletzte kollektive und individuelle Rechte von Konsument:innen. Nach dem Versuch der Erste Bank Kroatien, diese Entscheidung weiter zu bekämpfen, gelangte Ende Dezember 2022 der Oberste Gerichtshof in Kroatien zur Auffassung, dass Kreditnehmer, die ihre CHF denominierten Kredite in Euro denominierte Kredite konvertiert haben (entsprechend dem im Jahr 2015 dazu erlassenen Gesetz), Anspruch auf Zinsen für überzahlte Beträge haben, die von Banken im Zuge der Konvertierung mitberücksichtigt wurden. Eine lokale Konsumentenschutzorganisation hat weitere rechtliche Schritte vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die zuvor erwähnte Rechtsansicht des Obersten Gerichtshofes in Kroatien angekündigt. Darüber hinaus ist die konkrete Auswirkung der oberstgerichtlich vertretenen Rechtsauffassung auf die Entwicklung der Gerichtspraxis in Einzelfällen schwer vorhersehbar.
In der kroatischen Leasinggesellschaft wurde das Verfahren gegen einen Kunden aus dem Jahr 2022 im Jahr 2023 beendet.
Bei der Sparkasse Bank AD Skopje bestehen seit 2020 Klagen von Kleinaktionären, welche die Kapitalerhöhung über 10 Mio. EURO sowie einzelne Beschlüsse, welche in zwei Hauptversammlungen genehmigt wurden, betreffen.
Ansonsten bestanden zum Bilanzstichtag keine wesentlichen offenen Klagsfälle.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 162
EIGENKAPITAL INKLUSIVE RÜCKLAGEN
51.Kapital
in EUR Mio20232022
 
Gezeichnetes Kapital55,555,5
Kapitalrücklagen   119,0118,6
Gewinnrücklagen, Konzerngewinn   2.696,32.225,0
zuzurechnen den nicht beherrschenden Anteilen   12,812,2
zuzurechnen den Eigentümern des Mutterunternehmens   2.870,92.399,1
Gesamt1)   2.883,62.411,4
1) Nähere Details zum Kapital siehe Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) wird per 31. Dezember 2023 durch 7.640.000 Stück Namensaktien repräsentiert. Der Bestand an eigenen Aktien betrug per 31.12.2023 597 Stück (31.12.2022: 597 Stück).
Entwicklung der Anzahl der Aktien
in Stück20232022
  
 
Im Umlauf befindliche Aktien am 1. Jänner7.639.4037.639.403
Kauf eigener Aktien   00
Verkauf eigener Aktien   00
Kapitalerhöhung   00
Im Umlauf befindliche Aktien am 31. Dezember   7.639.4037.639.403
Eigene Aktien im Bestand   597597
Gesamtsumme   7.640.0007.640.000
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien   7.639.4037.639.403
Transaktionen und gehaltene Bestände von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern
Stand
Zugänge
Abgänge
Stand
Erhaltene Dividenden in 2023
31.12.2022
2023
2023
31.12.2023
Stück
Stück
Stück
Stück
EUR
 
 
Gerhard Fabisch25                -                 - 2565,5
Georg Bucher250                -                 - 250655,0
Oliver Kröpfl0                -                 - 00,0
Walburga Seidl0                -                 - 00,0
Gesamt275                -                 - 275720,5
An Mitglieder des Aufsichtsrates (Kapitalvertreter) wurden keine Steiermärkische Sparkasse Aktien ausgegeben.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 163
52.Nicht beherrschende Anteile
in EUR MioGesamt
2023Sparkasse Bank AD SkopjeS-RentLeasing Süd GmbH
Gründungsland NordmazedonienSerbienÖsterreich
Sitz der Gesellschaft NordmazedonienSerbienÖsterreich
Hauptgeschäftstätigkeit KreditinstitutSonstigesFinanzinstitut
Kapital von nicht beherrschenden Anteilen gehalten in % 3,446%19,000%22,000%
Berichtswährung MKDRSDEUR
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen0,60,00,40,2
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis1,00,90,10,1
Nicht beherrschende Anteile kumuliert12,66,90,75,0
Wichtigste Finanzinformationen auf Ebene der eigenständigen Tochtergesellschaft
Umlaufvermögen754,2727,33,223,7
Langfristige Vermögenswerte1.213,4806,917,7388,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten1.025,11.000,37,417,4
Langfristige Verbindlichkeiten716,2334,09,7372,5
Betriebserträge71,959,27,45,3
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen26,125,20,40,5
Gesamtergebnis26,225,30,40,5
in EUR MioGesamt
2022Sparkasse Bank AD SkopjeS-RentLeasing Süd GmbH
Gründungsland NordmazedonienSerbienÖsterreich
Sitz der Gesellschaft NordmazedonienSerbienÖsterreich
Hauptgeschäftstätigkeit KreditinstitutSonstigesFinanzinstitut
Kapital von nicht beherrschenden Anteilen gehalten in % 3,446%19,000%22,000%
Berichtswährung MKDRSDEUR
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen0,50,00,40,1
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis1,00,60,20,2
Nicht beherrschende Anteile kumuliert*)12,16,01,05,1
Wichtigste Finanzinformationen auf Ebene der eigenständigen Tochtergesellschaft
Umlaufvermögen673,1645,22,825,1
Langfristige Vermögenswerte1.111,4711,829,7369,9
Kurzfristige Verbindlichkeiten866,8828,39,728,7
Langfristige Verbindlichkeiten716,4356,017,3343,1
Betriebserträge63,948,79,75,5
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen18,917,10,91,0
Gesamtergebnis18,917,30,81,0
*) Die Position „Nicht beherrschende Anteile kumuliert“ enthält auch das „Nicht beherrschenden Anteilen zurechnendes Periodenergebnis“.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 164
KONSOLIDIERUNGSKREIS
Der IFRS-Konsolidierungskreis des Steiermärkische Sparkasse-Konzern umfasst zum 31. Dezember 2023 neben der Steiermärkische Sparkasse als Muttergesellschaft zwölf Vollkonsolidierungsgesellschaften (31. Dezember 2022: dreizehn). Darin enthalten sind neben der Steiermärkische Sparkasse zwei Kreditinstitute und fünf At Equity-bewertete Unternehmen. Der Konsolidierungskreis des Steiermärkische Sparkasse-Konzern ist in Note 63 „Darstellung des Anteilsbesitzes“ ersichtlich.
In 2023 wurde die BRS Büroreinigungsgesellschaft der Steiermärkische Sparkasse - mit Verschmelzungsvertrag vom 01.06.2023, rückwirkend per 01.01.2023 - als übertragende Gesellschaft mit der Schauersberg Immobilien Gesellschaft m.b.H. als übernehmende Gesellschaft verschmolzen. Mit der Firmenbucheintragung am 31.10.2023 erfolgte die Umfirmierung der Schauersberg Immobilien Gesellschaft m.b.H. in die s IM Immobilien Management GmbH.
Infolge der Umsetzung der Haftungsverbundvereinbarung und der damit verbundenen Unterstützungsleistungen der Mitglieder wurde 2014 ein ex-ante-Fonds eingerichtet. Dieser Fonds wird von der Gesellschaft bürgerlichen Rechts IPS GesbR verwaltet. Das Fondsvermögen bis zum 31. Dezember 2031 haben die Mitglieder des IPS die Zielausstattung aufzubauen ist gebunden und steht ausschließlich für die Abdeckung von Ausfallereignissen bei Haftungsverbundmitgliedern zur Verfügung. Die IPS GesbR wurde 2014 in den Vollkonsolidierungskreis der Erste Group aufgenommen.
53.Tochterunternehmen
Ein Tochterunternehmen ist ein Unternehmen, das durch ein anderes Unternehmen beherrscht wird. Alle direkten und indirekten Beteiligungsunternehmen, die unter der Beherrschung der Steiermärkische Sparkasse stehen, werden im Konzernabschluss vollkonsolidiert. Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden auf Basis ihrer zum 31. Dezember 2023 erstellten Jahresabschlüsse in den Konzernabschluss einbezogen.
Nicht beherrschende Anteile stellen den Anteil am Gesamtergebnis und am Nettovermögen dar, der den Eigentümer:innen der Steiermärkische Sparkasse weder direkt noch indirekt zuzurechnen ist. Nicht beherrschende Anteile sind sowohl in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung als auch in der Konzernbilanz im Kapital gesondert dargestellt.
Beherrschung
Die Beurteilung, ob die Beherrschung eines Beteiligungsunternehmens vorliegt, setzt erhebliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen voraus, vor allem in Nicht-Standard-Situationen, wie:
die Verfügungsgewalt basiert sowohl auf Stimmrechten als auch auf vertraglichen Vereinbarungen (oder überwiegend auf Letzterem);
Risiken von oder Anrechte auf variable Rückflüsse aus einem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen, die sich aus bilanziellen Investments als auch aus außerbilanziellen Verpflichtungen und Garantien (oder überwiegend aus Letzterem) oder von leicht identifizierbaren Einkommensströmen (wie Dividenden, Zinsen, Provisionen) und Kosteneinsparungen, aber auch von Skaleneffekten und/oder sonstigen betrieblichen Synergien (oder überwiegend aus Letzterem) ergeben.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hat eine Beurteilung vorgenommen, inwieweit im Falle eines Investmentfonds, der von der Steiermärkische Sparkasse verwaltet wird, eine Beherrschung vorliegt und dieser in weiterer Folge in den Konsolidierungskreis aufzunehmen ist. Die Beurteilung erfolgte auf der Grundlage, dass die Verfügungsgewalt über diesen Investmentfonds auf einer vertraglichen Vereinbarung basiert, durch die die Steiermärkische Sparkasse als Fondsmanagerin bestimmt wird. Weiters ist die Steiermärkische Sparkasse zu dem Ergebnis gekommen, dass das Risiko aus variablen Rückflüssen als wesentlich einzustufen ist, da zusätzlich zu Verwaltungsgebühren auch eine Beteiligung von 100% an dem Investmentfonds gehalten wird. Ferner hat die Steiermärkische Sparkasse in ihrer Funktion als Fondsmanagerin und der damit verbundenen Verfügungsgewalt
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 165
auch die Möglichkeit, die variablen Rückflüsse des Investmentfonds zu beeinflussen. Aus dieser Beurteilung ergibt sich, dass in Bezug auf den von der Steiermärkische Sparkasse verwalteten Investmentfonds eine Beherrschung ausgeübt wird
54.Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Bei sämtlichen vom Steiermärkische Sparkasse-Konzern gehaltenen Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen handelt es sich um direkte oder indirekte Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bei denen die Bank einen maßgeblichen Einfluss aufgrund eines Stimmrechtsanteils von 20% bis 50% ausübt.
Buchwerte von At Equity-bewerteten Unternehmen
in EUR Mio20232022
 
 
Kreditinstitute815,3707,6
Finanzinstitute   33,029,1
Gesamt   848,3736,8
Aggregierte Finanzinformationen von At Equity-bewerteten Unternehmen
in EUR Mio20232022
 
 
Summe der Aktiva   20.604,120.450,2
Summe der Passiva   18.276,218.411,2
Betriebserträge   791,2623,4
Gewinn/Verlust   313,5188,0
Für keine der At Equity-bewerteten Unternehmen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern existieren öffentlich notierte Marktpreise.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 166
Wesentliche At Equity-bewertete Unternehmen
Als wesentliche At Equity-bewertete Unternehmen werden die Erste Bank Kroatien, die Erste Bank Serbien und die Banka Sparkasse Slowenien angeführt.
in EUR Mio
202320222023202220232022
Gründungsland KroatienSerbienSlowenien
Sitz der Gesellschaft KroatienSerbienSlowenien
HauptgeschäftstätigkeitKreditinstitutKreditinstitutKreditinstitut
Gehaltene Eigentumsrechte in %41,0%41,0%26,0%26,0%26,0%26,0%
Gehaltene Stimmrechte in %41,0%41,0%26,0%26,0%26,0%26,0%
Klassifizierung (Joint Venture/Assoziiertes Unt.)Assoziiertes UnternehmenAssoziiertes UnternehmenAssoziiertes Unternehmen
Berichtswährung EURHRKRSDRSDEUREUR
Wertminderungsaufwand/ Wertaufholung (für das Geschäftsjahr)0,447,12,410,11,2-3,9
        
Wichtigste Finanzinformationen des Anteilseigners für das Geschäftsjahr (zum Jahresabschluss)   
Kassenbestand und Guthaben2.354,53.448,4477,6472,6246,9241,2
Kurzfristige Vermögenswerte2.968,52.832,1578,0537,7108,7143,1
Langfristige Vermögenswerte9.429,08.699,62.351,92.121,61.388,11.357,1
Kurzfristige Verbindlichkeiten11.337,311.968,1637,52.162,71.022,41.079,4
Langfristige Verbindlichkeiten1.740,11.550,92.351,4600,6555,7514,2
Betriebserträge 558,8445,6150,3118,558,439,6
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen241,3156,147,120,417,411,7
Gesamtergebnis 292,848,249,614,017,711,2
Abschreibung -30,7-32,6-9,6-5,9-4,1-3,8
Zinserträge 512,7313,1182,1130,163,032,4
Zinsaufwand -102,9-31,6-64,7-40,5-14,1-3,1
Steueraufwendungen/-erträge-53,2-49,1-4,0-0,7-3,9-2,5
Überleitung des Nettovermögens des Anteilseigners auf den Buchwert der Eigenkapitalbeteil.   
Dem Steiermärkische Sparkasse-Konzern zurechnendes Nettovermögen673,4587,3108,495,443,038,4
Wertberichtigungen (kumulierte Basis) 0,0-0,40,0-2,4-9,6-10,8
Buchwert673,4586,9108,493,033,527,7
Die Klassifizierung von kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erfolgte auf Basis der erwarteten Restlaufzeiten der zugrundeliegenden Aktiv- und Passivposten.
Aggregierte Finanzinformationen von sonstigen at Equity-bewerteten Unternehmen
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 167
in EUR MioAssoziierte Unternehmen
20232022
 
Gesamtergebnis 7,7-0,1
Buchwert 33,029,1
Werthaltigkeitstests
Gemäß IAS 36.110 hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern per 31.12.2023 geprüft, ob irgendein Anhaltspunkt vorliegt, dass ein Wertminderungsaufwand, der für assoziierte Unternehmen in früheren Perioden erfasst worden ist, nicht länger besteht bzw. ob weitere Wertminderungen vorzunehmen sind. Für die Erste Bank Kroatien, die Erste Bank Serbien und die Banka Sparkasse Slowenien wurden jeweils Werthaltigkeitstests durchgeführt.
In der nachfolgenden Tabelle sind für jede dieser Tochtergesellschaften die zentralen Elemente der Planung und Durchführung der Werthaltigkeitsprüfung enthalten.
 
Erste Bank Kroatien
Erste Bank Serbien
Banka Sparkasse Slowenien
Grundlage, auf der der erzielbare Betrag bestimmt worden ist
Nutzungswert (basierend auf dem Discounted Cashflow-Modell).
Wesentliche Zinssatz-Parameter des Discounted Cashflow-Modells
Risikoloser Zinssatz, langfristige Wachstumsrate,
β-Faktor, Marktrisikoprämie.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des risikolosen Zinssatzes
Der risikolose Zinssatz wurde mit 2,22% festgelegt und basiert auf relevanten Finanzstatistiken, die von der Deutschen Bundesbank veröffentlicht wurden.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der langfristigen Wachstumsrate
Die langfristige Wachstumsrate wurde mit 2,6% für Slowenien, 2,8% für Kroatien und mit 3,0% für Serbien festgesetzt und widerspiegelt den empfohlenen Cap-Level für die langfristige Wachstumsrate, wie im Bericht der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA/2013/2 "European Enforcers Review of Impairment of Goodwill and Other Intangible Assets in IFRS Financial Statements" veröffentlicht.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des β-Faktors
Festgelegt als Median aus den verschuldeten β-Faktoren einer "Peer Group" von ausgewählten repräsentativen Banken, die vergleichbar mit den getesteten Banken sind; wie von Capital IQ veröffentlicht.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der Marktrisikoprämie
Festgelegt mit 7,35%; Basis dafür ist eine veröffentlichte Empfehlung der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder von 7,75% abzüglich eines Abschlages für das implizite Country Risk von Österreich (in Höhe von 0,40%) verwendet.
Zeitraum, für den Cashflows geplant sind (Jahre)
5 Jahre (2024–2028); Extrapolation der ewigen Rente basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate.
Abzinsungssatz, für die Diskontierung der prognostizierten Cashflows (vor Steuern)
13,00%
14,53%
12,24%
Der zugewiesene Wert zum β-Faktor
1,19
1,19
1,19
Zielkapitalquote des harten Kernkapitals (CET1) in der ewigen Rente
14,23%
12,22%
8,15%
Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Wertminderungen/Wertaufholungen für das Jahr 2023 (EURO Mio)
0,4
2,4
1,2
Buchwert der Beteiligung zum 31.12.2023 nach Bewertung (EURO Mio)
673,4
108,4
33,5
Das Länderrisiko entspricht dem letzten Wert, der von Prof. Damodaran für die jeweiligen Länder veröffentlicht wurde (Update im Jänner 2024).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 168
Nachfolgende Sensitivitätsanalyse veranschaulicht, in welchem Ausmaß sich der erzielbare Betrag (value in use) ändert, wenn die Parameter im angewendeten Cashflow-Modell variieren. Es wurden jeweils die Eigenkapitalkosten in der ewigen Rente, die langfristige Wachstumsrate sowie die Zielkapitalquote des harten Kernkapitals in der ewigen Rente um 100 Basispunkte nach oben und unten angepasst.
Erste Bank Kroatien
EigenkapitalkostenCET1 Quote
-1,00% 1,00%-1,00% 1,00%
Langfr. Wachs-tumsrate-1,00%870,7834,9804,2828,0836,3826,2
 872,4836,3805,3
1,00%874,1837,6806,3
Erste Bank Serbien
EigenkapitalkostenCET1 Quote
-1,00% 1,00%-1,00% 1,00%
Langfr. Wachs-tumsrate-1,00%127,1121,4116,4120,7121,7118,7
 127,5121,7116,7   
1,00%127,9122,0117,0   
Banka Sparkasse Slowenien
EigenkapitalkostenCET1 Quote
-1,00% 1,00%-1,00% 1,00%
Langfr. Wachs-tumsrate-1,00%35,033,532,333,933,532,0
 35,033,532,2   
1,00%35,033,432,0
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 169
55.Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen
Die Beurteilung, bei welchen Unternehmen es sich um strukturierte Unternehmen handelt und welches Engagement bei solchen Unternehmen auch tatsächlich einen Anteil darstellt, erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen und Annahmen. Im Fall des Steiermärkische Sparkasse-Konzern betreffen diese Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen in erster Linie die Beurteilung von Engagements bei Investmentfonds und Verbriefungsgesellschaften.
Für Investmentfonds hat der Steiermärkische Sparkasse-Konzern festgestellt, dass ein direktes Engagement des Konzerns typischerweise einen Anteil an diesen strukturierten Unternehmen darstellt. Diese Beurteilung berücksichtigt Engagements aus bilanziellen finanziellen Vermögenswerten meist in Form von Anteilen, die an solchen Fonds gehalten werden, außerbilanzielle Verpflichtungen sowie vom Fondsvermögen abhängige Management-Vergütungen (für eigenverwaltete Fonds). Wie in Note 53 Tochterunternehmen angeführt, werden eigenverwaltete Fonds, bei denen der Steiermärkische Sparkasse-Konzern kumulativ weniger als 20% der Fondsanteile hält, mangels Beherrschung nicht konsolidiert und sind daher Gegenstand spezifischer Angabeerfordernisse für nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hält Anteile an mehreren Investmentfonds, welche in den Rechtssystemen in Österreich und Zentraleuropa registriert sind. Diese Fonds werden von unabhängiger dritter Partei bzw. von den Gesellschaften innerhalb der Erste Group verwaltet. Die Anteile an diesen Unternehmen sind meistens in Form rückzahlbarer Investmentanteilsbeträge, die zum Fair Value bilanziert sind und im Bilanzposten „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte Schuldverschreibungen“ ausgewiesen. Die nicht konsolidierten Fonds sind nicht in Schuldverschreibungen und Einlagen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern investiert. Es bestehen keine Kapitalleistungsgarantien gegenüber den nicht konsolidierten Fonds.
Per 31. Dezember 2023 entspricht das maximale Ausfallrisiko aus Anteilen an den nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen der Summe der Fair Values der Fondsanteile.
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen pro Bilanzkategorie, Geschäftstätigkeit und Unternehmensstandort. Die Information beinhaltet auch einen Ausweis von wertgeminderten Vermögenswerten und dazugehörenden Wertberichtigungen für das laufende Geschäftsjahr.
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit nutzt der Steiermärkische Sparkasse-Konzern folgende strukturierte Unternehmen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 170
in EUR MioInvestmentfondsVerbriefungsgesellschaftenGesamt 2023
 
Eigenkapitalinstrumente - FVPL0,00,00,0
Schuldinstrumente - FVPL51,30,051,3
Summe Aktiva51,30,051,3
davon wertgemindert0,00,00,0
Netto-Wertberichtigungsverluste/-gewinne für das Jahr0,00,00,0
Kumulierte Wertberichtigung0,00,00,0
Bilanzielle Expositionsbewertung nach Staatszugehörigkeit   
Österreich51,30,051,3
Zentraleuropa0,00,00,0
Summe51,30,051,3
in EUR MioInvestmentfondsVerbriefungsgesellschaftenGesamt 2022
 
Eigenkapitalinstrumente - FVPL0,00,00,0
Schuldinstrumente - FVPL34,00,034,0
Summe Aktiva34,00,034,0
davon wertgemindert0,00,00,0
Netto-Wertberichtigungsverluste/-gewinne für das Jahr0,00,00,0
Kumulierte Wertberichtigung0,00,00,0
Bilanzielle Expositionsbewertung nach Staatszugehörigkeit   
Österreich34,00,034,0
Zentraleuropa0,00,00,0
Summe34,00,034,0
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 171
SONSTIGE ANGABEN
56.Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen sowie wesentlichen Aktionären
Als nahestehende Unternehmen definiert der Steiermärkische Sparkasse-Konzern neben wesentlichen Aktionär:innen auch sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen. Zu den nahestehenden Personen zählen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Steiermärkische Sparkasse, der Steiermärkische Verwaltungssparkasse, der Erste Group sowie Gesellschaften, die von diesen Personen kontrolliert oder maßgeblich beeinflusst werden. Darüber hinaus definiert der Steiermärkische Sparkasse-Konzern auch nächste Familienangehörige von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der Steiermärkische Sparkasse, der Steiermärkische Verwaltungssparkasse und der Erste Group als nahestehende Personen.
Der Ausweis der Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen und der Vergütungen an Mitglieder des Vorstandes wurde im Jahr 2023 geändert. Ebenso wurde der Ausweis der Dotierung der Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen sowie Zahlungen an Pensionskassen und Mitarbeitervorsorgekassen für Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene und der Aufwendungen/Erträge gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen geändert. Die hiervon betroffenen Vorjahreswerte wurden entsprechend des geänderten Ausweises angepasst.
Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
in EUR Mio20232022
  
 
Eigenkapitalinstrumente 
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 168,4158,1
Gesamt 168,4158,1
Schuldverschreibungen   
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 0,01,1
Gesamt 0,01,1
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute   
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 2.067,52.954,8
Gesamt 2.067,52.954,8
Kredite und Darlehen an Kunden   
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 269,6241,3
Sonstige Beteiligungen 71,681,9
Gesamt 341,2323,2
Einlagen von Kreditinstituten   
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 861,61.144,5
Gesamt 861,61.144,5
Einlagen von Kunden   
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 0,92,5
Sonstige Beteiligungen 10,520,0
Gesamt 11,422,5
Verbriefte Verbindlichkeiten   
Sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen 52,151,1
Gesamt 52,151,1
Aufgrund der Zusatzvereinbarung zum Haftungsverbund erweiterte sich der Kreis der verbundenen Unternehmen im Jahr 2012 auf die Erste Group sowie jene Sparkassen, an denen die Erste Group zumindest mit 20% beteiligt ist,
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 172
sowie auf die jeweiligen Mehrheitstöchter. Daher werden unter anderem At Equity-bewertete Kreditinstitute als sonstige verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen ausgewiesen.
Die Steiermärkische Verwaltungssparkasse hält per Jahresende rund 73,8% an der Steiermärkische Sparkasse und ist somit größter Einzelaktionär. Für die Beteiligung an der Steiermärkische Sparkasse erhielt die Steiermärkische Verwaltungssparkasse im Jahr 2023 (für das Wirtschaftsjahr 2022) eine Dividende in Höhe von 14,8 Mio. EURO. Der Gegenstand des Unternehmens der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse besteht in der Verwaltung eigenen Vermögens, das im Wesentlichen aus der Beteiligung an der Steiermärkische Sparkasse besteht. Die Steiermärkische Verwaltungssparkasse fühlt sich im Sinne ihres Gründungsauftrages dem Gemeinwohl verpflichtet. Dem Rechnung tragend werden 2023 wiederum erhebliche Mittel insbesondere für die Förderung der Jugend und der Wissenschaft sowie für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke – zur Verfügung gestellt.
Der Vorstand der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse setzt sich wie folgt zusammen:
Mag. Eva Heigl, Vorsitzende
Dr. Werner Hauser, Stellvertreter des Vorsitzenden
Dr. Gerhard Fabisch (Vorstandsvorsitzender der Steiermärkische Sparkasse)
Per 31. Dezember 2023 wies die Steiermärkische Sparkasse gegenüber der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse Forderungen von 35,8 Mio. EURO aus. Im Jahr 2023 ergaben sich für die Steiermärkische Sparkasse auf die Berichtsperiode Zinserträge von 1,3 Mio. EURO.
Per 31. Dezember 2023 bestanden gegenüber der Erste Group Bank AG Forderungen von 728,7 Mio. EURO und Verbindlichkeiten von 1.922,1 Mio. EURO. Transaktionen mit der Erste Group Bank AG und Gesellschaften ihrer Gruppe werden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
Zur Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, die 25% an der Steiermärkische Sparkasse hält, bestehen im Übrigen keine wesentlichen Geschäftsbeziehungen.
Vergütungen an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
Vergütungen an Mitglieder des Vorstandes
in EUR Tsd20232022
  
 
Fixe Bezüge1.8621.720
Erfolgsabhängige Bezüge   506460
Sonstige Bezüge   631557
Gesamtsumme   3.0002.737
Vergütungen an Mitglieder des Aufsichtsrates
in EUR Tsd20232022
  
 
Aufsichtsratsvergütungen132132
Sitzungsgelder   5352
Gesamtsumme   185184
Die im Geschäftsjahr tätigen Mitglieder des Vorstands erhielten im Gesamtjahr 2023 für ihre Funktion Bezüge (einschließlich Sachbezüge) in der Höhe von 3,0 Mio. EURO (2022: 2,7 Mio. EURO), das sind 1,8% (2022: 1,8%) des gesamten Personalaufwands des Steiermärkische Sparkasse-Konzern. An ehemalige Mitglieder des Vorstands und
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 173
deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr 2023 0,3 Mio. EURO (2022: 0,3 Mio. EURO) ausbezahlt. Die Vergütungen an Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen 0,2 Mio. EURO (2022: 0,2 Mio. EURO).
Für Abfertigungen und Pensionen sowie Zahlungen an Pensionskassen und Mitarbeitervorsorgekassen, einschließlich Dotierung der entsprechenden Rückstellungen, wurden für Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene im Geschäftsjahr 2023 1,0 Mio. EURO (2022: 0,6 Mio. EURO) aufgewendet.
Forderungen und Verbindlichkeiten an nahestehenden Personen und Unternehmen
Forderungen an nahestehende Personen und Unternehmen
in EUR Tsd20232022
  
 
Vorstände und deren nahe Angehörige11264
Aufsichtsräte und deren nahe Angehörige   1.748868
Vorstände der Anteilsverwaltung und deren nahe Angehörige  00
Sparkassenräte und deren nahe Angehörige   846118
Vorstände und Aufsichtsräte der Erste Group    00
Unternehmen   16.18123.123
Gesamtsumme   18.88724.174
Verbindlichkeiten an nahestehende Personen und Unternehmen
in EUR Tsd20232022
  
 
Vorstände und deren nahe Angehörige3.3742.691
Aufsichtsräte und deren nahe Angehörige   9161.001
Vorstände der Anteilsverwaltung und deren nahe Angehörige  3147
Sparkassenräte und deren nahe Angehörige   8.73814.228
Vorstände und Aufsichtsräte der Erste Group    00
Unternehmen   22.71752.355
Gesamtsumme   35.77670.321
Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Konditionen.
Aufwendungen/Erträge gegenüber nahestehenden Personen und Unternehmen
2023
in EUR Tsd
Zinserträge
Provisions-erträge
Dividenden-erträge
Zinsauf-wendungen
Provisionsauf-wendungen
Wertberichti-gungen *)
Erste Group u. Anteilsverwaltungssparkasse
67.301
8.096
1.031
-21.781
-2.437
-25
Sonstige verbundene Unternehmen
14.860
18.176
34.382
-4.518
-5.604
-474
Sonstige Beteiligungen
2.858
79
357
-136
0
-6
Schlüsselpersonen des Managements des Unternehmens oder der Mutter
-72
-53
0
162
0
0
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
-288
-311
0
100
0
0
Gesamt
84.660
25.988
35.770
-26.173
-8.041
-505
*) Saldo aus Zuführungen und Auflösungen inkl. Portfoliowertberichtigungen
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 174
2022
in EUR Tsd
Zinserträge
Provision-serträge
Dividenden-erträge
Zinsauf-wendungen
Provisionsauf-wendungen
Wertberichti-gungen *)
Erste Group u. Anteilsverwaltungssparkasse
9.018
4.999
868
-7.036
-2.215
-16
Sonstige verbundene Unternehmen
5.896
18.705
32.572
-1.918
-4.552
72
Sonstige Beteiligungen
1.387
81
301
-15
0
13
Schlüsselpersonen des Managements des Unternehmens oder der Mutter
23
104
0
-16
0
0
Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen
259
502
0
113
0
0
Gesamt
16.583
24.390
33.741
-8.871
-6.767
69
 
*) Saldo aus Zuführungen und Auflösungen inkl. Portfoliowertberichtigungen
Bei Krediten an nahestehende Personen und Unternehmen erfolgten folgende Rückzahlungen:
in EUR Tsd
2023
2022
 
 
 
Vorstände und deren nahe Angehörige
60
188
Aufsichtsräte und deren nahe Angehörige
 
 
 
283
160
Vorstände der Anteilsverwaltung und deren nahe Angehörige
 
 
0
11
Sparkassenräte und deren nahe Angehörige
 
 
 
300
72
Vorstände und Aufsichtsräte der Erste Group
 
 
 
0
0
Unternehmen
 
 
 
6.980
2.874
Gesamtsumme
 
 
 
7.624
3.305
Ansonsten erfolgten im Geschäftsjahr keine wesentlichen Rückzahlungen in Bezug auf die gewährten Kredite an nahestehende Personen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 175
57.Prüfungshonorare und Honorare für Steuerberatungsleistungen
In der folgenden Tabelle sind Honorare ersichtlich, die von den Abschlussprüfer:innen des Mutterunternehmens bzw. der Tochterunternehmen für die Berichtsjahre 2023 und 2022 verrechnet wurden. Dies sind der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) und PwC. Die angegebenen Honorare von PwC beinhalten sowohl Leistungen der “PwC Wirtschaftsprüfung GmbH” als auch von Gesellschaften des PwC-Netzwerks. Die sonstigen angegebenen Honorare beinhalten Leistungen von Binder Grossek & Partner und Deloitte sowie von Gesellschaften des Deloitte-Netzwerks.
in EUR Tsd20232022
  
  
Prüfungshonorare692598
PwC163150
Sparkassen-Prüfungsverband396407
sonstige13241
andere Bestätigungsleistungen 00
PwC00
Sparkassen-Prüfungsverband00
sonstige00
Honorare für Steuerberatung12413
PwC109
Sparkassen-Prüfungsverband 0
sonstige1144
sonstige Leistungen351
PwC11
Sparkassen-Prüfungsverband130
sonstige220
Gesamt851611
58.Aktiva und Passiva lautend auf fremde Währung und außerhalb Österreichs und Gesamtkapitalrentabilität
Aktiva und Passiva, die nicht auf EUR
lauten
in EUR Mio20232022
 
Vermögensgegenstände2.118,31.930,1
Verbindlichkeiten   1.712,71.503,6
Aktiva und Passiva außerhalb Österreichs
in EUR Mio20232022
 
Vermögensgegenstände   4.564,84.123,1
Verbindlichkeiten   3.211,72.981,2
Die Gesamtkapitalrentabilität (Jahresgewinn in Prozent der Bilanzsumme zum Stichtag) belief sich zum Jahresende 2023 auf 2,16% (2022: 1,41%).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 176
59.Restlaufzeitengliederung
Erwartete Restlaufzeiten der Aktiv- und Passivposten
in EUR Mio20232022
   
< 1 Jahr> 1 Jahr< 1 Jahr> 1 Jahr
AKTIVA   
Kassenbestand und Guthaben1.674,20,01.480,60,0
Finanzielle Vermögenswerte - Held for Trading0,34,00,84,2
Derivate0,34,00,84,2
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte9,7157,70,0141,6
Eigenkapitalinstrumente0,053,10,043,1
Schuldverschreibungen*)9,7102,90,096,3
Kredite und Darlehen an Kunden0,01,70,02,2
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte38,9306,951,0272,7
Eigenkapitalinstrumente0,0133,70,0124,3
Schuldverschreibungen38,9173,351,0148,4
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte4.036,413.352,55.411,511.859,7
Schuldverschreibungen136,2752,8111,3751,6
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute1.895,7136,22.065,197,9
Kredite und Darlehen an Kunden2.004,512.463,53.235,211.010,2
Forderungen aus Finanzierungsleasing71,9461,758,3440,6
Sachanlagen0,0151,00,0161,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien0,098,20,094,2
Immaterielle Vermögensgegenstände0,013,50,013,7
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen0,0848,30,0736,8
Laufende Steuerforderungen 8,40,07,20,0
Latente Steuerforderungen0,01,80,02,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen 16,90,016,00,0
Sonstige Vermögensgegenstände39,52,531,51,0
Summe der Vermögenswerte5.896,215.398,17.056,913.727,4
*) Die Darstellung der Vergleichsinformationen wurde aufgrund einer Ausweisänderung angepasst.
in EUR Mio20232022
   
< 1 Jahr> 1 Jahr< 1 Jahr> 1 Jahr
PASSIVA (exkl. Kapital)   
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading5,53,61,54,0
Derivate5,53,61,54,0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten15.214,22.811,015.582,22.466,2
Einlagen von Kreditinstituten331,71.024,4828,31.053,2
Einlagen von Kunden14.707,11.272,814.634,91.037,9
Verbriefte Verbindlichkeiten160,7511,4104,4373,1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten14,72,314,62,0
Leasingverbindlichkeiten0,815,31,214,4
Rückstellungen5,7181,33,8185,0
Laufende Steuerverpflichtungen45,20,03,90,0
Latente Steuerverpflichtungen0,019,80,05,6
Sonstige Verbindlichkeiten100,08,294,910,2
Summe der Verbindlichkeiten (exkl. Kapital)15.371,43.039,215.687,72.685,2
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 177
60.Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 178
61.Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform)
Mit 31. Dezember 2021 wurde die Veröffentlichung der Libor-Zinssätzen für CHF, GBP, JPY (jeweils für alle Laufzeiten) und USD (für Laufzeiten 1 Woche und 2 Monate) eingestellt. Die Veröffentlichung der restlichen, liquideren USD-Laufzeiten (Tagesgeldsatz, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 12 Monate) wurde mit 30. Juni 2023 eingestellt.
Im Hinblick auf sonstige IBOR-Zinssätze geht der Steiermärkische Sparkasse-Konzern davon aus, dass Euribor-Zinssätze, die bereits reformiert und den Regelungen der EU-Benchmark-Verordnung (BMR) entsprechen, derzeit nicht betroffen sind.
Die neuen Referenzzinssätze, die den USD Libor im Jahr 2023 abgelöst haben, sind SOFR Overnight-Sätze. Im konsumentengeschützten Kreditgeschäft des Steiermärkische Sparkasse-Konzern wurden zukunftsgerichtete SOFR Terminsätze verpflichtend angewendet, da die gesetzliche Verpflichtung besteht, Zinssätze vor Beginn der Zinsbindungsperiode zu kommunizieren. Die neuen Referenzzinssätze beinhalten, im Vergleich mit den Libor Sätzen, Anpassungsaufschläge für Fristigkeiten, Kreditrisiken und sonstige Differenzen, die zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Gleichwertigkeit berücksichtigt werden.
Im Hinblick auf die Bilanzierung der Ablöse bisheriger Referenzzinssätze wurde ein praktischer Behelf im Rahmen der Interest Rate Benchmark Reform Phase 2: Änderungen von IFRS 9 (veröffentlicht im August 2020) verwendet. Dabei wurden die Referenzzinssatzänderungen als Anpassung des Effektivzinssatzes ohne sofortige erfolgswirksame Erfassung behandelt.
Der Steiermärkische Sparkasse-Konzern hatte ein spezielles Projekt zur Reform der Referenzzinssätze initiiert. Bis zum Jahresende 2023 wurden alle Finanzinstrumente mit USD-, GBP-, JPY- und CHF-Libor-gebundenen Zinsen in die neuen Referenzzinssätze überführt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 179
62.Zuwendungen der öffentlichen Hand
Eine Zuwendung der öffentlichen Hand wird im Konzernabschluss des Steiermärkische Sparkasse-Konzern erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass sie gewährt wird und dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt werden. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die sich auf die Anschaffung eines Vermögenswerts beziehen, werden von den Anschaffungskosten des entsprechenden Vermögenswerts in Abzug gebracht und in den Folgeperioden im Zuge der Abschreibung dieser Vermögenswerte erfolgswirksam erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für angefallene Aufwendungen gezahlt werden, werden mit diesen Aufwendungen saldiert.
Der im Konzern erfasste Gesamtbetrag an Zuwendungen der öffentlichen Hand beläuft sich auf 0,1 Mio. EURO (2022: 1,1 Mio. EURO) und wurde ausschließlich an österreichische Gesellschaften gewährt. Dieser Betrag bezieht sich auf ein Investitionsprogramm in Österreich („Investitionsprämie“), das zur Unterstützung der Wirtschaft in der Covid-19-Krise angeboten wird. Im Rahmen der Investitionsprämie werden 7% bzw. 14% (bei Digitalisierungsprojekten) der Anschaffung von Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gefördert. Weiters, beantragten einige österreichischen Gesellschaften Personalkostenzuschüsse für Gehälter, die während Quarantänen und Freistellungen für Kinderbetreuung gezahlt wurden. Diese wurden in Höhe von rund 0,0 Mio. EURO (2022: 0,8 Mio. EURO) gewährt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 180
63.Darstellung des Anteilsbesitzes des Steiermärkische Sparkasse-Konzern zum 31. Dezember 2023
Die angegebenen Eigenkapital- und Ergebniswerte sind grundsätzlich nach IFRS ermittelt und können daher von veröffentlichten, nach den anwendbaren nationalen Vorschriften erstellten Einzelabschlüssen dieser Gesellschaften abweichen, ebenso wie von der Darstellung in der Segmentberichterstattung. Das angegebene Ergebnis entspricht dem Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag nach Steuern (aber vor Rücklagenbewegung). Die Darstellung des Anteilsbesitzes beinhaltet durchgerechnete Anteile ab 20%.
Gesellschaftsname, Ort
Anteil durch-gerechnet
Eigen-kapital in EUR Mio
Er-gebnis in EUR Mio
Er-gebnis-abfuhr1)
Datum des Abschlusses
Darstel-lung im Konzern2)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
 
 
 
Banka Sparkasse d.d.; Ljubljana
26,0%
165,6
17,4
 
31.12.2023
E
ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD; Novi Sad (Konzern)
26,0%
417,1
47,1
 
31.12.2023
E
ERSTE BANK AD PODGORICA; Podgorica
41,0%
126,1
15,6
 
31.12.2023
E*)
Erste & Steiermärkische Bank d.d.; Rijeka (Konzern)
41,0%
1.643,2
241,3
 
31.12.2023
E
Sparkasse Bank AD Skopje; Skopje
96,6%
199,9
25,2
 
31.12.2023
V
Sparkasse Bank dd Bosna i Hercegovina; Sarajevo
100,0%
151,9
17,3
 
31.12.2023
V
 
 
 
 
 
 
 
Finanzinstitute
 
 
 
 
 
 
DENAR-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Wien
50,0%
0,7
0,0
 
31.12.2022
A
Društvo za leasing Sparkase Lizing d.o.o. Skopje; Skopje
98,3%
8,3
1,8
 
31.12.2023
V
ERSTE CARD CLUB d.d.o.; Zagreb
41,0%
189,0
8,2
 
31.12.2023
E*)
ERSTE CARD poslovanje s kreditnimi karticami, d.o.o.; Ljubljana
26,0%
4,7
0,7
 
31.12.2022
A
Erste & Steiermärkische S-Leasing drustvo s ogranicenom odgovornoscu za leasing vozila i strojeva; Zagreb
70,5%
62,8
7,6
 
31.12.2023
E
GIROLEASING-Mobilienvermietungsgesellschaft m.b.H.; Wien
50,0%
0,0
0,0
 
31.12.2022
A
GWS Gemeinnützige Alpenländische Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen m.b.H.; Graz
30,0%
144,3
7,7
 
31.12.2022
A
IMMORENT-RIO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Wien
60,0%
2,0
0,0
 
31.12.2022
A
IMMORENT-TRIAS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Wien
50,0%
0,0
-0,2
 
31.12.2022
A
KERES-Immorent Immobilienleasing GmbH; Wien
100,0%
-0,1
0,0
 
31.12.2022
A
Ölim-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Graz
100,0%
0,1
0,0
 
31.12.2022
A
PREDUZECE ZA FINANSIJSKI LIZING S-LEASING DOO, BEOGRAD; Beograd
44,5%
6,4
0,1
 
31.12.2023
E
Sparkasse Leasing društvo sa ogranicenom odgovornošcu za leasing nekretnina, vozila, brodova i mašina, Sarajevo; Sarajevo
100,0%
5,4
0,8
 
31.12.2023
V
Sparkasse Leasing S, družba za financiranje d.o.o.; Ljubljana
26,0%
8,7
0,6
 
31.12.2022
A
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 181
Gesellschaftsname, Ort
Anteil durch-gerechnet
Eigen-kapital in EUR Mio
Er-gebnis in EUR Mio
Er-gebnis-abfuhr1)
Datum des Abschlusses
Darstel-lung im Konzern2)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sparkassen IT Holding AG; Wien
20,4%
3,3
0,1
 
31.12.2022
A
Sparkassen Leasing Süd GmbH; Graz
78,0%
22,6
0,5
 
31.12.2023
V
Sparkassen 5; Wien
100,0%
0,0
0,0
 
31.12.2023
V
Theuthras-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Graz
50,0%
2,7
0,0
 
31.12.2022
A
 
 
 
 
 
 
 
Sonstige
 
 
 
 
 
 
Erste d.o.o.; Zagreb
29,3%
17,8
3,0
 
31.12.2023
E*)
Erste Group IT HR društvo s ogranicenom odgovornošcu za usluge informacijskih tehnologija; Bjelovar
41,0%
2,0
0,2
 
31.12.2023
E*)
ERSTE NEKRETNINE d.o.o. za poslovanje nekretninama; Zagreb
41,0%
1,2
0,3
 
31.12.2023
E*)
Gewerbe- und Dienstleistungspark der Stadtgemeinde Bad Radkersburg KG; Bad Radkersburg
50,0%
0,1
0,0
 
31.12.2022
A
IMMORENT EPSILON, leasing druzba, d.o.o. - v likvidaciji; Ljubljana
33,3%
0,3
0,0
 
31.12.2022
A
IMMORENT-HATHOR Grundverwertungsgesellschaft m.b.H; Wien
50,0%
-2,1
0,0
 
31.12.2022
A
IZBOR NEKRETNINA D.O.O. ZA USLUGE; Zagreb
41,0%
0,5
0,0
 
31.12.2022
A
Jura GrundverwertungsgmbH; Graz
100,0%
0,7
0,0
 
31.12.2023
V
LIEGESA Immobilienvermietung GmbH Nfg OG; Graz
100,0%
1,8
-0,1
 
31.12.2023
V
Macedonian Stock Exchange AD; Skopje
23,8%
3,0
0,2
 
31.12.2022
A
Real-Service für steirische Sparkassen, Realitätenvermittlungsgesellschaft m.b.H.; Graz
45,7%
0,6
0,2
 
31.12.2022
A
RTG Tiefgaragenerrichtungs und -vermietungs GmbH; Graz
100,0%
0,3
0,0
 
31.12.2023
A
s ASG Sparkassen Abwicklungs- und Servicegesellschaft mbH; Graz
100,0%
0,1
0,1
X
31.12.2023
V
s IM Immobilien Management GmbH; Graz
100,0%
5,7
0,7
 
31.12.2023
V
S-AMC1 DOOEL Skopje, Skopje
96,6%
-0,8
0,0
 
31.12.2022
A
Seniorenresidenz "Am Steinberg" GmbH; Graz
100,0%
1,0
0,1
 
31.12.2023
A
"S-PREMIUM" Drustvo sa ogranicenom odgovornoscu za posredovanje i zastupanje u osiguranju d.o.o. Sarajevo; Sarajevo
100,0%
0,2
0,2
 
31.12.2022
A
S-RENT DOO BEOGRAD; Beograd
85,9%
3,8
0,4
 
31.12.2023
V
Steiermärkische Verwaltungssparkasse Immobilien & Co KG; Graz
100,0%
48,8
1,2
 
31.12.2023
V
1) Ergebnisabführungsvertrag mit der Steiermärkische Sparkasse.
2) V = Vollkonsolidierung, E = Einbeziehung at equity, E*) = Einbeziehung at equity über Erste Bank Croatia Group, A = nicht konsolidiert.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 182
Konzernabschluss 2023
Graz, den 12. März 2024
Der Vorstand:
Dr. Gerhard FabischDr. Georg Bucher
VorsitzenderVorstandsmitglied
Dr. Oliver KröpflMag. Walburga Seidl
VorstandsmitgliedVorstandsmitglied
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 183
ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN
GLOSSAR
Andere Aktiva
Summe aus den Bilanzposten Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, laufende und latente Steuerforderungen und sonstige Vermögenswerte.
Andere Passiva
Summe aus den Bilanzposten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Rückstellungen, laufende und latente Steuerverpflichtungen und sonstige Verbindlichkeiten.
Betriebsaufwendungen (Verwaltungsaufwand)
Summe aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibung und Amortisation.
Betriebsergebnis
Betriebserträge abzüglich Betriebsaufwendungen.
Betriebserträge
Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Dividendenerträge, Handelsergebnis, Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten, Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen und Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen.
Buchwert je Aktie
Eigenkapital (Eigentümer:innen des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital) geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien am Ende der Periode.
CEE (Central and Eastern Europe)
Abkürzung für den Wirtschaftsraum Zentral- und Osteuropa. Umfasst die neuen EU-Mitgliedsländer der Erweiterungsrunden 2004 und 2007 sowie die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und der Sowjetunion sowie Albanien.
CET1
Common Equity Tier 1, Hartes Kernkapital
CRD IV (Capital Requirements Directive)
Es handelt sich bei der CRD IV um einen Gesetzgebungsvorschlag der EU-Kommission zur Umsetzung der neuen Eigenkapitalregeln für Banken („Basel 3”) in europäisches Recht.
CRR
Capital Requirements Regulation: einer der beiden Rechtsakte, die die neuen Eigenkapitalrichtlinien enthalten.
Deckungsquote
Prozentsatz der Wertberichtigungen, welche für notleidende Forderungen gebildet wurden, im Verhältnis zu den notleidenden Krediten ohne Berücksichtigung von Sicherheiten.
Eigenkapitalverzinsung (RoE, Return on Equity)
Das den Eigentümer:innen des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1) in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümer:innen des Mutterunternehmens zuzurechnenden Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Eigenmittel
Die Eigenmittel gemäß CRR setzen sich zusammen aus dem Harten Kernkapital (CET1), dem Zusätzlichen Kernkapital (AT1) und dem Ergänzungskapital (T2).
Eigenmittelquote
Anrechenbare Eigenmittel in % der risikogewichteten Aktiva gemäß Artikel 92 (1) CRR.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 184
Ergebnis je Aktie
Das den Eigentümer:innen des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Stammaktien.
Gesamtkapitalquote
Gesamte Eigenmittel in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Gesamtrisikobetrag (Risikogewichtete Aktiva, RWA)
Umfasst Kredit-, Markt-, und operationelles Risiko (gemäß CRR).
Grundkapital
Nominelles, den Eigentümer:innen des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital, das von den Gesellschaftern aufgebracht wird.
Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote)
Hartes Kernkapital in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process)
Die Banken sind gefordert, durch den Einsatz geeigneter Verfahren und Systeme eine angemessene Eigenkapitalausstattung unter Betrachtung aller wesentlichen Risiken langfristig sicherzustellen. In der internationalen Diskussion werden die entsprechenden Verfahren als ICAAP bezeichnet.
Kernkapitalquote
Kernkapital in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Kosten-Ertrags-Relation (Cost/Income Ratio)
Verwaltungsaufwand bzw. Betriebsaufwendungen in Prozent der Betriebserträge.
Kredit-Einlagen-Verhältnis
Kundenkredite (netto) im Verhältnis zu den Kundeneinlagen.
LCR
Die Liquidity Coverage Ratio ist eine im Zuge von Basel 3 etablierte Kennzahl zur Bewertung des kurzfristigen Liquiditätsrisikos von Kreditinstituten. Die LCR ist das Verhältnis des Bestands als erstklassig eingestufter Aktiva zum gesamten Nettoabfluss der nächsten 30 Tage. Die LCR ist unter Anwendung eines durch Basel 3 vorgegebenen Stressszenarios zu ermitteln. Dabei muss die LCR 100% oder mehr betragen, um den Standard zu erfüllen.
NPE-Besicherungsquote (Non-performing-Exposure-Besicherungsquote)
Sicherheiten für das notleidende Kreditrisikovolumen in Prozent des notleidenden Kreditrisikovolumens.
NPE-Deckungsquote (Non-performing-Exposure-Deckungsquote)
Wertberichtigungen für das Kreditrisikovolumen (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9 sowie Rückstellungen für andere Zusagen) in Prozent des notleidenden Kreditrisikovolumens.
NPE-Quote (Non-performing-Exposure-Quote)
Anteil des notleidenden Kreditrisikovolumens am gesamten Kreditrisikovolumen.
NPL-Besicherungsquote (Non-performing-Loans-Besicherungsquote)
Sicherheiten für notleidende Kredite und Darlehen an Kund:innen in Prozent der notleidenden Kredite und Darlehen an Kund:innen.
NPL-Deckungsquote (Non-performing-Loans-Deckungsquote)
Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kund:innen in Prozent der notleidenden Kredite und Darlehen an Kund:innen.
NPL-Quote (Non-performing-Loans-Quote)
Anteil der notleidenden Kredite und Darlehen an Kund:innen an den gesamten Krediten und Darlehen an Kund:innen.
NSFR
Die Net Stable Funding Ratio ist eine im Zuge von Basel 3 etablierte Kennzahl, die der Optimierung der strukturellen Liquidität von Kreditinstituten dienen soll, wobei ein Zeithorizont von einem Jahr betrachtet wird. Die NSFR ist
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 185
definiert als das Verhältnis zwischen dem verfügbaren, stabil refinanzierten Betrag und dem Betrag, für den eine stabile Refinanzierung erforderlich ist.
Risk Appetite Statement (RAS)
Das RAS ist eine strategische Erklärung, die das maximale Risiko festlegt, das ein Unternehmen bereit ist für die Erreichung der Unternehmensziele einzugehen.
Risikokategorien
Risikokategorien klassifizieren die Risikopositionen des Steiermärkische Sparkasse-Konzern basierend auf den internen Ratings des Konzern. Es bestehen drei Risikokategorien für nicht notleidende und eine Risikokategorie für notleidende Risikopositionen.
Risikokategorie – Niedriges Risiko
Typische regionale Kund:innen mit stabiler, langjähriger Beziehung zum Steiermärkische Sparkasse-Konzern oder große, international renommierte Kund:innen. Sehr gute bis zufriedenstellende Finanzlage; geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von finanziellen Schwierigkeiten im Vergleich zum jeweiligen Markt, in dem die Kund:innen tätig sind. Retail-Kund:innen mit einer langjährigen Geschäftsbeziehung zur Bank oder Kund:innen, die eine breite Produktpalette nutzen. Gegenwärtig oder in den letzten zwölf Monaten keine relevanten Zahlungsrückstände. Neugeschäft wird in der Regel mit Kund:innen dieser Risikokategorie getätigt.
Risikokategorie – Anmerkungsbedürftig
Potenziell labile Nicht-Retail-Kund:innen, die in der Vergangenheit eventuell bereits Zahlungsrückstände/-ausfälle hatten oder mittelfristig Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Schulden haben könnten. Retail-Kund:innen mit eventuellen Zahlungsproblemen in der Vergangenheit, die zu einer frühzeitigen Mahnung führten. Diese Kund:innen zeigten in letzter Zeit meist ein gutes Zahlungsverhalten.
Risikokategorie – Erhöhtes Risiko
Die Kreditnehmer:in ist kurzfristig anfällig gegenüber negativen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und weist eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit auf. In einigen Fällen stehen Umstrukturierungsmaßnahmen bevor oder wurden bereits durchgeführt. Derartige Forderungen werden in der Regel in spezialisierten Risikomanagementabteilungen behandelt.
Risikokategorie – Notleidend (non-performing)
Mindestens eines der Ausfallkriterien nach Artikel 178 CRR trifft auf den Kreditnehmer zu, unter anderem: volle Rückzahlung unwahrscheinlich; Zinsen oder Kapitalrückzahlungen einer wesentlichen Forderung mehr als 90 Tage überfällig; Umschuldung mit Verlust für Kreditgeber:in; Realisierung eines Verlustes oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Für alle Kundensegmente, einschließlich Retail-Kund:innen, wird die Kundensicht angewendet; wenn eine Kund:in bei einem Geschäft ausfällt, dann gelten auch die Transaktionen, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist, als notleidend. Darüber hinaus beinhalten notleidende Forderungen auch gestundete Geschäfte mit Zahlungsverzug, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist.
Zinsspanne
Zinsüberschuss in Prozent der durchschnittlichen zinstragenden Aktiva. Der Durchschnitt wird auf Basis von Jahreswerten (Durchschnitt aus Bilanz- und Vorjahr) berechnet.
Zinstragende Aktiva
Gesamtaktiva abzüglich Kassenbestand und Guthaben, Derivate Held for Trading, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immaterielle Vermögenswerte, laufende und latente Steuerforderungen sowie sonstige Vermögenswerte.
 
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 186
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ACAmortized cost
ALMAsset Liability Management
AT1Additional Tier 1
BGABetriebs- und Geschäftsausstattung
BWGBankwesengesetz
CCFCredit Conversion Factor
CEECentral and Eastern Europe
CET1Common Equity Tier 1
CRDCapital Requirements Directive
CRRCapital Requirements Regulation
CROChief Risk Officer
CVACredit Value Adjustments
DVADebit Value Adjustment
EADExposure At Default
EBAEuropean Banking Authority
ECLExpected Credit Loss
EIREffective interest rate
ERMEnterprise-wide Risk Management
ESGEnvironmental, Social and Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung)
ESMAEuropean Security and Markets Authority
EZBEuropäische Zentralbank
FVOCIFair value through other comprehensive income
FVPLFair value through profit or loss
HFTHeld for trading
IASInternational Accounting Standards
ICAAPInternal Capital Adequacy Assessment Process
IFRS International Financial Reporting Standards
LCRLiquidity Coverage Ratio
LGDLoss Given Default
LT PDLifetime Probability of Default
MRELMinimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities
NPENon-Performing Exposure
NPLNon-Performing Loans
NSFRNet Stable Funding Ratio
OCIOther comprehensive income (Sonstiges Ergebnis)
PDProbability of Default
POCIPurchased or originated credit impaired
RASRisk Appetite Statement
RWARisk Weighted Asset
SEESouth-East Europe
SICRSignificant increase in credit risk
SPPISolely payments of principal and interest
SREPSupervisory Review and Evaluation Process
T1Tier 1
T2Tier 2
UGBUnternehmensgesetzbuch
VARValue at Risk
ZGEZahlungsmittelgenerierende Einheit
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 187
ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER
Die unterzeichnenden Vorstandsmitglieder bestätigen gemäß § 124 BörseG als gesetzliche Vertreter der Steiermärkische Sparkasse:
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Graz, den 12. März 2024
Der Vorstand:
Dr. Gerhard FabischDr. Georg Bucher
VorsitzenderVorstandsmitglied
Dr. Oliver KröpflMag. Walburga Seidl
VorstandsmitgliedVorstandsmitglied
JAHRESFINANZBERICHT 2023 - STEIERMÄRKISCHE SPARKASSE-KONZERN 188
Verantwortungsbereiche des Vorstandes
Dr. Gerhard FabischVorsitzenderDr. Georg BucherDr. Oliver KröpflMag. Walburga Seidl
WertpapiergeschäftGeneralsekretariatHuman ResourcesBetriebsratRetailvertrieb SteiermarkSteuerung AuslandsbeteiligungenOrganisation/ITTreasuryGeschäftsfeld KommerzOperationsWerbungFacility ManagementWorkout ManagementCompliance und Recht *)Interne Revision *)Strategisches RisikomanagementOperatives RisikomanagementFinanzen*) funktionelle Unterstellung Gesamtvorstand
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 189
Jahresabschluss 2023
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
FN034274d
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 190
Bilanz zum 31.Dezember 2023
20232022
EUR TEUR
AKTIVA 
1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern
1.028.896.849,64111.585
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind
624.876.689,34646.339
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere624.876.689,34646.339
b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel
0,000
3. Forderungen an Kreditinstitute2.277.469.599,793.145.651
a) täglich fällig41.509.101,72853.394
b) sonstige Forderungen2.235.960.498,072.292.257
4. Forderungen an Kunden13.111.027.265,3613.042.717
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
240.074.209,78193.657
a) von öffentlichen Emittenten0,000
b) von anderen Emittenten240.074.209,78193.657
darunter: eigene Schuldverschreibungen0,000
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere92.799.993,0791.195
7. Beteiligungen86.823.974,1486.805
darunter: an Kreditinstituten0,000
8. Anteile an verbundenen Unternehmen699.100.677,91632.459
darunter: an Kreditinstituten550.052.432,93486.113
9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens382.357,06231
10. Sachanlagen98.533.055,7996.193
darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden
43.597.898,6944.012
11. Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft
1.143.725,4515.019
darunter: Nennwert83.196,001.085
12. Sonstige Vermögensgegenstände32.361.696,8327.902
13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist
0,000
14. Rechnungsabgrenzungsposten1.643.407,361.920
15. Aktive latente Steuern4.388.218,908.053
Summe der Aktiva18.299.521.720,4218.099.726
  
Posten unter der Bilanz  
1. Auslandsaktiva1.933.430.807,111.756.364
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 191
2023
2022
EUR
TEUR
PASSIVA
 
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
1.082.525.711,27
1.626.379
a) täglich fällig
55.235.917,94
77.740
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
1.027.289.793,33
1.548.639
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
14.064.845.202,71
13.908.844
a) Spareinlagen
8.177.603.209,86
7.516.627
 
darunter:
 
 
 
aa) täglich fällig
4.632.018.629,68
4.851.506
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
3.545.584.580,18
2.665.121
b) sonstige Verbindlichkeiten
5.887.241.992,85
6.392.217
 
darunter:
 
 
 
aa) täglich fällig
5.428.160.650,55
6.138.540
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
459.081.342,30
253.677
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
508.220.898,46
313.518
a) begebene Schuldverschreibungen
508.220.898,46
313.518
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
0,00
0
4. Sonstige Verbindlichkeiten
72.177.222,52
67.034
5. Rechnungsabgrenzungsposten
582.613,08
1.331
6. Rückstellungen
232.313.488,57
193.102
a) Rückstellungen für Abfertigungen
64.413.130,00
61.510
b) Rückstellungen für Pensionen
54.616.022,00
54.691
c) Steuerrückstellungen
44.594.202,00
4.724
d) sonstige
68.690.134,57
72.178
6a. Fonds für allgemeine Bankrisiken
215.000.000,00
200.000
7. Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
163.133.412,80
163.142
8. Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
0,00
0
darunter: Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG
0,00
0
8b. Instrumente ohne Stimmrecht gemäß § 26a BWG
0,00
0
9. Gezeichnetes Kapital
55.538.459,81
55.538
Nennbetrag gezeichnetes Kapital
55.542.800,00
55.543
abzüglich Nennbetrag eigene Aktien
-4.340,19
-4
10. Kapitalrücklagen
124.824.481,72
124.424
a) gebundene
104.615.381,21
104.615
b) nicht gebundene
20.209.100,51
19.809
c) Rücklage für eigene Aktien
0,00
0
11. Gewinnrücklagen
1.594.635.221,63
1.275.835
a) gesetzliche Rücklage
10.174.196,78
10.174
b) satzungsmäßige Rücklagen
0,00
0
c) andere Rücklagen
1.583.246.024,85
1.250.571
d) Rücklage für eigene Aktien
1.215.000,00
15.090
12. Haftrücklage gemäß § 57 Abs. 5 BWG
160.000.000,00
150.000
13. Bilanzgewinn
25.048.425,85
20.037
14. Investitionszuschüsse
676.582,00
540
a) COVID-19 Investitionsprämie
676.582,00
540
Summe der Passiva
18.299.521.720,42
18.099.726
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 192
2023
2022
EUR
TEUR
Posten unter der Bilanz
 
1. Eventualverbindlichkeiten
3.261.528.542,42
2.251.717
darunter:
 
 
a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln
0,00
0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
3.261.528.542,42
2.251.717
2. Kreditrisiken
1.881.756.236,55
2.553.112
darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften
0,00
0
3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften
64.561.895,74
68.704
4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
2.753.187.066,99
2.303.876
darunter: Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
71.436.655,59
102.218
5. Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
10.338.152.643,06
9.764.241
darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit. a bis c der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
 
 
a) Harte Kernkapitalquote
25,94
22,55
b) Kernkapitalquote
25,94
22,55
c) Gesamtkapitalquote
26,63
23,60
6. Auslandspassiva
532.821.198,87
563.617
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 193
Gewinn und Verlustrechnung 2023
2023
2022
EUR
TEUR
 
1. Zinsen und ähnliche Erträge
640.203.367,05
290.098
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren
11.261.530,25
9.525
2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
208.513.215,35
37.149
I. NETTOZINSERTRAG
431.690.151,70
252.950
3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
52.104.457,61
46.587
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren
991.552,89
930
b) Erträge aus Beteiligungen
7.707.497,42
641
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen
43.405.407,30
45.016
4. Provisionserträge
180.040.954,21
167.029
5. Provisionsaufwendungen
17.245.541,20
16.038
6. Erträge aus Finanzgeschäften
3.637.221,02
4.571
7. Sonstige betriebliche Erträge
16.272.532,81
27.349
II. BETRIEBSERTRÄGE
666.499.776,15
482.448
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
240.281.283,47
210.865
a) Personalaufwand
138.483.774,27
120.078
 
darunter:
 
 
 
aa) Löhne und Gehälter
100.088.449,26
92.436
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
22.580.856,74
22.266
cc) sonstiger Sozialaufwand
1.982.618,46
2.026
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
2.873.733,87
2.716
ee) Dotierung der Pensionsrückstellung
3.361.597,67
0
ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
7.596.518,27
634
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand)
101.797.509,20
90.787
9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände
7.735.660,41
7.102
abzüglich: Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen
-20.027,00
-34
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
6.992.103,30
8.734
III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN
254.989.020,18
226.666
IV. BETRIEBSERGEBNIS
411.510.755,97
255.782
11./12. Saldo aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken sowie
27.786.634,18
5.700
Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken
0,00
0
13./14.Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sowie
0,00
68.855
Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
68.603.442,53
0
V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
452.327.564,32
181.227
15. Außerordentliche Erträge
0,00
0
darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00
0
16. Außerordentliche Aufwendungen
15.000.000,00
15.000
darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
15.000.000,00
15.000
17. Außerordentliches Ergebnis (Zwischensumme aus Posten 15 und 16)
-15.000.000,00
-15.000
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag
83.427.544,86
49.152
darunter: Ertrag aus latenten Steuern
3.664.508,93
12.324
19. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen
73.211,62
9.553
19a. Ergebnis aus Spaltungen
0,00
0
VI. JAHRESÜBERSCHUSS
353.826.807,84
107.522
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 194
20. Rücklagenbewegung
328.800.000,00
87.568
darunter: Dotierung der Haftrücklage
10.000.000,00
10.768
Auflösung der Haftrücklage
0,00
0
VII. JAHRESGEWINN
25.026.807,84
19.954
21. Gewinnvortrag
21.618,01
83
22. Auf Grund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne
0,00
0
VIII. BILANZGEWINN
25.048.425,85
20.037
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 195
Anhang zum Jahresabschluss 2023
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 196
4.31.Sonstige Rückstellungen........................................................................................................................................225
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 197
1.Allgemeine Angaben
1.1.Einleitung
Die Aufstellung des Jahresabschlusses 2023 erfolgt nach den Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen des Bankwesengesetzes (BWG) in der jeweils geltenden Fassung.
Angaben und Erläuterungen, welche sich durch die Änderungen in den anzuwendenden Rechnungslegungsbestimmungen ergeben, sind Kapitel 3 (Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) zu entnehmen.
Die Sparkassen AG (Steiermärkische Bank und Sparkassen AG) ist in den Konzernabschluss der Erste Group Bank AG in Wien (größter Kreis) sowie in den Konzernabschluss der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG in Graz (kleinster Kreis) einbezogen. Die Offenlegung des von der Erste Group Bank AG aufgestellten Konzernabschlusses erfolgt beim Handelsgericht Wien, des von der Steiermärkische Bank und Sparkassen AG aufgestellten Konzernabschlusses beim Landes- als Handelsgericht Graz.
1.2.Haftungsverbund
Die Sparkassen AG ist Mitglied des Haftungsverbundes (HV) gem. Art. 4 Abs. 1 Z 127 CRR und des aufsichtsbehördlich genehmigten institutsbezogenen Sicherungssystems (Institutional Protection Scheme - IPS) gemäß Art. 113 Abs. 7 CRR. Dem IPS und dem HV gehören zum Bilanzstichtag neben der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG sowie alle österreichischen Sparkassen an.
Nach den Bestimmungen zum HV, ist die solidarische Erfüllung der Verbindlichkeiten gegenüber Kund:innen (dies betrifft alle Einlagen gemäß § 1 Abs. 1 Z 1 BWG, alle Geldforderungen auf Grund von Guthaben aus Bankgeschäften, alle Geldforderungen aus der Begebung von Wertpapieren, ausgenommen Eigenmittelbestandteile gemäß Art. 26ff, 51ff, 62ff CRR und Forderungen aus strafrechtlich relevanten Transaktionen) abhängig von der jeweiligen Kapitalisierung der einzelnen HV-Mitglieder gegeben.
Die unter Berücksichtigung der regulatorischen Anforderungen und allgemeiner Höchstgrenzen zu erbringenden individuellen Leistungen der einzelnen Mitglieder bestehen in Unterstützungsmaßnahmen (wie z.B. Gewährung von Liquiditätshilfen, Einräumung von Darlehen, Übernahme von Garantien, Zufuhr von Eigenkapital) und nach Leistung der gesetzlichen Einlagensicherung in der Erfüllung der gemäß dem HV/IPS-Vertrag abgesicherten Kundenforderungen im Falle des Konkurses eines Mitgliedes. Aufgrund der Anforderungen an ein IPS wurde ein Ex-Ante-Fonds (IPS Fonds) eingerichtet. In den Ex-Ante-Fonds wird quartalsmäßig einbezahlt.
Die Einzahlungen der einzelnen Mitglieder werden im Jahresabschluss als Beteiligung an der IPS Fonds GesbR welche den Ex-Ante-Fonds verwaltet ausgewiesen. Im Ausmaß der Einzahlungen der Mitglieder erfolgt die Dotierung einer Gewinnrücklage, welche nicht den Eigenmitteln zugerechnet wird. Diese Gewinnrücklage stellt aufgrund der vertraglichen Regelungen eine gebundene Rücklage dar. Eine Auflösung dieser gebundenen Gewinnrücklage darf nur bei Inanspruchnahme des Ex-Ante-Fonds aufgrund eines Schadensfalles erfolgen. Diese Rücklage kann daher intern nicht zur Verlustabdeckung verwendet werden und ist auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel im Sinne der CRR anrechenbar.
Derzeit bestehen drei Einrichtungen zur Absicherung bestimmter Gläubigeransprüche:
Abwicklungsfonds (Single & Resolution Fund)
Einlagensicherungsfonds (Deposit Guarantee Scheme)
IPS Fonds (Ex-Ante-Fonds)
Die gesetzliche Grundlage für diese drei Einrichtungen, die zu leistenden Beiträge und deren Bilanzierung wird in Kapitel 4.27 Bilanzierung der Beiträge an die Einrichtungen zur Absicherung bestimmter Gläubigeransprüche behandelt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 198
Die Mitglieder des HV/IPS bilden mit der Erste Group Bank AG eine Kreditinstitutsgruppe gemäß § 30 BWG bzw. einen aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis i. S. d Art. 18 und Art. 19 CRR, deren übergeordnetes Kreditinstitut die Erste Group Bank AG ist.
Dies erfordert, dass die Erste Group Bank AG die konsolidierten Eigenmittel sowie die konsolidierten Eigenmittelanforderungen auf Basis der aufsichtsrechtlichen Konsolidierung vornimmt. Zum Zwecke der Einbeziehung der Mitglieder des HV in den Konzernabschluss der Erste Group Bank AG wird ein nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestelltes Reporting Package an die Erste Group Bank AG übermittelt.
1.3.Offenlegung
Die Sparkassen AG ist erstmals mit 31.12.2023 verpflichtet, einen Offenlegungsbericht gemäß Artikel 434 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (Capital Requirements Regulation - CRR) in der Europäischen Union und der Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 zu erstellen. Details finden sich auf der Webseite der Sparkassen AG unter www.sparkasse.at/steiermaerkische/wir-ueber-uns.
1.4.Größenklasse gemäß § 221 UGB
Die Sparkassen AG ist gemäß § 221 Abs. 3 i. V. m. § 189a UGB als große Kapitalgesellschaft einzustufen.
1.5.Angabe gemäß § 243b Abs. 7 UGB
Die Sparkassen AG und ihre Tochterunternehmen werden in den gemäß § 243b und § 267a UGB erstellten und offengelegten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht der Erste Group Bank AG konsolidiert einbezogen und sind somit gemäß § 243b Abs. 7 UGB von der Pflicht zur Erstellung einer nichtfinanziellen Erklärung befreit. Der konsolidierte nichtfinanzielle Bericht der Erste Group Bank AG ist Teil des Geschäftsberichts der Erste Group und wird beim Handelsgericht Wien offengelegt. Dieser ist nach Veröffentlichung auf der Website der Erste Group unter https://www.erstegroup.com/de/investoren/berichte/finanzberichte verfügbar.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 199
2.Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
2.1.Generalnorm
Der Jahresabschluss wird unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm aufgestellt, welche die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vorsehen.
Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wird der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.
Dem Vorsichtsprinzip wird unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Bankgeschäftes Rechnung getragen.
2.2.Bewertungsmethoden
2.2.1Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Valuten werden mit dem Referenzkurs der EZB zum Bilanzstichtag bewertet. Jene Währungen, für die die EZB keinen Referenzkurs veröffentlicht, werden mit dem Devisen-Mittelkurs der Erste Group Bank AG zum Bilanzstichtag bewertet.
Devisentermingeschäfte und Währungsswaps werden grundsätzlich mit dem Devisenterminkurs angesetzt.
Das Anschaffungskostenprinzip wird durch § 58 Abs. 3 BWG für den Bereich der Fremdwährungsrechnung aufgegeben: Liegt der Fremdwährungskurs über dem Anschaffungskurs, so wird ein entsprechender Umrechnungserfolg in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, auch wenn dieser noch nicht am Markt endgültig realisiert wurde.
2.2.2Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zum gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
Die Aktien an der Erste Group Bank AG, die von der Sparkassen AG als Beteiligung iSv § 189a Z 2 UGB (Bilanzausweis: Anteile an einer herrschenden Gesellschaft) ausgewiesen werden und jene indirekt über die Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehaltenen Aktien an der Erste Group Bank AG, werden entsprechend den unternehmensrechtlichen Vorschriften (im Detail dazu die AFRAC-Stellungnahme 24 Beteiligungsbewertung (UGB) vom Dezember 2022) bewertet. Die Bewertung basiert auf einem Ertragswertverfahren.
Bei der Ermittlung des Unternehmenswerts wird der Barwert der künftigen finanziellen Überschüsse des Bewertungsobjektes (Erste Group Bank AG) berechnet, indem diese auf den Bewertungsstichtag 31. Dezember abgezinst werden. Die finanziellen Überschüsse basieren auf einem Planungshorizont von 5 Jahren. Über diesen Zeitraum hinausgehend wird eine ewige Rente angesetzt. Sofern die implizite Eigenkapitalrendite am Ende des Planungszeitraums über den Kapitalkosten liegt, wird die Eigenkapitalrendite für die Ermittlung der ewigen Rente schrittweise an die Eigenkapitalkosten angeglichen.
Die abgezinsten finanziellen Überschüsse setzen sich aus künftig erwarteten Gewinnen sowie aus sich auf Grund von bankenspezifischen Kapitalerfordernissen ergebenden Kapitalüberschüssen bzw. Kapitalfehlbeträgen zusammen. Um der erhöhten Planungsunsicherheit anlässlich des aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeldes Rechnung zu tragen, werden zur Bewertung wesentlicher Beteiligungen Cashflow-Prognosen aus alternativen möglichen Zukunftsszenarien herangezogen.
Der für die Berechnung herangezogene Zinssatz wird anhand des CAPM (Capital Asset Pricing Model) berechnet. Wesentliche Inputfaktoren dafür sind:
Risikofreier Zinssatz (Quelle: Zinsstrukturkurve nach der Svensson Methode für 30-jährige deutsche Bundesanleihen)
Marktrisikoprämie
Betafaktor
Gewichtete Länderrisikoprämie (Quelle: Damodaran)
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 200
Im Berichtsjahr werden 501.002 Stück Aktien an der Erste Group Bank AG mit einem Buchwert von EUR 13.875.667,99 verkauft.
Dividendenerträge werden mit Gewinnausschüttungsbeschluss ergebniswirksam erfasst.
2.2.3Forderungen
Die Bewertung der Kreditforderungen erfolgt nach den Vorschriften des Austrian Financial Reporting Advisory Committee (AFRAC), AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode. Zum Abschlussstichtag erkennbare Ausfallrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Ist der Grund für die Wertberichtigungen weggefallen, werden Zuschreibungen vorgenommen. Methodisch erfolgt die Ermittlung der Wertberichtigung durch die Anwendung der IFRS 9 Impairment Modelle im UGB.
2.2.4Wertpapiere
Wertpapiere werden je nach ihrer Zuordnung zum Handelsbestand, zum Umlaufvermögen oder zu den Finanzanlagen sowie abhängig davon, ob es sich um Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente (FFI) handelt, wie folgt bewertet:
Der Handelsbestand wird zu Marktwerten bewertet, auch bei Überschreitung der Anschaffungskosten.
Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Börsenkurs oder Marktpreis bewertet. Ist ein Börsenkurs oder Marktpreis nicht festzustellen, werden sie zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und beizulegendem Zeitwert bewertet. Für Wertpapiere des Umlaufvermögens besteht keine Halteabsicht bis zur Endfälligkeit. Zum Handel an einer anerkannten Börse zugelassene Wertpapiere, die nicht die Eigenschaften von Finanzanlagen haben, werden gemäß § 56 Abs. 5 BWG mit dem höheren Marktwert bilanziert.
Wertpapiere, bei denen es sich um FFI handelt, werden zu Anschaffungskosten abzüglich der Wertminderungen, die sich aus den Ausfallsrisiken ergeben, bewertet. FFI sind Schuldinstrumente, für die die Absicht besteht, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, und deren Wert nicht von Risiko- und Ertragsstrukturen potentiell beeinträchtigt wird, die erheblich von den Ausfallsrisiken des Instruments abweichen.
Schuldinstrumente des Anlagevermögens, die keine FFI sind, werden bei dauernder Wertminderung auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben („gemildertes Niederstwertprinzip“).
Sonstige Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet („strenges Niederstwertprinzip“). Dazu zählen Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie Schuldinstrumente mit eingebetteten Derivaten, die im Vergleich zum Rahmenvertrag eine erhebliche abweichende Risiko- und Ertragsstruktur aufweisen.
Die Zuordnung der Wertpapiere zum Handelsbestand, zum Umlaufvermögen oder zu den Finanzanlagen und die Festlegung der Halteabsicht bis zur Endfälligkeit erfolgt entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien.
Der beizulegende Zeitwert ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstrumentes erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, wurden diese zur Bewertung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen.
Zu- und Abgänge von Wertpapieren werden jeweils zum Erfüllungstag bilanzwirksam. Beim Zugang von Wertpapieren des Bankbuches werden zwischen Handels- und Erfüllungstag allfällige Bewertungsverluste durch eine Rückstellung bevorsorgt und eine Eventualverbindlichkeit ausgewiesen. Beim Zugang von Wertpapieren des Handelsbuches werden zwischen Handels- und Erfüllungstag Bewertungsgewinne und -verluste als sonstige Vermögensgegenstände bzw. sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Beim Abgang von Wertpapieren erfolgt die letzte Folgebewertung am Handelstag.
2.2.5Fortgeführte Anschaffungskosten und Effektivzinsmethode
Die fortgeführten Anschaffungskosten von finanziellen Vermögensgegenständen sind der Betrag, mit dem der Vermögensgegenstand beim erstmaligen Ansatz bewertet wird, abzüglich der Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 201
der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
Der Effektivzinssatz ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein-/Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögensgegenstandes exakt auf die fortgeführten Anschaffungskosten eines Vermögensgegenstandes abgezinst werden. Die geschätzten Cashflows berücksichtigen dabei alle vertraglichen Bedingungen des Vermögensgegenstandes; erwartete Kreditverluste bleiben aber unberücksichtigt. Die Berechnung umfasst weiters Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren, sofern diese verteilungsfähig sind, sowie alle anderen Agios und Disagios auf den Nennbetrag.
Bei festverzinslichen Wertpapieren, welche die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, wird der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und Rückzahlungsbetrag gemäß § 56 Abs. 2 und 3 BWG zeitanteilig zu- bzw. abgeschrieben. Bei verbrieften Verbindlichkeiten wird der Unterschiedsbetrag zwischen Ausgabe- und Rückzahlungsbetrag gemäß § 198 Abs 7 UGB zeitanteilig abgeschrieben. Die Verteilung des Unterschiedsbetrags erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 „Bilanzierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten (UGB)“ bis zur ersten Kündigungsmöglichkeit des Emittenten bzw. bis zum Tilgungszeitpunkt anhand der Effektivzinsmethode.
Kreditgeschäft
Im Kreditgeschäft werden Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter sowie Schätzungsänderungen anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Ändert sich während der Laufzeit eines variabel verzinsten Kredits der Basiszinssatz und ist diese Änderung nicht auf eine Vertragsanpassung zurückzuführen, so werden die Änderungen der erwarteten zukünftigen Ein-/Auszahlungen durch eine Neuberechnung des Effektivzinssatzes berücksichtigt. Dabei werden auch allfällige Caps und Floors, die auf den Basiszinssatz vereinbart wurden, berücksichtigt.
Ändern sich die geschätzten zukünftigen Ein-/Auszahlungen eines Kredits während der Vertragslaufzeit und ist diese Änderung weder auf eine Vertragsanpassung noch auf eine Anpassung des nominellen Zinssatzes zurückzuführen, so werden die fortgeführten Anschaffungskosten des Vermögensgegenstandes durch Erfassung einer Schätzungsänderung angepasst. Diese Schätzungsänderung entspricht der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten vor Änderung der erwarteten Ein-/Auszahlungen und dem Barwert der neuen erwarteten Ein-/Auszahlungen, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Schätzungsänderung im Zinsergebnis erfasst.
Marktbasierte Anpassungen von Zinskonditionen, die spezifische Bedingungen erfüllen, werden durch eine Neuberechnung des Effektivzinssatzes berücksichtigt. Solche Änderungen der Zinsanpassung beziehen sich in der Regel auf Kredite, die keinen Forbearance-Status aufweisen und für die eine Vorfälligkeitsoption und ein hinreichend kompetitiver Refinanzierungsmarkt bestehen. Darüber hinaus müssen die Kosten, die dem Schuldner im Falle einer Vorauszahlung bzw. vorzeitigen Beendigung anfallen, als gering beurteilt werden.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 202
2.2.6Behandlung von Vertragsanpassungen
Eine Vertragsanpassung liegt vor, wenn ein Vertrag angepasst wird, ohne dass eine solche Möglichkeit zur Anpassung vorher im Vertrag festgelegt wurde. Zu Vertragsanpassungen kommt es hauptsächlich im Kreditgeschäft.
Diese Vertragsanpassungen werden nach qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten in erhebliche und nicht erhebliche Vertragsanpassungen eingeteilt.
Eine erhebliche Vertragsanpassung liegt vor, wenn nach qualitativer und/oder quantitativer Beurteilung eine erhebliche Änderung vorliegt, die den wirtschaftlichen Gehalt des Vermögensgegenstandes wesentlich verändert. Bei nicht ausgefallenen Krediten wird eine Vertragsanpassung, die zu einem Schuldnerwechsel, zu einer Währungskonvertierung (sofern diese nicht vertraglich vorgesehen war), zu bestimmten Änderungen der Zinsklausel, zu einer Barwertänderung oder zu einer Änderung der gewichteten Restlaufzeit in einem bestimmten Ausmaß führt, als erhebliche Vertragsanpassung eingestuft. Erhebliche Vertragsanpassungen führen zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögensgegenstandes und zum erstmaligen Ansatz eines neuen, den Vertragsanpassungen entsprechenden finanziellen Vermögensgegenstandes. Wenn der Schuldner ausgefallen ist oder die erhebliche Vertragsanpassung zum Ausfall führt, wird der neue Vermögensgegenstand als ausgefallener Vermögensgegenstand behandelt. Die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten Vermögensgegenstandes und dem beizulegenden Zeitwert des neuen Vermögensgegenstandes wird bei erstmaliger Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten 11 bzw. 12 ausgewiesen.
Wenn der Schuldner nicht ausgefallen ist und die erhebliche Vertragsanpassung nicht zum Ausfall führt, wird der nach der Ausbuchung des ursprünglichen Vermögensgegenstandes erfasste neue Vermögensgegenstand der Stufe 1 zugeordnet. Die Stufe 1 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände bei Ersterfassung (sofern diese im Zugangszeitpunkt nicht bereits wertgemindert sind) und finanzielle Vermögensgegenstände, die, unabhängig von ihrer Bonität, seit der Ersterfassung keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen.
Der nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im Effektivzinssatz berücksichtigt wurden, wird zum Ausbuchungszeitpunkt in das Zinsergebnis gebucht. Die Auflösungen der Wertminderungen, die für den ursprünglichen Vermögensgegenstand zum Zeitpunkt der erheblichen Vertragsanpassung gebildet waren, sowie die Bildung der Wertminderung für den neuen Vermögensgegenstand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten 11 bzw. 12 ausgewiesen. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem alten Buchwert nach Auflösung der abgegrenzten Bearbeitungsgebühren und Transaktionskosten und dem beizulegenden Zeitwert des neuen Vermögensgegenstandes wird als sonstiger betrieblicher Ertrag bzw. Aufwand dargestellt.
Eine nicht erhebliche Vertragsanpassung liegt vor, wenn weder nach qualitativer noch nach quantitativer Beurteilung eine erhebliche Änderung vorliegt und sich der wirtschaftliche Gehalt des Vermögensgegenstandes nur unwesentlich ändert. Nicht erhebliche Vertragsanpassungen werden nach allgemeinen unternehmensrechtlichen Grundsätzen bilanziert, wobei Erträge über die Restlaufzeit verteilt werden.
2.2.7Wertminderungen für Ausfallrisiken
Wertminderungen für Ausfallrisiken werden für Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente erfasst. Wertminderungen für Ausfallrisiken werden insbesondere für Kreditforderungen, bestimmte Wertpapiere des Anlagevermögens und außerbilanziellen Kreditrisiken aus Finanzgarantien und bestimmten Kreditzusagen erfasst.
Bei Kreditforderungen entspricht der Buchwert des in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenstandes der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten und den kumulierten Wertminderungen. Die Wertminderungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden im Bilanzposten „sonstige Rückstellungen“ ausgewiesen.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Wertminderungsaufwendungen und -erträge für alle Vermögensgegenstände in den Posten 11 bis 14 erfasst.
Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB. Das Wertminderungsmodell basiert auf erwarteten Kreditverlusten und
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berücksichtigt die von § 201 Abs. 2 Z 7 UGB geforderten „statistisch ermittelbaren Erfahrungswerte aus gleich gelagerten Sachverhalten“, welche auch für die Bewertung der erwarteten Kreditverluste im UGB notwendig sind.
Die erwarteten Kreditverluste („expected credit loss“, ECL), spiegeln Folgendes wieder:
einen unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch eine Reihe möglicher Szenarien bestimmt wird;
den Zeitwert des Geldes; und
plausible und nachvollziehbare Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle Bedingungen sowie Prognosen zu zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die zum Bilanzstichtag ohne unangemessene Kosten oder Mühen zur Verfügung stehen.
Dreistufenmodell
Für die Kalkulation der Risikovorsorgen wird ein Wertminderungsmodell auf Basis eines Dreistufenansatzes verwendet:
Stufe 1 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände bei Ersterfassung (sofern diese im Zugangszeitpunkt nicht bereits wertgemindert sind) und finanzielle Vermögensgegenstände, die, unabhängig von ihrer Bonität, seit Ersterfassung keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen.
Stufe 2 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände, die seit Ersterfassung eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen, für die aber zum Berichtszeitpunkt noch keine Wertminderung vorliegt. Der Stufe 2 sind auch jene nicht wertgeminderten Vermögensgegenstände zugeordnet, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko vom Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte. Eigene Regelungen bestehen für die Einstufung von erstmaligen Inanspruchnahmen von zugesagten Kreditlinien. Abhängig von der Entwicklung des Kreditrisikos zwischen Zusage und erstmaliger Inanspruchnahme wird die Ausleihung als Stufe 1 oder Stufe 2 klassifiziert.
Stufe 3 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände, die zum Berichtsstichtag wertgemindert sind. Grundsätzlich wird ein finanzieller Vermögensgegenstand wertgemindert, wenn der Kunde ausfällt.
Die in der Sparkasse angewendete Ausfalldefinition wurde gemäß den Vorgaben der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde in EBA/GL/2016/07 „Leitlinien zur Anwendung der Ausfalldefinition gemäß Artikel 178 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013“ und der „Delegierten Verordnung (EU) 2018/171 der Kommission vom 19. Oktober 2017 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates durch technische Regulierungsstandards bezüglich der Erheblichkeitsschwelle für überfällige Verbindlichkeiten“ entwickelt. Die Definition legt die Regeln für die „Ausfallansteckung“ in Gruppen verbundener Kund:innen fest und begründet das Konzept der technischen Überfälligkeit. Bei Anwendung der Ausfalldefinition besteht im Sparkassensektor generell eine Gesamtkundensicht, die zu einer Wertminderung bei allen Forderungen führt, auch wenn der Ausfall nur bei einem von mehreren Geschäften erfolgt (pulling-effect). Auf der anderen Seite bewirkt eine Hochstufung vom Ausfallstatus ein Wegfallen der beeinträchtigten Bonität bei sämtlichen Risikopositionen. In Stage 3 werden die Wertberichtigungen in Höhe der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet.
In Stufe 1 werden Risikovorsorgen in Höhe der erwarteten 12-Monats-Verluste berechnet, in Stufe 2 und Stufe 3 werden die Risikovorsorgen in Höhe der über die (Rest-)Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet.
Signifikanter Anstieg des Kreditrisikos
Im Bereich der Modellierung des erwarteten Kreditverlustes und der Berechnung der sich daraus ergebenden Risikovorsorgen für Kreditverluste ist die Feststellung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos („significant increase in credit risk“, SICR) seit Zugang der Kreditforderung einer der wesentlichen Bestimmungsfaktoren für die erwarteten Auswirkungen. Dafür werden über alle Portfolien und Produkttypen quantitative und qualitative Indikatoren für die Einschätzung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos definiert, inklusive der Überfälligkeit von mehr als 30 Tagen.
Quantitative Indikatoren beinhalten nachteilige Änderungen der annualisierten Ausfallwahrscheinlichkeit („probability of default“, PD) über die gesamte (Rest-)Laufzeit, wobei die Wesentlichkeit eines SICR mittels einer Kombination von relativen und absoluten Änderungsschwellenwerten ermittelt wird. Prinzipiell werden die Indikatoren für die Ausfallwahrscheinlichkeit dahingehend festgelegt, um das Risiko unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen („forward-looking information“) als „Point-in-Time“ Maß darzustellen. Die PD-Schwellenwerte werden
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auf Ebene von Kundensegmenten oder für das (Einzel-)Kundenrating festgelegt und unterliegen einer kontinuierlichen Validierung.
Qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos umfassen Stundungsmaßnahmen und die Übertragung der Kundenbetreuung in die Workout-Abteilung sowie Frühwarnindikatoren (sofern sie nicht schon im Rating hinreichend berücksichtigt werden) und Betrugshinweise. Die Festsetzung einiger qualitativer Indikatoren beruht inhärent auf der sachkundigen Beurteilung von Kreditrisiken, die angemessen und zeitgerecht zu erfolgen hat. Die diesbezüglichen gruppenweiten und institutsspezifischen Richtlinien und Prozesse gewährleisten den erforderlichen Steuerungsrahmen. Neben den qualitativen Determinanten auf Kundenebene wird die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene durchgeführt, wenn die Erhöhung des Kreditrisikos auf Geschäfts- oder Kundenebene erst nach einer gewissen Verzögerung eintritt oder wenn sie überhaupt nur auf Portfolioebene erkennbar ist. Im Geschäftsjahr 2023 sind bei der Bestimmung des signifikanten Anstiegs des Kreditrisikos zusätzliche Vorgehensweisen zur Anwendung gekommen, die im Abschnitt „Geopolitische Konflikte und Energiekrise“ beschrieben werden.
Individuell oder kollektiv ermittelte Risikovorsorge
Die Berechnung der Risikovorsorgen für ausgefallene Kunden erfolgt generell auf Einzelkundenebene. Die individuelle Methode kommt bei wesentlichen ausgefallenen Kunden zur Anwendung und besteht in einer individuellen Feststellung der aktuell als möglich erachteten Sanierungs- oder Abwicklungsszenarien, ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten und den je Szenario zu erwartenden Rückflüssen (Tilgungen und Sicherheitenerlöse) durch den Workout-Riskmanager. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Die erforderliche Risikovorsorge ergibt sich aus der Differenz zwischen Bruttobuchwert und dem Barwert der erwarteten Zahlungsströme in einem Szenario, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet. Ein Kunde wird als wesentlich eingestuft, wenn die gesamten Forderungen und außerbilanziellen Posten über einer bestimmten Wesentlichkeitsgrenze liegen.
Sonst wird der Kunde als „insignifikant“ eingeordnet, wobei ein regelbasierter Ansatz für die Berechnung der Einzelwertberichtigung eingesetzt wird. Für den zu erwartenden Verlust eines als „insignifikant“ eingeordneten Kunden werden, in Abhängigkeit von der Dauer des Ausfalls und dem Status im Sanierungs- und Abwicklungsprozess, die möglichen Sanierungs- oder Abwicklungsszenarien, ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten und den damit zu erwartenden Rückflüssen, statistisch ermittelte Risikoparameter verwendet. Die aktuelle Risikovorsorge ergibt sich aus dem Bruttobuchwert minus den je Szenario, mit dem Effektivzinssatz abgezinsten Rückflüssen, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet.
Portfoliowertberichtigungen werden für nicht ausgefallene Kunden unabhängig von ihrer Wesentlichkeit auf Basis eines regelbasierten Ansatzes berechnet. Die Schätzungen dafür umfassen die Höhe des Bruttobuchwertes bei Ausfall, die Ausfallswahrscheinlichkeit (PD), den Verlust bei Ausfall (LGD) und den Umrechnungsfaktor (CCF) für außerbilanzielle Posten. Bei der Berechnung des Verlustes bei Ausfall wird das Ergebnis der Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme auf den Barwert berücksichtigt.
Die Basis für die oben angeführten Schätzungen bilden die regulatorischen Modelle und Parameter. Bedingt durch die Charakteristika des jeweiligen Portfolios und unter Berücksichtigung der IFRS Regeln können die Risikoparameter, die in die Berechnung der Portfoliowertberichtigungen einfließen, von den Risikoparametern, die bei der Berechnung des Kapitalerfordernisses verwendet werden, abweichen.
Geopolitsche Konflikte und Energiekrise
Aufgrund der Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine, den Konlikt im Nahen Osten und die Energiekrise wandte die Sparkasse Ende Dezember 2023, neben der Standardbewertung von zukunftsbezogenen Informationen, eine kollektive Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stage-Overlays) an, was zu einer Verschiebung in Stage 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale führte. Diese Vorgehensweise wurde im Sparkassensektor abgestimmt und von den jeweiligen Führungsgremien der Sparkasse genehmigt. Ausnahmen von der kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos waren erforderlich, wenn Besonderheiten festgestellt wurden und ordnungsgemäß dokumentiert wurde, warum sich diese anders verhalten als der Rest des Portfolios.
Die geopolitischen Konflikte (Ukraine und Naher Osten) verschärften die Herausforderungen durch einen starken Anstieg bzw. hoher Volatilität bei den Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 205
Die Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Daher wurden die Regeln für Stage-Overlays (Geopolitical-Conflict-Overlays) als eine Kombination von konjunkturabhängigen Branchen (zyklische Branchen) und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach UGB/IFRS beibehalten. Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Aufgrund der immer noch anhaltenden Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen werden die zusätzlich zu den zyklischen Branchen eingeführten Stage-Overlays für Energieabhängigkeit weiterhin als notwendig erachtet. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert: Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kunden entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primären Input in ihren Geschäftsprozessen. Die wirtschaftliche Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche Rohstoffe wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert.
Im Bereich der Energiewirtschaft sind die betroffenen Subbranchen genauer spezifiziert worden. Unternehmen der Energiewirtschaft, genauer die in der Energie-Erzeugung, -Verteilung und Wärme/Kälteversorgung tätig sind, können potenziell von massiven Engpässen und Verwerfungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Nachschussforderungen, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer gefährden, wenn diese gekündigt werden, und / oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Grundsätzlich wurden alle Kunden aus diesen Subbranchen auf Stufe 2 migriert. Die restlichen Subbranchen der Energiewirtschaft haben sich als robust erwiesen und konnten mit der wirtschaftlichen Lage umgehen, somit war die Notwendigkeit einer Verschiebung nach Stage 2 nicht gegeben.
Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
2.2.8Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungsdauern bleiben im Berichtsjahr unverändert.
Die Abschreibungsdauer beträgt für
immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens grundsätzlich zwischen 4 und 5 Jahren (zwischen 20 % und 25 %),
Bauten grundsätzlich zwischen 33 und 66 Jahren (zwischen 1,5 % und 3 %) und
sonstige Sachanlagen zwischen 4 und 20 Jahren (zwischen 5 % und 25 %).
Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge erfasst.
2.2.9Derivate
Derivate, die in einer Sicherungsbeziehung gemäß AFRAC Stellungnahme 15 (Dezember 2020) stehen, werden als Bewertungseinheit kompensatorisch bilanziert, d.h. weder das Derivat noch das Grundgeschäft ist mit dem beizulegenden Zeitwert in der Bilanz ausgewiesen. Derivate im Bankbuch, die in keiner Sicherungsbeziehung gemäß AFRAC Stellungnahme 15 (Dezember 2020) stehen, werden imparitätisch ergebniswirksam mit dem über den Buchwert hinausgehenden noch zu erwartenden Verlust als Drohverlustrückstellung dargestellt. Die auf die Periode entfallenden laufenden Zinserträge/-aufwendungen sowie allfällige Ausgleichszahlungen werden erfolgsmäßig mit dem Effektivzinssatz abgegrenzt und im Zinserfolg ausgewiesen.
Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar sind, werden diese zur Bewertung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen werden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen. Zeitwerte für Optionen werden mit anerkannten Optionspreismodellen ermittelt. Die angewendeten Bewertungsmodelle umfassen u. a. Modelle der
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 206
Black-Scholes-Klasse, Binomialmodelle, Hull-White- und BGM-Modelle. Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Derivaten werden Credit Value Adjustments (CVA) und Debt Value Adjustments (DVA) herangezogen.
2.2.10Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Für Sparformen mit steigenden Zinssätzen und für Stufenzinsanleihen werden die in den Folgejahren höheren Zinsbelastungen über die Laufzeit anhand der Effektivzinssatzmethode im Zinsaufwand berücksichtigt.
Emissionskosten werden sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Disagios auf Emissionen werden gemäß § 198 Abs. 7 UGB aktiviert und auf die Laufzeit der Schuld im Verhältnis zum aushaftenden Kapital verteilt abgeschrieben.
Agios auf eigene Emissionen werden passiviert und verteilt auf die Laufzeit der Verbindlichkeit erfolgswirksam gebucht.
2.2.11Rückstellungen
Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der bestmöglich zu schätzen ist.
Abfertigungen:
Die Rückstellungen für Abfertigungen werden unverändert zum Vorjahr nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 3,27 % (Vorjahr: 3,75 %) und unter Zugrundlegung der Generationentafeln AVÖ 2018-P ermittelt. Die in der Rückstellungsveränderung enthaltene Zinskomponente von EUR 2.235.162,00 (Vorjahr: TEUR 773) wird im Nettozinsertrag ausgewiesen.
Als Rechnungszinssatz wird ein Stichtagszinssatz verwendet. Des Weiteren erfolgt die Berechnung unter folgenden Annahmen: Kollektivvertragstrend 6,88 % (Vorjahr: 7,85 %), Schematrend 0,80 % (Vorjahr: 0,80 %), Karrieretrend 0,10 % (Vorjahr: 0,10 %).
Die Berechnung erfolgt unter Beachtung der AFRAC Stellungnahme 27 Personalrückstellungen (UGB) (Juni 2022).
Als Zeitpunkt für den Eintritt der Leistungspflicht wird unverändert zum Vorjahr das gesetzlich vorgesehene Pensionsdatum angesetzt. Im Rahmen der Berechnung wird auf eine Bewertung von Austrittswahrscheinlichkeiten unter Verlust des Abfertigungsanspruches verzichtet. Es wird des Weiteren im Rahmen der Berechnung kein Fluktuationsabschlag berücksichtigt.
Veränderungen der Rückstellungen werden in der GuV unter „Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen“ bzw. „sonstige betriebliche Erträge“ ausgewiesen.
Pensionen:
Die Rückstellungen für Pensionen werden unverändert zum Vorjahr nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 3,27 % (Vorjahr: 3,75 %) unter Zugrundelegung der Generationentafeln AVÖ 2018-P bilanziert. Die in der Rückstellungsveränderung enthaltene Zinskomponente von EUR 1.947.012,00 (Vorjahr: TEUR 640) wird im Nettozinsertrag ausgewiesen.
Als Rechnungszinssatz wird ein Stichtagszinssatz verwendet. Des Weiteren erfolgt die Berechnung unter folgenden Annahmen: Kollektivvertragstrend 6,88 % (Vorjahr: 7,85 %), Schematrend 0,80 % (Vorjahr: 0,80 %), Karrieretrend 0,10 % (Vorjahr: 0,10 %).
Für die Barwerte der Pensionen werden darüber hinaus ASVG-Trends für Pensionisten von 9,52 % (Vorjahr: 5,72 %) angenommen.
Die Berechnung erfolgt unter Beachtung der AFRAC Stellungnahme 27 Personalrückstellungen (UGB) (Juni 2022).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 207
Im Rahmen der Berechnung wird kein Fluktationsabschlag berücksichtigt.
Änderungen der Rückstellung werden in der GuV unter „Dotierung der Pensionsrückstellung“ bzw. „sonstige betriebliche Erträge“ ausgewiesen.
Jubiläumsgeldrückstellung:
Die Rückstellungen für Jubiläumsgeldverpflichtungen werden unverändert zum Vorjahr nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 3,27 % (Vorjahr: 3,75 %) und unter Zugrundlegung der Generationentafeln AVÖ 2018-P ermittelt. Die in der Rückstellungsveränderung enthaltene Zinskomponente von EUR 374.662,00 (Vorjahr: TEUR 127) wird im Nettozinsertrag ausgewiesen.
Als Rechnungszinssatz wird ein Stichtagszinssatz verwendet. Des Weiteren erfolgt die Berechnung unter folgenden Annahmen: Kollektivvertragstrend 6,88 % (Vorjahr: 7,85 %), Schematrend 0,80 % (Vorjahr: 0,80 %), Karrieretrend 0,10 % (Vorjahr: 0,10 %).
Die Berechnung erfolgt unter Beachtung der AFRAC Stellungnahme 27 Personalrückstellungen (UGB) (Juni 2022).
Als Zeitpunkt für den Eintritt der Leistungspflicht wird unverändert zum Vorjahr das vorgesehene Anfallsalter angesetzt. Im Rahmen der Berechnung wird kein Fluktuationsabschlag berücksichtigt sowie ein Zuschlag zur Berücksichtigung von Lohnnebenkosten in der Höhe von 18 % (Vorjahr: 18 %) zur Anwendung gebracht.
Sonstige langfristige Rückstellungen:
Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst. Als marktüblicher Zinssatz wird jener Zinssatz gewählt, zu dem sich Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung entsprechendes Fremdkapital beschaffen können. In Abhängigkeit der jeweiligen Restlaufzeit kommen Zinssätze zwischen 0,00 % und 3,27 % (Vorjahr: zwischen 0,00 % und 3,35 %) zur Anwendung.
2.2.12Investitionszuschüsse
Investitionszuschüsse nach dem Investitionsprämiengesetz (InvPrG) werden nach der Bruttomethode, auf der Passivseite, im Posten 14 Investitionszuschüsse, ausgewiesen und nach Maßgabe der jeweiligen Nutzungsdauer des bezuschussten Anlagegutes erfolgswirksam vereinnahmt. Die erfolgswirksam vereinnahmten Beträge werden innerhalb der GuV offen abgesetzt von den Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen ausgewiesen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 208
3.Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Gegenüber dem Vorjahr werden im Berichtsjahr keine Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 209
4.Angaben zur Bilanz
In der Bilanz werden die einzelnen Bilanzposten gemäß Kapitel 2 bewertet und ausgewiesen.
In den folgenden Anhangangaben werden die Buchwerte jedoch ohne die zeitanteiligen Zinsen ausgewiesen.
4.1.Fristengliederung Forderungen, Guthaben und Verpflichtungen
Fristengliederung der nicht täglich fälligen Forderungen und Guthaben und der nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken (nach Restlaufzeiten):
31.12.202331.12.2022
EURTEUR
nicht täglich fällige Forderungen und Guthaben  
bis 3 Monate2.386.810.929,272.458.827
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr1.204.024.495,501.968.483
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre2.751.468.760,405.379.731
mehr als 5 Jahre8.685.221.527,395.225.783
   
nicht täglich fällige Verpflichtungen  
bis 3 Monate395.658.332,79257.010
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr678.410.777,63883.427
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre1.326.649.536,38958.694
mehr als 5 Jahre2.616.594.562,872.364.879
Die Gliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten gemäß § 64 Abs. 1 Z 4 BWG erfolgte im Geschäftsjahr 2023 mit Ausnahme von Sparprodukten mit kurzer Vertragslaufzeit, die weiterhin entsprechend der Verweildauer aufgegliedert werden, erstmals auf Basis der Vertragslaufzeit und nicht mehr auf Basis der Fälligkeit einzelner Zahlungsströme. Eine direkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahresangaben ist daher nicht gegeben.
Bei den täglich fälligen Geschäften kam es im Bilanzjahr zu einer Verschiebung von der Position Forderungen an Kreditinstitute in die Position Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern in Höhe von EUR 930.000.000,00. Dies resultiert daraus, dass Überschuss-Liquidität zum Bilanzstichtag bei der österreichischen Nationalbank, anstatt wie im Vorjahr (Vorjahr: TEUR 850.000) mit dem Zentralinstitut getätigt wurde.
4.2.Aktivposten und Passivposten in Fremdwährung
In Fremdwährung sind Aktivposten im Gesamtbetrag von EUR 245.035.063,94 (Vorjahr: TEUR 249.337) und Passivposten im Gesamtbetrag von EUR 150.182.277,21 (Vorjahr: TEUR 131.423) vorhanden.
4.3.Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
verbundene Unternehmen
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
31.12.202331.12.202231.12.202331.12.2022
EUREUREUREUR
  
Forderungen an Kreditinstitute2.253.560.701,703.123.5020,000
Forderungen an Kunden740.225.425,20700.264248.097.998,31284.224
     
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten770.035.154,711.062.5330,000
Verbindlichkeiten ggü. Kunden24.882.661,3525.79398.779.646,42123.642
Verbriefte Verbindlichkeiten50.000.000,0050.0000,000
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 210
4.4.Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
Die Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen wurden zu branchenüblichen Konditionen abgewickelt.
Mit dem verbundenen Unternehmen s ASG Sparkassen Abwicklungs- und Servicegesellschaft mbH besteht eine Gewinnabführungsvereinbarung.
4.5.Gruppenbesteuerung
Ergebnisabführungsvertrag
Aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages zwischen dem Gruppenträger und dem inländischen Gruppenmitglied sind die vom Gruppenmitglied erzielten Gewinne an den Gruppenträger abzuführen und der Gruppenträger verpflichtet sich seinerseits, die Verluste des inländischen Gruppenmitglieds zu übernehmen. Von der Finanzverwaltung werden Ergebnisabführungsverträge als Steuerausgleichsvereinbarung anerkannt (vgl. KStR Rz 1587). Für die Dauer des Bestehens des Ergebnisabführungsvertrages ist daher eine Steuerumlage nicht gesondert zu berechnen und auszuweisen, da das gesamte unternehmensrechtliche Ergebnis des inländischen Gruppenmitglieds an den Gruppenträger verrechnet wird.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 211
4.6.Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen enthalten Anteile an den folgenden wesentlichen Unternehmen und weisen nach den letzten uns vorliegenden Jahresabschlüssen Eigenkapital und Ergebnis wie folgt aus:
Firma und Sitz der Gesellschaft
Anteil Kapital
Eigenkapital
letztes
Jahresab-
gesamt (davon indirekt)
(i. S. UGB)
Ergebnis
schluss
in %
EUR
EUR
per
Kreditinstitute
Banka Sparkasse d.d.; Ljubljana26,0(-)165.506.065,8517.404.349,4931.12.2023
ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD; Novi Sad (Konzern)26,0(-)420.052.196,1447.104.711,2831.12.2023
Erste & Steiermärkische Bank d.d.; Rijeka (Konzern)41,0(-)1.685.798.595,00241.254.373,0031.12.2023
Sparkasse Bank AD Skopje; Skopje96,6(-)203.955.502,6325.179.115,2331.12.2023
Sparkasse Bank dd Bosna i Hercegovina; Sarajevo
100,0(-)155.618.375,8117.308.545,6831.12.2023
Finanzinstitute
DENAR-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Wien
50,0(-)469.873,5414.000,3031.12.2022
Društvo za leasing Sparkase Lizing d.o.o. Skopje; Skopje
98,3(47,3)8.331.597,661.787.542,8031.12.2023
Erste & Steiermärkische S-Leasing drustvo s ogranicenom odgovornoscu za leasing vozila i strojeva; Zagreb70,5(20,5)62.775.837,557.634.361,2031.12.2023
GIROLEASING-Mobilienvermietungsgesellschaft m.b.H.; Wien
50,0(-)18.741,495.258,0631.12.2022
GWS Gemeinnützige Alpenländische Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen m.b.H.; Graz
30,0(-)144.278.665,347.717.552,30
31.12.2022
IMMORENT-RIO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Wien
60,0(-)254.868,04132.475,4931.12.2022
IMMORENT-TRIAS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Wien
50,0(-)-39.807,28-53.287,8131.12.2022
KERES-Immorent Immobilienleasing GmbH; Wien
100,0(-)-73.730,89-3.538,6431.12.2022
Ölim-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Graz
100,0(-)-394.255,0428.628,6331.12.2022
PREDUZECE ZA FINANSIJSKI LIZING S-LEASING DOO, BEOGRAD; Beograd
44,5(19,5)6.378.937,74105.094,6231.12.2023
Sparkasse Leasing društvo sa ogranicenom odgovornošcu za leasing nekretnina, vozila, brodova i mašina, Sarajevo; Sarajevo100,0(49,0)5.444.053,41843.684,8331.12.2023
Sparkassen IT Holding AG; Wien20,4(-)3.324.789,6676.655,4731.12.2022
Sparkassen Leasing Süd GmbH; Graz78,0(-)22.903.871,79569.955,6631.12.2023
Theuthras-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.; Graz50,0(-)934.781,57176.653,9031.12.2022
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 212
Firma und Sitz der GesellschaftAnteil KapitalEigenkapitalletztes Jahresab-
gesamt (davon indirekt)(i. S. UGB)Ergebnisschluss
in %EUREURper
Sonstige
Erste d.o.o.; Zagreb29,3(18,8)17.783.710,342.978.829,8431.12.2023
Gewerbe- und Dienstleistungspark der Stadtgemeinde Bad Radkersburg KG; Bad Radkersburg50,0(-)177.253,3921.158,7531.12.2022
IMMORENT EPSILON, leasing druzba, d.o.o. - v likvidaciji; Ljubljana33,3(-)276.603,754.142,4131.12.2022
IMMORENT-HATHOR Grundverwertungsgesellschaft m.b.H; Wien50,0(-)-2.122.988,7324.386,2631.12.2022
Jura GrundverwertungsgmbH; Graz100,0(10,0)718.822,1635.152,9131.12.2023
LIEGESA Immobilienvermietung GmbH Nfg OG; Graz100,0(0,2)1.784.115,28-123.861,7431.12.2023
Real-Service für steirische Sparkassen, Realitätenvermittlungsgesellschaft m.b.H.; Graz45,7(-)566.471,66213.306,3131.12.2022
RTG Tiefgaragenerrichtungs und -vermietungs GmbH; Graz100,0(-)337.004,43-48.640,6931.12.2023
s ASG Sparkassen Abwicklungs- und Servicegesellschaft mbH; Graz100,0(-)35.000,0048.154,2231.12.2023
s IM Immobilien Management GmbH; Graz100,0(-)3.359.988,20454.515,3031.12.2023
Seniorenresidenz "Am Steinberg" GmbH; Graz100,0(99,6)963.017,53132.263,5331.12.2023
S-RENT DOO BEOGRAD; Beograd85,9(4,9)3.817.511,83404.669,6931.12.2023
Steiermärkische Verwaltungssparkasse Immobilien & Co KG; Graz100,0(-)110.510.397,38-187.680,8931.12.2023
4.7.Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen
Es bestehen keine Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen, welche wesentlich und marktunüblich sind.
4.8.Handelsbuch
Die Sparkassen AG führt ein Handelsbuch.
31.12.202331.12.2022
EURTEUR
Das Volumen beträgt für Wertpapiere0,000
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 213
4.9.Wertpapiere
Die in Aktiva 5 bis 8 enthaltenen, zum Börsehandel zugelassenen Wertpapiere, Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt:
zum Börsehandel zugelassenzum Börsehandel zugelassen
börsenotiertnicht börsenotiertbörsenotiertnicht börsenotiert
31.12.202331.12.202331.12.202231.12.2022
EUREURTEURTEUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere238.572.641,550,00192.6160
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere640.959,9716.345.348,6055520.650
     
davon bewertet wiedavon bewertet wie
AnlagevermögenUmlaufvermögenAnlagevermögenUmlaufvermögen
EUREURTEURTEUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere238.572.641,550,00192.6160
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere16.986.308,570,0021.2050
4.10.Unterschiedsbeträge bei Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren
Die Anschaffungskosten bei Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren waren teilweise höher als der Rückzahlungsbetrag, der verbleibende Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 2 BWG betrug EUR 1.228.539,52 (Vorjahr: TEUR 1.707).
Die Anschaffungskosten bei Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren waren teilweise niedriger als der Rückzahlungsbetrag, der verbleibende Unterschiedsbetrag gemäß § 56 Abs. 3 BWG betrug EUR 7.316.745,46 (Vorjahr: TEUR 5.868).
4.11.Derivative Finanzinstrumente
31.12.2023NominalwertDavon : Verkaufsnominale für Optionen und CDSBuchwert Aktiv + / PassivZeitwertpositivZeitwertnegativ
EUREUREUREUREUR
Zinssatzverträge318.091.176,524.075.205,48-169.630,164.007.150,093.690.377,33
OTC-Produkte318.091.176,524.075.205,48-169.630,164.007.150,093.690.377,33
Optionen8.150.410,964.075.205,48-15.725,0379.040,7979.708,49
Sonstige (zB: Zinsenswaps)309.940.765,56 -153.905,133.928.109,303.610.668,84
Wechselkursverträge354.235.609,700,00-5.238.217,47283.860,265.466.035,80
OTC-Produkte354.235.609,700,00-5.238.217,47283.860,265.466.035,80
Sonstige (zB: Währungsswaps)354.235.609,70 -5.238.217,47283.860,265.466.035,80
Gesamtsummen672.326.786,224.075.205,48-5.407.847,634.291.010,359.156.413,13
davon OTC-Produkte672.326.786,224.075.205,48-5.407.847,634.291.010,359.156.413,13
Die Buchwerte sind in folgenden Bilanzposten enthalten:
A12 Sonstige Vermögensgegenstände
417.851,60
P04 Sonstige Verbindlichkeiten
5.633.259,48
P06 Rückstellungen
192.439,75
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31.12.2022
Nominalwert
Davon : Verkaufsnominale für Optionen und CDS
Buchwert Aktiv + / Passiv
Zeitwertpositiv
Zeitwertnegativ
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Zinssatzverträge
130.432
6.081
-406
4.162
3.981
OTC-Produkte
130.432
6.081
-406
4.162
3.981
Optionen
12.162
6.081
-23
155
156
Sonstige (zB: Zinsenswaps)
118.269
 
-383
4.007
3.826
Wechselkursverträge
397.717
3.000
-801
835
1.550
OTC-Produkte
397.717
3.000
-801
835
1.550
Optionen
6.000
3.000
-5
11
11
Sonstige (zB: Währungsswaps)
391.717
 
-796
824
1.539
Gesamtsummen
528.149
9.081
-1.207
4.997
5.531
davon OTC-Produkte
528.149
9.081
-1.207
4.997
5.531
Die Buchwerte sind in folgenden Bilanzposten enthalten:
A12 Sonstige Vermögensgegenstände1.022
P04 Sonstige Verbindlichkeiten1.802
P06 Rückstellungen428
Die obige Darstellung berücksichtigt keinen eventuellen Hedgezusammenhang mit aktiven und passiven Posten.
Diese Tabelle enthält die Angaben gemäß § 64 Abs. 1 Z 3 BWG sowie gemäß § 238 Abs. 1 Z 1 lit b UGB.
Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar sind, werden diese zur Bewertung herangezogen. Für börsengehandelte Derivate werden daher Börsenkurse als Marktpreise berücksichtigt. Bei fehlenden Marktpreisen kommen Bewertungsmodelle zum Einsatz. Für symmetrische Derivate wie Swaps wird ein Barwertverfahren verwendet. Optionen werden hingegen mit Black-Scholes bzw. komplexeren Modellen bewertet.
4.12.CVA
Bewertungsanpassungen von OTC-Derivaten durch Credit Value Adjustments (CVA) für das Kontrahentenausfallrisiko werden für alle Derivate, die mit Modellpreisen bewertet werden, durchgeführt.
CVA wird durch den erwarteten Risikobetrag („expected positive exposure“) und durch die Kreditqualität des Geschäftspartners bestimmt.
Das in der Sparkassen AG implementierte Verfahren für die Berechnung des erwarteten Exposures basiert für die wichtigsten Produktklassen auf einem Modell über Abbildung durch replizierende Optionen bzw. auf einer Monte-Carlo-Simulation.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit von nicht aktiv am Markt gehandelten Counterpartys wird durch eine Anpassung der internen PDs über einen Korb von liquiden (auf dem zentraleuropäischen Markt aktiven) Emittenten durchgeführt.
Dadurch werden in das Bewertungsverfahren marktbasierte Informationen integriert.
Counterpartys mit liquiden Anleihe- oder CDS Quotierungen werden direkt, aus diesen Instrumenten abgeleitete, marktbasierte Ausfallwahrscheinlichkeiten zugeordnet.
Für die Erste Group Bank als Counterparty werden die Ausfallwahrscheinlichkeiten aus den Rückkaufsniveaus für Erste Group Anleihen abgeleitet.
Bei der Ermittlung des Exposures werden keine Nettingeffekte berücksichtigt.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 215
4.13.Anhangangaben in Zusammenhang mit Sicherungsgeschäften
Die Sparkassen AG verwendet Zinsswaps, Zinssatzoptionen und Währungsswaps um das Marktrisiko (Zinsänderungs- und Wechselkursrisiko) aus bilanziellen Vermögensgegenständen (Krediten) einzeln (Mikrohedge) abzusichern.
Entsprechend der Absicherungsstrategie werden Derivate eingesetzt, um den beizulegenden Zeitwert (Fair Value) von Grundgeschäften bis 2032 (z. B. durch Tausch von fixen gegen variable Zinszahlungsströme) abzusichern.
31.12.202331.12.2022Veränderung
EUREUREUR
Fair Value Hedge   
Positiver Zeitwert Fair Value Hedge1.827.832,154.294.348,54-2.466.516,39
Negativer Zeitwert Fair Value Hedge2.018.058,5177.619,181.940.439,33
Gesamt   
Positive Zeitwerte1.827.832,154.294.348,54-2.466.516,39
Negative Zeitwerte2.018.058,5177.619,181.940.439,33
Die Tabelle zeigt den Anteil des beizulegenden Zeitwerts (Fair Value) des Derivats (Dirty Fair Value),der aufgrund der Sicherungsbeziehung nicht in der Bilanz dargestellt wird. Die Effektivitätsmessung erfolgt grundsätzlich mittels Critical Terms Matching. In Einzelfällen, wo dies nicht zulässig ist, erfolgt eine quantitative Effektivitätsmessung. Dabei werden für die retrospektive Effektivitätsmessung von Fair Value Hedges die Änderungen des Zeitwertes (ohne Berücksichtigung von Stückzinsen) zwischen Sicherungsgeschäft und Grundgeschäft miteinander verglichen, wobei das abgesicherte Risiko des Grundgeschäftes durch ein hypothetisches Geschäft abgebildet wird. Für die prospektive Effizienzmessung von Fair Value Hedges wird die Wertänderung von Derivat und abgesichertem Risiko des Grundgeschäftes miteinander verglichen.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten keine Sicherungsbeziehungen vorzeitig aufgelöst werden.
Die negativen Zeitwerte (ohne Berücksichtigung von Stückzinsen) von Derivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen wurden nicht im Jahresabschluss erfasst, weil diesen Zahlungsströmen gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme aus Grundgeschäften mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegenüberstehen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 216
4.14.Finanzinstrumente des Anlagevermögens
31.12.2023
Buchwert
Zeitwert
Stille Lasten
Stille Reserven
EUR
EUR
EUR
EUR
Schuldtitel öffentlicher Stellen
 
 
 
 
520.697.763,45
488.722.021,10
31.975.742,35
0,00
99.932.572,28
102.663.434,27
0,00
2.730.861,99
 
 
 
 
 
Forderungen an Kreditinstitute
 
 
 
 
12.445.026,83
12.195.347,25
249.679,58
0,00
-105,00
0,00
0,00
105,00
 
 
 
 
 
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
 
 
 
 
164.653.528,55
148.481.146,99
16.172.381,56
0,00
73.919.113,00
74.877.908,53
0,00
958.795,53
 
 
 
 
 
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
 
 
 
 
78.368.153,48
78.368.153,48
0,00
0,00
14.415.604,56
14.944.911,18
0,00
529.306,62
 
 
 
 
 
Gesamt
 
 
 
 
776.164.472,31
727.766.668,82
48.397.803,49
0,00
 
188.267.184,84
192.486.253,98
0,00
4.219.069,14
31.12.2022
Buchwert
Zeitwert
Stille Lasten
Stille Reserven
TEUR
TEUR
TEUR
TEUR
Schuldtitel öffentlicher Stellen
 
 
 
 
634.829
583.636
51.193
0
8.490
8.573
0
83
 
 
 
 
 
Forderungen an Kreditinstitute
 
 
 
 
10.964
10.447
517
0
2.259
2.269
0
10
 
 
 
 
 
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
 
 
 
 
187.621
165.382
22.238
0
4.995
5.000
0
4
 
 
 
 
 
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
 
 
 
 
85.511
85.511
0
0
5.676
5.815
0
139
 
 
 
 
 
Gesamt
 
 
 
 
918.925
844.976
73.949
0
 
21.420
21.657
0
237
Die Abschreibung wurde unterlassen, weil die Wertminderungen voraussichtlich nicht von Dauer sind. Festverzinsliche Wertpapiere wurden, soweit keine Bonitätsverschlechterung vorlag, nicht abgeschrieben.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 217
Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, werden diese zur Bewertung herangezogen.
Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen.
4.15.Im Folgejahr fällig werdende Wertpapiere
Im Folgejahr werden Wertpapiere in Höhe von EUR 118.148.560,22 (Vorjahr: TEUR 122.090) fällig.
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Aktiva 05
12.990.160,13
17.983
Passiva 03 lit. a begebene Schuldverschreibungen
105.158.400,09
104.107
4.16.Aufgliederung des Kernkapitals und der ergänzenden Eigenmittel gemäß § 64 Abs. 1 Z 16 BWG
Die nach IFRS ermittelten Werte werden unter Berücksichtigung der Rücklagendotierung sowie des Bilanzgewinnes (nach Abzug der vorgesehenen Dividendenausschüttung) ausgewiesen. Der vorliegende Jahresabschluss wurde vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt.
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Gesamtrisikobetrag
10.338.152.643,06
9.764.241
Kernkapital (T1)
2.681.750.411,40
2.201.658
Hartes Kernkapital (CET1)
2.681.750.411,40
2.201.658
Zusätzliches Kernkapital (AT1)
0,00
0
Ergänzungskapital (T2)
71.436.655,59
102.218
Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
2.753.187.066,99
2.303.876
 
 
 
Harte Kernkapitalquote
25,94%
22,55%
Überschuss (+) bzw. Defizit ( - ) gem. Artikel 465 (1) a bis b CRR bezügl. harte Kernkapitalquote von 4,5 %
2.216.533.542,46
1.762.267
 
 
 
Kernkapitalquote
25,94%
22,55%
Überschuss (+) bzw. Defizit ( - ) gem. Artikel 465 (1) a bis b CRR bezüglich Kernkapitalquote von 6 %
2.061.461.252,82
1.615.803
 
 
 
Gesamtkapitalquote
26,63%
23,60%
Überschuss (+) bzw. Defizit ( - ) gem. Artikel 92 (1) a bis c CRR
1.926.134.855,55
1.522.736
Die Sparkassen AG hat einen Antrag auf vorzeitige Anrechnung der Jahresendgewinne nach Art. 26 Abs. 2 CRR gestellt.
Die Anteile und sonstigen Eigenmittel, die von einer herrschenden Gesellschaft begeben wurden, und von der Sparkassen AG gehalten werden, stellen sich wie folgt dar:
Herrschende GesellschaftKapitalinstrument/ISINNominalbetrag/Stück
Hartes Kernkapital (CET1)Erste Group BankAT000065201183.196 / 41.598
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 218
4.17.Aufstellung über die Konsolidierung der Eigenmittel gemäß § 64 Abs. 1 Z 17 BWG
Aufstellung über die Konsolidierung der Eigenmittel gem. § 64 Abs. 1 Z 17 BWG
31.12.2023
31.12.2022
EUR
EUR
Hartes Kernkapital (CET1)
 
 
Als hartes Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente
150.325.353,95
150.325.353,95
(-) Eigene Instrumente des harten Kernkapitals
-35.878.720,87
-37.990.316,30
Einbehaltene Gewinne
2.623.193.635,38
2.201.931.098,41
(+/-) Unterjährig anrechenbarer Gewin/Verluste
0,00
0,00
Kumuliertes sonstiges Ergebnis
-45.453.879,18
-78.173.154,34
Sonstige Rücklagen
189.924.386,68
186.804.439,49
Zum harten Kernkapital zählende Minderheitsbeteiligungen
0,00
0,00
Übergangsanpassungen aufgrund zusätzlicher Minderheitsbeteiligungen
0,00
0,00
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme
-0,01
-0,01
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten
0,00
0,00
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Gewinne und Verluste aus zum Zeitwert bilanzierten derivativen Verbindlichkeiten, die aus dem eigenen Kreditrisiko des Instituts resultieren
-90.464,44
177.333,79
(-) Wertanpassungen aufgrund der Anforderungen für eine vorsichtige Bewertung
-2.097.137,95
-2.552.576,60
(-) Regulatorische Anpassungen in Zusammenhang mit nicht realisierten Gewinnen und Verlusten
0,00
0,00
Verbriefungspositionen mit einem Risikogewicht von 1.250%
0,00
0,00
(-) Geschäfts- oder Firmenwert
0,00
0,00
(-) Sonstige immaterielle Vermögenswerte
-12.875.805,08
-13.266.598,08
(-) Von der künftigen Rentabilität abhängige, nicht aus temporären Differenzen resultierende, latente Steueransprüche, abzüglich der verbundenen Steuerschulden
0,00
0,00
(-) Nach dem IRB-Ansatz berechneter Fehlbetrag bei den Kreditrisikoanpassungen an erwartete Verluste (IRB-Fehlbetrag)
-14.067.157,19
-7.386.976,42
Unterjährige, nicht geprüfte, Entwicklung der Risikovorsorgen (EU No 183/2014)
0,00
0,00
Sonstige Übergangsanpassungen am harten Kernkapital
0,00
0,00
(-) Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten
0,00
0,00
(-) Unzureichende Deckung notleidender Risikopositionen
-2.232.892,79
-436.334,54
(-) Abzug von CET1 bei Inanspruchnahme von Art. 3 CRR
-41.574.078,22
-28.232.935,83
Bestandteile oder Abzüge bezüglich des harten Kernkapitals
0,00
0,00
Hartes Kernkapital (CET1)
2.809.173.240,28
2.371.199.333,52
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 219
Aufstellung über die Konsolidierung der Eigenmittel gem. § 64 Abs. 1 Z 17 BWG31.12.202331.12.2022
EUREUR
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)  
Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente0,000,00
(-) Eigene Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals0,000,00
Zum zusätzlichen Kernkapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente0,000,00
Übergangsanpassungen aufgrund von bestandsgeschützten Kapitalinstrumenten des zusätzlichen Kernkapitals 0,000,00
(-) Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält0,000,00
Sonstige Übergangsanpassungen am zusätzlichen Kernkapital0,000,00
(-) davon unterjähriger Verlust (80%)0,000,00
(-) davon Geschäfts- Firmenwert (80%)0,000,00
(-) davon sonstige immaterielle Vermögensgegenstände (80%)0,000,00
(-) davon nach dem IRB-Ansatz berechneter Fehlbetrag bei den0,000,00
Kreditrisikoanpassungen an erwartete Verluste 0,000,00
(IRB-Fehlbetrag) (40%)0,000,00
Eigene Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals (direkt gehalten)0,000,00
Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten0,000,00
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)0,000,00
Kernkapital (Tier 1) (Summe aus CET1 und Additional Tier 1)2.809.173.240,282.371.199.333,52
Ergänzungskapital (Tier 2)  
Als Ergänzungskapital anrechenbare Kapitalinstrumente und nachrangige Darlehen 31.745.060,8163.770.562,16
(-) Eigene Instrumente des Ergänzungskapitals 0,000,00
Zum Ergänzungskapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente 0,000,00
Übergangsanpassungen aufgrund von im Ergänzungskapital zusätzlich anerkannten, von Tochterunternehmen begebenen Instrumenten0,000,00
Übergansanpassungen aufgrund von unter Bestandschutz stehenden Kapitalinstrumenten des Ergänzungskapitals und nachrangige Darlehen0,000,00
Anrechenbare, die erwarteten Verluste überschreitende Rückstellungen nach IRB-Ansatz (IRB-Überschuss)40.670.441,7038.134.661,10
Allgemeine Kreditrisikoanpassungen nach Standardansatz0,000,00
Sonstige Übergangsanpassungen am Ergänzungskapital0,000,00
(-) davon nach dem IRB-Ansatz berechneter Fehlbetrag bei den Kreditrisikoanpassungen an erwartete Verluste (IRB-Fehlbetrag) (40%)0,000,00
(-) Instrumente des Ergänzungskapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält0,000,00
Ergänzungskapital (Tier 2)72.415.502,51101.905.223,26
Gesamte anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 + Tier 2)2.881.588.742,792.473.104.556,78
Erforderliche Eigenmittel920.647.710,78881.104.032,36
Harte Kernkapitalquote24,421,5
Kernkapitalquote24,421,5
Eigenmittelquote25,022,5
4.18.Treuhandgeschäfte gemäß § 48 Abs. 1 BWG
In den Aktiv- und Passivposten sind keine Treuhandgeschäfte enthalten.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 220
4.19.Andere Treuhandgeschäfte
Die Forderungen an Kunden enthalten Treuhandgeschäfte:
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Gemäß Pfandbriefgesetz
2.829.426.247,82
1.835.390
4.20.Nachrangige Vermögensgegenstände
31.12.202331.12.2022
EURTEUR
Schuldtitel öffentlicher Stellen0,000
Forderungen an Kreditinstitute73.493.903,9874.977
Forderungen an Kunden1.606.069,64258.931
Schuldverschreibungen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere0,000
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere640.959,97555
Gegenüber verbundenen Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, waren folgende Vermögensgegenstände nachrangig:
31.12.202331.12.2022
EURTEUR
Forderungen an Kreditinstitute73.493.903,9874.977
Forderungen an Kunden1.606.069,64258.931
Schuldverschreibungen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere0,000
4.21.Anlagevermögen
Der Grundwert der Grundstücke beträgt EUR 9.203.366,57 (Vorjahr: TEUR 9.208).
Die Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel) findet sich umseitig.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 221
Anlagenspiegel (Teil 1 – Anschaffungskosten)
BezeichnungAnschaffungskosten per 1.1.2023Sonstiges 2023Zugänge 2023Abgänge 2023Umbuchungen 2023Anschaffungskosten per 31.12.2023
EUREUREUREUREUREUR
Wertpapiere      
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen643.735.684,030,0055.770.010,3578.369.718,440,00621.135.975,94
b) Forderungen an Kreditinstitute13.368.706,230,000,00999.516,320,0012.369.189,91
c) Forderungen an Kunden0,000,000,000,000,000,00
d) Schuldverschreibungen192.858.561,960,0063.588.715,6217.785.209,980,00238.662.067,60
e) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere101.914.476,280,000,001.968.616,240,0099.945.860,04
Summe951.877.428,500,00119.358.725,9799.123.060,980,00972.113.093,49
       
Beteiligungen86.967.944,140,0019.030,000,000,0086.986.974,14
       
Anteile an verbundenen Unternehmen715.231.552,890,006.341.494,7753.370,750,00721.519.676,91
       
Immaterielle Vermögensgegenstände      
a) Firmen- Verschmelzungsmehrwerte0,000,000,000,000,000,00
b) Sonstige13.701.503,130,00332.225,320,000,0014.033.728,45
Summe13.701.503,130,00332.225,320,000,0014.033.728,45
       
Sachanlagen      
a) Grund und Bauten114.363.361,030,0013.047.894,289.050.992,380,00118.360.262,93
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung115.704.465,420,005.893.731,0380.203,640,00121.517.992,81
c) Leasingvermögen0,000,000,000,000,000,00
Summe230.067.826,450,0018.941.625,319.131.196,020,00239.878.255,74
       
Anteile an herrschender Gesellschaft15.019.393,440,000,0013.875.667,990,001.143.725,45
       
Summe Anlagevermögen2.012.865.648,550,00144.993.101,37122.183.295,740,002.035.675.454,18
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 222
Anlagenspiegel (Teil 2 – Kumulierte Abschreibungen und Buchwerte)
Bezeichnung
Kumulierte Abschreibung per 1.1.2023
Abschreibung 2023
Zuschreibungen 2023
Kum. Abschr. Abgänge 2023
Kum. Abschr. Umbuchungen 2023
Kumulierte Abschreibung per 31.12.2023
Buchwert per 31.12.2023
Buchwert per 31.12.2022
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
Wertpapiere
 
 
 
 
 
 
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen
416.403,18
335.008,38
876.052,92
-630.281,57
0,00
505.640,21
620.630.335,73
643.319.280,85
b) Forderungen an Kreditinstitute
145.559,80
0,00
221.775,40
-483,68
0,00
-75.731,92
12.444.921,83
13.223.146,43
c) Forderungen an Kunden
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
d) Schuldverschreibungen
242.674,98
97.300,80
465.339,76
-214.790,00
0,00
89.426,02
238.572.641,58
192.615.886,98
e) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
10.727.517,85
382.679,93
3.656.029,54
292.066,24
0,00
7.162.102,00
92.783.758,04
91.186.958,43
Summe
11.532.155,81
814.989,11
5.219.197,62
-553.489,01
0,00
7.681.436,31
964.431.657,18
940.345.272,69
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Beteiligungen
163.000,00
0,00
0,00
0,00
0,00
163.000,00
86.823.974,14
86.804.944,14
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anteile an verbundenen Unternehmen
82.772.999,00
3.585.000,00
63.939.000,00
0,00
0,00
22.418.999,00
699.100.677,91
632.458.553,89
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Immaterielle Vermögensgegenstände
 
 
 
 
 
 
 
 
a) Firmen-Verschmelzungsmehrwerte
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
b) Sonstige
13.470.230,07
181.141,32
0,00
0,00
0,00
13.651.371,39
382.357,06
231.273,06
Summe
13.470.230,07
181.141,32
0,00
0,00
0,00
13.651.371,39
382.357,06
231.273,06
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sachanlagen
 
 
 
 
 
 
 
 
a) Grund und Bauten
42.812.436,84
3.010.904,19
0,00
41.019,58
0,00
45.782.321,45
72.577.941,48
71.550.924,19
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung
91.062.493,43
4.543.614,90
0,00
43.229,83
0,00
95.562.878,50
25.955.114,31
24.641.971,99
c) Leasingvermögen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Summe
133.874.930,27
7.554.519,09
0,00
84.249,41
0,00
141.345.199,95
98.533.055,79
96.192.896,18
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Anteile an herrschender Gesellschaft
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
1.143.725,45
15.019.393,44
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Summe Anlagevermögen
241.813.315,15
12.135.649,52
69.158.197,62
-469.239,60
0,00
185.260.006,65
1.850.415.447,53
1.771.052.333,40
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 223
4.22.Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
In den immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sind im Geschäftsjahr keine immateriellen Vermögensgegenstände enthalten, die von einem verbundenen Unternehmen oder von einem Gesellschafter, dessen Anteil den zehnten Teil des Nennkapitals erreicht, erworben worden sind.
4.23.Sonstige Vermögensgegenstände
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind folgende wesentliche Einzelposten enthalten:
31.12.2023 31.12.2022
EUR TEUR
Erfolgsabgrenzungen11.817.112,869.962
Finanzamt5.909.092,345.826
Forderungen aus derivativen Produkten (inklusive Zinsabgrenzungen)417.851,601.022
Gewinn- und Dividendenansprüche0,0021
Sonstige Verrechnungsforderungen (v.a. Zahlungsverkehr)11.928.147,489.892
Aktivierte Vorräte und Sachwerte2.289.492,551.180
Die aktivierten Vorräte und Sachwerte wurden im Vorjahr unter den sonstigen Verrechnungsforderungen ausgewiesen.
4.24.Aktive latente Steuern
Der im Berichtsjahr gemäß § 198 Abs. 9 UGB insgesamt zu aktivierende Betrag beträgt unter Anwendung eines Steuersatzes von 23 % EUR 4.388.218,90 (Vorjahr: TEUR 8.053). Die latenten Steuern beruhen unter anderem auf temporären Differenzen im Bereich Rückstellungen für Sozialkapital, sonstige Rückstellungen, Risikovorsorgen, zeitanteilige Bewertung von Wertpapieren, Beteiligungsbewertungen sowie Effektivzinsmethode im Kreditgeschäft.
Die Bewegung der latenten Steuersalden ist hauptsächlich zurückzuführen auf Veränderungen der Steuerlatenz aus Rückstellungen für Sozialkapital, sonstige Rückstellungen, Nachholung der pauschalen Risikovorsorgen sowie aus Bewegungen der zeitanteiligen Bewertung von Wertpapieren. Unsicherheiten in Bezug auf die Betragshöhe geschuldeter bzw. erstattungsfähiger Ertragsteuern werden angemessen berücksichtigt.
Steuerliche Verlustvorträge bestehen keine.
4.25.Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen keine wesentlichen, nicht in der Bilanz ausgewiesenen Verpflichtungen.
4.26.Leasing- und Mietverpflichtungen
Für das folgende Geschäftsjahr bestehen Verpflichtungen aus den in der Bilanz nicht ausgewiesenen geleasten oder gemieteten Sachanlagen von EUR 1.950.000 (Vorjahr: TEUR 1.850); die Summe dieser Verpflichtungen für die folgenden fünf Jahre beläuft sich auf EUR 10.237.500 (Vorjahr: TEUR 9.713).
4.27.Bilanzierung der Beiträge an die Einrichtungen zur Absicherung bestimmter Gläubigeransprüche
Die Beiträge an Einrichtungen zur Absicherung bestimmter Gläubigeransprüche wurden geleistet bzw. gegebenenfalls rückgestellt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Einrichtungen:
4.27.1Einheitlicher Abwicklungsmechanismus (Single Resolution Mechanism)
Durch die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRMV) wurde ein einheitlicher Abwicklungs-mechanismus (Single Resolution Mechanism - SRM) geschaffen, der seit 01.01.2016 seine Abwicklungsbefugnisse ausübt. Der SRM soll die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems stärken und künftige Krisen durch eine rechtzeitige und wirksame
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 224
Abwicklung von Banken vermeiden helfen. Die SRMV legt dabei für die an der Bankenunion teilnehmenden Mitgliedstaaten den Rahmen für jene Fälle fest, in denen eine Bankenabwicklung erforderlich ist.
Der SRM sieht vor, dass der einheitliche Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund - SRF), welcher zur Unterstützung der Finanzierung von Abwicklungsmaßnahmen dienen soll, über einen Zeitraum von acht Jahren mit im Voraus erhobenen Beiträgen des Bankensektors aufgebaut wird. Bis zum Ende der Aufbauphase sollen sich die finanziellen Mittel des SRF auf 1 % der gedeckten Einlagen der beitragspflichtigen Institute belaufen.
Die Festlegung der jährlich zu leistenden Beitragshöhe erfolgt durch den Ausschuss für Einheitliche Abwicklung (Single Resolution Board - SRB) und wird über die nationalen Abwicklungsbehörden (in Österreich die Finanzmarktaufsichtsbehörde) erhoben. Die individuelle Beitragshöhe richtet sich im Wesentlichen nach der institutsspezifischen Größe und dem Risikoprofil des beitragspflichtigen Instituts.
4.27.2Einlagensicherung (Deposit Guarantee Scheme)
Das System der Einlagensicherung dient dem Schutze der Einlagen von Kunden bei Kreditinstituten. Die gesetzliche Grundlage stellt in Österreich das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (ESAEG) dar. Der einzurichtende Einlagensicherungsfonds besteht aus verfügbaren Finanzmitteln und soll bis 2024 eine Höhe von zumindest 0,8 % der Summe der gedeckten Einlagen der Mitgliedsinstitute (Zielausstattung) erreichen.
Seit 01.01.2019 besteht neben der einheitlichen Sicherungseinrichtung der Wirtschaftskammer Österreich (diese firmiert unter dem Namen „Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H.“, kurz ESA), welche die bisher bestehenden Sicherungseinrichtungen der Fachverbände ersetzt, auch die Sparkassen-Haftungs GmbH als eigenständige Sicherungseinrichtung für die Mitglieder des institutsbezogenen Sicherungssystems (Institutional Protection Scheme - IPS) des Haftungsverbundes.
4.27.3IPS Fonds (Ex-Ante-Fonds)
Der IPS Fonds ist ein Ex-Ante-Fonds des institutsbezogenen Sicherungssystems (IPS) des Haftungsverbundes und dient zur Sicherstellung finanzieller Unterstützungsleistungen an wirtschaftlich notleidende Mitglieder. Der IPS Fonds ist als Gesellschaft bürgerlichen Rechts ausgestaltet (IPS Fonds GesBR). Es ist vorgesehen, dass der Ex-Ante-Fonds bis Ende 2031 ein Zielvolumen von 0,5% der Gesamtforderungen gemäß Art. 92 Abs. 3 CRR (Total Risk Exposure Amount) der konsolidierten Gruppe erreicht. Die Mitglieder haben die vereinbarte Zielausstattung im Rahmen von regelmäßigen Beitragsleistungen aufzubauen.
Die laufende Einlagenleistung seitens der Mitglieder des IPS stellen im UGB Erhöhungen an der Beteiligung der IPS Fonds GesBR dar. Die Einlagenleistungen erfolgen in voller Höhe aus dem Jahresüberschuss, andernfalls aus der Auflösung freier Rücklagen. In der Höhe der Beiträge (Einlagen) wird eine Rücklage dotiert. Das zurechenbare Veranlagungsergebnis wird als Beteiligungsertrag bilanziert.
4.28.Sonstige Verbindlichkeiten
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Verbindlichkeiten Zahlungsverkehr
38.127.346,07
33.675
Verbindlichkeiten Finanzamt und sonstige Abgaben
12.824.973,33
12.952
Verbindlichkeiten aus derivativen Produkten(inklusive Zinsabgrenzung)
5.633.259,48
1.802
Personalverbindlichkeiten
4.063.606,91
5.771
Erfolgsabgrenzungen
1.563.146,71
1.319
Sonstige Verrechnungsverbindlichkeiten(inklusive Kreditoren)
9.964.890,02
11.515
4.29.Rückstellungen für Pensionen
Die gemäß versicherungsmathematischen Grundsätzen errechneten Rückstellungen für Pensionen ergeben eine wirtschaftlich gebotene Rückstellung von EUR 54.616.022,00 (Vorjahr: TEUR 54.691)
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 225
4.30.Rückstellungen für Steuern
Die Dotierung der Steuerrückstellung resultiert im Wesentlichen aus der Rückstellung für die Körperschaftsteuer.
4.31.Sonstige Rückstellungen
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Rückstellungen für Kreditrisiken
34.836.613,35
42.571
Personalkostenrückstellungen
25.666.310,83
24.048
Rückstellungen für drohende Verluste
5.511.210,39
5.209
Rückstellungen für Startbonus Jungfamilien
2.366.000,00
0
Rückstellungen für Prüfungskosten
310.000,00
350
Personalkostenrückstellungen umfassen Vorsorgen für variable Gehaltszahlungen, nicht verbrauchten Urlaub, Zeitguthaben und Dienstnehmerjubiläen.
Rückstellungen für drohende Verluste wurden für Zinsvergütungen, Rechtsstreitigkeiten, Provisionsrückrechnungen laut § 176 Abs. 5 VersVG, sonstige Derivate sowie für belastende Verträge gebildet. Rückstellungen für belastende Verträge betreffen Gehaltsaufwendungen für dienstüberlassene Mitarbeiter mit nur teilweiser Rückvergütung der tatsächlichen Gehaltsaufwendungen.
4.32.Aufgenommene nachrangige Verbindlichkeiten
Im Berichtsjahr erfolgten keine nachrangigen Kreditaufnahmen.
Eine Umwandlungsmöglichkeit der nachrangigen Verbindlichkeiten in Kapital oder andere Schuldformen besteht nicht.
Der Begriff der Nachrangigkeit richtet sich nach § 51 Abs. 9 BWG.
4.33.Grundkapital
Das Grundkapital setzt sich zusammen aus:
31.12.2023
31.12.2022
Erhöhung
EUR
TEUR
EUR
Stammaktien
 
 
 
Stückaktien
55.542.800,00
55.543
0,00
Die Gesamtnennbeträge der Aktien jeder Gattung, die Nennbeträge und die Zahl der Aktien jedes Nennbetrages lauten: Die Anzahl der Stückaktien beträgt 7.640.000 (Vorjahr: 7.640.000) zu einer Nominale pro Stück von EUR 7,27 (Vorjahr: EUR 7,27), womit sich ein Gesamtnennbetrag von EUR 55.542.800,00 (Vorjahr: TEUR 55.543) errechnet.
Das Nominale der eigenen Aktien in Höhe von EUR 4.340,19 (Vorjahr: TEUR 4) wird in der Bilanz im Posten Passiva 9 offen vom Grundkapital abgezogen, wodurch sich ein Nettobetrag von EUR 55.538.459,81 (Vorjahr: TEUR 55.538) ergibt. Der Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten wurde mit den nicht gebundenen Kapitalrücklagen verrechnet.
Derzeit besteht kein ausnutzbares genehmigtes Kapital.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 226
4.34.Nachrangiges Kapital
In den Verbindlichkeiten der Sparkassen AG ist nachrangiges Kapital von EUR 159.831.999,78 (Vorjahr: TEUR 159.832) enthalten:
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Ergänzungskapital
159.831.999,78
159.832
4.35.Wechselseitige Beteiligungen
Wechselseitige Beteiligungen bestehen im weitesten Sinne mit der Erste Group Bank AG. Die Sparkassen AG hält ihre Aktien an der Erste Group AG direkt und indirekt über Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG.
Die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen (die wiederum ein verbundenes Unternehmen zur Erste Group Bank AG ist) ist an der Sparkassen AG mit 25 % und einer Aktie beteiligt.
4.36.Vermögensgegenstände, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten gewidmet sind
Für in der Bilanz ausgewiesene Verbindlichkeiten und unter dem Strich ausgewiesene Eventualverbindlichkeiten werden z. B. Schuldtitel öffentlicher Stellen, sonstige Schuldverschreibungen oder hypothekarisch besicherte Ausleihungen von EUR 3.184.908.301,86 (Vorjahr: TEUR 2.623.225) als Sicherheit für die folgenden Passivgeschäfte der Sparkasse sowie der Erste Group Bank AG gestellt:
31.12.202331.12.2022
EURTEUR
Deckungsstock für Mündelgelder 
Aktiva 0374,560
Aktiva 04262.724.013,50273.780
Aktiva 0554.096.695,0562.054
Pensionsrückstellungen
Aktiva 030,001.000
Aktiva 059.802.058,719.795
Aktiva 0616.345.348,6016.117
Deckungsstock für Pfand- und Kommunalbriefe (von Erste Group Bank AG emittiert)*) 
Aktiva 04 - Pfandbriefe2.628.367.604,421.584.760
Aktiva 05 - Kommunalbriefe201.058.643,40250.630
Sicherheitenpool OeNB (Tender)
Aktiva 040,00424.029
Sicherheiten für außerbücherliche OTC-Derivate
Collateral Termingeschäfte Banken4.650.000,001.060
Bail in Deckungsstock7.863.863,650
*) Der in Passiva U1 „Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten“ enthaltene Wert entspricht dem Buchwert, der als Sicherheit gestellten Forderungen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 227
4.37.Mündelgeldspareinlagen
In der Bilanz sind Mündelgeldspareinlagen von EUR 179.521.483,65 (Vorjahr: TEUR 156.186) enthalten.
4.38.Eventualverbindlichkeiten
Es bestehen folgende Eventualverbindlichkeiten, die in Bezug auf die Gesamttätigkeit des Kreditinstitutes von Bedeutung sind:
31.12.2023
31.12.2022
EUR
TEUR
Haftungen aus der Bestellung von Sicherheiten
2.829.426.247,82
1.835.390
Verbindlichkeiten aus Erfüllungsgarantien
326.582.883,32
305.124
4.39.Bedeutende Kreditrisiken
Die unter dem Strich ausgewiesenen bedeutenden Kreditrisiken betrafen fast zur Gänze nicht ausgenutzte Rahmen. Eine direkte Vergleichbarkeit mit den Vorjahreswerten ist aufgrund einer geänderten technischen Datenbasis nur eingeschränkt gegeben.
4.40.Investitionszuschüsse
Die Aufgliederung der Investitionszuschüsse nach den einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Entwicklung während des Geschäftsjahres zeigt die nachstehende Tabelle:
SachanlagenImmaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
EUREUR
Stand 31.12.2022537.411,002.198,00
Zugänge157.000,000,00
Verbrauch18.723,001.304,00
Stand 31.12.2023675.688,00894,00
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 228
5.Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
5.1.Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
In den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen sind Erträge aus Ergebnisabführungen von EUR 59.855,29 (Vorjahr: TEUR 37) enthalten.
5.2.Erträge für Verwaltungs- und Agenturdienstleistungen gegenüber Dritten
In den Provisionserträgen sind Erträge für Verwaltungs- und Agenturdienstleistungen gegenüber Dritten von EUR 24.506.566,58 (Vorjahr: TEUR 22.074) enthalten.
5.3.Sonstige betriebliche Erträge
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge von EUR 4.743.345,45 (Vorjahr: TEUR 4.250) aus Miet- und Pachterträgen, Erträge von EUR 8.124.726,38 (Vorjahr: TEUR 6.993) aus Personalkostenersätzen, Erträge von EUR 975.230,17 (Vorjahr: TEUR 567) aus verjährten Spareinlagen und keine Erträge (Vorjahr: TEUR 12.477) aus der Auflösung von Sozialkapitalrückstellungen enthalten.
5.4.Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten
Für nachrangige Verbindlichkeiten inklusive Ergänzungskapital werden EUR 4.784.156,19 (Vorjahr: TEUR 5.198) aufgewendet.
5.5.Aufwendungen für Abfertigungen
In den Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind Aufwendungen für Abfertigungen von EUR 7.018.951,50 (Vorjahr: TEUR 112) enthalten.
5.6.Aufwendungen für Abschlussprüfer
Die Sparkassen AG ist und bleibt in den Konzernabschluss der Erste Group Bank AG einbezogen, daher sind die Aufwendungen für den Abschlussprüfer:in im Konzernanhang der Erste Group Bank AG enthalten.
5.7.Sonstige betriebliche Aufwendungen
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen von EUR 3.522.061,63 (Vorjahr: TEUR 3.338) aus vermieteten Liegenschaften und Aufwendungen von EUR 3.105.011,68 (Vorjahr: TEUR 4.346) aus dem Abwicklungsfonds (Recovery Resolution Fund) enthalten.
5.8.Negativzinsen
Infolge der Niedrigzinssituation in den vergangenen Jahren sind zum Teil Zinsaufwendungen aus finanziellen Vermögensgegenständen und Zinserträge aus finanziellen Verbindlichkeiten entstanden. Es werden „Negativzinsen“, die auf Kreditforderungen (Aktiva) erhoben werden in Höhe von EUR 1.236,12 (Vorjahr: TEUR 568) unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen und „Negativzinsen“, die für Einlagen (Passiva) gezahlt werden in Höhe von EUR 201,49 (Vorjahr: TEUR 4.716) unter Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesen.
5.9.Bewertungen von Anteilen an verbundenen Unternehmen
Im Berichtsjahr werden im Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen eine Zuschreibung in der Höhe von EUR 63.939.000 (Vorjahr: Abwertung TEUR 59.842) ausgewiesen.
Aufgrund des Wegfalls der Gründe für die durchgeführten Wertberichtigungen in der Vergangenheit werden die Anteile an der Sparkasse Bank AD Skopje, Skopje mit EUR 58.141.000 (Vorjahr: Abwertung TEUR 64.352) und an der Banka Sparkasse d.d., Ljubljana mit EUR 5.798.000 (Vorjahr: Abwertung TEUR 1.690) zugeschrieben.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 229
Bei den Anteilen an der Erste Bank a.d. Novi Sad, Novi Sad hat es weder eine Zuschreibung noch eine Abwertung (Vorjahr: Zuschreibung TEUR 6.200) gegeben.
5.10.Außerordentliche Aufwendungen
In den außerordentlichen Aufwendungen sind Aufwendungen von EUR 15.000.000 (Vorjahr: TEUR 15.000) aus der Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken enthalten.
5.11.Rücklagenzuführung
Aus dem Jahresüberschuss von EUR 353.826.807,84 (Vorjahr: TEUR 107.522) wurde der Betrag von EUR 328.800.000,00 (Vorjahr: TEUR 87.568) bereits den Rücklagen zugeführt.
5.12.Gesamtkapitalrentabilität
Die Gesamtkapitalrentabilität, die als Quotient des Jahresergebnisses nach Steuern (Jahresüberschuss) geteilt durch die Bilanzsumme zum Bilanzstichtag darzustellen ist, beträgt 1,9335 % (Vorjahr: 0,5941 %).
5.13.Gewinnverteilungsvorschlag
Die Gewinnverteilung ist vom Vorstand wie folgt vorgesehen:
An die Gesellschafter eine Dividende von EUR 3,27 je dividendenberechtigte Aktie auszuschütten (das entspricht 45 % des Grundkapitals), daraus ergibt sich ein Betrag von EUR 24.982.800,00 und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 230
6.Angaben zu Organen und Arbeitnehmern
6.1.Anzahl der Arbeitnehmer
Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer:innen betrug 1.238 Angestellte (Vorjahr 1.242) und 0 Arbeiter:innen (Vorjahr: 0). Insgesamt sind dies 1.238 Arbeitnehmer:innen (Vorjahr: 1.242).
Davon waren in anderen Unternehmen gegen Ersatz der Aufwendungen 68 Personen (Vorjahr: 62) tätig. Der Kostenersatz wurde in der GuV 7 ausgewiesen.
6.2.Kredite an Vorstand und Aufsichtsrat
An die Mitglieder des Vorstandes und deren nahen Angehörigen haften Kredite und Vorschüsse von EUR 111.512,98 (Vorjahr: TEUR 64) aus.
An die Mitglieder des Aufsichtsrates und deren nahen Angehörigen haften Kredite und Vorschüsse von EUR 1.748.104,52 (Vorjahr: TEUR 861) aus.
Die Verzinsung und die sonstigen Bedingungen (Laufzeit und Besicherung) sind marktkonform.
Von Mitgliedern des Vorstandes und deren nahen Angehörigen sind Kredite und Vorschüsse von EUR 60.165,98 (Vorjahr: TEUR 34) zurückbezahlt worden.
Von Mitgliedern des Aufsichtsrates und deren nahen Angehörigen sind Kredite und Vorschüsse von EUR 283.163,10 (Vorjahr: TEUR 260) zurückbezahlt worden.
6.3.Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen
Für Abfertigungen und Pensionen einschließlich ihrer Dotierung sowie Zahlungen an Pensionskassen und Mitarbeitervorsorgekassen werden für aktive und pensionierte Mitglieder des Vorstandes sowie deren Hinterbliebene EUR 1.039.419,97 (Vorjahr: TEUR 622) aufgewendet.
Für Arbeitnehmer:innen sowie deren Hinterbliebene werden EUR 12.792.429,84 (Vorjahr: TEUR 2.728) aufgewendet.
6.4.Organbezüge
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes belaufen sich auf EUR 2.999.485,60 (Vorjahr: TEUR 2.737).
Für ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene werden EUR 320.322,93 (Vorjahr: TEUR 331) verausgabt.
Die Gesamtbezüge der tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates belaufen sich auf EUR 185.200,00 (Vorjahr: TEUR 184).
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 231
6.5.Namen der Organmitglieder
Folgende Personen sind als Mitglieder des Vorstandes tätig:
Dr. Gerhard Fabisch, Vorsitzender
Dr. Georg Bucher
Dr. Oliver Kröpfl
Mag. Walburga Seidl
Folgende Personen sind als Mitglieder des Aufsichtsrates tätig:
Dr. Friedrich Santner, Vorsitzender
Mag. Manfred Wehr, 1. Vorsitzender-Stv.
Mag. Dr. Gabriele Krenn, 2. Vorsitzende-Stv.
MMag. Ingo Bleier
Mag. Michaela Christiner
Mag. Andrea Hirschenberger
MMag. Gerda Holzinger-Burgstaller
Mag. Christian Knill
vom Betriebsrat entsendet:
Karlheinz Bauer
Michaela Koch BA MSc
Guido Mauerhofer
Manfred Schenk
Staatskommissär:
Mag. Christine Klug, Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Staatskommissär-Stellvertreter:
Mag. Martin Pölzl, Amt der Steiermärkischen Landesregierung
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 232
7.Ereignisse nach dem Abschlussstichtag
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres, über die zu berichten wäre, sind nicht eingetreten.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 233
Jahresabschluss 2023
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
Graz, den 12. März 2024
Der Vorstand:
Die Sparkassen AG ist im Firmenbuch beim Landesgericht Graz als Handelsgericht unter der FN 034274d eingetragen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 234
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
Lagebericht 2023
1.Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage
1.1.Rahmenbedingungen
Bei nach wie vor sehr hoher Inflation befand sich Österreichs Wirtschaft 2023 in einer Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank infolge schwacher Entwicklungen im Großhandel und der Industrie um (vorläufig) bis zu 0,8%. Im Euroraum hingegen stieg das BIP um 0,6%.
Die Inflationsrate lag in Österreich im Jahresdurchschnitt bei 7,8%, nach 8,6% im Jahr 2022. Im Jahresverlauf 2023 sank die Teuerung von 11,2% im Jänner auf 5,3% im November, um im Dezember auf 5,6% zu steigen.
Die Wertschöpfung der österreichischen Branchen entwickelte sich 2023 mit in Summe -0,6% negativ. Eine rückläufige Industrieproduktion (-1,7%, davon -1,5% Bauwesen) stand dabei einem expansiven Dienstleistungssektor (+1,7%, davon +3,0% Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) gegenüber. Die rückläufige Entwicklung der Industrie zog industrienahe Sektoren, wie zum Beispiel den Verkehrssektor (-6,0%) ebenfalls in die Rezession. Auch der Handel (-5,5%) und die Land- und Forstwirtschaft (-6,0%) entwickelten sich rückläufig.
Der Fremdenverkehr (+3,5%) erholte sich vom Einbruch während der Pandemie und profitierte von der zunehmenden Nachfrage aus dem Ausland.
Die schwache Weltwirtschaft belastete auch Österreichs Außenhandel, so dass die Exporte (+1,2%) nur geringe Anstiege verzeichneten und die Importe (-1,3%) rückläufig waren. Der Leistungsbilanzsaldo erreichte mit 2,6% des BIP wieder einen positiven Wert, nach -0,3% des BIP im Vorjahr.
Die generell hohe Unsicherheit sowie die stark gestiegenen Zinsen hemmten die Investitionen der Unternehmen, die um 2,0% unter dem Vorjahr lagen. Der Konsum (0,0%) stagnierte im Gefolge der gesunkenen Kaufkraft.
Die negative Wirtschaftsentwicklung machte sich auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt bemerkbar. Zwar stieg die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten um 1,09% auf 3.956.271 Frauen und Männer, es erhöhte sich aber auch merklich die Zahl der Arbeitslosen und der Personen in Schulung um 6,4% auf 399.005 Personen merklich. Die österreichische Arbeitslosenrate (gemäß Eurostat-Definition) stieg von 4,8% im Jahresdurchschnitt 2022 auf 5,1% im vorläufigen Jahresdurchschnitt 2023 (bis Stand November) und blieb unter dem Vergleichswert der Europäischen Union (mit vorläufigen 6,0%).
Die Anzahl der Unternehmenskonkurse lag 2023 mit 5.401 Fällen deutlich höher als 2022 (+13%). Dabei war die Baubranche das Sorgenkind der ansteigenden Entwicklung. Die eröffneten Privatkonkurse waren mit 8.956 Fällen (+9,5%) höher als im Vorjahr. Laut KSV ist eine Insolvenzwelle auch zum Jahresende 2023 nicht in Sicht, womit die österreichische Wirtschaft angesichts der großen Herausforderungen krisenresistent blieb.
Die hohen Preissteigerungsraten führten zu Steuermehreinnahmen des Staates, während die pandemiebedingten Ausgaben wegfielen. Zwar belasteten die Strompreisbremse und die Abgeltung der kalten Progression das Budget, doch insgesamt verbesserten sich der Budgetsaldo und die Staatsverschuldung (in Prozent des prognostizierten BIP). 2023 betrug Österreichs öffentlicher Schuldenstand nach den aktuell vorliegenden Zahlen vom 3. Quartal 2023 78,2% des BIP oder EUR 369,4 Mrd. Damit wurde das Maastricht-Ziel von 60% des BIP wie schon in den Jahren davor nicht erreicht. Das Budgetdefizit des Staates dürfte 2023 gemäß Prognosen auf (vorläufig) 2,3% bis 2,8% des BIP zurückgegangen sein, womit das Maastricht-Limit von maximal 3,0% des BIP nach drei Jahren wieder eingehalten wurde.
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Um der hohen Inflation entgegenzuwirken, hat die EZB die Leitzinsen weiter angehoben. Seit 21. Juli 2022 wurde der Hauptrefinanzierungssatz in insgesamt zehn Schritten von 0% auf 4,5% hinaufgesetzt. Ebenso wurde der Einlagensatz für Banken, die Geld über Nacht bei der EZB parken von -0,5% auf 4,0% erhöht. Mehr als die Hälfte der Inflation des Jahres 2023 in Höhe von 7,8% ist auf starke Preisanstiege in der Gastronomie, bei Nahrungsmitteln, der Haushaltsenergie und der Wohnungsinstandhaltung zurückzuführen. Preisdämpfend hingegen wirkten laut Statistik Austria die niedrigeren Treibstoffpreise.
Die Zinssätze der österreichischen Kreditinstitute stiegen 2023 sowohl in den Beständen des Kredit- als auch des Einlagengeschäfts an.
Die Banken konnten trotz Verschärfung der Kreditrichtlinien die Kreditvergaben ausweiten. Im steigenden Zinsumfeld erhöhte sich das inländische Kreditvolumen um 0,5%. Unternehmensfinanzierungen stiegen (+2,2%), während Privatkredite (-2,1%, davon Wohnbaukredite -2,7%) rückläufig waren. Die Entwicklung ging mit rückläufigen Immobilienpreisen konform, wie dem Wohnimmobilienindex der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zu entnehmen ist (-2,9% mit Stand von 3. Quartal 2023).
Die Sparquote reduzierte sich von 9,2% im Vorjahr auf (vorläufig) 8,9% des verfügbaren Einkommens privater Haushalte, blieb aber noch über den Werten von vor der Pandemie. Entsprechend verlief die Entwicklung bei den Bankeinlagen privater Kunden bis November 2023 mit -1,2% rückläufig. Bei den Unternehmen war bei den Einlagen sogar ein noch größerer Rückgang (-3,7%) festzustellen.
Die Loan-to-Deposit Ratio der österreichischen Banken (Inländische Kundenkredite in % der inländischen Kundeneinlagen) hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und betrug im November 2023 100,2% (2022: 96,9%).
Das FMSG empfahl in seiner Sitzung im Dezember der Finanzmarktaufsicht, den Antizyklischen Kapitalpuffer bei 0% der risikogewichteten Aktiva zu belassen. Das Gremium hielt die Banken allerdings dazu an, ihre derzeit hohen Gewinne für eine Verbesserung ihrer Kapitalisierung zu verwenden. Durch eine verbesserte Kapitalbasis soll sichergestellt werden, dass Banken für steigende Risiken vor dem Hintergrund höherer Zinsen und der wirtschaftlichen Abkühlung gewappnet sind. Bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen schloss sich das Gremium der Oesterreichischen Nationalbank, der Finanzmarktaufsicht, der Europäischen Zentralbank sowie dem Europäischen Rat für Systemrisiken, die vor den Verwundbarkeiten am Gewerbeimmobilienmarkt warnen, an. Bezüglich KIM-Verordnung hielt das Gremium fest, dass eine unverhältnismäßige Einschränkung der Kreditvergabe aufgrund nicht ausgenutzter Ausnahmekontingente nicht festgestellt werden konnte.
Für die Wiener Börse war 2023 ein positives Jahr und der Austrian Traded Index (Aktienindex ATX) stieg gemessen zu Schlusspreisen ausgehend von einem Indexstand von 3.126,39 Ende 2022 um 9,9% auf 3.434,97 an.
Das Betriebsergebnis der österreichischen Banken lag per 3. Quartal 2023 bei EUR 10,2 Mrd. Der Nettozinsertrag betrug dabei EUR 11,9 Mrd. und der Provisionssaldo EUR 3,6 Mrd. Die Verwaltungsaufwendungen und sonstigen Aufwendungen lagen bei EUR 8,4 Mrd., wobei EUR 4,5 Mrd. davon auf Personalaufwendungen entfielen. Bei einer Bilanzsumme von EUR 1.021,4 Mrd. betrug das Periodenergebnis (nach Steuern und Minderheitenanteilen) EUR 9,0 Mrd.
1.2.Geschäftsverlauf
Die Anstiege der Zinssätze und Inflationsraten, der Einbruch der Konjunktur, die geopolitischen Spannungen, die raschen technologischen Veränderungen und die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen haben das Jahr 2023 geprägt.
Das Gesellschaftsrechtliche COVID-19 Gesetz (COVID-19-GesG) ist per 30.06.2023 außer Kraft getreten. Das Virtuelle Gesellschafterversammlungen-Gesetz (VirtGesG) ist mit Wirkung zum 14.07.2023 in Kraft getreten. Damit wurde eine dauerhafte gesetzliche Grundlage für virtuelle sowie hybride Gesellschafterversammlungen einer Gesellschaft geschaffen. Das Gesellschaftsrechtliche Digitalisierungsgesetz 2023 (GesDigG) tritt mit Wirkung zum 01.01.2024 in Kraft.
Im Bereich des Bankaufsichtsrechts trat im Geschäftsjahr 2023 unter anderem das HinweisgeberInnenschutzgesetz (HSchG) in Kraft. Zudem wurde das Barrierefreiheitsgesetz beschlossen, wonach ab 28.06.2025 Unternehmen grundsätzlich verpflichtet sind, nur noch barrierefreie Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen,
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sofern diese vom Geltungsbereich des Gesetzes umfasst sind. Insbesondere sind Bankdienstleistungen für Verbraucher:innen sowie Selbstbedienungsterminals von den neuen Barrierefreiheitsanforderungen umfasst. Weiters wurde zur Erleichterung der Kreditvergabe an Senior:innen § 9 Abs. 5 Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz (HIKrG) novelliert; diese Änderung trat mit 01.05.2023 in Kraft.
Die FMA hat im März 2023 das neue Rundschreiben zur Eignungsprüfung von Geschäftsleitern, Aufsichtsratsmitgliedern und Inhabern von Schlüsselfunktionen (FMA-Fit & Proper Rundschreiben) veröffentlicht. Seit 01.08.2022 gilt nach wie vor die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) der FMA, mit der den Banken kreditnehmerbasierte Vergabequoten bei privaten Wohnimmobilienfinanzierungen vorgegeben werden. Laut dem Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) wirkt die geringere Neukreditvergabe dämpfend auf das erhöhte systemische Risiko, dieser Effekt wird allerdings durch andere Entwicklungen, wie den Rückgang der Immobilienpreise, den Anstieg der Zinsen und die schlechtere Entwicklung der Einkommen mehr als kompensiert. Ein massiver Einbruch des Neukreditvolumens ist bereits nachweislich eingetreten.
Auf EU-Ebene wurden hinsichtlich der im Mai 2023 veröffentlichten Legislativvorschläge der EU-Kommission zur Kleinanlegerstrategie (Omnibus-RL [MiFID/IDD] und PRIIPs-Änderungs-VO) Ende September Berichtsentwürfe des Wirtschafts- und Währungsausschusses (ECON) des Europäischen Parlaments veröffentlicht. Zudem hat die EU-Kommission einen Legislativvorschlag zum digitalen Euro sowie zur Financial Data Access Verordnung (FIDAR) und zur Überarbeitung der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (PSD 2) veröffentlicht. Ferner wurden die Triloggespräche betreffend den Legislativvorschlag zur Verordnung über Echtzeitüberweisungen abgeschlossen und eine vorläufige Einigung erzielt. Weiters wurde die Überarbeitung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie abgeschlossen und die neue Richtlinie (RL (EU) 2023/2225) am 30.10.2023 im Amtsblatt veröffentlicht; die Umsetzungsfrist endet hier am 20.11.2025. Zudem ist die Richtlinie über Verbandsklagen zum Schutz der Kollektivinteressen der Verbraucher (RL (EU) 2020/1828) in das österreichische Recht umzusetzen; die Umsetzung ist noch nicht erfolgt (die Richtlinie hatte hierfür eine Umsetzungsfrist bis 25.12.2022 vorgesehen (mit Anwendung ab 25.06.2023)). Weiters soll Basel IV bis 01.01.2025 in der EU umgesetzt sein, mit einigen spezifischen Übergangsfristen insbesondere für den Output-Floor für IRB-Banken und neue Unternehmensbeteiligungen.
Das Thema der Nachhaltigkeit wird die Steiermärkische Sparkasse weiterhin auch aus regulatorischer Sicht (in allgemeinen Regelungen, aber auch in Rechtsgrundlagen wie der Taxonomie-VO, den delegierten Verordnungen zur EU Taxonomie VO aus 2023 (delegierter Umweltrechtsakt, Erweiterung des delegierten Klimarechtaktes), Disclosure-VO, Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), Eco Label VO, des EZB Leitfadens zu Klima- und Umweltrisiken, der EBA Leitlinien zur Kreditvergabe und –überprüfung und des EBA Diskussionspapiers zu ESG Risiken) – begleiten.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat im Oktober 2023 ihre Prüfungsschwerpunkte für die Prüfungssaison 2024 veröffentlicht. In einem wirtschaftlichen Kontext, der von hoher Inflation, verstärkten geopolitischen Spannungen und raschen technologischen Veränderungen geprägt ist, plant die ESMA, eine genaue Markt- und Risikoüberwachung zu gewährleisten und die wirksame Umsetzung des europäischen Regulierungsrahmens im Zusammenhang mit dem digitalen Wandel und der Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Seitens der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) wird für das Jahr 2024 der Fokus insbesondere auf der Umsetzung das Bankenpakets (Basel IV) sowie der Ausarbeitung der Level 2-Maßnahmen für die MiCAR (Verordnung über Märkte für Krypto-Assets) und DORA (Verordnung über digitale Betriebsabläufe) liegen. Die EBA identifiziert für 2024 folgende fünf Prioritäten:
1)Umsetzung des EU-Bankenpakets (CRR III / CRD VI – d.h. Basel IV);
2)Überwachung der Finanzstabilität und Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund steigender Zinssätze und Unsicherheit;
3)Bereitstellung einer Dateninfrastruktur für die unterschiedlichen Stakeholder;
4)Entwicklung von Aufsichts- und Überwachungskapazitäten DORA und MiCAR;
5)Verstärkter Fokus auf Innovation und Verbraucher:innen (einschließlich des Zugangs zu Finanzdienstleistungen) bei gleichzeitiger Vorbereitung des Übergangs zum neuen Anti-Geldwäsche-Regime (EU-AML-Package mit EU-Anti-Geldwäsche-Behörde).
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG (Steiermärkische Sparkasse) wird sich mit den nachfolgend angekündigten Aufsichts- und Prüfschwerpunkte der FMA und der OeNB für das Jahr 2024 auseinandersetzen:
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1)Resilienz und Stabilität: Die Krisenfestigkeit der beaufsichtigten Finanzdienstleister zu stärken sowie die Stabilität des Finanzmarktes Österreich als Ganzes zu wahren.
2)Digitaler Wandel: Die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig die damit verknüpften Risiken konsequent zu adressieren.
3)Neue Geschäftsmodelle: Innovative Geschäftsmodelle möglichst früh aufsichtlich zu begleiten, um so die Innovationskraft des österreichischen Finanzmarktes zu fördern, für faire Wettbewerbsbedingungen Sorge zu tragen und einen angemessenen Verbraucherschutz sicherzustellen.
4)Kollektiver Verbraucherschutz: Den Schutz der Verbraucher:innen in einem sich rasant verändernden Umfeld Stichworte: digitaler Wandel, verändertes Konsumentenverhalten, demografische Entwicklung, Zinswende weiterzuentwickeln.
5)Nachhaltigkeit: Den Finanzmarkt und all seine Teilnehmer:innen beim Umbau zu einem nachhaltigen Wirtschaftsmodell regulatorisch und aufsichtlich zu unterstützen.
6)Sauberer Finanzplatz Österreich: Die Sauberkeit und Reputation des Finanzplatzes Österreich auf allen Ebenen zu sichern.
Die EZB hat ihre drei wesentlichen Aufsichtsprioritäten für den Zeitraum 2023 bis 2025 veröffentlicht: (i) Die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen unmittelbare makrofinanzielle und geopolitische Schocks, (ii) die Bewältigung der Herausforderungen der Digitalisierung und Stärkung der Steuerungskapazitäten der Leitungsorgane und (iii) die Verstärkung der Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels.
Die Steiermärkische Sparkasse verfolgt die Gesetzgebungsprozesse laufend aktiv und wachsam, um Trends frühzeitig zu erkennen und auch in Zukunft alle regulatorischen Herausforderungen zeitnah bewältigen zu können.
Die Steiermärkische Sparkasse hat im vergangenen Geschäftsjahr ihre Marktposition als Universalbank in der Region erfolgreich ausgebaut. Hierbei wurden die Strategien, welche Handlungsleitlinien in einem turbulenten wirtschaftlichen Umfeld bieten sollen, weiterhin erfolgreich fortgesetzt.
Die unternehmerischen Schwerpunkte liegen weiterhin im Bereich der Neukundengewinnung, einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Einlagen und Ausleihungen sowie qualitativem und nachhaltigem Wachstum.
Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2023 für die Steiermärkische Sparkasse trotz der dargestellten herausfordernden Rahmenbedingungen sehr zufriedenstellend.
Die Bilanzsumme erhöhte sich um EUR 0,2 Mrd. auf EUR 18,3 Mrd. Dies entspricht einer Steigerung von 1,1%. Aktivseitig blieben die Forderungen an Kund:innen mit EUR 13,1 Mrd. nahezu unverändert (+0,5%). Die Kreditnachfrage ist insbesondere aufgrund des höheren Zinsniveaus und der strengen Vergabekriterien der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungs-maßnahmen-Verordnung („KIM-V“) für private Wohnimmobilienfinanzierungen – deutlich gesunken.
Auf der Passivseite wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber Kund:innen nur leicht um 1,1% auf EUR 14,1 Mrd. an. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist die Sparquote weiter zurückgegangen.
Die Betriebserträge verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt einen sehr erfreulichen Anstieg um EUR 184,1 Mio. (+38,2%) auf EUR 666,5 Mio.
Dieser Anstieg ist insbesondere auf das stark verbesserte Ergebnis im Nettozinsertrag zurückzuführen. Dieser ist bedingt durch das stark angestiegene Zinsniveau - trotz geringer Volumenzuwächse im Kreditgeschäft von EUR 252,9 Mio. auf EUR 431,7 Mio. (+70,7%) gestiegen.
Das Provisionsergebnis liegt mit EUR 162,8 Mio. um 7,8% über dem des Vorjahres (EUR 151,0 Mio.). Besonders erfreuliche Steigerungen konnten wiederum bei den Provisionen im Zahlungsverkehr (+8,5%) erzielt werden. Im Wertpapiergeschäft blieb das Provisionsergebnis mit EUR 39,4 Mio. bedingt durch den mit geringeren Provisionen verbundenen verstärkten Absatz von Eigenemissionen im Vergleich zum Vorjahr (+0,6%) nahezu unverändert.
Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen sind mit EUR 52,1 Mio. um EUR 5,52 Mio. höher als im Vorjahr, was vor allem auf insgesamt gestiegene Dividendenzahlungen der Tochterbanken in Südosteuropa (+EUR 7,5 Mio.)
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zurückzuführen ist. Gleichzeitig sanken die Dividendenzahlungen der Erste Group Bank AG um EUR 2,3 Mio. im Vergleich zum Vorjahr.
Die Betriebsaufwendungen stiegen um EUR 28,3 Mio. auf EUR 254,9 Mio.
Der Personalaufwand stieg um EUR 18,4 Mio. (+15,3%) auf EUR 138,5 Mio. Der Anstieg ist bedingt durch die höheren Kosten aufgrund der inflationsgetriebenen Kollektivvertragserhöhungen sowie durch eine um EUR 11,3 Mio. höhere Belastung aus dem versicherungsmathematischen Erfolg aus den Sozialkapitalrückstellungen.
Der Sachaufwand stieg um EUR 11,0 Mio. (+12,1%) auf EUR 101,8 Mio. an. Ausschlaggebend waren hier insbesondere der Anstieg bei den IT-Aufwendungen, Kostensteigerungen in allen Bereichen aufgrund von Inflationsanpassungen sowie die stark gestiegenen Energiekosten.
Die Kosten für die Einlagensicherung fielen aufgrund des geringeren Anstieges der gedeckten Einlagen mit EUR 8,4 Mio. um -15,7% niedriger aus als im Vorjahr.
Das Betriebsergebnis stieg somit erfreulicherweise deutlich von EUR 255,8 Mio. um EUR 155,7 Mio. (+60,9%) auf EUR 411,5 Mio. an.
Die Wertberichtigungen der Kundenforderungen stiegen aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von EUR 5,7 Mio. auf EUR 27,8 Mio. an.
Die Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens und Beteiligungen betragen EUR 68,6 Mio. Wesentlich dabei sind die Zuschreibungen auf den Beteiligungsbuchwert der Sparkasse Bank AD Skopje (EUR 58,1 Mio.) und auf den Beteiligungsbuchwert der Banka Sparkasse d.d., Ljubljana (EUR 5,8 Mio.).
Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden EUR 15,0 Mio. zugeführt.
Insgesamt ergibt sich für das Berichtsjahr 2023 ein Jahresüberschuss von EUR 353,8 Mio. (EUR 107,5 Mio.).
Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital (exkl. Bilanzgewinn und abzüglich aktive Steuerlatenz) beträgt EUR 2.146,3 Mio. Es erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 19,4%. Das um stille Reserven und Lasten adaptierte Eigenkapital beträgt EUR 2.947,9 Mio. gegenüber EUR 2.220,8 Mio. im Vorjahr.
Die geplante Dividende aus dem Jahresgewinn 2023 beträgt EUR 3,27 je dividendenberechtigter Aktie, das sind EUR 24.982.800,00.
Finanzlage
Die Liquidität entsprach den Bestimmungen der Art 411ff VO (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sowie der delegierten Verordnung (EU) 2015/61 der Kommission vom 10. Oktober 2014. Gründe für die stete Übererfüllung der strengen regulatorischen Vorgaben sind die sich auf Basis der starken Kundenbeziehungen erfreulich entwickelnden Primäreinlagen sowie die Veranlagung in hochqualitative Wertpapiere, die als Liquiditätspuffer dienen. Wesentliche Anstrengungen für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Kundeneinlagen und Kundenforderungen wurden mit der Verstärkung des Wertpapiergeschäftes insbesondere im Private Banking und des Kreditgeschäftes gesetzt. Ebenso steht eine gute strukturelle Refinanzierungsstruktur im Zwischenbankenbereich im Fokus des Liquiditätsmanagements.
Vermögenslage
Der Vorstand hat gemäß Artikel 24 (2) CRR entschieden, dass die Steiermärkische Sparkasse die Bewertung von Vermögenswerten und außerbilanziellen Posten und die Ermittlung der Eigenmittel auf Einzelbasis gemäß der Internationalen Rechnungslegungsstandards nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 vornimmt. Die Posten „Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verorndung (EU) Nr. 575/2013“ und „Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013“ unter der Bilanz werden seit 31.12.2022 anhand von Werten ermittelt, wie sie sich bei der Aufstellung eines separaten Abschlusses nach IAS 27 und den IFRS, wie sie von der EU übernommen wurden, ergeben.
Die Vermögenslage der Steiermärkischen Sparkasse hat sich weiter verbessert.
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Die anrechenbaren Eigenmittel zum 31.12.2023 (IFRS) weisen gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von EUR 449,3 Mio. auf und betragen EUR 2.753,2 Mio. Die Eigenmittel setzen sich zusammen aus Kernkapital und Ergänzungskapital. Das harte Kernkapital (CET 1) beträgt EUR 2.681,8 Mio. Das Ergänzungskapital (T2) beläuft sich auf EUR 71,4 Mio. Die harte Kernkapitalquote liegt mit 25,9% weit über den Mindestanforderungen und konnte im Vergleich zum Vorjahr um 3,4% gesteigert werden.
Die Steiermärkische Verwaltungssparkasse haftet für die Verbindlichkeiten der Steiermärkischen Sparkasse unbeschränkt.
Bericht über Filialen
Die Steiermärkische Sparkasse unterhält insgesamt 119 Filialen (Vorjahr 122), davon 118 in der Steiermark und 1 Filiale in Wien. Zusätzlich werden insgesamt 37 SB-Standorte (Vorjahr 33) geführt. Im Geschäftsjahr hat die Steiermärkische Sparkasse 3 Filialen geschlossen und 4 SB-Standorte neu eröffnet.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 240
1.3.Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
1.3.1Finanzielle Leistungsindikatoren (in TEUR)
20232022
a) Kernkapitalquote auf Gesamtrisiko1)
Kernkapital der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG 2)=2.681.750=25,9%22,5%
Gesamtrisikoposition 3)10.338.153
1) Kernkapitalquote gem. Art. 92 (2) b) Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
2) Kernkapital gemäß Art. 25 Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
3) Gesamtrisikoposition gem. Art. 92 (3) Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
b) Zinsspanne
G&V I. Nettozinsertrag + G&V 3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen=483.795=2,7% 1,7%
Durchschnittsbilanzsumme (DBS) 4)18.100.000
4) Die DBS ermittelt auf Tagesbasis
c) Cost-Income-Ratio:
G&V III. Betriebsaufwendungen=254.989=38,3%47,0%
G&V II. Betriebserträge666.500
d) Return on Equity (ROE) nach Steuern:
G&V VI. Jahresüberschuss 5)=368.827=18,6%7,0%
Durchschnittliches Eigenkapital 6)1.978.236
5) Jahresüberschuss ohne außerordentliches Ergebnis6) Durchschnitt aus Eigenkapital (Summe aus Bilanz Passiva 6A, 9 bis 12 abzüglich eigene Aktien vom Bilanzjahr und Vorjahr)
e) Mitarbeiter:innenproduktivität:
G&V IV. Betriebsergebnis=411.511=351216
Durchschnittliche Mitarbeiter:innenanzahl nach Arbeitszeit gewichtet in Personaljahren nach Abzug von Arbeiter:innen und verleastem Personal1.174
1.3.2Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Es gibt kein Miteinander ohne Verantwortung füreinander. Das gilt für jede Form der Beziehung auch für die Beziehung eines Unternehmens zur Gesellschaft. Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet genau diese Verantwortung, die Unternehmen für die Gesellschaft übernehmen. Die Steiermärkische Sparkasse lebt diese Philosophie schon seit 1825 und verknüpft damit auch konkrete Ziele, nämlich die nachhaltige Wertschöpfung und Wertsicherung für ihre Kund:innen.
Das gelingt nur dann, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt sind: Zum einen müssen die Chancen und Risiken berücksichtigt werden, die sich aus den ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen ergeben. Zum anderen gilt es alle relevanten Interessengruppen einzubeziehen: Das sind insbesondere Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Geschäftspartner:innen.
Corporate Social Responsibility steht in engem Zusammenhang mit dem Konzept der Nachhaltigkeit. 2021 hat der Vorstand eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen, die genau dort ansetzt und die drei Säulen
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Ökonomie, Ökologie und Soziales umfasst. Daraus leiten sich die logischen Handlungsfelder ab: Umwelt, Mitarbeiter:innen, Kund:innen sowie Gesellschaft und Corporate Governance.
Jedes Handlungsfeld umfasst Themen, die durch konkrete Ziele, Maßnahmen und Aktivitäten vorangetrieben werden. Klar festgelegte Ziele und die permanente Überprüfung der Ziele und Prozesse definieren dabei den Weg in die Zukunft. Damit ist auch sichergestellt, dass die Steiermärkische Sparkasse die Vorgaben des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungs-gesetzes einhalten kann, wobei die Steiermärkische Sparkasse in die konsolidierte Berichterstattung der ERSTE Group Bank AG einbezogen ist und daher keine eigene nichtfinanzielle Erklärung erstellt.
Nachhaltigkeit ist auch eine wichtige Komponente bei Investitionsentscheidungen. „Sustainable Finance“ heißt, nachhaltige Produkte anzubieten, sowohl in der Veranlagung als auch in der Finanzierung. Es heißt aber noch viel mehr; nämlich Kund:innen zu beraten und zu unterstützen, wenn sie Nachhaltigkeit in ihre finanziellen Entscheidungen einbinden möchten.
Werte zu schaffen und zwar auf verantwortungsvolle Art und Weise betrifft aber nicht allein individuelle Investitionen. Es betrifft ebenso die Allgemeinheit. Die Steiermärkische Sparkasse hat im Jahr 2023 gemeinsam mit der Steiermärkische Verwaltungssparkasse zahlreiche Projekte und Initiativen in den Bereichen Kunst, Kultur, Soziales sowie Bildung und Wissenschaft unterstützt, und das nicht nur in der Steiermark, sondern auch in den Westbalkanländern, die zum erweiterten Heimmarkt zählen.
Ein modernes Bankinstitut ermöglicht Chancen und finanziert Träume für Kund:innen, aber auch für Mitarbeiter:innen. Arbeitgeber:in zu sein bedeutet folglich mehr, als marktgerecht und leistungsorientiert zu bezahlen. Es bedeutet, Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und zu erfüllen, vor allem für junge Menschen. Dazu zählen Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung und klar vereinbarte Ziele mit Beurteilungsgesprächen (Management by Objectives). Die Grundlage dafür bildet das im Jahr 2015 in der Steiermärkischen Sparkasse eingeführte Karrieremodell. Es basiert unter anderem auf funktionsbezogener Bezahlung statt fixer Zulagen und stellt Leistung und Verantwortung ins Zentrum der Entlohnung. Zusätzlich bietet die Steiermärkische Sparkasse im Bereich Gesundheitsmanagement zahlreiche Seminare, Workshops und Beratungen an, die sehr gerne von Mitarbeiter:innen genutzt werden.
Zum Ende des Geschäftsjahres beschäftigte die Steiermärkische Sparkasse 1.443 Mitarbeiter:innen. Unter Berücksichtigung der unterjährigen Veränderungen ergibt sich ein Rückgang um 34 Mitarbeiter:innen.
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2.Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens
2.1.Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der geopolitischen Krise in Europa
Nach dem Bilanzstichtag 31.12.2023 sind die Risiken für die Wachstumsprognosen mehrheitlich nach unten gerichtet. Dazu zählen die Störung der Handelsrouten im Roten Meer, die weitere Lieferkettenprobleme nach sich ziehen könnte. Risiken für die Weltwirtschaft bergen auch eine Ausweitung des Konflikts im Gaza-Streifen und des Krieges in der Ukraine sowie ganz allgemein die Konjunkturschwäche in China. In Österreich könnte eine länger andauernde Flaute in der Industrie zu einem stärkeren Abbau von Arbeitskräften führen. Die daraus resultierende höhere Arbeitslosigkeit könnte den Konjunkturaufschwung bremsen, der wesentlich von den Konsumausgaben privater Haushalte getragen wird. Die Risiken für die Inflationsprognose werden von der OeNB derzeit als ausgeglichen eingeschätzt.
Es sind bis dato keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, die zu einer anderen Darstellung des Jahresabschlusses 2023 geführt hätten.
Im Basisszenario gehen die gegenwärtigen Prognosen des Wirtschaftsforschungsinstitutes (WIFO) und des Institutes für Höhere Studien (IHS) davon aus, dass das Wachstum in Österreich nach der Rezession 2023 (-0,7% bis -0,8%) im Jahr 2024 wieder auf einen niedrigen, aber positiven Wachstumspfad (BIP 0,8% bis 0,9%) zurückkehren wird. Im Jahr 2025 gehen die Prognosen von einer weiteren Beschleunigung des Wachstums auf 1,5% bis 2,0% aus.
Die Inflation hat 2023 den Höhepunkt überschritten und dürfte laut Prognosen von 7,8% auf 3,9% bis 4,0% 2024 sinken. Ein weiterer Rückgang der Inflationsrate wird mit 3,0% bis 3,1% für das Jahr 2025 prognostiziert, noch immer deutlich über dem Zielwert der EZB von knapp unter 2,0%.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt blieb 2023 trotz Rezession stabil, da die Unternehmen die Beschäftigten mit Blick auf den prognostizierten Aufschwung im Unternehmen hielten. Die Arbeitslosenquote dürfte laut WIFO-Prognose 2024 bei 5,2% (laut Eurostat-Definition) liegen und 2025 leicht auf 4,9% zurückgehen. Das IHS geht in der Prognose von 5,3% (2024) und 5,0% (2025) aus.
Im Bankenmarkt ist die Wachstumsprognose 2024 für Kredite mit +0,4% und bei Einlagen mit +0,5% deutlich moderater als in den Jahren davor (Ausnahme 2023: Rückgang von -0,5% bei den Einlagen). Auch 2025 dürfte der Anstieg des Kreditvolumens mit +0,8% sehr schwach bleiben. Bei Einlagen wird ein moderater Anstieg von 1,3% prognostiziert.
Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat in einer Presseaussendung Anfang Dezember 2023 für das Jahr 2024 eine vorausschauende Risikopolitik und besonnene Ausschüttungspolitik der Banken gefordert.
Um der hohen Inflation entgegenzuwirken, hat die EZB im Jahr 2023 die Leitzinsen auf 4,5% angehoben. Zwar werden seitens der Notenbank keine konkreten Angaben zu den zukünftigen Zinsentscheidungen kommuniziert, doch gehen Geld- und Kapitalmarktvertreter derzeit davon aus, dass 2024 keine weiteren Zinsanhebungen erfolgen werden, wobei auch erste Zinssenkungen ab dem zweiten Halbjahr angenommen werden. Anhaltspunkt dafür ist die stark rückläufige Inflationsrate im Euroraum.
2.2.Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens
Infolge rückläufiger Inflationsraten in der Eurozone und den USA wurde im Bankenmarkt davon ausgegangen, dass der Zinszyklus im Jahr 2023 den Höhepunkt erreicht hatte. Entsprechend ging die Steiermärkische Sparkasse in ihren Planungsannahmen davon aus, dass im ersten Halbjahr 2024 keine weiteren Zinsschritte der EZB erfolgen würden. Allerdings war es angesichts der nicht eindeutigen Datenlage schwierig, Zeitpunkt und Ausmaß von Zinssenkungen zu bestimmen.
Die anfängliche Annahme von bis zu sechs Zinssenkungsrunden 2024 hat die Wertpapierbörsen schon im Vorjahr beflügelt. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten gegen Jahresende stellte sich diese Annahme jedoch als unwahrscheinlich heraus. Zum Bilanzierungszeitpunkt haben sich die Erwartungen der
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Steiermärkische Sparkasse auf drei bis vier Zinsschritte der EZB ab dem 2. Halbjahr 2024 von in Summe minus 75 bis 100 Basispunkten eingependelt.
Positiv wirkte sich die bisherige Zinsentwicklung für Wertpapieranleger und Sparer aus. Die Steiermärkische Sparkasse wird ihren Kund:innen auch weiterhin attraktive Angebote bei gebundenen und täglich fälligen Einlagen machen und geht dabei von anhaltend großem Konkurrenzdruck im Bankenmarkt aus. Bei fortgesetzt guter Entwicklung der Wertpapiermärkte prognostiziert die Steiermärkische Sparkasse auch 2024 gute Provisionsergebnisse.
Bei Wohnbaukrediten ist nicht mit regulatorischen Erleichterungen bei der Kreditvergabe und auch nicht mit einem Anziehen der Kreditnachfrage zu rechnen. Bei Unternehmenskunden möchte die Steiermärkische Sparkasse ungebrochen eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Realwirtschaft einnehmen. Allerdings dürfte das Kreditvolumen nur mehr im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen.
Da die Insolvenzen bei Privatpersonen und Unternehmen laut Prognose des Kreditschutzverbandes ansteigen dürften, rechnet die Steiermärkische Sparkasse 2024 beim Kreditrisiko mit einem schwierigen Jahr, ist aber davon überzeugt, dass die Krisen und Verwerfungen am Immobilienmarkt gut bewältigt werden können. Entsprechend wurden die Wertberichtigungen in den eigenen Büchern nur moderat angehoben und Portfolioverschlechterungen dürften überschaubar bleiben.
Die Sicherung der Marktposition der Steiermärkischen Sparkasse als regionale Universalbank ist auch in den künftigen Jahren oberstes Ziel. Dabei werden Kostenmanagement und Prozessoptimierung weiterhin eine wichtige Aufgabe darstellen. Eine große Herausforderung für 2024 ist die hohe Inflation von 7,8% im Vorjahr. Als Ausgangsbasis für Kollektivvertragsverhandlungen hat dies bekanntlich eine Auswirkung auf den Verwaltungsaufwand im Folgejahr.
Ziel ist es auf Basis des bestehenden Geschäftsmodells kontinuierlich und risikobewusst zu wachsen. Die auf Kundenakquisition abzielenden Aktivitäten werden auch im Geschäftsjahr 2024 mit unveränderter Intensität verfolgt werden.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor dabei wird die weitere Integration neuer Technologien im Geschäftsmodell und Vertriebskonzept der Steiermärkischen Sparkasse sein. Durch intelligente Verknüpfung von digitalen Services und persönlicher Beratung soll ein entscheidender Mehrwert für die Kund:innen geschaffen werden. Hierbei steht die finanzielle Gesundheit aller Kund:innen im Mittelpunkt.
Der Ausbau des Private Bankings zu einem Kompetenzschwerpunkt der Steiermärkischen Sparkasse wird weiterhin konsequent verfolgt.
Im Kommerzgeschäft liegt ein besonderes Augenmerk auf der Finanzierung von Investitionen zur wachstumsorientierten Transformation des Geschäftsmodells. Insgesamt wird ein ausgewogenes Wachstum in allen Branchen angestrebt.
Ein besonderer Fokus liegt weiterhin auf der aktiven Unterstützung von Transformationsprozessen und Investitionen zu mehr Nachhaltigkeit und der bestmöglichen Begleitung unserer Kund:innen auf diesem Weg.
Die Inflation wird auch im Jahr 2024 eine Herausforderung für die Firmen- und Privatkund:innen sein. Die sehr hohe Kapitalausstattung und die gute Liquiditätssituation der Steiermärkischen Sparkasse ermöglichen es, den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen zu begegnen und auch künftig verlässlicher Partner für die Kund:innen und die Menschen in der Region zu sein.
Ein negatives Szenario für 2024 wäre eine Fortdauer der Rezession verbunden mit einer Eskalation der Kriege in der Ukraine sowie im Nahen und Mittleren Osten. Die sehr hohe Kapitalausstattung und die gute Liquiditätssituation der Steiermärkische Sparkasse ermöglicht es aber den unsicheren Rahmenbedingungen zu begegnen und auch künftig verlässliche Partnerin für ihre Kund:innen und die Menschen in der Region zu bleiben. Die Aussicht auf eine schrittweise Lockerung der Geldpolitik spricht zudem für zusätzliche Wachstumsimpulse und einen moderaten Wirtschaftsaufschwung.
Bildung von Risikovorsorgen
Den besonderen Risiken des Kreditgeschäfts wird durch die Bildung von Risikovorsorgen (Wertberichtigungen für bilanzielle Kreditgeschäfte und Rückstellungen für außerbilanzielle Kreditgeschäfte) in entsprechendem Ausmaß Rechnung getragen. Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB.
Dabei erfolgt die Ermittlung des erwarteten Verlusts für nicht als wertgemindert eingestufte Forderungen entweder als 1-year Expected Credit Loss (Stufe 1) oder als lifetime Expected Credit Loss (Stufe 2). Finanzinstrumente bei erstmaliger Erfassung bzw. Finanzinstrumente ohne signifikanten Anstieg des Kreditrisikos seit der erstmaligen Erfassung sind der Stufe 1 zugeordnet; Finanzinstrumente mit einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos seit der erstmaligen Erfassung sowie Finanzinstrumente ohne hinreichende Information zum Erstansatz hingegen der Stufe
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2. Die Festlegung, ob ein signifikanter Anstieg des Kreditrisikos seit Ersterfassung vorliegt, wird durch die Überprüfung qualitativer und quantitativer Kriterien festgelegt. Quantitative Kriterien sind die relative bzw. absolute Veränderung der gegenwärtigen annualisierten Lifetime PD (Ausfallswahrscheinlichkeit) des Finanzinstruments im Vergleich zur annualisierten Lifetime PD zum Zugangszeitpunkt des Finanzinstruments. Qualitative Kriterien sind z.B. Übergabe der Kundin/des Kunden in das Workout, das Setzen eines Forbearance-Status oder mehr als 30 Überziehungstage.
Für alle wertgeminderten (impaired) Forderungen wird mittels Barwertmodell (Discounted Cashflow Method) ein erwarteter Verlust bis zum Laufzeitende (Lifetime Expected Credit Loss) unter Berücksichtigung mehrerer Szenarien berechnet. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Die erforderliche Risikovorsorge ergibt sich aus der Differenz zwischen Bruttobuchwert und dem Barwert der erwarteten Zahlungsströme in einem Szenario, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet. Bei wertgeminderten signifikanten Forderungen an Kund:innen, die in Summe über einer Materialitätsgrenze liegen, sind die erwarteten Rückflüsse aus Tilgungen und Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten durch Risikomanager:in oder Sanierungsbetreuer:in je Szenario zu schätzen. Für nicht signifikante wertgeminderte Forderungen an eine Kund:in werden die erwarteten Rückflüsse je Szenario regelbasiert, mittels statistischer Verfahren ermittelt.
Für alle Forderungen, bei denen kein Impairment vorliegt, wird auf Basis statistisch ermittelter Risikoparameter eine regelbasierte Kalkulation des individuell (auf Ebene von Finanzinstrumenten) erwarteten Verlustes unter Berücksichtigung der zu erwartenden Rückflüsse verwendet.
Auf Basis historischer Beobachtungen, aktueller Gegebenheiten und zukunftsbezogener Informationen (insbesondere aktueller makroökonomischer Szenarien) werden Neubewertungen der Risikoparameter vorgenommen.
Auf Basis der weiterhin bestehenden geopolitischen Unsicherheiten, unter anderem im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den Konflikten im Nahen Osten, wurden die Regeln für Stufenüberschreibungen (Stage-Overlays), d.h. die Verschiebung in Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale, beibehalten.
Die geopolitischen Konflikte (Ukraine und Naher Osten) verschärften die Herausforderungen durch einen starken Anstieg bzw. eine hohe Volatilität bei den Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits. Die Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Daher wurden die Regeln für Stage-Overlays (Geopolitical-Conflict-Overlays) als eine Kombination von zyklischen Branchen und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach UGB/IFRS beibehalten. Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Aufgrund der immer noch anhaltenden Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen werden die zusätzlich zu den zyklischen Branchen eingeführten Stage-Overlays für Energieabhängigkeit weiterhin als notwendig erachtet. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert:
Im Bereich rohstoffintensiver Branchen ergeben sich Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kund:innen, entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primären Input in ihren Geschäftsprozessen. Die wirtschaftliche Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und die Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Rohstoffbranche wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert.
Im Bereich der Energiewirtschaft sind die betroffenen Subbranchen genauer spezifiziert worden. Unternehmen der Energiewirtschaft, genauer gesagte jene, die in der Energie-Erzeugung-Verteilung und Wärme/Kälteversorgung tätig sind, können potenziell von massiven Engpässen und Verwerfungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Nachschussforderungen, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer:innen gefährden, wenn diese gekündigt werden, und / oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Grundsätzlich wurden alle Kund:innen aus diesen Subbranchen auf Stufe 2 migriert. Die restlichen Subbranchen der Energiewirtschaft haben sich als robust erwiesen und konnten mit der wirtschaftlichen Lage umgehen, somit war die Notwendigkeit einer Verschiebung nach Stage 2 nicht gegeben.
Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
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2.3.Wesentliche Risiken und Ungewissheiten
Als Unternehmen der Finanzbranche unterliegt die Steiermärkische Sparkasse insbesondere dem Kredit-, Markt-, Liquiditäts-, und operationellen Risiko. Während das Kreditrisiko die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich vereinbarter Zahlungen bezeichnet, entstehen Marktrisiken vor allem durch Schwankungen von Zinssätzen und Wechselkursen sowie durch Marktpreisänderungen. Beim Liquiditätsrisiko wird zwischen dem Marktliquiditätsrisiko, d.h. dem Risiko, dass aufgrund unzureichender Markttiefe oder wegen Marktstörungen die Bank nicht in der Lage ist, eine Position zu schließen, und dem Refinanzierungsrisiko, d.h. dem Risiko, dass die Bank nicht in der Lage sein wird, erwartete oder unerwartete Verpflichtungen aus gegenwärtigen und zukünftigen Cashflows und Sicherheiten effizient zu erfüllen, ohne dadurch ihr Tagesgeschäft zu beeinträchtigen, unterschieden. Das operationale Risiko bezeichnet das Risiko von Verlusten, die durch Unangemessenheit oder Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen, oder durch externe Ereignisse verursacht werden können, einschließlich dem Rechtsrisiko. Die Begrenzung der Risiken wird durch adäquate Methoden zur Risikomessung und -begrenzung gewährleistet.
Angesichts der Geschäftsstrategie stellt das Kreditrisiko naturgemäß den größten Anteil des Risikos dar. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und den Konflikten im Nahen Osten sind nach wie vor Verwerfungen am Energiemarkt und in den Zulieferketten zu beobachten, die sich auch auf die österreichische Volkswirtschaft auswirken. Die Steuerung von Kreditportfolien, einschließlich des aktiven Managements von notleidenden Krediten, wurde daher weiterhin zur Stärkung des Risikoprofils fortgesetzt.
Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG) gehörten auch im Jahr 2023 zu den wesentlichen Prioritäten. Das Konzept der Erste Group basiert auf einer umfassenden strategischen Analyse, an der interne und externe Expert:innen zum Klimawandel und anderen sozio-ökologischen Themen beteiligt waren. Unter den ESG-Initiativen spielt die Bekämpfung des Klimawandels eine wesentliche Rolle, sowohl für die Finanzierung als auch für den eigenen Betrieb.
Die Steiermärkische Sparkasse als Teil der Erste Group unterstützt die Bemühungen der Net Zero Banking Alliance und dem damit verbundenen Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen des Portfolios auf Ebene der Erste Group zu erreichen. Die Steiermärkische Sparkasse ist auch Teil der Gruppenberechnung finanzierter Emissionen (Carbon Footprint Calculation) und hat sich entschieden, die Dekarbonisierungsziele auf Gruppenebene zu unterstützen. Hierzu legt die Steiermärkische Sparkasse auf Basis einer sorgfältigen Analyse individuelle Ziele fest.
Die Steiermärkische Sparkasse zielt darauf ab, (ESG) Risiken aus einer strategischen Perspektive zu behandeln. Das ESG-Risiko als transversales Risiko wird vor allem als Treiber des Kreditrisikos betrachtet.
Es werden die in der Erste Group entwickelten Risikobewertungs- und Managementinstrumente, wie insbesondere die ESG-Faktor-Heatmap, eingesetzt. Darüber hinaus werden Daten zur Energieeffizienz von Gebäuden im Rahmen der Immobilienbewertungen anhand der vorgelegten Energieausweise erhoben, wobei die Datenerfassung seit Juli 2022 automatisationsunterstützt erfolgt. 2023 startete ein Projekt zur technischen Anbindung an einen externen Provider, der Daten zu den wesentlichen physischen Risiken liefert. Diese Informationen werden künftig auch in das Immobilienbewertungsprogramm der Sparkassengruppe eingespielt und so automatisiert für die Immobilienbewertung verwendbar gemacht.
Im Jahresabschluss 2023 werden keine zusätzlichen Vorsorgen für ESG-Risiken gebildet. Es wird analysiert, wie ESG-Risiken in der Ermittlung von Risikokosten berücksichtigt werden können. Die Steiermärkische Sparkasse geht davon aus, dass die gebildeten Vorsorgen die beste Schätzung der erwarteten Kreditverluste per 31.12.2023 darstellen.
Kreditrisiko
Das Kreditrisiko oder Ausfallsrisiko besteht darin, dass Vertragspartner:innen ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können und der Bank daraus Verluste erwachsen. Bilanzielle Vorsorgen bestehen hinsichtlich der unbesicherten Anteile entsprechend dem Risikogehalt.
Marktrisiken
Marktrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen und von diesen abgeleiteten Parametern eintreten kann. Diese Marktwertveränderungen können in der Gewinn- und
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Verlustrechnung, in der Gesamtergebnisrechnung oder in den stillen Reserven aufscheinen. In der Steiermärkischen Sparkasse wird das Marktrisiko in Zinsrisiko, Credit-Spread-Risiko, Währungsrisiko und Aktienrisiko unterteilt.
Operationales Risiko
Darunter versteht man das Risiko von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen eintreten. Ein umfassendes System zum Management von operationalen Risiken ist im Einsatz. Daraus abgeleitet wird das operationale Risiko als gering bewertet.
Liquiditätsrisiko und Cash-Flow-Risiko
Die Refinanzierungsstruktur des Institutes ist der derzeitigen Marktsituation angepasst. Die Wertpapierveranlagung erfolgt grundsätzlich im Bereich Investmentgrade, wobei in Anbetracht der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftslage mit zusätzlichen Risiken zu rechnen ist. Die Begrenzung der Risiken wird durch adäquate Methoden zur Risikomessung und -begrenzung gewährleistet.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko beinhaltet die Gefahr, dass es bei eingegangenen Beteiligungen zu Verlusten aus bereitgestelltem Eigenkapital, aus der Verlustübernahme oder aus Haftungsrisiken kommen kann. Gemäß Risikomaterialitätsbeurteilung wird das Beteiligungsrisiko als mittelhoch (Stufe 4 von 5) eingestuft.
2.4.Erläuterung der Risiken sowie Ziele und Methoden im Risikomanagement
Die Risikopolitik der Steiermärkischen Sparkasse ist von einem konservativen Umgang mit den bankgeschäftlichen und bankbetrieblichen Risiken geprägt. Die Strategie zur Risikobegrenzung orientiert sich daher sowohl an den Anforderungen, die sich aus einem kundenorientierten Bankbetrieb ergeben, als auch an den gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, ist in der Steiermärkischen Sparkasse ein System der Risikoüberwachung und -steuerung implementiert, welches eine adäquate Behandlung der übernommenen Risiken gewährleistet.
Zur Risikomessung werden folgende Methoden eingesetzt: Fixzinsbilanzen, Zinsbindungsbilanzen, Kapitalablaufbilanzen, Gap-Analysen, Barwertänderungen und Nettozinsertragssimulationen. Methoden zur Risikobegrenzung existieren hinsichtlich Volumina, Sensitivitäten, Partner:innen, Profit and Loss (P&L) und Value at Risk (VaR). Die Steiermärkische Sparkasse sichert bei Bedarf Zinsänderungsrisiken eigener Emissionen, der Wertpapierveranlagung, der Bilanzstruktur, Fremdwährungsrisiken vergebener Kredite und Wertpapieren ab (Hedging).
Die vorherrschenden Risiken werden innerhalb der Risikotragfähigkeitsrechnung überwacht und dem Deckungspotential gegenübergestellt.
2.5.Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess
Allgemeines
Unter dem „Internen Kontrollsystem“ (IKS) werden alle von der Geschäftsleitung entworfenen und im Unternehmen ausgeführten Prozesse verstanden, durch die
die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit (hierzu gehört auch der Schutz des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen),
die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung und
die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften
überwacht und kontrolliert werden.
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Das Risikomanagementsystem umfasst alle Prozesse, die dazu dienen, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten sowie Maßnahmen zu ergreifen, die verhindern, dass das Erreichen der Unternehmensziele durch wesentliche Risiken, die schlagend werden, beeinträchtigt wird.
Nach dem international anerkannten COSO-Rahmenwerk4 zur Gestaltung von Risikomanagementsystemen ist das IKS als Bestandteil eines unternehmensweiten Risikomanagementsystems zu verstehen. Dazu gehören auch das Management und die Kontrolle von Risiken, welche die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung betreffen.
Unter Berücksichtigung des COSO-Rahmenwerks und des 3-Lines-of-Defense-Modells, legt die IKS Policy die allgemeinen Rahmenbedingungen für das Interne Kontrollsystem, die Standards zu Aufgaben und Verantwortlichkeiten, sowie die Mindestkriterien für die IKS-Dokumentation fest. Ziel des Internen Kontrollsystems ist es, das Management so zu unterstützen, dass es in der Lage ist, effektive und sich ständig verbessernde interne Kontrollen im Hinblick auf die davor genannten Ziele des IKS zu gewährleisten.
Kontrollumfeld
Das Kontrollumfeld bildet den Rahmen für die Einführung, Anwendung und Überwachung der IKS-Grundsätze, -Verfahren und -Maßnahmen. Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Anwendung eines den Anforderungen des Unternehmens angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.
Die Aufbauorganisation sieht ein klares Anforderungsprofil im Bereich Finanzen vor. Die Funktionen der im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess wesentlich beteiligten Bereiche sind klar getrennt und die Verantwortungsbereiche sind klar zugeordnet.
Die Organisationseinheit Rechnungswesen verantwortet die Erstellung des Jahresabschlusses der Steiermärkischen Sparkasse. Die Kompetenzzuordnung, die Kontenverantwortlichkeiten und die notwendigen Kontrollschritte sind in den Arbeitsanweisungen definiert.
Risikobeurteilung
Die Schlüsselprozesse im Rechnungswesen werden im Rahmen des IKS-Prozesses jährlich einer Risikoevaluierung und -beurteilung unterzogen. Das Hauptrisiko im Rechnungslegungsprozess besteht darin, dass Sachverhalte aufgrund von Fehlern oder vorsätzlichem Verhalten (Betrug) nicht entsprechend der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgebildet werden. Dies ist der Fall, wenn die Angaben in Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang wesentlich von den korrekten Werten abweichen, und kann schwerwiegende Folgen wie Vermögensschäden, Sanktionen der Bankenaufsicht oder Reputationsverlust nach sich ziehen.
Kontrollmaßnahmen
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem beinhaltet im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess Arbeitsanweisungen und Prozesse
zur korrekten und angemessenen Dokumentation von Geschäftsvorfällen einschließlich der Verwendung des Vermögens des Konzerns,
zur Aufzeichnung aller für die Erstellung von Jahresabschlüssen notwendigen Informationen und
zur Verhinderung nicht genehmigter Anschaffungen oder Veräußerungen, die eine wesentliche Auswirkung auf die Jahresabschlüsse haben könnten.
4 Das COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) ist eine freiwillige privatwirtschaftliche Organisation in den USA, die helfen soll, Finanzberichterstattungen durch ethisches Handeln, wirksame interne Kontrollen und gute Unternehmensführung qualitativ zu verbessern.
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Als elementare Bestandteile des Internen Kontrollsystems gelten:
Controlling, als die permanente finanziell-betriebswirtschaftliche Analyse und Steuerung des Unternehmens bzw. einzelner Unternehmensbereiche.
Systemimmanente, selbsttätig wirkende Kontrolleinrichtungen und -maßnahmen in der formalen Ablauf- und Aufbauorganisation, z.B. programmierte Kontrollen in der Datenverarbeitung, oder nachgelagerte, in einem IKS-Tool angewiesene Kontrollen.
Grundsätze der Funktionstrennung und des Vier-Augen-Prinzips.
Interne Revision als eigene Organisationseinheit, die prozessunabhängig jedoch so vorgangsnah wie möglich mit der Überwachung aller Unternehmensbereiche, vor allem im Hinblick auf die Wirksamkeit der Bestandteile des Internen Kontrollsystems, befasst ist.
Information und Kommunikation
Der Aufsichtsrat wird mindestens vierteljährlich mit einem umfassenden Bericht über die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere Controlling- und Risikodaten informiert. Der Vorstand erhält diese Informationen in regelmäßigen, deutlich detaillierteren Berichten, die monatlich oder in noch kürzeren Intervallen erstellt werden.
Verantwortlichkeiten der Internen Revision
Die Interne Revision hat auf Basis risikoorientiert ausgewählter Prüfschwerpunkte (entsprechend des vom Vorstand genehmigten und an den Prüfungsausschuss berichteten jährlichen Prüfplans) sämtliche Bereiche der Bank in angemessenen Zeitabständen zu prüfen und diese zu beurteilen. Schwerpunkt aller Prüfungshandlungen ist dabei die Überwachung der Funktionsfähigkeit des Internen Kontrollsystems. Die Interne Revision hat über ihre Feststellungen mehrmals jährlich an Gesamtvorstand und Prüfungsausschuss zu berichten.
Die Interne Revision ist gemäß § 42 BWG eine dem Vorstand unmittelbar unterstehende Kontrolleinrichtung. Sie dient ausschließlich der laufenden und umfassenden Prüfung der Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäftes und des Bankbetriebes. Aufgabe der Internen Revision ist es daher, den Vorstand bei der Sicherung des Vermögens der Bank, der Förderung der wirtschaftlichen und betrieblichen Leistungsfähigkeit und damit in der Geschäfts- und Betriebspolitik zu unterstützen. Die Tätigkeit der Internen Revision orientiert sich insbesondere an ihrer Geschäftsordnung, die unter der Verantwortung aller Vorstandsmitglieder ausgearbeitet und von diesen genehmigt und in Kraft gesetzt wurde. Die Geschäftsordnung wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft und gegebenenfalls adaptiert.
Die Interne Revision prüft insbesondere:
Betriebs- und Geschäftsbereiche der Bank;
Betriebs- und Geschäftsabläufe der Bank;
bankinterne Regelungen (Organisationsrichtlinien, Kompetenzordnungen, Leitlinien etc.) und Arbeitsanweisungen, auch hinsichtlich ihrer Einhaltung und Aktualität bzw. Aktualisierung;
rechtlich vorgegebene Prüfbereiche, wie z.B. die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Anzeigen und Meldungen an die Finanzmarktaufsicht und an die Oesterreichische Nationalbank bzw. die Europäische Zentralbank oder einmal jährlich die Ratingsysteme und deren Funktionsweise.
Die Interne Revision übt ihre Tätigkeit grundsätzlich aus eigenem Entschluss und gemäß dem jährlich risikoorientiert zu erstellenden und vom Vorstand genehmigten Revisionsplan aus. Der genehmigte Revisionsplan wird auch dem Prüfungsausschuss zur Kenntnis gebracht.
Die Überwachung bzw. Prüfung der Internen Revision erfolgt sowohl durch den Vorstand, den Prüfungsausschuss/Aufsichtsrat, durch externe Parteien (Bankenaufsicht, in Einzelfällen auch Abschlussprüfer) als auch durch dezidierte Qualitätssicherungsmaßnahmen (Self Assessments, Peer Reviews, externe Quality Assessments).
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2.6.Bestand und Zugang von eigenen Aktien
Der Anfangsbestand an eigenen Aktien betrug am 1.1.2023 597 Stück. Im Geschäftsjahr wurden von der Steiermärkischen Sparkasse keine eigenen Aktien und kein eigenes Ergänzungskapital erworben.
Es wurden von der Steiermärkischen Sparkasse keine Aktien veräußert. Der Endbestand an eigenen Aktien betrug daher am 31.12.2023 597 Stück.
Der Nennbetrag erworbener eigener Aktien wurde offen vom Nennkapital abgezogen. Der Unterschiedsbetrag zu den Anschaffungskosten wurde mit den nicht gebundenen Kapitalrücklagen verrechnet.
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3.Bericht über Forschung und Entwicklung
Die Steiermärkische Sparkasse ist nicht in forschungs- und entwicklungsrelevante Tätigkeiten involviert. Direkte negative Umwelteinflüsse durch die Geschäftstätigkeit entstehen nicht. Die Steiermärkische Sparkasse ist sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst und sieht dies auch als bedeutenden Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik. Dieses Bewusstsein für Verantwortung führte zum Entschluss, das 2015 in Kraft getretene Energieeffizienzgesetz über das gesetzliche Mindestmaß hinaus zu erfüllen. Die Steiermärkische Sparkasse verfügt seit November 2015 über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001.
4.Sparkassen Haftungsverbund
Bezüglich Information zum Sparkassen Haftungsverbund verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang zum Jahresabschluss.
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Graz, den 12. März 2024
Der Vorstand:
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5.Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden (erwartete Kreditverluste)
Sachverhalt
Wertminderungen von Krediten und Darlehen stellen die beste Schätzung des Managements hinsichtlich der erwarteten Verluste aus dem Kreditportfolio zum Abschlussstichtag dar. Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC Stellungnahme 14 „Bilanzierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten (UGB)“ (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB.
Die Bestimmung der Höhe der Risikovorsorgen unterliegt aufgrund der einfließenden Annahmen und zu treffenden Einschätzungen einem erheblichen Ermessenspielraum des Managements.
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hat interne Richtlinien und spezifische Prozesse zur Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten implementiert. Diese hängen maßgeblich von quantitativen und qualitativen Kriterien ab und erfordern Einschätzungen und Ermessensausübungen des Managements.
Zur Bestimmung der Höhe der Wertminderungen werden szenariobasierte Discounted-Cashflow- Methoden angewandt.
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Kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für nicht ausgefallene Kredite und Darlehen werden Wertminderungen kollektiv ermittelt und entsprechen, sofern keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos eingetreten ist, den erwarteten Kreditverlusten bei Ausfall innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos von nicht ausgefallenen Krediten werden Wertminderungen in Höhe des erwarteten Verlustes über die Restlaufzeit dieser ermittelt. Ebenso werden erwartete Verluste über die Restlaufzeit für jene nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen ermittelt, bei denen zum Erstanwendungszeitpunkt wegen fehlender Daten das Kreditrisiko zum Zugangszeitpunkt nicht verlässlich bestimmt werden konnte.
Für ausgefallene Kredite und Darlehen mit vergleichbarem Risikoprofil, die für sich genommen nicht als signifikant zu betrachten sind, werden die erwarteten Kreditverluste ebenfalls kollektiv ermittelt.
Im Rahmen der kollektiven Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten werden Ausfallswahrscheinlichkeiten, zukunftsgerichtete Informationen und Parameter, auf Basis derer die erwarteten Cashflows sowie die erwarteten Erlöse aus Sicherheiten geschätzt werden, berücksichtigt. Diese Schätzungen werden mit Hilfe statistischer Modelle vorgenommen.
Nicht kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für ausgefallene Kredite und Darlehen, die auf Kreditnehmerebene als signifikant zu betrachten sind, werden erwartete Kreditverluste in einer Einzelfallbetrachtung ermittelt. Diese Wertminderungen werden unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien, der erwarteten Cashflows sowie der erwarteten Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten bestimmt.
Die Modelle, die zur Ermittlung von Wertminderungen entwickelt und implementiert wurden, sind spezifisch für die einzelnen Kreditportfolios. Sowohl für Produkte als auch für das wirtschaftliche Umfeld werden länderspezifische und zukunftsgerichtete Merkmale verwendet, die für die jeweilige Verlustschätzung relevant sind, was zu einer erhöhten Komplexität der Modelle und Inputfaktoren führt. Die der Schätzung von Wertminderungen von Krediten und Darlehen, insbesondere der Berücksichtigung zukünftiger wirtschaftlicher Verhältnisse, inhärenten Unsicherheiten sind durch die geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2023 erhöht.
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hat diesem Umstand durch spezielle Overlays auf zwei Ebenen Rechnung getragen:
Zum einen wurden auf der Grundlage expertenbasierter Kriterienkataloge Kundengruppen identifiziert, die von den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen potenziell besonders betroffen sind. Für diese Kundengruppen wird untersucht, ob es zu einer signifikanten kollektiven Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist, die am einzelnen Finanzinstrument noch nicht feststellbar ist (kollektive Stufenzuteilung).
Bei den in die Modellierung der erwarteten Kreditverluste einbezogenen zukunftsgerichteten Informationen trägt die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, der erhöhten Unsicherheit über die zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen durch Anpassungen der makroökonomischen Annahmen Rechnung.
Details zur Methodik der eingesetzten Overlays werden im Anhang der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, dargestellt.
Aufgrund
des großen Ermessensspielraums des Managements in der Ausgestaltung der Overlays und der Festlegung makroökonomischer Zukunftsszenarien,
der hohen Unsicherheiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die mit einem hohen Maß an prüferischem Ermessen einhergehen,
der Komplexität der Modelle und interdependenten Annahmen und des damit verbundenen Prüfungsaufwands und
des Volumens der Risikovorsorgen
haben wir diesen Bereich als wesentlichen Prüfungssachverhalt identifiziert.
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Prüferisches Vorgehen
Um die Angemessenheit der Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden zu beurteilen, haben wir
unser Verständnis der von der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, angewandten Berechnungsmethodik für erwartete Kreditverluste auf der Grundlage von Richtlinien, Dokumentationen und Interviews aktualisiert und eine konsistente Anwendung der Anforderungen von IFRS 9 in Übereinstimmung mit AFRAC 14 „Bilanzierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten (UGB)“ (Juni 2021) überprüft. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Anpassungen von Methoden und Prozessen, die angewendet wurden, um die erhöhten Unsicherheiten im gegenwärtigen und zukünftigen Umfeld in den erwarteten Kreditverlusten zu erfassen.
die Kontrollaktivitäten im Kreditrisikomanagement und in den Kreditgeschäftsprozessen evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet, insbesondere hinsichtlich der Kreditgenehmigung, der laufenden Überwachung und des Frühwarnungssystems sowie der Prozesse betreffend die Früherkennung von Ausfällen sowie die Beurteilung, dass eine Rückzahlung als unwahrscheinlich erachtet wird („unlikely to pay“, UTP), erhoben und kritisch gewürdigt.
im Bereich der Ratingmodelle und Sicherheitenbewertung Kontrollaktivitäten evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet.
die Modell-Governance sowie Validierungsprozesse evaluiert und jene Informationen kritisch gewürdigt, die an das Management berichtet wurden. Wir haben mithilfe unserer Experten die Ergebnisse von Backtesting und Modellvalidierungen überprüft.
die Angemessenheit von Kreditrisiko-Parametern und -Modellen unter Berücksichtigung der Strukturbrüche in den beobachtbaren Daten untersucht und kritisch gewürdigt und die Plausibilität von Erwartungen und Schätzungen, die aufgrund solcher Verzerrungen vorgenommen wurden, um signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos einzelner Kunden oder von Kundengruppen zu identifizieren, beurteilt.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Stufenzuteilung gemäß den relevanten Richtlinien getestet.
Sensitivitäten und Auswirkungen der spezifischen Modellaspekte analysiert.
evaluiert, ob Schlüsselkomponenten der Berechnung der erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss-Berechnung) korrekt in die Modelle einbezogen werden, indem wir Walkthroughs durchgeführt und Steuerungstabellen überprüft haben.
für ausgewählte Portfolien, die korrekte Expected Credit Loss-Berechnung getestet.
die Angemessenheit und Plausibilität zukunftsgerichteter Informationen beurteilt, die in die Schätzungen einfließen. Dabei haben wir insbesondere die zugrunde gelegten makroökonomischen Prognosen mit externen Informationsquellen verglichen und die Szenariengewichtung kritisch gewürdigt.
anhand von Stichproben getestet, ob Verlustereignisse gemäß den internen Richtlinien identifiziert wurden, und beurteilt, ob Ereignisse eingetreten sind, welche die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers in Bezug auf die Kreditforderung erheblich beeinflussen. Außerdem haben wir anhand von Stichproben die Angemessenheit der Risikovorsorgen geprüft und die unterstellten Szenarien sowie die geschätzten erwarteten Cashflows beurteilt.
Verweis auf weitergehende Informationen
Zu weiteren Details über die Bestimmung von erwarteten Kreditverlusten sowie über die Ausgestaltung der dafür eingesetzten Modelle verweisen wir auf die Ausführungen des Vorstandes im Anhang unter Punkt 2.2.7 Wertminderungen für Ausfallrisiken.
Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen
Sachverhalt
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft hält (direkt oder indirekt) 100 % an der Sparkasse Bank dd Bosna i Hercegovina, Sarajevo, 96,6 % an der Sparkasse Bank AD Skopje, Skopje, 41,0 % an der Erste & Steiermärkische Bank d.d., Rijeka, sowie jeweils 26,0 % an der ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD, Novi Sad, und Banka Sparkasse d.d., Ljubljana. Die Anteile an diesen Gesellschaften werden im Einzelabschluss als Anteile an verbundenen Unternehmen bilanziert.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 255
Zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Beteiligungen führte die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, sofern Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert vorliegen, auf Basis eines internen Bewertungsmodells Werthaltigkeitstests zur Berechnung des Nutzwertes durch. Die erwarteten ausschüttbaren Beträge sind mit einem hohen Ermessensspielraum verbunden und stellen die bestmögliche Schätzung des Managements der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft dar. Geringfügige Änderungen in diesen Annahmen oder im Diskontierungszinssatz können zu wesentlich abweichenden Ergebnissen
führen.
Die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, hat auf Basis der Werthaltigkeitstests zum 31. Dezember 2023 die Anteile an der Sparkasse Bank AD Skopje, Skopje, um EUR 58,1 Mio und jene Anteile an der Banka Sparkasse d.d., Ljubljana, um EUR 5,8 Mio zugeschrieben.
Aufgrund der Sensitivität des Bewertungsmodells und des hohen Ermessensspielraums in den Annahmen haben wir die Bewertung dieser Anteile an verbundenen Unternehmen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt identifiziert.
Prüferisches Vorgehen
Wir haben die Prozesse, die die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, bei der Überprüfung der Werthaltigkeit und Berechnung der Nutzwerte von Anteilen an verbundenen Unternehmen anwendet, untersucht und die wesentlichen Kontrollen identifiziert und evaluiert.
Wir haben die Angemessenheit des Bewertungsmodells und der angewandten Diskontierungszinssätze überprüft. Darüber hinaus wurden die von der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, durchgeführten Sensitivitätsanalysen der Bewertungsergebnisse kritisch gewürdigt und die mathematische Korrektheit der Berechnung überprüft.
Wir haben die getroffenen Annahmen und Einschätzungen für die wesentlichen Parameter der Berechnung kritisch gewürdigt und die Annahmen mit der Performance in der Vergangenheit und der Plangenauigkeit in der Vergangenheit verglichen. Die verwendeten Zahlen wurden mit dem Management und den verantwortlichen Mitarbeitern diskutiert und plausibilisiert sowie auf den Beschluss in den Aufsichtsgremien der betroffenen Gesellschaften überprüft.
Verweis auf weitergehende Informationen
Wir verweisen dazu auf die Ausführungen im Anhang, Kapitel 2.2.2 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Kapitel 5.9 Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnisse aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 256
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der
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Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
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Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 EU-VO
Die Prüfung des Jahresabschlusses erfolgte aufgrund des § 24 Sparkassengesetz (SpG) und nach den Bestimmungen der Prüfungsordnung für Sparkassen (Anlage zu § 24 SpG-PrüfO) durch die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes als gesetzlichen Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Im Rahmen der uns gemäß § 24 Abs. 3 Sparkassengesetz (SpG) übertragenen Pflichten haben wir im Berichtszeitraum neben der Abschlussprüfung auch sonstige gesetzliche Prüfungen erbracht. Wir sind unseren gesetzlichen Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Einlagen- und Anlegerentschädigung i. S. d. § 24 Abs. 3 SpG i. V. m. ESAEG nachgekommen.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz, gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Margetich.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 259
Jahresabschluss 2023
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft, Graz
Wien, den 12. März 2024
Sparkassen-Prüfungsverband5
Prüfungsstelle
5Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 260
Erklärung aller gesetzlichen Vertreter
Die unterzeichnenden Vorstandsmitglieder bestätigen gemäß § 124 BörseG als gesetzliche Vertreter der Steiermärkischen Sparkasse:
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Graz, den 12. März 2024
Der Vorstand:
JAHRESFINANZBERICHT 2023 – STEIERMÄRKISCHE BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT 261
IMPRESSUMMedieninhaber und HerausgeberSteiermärkische Bank und Sparkassen AktiengesellschaftUnternehmensgegenstand: KreditinstitutFirmensitz: A-8010 Graz, Sparkassenplatz 4Am Medieninhaber beteiligtSteiermärkische Verwaltungssparkasse (73,8%)Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG (25,0%)Unternehmensgegenstand: KreditinstitutA-1100 Wien, Am Belvedere 1An der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG beteiligt:Erste Group Bank AG (100%)Unternehmensgegenstand: KreditinstitutA-1100 Wien, Am Belvedere 1An der Erste Group Bank AG beteiligt:https://www.erstegroup.com/de/legal-information/impressum
Mitarbeiterbeteiligung (1,2%)Für den Inhalt verantwortlichMag. Birgit Pucher, KonzernkommunikationMag. Hans Ludwig Diexer, FinanzenAus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde teilweise eine geschlechtsneutrale Schreibweise verwendet. Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin,dass mit diesen Begriffen sowohl Frauen als auch Männer angesprochen werden.
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