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Jahresfinanzbericht
2023
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GEPRÜFTE FINANZIELLE BERICHTERSTATTUNG
29. Februar 2029
Bestätigungsvermerk
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
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BERICHT DER ABSCHLUSSPRÜFER
BESTÄTIGUNGSVERMERK
BERICHT ZUR PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES
PRÜFUNGSURTEIL
Die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes und die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, im Folgenden auch „wir“ genannt haben den Konzernabschluss der Erste Group Bank AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang (Notes) zum Konzernabschluss der Erste Group Bank AG geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 59a BWG i. V. m. § 64 BWG und § 245a UGB.
GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden „EU-VO“) und mit den in Österreich geltenden Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.
Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen bank- und unternehmensrechtlichen sowie berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise zum Datum dieses Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Sachverhalt
Prüferisches Vorgehen
Verweis auf weitergehende Informationen
Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden (erwartete Kreditverluste)
SACHVERHALT
Wertminderungen von Krediten und Darlehen stellen die beste Schätzung des Managements hinsichtlich der erwarteten Verluste aus dem Kreditportfolio zum Abschlussstichtag dar.
Für Kredite und Darlehen an Kunden in Höhe von EUR 199,2 Mrd., die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, hat die Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2023 Risikovorsorgen in Höhe von EUR 3,9 Mrd. zur Abdeckung von Wertminderungen gebildet. Die Bestimmung der Höhe der Risikovorsorgen unterliegt aufgrund der einfließenden Annahmen und zu treffenden Einschätzungen einem erheblichen Ermessensspielraum des Managements.
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Die Erste Group Bank AG hat zur Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten interne Richtlinien und spezifische Prozesse implementiert. Diese hängen maßgeblich von quantitativen und qualitativen Kriterien ab und erfordern Einschätzungen und Ermessensausübungen des Managements.
Zur Bestimmung der Höhe der Wertminderungen werden gemäß IFRS 9 szenariobasierte Discounted-Cashflow-Methoden angewandt:
Kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für nicht ausgefallene Kredite werden Wertminderungen kollektiv ermittelt und entsprechen, sofern keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos eingetreten ist, den erwarteten Kreditverlusten bei Ausfall innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos von nicht ausgefallenen Krediten werden Wertminderungen in Höhe des erwarteten Verlusts über die Restlaufzeit dieser ermittelt. Ebenso werden erwartete Verluste über die Restlaufzeit für jene nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen ermittelt, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung (2018) wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko zum Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte.
Für ausgefallene Kredite und Darlehen mit vergleichbarem Risikoprofil, die für sich genommen nicht als signifikant zu betrachten sind, werden die erwarteten Kreditverluste ebenfalls kollektiv ermittelt.
Im Rahmen der kollektiven Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten werden Ausfallswahrscheinlichkeiten, zukunftsgerichtete Informationen und Parameter, auf Basis derer die erwarteten Cashflows sowie die erwarteten Erlöse aus Sicherheiten geschätzt werden, berücksichtigt. Diese Schätzungen werden mit Hilfe statistischer Modelle vorgenommen.
Nicht kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für ausgefallene Kredite und Darlehen, die auf Kreditnehmerebene als signifikant zu betrachten sind, werden erwartete Kreditverluste in einer Einzelfallbetrachtung ermittelt. Diese Wertminderungen werden unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien, der erwarteten Cashflows sowie der erwarteten Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten bestimmt.
Die Modelle, die zur Ermittlung von Wertminderungen entwickelt und implementiert wurden, sind spezifisch für die einzelnen Kreditportfolios. Sowohl für Produkte als auch für das wirtschaftliche Umfeld werden länderspezifische und zukunftsgerichtete Merkmale verwendet, die für die jeweilige Verlustschätzung relevant sind, was zu einer erhöhten Komplexität der Modelle und Inputfaktoren führt. Die der Schätzung von Wertminderungen von Krediten und Darlehen, insbesondere der Berücksichtigung zukünftiger wirtschaftlicher Verhältnisse, inhärenten Unsicherheiten sind auch 2023 durch die geopolitische und wirtschaftliche Situation erhöht.
Die Erste Group Bank AG hat diesem Umstand durch kollektive Stufenzuteilung und In-Model Anpassung Rechnung getragen:
Zum einen wurden auf der Grundlage expertenbasierter Kriterienkataloge Kundengruppen identifiziert, die von den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen potenziell besonders betroffen sind. Für diese Kundengruppen wird untersucht, ob es zu einer kollektiven signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist, die am einzelnen Finanzinstrument noch nicht feststellbar ist (kollektive Stufenzuteilung).
Bei den in die Modellierung der erwarteten Kreditverluste einbezogenen zukunftsgerichteten Informationen trägt die Erste Group Bank AG, wie in Note 40 weiter ausgeführt, der erhöhten Unsicherheit über die zukünftigen volkswirtschaftlichen Entwicklungen durch Anpassungen der makroökonomischen Annahmen und eine hohe Gewichtung des verwendeten Downside-Szenarios Rechnung (In-Model Anpassung).
Details zur Methodik werden in der Note 40 dargestellt.
Aufgrund
des großen Ermessensspielraums des Managements in der Ausgestaltung der Overlays, inkl. der Festlegung und Gewichtung makroökonomischer Zukunftsszenarien,
der hohen Unsicherheiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die mit einem hohen Maß an prüferischem Ermessen einhergehen,
der Komplexität der Modelle und interdependenten Annahmen und des damit verbundenen Prüfungsaufwands und
des Volumens der Risikovorsorgen
haben wir diesen Bereich als wesentlichen Prüfungssachverhalt identifiziert.
PRÜFERISCHES VORGEHEN
Um die Angemessenheit der Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden zu beurteilen, haben wir
unser Verständnis der von der Erste Group Bank AG angewandten Berechnungsmethodik für erwartete Kreditverluste auf der Grundlage von Richtlinien, Dokumentationen und Interviews aktualisiert und die Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS 9 überprüft. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Anpassungen von Methoden und Prozessen, die angewendet wurden, um die erhöhten Unsicherheiten im gegenwärtigen und zukünftigen Umfeld in den erwarteten Kreditverlusten zu erfassen.
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die Kontrollaktivitäten im Kreditrisikomanagement und in den Kreditgeschäftsprozessen evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet, insbesondere hinsichtlich der Kreditgenehmigung, der laufenden Überwachung und des Frühwarnungssystems, sowie der Prozesse rund um die Früherkennung von Ausfällen sowie die Beurteilung, dass eine Rückzahlung als unwahrscheinlich erachtet wird („unlikely to pay“, UTP), erhoben und kritisch gewürdigt.
im Bereich der Ratingmodelle und Sicherheitenbewertung Kontrollaktivitäten evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet.
die Modell-Governance sowie Validierungsprozesse evaluiert und jene Informationen kritisch gewürdigt, die an das Management berichtet wurden. Wir haben mithilfe unserer Experten die Ergebnisse von Backtesting und Modellvalidierungen überprüft.
die Angemessenheit von Kreditrisiko-Parametern und -Modellen unter Berücksichtigung der möglichen Strukturbrüche in den beobachtbaren Daten untersucht und kritisch gewürdigt und die Plausibilität von Erwartungen und Schätzungen, die aufgrund solcher Verzerrungen vorgenommen wurden, um signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos einzelner Kunden oder von Kundengruppen zu identifizieren, beurteilt.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Stufenzuteilung gemäß den relevanten Richtlinien getestet.
Sensitivitäten und Auswirkungen der IFRS 9-spezifischen Modellaspekte analysiert.
evaluiert, ob Schlüsselkomponenten der Berechnung der erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss-Berechnung) korrekt in die Modelle einbezogen werden, indem wir Walkthroughs durchgeführt und Steuerungstabellen überprüft haben.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Expected Credit Loss-Berechnung getestet.
die Angemessenheit und Plausibilität zukunftsgerichteter Informationen beurteilt, die in die Schätzungen einfließen. Dabei haben wir insbesondere die zugrunde gelegten makroökonomischen Prognosen mit externen Informationsquellen verglichen und die Szenariengewichtung kritisch gewürdigt.
anhand von Stichproben getestet, ob Verlustereignisse gemäß den internen Richtlinien identifiziert wurden, und beurteilt, ob Ereignisse eingetreten sind, welche die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers in Bezug auf die Kreditforderung erheblich beeinflussen. Außerdem haben wir anhand von Stichproben die Angemessenheit der Risikovorsorgen geprüft und die unterstellten Szenarien sowie die geschätzten erwarteten Cashflows beurteilt.
VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN
Zu weiteren Details über die Bestimmung von erwarteten Kreditverlusten sowie über die Ausgestaltung der dafür eingesetzten Modelle verweisen wir auf die Ausführungen des Managements in Punkt c) „Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen“ und Punkt 37. „Bemessung des erwarteten Kreditverlustes“.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Den konsolidierten Corporate Governance-Bericht gemäß § 267b UGB sowie den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a UGB haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erlangt, die übrigen Teile des Geschäftsberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS Accounting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 59a BWG i. V. m. § 64 BWG und § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die
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Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen, kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen
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vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und sofern einschlägig damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.
URTEIL
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
ERKLÄRUNG
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO
Gemäß §§ 23 und 24 SpG ist die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes der gesetzliche Abschlussprüfer der Erste Group Bank AG, Wien. Aufgrund § 23 Abs. 3 SpG i. V. m. §§ 60 und 61 BWG erstreckt sich die Prüfpflicht auch auf den Konzernabschluss.
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, wurde, in Anwendung von § 1 Abs. 1 der Prüfordnung für Sparkassen, Anlage zu § 24 SpG, von der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. In der Hauptversammlung am 12. Mai 2023 wurde die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH ist seit dem Geschäftsjahr 2017 ununterbrochen zusätzlicher Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
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Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages sind Herr MMag. Herwig Hierzer, MBA, Wirtschaftsprüfer, (Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes) und Frau Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann, Wirtschaftsprüfer, (PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien), verantwortlich.
Wien, 29. Februar 2024
Sparkassen-Prüfungsverband
Prüfungsstelle
(Bankprüfer)
MMag. Herwig Hierzer, MBA
Wirtschaftsprüfer
Dr. Gregor Seisser, CFA
Wirtschaftsprüfer
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
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Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Wirtschaftliches Umfeld
2023 schwächte sich das Weltwirtschaftswachstum, vor allem wegen anhaltender wenngleich nachlassender Verwerfungen auf den Energie- und Nahrungsmittelmärkten sowie einer weiterhin restriktiven Geldpolitik zur Eindämmung der starken Inflation, ab. Die Inflationsraten gingen zurück, blieben in vielen Volkswirtschaften aber dennoch über dem Zielwert. Zusätzlich war das Jahr von vermehrten geopolitischen Spannungen und Naturkatastrophen geprägt. Neben militärischen Konflikten insbesondere dem andauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine und dem israelisch-palästinensischen Konflikt schwächten die Insolvenzen mehrerer Regionalbanken in den USA sowie die Insolvenz der Credit Suisse der zweitgrößten und global systemrelevanten Schweizer Bank das Vertrauen der Investoren. Vor diesem Hintergrund erreichte die Weltwirtschaft eine Wachstumsrate von 3,1%.
Von den entwickelten Volkswirtschaften überraschten die Vereinigten Staaten positiv mit stabilem Konsum und Investitionen. Die US-Wirtschaft wuchs um 2,5%, trotz erhöhter Spannungen im Handel mit China, Bankenpleiten und der Haushaltskrise, die zur ersten Herabstufung des Ratings der langfristigen Staatsschulden seit 2011 führte. Die Erwartungen für die Eurozone wurden im Lauf des Jahres nach unten revidiert. Das GDP lag zum Jahresende bei 0,5%. Die starke Nachfrage nach Dienstleistungen unterstützte die dienstleistungsorientierten Volkswirtschaften, darunter insbesondere wichtige Tourismusländer wie Frankreich, Spanien und Kroatien, während die deutsche Wirtschaft sich leicht abschwächte. In Japan erholte sich das Wachstum aufgrund eines nachfragebezogenen Nachholbedarfs und des Wiederanspringens von Autoexporten und des Tourismus. Zahlreiche Schwellenländer erwiesen sich als durchaus robust, mit der Ausnahme von China, dessen Wirtschaftswachstum unter den Erwartungen blieb. Indien entwickelte sich wieder besser als andere große Schwellenländer. Die Arbeitsmärkte blieben insbesondere in entwickelten Volkswirtschaften bei historisch niedrigen Arbeitslosenquoten robust.
Die führenden Zentralbanken setzten ihre Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung fort. Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hob ihren Taggeldsatz (Federal Funds Rate) in vier Schritten von 4,00% auf 5,50% an, deutete im Dezember 2023 jedoch an, dass der Leitzins damit seinen Höchststand schon erreicht habe oder diesem zumindest nahe sei. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte den Leitzinssatz der Währungsunion ebenfalls im Lauf des Jahres in sechs Schritten von 2,50% auf 4,50%. Im Gegensatz zur Fed machte der EZB-Rat keine konkreten Aussagen zu bevorstehenden Zinssenkungen. Während die Wertpapierbestände der EZB aus dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme APP) weiterhin stetig zurückgingen, wird das Portfolio aus dem Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme PEPP) ab Mitte 2024 um monatlich EUR 7,5 Mrd abgebaut werden. Andere bedeutende Zentralbanken wie die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank hoben im Jahr 2023 ebenfalls ihre Leitzinsen an. Zum Jahresende 2023 lag die Gesamtinflation nicht zuletzt infolge der im Jahresverlauf rückläufigen Energie- und Lebensmittelpreise unter dem 2022 erreichten Höchststand. Alle Mitglieder der Eurozone verzeichneten zum Jahresende 2023 einstellige Inflationsraten.
Die österreichische Wirtschaftsleistung entwickelte sich schwächer als ursprünglich erwartet und lag unter dem Durchschnitt der Europäischen Union. Die sich abschwächende Entwicklung verlief auf breiter Basis, wobei insbesondere der Privatkonsum und die Investitionstätigkeit Schwäche zeigten. Der Privatkonsum litt unter den rückläufigen verfügbaren Haushaltseinkommen, wenngleich diese zum Teil durch verschiedene Subventionen ausgeglichen wurden. Besonders ausgeprägt war der Rückgang der Investitionstätigkeit im Bausektor, mit Ausnahme des Infrastrukturbereichs. Die von den Bereichen Maschinenbau, Chemie und Nahrungsmittel getriebenen Exporte gestalteten sich zu Jahresbeginn noch stärker und trugen zum Wirtschaftswachstum bei. Der Tourismus entwickelte sich sehr gut, wobei die Übernachtungen während der Sommersaison den seit Jahrzehnten höchsten Stand erreichten. Die Landwirtschaft entwickelte sich ebenfalls gut, leistete allerdings keinen signifikanten Beitrag zum BIP. Insgesamt schrumpfte die österreichische Wirtschaft um 0,7%.
Die Inflation begann in Österreich Anfang 2023 zu sinken. Die Jahresinflation erreichte ihren Höchststand im Jänner 2023 mit 11,2%. Die durchschnittliche Inflation belief sich auf 7,7% und lag damit über dem Durchschnitt der EU. Der österreichische Arbeitsmarkt blieb das gesamte Jahr hindurch stabil. Die Arbeitslosenquote belief sich auf 5,1%. Das gesamtstaatliche Defizit sank von 3,5% des
Konzernlagebericht
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BIP auf 2,7%, was hauptsächlich dem Auslaufen der Covid-19-Maßnahmen und dem dynamischen dessen Wachstum der Steuereinnahmen zuzuschreiben war.
Die Volkswirtschaften Zentral- und Osteuropas verzeichneten gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Abschwächung. Die Wachstumsprognosen wurden im Jahresverlauf leicht nach unten korrigiert, da die Konjunktur durch die rückläufige, aber immer noch hohe Inflation und ein restriktives geldpolitisches Umfeld beeinflusst wurde. Der Konsum der privaten Haushalte blieb das gesamte Jahr hindurch gedämpft. Die Exporte litten unter dem eingeschränkten Wachstum der Haupthandelspartner in der Region, was sich negativ auf die Industrieproduktion auswirkte. Der Rückgang der Auslandsnachfrage zeigte sich in den stark von der deutschen Wirtschaft abhängigen Ländern wie Tschechien und Ungarn am deutlichsten, während sich die Exporte der Slowakei dank nachlassender Lieferkettenprobleme und weiterer Investitionen in die Automobilindustrie günstig entwickelten. Nach dem starken Lageraufbau im Vorjahr sanken die Lagerbestände in den meisten CEE-Ländern. In Rumänien und Ungarn leistete die landwirtschaftliche Produktion einen positiven Beitrag. Kroatien profitierte wieder von einer sehr guten Entwicklung im Tourismussektor und konnte die beste Wirtschaftsentwicklung in der Region vorweisen. Insgesamt lagen die BIP-Wachstumsraten der CEE-Wirtschaften 2023 zwischen –0,9% in Ungarn und 2,5% in Serbien.
Trotz der Konjunkturschwäche blieben die Arbeitsmärkte sehr robust, wobei Länder wie Ungarn und Tschechien die niedrigsten Arbeitslosenquoten innerhalb der Europäischen Union aufwiesen. Angesichts erhöhter Inflationsraten setzten die Zentralbanken ihre restriktive Geldpolitik fort, was die Inflation in sämtlichen CEE-Ländern bis zum Jahresende in den einstelligen Bereich sinken ließ. Dieser dynamische Rückgang ermöglichte in einigen Nichteuroländern eine geldpolitische Lockerung: Die ungarische und die tschechische Nationalbank führten im letzten Quartal des Jahres erste Zinssenkungen durch. Die CEE-Staaten setzten eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung von privaten Haushalten und Unternehmen um, darunter eine Deckelung von Strom- und Treibstoffpreisen sowie direkte Energiesubventionen. Sondergewinnsteuern und eigene Bankensteuern wurden in einer Reihe von CEE-Ländern eingeführt, so z.B. in Ungarn, der Slowakei und Rumänien. Während die Tschechische Krone gegenüber dem Euro abwertete, blieben die meisten CEE-Währungen im Jahresverlauf relativ stabil. Am 1. Jänner 2023 trat Kroatien der Eurozone als 20. Mitglied bei.
Analyse des Geschäftsverlaufs
Im Konzernlagebericht werden die GuV-Zahlen 2023 mit jenen von 2022 und die Bilanzwerte zum 31. Dezember 2023 mit jenen zum 31. Dezember 2022 verglichen. Die gesamte Entwicklung ist im Konzernanhang detailliert dargestellt.
Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR Mio20222023Änderung
Zinsüberschuss5.9517.22821,5%
Provisionsüberschuss2.4522.6407,6%
Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL-47449n/v
Betriebserträge8.57110.55223,1%
Betriebsaufwendungen-4.575-5.0209,7%
Betriebsergebnis3.9965.53238,4%
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-300-128-57,3%
Sonstiger betrieblicher Erfolg-399-46817,4%
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft-187-183-1,9%
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen3.2224.79548,8%
Steuern vom Einkommen-556-87457,2%
Periodenergebnis2.6663.92147,0%
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis50292384,0%
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis2.1652.99838,5%
Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss erhöhte sich sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft signifikant. Der deutliche Anstieg resultierte aus höheren Zinsen insbesondere in Österreich, Ungarn, Kroatien und Rumänien, sowie dem höheren Kreditvolumen in nahezu allen Kernmärkten. In Tschechien hingegen belasteten gestiegene Zinsaufwendungen auf Einlagen und die verzögerten Zinsanpassungen bei Privatkrediten den Zinsüberschuss. Die Zinsspanne (annualisierte Summe von Zinsüberschuss,
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Dividendeneinkommen und Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen, dividiert durch durchschnittliche zinstragende Aktiva) stieg deutlich auf 2,50% (2,21%).
Provisionsüberschuss
Zuwächse konnten in allen Kernmärkten und in fast allen Provisionskategorien erzielt werden. Ein deutlicher Anstieg wurde insbesondere bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen bedingt sowohl durch eine höhere Anzahl an Transaktionen als auch durch Preisanpassungen in allen Geschäftssegmenten ausgenommen Serbien verzeichnet. Weiterhin positiv entwickelten sich auch die Beiträge aus der Vermögensverwaltung und dem Kreditgeschäft.
Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Sowohl das Handelsergebnis als auch die Zeile Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten (Fair Value-Ergebnis) werden maßgeblich durch die Bewertung eigener verbriefter Verbindlichkeiten zum Fair Value beeinflusst. Die Bewertung der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten eigenen verbrieften Verbindlichkeiten wird im Fair Value-Ergebnis abgebildet, während die Bewertung der korrespondierenden Absicherungsgeschäfte im Handelsergebnis erfasst wird.
Das Handelsergebnis drehte sich aufgrund von Bewertungseffekten infolge der Marktzinsentwicklung im Wertpapier- und Derivativgeschäft sowie Ergebnissteigerungen bei Devisentransaktionen auf EUR 754 Mio (EUR -779 Mio). Die Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten entwickelten sich gegenläufig und verringerten sich auf EUR -306 Mio (EUR 731 Mio). Bewertungsverlusten eigener verbriefter Verbindlichkeiten zum Fair Value standen insbesondere Gewinne aus dem Kreditportfolio im Fair Value-Bestand in Ungarn, aber auch aus der Bewertung des Wertpapierportfolios in Österreich (im Segment Sparkassen) gegenüber.
Verwaltungsaufwand
in EUR Mio20222023Änderung
Personalaufwand2.6682.99112,1%
Sachaufwand1.3561.4688,3%
Abschreibung und Amortisation5515601,7%
Verwaltungsaufwand4.5755.0209,7%
Der Personalaufwand erhöhte sich in allen Kernmärkten, besonders deutlich in Österreich, Tschechien und Rumänien, vor allem aufgrund von kollektivvertraglichen Gehaltssteigerungen. Der Anstieg der Sachaufwendungen ist insbesondere auf einen höheren IT-, Marketing- und Raumaufwand zurückzuführen. Die Aufwendungen für Beiträge in Einlagensicherungssysteme sind hingegen auf EUR 114 Mio (EUR 143 Mio) zurückgegangen. In Ungarn sanken die Aufwendungen auf EUR 5 Mio (EUR 18 Mio), da in der Vergleichsperiode wegen eines Einlagensicherungsfalls (Sberbank Europe) höhere Beitragszahlungen erfasst wurden. In Österreich reduzierten sich die Beitragszahlungen auf EUR 68 Mio (EUR 80 Mio), in der Slowakei auf EUR 2 Mio (EUR 10 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 47,6% (53,4%).
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Die Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten beliefen sich auf EUR 141 Mio (EUR 75 Mio). Darin sind vor allem negative Ergebnisse aus dem Verkauf von Wertpapieren in Österreich enthalten.
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich auf EUR -128 Mio (EUR -300 Mio). Die Nettodotierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen verringerten sich insbesondere durch Auflösungen in Rumänien auf EUR 264 Mio (EUR 336 Mio). Positiv wirkten sich außerdem Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen insbesondere in Österreich, Tschechien und Kroatien in Höhe von EUR 80 Mio (EUR 82 Mio) sowie Nettoauflösungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien von EUR 70 Mio (Nettodotierungen EUR 28 Mio) aus.
Sonstiger betrieblicher Erfolg
Der sonstige betriebliche Erfolg wird maßgeblich von Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds und Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft beeinflusst. Die Beiträge in Abwicklungsfonds gingen in allen Märkten zurück und lagen bei EUR 113 Mio (EUR 139 Mio). Die Belastung der österreichischen Gesellschaften reduzierte sich am stärksten auf EUR 65 Mio (EUR 74 Mio). Die Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft sanken auf EUR 183 Mio (EUR 187 Mio). Auf österreichische Gesellschaften entfielen EUR 46 Mio (EUR 63 Mio). Die Belastung aus Bankenabgaben in Ungarn stieg auf insgesamt EUR 137 Mio (EUR 124 Mio): Zusätzlich zur regulären ungarischen Bankensteuer von EUR 17 Mio (EUR 15 Mio) wurde eine von den Nettoerlösen des Vorjahres
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abhängige Sondersteuer von EUR 48 Mio (EUR 50 Mio) verbucht. Die Finanztransaktionssteuer belief sich auf EUR 71 Mio (EUR 59 Mio). Der Saldo aus Zuführungen/ Auflösungen für sonstige Rückstellungen verschlechterte sich auf EUR -23 Mio (EUR 46 Mio). Weiters wurden Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 70 Mio (EUR 44 Mio) vorgenommen.
Bilanz
in EUR MioDez 22Dez 23Änderung
Aktiva   
Kassenbestand und Guthaben35.68536.6852,8%
Handels- & Finanzanlagen59.83363.6906,4%
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute18.43521.43216,3%
Kredite und Darlehen an Kunden202.109207.8282,8%
Immaterielle Vermögensgegenstände1.3471.313-2,5%
Andere Aktiva6.4566.206-3,9%
Summe der Vermögenswerte323.865337.1554,1%
    
Passiva und Eigenkapital   
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading3.2642.304-29,4%
Einlagen von Kreditinstituten28.82122.911-20,5%
Einlagen von Kunden223.973232.8153,9%
Verbriefte Verbindlichkeiten35.90443.75921,9%
Andere Passiva6.5996.8644,0%
Gesamtes Eigenkapital25.30528.50212,6%
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital323.865337.1554,1%
Der Kassenbestand und die Guthaben beliefen sich auf EUR 36,7 Mrd (EUR 35,7 Mrd). Die Handels- und Finanzanlagen in den verschiedenen Kategorien der finanziellen Vermögenswerte stiegen auf EUR 63,7 Mrd (EUR 59,8 Mrd).
Kredite an Banken (netto), die nicht täglich fällige Sichteinlagen inkludieren, erhöhten sich vor allem in Österreich und Tschechien auf EUR 21,4 Mrd (EUR 18,4 Mrd). Die Kundenkredite (netto) stiegen auf insgesamt EUR 207,8 Mrd (EUR 202,1 Mrd), vor allem durch organisches Wachstum in der Slowakei und Kroatien sowie anorganisches Wachstum in Tschechien. Anstiege sind sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft zu verzeichnen.
Wertberichtigungen für Kundenkredite lagen nahezu unverändert bei EUR 4,1 Mrd (EUR 4,0 Mrd). Die NPL-Quote, das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Bruttokundenkrediten, verschlechterte sich leicht auf 2,3% (2,0%), die Deckung der notleidenden Kredite durch Risikovorsorgen (basierend auf Bruttokundenkrediten) ging auf 85,1% (94,6%) zurück.
Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading beliefen sich auf EUR 2,3 Mrd (EUR 3,3 Mrd). Bankeinlagen, die auch Termineinlagen im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von TLTRO III mit einem Buchwert von insgesamt EUR 6,4 Mrd (EUR 15,6 Mrd) beinhalten, sanken auf EUR 22,9 Mrd (EUR 28,8 Mrd), die Kundeneinlagen stiegen aufgrund von starken Zuwächsen bei Termineinlagen von Finanzinstituten auf EUR 232,8 Mrd (EUR 224,0 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis belief sich auf 89,3% (90,2%). Die verbrieften Verbindlichkeiten stiegen auf EUR 43,8 Mrd (EUR 35,9 Mrd).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 337,2 Mrd (EUR 323,9 Mrd). Das gesamte bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 28,5 Mrd (EUR 25,3 Mrd). Darin ist Zusätzliches Kernkapital (AT1, Additional Tier 1) im Ausmaß von insgesamt EUR 2,4 Mrd inkludiert. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter stiegen das Harte Kernkapital (CET1, CRR final) auf EUR 22,9 Mrd (EUR 20,4 Mrd) und die gesamten regulatorischen Eigenmittel (CRR final) auf EUR 29,1 Mrd (EUR 26,2 Mrd). Der Gesamtrisikobetrag die gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA) aus Kredit-, Markt- und operationellem Risiko (CRR final) – stieg auf EUR 146,5 Mrd (EUR 143,9 Mrd).
Die Eigenmittelquote gesamte Eigenmittel in Prozent des Gesamtrisikos (CRR final) stieg auf 19,9% (18,2%), deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis. Die Kernkapitalquote verbesserte sich auf 17,3% (15,8%), die Harte Kernkapitalquote auf 15,7% (14,2%), beide CRR final.
Das Cash-Ergebnis je Aktie belief sich in 2023 auf EUR 6,82 (EUR 4,85). Das Ergebnis je Aktie beträgt EUR 6,80 (EUR 4,83).
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Die Cash-Eigenkapitalverzinsung, d.h. die Eigenkapitalverzinsung bereinigt um nicht auszahlungswirksame Positionen wie Firmenwertabschreibungen und die lineare Abschreibung für den Kundenstock, lag bei 15,9% (Eigenkapitalverzinsung: 15,9%) nach 12,7% (Eigenkapitalverzinsung: 12,6%) im Vorjahr.
Zweigniederlassungen
Die Erste Group Bank AG unterhält Zweigniederlassungen in New York, Hongkong und Deutschland (Berlin und Stuttgart), die im kommerziellen Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen Schuldnern sowie im institutionellen Sales-Geschäft tätig sind.
Voraussichtliche Entwicklung und Risiken des Unternehmens
Langfristige Wachstumstrends in Zentral- und Osteuropa
Die verfügbaren Einkommen sind in den letzten Jahrzehnten im Vergleich zu Westeuropa kräftig gestiegen. Zusätzlich verfügen die meisten Länder Zentral- und Osteuropas über erheblich flexiblere Arbeitsmärkte als westeuropäische Staaten.
Abgerundet werden diese Vorteile durch eine im Schnitt sehr wettbewerbsfähige Exportindustrie, die in Relation zur Produktivität – von niedrigeren Lohnkosten sowie investitionsfreundlichen Steuern und Sozialsystemen profitiert.
 
Ein Vergleich der Pro-Kopf-Verschuldung in Zentral- und Osteuropa und westlichen Märkten zeigt den Abstand, der zwischen diesen Märkten besteht. Das Niveau der privaten Verschuldung, und vor allem jenes der Haushalte, ist im Vergleich zu stärker entwickelten Volkswirtschaften zum Teil erheblich geringer. Die Erste Group ist davon überzeugt, dass die Kreditausweitung, einhergehend mit dem Wirtschaftswachstum in der Region, einem langfristigen Wachstumstrend unterliegt.
 
Es ist daher zu erwarten, dass die Länder im östlichen Teil der Europäischen Union in den nächsten 15 bis 20 Jahren deutlich schneller wachsen werden als die Länder Westeuropas, auch wenn auf diesem langfristigen Wachstumspfad Zeiten der Expansion mit wirtschaftlicher Stagnation oder sogar Rückschlägen abwechseln könnten.
Kundengeschäft in Zentral- und Osteuropa
Die Eckpfeiler des Bankgeschäfts der Erste Group bilden im Wesentlichen die Business Segmente Privatkund:innen, Firmenkunden und das Kapitalmarktgeschäft. Für weitere Informationen zu den Business Segmenten verweisen wir auf Note 1 im Konzernabschluss.
PRIVATKUNDENGESCHÄFT
Das Geschäft mit Privatkund:innen ist das zentrale Geschäft der Erste Group, es umfasst das gesamte Spektrum von Kredit-, Einlagen- und Anlageprodukten sowie Kontoführung und Kreditkarten. Die Kernkompetenz im Privatkundengeschäft der Erste Group ist geschichtlich bedingt. Im Jahr 1819 stifteten wohlhabende Bürger Wiens einen Fonds zur Gründung des Vorgängerinstituts der Erste Group, der ersten Sparkasse in Zentraleuropa. Ihr Bestreben war es, weiten Kreisen der Bevölkerung Zugang zu elementaren Bankdienstleistungen, wie sicherem Sparen oder Hypothekarfinanzierungen, zu ermöglichen. Heute betreut die Bank in ihren Märkten rund 16,2 Millionen Kund:innen und betreibt etwa 1.950 Filialen. Vermögende Privatkund:innen und Stiftungen werden von den Mitarbeiter:innen im Private Banking mit einem auf diese Kundengruppe zugeschnittenen Service betreut.
Zusätzlich nutzt und fördert die Erste Group digitale Vertriebskanäle wie Internet und mobiles Banking, nicht nur um der gestiegenen Bedeutung des digitalen Bankgeschäfts Rechnung zu tragen, sondern auch die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten.
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George, die digitale Plattform der Erste Group, ist bereits in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar. Die Einführung in Serbien wird vorangetrieben.
Das Privatkundengeschäft ist für die Erste Group aufgrund mehrerer Faktoren attraktiv: Es baut auf einem vorteilhaften Geschäftsmodell auf, dessen Eckpunkte Marktführerschaft, ein günstiges Risiko-Rendite-Profil und das Prinzip der Eigenfinanzierung sind. Außerdem profitiert es von einem umfassenden Angebot mit einfachen und verständlichen Produkten sowie erheblichem Cross-Selling-Potenzial. Die Erste Group erfüllt diese Voraussetzungen in all ihren Kernmärkten. Um ihre daraus resultierende Position der Stärke bestmöglich nutzen zu können, verfolgt sie ein hybrides Geschäftsmodell. Dieser Ansatz der Erste Group integriert die unterschiedlichen Vertriebs- und Kommunikationskanäle. Die Kund:innen entscheiden, wie, wann und wo sie ihre Bankgeschäfte erledigen. Als Schnittstelle zwischen digitalem Banking und traditionellem Filialgeschäft fungieren Contact Center, deren Tätigkeitsfeld mit Beratung und Verkauf weit über die herkömmliche Helpdesk-Funktion hinausgeht.
Neben dem Ausbau digitaler Vertriebskanäle bleibt das Filialnetz ein wichtiger Baustein der Geschäftsstrategie. Nur eine Retailbank mit einem modernen digitalen Angebot und einem flächendeckenden Vertriebsnetz ist in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen und Kredite in Landeswährung überwiegend mit Einlagen derselben Währung zu finanzieren. Zusammenfassend gesagt, ermöglicht das Retail Banking-Geschäftsmodell der Erste Group nachhaltiges und eigenfinanziertes Wachstum auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Ein weiterer positiver Faktor ist die Diversifikation des Privatkundengeschäfts über Länder unterschiedlichen Entwicklungsgrades, wie Österreich, Tschechien, Rumänien, Slowakei, Ungarn, Kroatien und Serbien.
FIRMENKUNDENGESCHÄFT
Das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben, regionalen und multinationalen Konzernen sowie Immobilienunternehmen ist das zweite Hauptgeschäftsfeld, das ebenfalls wesentlich zum Erfolg der Erste Group beiträgt. Das Ziel der Erste Group ist es, ihre Kundenbeziehungen dahin gehend zu vertiefen, dass sie über das reine Kreditgeschäft hinausgehen. Konkret strebt die Bank an, dass Firmenkunden die Erste Group als ihre Hausbank wählen und auch ihren Zahlungsverkehr über die Banken der Erste Group abwickeln bzw. die Erste Group generell als ersten Ansprechpartner in Sachen Bankgeschäft sehen.
Entsprechend ihren unterschiedlichen Bedürfnissen werden Klein- und Mittelbetriebe lokal in Filialen oder eigenen Kommerzzentren betreut und multinationale Konzerne von den Einheiten des Bereichs Group Corporates serviciert. Dieser Ansatz erlaubt es der Erste Group, Branchen- und Produktwissen mit dem Verständnis für regionale Erfordernisse und der Erfahrung der lokalen Kundenbetreuer der Bank zu vereinen. Aufgrund regulatorischer Eingriffe gewinnt die Beratung und Unterstützung der Firmenkunden bei Kapitalmarkttransaktionen zunehmend an Bedeutung.
KAPITALMARKTGESCHÄFT
Ein kundenorientiertes Kapitalmarktgeschäft ist ebenfalls Teil des umfassenden Angebots der Erste Group an ihre Privat- und Firmenkunden. Die strategische Bedeutung des zentral geführten und lokal verankerten Kapitalmarktgeschäfts der Bank besteht darin, alle anderen Geschäftsbereiche in der Interaktion mit den Kapitalmärkten zu unterstützen und so den Kund:innen einen professionellen Zugang zu den Finanzmärkten zu bieten. Die Erste Group versteht ihr Kapitalmarktgeschäft daher als Bindeglied zwischen den Finanzmärkten und den Kund:innen. Als wesentlicher Kapitalmarktteilnehmer der Region erfüllt die Erste Group darüber hinaus so wichtige Funktionen wie Market Making, Kapitalmarkt-Research und Produktstrukturierung.
Auch im Kapitalmarktgeschäft liegt der Fokus der Erste Group auf den Bedürfnissen der Privat- und Firmenkunden sowie öffentlicher Gebietskörperschaften und Finanzinstitute. Aufgrund der starken Vernetzung der Erste Group im östlichen Teil der Europäischen Union verfügt die Bank über ein fundiertes Know-how über lokale Märkte und Kundenbedürfnisse. Die Erste Group konzentriert sich auch im Kapitalmarktgeschäft auf ihre Kernmärkte des Privat- und Firmenkundengeschäfts: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien. Für institutionelle Kunden hat die Erste Group in Deutschland, Polen sowie in Hongkong und New York spezialisierte Teams etabliert, die diesen Kund:innen ein maßgeschneidertes Produktangebot zur Verfügung stellen.
In vielen Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, sind die lokalen Kapitalmärkte weniger weit entwickelt als etwa in Westeuropa oder in den USA. Die Erste Group betrachtet den Aufbau leistungsfähiger Kapitalmärkte in der Region als eine weitere strategische Aufgabe im Rahmen ihres Kapitalmarktgeschäfts.
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Ausblick
Ausblick für 2024
Für 2024 hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von circa 15% zu erwirtschaften. Dazu werden insbesondere drei Faktoren beitragen: Erstens, ein gegenüber 2023 moderat ansteigendes Wirtschaftswachstum in den sieben Kernmärkten (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) trotz anhaltender geopolitischer Risiken, die, sollten sie schlagend werden, wohl negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung haben würden; zweitens ein auch weiterhin großteils positives, wenn auch geringfügig verschlechtertes Risikoumfeld; und schließlich die ungebrochene Fähigkeit der Erste Group, durch laufende Weiterentwicklung ihres Produktportfolios und ihrer Marke neue Kund:innen zu gewinnen und bestehende zu halten. Negativ auf die Zielerreichung werden sich Ausmaß und Zeitpunkt der erwarteten Leitzinssenkungen durch die Zentralbanken in allen Märkten auswirken. Insgesamt erwartet die Erste Group somit einen geringfügigen Rückgang des Betriebsergebnisses, das 2023 einen historischen Höchststand verzeichnete, und damit eine leichte Verschlechterung der Kosten-Ertrags-Relation gegenüber der 2023 ebenfalls erreichten historischen Bestmarke von 47,6% auf rund 50%.
Ökonomen erwarten für die Kernmärkte der Erste Group 2024 ein verbessertes reales BIP-Wachstum. Der Inflationsdruck sollte 2024 weiter nachlassen. Die anhaltend robusten Arbeitsmärkte sollten die wirtschaftliche Entwicklung in allen Märkten der Erste Group unterstützen. Die Leistungsbilanzsalden sollten in den meisten Ländern auf nachhaltigen Niveaus bleiben, während die Fiskaldefizite den Konsolidierungspfad fortsetzen sollten. Für die am BIP gemessene Staatsverschuldung wird in allen Märkten eine weitgehend stabile Entwicklung prognostiziert. Sie sollte damit deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben.
Vor diesem Hintergrund zeichnet sich für die Erste Group ein Nettokreditwachstum von etwa 5% ab. Dazu sollte sowohl das Retailgeschäft als auch das Firmenkundengeschäft in allen Märkten beitragen. Es wird erwartet, dass das Kreditwachstum einen Teil der oben genannten negativen Effekte der Zinsentwicklung ausgleichen wird. Damit sollte der Zinsüberschuss nach zwei Rekordjahren im Vergleich zu 2023 mit -3% moderat rückläufig ausfallen. Bei der zweiten wichtigen Einkommenskomponente dem Provisionsüberschuss wird ein Anstieg von rund 5% erwartet. Wie im Jahr 2023 sollten positive Wachstumsimpulse wieder von Zahlungsverkehr und der Versicherungsvermittlung sowie von der Vermögensverwaltung und dem Wertpapiergeschäft ausgehen, wobei Letzteres von einem konstruktiven Kapitalmarktumfeld abhängig ist. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis, das sich 2023 deutlich erholte, wird sich 2024 voraussichtlich auf in der Vergangenheit verzeichnete Werte normalisieren. Dies hängt jedoch wesentlich vom tatsächlichen kurzfristigen und langfristigen Zinsumfeld ab.
Die übrigen Einkommenskomponenten sollten im Großen und Ganzen stabil bleiben. Insgesamt wird daher davon ausgegangen, dass die Betriebserträge 2024 im Vergleich zu der 2023 verzeichneten Rekordmarke geringfügig sinken werden. Die Betriebsaufwendungen werden sich voraussichtlich um circa 5% erhöhen, womit die Kosten-Ertrags-Relation weiterhin auf einem soliden Niveau von etwa 50% bleiben sollte.
Auf Grundlage der oben beschriebenen Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2024 auf niedrigem Niveau verbleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Niveaus schwierig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2024 auf weniger als 25 Basispunkte der durchschnittlichen Bruttokundenkredite belaufen werden.
Während eine Prognose für den sonstigen betrieblichen Erfolg und diverse Kategorien von Gewinnen/Verlusten aus nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten schwierig ist, wird in diesem kombinierten Posten 2024 voraussichtlich eine Verbesserung eintreten, sofern es nicht zu wesentlichen Einmaleffekten kommt. Unter Annahme eines effektiven Gruppensteuersatzes von unter 20% und eines gegenüber 2023 gesunkenen Minderheitenergebnisses strebt die Erste Group für 2024 eine Eigenkapitalverzinsung von circa 15% an. Die CET-1 Quote sollte hoch bleiben und damit erhöhte Flexibilität in Bezug auf Aktienrückkäufe, Dividendenauszahlungen und auch M&A-Aktivitäten bieten, selbst nach einem weiteren, von der Erste Group für 2024 geplanten, Aktienrückkauf in Höhe von EUR 500 Mio.
Risikofaktoren für die Prognose inkludieren (geo-)politische und volkswirtschaftliche (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik) Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie Veränderungen im Wettbewerbsumfeld. Internationale (militärische) Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten haben keine direkten Auswirkungen auf die Erste Group, da sie nicht in diesen Regionen tätig ist. Indirekte Effekte, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen, Unterbrechungen der Lieferketten oder Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
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Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.
Analyse der mittelfristigen und langfristigen Geschäftstreiber
Die Erste Group betreibt das Geschäftsmodell einer Universalbank auf konsolidierter und auch auf lokaler Länderebene in sieben Kernmärkten: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Kroatien, Ungarn und Serbien. In allen diesen Ländern nimmt sie führende Positionen im Retail- und im Firmenkundengeschäft sowie in der Vermögensverwaltung ein. Damit ist die Entwicklung der Erste Group an die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder gebunden insbesondere an das Wirtschaftswachstum, die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die Fiskal- und Geldpolitik. Darüber hinaus ist die Entwicklung vom Wettbewerbsumfeld und der Fähigkeit der Erste Group abhängig, neue Kund:innen und qualifizierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen.
Die Haupteinkommensquelle der Erste Group ist der Zinsüberschuss, auf den rund zwei Drittel der Gesamterträge entfallen. Im Wesentlichen ergibt er sich dieser aus der Differenz zwischen den für Kundeneinlagen und emittierte Anleihen bezahlten Zinsen und den aus Kundenkrediten und Anleiheinvestitionen erhaltenen Zinserträgen. Der Zinsüberschuss wird auch wesentlich von der Geldpolitik beeinflusst, die die kurzfristigen Marktzinsen bestimmt, sowie von den langfristigen Zinsen, die abhängig sind vom Wirtschaftsausblick, der Kreditwürdigkeit der verschiedenen Emittenten und der Einschätzung des Marktrisikos. Der sich daraus ergebende Verlauf der Zinskurve und die Fähigkeit der Bank, bestimmte Marktentwicklungen zu antizipieren, haben ebenfalls Einfluss auf den Zinsüberschuss. Ganz allgemein dämpfen sehr niedrige Zinsen in Verbindung mit einer flachen oder abfallenden Zinskurve den Zinsüberschuss, während ihn ansteigende Zinskurven und positive kurzfristige Marktzinsen stützen. Ein weiterer Wachstumstreiber ist das Volumenwachstum sowohl bei Kundenkrediten als auch bei Kundeneinlagen. Die Erste Group ist bestens positioniert, um von einem Volumenwachstum zu profitieren, da sie in CEE-Märkten tätig ist, die in sämtlichen Kategorien von Bankdienstleistungen und Bankprodukten noch unterversorgt sind.
Die zweite wesentliche Einkommenskomponente der Erste Group ist der Provisionsüberschuss, auf den im Allgemeinen mehr als ein Viertel der Gesamterträge entfällt. Die Erste Group ist bestrebt, den Anteil des Provisionsüberschusses mittelfristig und langfristig auszuweiten, um die Abhängigkeit vom Zinsüberschuss zu reduzieren. Dies sollte dadurch erleichtert werden, dass die CEE-Märkte wohlhabender werden, was die Nachfrage nach ertragsgenerierenden Produkten stärkt, wie zum Beispiel in der Vermögensverwaltung. Im Rahmen des Provisionsüberschusses stellen Nettoerträge aus dem Zahlungsverkehr wie Girokontengebühren, Transaktionsgebühren und Kreditkartengebühren weniger als die Hälfte der Nettoprovisionserträge dar. Das Wachstum der Erträge aus dem Zahlungsverkehr wird vor allem von der Konjunktur und der Fähigkeit der Bank getrieben, durch die profitable Erbringung von Leistungen und Produkten zu wettbewerbsfähigen Preisen neue Kund:innen zu gewinnen. Der bedeutendste Wachstumstreiber im Provisionsüberschuss sind Erträge aus dem Wertpapiergeschäft, die Erträge aus der Vermögensverwaltung sowie aus Wertpapierdienstleistungen wie Überweisungsaufträgen oder Wertpapieremissionsgebühren umfassen. Die Erste Group erwartet, dass diese Ertragskategorie auch zukünftig das Wachstum dynamisch treiben wird, da Kund:innen mit zunehmendem Wohlstand bestrebt sind, ihre Veranlagungen zu diversifizieren und auszuweiten. Erträge aus der Versicherungsvermittlung sollten ebenfalls einen deutlichen Beitrag zur Ausweitung der Erträge im Provisionsgeschäft leisten.
Die übrigen Erträge stammen aus dem Handels- und Fair Value-Ergebnis, das sich aufgrund marktbedingt schwankender Bewertungen volatil gestalten kann, aus der Immobilienvermietung, die eine stabile Einkommensquelle ist, sowie aus verschiedenen Kategorien der Position Gewinne/Verluste aus nicht zum Fair Value bewerteten Finanzvermögenswerten, die in der Erfolgsrechnung eher von geringerer Bedeutung ist und meist Einmaleffekte abbildet.
Verwaltungsaufwand bzw. Betriebsaufwendungen stellen die Kosten der Geschäftstätigkeit dar. Ungefähr drei Fünftel des Gesamtbetriebsaufwands entfallen auf den Personalaufwand, weitere 30% auf den Sachaufwand. Dazu zählen Posten, die sich vor allem auf die Infrastruktur beziehen, aber auch auf Marketing, Rechtskosten und Beratungskosten sowie Beiträge zur Einlagensicherung. Darüber hinaus beinhalten die Betriebsaufwendungen Abschreibungen, insbesondere auf Immobilien und Geschäftsausstattung, aber auch auf immaterielle Anlagegüter wie Software und Kundenbeziehungen. Mittelfristig bis langfristig strebt die Erste Group danach, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Betriebskosten und Betriebserträgen zu wahren, das in der Kosten-Ertrags-Relation zum Ausdruck kommt.
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten bzw. die Risikokosten beziehen sich auf Wertberichtigungen von bilanziellen oder außerbilanziellen Finanzvermögenswerten, in erster Linie Kundenkrediten. Die Erste Group ist bestrebt, die Risikokosten durch die Anwendung solider Vorschriften für die Kreditvergabe gering zu halten.
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Der sonstige betriebliche Erfolg bezieht sich auf Aufwendungen und Vorsorgen für Posten wie Bankensteuern und Beiträge zu Abwicklungsfonds, Wertminderungen von Goodwill und Vorsorgen für Positionen, die keine Finanzvermögenswerte darstellen. Damit ist der sonstige betriebliche Erfolg meist und wird dies auch mittelfristig und langfristig bleiben ein deutlich negativer GuV-Posten, auch wenn die Erste Group bemüht ist, jene sonstigen Betriebsaufwendungen, die sie direkt kontrolliert, gering zu halten.
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag verringern das Periodenergebnis, wobei die tatsächliche konsolidierte Steuerbelastung vom Profitabilitätsmix aus den verschiedenen Märkten abhängig ist. Allgemein gilt, dass der konsolidierte Steuersatz niedriger ausfällt, wenn Gewinne in Ländern mit geringeren Unternehmensgewinnsteuern einen größeren Anteil zum Gesamtgewinn beitragen.
Die Minderheitenergebnisse stellen hauptsächlich die Gewinne dar, die von den Sparkassen erwirtschaftet werden, an denen die Erste Group nur beschränkt oder gar nicht beteiligt ist, die jedoch aufgrund des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors voll konsolidiert sind. Wenn die Gewinne der Sparkassen steigen, sind auch die Minderheitenergebnisse höher, sie fallen geringer aus, wenn die Gewinne der Sparkassen sinken. Historisch betrachtet, hatten die Minderheitenergebnisse immer einen negativen Effekt auf den konsolidierten Nettogewinn, da die Sparkassen in der Vergangenheit beständig Gewinne erzielt haben. Dieser Trend sollte sich auch mittelfristig bis langfristig fortsetzen.
Insgesamt verfolgt die Erste Group das Finanzziel, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) zu erzielen, die deutlich über den Kapitalkosten liegt.
Risikomanagement
Hinsichtlich der Erläuterungen der wesentlichen finanziellen Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten in der Erste Group sowie der Ziele und Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben in Note 27, 32, 34 ff, 44, 45, 46 sowie 54 im Konzernabschluss.
Forschung und Entwicklung
Digitalisierung
Das Tempo der digitalen Transformation hat sich als Folge technologischer Veränderungen, demografischer Entwicklungen und regulatorischer Eingriffe in den vergangenen Jahren deutlich beschleunigt. Damit haben sich auch das Kundenverhalten und die Erwartungen der Kund:innen an Finanzprodukte erheblich verändert. Die Erste Group ist überzeugt, dass das digitale Bankgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen und langfristig wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg sein wird und setzt daher auf digitale Innovation. Konzerninterne interdisziplinäre Teams entwickeln innovative Lösungen mit dem Ziel, die Bankprodukte und -prozesse durchgängig (end-to-end) zu digitalisieren.
Die digitale Strategie der Erste Group basiert auf der digitalen Plattform George. Das Ziel ist, Kund:innen Zugang zu personalisierten Produkten der Erste Group zu ermöglichen. Über API-Schnittstellen sind vielfältige Kooperationen, sei es mit Fintechs, Start-ups oder branchenübergreifend möglich, und können daher helfen, neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen.
George wurde für Privatkund:innen 2015 in Österreich implementiert und ist mittlerweile in Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar und wird von mehr als 9 Millionen Kund:innen aktiv genutzt. Die Einführung von George in Serbien wird vorangetrieben. Das Angebot an digital verfügbaren Produkten und Dienstleistungen wird laufend erweitert. Kund:innen können über Plug-ins Anwendungen aktivieren und für die Verwaltung ihrer Finanzen nutzen. Um auch den Firmenkunden ein ausgezeichnetes digitales Banking zur Verfügung zu stellen hat die Erste Group George Business entwickelt und 2022 in Österreich sowie 2023 in Rumänien implementiert. Die Implementierung in Tschechien soll 2024 abgeschlossen werden, und George Business wird nachfolgend in den lokalen Banken eingeführt. Ziel ist, gruppenweit allen Kundensegmenten ein herausragendes digitales Kundenerlebnis (User Experience) auf einer Plattform zu bieten.
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Im Jahr 2023 wurden Softwareentwicklungskosten in Höhe von EUR 33 Mio (EUR 42 Mio) aktiviert.
Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungs-prozess
IKS-Rahmenvorgaben
Das interne Kontrollsystem (IKS) ist ein grundlegendes Element der internen Governance-Regelungen zur Sicherstellung der Anleger- und Kundeninteressen bzw. der Vermögenswerte des Unternehmens. Es dient zur Identifizierung der Risiken aus den jeweiligen internen Prozessen Sicherstellung der Wirksamkeit und Effektivität der im Unternehmen vorhanden wesentlichen Kontrollen.
Die IKS-Policy legt die Rahmenbedingungen für das interne Kontrollsystem in der Erste Group fest und definiert sowohl aktuelle Standards zu den allgemeinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten als auch Mindestkriterien für die IKS Dokumentation. In der Erste Group ist ein top-down, risikoangepasster und dezentralisierter IKS Ansatz mit Fokus auf identifizierte materielle Risiken anzuwenden. Das bedeutet, dass alle materiellen Risiken, die im IKS Prozess identifiziert werden, mittels Kontrollen zu mitigieren sind. Folgende Kriterien werden für ein angemessenes IKS angewandt:
Vollständigkeit: Die Prozesslandkarte sowie die internen Richtlinien und Verfahren, die im Rahmen des Group Policy Frameworks veröffentlicht wurden, sorgen dafür, dass alle identifizierten Risiken und potenziellen Schadensfälle/Szenarien berücksichtigt, festgelegt und gemanagt werden. Zusätzlich tragen sie zu einem vollständigen und integrierten Kontrollumfeld innerhalb des jeweiligen Instituts bei. Alle wesentlichen Risiken sollen durch wesentliche Kontrollen abgedeckt werden.
Effektivität und Nachweisbarkeit: Im Rahmen des Monitorings des Risikoappetits wird die Funktionalität der wesentlichen Kontrollen regelmäßig überprüft, das optimale Kontrollumfeld überwacht und hinterfragt.
Nachvollziehbarkeit: Die identifizierten wesentlichen Kontrollen werden in der lokalen Prozesslandkarte sowie in den lokalen Richtlinien und Verfahren dokumentiert. Dies soll sicherstellen, dass sich die relevanten Mitarbeiter über alle wesentlichen Kontrollen und ihrer Rolle im IKS-Prozess in transparenter Weise innerhalb der gesamten lokalen Einheit bewusst sind. Dadurch wird für die Nachvollziehbarkeit und transparente Darstellung der Verantwortlichkeit gesorgt.
Das Risikoprofil, inklusive der SOLL-IST Situation wird von jeder einzelnen Risikofunktion überwacht und im Rahmen der konsolidierten Risikoberichterstattung (GRR) für das Management oder relevante Risikogremium dargestellt.
Kontrollumfeld
Der Code of Conduct gibt allen Mitarbeiter:innen der Erste Group Orientierung, definiert verpflichtende Regeln für das tägliche Geschäftsleben, beschreibt die Unternehmenswerte, bekräftigt die Verpflichtung, als Unternehmen verantwortungsvoll zu agieren und stellt die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien (Compliance) sicher.
Der bewusste Umgang mit Compliance-Themen sowie eine nachhaltige Risikokultur ermöglichen eine rasche Identifikation der Risiken und eine gut durchdachte Entscheidungsfindung im Umgang mit vorhandenen Regelungen. Der Kern der Risikokultur sind interne Richtlinien und vor allem eine offene Kommunikation, um ein möglichst breites Bewusstsein aller Mitarbeiter:innen für sämtliche Risiken, mit denen die Erste Group konfrontiert ist, zu schaffen.
Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Anwendung eines den Anforderungen des Unternehmens angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.
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Das IFRS Accounting Manual der Erste Group bietet eine umfassende methodische Grundlage für die Erstellung und Übermittlung der monatlichen, vierteljährlichen und jährlichen IFRS Group Reporting Packages durch die Tochtergesellschaften der Erste Group.
Für die Implementierung der Konzernanweisungen ist das Management der jeweiligen Tochtergesellschaften verantwortlich. Die Überwachung der Einhaltung dieser Konzernregelungen erfolgt im Rahmen von Revisionsprüfungen durch die Konzern- und die lokale Revision.
Die Bereiche Group Accounting und Group Controlling verantworten die Erstellung der Konzernberichterstattung und sind dem CFO der Erste Group zugeordnet. Die Erstellung des Konzernabschlusses liegt in der Verantwortung des Bereiches Group Accounting. Die Kompetenzzuordnung, die Prozessbeschreibungen und die notwendigen Kontrollschritte sind in den Arbeitsanweisungen definiert.
Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen
Das Hauptrisiko im Rechnungslegungsprozess besteht darin, dass Sachverhalte aufgrund von Fehlern oder vorsätzlichem Verhalten (Betrug) nicht entsprechend der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgebildet werden. Dies ist der Fall, sofern die Angaben in Abschlüssen und Anhangsangaben wesentlich von den korrekten Werten abweichen, wenn sie also im Einzelnen oder in der Gesamtheit, die auf Basis der Abschlüsse getroffenen Entscheidungen und Adressaten beeinflussen könnten. Dies kann schwerwiegende Folgen wie Vermögensschäden, Sanktionen der Bankenaufsicht oder Reputationsverlust nach sich ziehen.
Insbesondere bergen Schätzungen bei der Bestimmung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten bei Nichtvorliegen verlässlicher Marktwerte, Schätzungen bei der Bilanzierung von Risikovorsorgen für Kredite und von Rückstellungen sowie komplexe Bilanzbewertungsregelungen sowie das aktuell volatile Geschäftsumfeld das Risiko wesentlicher Fehler bei der Berichterstattung in sich.
Die Erste Group erstellt fachliche Vorgaben nach der IFRS-Konzernrichtlinie. Eine Darstellung der Organisation im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist im Handbuch zur IFRS-Rechnungslegung in der Erste Group zusammengefasst. Die darin enthaltenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Erfassung, Buchung und Bilanzierung von Transaktionen sind zwingend von den betroffenen Einheiten einzuhalten.
Als elementare Bestandteile des Internen Kontrollsystems (IKS) innerhalb der Erste Group gelten:
Systemimmanente, selbsttätig wirkende Kontrolleinrichtungen und -maßnahmen in der formalen Ablauf- und Aufbauorganisation, z.B. programmierte Kontrollen in der Datenverarbeitung
Grundsätze der Funktionstrennung und des Vieraugenprinzips
Controlling, als die permanente, finanziell-betriebswirtschaftliche Analyse (z.B. Soll-Ist-Vergleiche zwischen Rechnungswesen und Controlling) und Steuerung des Unternehmens bzw. einzelner Unternehmensbereiche
Hochautomatisierte Datenvalidierung im Konzernkonsolidierungsprozess
Die den einzelnen Stellen zugeteilten Aufgabengebiete sind schriftlich dokumentiert und werden laufend aktualisiert. Besonderen Wert wird auf eine funktionierende Stellvertreterregelung gelegt, um die Terminerfüllungen bei Ausfall einer Person nicht zu gefährden.
Konzernkonsolidierung
Die im Konsolidierungssystem von den Tochtergesellschaften gemeldeten Werte der jeweiligen Einzelabschlüsse werden durch den zuständigen Einzelabschlussverantwortlichen in Group Accounting im Rahmen des Datenfreigabeprozesses, welcher umfangreiche großteils automatisierte Prüfroutinen vorsieht, überprüft und gegebenenfalls werden in Abstimmung mit den Einzelgesellschaften bzw. den Abschlussprüfern Anpassungen der vorgelegten Einzelabschlüsse vorgenommen. Im Konsolidierungssystem erfolgen dann die weiteren Konsolidierungsschritte. Diese umfassen u.a. die Kapitalkonsolidierung, die Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Schuldenkonsolidierung. Allfällige Zwischengewinne werden durch Konzernbuchungen eliminiert. Die Erstellung der nach IFRS und BWG/UGB geforderten Anhangangaben bildet den Abschluss.
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Der Konzernabschluss wird samt dem Konzernlagebericht im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats behandelt. Der Konzernabschluss wird darüber hinaus dem Aufsichtsrat zur Kenntnisnahme vorgelegt. Er wird im Rahmen des Geschäftsberichts auf der firmeneigenen Internetseite und zuletzt beim Firmenbuch eingereicht.
Information und Kommunikation
Unterjährig wird monatlich auf konsolidierter Basis an das Konzernmanagement berichtet. Die öffentlichen Zwischenberichte sie entsprechen den Bestimmungen des IAS 34 werden gemäß Börsegesetz quartalsweise erstellt. Zu veröffentlichende Finanzinformationen werden von leitenden Mitarbeitern und dem Finanzvorstand (CFO) vor Weiterleitung an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats einer abschließenden Würdigung unterzogen.
Das Berichtswesen erfolgt fast ausschließlich automatisiert über Vorsysteme und automatische Schnittstellen und garantiert aktuelle Daten für Controlling, (Segment-)Ergebnisrechnungen und andere Auswertungen. Die Informationen des Rechnungswesens basieren auf derselben Datenbasis und werden monatlich miteinander für das Berichtswesen abgestimmt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Rechnungswesen und Controlling werden fortwährend Soll-Ist-Vergleiche zur Kontrolle und Abstimmung durchgeführt. Durch monatliche und quartalsweise Berichte an den Vorstand und den Aufsichtsrat sind die regelmäßige Finanzberichterstattung und die Überwachung des internen Kontrollsystems sichergestellt.
Darüber hinaus befindet sich das Rechnungswesen bei Neueinführungen von Kernbankensystemen und Implementierungen von neuen Produkten im Austausch mit den relevanten Fachabteilungen, um frühzeitig Auskunft hinsichtlich rechnungswesen-spezifischer Aspekte bzw. Implikationen bei Produktneueinführungen zu geben.
Überwachung
Zur Überwachung und gleichzeitig zur Unterstützung einer starken Governance und eines starken Risikomanagement wendet die Erste Group das Drei-Linien-Modell an, um die Strukturen und Prozesse, die die Erreichung der Ziele ermöglichen auf deren Wirksamkeit zu überprüfen.
Die erste Linie umfasst dabei die Fachbereiche, in der die Abteilungsleiter:innen für die Überwachung einschließlich interner Kontrollen ihrer Geschäftsfelder zuständig sind. Diese Linie ist in einem ständigen Dialog mit den Geschäftsfeldern und berichtet über geplante, tatsächliche und erwartete Ergebnisse im Zusammenhang mit den Zielen der Organisation sowie über Risiken.
Die Rolle der zweiten Linie wird durch themenspezifische Spezialbereiche abgedeckt und bietet zusätzlich Fachkenntnisse, Unterstützung, Überwachung und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement an. Diese Tätigkeiten werden in der Erste Group unter anderem von den Bereichen Risikomanagement, BWG-Compliance, WAG-Compliance, Geldwäscheprävention, Group Data and Reporting Governance und Group Security wahrgenommen. Sie sollen vor allem die Fachbereiche bei den Kontrollschritten unterstützen, die tatsächlichen Kontrollen validieren, State-of-the-art-Praktiken in die Organisation einbringen und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement abdecken.
Die dritte Linie ist für die unabhängige und objektive Prüfungssicherheit und Beratung in Bezug auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der Governance und des Risikomanagements verantwortlich. Diese Aufgaben werden von der Internen Revision erfüllt, welche auf Basis der gesetzlich erforderlichen und der risikoorientiert geplanten Prüfungen entsprechend dem vom Vorstand genehmigten und an den Prüfungsausschuss berichteten jährlichen Prüfplan sämtliche Bereiche der Bank in angemessenen Zeitabständen zu prüfen und zu beurteilen hat. Ein Schwerpunkt der Prüfungshandlungen ist dabei die Überwachung der Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Die Interne Revision berichtet über ihre Feststellungen mehrmals jährlich an Vorstand und Prüfungsausschuss.
Die Interne Revision ist gemäß § 42 BWG eine dem Vorstand unmittelbar unterstehende Kontrolleinrichtung. Sie dient ausschließlich der laufenden und umfassenden Prüfung der Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäfts und des Bankbetriebs. Aufgabe der Internen Revision ist es daher, den Vorstand bei der Sicherung des Vermögens der Bank, der Förderung der wirtschaftlichen und betrieblichen Leistungsfähigkeit und damit in der Geschäfts- und Betriebspolitik zu unterstützen. Die Tätigkeit der Internen Revision orientiert sich insbesondere an der vorliegenden Geschäftsordnung, die unter
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der Verantwortung aller Vorstandsmitglieder ausgearbeitet und von diesen genehmigt und in Kraft gesetzt wurde. Die Geschäftsordnung wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft und gegebenenfalls adaptiert.
Bestand sowie Erwerb und Veräußerung eigener Anteile
Die Darstellung eigener Anteile zum Handelstag folgt den Offenlegungserfordernissen gemäß AktG.
Eigene Aktien im Bestand
in StückDez 22Dez 23
Erste Group Bank AG-650.9327.762.984
Verbundene Unternehmen 1.568.9711.106.329
Davon verpfändet00
Zum 31. Dezember 2023 belief sich der Eigenbestand an Erste Group Bank AG Aktien auf 7.792.984 Stück, wobei 8.137.141 Stück aus dem Aktienrückkaufprogramm, welches am 16. August 2023 startete, resultieren. Der verbleibende Shortstand an Erste Group Bank AG Aktien in Höhe von 374.157 Stück (Vorjahr: 650.932 Stück) ist durch Leihegeschäfte gedeckt.
Die Anschaffungskosten aus dem Ankauf eigener Aktien betreffend des Aktienrückkaufprogrammes (Long-Bestand) betragen EUR 270 Mio. Sowohl die aus dem An- und Verkauf im Zuge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes (Gratisaktien) als auch aus dem Aktienrückraufprogramm angefallenen Veräußerungsverluste in Höhe von EUR 1 Mio (2022: EUR 2,5 Mio) wurden in den anderen Gewinnrücklagen als Abgang erfasst.
Kauf eigener Aktien
 Erste Group Bank AGVerbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 Aktienanzahl in StückAnteil am Grundkapital in EUR MioKaufwert in EUR Mio ErwerbsgrundAktienanzahl in StückAnteil am Grundkapital in EUR Mio Kaufwert in EUR MioErwerbs-grund
Jänner86.6360,172,80Wertpapierhandel    
Februar125.3260,254,93Wertpapierhandel    
März 0,000,00 245.0000,497,28Kernaktionärs-programm
März591.4091,1818,23Wertpapierhandel    
April77.2120,152,49Wertpapierhandel    
Mai113.5190,233,61Wertpapierhandel    
Mai66.7620,132,09Mitarbeiterbeteiligungs-programm    
Juni342.3120,6810,76Wertpapierhandel    
Juni899.7511,8028,27Mitarbeiterbeteiligungs-programm    
Juli103.7820,213,50Wertpapierhandel    
August68.3870,142,28Wertpapierhandel    
August1.065.6982,1335,60Aktienrückkauf    
September395.9150,7913,09Wertpapierhandel    
September3.014.8126,0398,82Aktienrückkauf    
Oktober156.8800,315,11Wertpapierhandel    
Oktober2.440.4904,8880,09Aktienrückkauf    
November102.9770,213,59Wertpapierhandel    
November1.297.4392,5944,42Aktienrückkauf    
Dezember242.6070,498,74Wertpapierhandel    
Dezember318.7020,6411,45Aktienrückkauf    
Gesamt11.510.61623,02379,88 245.000,000,497,28 
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Zweck des Wertpapierhandels war insbesondere „Market Making“ und die Absicherung von Positionen im österreichischen Börsenindex (ATX).
Ziel des Kernaktionärsprogrammes ist es die Konzernstruktur und die Kooperation mit den Sparkassen zu verstärken.
Hinsichtlich weiterer Details zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm verweisen wir auf Note 61 Anteilsbasierte Vergütungen.
Verkauf eigener Aktien
Erste Group Bank AGVerbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 Aktienanzahl in StückAnteil am Grundkapital in EUR MioVeräußerungswert in EUR MioAktienanzahl in StückAnteil am Grundkapital in EUR MioVeräußerungswert in EUR Mio
Jänner149.1400,304,88   
Februar185.6350,377,19   
März303.0630,619,45406.6400,8112,28
April67.6690,142,16   
Mai232.7370,477,40   
Juni1.258.7922,5239,05501.0021,0015,00
Juli90.6950,183,03   
August44.1080,091,49   
September391.5720,7812,75   
Oktober128.6720,264,25   
November146.5440,295,19   
Dezember98.0730,203,48   
Gesamt3.096.7006,19100,31907.6421,8227,28
Von den in der obigen Tabelle ausgewiesenen 406.640 Stück Aktien, welche im März 2023 von verbundenen Unternehmen verkauft wurden, waren 200.000 Stück per 31.12.2022 verliehen und sind nicht im Gesamtbestand per 31.12.2022 angeführt.
Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte und damit verbundene Vereinbarungen
Hinsichtlich der Zusammensetzung des Kapitals, der Gattung der Aktien sowie der eigenen Anteile wird auf Note 55 im Konzernanhang verwiesen. Die gesetzlich normierten Angabeverpflichtungen des § 243a Abs 1 UGB werden wie folgt erfüllt:
1. Kapitalzusammensetzung und Aktiengattung
Die ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung (in der Folge „ERSTE Stiftung“) hält zum 31. Dezember 2023 gemeinsam mit ihren Syndikatspartnern (Sparkassen, Anteilsverwaltungssparkassen und Sparkassenstiftungen) 24,11% (Vorjahr: 24,16%) an Kapitalanteilen vom Grundkapital der Erste Group Bank AG und ist mit 17,54% (Vorjahr: 17,30%) wesentlichste Aktionärin. Sie hält einen direkt zurechenbaren Kapitalanteil von 5,65% (Vorjahr: 5,78%), die indirekte Beteiligung der ERSTE Stiftung beträgt 11,52% (Vorjahr: 11,52%) der Kapitalanteile und wird von der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehalten, welche ein verbundenes Unternehmen der ERSTE Stiftung ist. 2,49% (Vorjahr: 2,78%) der Kapitalanteile werden von den Sparkassenstiftungen, Sparkassen und der Erste Mitarbeiterbeteiligungsstiftung gehalten, die mit der ERSTE Stiftung gemeinsam vorgehen. 4,08% (Vorjahr: 4,08%) der Kapitalanteile werden vom Syndikatspartner Wiener Städtische Versicherungsverein gehalten.
Die Erste Group Bank AG bildet gemeinsam mit den österreichischen Sparkassen einen Haftungsverbund gem. Artikel 4 (1) Z 127 CRR und ein aufsichtsbehördlich genehmigtes Institutsbezogenes Sicherungssystem (IPS) gem. Artikel 113 (7) CRR. Die Leistungen der einzelnen Mitglieder unterliegen im Anlassfall einer individuellen und allgemeinen Höchstgrenze. Die entsprechenden Beträge werden von der Haftungsgesellschaft ermittelt und den beitragspflichtigen Mitgliedern bekannt gegeben.
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Die Einzahlungen der einzelnen IPS-Mitglieder in den für Unterstützungsmaßnahmen eingerichteten IPS Ex-Ante Fonds werden im Jahresabschluss als Beteiligung an der IPS GesbR, welche den Ex-Ante Fonds verwaltet, ausgewiesen und als Gewinnrücklage dotiert. Diese stellt aufgrund der vertraglichen Regelungen eine gesperrte Rücklage dar. Eine Auflösung dieser gesperrten Gewinnrücklage darf nur bei Inanspruchnahme des Ex-Ante Fonds aufgrund eines Schadensfalles erfolgen. Diese Rücklage kann daher intern nicht zur Verlustabdeckung verwendet werden und ist auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel im Sinne der CRR anrechenbar; auf konsolidierter Ebene ist der Ex-Ante Fonds jedoch anrechenbar. Weitere Erläuterungen sind dem Kapitel Konsolidierungskreis und der Note 33 zu entnehmen.
Weiters ist die Erste Group Bank AG das Zentralinstitut der ihr angeschlossenen österreichischen Sparkassen und bildet mit den Sparkassen einen Liquiditätsverbund nach § 27a BWG. Im Bedarfsfall hat die Erste Group Bank AG entsprechend den gesetzlichen bzw. vertraglichen Bestimmungen eine angeschlossene Sparkasse mit Liquidität zu versorgen.
2. Beschränkungen von Stimmrechten und der Übertragung von Aktien
Die Satzung enthält keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.
In mehreren Syndikatsverträgen vereinbarte die ERSTE Stiftung - welche zum 31. Dezember 2023 gemeinsam mit ihren Syndikatspartner:innen 24,11% (Vorjahr: 24,16%) hält - mit ihren Syndikatspartner:innen wie folgt: Im Falle von Aufsichtsratsbestellungen sind die Syndikatspartner:innen verpflichtet so zu stimmen, wie die ERSTE Stiftung es verlangt. Die Syndikatspartner:innen können Aktien nur nach einem vordefinierten Verkaufsverfahren veräußern und im Rahmen von jährlich von der ERSTE Stiftung verteilten Quoten erwerben (insgesamt maximal 3% innerhalb eines Kalenderjahres), so soll ein ungewolltes übernahmerechtliches Creeping-in verhindert werden. Darüber hinaus haben sich die Syndikatspartner:innen verpflichtet, selbst kein feindliches Übernahmeangebot zu stellen, nicht bei einem feindlichen Übernahmeangebot teilzunehmen oder in einer sonstigen Weise mit feindlichen Bieter:innen gemeinsam vorzugehen.
3. Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital von zumindest 10%
Außer der oben genannten ERSTE Stiftung sind dem Vorstand keine weiteren direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die zumindest 10% betragen.
4. Aktieninhaber mit besonderen Kontrollrechten
Es gibt keine Inhaber von Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
5. Stimmrechtskontrolle bei Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer
Die Stimmrechte der von der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung für die Arbeitnehmer:innen der an Mitarbeiteraktienprogrammen teilnehmenden Arbeitgebergesellschaften gemäß § 4d (5) Z 1 Einkommenssteuergesetz (EStG) treuhändig oder mittels Stimmrechtsvollmacht gehaltenen Aktien werden durch den Stiftungsvorstand der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung ausgeübt. Die Mitglieder des Stiftungsvorstands werden vom Stiftungsbeirat per Beschluss mit einfacher Mehrheit bestellt und abberufen, wobei Entsendungsrechte der Erste Group Bank AG sowie der bestehenden gesetzlichen Arbeitnehmer:innenvertretungen der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG verpflichtend zu berücksichtigen sind. Ein weiteres Mitglied des Stiftungsvorstands, welches vom Stiftungsbeirat bestellt wird, hat entweder ein ehemaliges Mitglied des Vorstands oder eine ehemalige (freie) Arbeitnehmer:in einer Arbeitgebergesellschaft gemäß § 4d (5) Z 1 EStG zu sein. Der Stiftungsbeirat besteht aus bis zu fünf Mitgliedern.
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6. Besonderheiten hinsichtlich Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands bzw. des Aufsichtsrats / Änderung der Satzung der Gesellschaft
Dies betrifft:
Punkt 15.1 der Satzung, wonach der ERSTE Stiftung das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der von der Haupt-versammlung zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats eingeräumt wird, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet,
Punkt 15.4 der Satzung, wonach für den Widerruf von Aufsichtsratsmitgliedern eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen gültigen Stimmen und eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich sind, sowie
Punkt 19.9 der Satzung, wonach Satzungsänderungen, sofern dadurch nicht der Gegenstand des Unternehmens geändert wird, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals von der Hauptversammlung beschlossen werden. Satzungsbestimmungen, die für Beschlüsse erhöhte Mehrheiten vorsehen, können selbst nur mit denselben erhöhten Mehrheiten geändert werden. Weiters kann Punkt 19.9. der Satzung nur mit einer Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen und mit einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals geändert werden
7. Besondere Befugnisse des Vorstandes Aktien auszugeben oder zurückzukaufen
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 12.5.2023 ist:
der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien gemäß § 65 (1) Z 7 Aktiengesetz (AktG) zum Zweck des Wertpapierhandels im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben, wobei der Handelsbestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien 5% des Grundkapitals am Ende jeden Tages nicht übersteigen darf. Der Gegenwert darf die Hälfte des Schlusskurses an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb nicht unterschreiten und den Schlusskurs an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb um nicht mehr als 20% überschreiten. Diese Ermächtigung gilt für 30 Monate, somit bis zum 12. November 2025.
der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 8 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 12. November 2025, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zu einem niedrigsten Gegenwert von zwei Euro je Aktie und einem höchsten Gegenwert von nicht mehr als 50% über dem nach Handelsvolumina gewichteten durchschnittlichen Wiener Börsenkurs der letzten 20 Börsetage vor dem jeweiligen Erwerb der Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben; im Falle eines öffentlichen Angebots ist der Stichtag für das Ende des Durchrechnungszeitraums der Tag, an dem die Absicht bekannt gemacht wird, ein öffentliches Angebot zu stellen (§ 5 (2) und (3) ÜbG). Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands und mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige, zweckmäßige Art, insbesondere auch außerbörslich und/oder von einzelnen Aktionären und unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts erfolgen (umgekehrtes Bezugsrecht). Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, mit ihr verbundene Unternehmen (§ 189a Z 8 UGB) oder für deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Vorstand ist für die Dauer von 5 Jahren ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 12. Mai 2028, gemäß § 65 (1b) ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu veräußern oder zu verwenden, die Veräußerungsbedingungen festzusetzen und über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu beschließen. Diese Ermächtigungen umfassen die Veräußerung eigener Aktien insbesondere zu den folgenden Zwecken: (i) um die Aktien gegen eine nicht in Barleistung bestehende Gegenleistung veräußern zu können, sofern dies zum Zweck des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben, Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland dient, (ii) um Aktien an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens (§ 189a Z 8 UGB) oder eines sonstigen Unternehmens im Sinne von § 4d (5) Z 1 EStG, sowie an die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung und deren Begünstigte unentgeltlich oder verbilligt zu übertragen; und (iii) um die eigenen Aktien unter teilweisem oder vollständigem Ausschluss des Bezugsrechts auf jede gesetzlich zulässige Art, auch außerbörslich, wieder zu veräußern. Die Ermächtigungen dieses Beschlusses können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden
der Vorstand ermächtigt, ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien einzuziehen.
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 19.5.2021 war:
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der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 4 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. November 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft auch unter wiederholter Ausnutzung der 10%-Grenze sowohl über die Börse als auch außerbörslich auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionär:innen zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Abgabe von Aktien an die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung, an deren Begünstigte, an Arbeitnehmer:innen, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Erste Group Bank AG oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens oder eines sonstigen Unternehmens im Sinne von § 4d (5) Z 1 EStG zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Gegenwert je Aktie darf die Untergrenze von zwei Euro nicht unterschreiten und die Obergrenze von 120 Euro nicht überschreiten.
Sämtliche Erwerbe und Veräußerungen erfolgten im Rahmen der Genehmigungen der Hauptversammlung.
Gemäß Punkt 8.3 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, bis 18. Mai 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldver-schreibungen (einschließlich bedingter Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG), welche das Bezugs- oder das Umtauschrecht auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft einräumen, jeweils unter Wahrung oder unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre, zu begeben. Die Ausgabebedingungen können zusätzlich oder anstelle eines Bezugs- oder Umtauschrechts auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt begründen. Die Begebung von Wandelschuldverschreibungen darf höchstens in jenem Umfang erfolgen, der eine Befriedigung geltend gemachter Umtausch- oder Bezugsrechte und, im Falle einer in den Ausgabebedingungen festgelegten Wandlungspflicht, die Erfüllung der entsprechenden Wandlungspflichten aus der bedingten Kapitalerhöhung gewährleistet. Für die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen mit Bezugsrechtsausschluss gilt Punkt 5.3 der Satzung. Ausgabebetrag, Ausgabebedingungen und der Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.
8. Bedeutende Vereinbarungen, die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft wirksam werden, sich ändern oder enden, sowie ihre Wirkungen
Verträge zum Haftungsverbund
Der Vertrag des Haftungsverbundes/IPS sieht die Möglichkeit einer vorzeitigen Auflösung aus wichtigem Grund vor. Ein wichtiger Grund, der jeweils die anderen Vertragsteile zur Auflösung berechtigt, liegt insbesondere vor, wenn
ein Vertragsteil die ihn nach der vorliegenden Vereinbarung treffenden Pflichten gröblich verletzt;
sich die Beteiligungsverhältnisse an einem Vertragsteil so verändern, insbesondere durch Übertragung oder durch Kapitalerhöhung,
dass ein oder mehrere dem Sparkassensektor nicht angehörende Dritte direkt und/oder indirekt sowie unmittelbar und/oder mittelbar die Kapital und/oder Stimmrechtsmehrheit erhält/erhalten oder wenn
ein Vertragsteil aus dem Sparkassensektor, gleichgültig aus welchem Grund, ausscheidet.
Der Haftungsverbund-/IPS-Vertrag endet, sofern und sobald eine dem Sektorverbund des Sparkassensektors nicht angehörende Dritte mehr als 25% der Stimmrechte oder des Kapitals der Erste Group Bank AG auf welche Art und Weise immer erwirbt und eine teilnehmende Sparkasse ihr Ausscheiden aus dem Haftungsverbund der Haftungsgesellschaft und der Erste Group Bank AG eingeschrieben und innerhalb von 12 Wochen ab dem Kontrollwechsel bekannt gibt.
Directors & Officers-Versicherung
Im Falle, dass es während der Geltungsdauer der Polizze zu irgendeiner/m der folgenden Transaktionen oder Vorgänge (jeweils eine "Veränderung der Kontrollrechte“) hinsichtlich des Versicherungsnehmers kommt:
der Versicherungsnehmer durch Fusion oder Verschmelzung nicht mehr weiterbesteht, es sei denn, dass die Fusion oder Verschmelzung zwischen zwei Versicherungsnehmern stattfindet oder
eine andere Gesellschaft, Person oder konzertiert handelnde Gruppe von Gesellschaften und/oder Personen, die nicht Versicherungsnehmer sind, mehr als 50% der im Umlauf befindlichen Anteile des Versicherungsnehmers oder mehr als 50% der Stimmrechte erwirbt (daraus resultiert das Recht über die Kontrolle der Stimmrechte in Bezug auf Anteile, sowie das Recht auf die Wahl der Vorstandsmitglieder des Versicherungsnehmers),
dann bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze hinsichtlich Ansprüchen aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die vor dem Inkrafttreten dieser Veränderung der Kontrollrechte verübt oder angeblich verübt wurden, voll bestehen und wirksam. Kein Versicherungsschutz besteht jedoch hinsichtlich der Ansprüche aufgrund
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unrechtmäßiger Handlungen, die nach diesem Zeitpunkt verübt oder angeblich verübt wurden (es sei denn der Versicherungsnehmer und der Versicherer kommen anderweitig überein). Die Prämie als Gegenleistung für diese Deckung wird als vollständig verdient angesehen.
Im Falle, dass während der Geltungsdauer der Polizze eine Tochtergesellschaft aufhört eine Tochtergesellschaft zu sein, bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze hinsichtlich derselben bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze oder (gegebenenfalls) des Nachhaftungszeitraums weiter voll bestehen und wirksam, jedoch nur bezüglich solcher Ansprüche, die gegen einen Versicherten aufgrund von diesem während der Existenz dieser Gesellschaft als Tochtergesellschaft verübter oder angeblich verübter unrechtmäßiger Handlungen geltend gemacht werden. Kein Versicherungsschutz besteht hinsichtlich gegen einen Versicherten erhobener Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach dem Wegfall dieser Gesellschaft verübt oder angeblich verübt wurden.
Kooperation zwischen Erste Group Bank AG und Vienna Insurance Group (VIG)
Die Erste Group Bank AG und die Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe (VIG) sind Vertragspartner eines Generalvertriebsvertrages, welcher die Vertriebskooperation in Bezug auf Bank- und Versicherungsprodukte zwischen der Erste Group Bank AG und der VIG in Österreich und CEE regelt. Der ursprünglich im Jahr 2008 abgeschlossene Generalvertriebsvertrag (zwischen Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG und Vienna Insurance Group der WIENER STÄDTISCHE Versi-cherung AG) wurde im Jahr 2018 erneuert und bis Ende 2033 verlängert. Das Ziel dieser Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages bestand insbesondere darin, den Generalvertriebsvertrag an vorgenommene Unternehmensumstrukturierungen der Vertragspartner anzupassen, einige kommerzielle Parameter zu adaptieren und den Vertrag an die jüngsten Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im regulatorischem Bereich anzupassen. Bereits in der ursprünglichen Vereinbarung wurde festgelegt, dass beide Vertragspartner das Recht haben, die Vereinbarung zu kündigen, wenn bei einer der beiden Vertragspartner ein Kontrollwechsel stattfindet. Im Falle eines Kontrollwechsels bei der Erste Group Bank AG hat die VIG das Recht, die Generalvertriebsvereinbarung zu kündigen. Falls es zu einem Kontrollwechsel bei der VIG kommt, hat die Erste Group Bank AG das reziproke Recht. Ein Kontrollwechsel in Bezug auf die Erste Group Bank AG liegt dann vor, wenn ein Aktionär/Dritter, der bisher weniger als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group Bank AG hält, erstmals mehr als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group Bank AG hält. Von dieser Regelung ausgenommen sind Anteilserwerbe der Aktionäre/Erwerber DIE ERSTE oesterreichische Spar-Casse Privatstiftung und/oder die österreichischen Sparkassen. In Bezug auf die VIG gilt die vorgenannte Regelung sinngemäß ausgenommen sind Anteilserwerbe durch den Aktionär Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group.
Abgesehen von dieser Beendigungsmöglichkeit haben die Vertragspartner in der Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages vereinbart, dass für den Fall, dass sich geänderte gesetzliche oder sonstige regulatorische Vorgaben wesentlich auf die zwischen den Vertragspartnern in den jeweiligen sogenannten Ländervertriebsverträgen festgelegten Geschäftsmodelle auswirken, eine Beendigung der jeweils betroffenen Ländervertriebsverträge aus wichtigem Grund möglich ist, sofern das Vorliegen eines solchen wichtigen Grundes von einem nach den Regelungen im Generalvertriebsvertrag eingerichteten Schiedsgerichtes bestätigt wird.
Die Erste Group Bank AG und die VIG sind weiters Vertragspartner einer Vermögensverwaltungsvereinbarung (Asset-Management-Vereinbarung), gemäß derer die Erste Group Bank AG die Verwaltung bestimmter Teile der Wertpapierveranlagungen der VIG und ihrer Konzerngesellschaften übernimmt. Im Falle eines Kontrollwechsels (wie oben definiert), hat jeder Vertragspartner das Recht diese Vereinbarung zu kündigen. Die Vermögensverwaltungsvereinbarung wurde gleichzeitig mit der Erneuerung und Verlängerung des oben beschriebenen Vertrags erneuert und wurde bis 2033 verlängert.
9. Entschädigungsvereinbarungen
Für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Erste Group Bank AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder:innen oder Arbeitnehmer:innen.
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Nichtfinanzielle Erklärung
Die konsolidierte nicht-finanzielle Erklärung wird als gesonderter konsolidierter nichtfinanzieller Bericht erstellt und enthält die nach § 243b UGB und gemäß Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) nach § 267a UGB geforderten Informationen. Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird offengelegt und auf der Homepage unter www.erstegroup.com/ir veröffentlicht.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Für Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ende des Geschäftsjahrs eingetreten sind verweisen wir auf die Angaben in Note 66 im Konzernabschluss.
Management board
Willibald Cernko e.h., VorsitzenderIngo Bleier e.h., Mitglied
Stefan Dörfler e.h., MitgliedAlexandra Habeler-Drabek e.h., Mitglied
David O‘Mahony e.h., MitgliedMaurizio Poletto e.h., Mitglied
Wien, 29. Februar 2024
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Konzernabschluss 2023 nach IFRS
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Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
 
 
 
 
 
in EUR MioAnhang1-12 221-12 23
Zinsüberschuss25.9517.228
Zinserträge28.62315.045
Sonstige ähnliche Erträge22.6184.446
Zinsaufwendungen2-2.569-6.873
Sonstige ähnliche Aufwendungen2-2.720-5.389
Provisionsüberschuss32.4522.640
Provisionserträge32.8893.104
Provisionsaufwendungen3-436-464
Dividendenerträge42938
Handelsergebnis5-779754
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten6731-306
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen1823
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen7168175
Personalaufwand8-2.668-2.991
Sachaufwand8-1.356-1.468
Abschreibung und Amortisation8-551-560
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
9-52-13
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
10-23-128
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten11-300-128
Sonstiger betrieblicher Erfolg12-399-468
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft12-187-183
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen3.2224.795
Steuern vom Einkommen13-556-874
Periodenergebnis2.6663.921
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis502923
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis2.1652.998
Ergebnis je Aktie
In der Kennziffer „Ergebnis je Aktie“ wird das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien gegenübergestellt. Die durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien ist abzüglich der durchschnittlichen Anzahl der eigenen Aktien unter Berücksichtigung des Aktienrückkaufs. Die Kennziffer „verwässertes Ergebnis je Aktie“ zeigt den maximal möglichen Verwässerungseffekt, wenn sich die durchschnittliche Zahl der Aktien aus eingeräumten Bezugs- oder Wandlungsrechten erhöht hat oder erhöhen kann. Die Differenz zwischen der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der Aktien im Umlauf und der gewichteten durchschnittlichen und verwässerten Anzahl der Aktien im Umlauf resultiert aus anteilsbasierten Vergütungstransaktionen mit Mitarbeiter:innen. Informationen zu anteilsbasierten Vergütungen sind in Note 61 dargestellt.
 
1-12 221-12 23
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnisin EUR Tsd2.164.7182.997.576
Dividende auf Zusätzliches Kernkapital (nach Steuereffekt)in EUR Tsd-100.456-99.067
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis nach Abzug der Dividende für Zusätzliches Kernkapitalin EUR Tsd2.064.2612.898.509
Gewichtete, durchschnittliche und unverwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf
 
427.019.261
425.951.928
Unverwässertes Ergebnis je Aktie
in EUR
4,83
6,80
Gewichtete, durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf
 
427.492.890
426.324.432
Verwässertes Ergebnis je Aktie
in EUR
4,83
6,80
Für Details zur Anzahl der Aktien im Umlauf siehe Note 55 Kapital.
31
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in EUR Mio1-12 221-12 23
Periodenergebnis2.6663.921
Sonstiges Ergebnis
Posten bei denen keine Umgliederung in das Periodenergebnis möglich ist240-79
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen99-59
Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten-3310
Rücklage für eigenes Kreditrisiko239-50
Ertragsteuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden können-6521
Posten bei denen eine Umgliederung in das Periodenergebnis möglich ist-359400
Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten-560401
Gewinn/Verlust der Periode-586273
Umgliederungsbeträge25139
Wertberichtigungen für Kreditrisiken1-10
Cashflow Hedge-Rücklage10205
Gewinn/Verlust der Periode63378
Umgliederungsbeträge-53-173
Währungsrücklage79-101
Gewinn/Verlust der Periode79-101
Ertragsteuern auf Posten, welche umgegliedert werden können112-105
Gewinn/Verlust der Periode107-112
Umgliederungsbeträge57
Summe Sonstiges Ergebnis-119321
Gesamtergebnis2.5474.242
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Gesamtergebnis427931
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Gesamtergebnis2.1203.311
Für eine detaillierte Darstellung von Ertragsteuern im sonstigen Ergebnis siehe Note 13 Ertragsteuern.
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Konzernbilanz
 
 
 
 
in EUR MioAnhangDez 22Dez 23
Aktiva
Kassenbestand und Guthaben1535.68536.685
Finanzielle Vermögenswerte − Held for Trading21, 227.7668.773
Derivate211.7191.262
Sonstige Handelsaktiva226.0477.511
Als Sicherheit übertragen2994245
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte232.7353.004
Als Sicherheit übertragen2900
Eigenkapitalinstrumente23347415
Schuldverschreibungen231.5491.551
Kredite und Darlehen an Kunden238391.038
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte19, 209.5608.905
Als Sicherheit übertragen29698356
Eigenkapitalinstrumente2099110
Schuldverschreibungen199.4608.794
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte16253.360264.721
Als Sicherheit übertragen291.7613.125
Schuldverschreibungen1640.61244.047
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute1618.43521.432
Kredite und Darlehen an Kunden16194.313199.241
Forderungen aus Finanzierungsleasing504.5534.970
Derivate − Hedge Accounting27159183
Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges27-38-25
Sachanlagen472.6182.605
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien471.3721.524
Immaterielle Vermögenswerte481.3471.313
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen58209241
Laufende Steuerforderungen1310972
Latente Steuerforderungen13629468
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte63167163
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen172.4042.579
Sonstige Vermögenswerte491.232976
Summe der Vermögenswerte323.865337.155
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in EUR MioAnhangDez 22Dez 23
Passiva und Eigenkapital
Finanzielle Verbindlichkeiten − Held for Trading21, 243.2642.304
Derivate212.6261.614
Sonstige Handelspassiva24637690
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten2510.81411.152
Einlagen von Kunden251.353593
Verbriefte Verbindlichkeiten259.31010.429
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten25151130
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten18278.932289.842
Einlagen von Kreditinstituten1828.82122.911
Einlagen von Kunden18222.620232.223
Verbriefte Verbindlichkeiten1826.59333.330
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten8991.378
Leasingverbindlichkeiten51662670
Derivate − Hedge Accounting27372286
Rückstellungen531.6761.612
Laufende Steuerverpflichtungen13127265
Latente Steuerverpflichtungen131614
Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten63115113
Sonstige Verbindlichkeiten522.5812.396
Gesamtes Eigenkapital5525.30528.502
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital555.9576.853
Zusätzliche Eigenkapitalinstrumente552.2362.405
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital5517.11119.243
Gezeichnetes Kapital55860843
Kapitalrücklagen551.4781.494
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen5514.77416.906
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital323.865337.155
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Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
in EUR MioGezeichnetes KapitalKapital-rücklagenGewinn-rücklagen Cashflow Hedge-RücklageFair Value-RücklageRücklage für eigenes Kreditrisiko Währungs-rücklageNeubewertung aus leistungs-orientierten Versorgungs-plänenEigentümern des Mutter-unternehmens zuzurechnendes EigenkapitalZusätzliche Eigenkapital-instrumenteNicht beherr-schenden Anteilen zuzu-rechnendes EigenkapitalGesamtes Eigenkapital
Stand zum 1. Jänner 20238601.47816.324-197-264-24-594-47117.1112.2365.95725.305
Veränderung − Eigene Aktien001000001001
Gewinnausschüttung 00-86900000-8690-61-931
Kapitalerhöhungen/-herabsetzungen0000000001690169
Änderungen im Konsolidierungskreis und Anteilsveränderungen00-600000-602518
Umgliederung vom Sonstigen Ergebnis in Gewinnrücklagen00100-1000011
Anteilsbasierte Vergütung002000002002
Sonstige Veränderungen-1616-30700000-30701-306
Gesamtergebnis002.998166315-44-100-243.31109314.242
Periodenergebnis002.998000002.99809233.921
Sonstiges Ergebnis000166315-44-100-2431308321
Veränderung der Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen0000000-24-240-22-46
Veränderung der Fair Value-Rücklage0000315000315029344
Veränderung der Cashflow Hedge-Rücklage000166000016600166
Veränderung der Währungsrücklage000000-1000-10000-101
Veränderung der Rücklage für eigenes Kreditrisiko00000-4400-4401-42
Stand zum 31. Dezember 20238431.49418.143-3151-69-694-49519.2432.4056.85328.502
Die sonstigen Veränderungen beziehen sich im Wesentlichen auf das Aktienrückkaufprogramm. Für Details zur Reduktion des gezeichneten Kapitals siehe Note 55 Kapital.
34
in EUR MioGezeichnetes KapitalKapital-rücklagenGewinn-rücklagen Cashflow Hedge-RücklageFair Value-RücklageRücklage für eigenes Kreditrisiko Währungs-rücklageNeubewertung aus leistungs-orientierten Versorgungs-plänenEigentümern des Mutter-unternehmens zuzurechnendes EigenkapitalZusätzliche Eigenkapital-instrumenteNicht beherr-schenden Anteilen zuzu-rechnendes EigenkapitalGesamtes Eigenkapital
Stand zum 1. Jänner 20228601.47814.933-206115-207-672-53815.7612.2365.51623.513
Veränderung − Eigene Aktien001100000110011
Gewinnausschüttung 00-75400000-7540-91-844
Kapitalerhöhungen/-herabsetzungen0000000000-2-2
Änderungen im Konsolidierungskreis und Anteilsveränderungen
00-2400000-24011490
Umgliederung vom Sonstigen Ergebnis in Gewinnrücklagen
00-500300-20-7-9
Anteilsbasierte Vergütung00-100000-100-1
Sonstige Veränderungen00-100000-1000
Gesamtergebnis002.1659-37918079672.12004272.547
Periodenergebnis002.165000002.16505022.666
Sonstiges Ergebnis0009-3791807967-440-75-119
Veränderung der Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
0000000676701682
Veränderung der Fair Value-Rücklage0000-379000-3790-93-472
Veränderung der Cashflow Hedge-Rücklage
000900009009
Veränderung der Währungsrücklage000000790790079
Veränderung der Rücklage für eigenes Kreditrisiko
000001800018002182
Stand zum 31. Dezember 20228601.47816.324-197-264-24-594-47117.1112.2365.95725.305
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Konzern-Kapitalflussrechnung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
in EUR MioAnhang1-12 221-12 23
Periodenergebnis2.6663.921
Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten
Abschreibung, Wertberichtigungen, Zuschreibung von nichtfinanziellen Vermögenswerten47, 48594632
Zuführung (netto) zu Kreditvorsorgen und sonstigen Rückstellungen12324207
Gewinne/Verluste aus der Bewertung und Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten9, 10533753
Sonstige Anpassungen105-128
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile
Finanzielle Vermögenswerte − Held for Trading21, 22-1.336-905
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte23
Eigenkapitalinstrumente23-15-68
Schuldverschreibungen2328549
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute23100
Kredite und Darlehen an Kunden23-78-85
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Schuldverschreibungen19-1.116851
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte16
Schuldverschreibungen16-4.992-3.436
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute162.582-3.014
Kredite und Darlehen an Kunden16-21.214-5.185
Forderungen aus Finanzierungsleasing50-326-422
Derivate - Hedge Accounting27-71142
Andere Aktiva aus operativer Geschäftstätigkeit17, 49-580285
Finanzielle Verbindlichkeiten − Held for Trading21, 24-416-1.359
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten251.470-186
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten18
Einlagen von Kreditinstituten18-3.098-5.910
Einlagen von Kunden1811.9789.591
Verbriefte Verbindlichkeiten184.2426.737
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten-251480
Derivate − Hedge Accounting2763-87
Andere Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit52-174-276
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit-8.8152.586
Einzahlungen aus Veräußerung
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Eigenkapitalinstrumente201915
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen5818-12
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 47, 4815244
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien475616
Auszahlungen für Erwerb
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Eigenkapitalinstrumente20-10
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 47, 48-479-528
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien47-101-134
Erwerb von Tochterunternehmen (abzgl. erworbener Zahlungsmittel) 1020
Cashflow aus Investitionstätigkeit-233-599
Kapitalerhöhung/Kapitalherabsetzung55-2-107
Anteilsveränderungen, die nicht zu einem Kontrollverlust führen559018
Dividendenzahlungen den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen55-754-869
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen55-91-61
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit-756-1.020
Zahlungsmittelbestand am Beginn der Periode1545.49535.685
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -8.8152.586
Cashflow aus Investitionstätigkeit -233-599
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit-756-1.020
Effekte aus Wechselkursänderungen-633
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 1535.68536.685
Zahlungsströme für Steuern, Zinsen und Dividenden (in Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit erfasst)5.2188.515
Gezahlte Ertragsteuern 13-549-315
Erhaltene Zinsen211.28622.697
Erhaltene Dividenden42938
Gezahlte Zinsen 2-5.549-13.905
Der Zahlungsmittelbestand entspricht dem Bilanzposten „Kassenbestand und Guthaben“.
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Anhang (Notes) zum Konzernabschluss der Erste Group
Allgemeine Angaben
Die Erste Group Bank AG ist die älteste Sparkasse Österreichs und ist an der Wiener Börse notiert. Zusätzlich notiert sie an der Prager Börse und an der Bukarester Börse. Der Firmensitz der Erste Group Bank AG befindet sich in 1100 Wien, Am Belvedere 1.
Der Erste Group Bank AG Konzern (nachfolgend „Erste Group“) bietet ein komplettes Angebot an Bank- und Finanzdienstleistungen wie Sparen, Asset Management (u.a. Investmentfondsgeschäft), Kredit- und Hypothekargeschäft, Investment Banking, Wertpapier- und Derivatehandel, Wertpapierverwaltung, Projektfinanzierung, Außenhandelsfinanzierung, Unternehmensfinanzierung, Kapital- und Geldmarktdienstleistungen, Devisen- und Valutenhandel, Leasing sowie Factoring an.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit dem Datum der Unterfertigung vom Vorstand aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Sowohl der Aufsichtsrat (21. März 2024) als auch die Hauptversammlung (22. Mai 2024) können Änderungen des Jahresabschlusses der Erste Group Bank AG vornehmen, die sich auf den vorliegenden Konzernabschluss auswirken können. Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat noch nicht zur Kenntnis genommen und der Jahresabschluss der Erste Group Bank AG wurde noch nicht vom Aufsichtsrat festgestellt. Dies gilt auch für die meisten Einzelabschlüsse, die für die Berechnung des Eigenmittelerfordernisses relevant sind.
Die Erste Group unterliegt den regulatorischen Anforderungen europäischer und österreichischer Aufsichtsbehörden (Nationalbank, Finanzmarktaufsicht, Single Supervisory Mechanism). Diese Rechtsvorschriften beinhalten insbesondere jene betreffend die bankaufsichtsrechtlichen Mindestkapitalerfordernisse, der Kategorisierung von Risikopositionen und außerbilanziellen Kreditrahmen, des mit Kund:innen verbundenen Kreditrisikos, des Marktrisikos (inklusive des Zins- und Währungsrisikos), des Liquiditätsrisikos und des operationellen Risikos.
Zusätzlich zum Bankgeschäft unterliegen einige Konzerngesellschaften speziellen regulatorischen Anforderungen, vor allem im Bereich der Vermögensverwaltung.
Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze
a) Grundsätze der Erstellung
Der Konzernabschluss der Erste Group für das Geschäftsjahr 2023 und die Vergleichsinformationen wurden in Übereinstimmung mit den in Kraft befindlichen IFRS Accounting Standards wie sie aufgrund der IAS-Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 in der Europäischen Union anzuwenden sind erstellt. Die Anforderungen des § 59a Bankwesengesetz (BWG) und des § 245a Unternehmensgesetzbuch (UGB) werden erfüllt.
Der vorliegende Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung.
Die Erste Group unterliegt Kapitalausschüttungsbeschränkungen auf Grund von EU-weiten Vorschriften für Kapitalanforderungen, die für alle Kreditinstitute mit Sitz in der EU gelten. Die Erste Group ist keinen sonstigen wesentlichen Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Zugang zu ihren bzw. der Nutzung ihrer Vermögenswerte oder der Begleichung der Verbindlichkeiten des Konzerns, ausgesetzt. Des Weiteren haben auch die Eigentümer:innen von nicht beherrschenden Anteilen der Tochtergesellschaften der Erste Group keine Rechte, die den Zugang des Konzerns zu seinen Vermögenswerten bzw. die Nutzung seiner Vermögenswerte oder die Fähigkeit, seine Verbindlichkeiten zu begleichen, einschränken.
Alle Beträge werden, sofern nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird, in Millionen Euro angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten. Die im Konzernabschluss verwendeten Abkürzungen werden im Abkürzungsverzeichnis am Ende dieses Berichts erläutert.
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b) Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss der Erste Group wird in Euro, der funktionalen Währung der Erste Group Bank AG, der Muttergesellschaft der Erste Group, aufgestellt. Die funktionale Währung ist die Währung des primären Wirtschaftsumfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet.
Zur Währungsumrechnung werden die Umrechnungskurse der Zentralbanken der jeweiligen Länder herangezogen. Bei Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung der Euro ist, werden die Richtkurse der Europäischen Zentralbank herangezogen.
i. Transaktionen und Salden in fremder Währung
Fremdwährungstransaktionen werden von den Konzernunternehmen zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls jeweils gültigen Wechselkurs in die funktionale Währung umgerechnet. Nachfolgend werden monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle sich daraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ ausgewiesen. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem historischen Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet, d.h. aus ihnen resultieren keine Umrechnungsdifferenzen. Nicht monetäre Posten, die zu ihrem Fair Value in einer Fremdwährung bewertet werden (z.B. Beteiligungen), werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Bemessung des Fair Values umgerechnet, sodass die Umrechnungsdifferenzen Teil des Fair Value-Ergebnisses sind.
ii. Umrechnung der Abschlüsse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen
Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe (ausländischer Tochtergesellschaften und Filialen) werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs) in Euro, die Berichtswährung der Erste Group, umgerechnet. Die Umrechnung der Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in Euro erfolgt mit dem Durchschnittskurs für die jeweilige Berichtsperiode, der auf Basis der täglichen Wechselkurse ermittelt wird. Ein im Zusammenhang mit dem Erwerb einer ausländischen Tochtergesellschaft entstehender Firmenwert, immaterielle Vermögenswerte sowie Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden an den Fair Value werden als Vermögenswerte und Schulden dieser ausländischen Tochtergesellschaft behandelt und mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Der Firmentwert der Česká spořitelna a.s. wird jedoch auf Basis der Übergangsbestimmungen in IAS 21.59 zum historischen Wechselkurs umgerechnet.
Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung ergeben, werden in dem Posten „Währungsrücklage“ in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Das kumulierte Ergebnis wird in dem Posten „Währungsrücklage“ in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Beim Abgang einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen, die bis dahin im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ berücksichtigt.
c) Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Der Konzernabschluss enthält Werte, die auf Basis von Ermessensentscheidungen sowie unter Verwendung von Schätzungen und Annahmen ermittelt worden sind. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und sonstigen Faktoren, wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse, die nach heutigem Ermessen vernünftig erscheinen. Aufgrund der mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundenen Unsicherheit könnten jedoch in zukünftigen Perioden Anpassungen des Buchwerts der entsprechenden Vermögenswerte oder Schulden erforderlich werden. Die wesentlichen Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen sind bei den Angaben zu den jeweiligen Vermögenswerten und Schulden dargestellt und betreffen insbesondere:
Steuern vom Einkommen und aktive latente Steuern (Note 13 Ertragsteuern)
SPPI-Beurteilung von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze)
Beurteilung des Geschäftsmodells von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze)
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB (Kapitel Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze, Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten)
Fair Value von Finanzinstrumenten (Note 26 Fair Value von Finanzinstrumenten)
Wertminderungen von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze, Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes und Note 40 Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen und Krisenauswirkungen)
Wertminderungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten (Kapitel Langfristige Vermögenswerte und sonstige Aktiva)
Rückstellungen (Note 53 Rückstellungen)
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Leistungsorientierte Versorgungspläne (Note 53 Rückstellungen)
Beherrschung von Tochtergesellschaften (Note 57 Tochterunternehmen)
Maßgeblicher Einfluss bei assoziierten Unternehmen und gemeinschaftliche Führung bei Gemeinschaftsunternehmen (Note 58 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen)
Anteile an strukturierten Unternehmen (Note 59 Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen)
d) Anwendung geänderter und neuer IFRS bzw. IAS
Die angewandten Rechnungslegungsgrundsätze entsprechen jenen Bilanzierungsvorschriften, die im vorangegangenen Geschäftsjahr verwendet wurden, ausgenommen jene Standards und Interpretationen, die für die Geschäftsjahre, die nach dem 1. Jänner 2023 beginnen, gültig sind. In Bezug auf neue Standards und Interpretationen sowie deren Änderungen sind nur jene angeführt, die für die Geschäftstätigkeit der Erste Group relevant sind.
VERPFLICHTEND ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Folgende Änderungen der Standards sind für das Geschäftsjahr 2023 verpflichtend anzuwenden und wurden von der EU übernommen:
IFRS 17: Versicherungsverträge
Änderungen von IAS 1: Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Änderungen von IAS 8: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
Änderungen von IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen
Änderungen von IAS 12: Internationale Steuerreform — Pillar-2-Modellregeln
Aus der Anwendung der oben genannten Änderungen in 2023 ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Erste Group. Allerdings haben die Änderungen von IAS 1 zu einer signifikanten Reduzierung der Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit Fokus auf wesentliche Informationen geführt. Darüber hinaus haben die Änderungen von IAS 12: Internationale Steuerreform Pillar-2-Modellregeln zu neuen Angaben in der Note 13 Ertragsteuer geführt.
NOCH NICHT ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Die nachstehenden Standards und Änderungen wurden vom IASB verabschiedet und veröffentlicht, müssen aber noch nicht angewendet werden. Sie wurden noch nicht von der EU übernommen:
Änderungen von IAS 21: Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse - Mangel an Umtauschbarkeit. Die Änderungen von IAS 21 wurden im August 2023 veröffentlicht und sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2025 beginnen, anzuwenden. Die Änderungen enthalten Leitlinien, mit denen spezifiziert wird, wann eine Währung umtauschbar ist und wie der Wechselkurs zu bestimmen ist, wenn sie es nicht ist. Aus der Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Erste Group erwartet.
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Ertragslage
1. Segmentberichterstattung
Die Segmentberichterstattung der Erste Group basiert auf dem Managementansatz gemäß IFRS 8, Geschäftssegmente. Diesem Ansatz entsprechend, werden die Segmentinformationen auf Basis der internen Managementberichterstattung erstellt, die von der leitenden Unternehmensinstanz regelmäßig zur Beurteilung der Ertragskraft der einzelnen Segmente und für die Zuteilung von Ressourcen herangezogen werden. In der Erste Group wird die Funktion der leitenden Unternehmensinstanz vom Vorstand ausgeübt. Die Erste Group verwendet eine Matrix-Organisationsstruktur mit geografischer Segmentierung und Business Segmenten. Da die leitende Unternehmensinstanz primär auf Basis der geografischen Segmente steuert, bilden diese die Geschäftssegmente nach IFRS 8. Um umfassendere Informationen zu bieten, werden die Ergebnisse zusätzlich nach Business Segmenten berichtet.
Geografische Segmentierung (Geschäftssegmente)
Für die Segmentberichterstattung werden geografische Segmente als Geschäftssegmente definiert, für die die Informationen auf der Grundlage des Standorts der berichtenden Gesellschaft (nicht auf jener des Risikolandes) dargestellt werden. Betreffen Informationen einen Teilkonzern, erfolgt die Zuordnung auf Basis des Standorts des jeweiligen Mutterinstituts aufgrund von Verantwortlichkeiten der lokalen Unternehmensinstanz.
Die Definition der geografischen Gebiete richtet sich nach den Kernmärkten der Erste Group und den Standorten der Tochterbanken und sonstigen Finanzinstitutsbeteiligungen. Die geografischen Gebiete bestehen aus den zwei Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa sowie einem Segment Sonstige, das die verbleibenden, nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten der Erste Group sowie die Überleitung zum Gruppenergebnis inkludiert.
Das geografische Gebiet Österreich umfasst die folgenden drei Geschäftssegmente:
Das Segment Erste Bank Oesterreich & Tochtergesellschaften (EBOe & Töchter) beinhaltet die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG (Erste Bank Oesterreich) und ihre wichtigsten Tochtergesellschaften (z.B. sBausparkasse, Salzburger Sparkasse, Tiroler Sparkasse, Sparkasse Hainburg).
Das Segment Sparkassen umfasst jene Sparkassen, die Mitglieder des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors sind und an denen die Erste Group zwar keine Mehrheitsbeteiligung hält, jedoch gemäß IFRS 10 Kontrolle ausübt. Zur Gänze bzw. mehrheitlich im Eigentum der Erste Group stehende Sparkassen Erste Bank Oesterreich, Tiroler Sparkasse, Salzburger Sparkasse und Sparkasse Hainburg – sind nicht Teil des Segments Sparkassen.
Das Segment Sonstiges Österreich-Geschäft umfasst die Erste Group Bank AG (Holding) mit ihrem Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft sowie die Erste Group Immorent GmbH, die Erste Asset Management GmbH und die Intermarket Bank AG.
Das geografische Gebiet Zentral- und Osteuropa (CEE) beinhaltet sechs Geschäftssegmente, die jeweils die Tochterbanken der Erste Group in den einzelnen CEE-Ländern beinhalten:
Tschechische Republik (umfasst den Teilkonzern Česká spořitelna)
Slowakei (umfasst den Teilkonzern Slovenská sporitel’ňa)
Rumänien (umfasst den Teilkonzern Banca Comercială Română)
Ungarn (umfasst den Teilkonzern Erste Bank Hungary)
Kroatien (umfasst den Teilkonzern Erste Bank Croatia)
Serbien (umfasst den Teilkonzern Erste Bank Serbia)
P1864#yIS1
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Das Segment Sonstige umfasst im Wesentlichen zentral gesteuerte Aktivitäten und Posten, die nicht direkt anderen Segmenten zugeordnet sind. Es beinhaltet das Corporate Center der Erste Group Bank AG (und damit Dividenden und Refinanzierungskosten von Beteiligungen sowie Verwaltungsaufwendungen), die interne Leistungsverrechnung von Servicebetrieben (Facility Management, IT, Procurement), die Bankenabgabe der Erste Group Bank AG sowie das freie Kapital der Erste Group (definiert als Differenz zwischen dem durchschnittlichen IFRS-Kapital und dem den Segmenten zugeordneten durchschnittlichen ökonomischen Kapital). Darüber hinaus sind das Bilanzstrukturmanagement der Erste Group Bank AG sowie die Konsolidierung (z.B. Überleitung zum
Konzernergebnis und Dividenden) im Segment Sonstige enthalten. Die Konsolidierung entspricht der Spalte „Konsolidierung“ in
der Business Segment Sicht (siehe Tabelle „Business Segmente (2)“).
Business Segmente
Neben den geografischen Segmenten, die die Geschäftssegmente der Erste Group darstellen, werden auch Business Segmente berichtet.
Privatkunden. Das Segment Privatkunden umfasst das Geschäft mit Privatpersonen, Kleinstunternehmen und Freiberufler:innen in der Verantwortung der Kundenbetreuer:innen des Retailvertriebs. Die Geschäftsaktivitäten werden von den lokalen Banken in Zusammenarbeit mit deren Tochtergesellschaften etwa in den Bereichen Leasing und Asset Management ausgeführt, wobei der Fokus auf den Verkauf einfacher Produkte ausgerichtet ist. Diese reichen von Hypothekar- und Konsumkrediten, Anlageprodukten, Girokonten, Sparprodukten bis zu Kreditkarten und Cross-Selling-Produkten wie Leasing, Versicherungen und Bausparprodukten.
Firmenkunden. Das Segment Firmenkunden beinhaltet das Geschäft mit Firmenkunden mit unterschiedlichem Umsatz (Klein- und Mittelunternehmen sowie Large Corporate), das gewerbliche Immobiliengeschäft sowie das Public Sector-Geschäft.
Kapitalmarktgeschäft. Das Segment Kapitalmarktgeschäft umfasst Handels- und Marktaktivitäten sowie das gesamte Kundengeschäft mit Finanzinstituten. Es steuert das Handelsbuch der Erste Group und führt unter anderem Handelsaktivitäten am Markt aus und betreibt Market Making sowie kurzfristiges Liquiditätsmanagement. Darüber hinaus sind in diesem Segment Aktivitäten mit Finanzinstituten als Kunden inkludiert.
Bilanzstrukturmanagement & Lokale Corporate Center. Das Segment Bilanzstrukturmanagement & Lokale Corporate Center (BSM & LCC) umfasst alle Bilanzstrukturaktivitäten der lokalen Einheiten und der Erste Group Bank AG (Holding) sowie die lokalen Corporate Center, welche alle Aktivitäten beinhalten, die nicht dem Kernbankengeschäft zuzurechnen sind, wie z.B. interne Servicebetriebe und Posten für die Konsolidierung lokaler Ergebnisse. Das Corporate Center der Erste Group Bank AG ist Teil des Segments Group Corporate Center.
Sparkassen. Das Segment Sparkassen ist ident mit dem Geschäftssegment Sparkassen.
Group Corporate Center. Das Segment Group Corporate Center (GCC) umfasst im Wesentlichen zentral gesteuerte Aktivitäten und Posten, die nicht direkt anderen Segmenten zugeordnet sind. Es beinhaltet das Corporate Center der Erste Group Bank AG (und damit Dividenden und Refinanzierungskosten von Beteiligungen sowie Verwaltungsaufwendungen), die interne Leistungsverrechnung von Servicebetrieben (Facility Management, IT, Procurement), die Bankenabgabe der Erste Group Bank AG sowie das freie Kapital der Erste Group (definiert als Differenz zwischen dem durchschnittlichen IFRS-Kapital und dem den Segmenten zugeordneten durchschnittlichen ökonomischen Kapital).
Konsolidierung. Konsolidierung ist kein Segment, sondern die Überleitung zum IFRS-Konzernergebnis. Beinhaltet sind Konsolidierungen zwischen Beteiligungen der Erste Group (z.B. gruppeninterne Refinanzierung, interne Kostenverrechnungen). Konsolidierungen innerhalb von Teilkonzernen sind den jeweiligen Segmenten zugeordnet.
Dividendeneliminierungen zwischen Erste Group Bank AG und den vollkonsolidierten Beteiligungen erfolgen im Segment Group Corporate Center. Konsolidierungsdifferenzen, die zwischen einzelnen Segmenten entstehen und über die Laufzeit einer zugrundeliegenden Transaktion ausgeglichen werden, werden im Group Corporate Center dargestellt.
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Bewertungsgrundlagen
Die Gewinn- und Verlustrechnung des Segmentberichts basiert auf jenen Kennzahlen, die dem Vorstand der Erste Group zur Ressourcenzuteilung und für die Beurteilung der Ertragskraft der Segmente vorgelegt werden. Sowohl die Managementberichterstattung als auch der Segmentbericht der Erste Group basiert auf den IFRS-Vorschriften. Für den Segmentbericht kamen die gleichen Rechnungslegungsstandards, Methoden und Bewertungsvorschriften wie bei der Ermittlung des konsolidierten Konzernergebnisses zur Anwendung.
Die Zinserträge sind nicht gesondert vom Zinsaufwand für die berichtspflichtigen Segmente ausgewiesen. Diese Kennzahlen sind auf Nettobasis unter Zinsüberschuss dargestellt, was der internen Berichterstattung an die leitende Unternehmensinstanz entspricht. Dieser stützt sich auf die Nettozinserträge, um die Ertragskraft der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation der Ressourcen für die Segmente zu treffen. Der Provisionsüberschuss sowie der sonstige betriebliche Erfolg werden ebenfalls auf Nettobasis gemäß der internen Berichtserstattung an die leitende Unternehmensinstanz ausgewiesen.
Der Kapitalverbrauch je Segment wird vom Management der Erste Group regelmäßig zur Beurteilung der Ertragskraft der Segmente berücksichtigt. Für die Berechnung des durchschnittlich zugeordneten Kapitals werden das Kreditrisiko, das Marktrisiko und operationelle Risiko sowie das strategische Geschäftsrisiko herangezogen. Im Rahmen der regelmäßigen internen Berichterstattung an den Vorstand der Erste Group werden die Summe der Aktiva und die Summe der Verbindlichkeiten sowie die risikogewichteten Aktiva und das zugeordnete Kapital pro Segment ausgewiesen. Das gesamte durchschnittlich zugeordnete Kapital der Gruppe entspricht dem gesamten durchschnittlichen Eigenkapital der Gruppe.
Für die Messung und Beurteilung der Ertragskraft der Segmente werden in der Erste Group auch die Verzinsung des zugeordneten Kapitals sowie die Kosten-Ertrags-Relation herangezogen. Die Verzinsung auf das zugeordnete Kapital wird pro Segment aus dem Nettoperiodenergebnis vor Minderheiten in Relation zum durchschnittlich zugeordneten Kapital berechnet. Die Kosten-Ertrags-Relation pro Segment wird aus den Betriebsaufwendungen (Verwaltungsaufwand) in Relation zu den Betriebserträgen (Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Dividendenerträgen, Handelsergebnis, Gewinnen/Verlusten von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten, Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen, Mieterträgen aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen) berechnet.
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Geschäftssegmente: Geografische Segmentierung – Überblick
ÖsterreichZentral- und OsteuropaSonstigeGesamte Gruppe
in EUR Mio1-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 23
Zinsüberschuss2.5663.7153.1603.3322251815.9517.228
Provisionsüberschuss1.3961.4821.1341.269-77-1112.4522.640
Dividendenerträge1823437122938
Handelsergebnis-12877326359-977319-779754
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)5212-6743747-360731-306
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen30716871823
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen1411504238-15-13168175
Verwaltungsaufwand-2.195-2.401-2.118-2.338-262-281-4.575-5.020
davon Abschreibung und Amortisation-160-168-277-275-114-117-551-560
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)-10-50-12-1-1-52-13
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)0-3-25-392-87-23-128
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-158-101-134-21-8-6-300-128
Sonstiger betrieblicher Erfolg-56-87-285-308-58-72-399-468
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft-41-22-124-137-22-25-187-183
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen1.6392.8671.9942.341-410-4133.2224.795
Steuern vom Einkommen-418-642-376-434237202-556-874
Periodenergebnis1.2212.2251.6181.906-173-2112.6663.921
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis442836578225502923
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis7791.3901.5611.824-175-2172.1652.998
         
Betriebserträge4.0485.4594.6065.059-83348.57110.552
Betriebsaufwendungen-2.195-2.401-2.118-2.338-262-281-4.575-5.020
Betriebsergebnis1.8533.0582.4882.721-345-2473.9965.532
         
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)62.67363.40553.15156.8723.4582.465119.282122.742
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital9.7129.2369.91310.7074.6607.05824.28427.001
Kosten-Ertrags-Relation 54,2%44,0%46,0%46,2%>100%>100%53,4%47,6%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital12,6%24,1%16,3%17,8%-3,7%-3,0%11,0%14,5%
Summe Aktiva (Periodenende)204.979210.346142.554151.733-23.669-24.924323.865337.155
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)166.197161.196129.479137.3452.88410.113298.560308.654
         
Wertminderungen-157-103-196-83-24-20-377-206
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing-159-190-93-21-2014-272-198
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)189-41012-20-2870
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert00-5-900-5-9
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen00-6-1-15-4-21-5
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte0-2-51-52-1-11-52-64
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Geschäftssegmente: Geografisches Gebiet Österreich
EBOe & TöchterSparkassenSonstiges Österreich-GeschäftÖsterreich
in EUR Mio1-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 23
Zinsüberschuss7091.2001.2231.8926346232.5663.715
Provisionsüberschuss4805056236562933211.3961.482
Dividendenerträge67863101823
Handelsergebnis-5829-70530-5-12877
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)57-211611-22215212
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen3-1000130
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen526043414550141150
Verwaltungsaufwand-689-747-1.143-1.259-363-394-2.195-2.401
davon Abschreibung und Amortisation-42-46-85-84-32-39-160-168
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)-100000-10
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)001-4-110-3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-31-53-62-182-64135-158-101
Sonstiger betrieblicher Erfolg-35-68-26-34515-56-87
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft-23-16-18-500-41-22
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen4959106141.1805307781.6392.867
Steuern vom Einkommen-140-202-157-261-121-178-418-642
Periodenergebnis3557074569194105991.2212.225
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis3526399797813442836
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis320681571224025867791.390
         
Betriebserträge1.2501.7781.8442.6609541.0214.0485.459
Betriebsaufwendungen-689-747-1.143-1.259-363-394-2.195-2.401
Betriebsergebnis5621.0317011.4015916261.8533.058
         
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)15.45415.15727.28027.43319.93920.81562.67363.405
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital2.4332.1724.6654.4562.6152.6089.7129.236
Kosten-Ertrags-Relation 55,1%42,0%62,0%47,3%38,1%38,6%54,2%44,0%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital14,6%32,6%9,8%20,6%15,7%23,0%12,6%24,1%
Summe Aktiva (Periodenende)59.24958.66780.47181.59465.25970.085204.979210.346
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)56.57455.52474.39974.58635.22331.085166.197161.196
         
Wertminderungen-31-53-62-185-65135-157-103
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing-34-76-67-198-5884-159-190
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)323516-751189
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert00000000
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen00000000
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte000-2000-2
44
Geschäftssegmente: Geografisches Gebiet Zentral- und Osteuropa
TschechienSlowakeiRumänienUngarnKroatienSerbienZentral- und Osteuropa
in EUR Mio1-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 23
Zinsüberschuss1.4171.320450514530637396357285403831013.1603.332
Provisionsüberschuss38745419220819120522325511712423241.1341.269
Dividendenerträge32111100000043
Handelsergebnis1521742422123111-1829401567326359
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)-18-742251-54113-2100-6743
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen393401001100716
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen990018981087024238
Verwaltungsaufwand-868-964-307-332-381-418-247-270-240-264-74-91-2.118-2.338
davon Abschreibung und Amortisation-111-116-35-34-52-50-41-35-33-31-6-10-277-275
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)-50-110000000000-50-12
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)-26000001-170-2100-25-39
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-26-34-32-15-80-9-1814246-20-9-134-21
Sonstiger betrieblicher Erfolg-68-71-11-9-37-33-139-174-27-22-31-285-308
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft000000-124-1370000-124-137
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen91481232039537050315130422429215351.9942.341
Steuern vom Einkommen-156-133-71-88-73-120-26-39-50-52-1-3-376-434
Periodenergebnis75968024930729738312526517424014321.6181.906
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis000000005475365782
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis75867924930729738312526512016411261.5611.824
               
Betriebserträge1.9521.8946717518689645547634495521121344.6065.059
Betriebsaufwendungen-868-964-307-332-381-418-247-270-240-264-74-91-2.118-2.338
Betriebsergebnis1.08492936441948754630749420928938432.4882.721
               
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)22.37424.5509.23210.0398.5299.2465.1164.8336.0716.2461.8291.95853.15156.872
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital3.8484.4121.4881.5241.8001.8511.2481.5321.2321.0772973119.91310.707
Kosten-Ertrags-Relation 44,5%50,9%45,8%44,2%43,9%43,3%44,6%35,3%53,4%47,7%66,5%67,7%46,0%46,2%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital19,7%15,4%16,8%20,1%16,5%20,7%10,0%17,3%14,2%22,3%4,7%10,3%16,3%17,8%
Summe Aktiva (Periodenende)68.00272.71623.75226.46919.97221.87712.71712.51214.98014.7523.1323.408142.554151.733
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)62.29266.87121.56623.99517.73819.36911.60111.04313.51913.0772.7632.989129.479137.345
               
Wertminderungen-72-67-36-15-86-10-24-274146-20-9-196-83
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing-30-45-36-24-67-6-1447160-17-11-93-21
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)41049-13-4-4-3-28-14-31-410
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert000000-5-90000-5-9
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen00-6-100000000-6-1
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte-46-3322-6-10-20-1000-51-52
45
Business Segmente (1)
PrivatkundenFirmenkundenKapitalmarktgeschäftBSM&LCC
in EUR Mio1-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 23
Zinsüberschuss2.6433.2631.5421.931526386-283-558
Provisionsüberschuss1.2701.391370410289312-84-96
Dividendenerträge0002381110
Handelsergebnis15816914911656106-915359
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten zum FVPL-5911149-3313818-464
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen37380030
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen69111113002628
Verwaltungsaufwand-2.227-2.429-592-665-246-265-122-138
davon Abschreibung und Amortisation-259-266-69-70-13-14-11-9
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten zu AC-2-10000-50-11
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten nicht zum FVPL001001-26-125
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-135-56-10510410615
Sonstiger betrieblicher Erfolg-101-111-57-82-34-33-155-163
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft-80-84-39-54-10-16-180
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen1.5572.3541.4261.945561528-770-1.144
Steuern vom Einkommen-306-424-281-374-113-102125166
Periodenergebnis1.2511.9311.1451.571448426-644-977
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis333562755507
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis1.2181.8961.0831.496444422-644-984
         
Betriebserträge4.0224.9502.1792.589841826-422-721
Betriebsaufwendungen-2.227-2.429-592-665-246-265-122-138
Betriebsergebnis1.7952.5211.5871.923595560-545-859
         
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)22.45824.31155.85857.2643.6004.0097.2698.037
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital3.7913.7085.8416.1781.1029755.9176.701
Kosten-Ertrags-Relation 55,4%49,1%27,2%25,7%29,2%32,1%-29,0%-19,2%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital33,0%52,1%19,6%25,4%40,7%43,7%-10,9%-14,6%
Summe Aktiva (Periodenende)74.94177.12776.01680.48647.66551.88584.69285.702
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)113.825113.50941.62544.87544.63841.87165.21874.491
         
Wertminderungen-154-56-1219910-20-42
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing-148-73-44581-5310
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)1317-6146-1535
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert-5000000-9
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen000000-6-1
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte-140-16-500-21-46
46
Business Segmente (2)
SparkassenGroup Corporate CenterKonsolidierungenGesamte Gruppe
in EUR Mio1-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 231-12 221-12 23
Zinsüberschuss1.2231.892138247162675.9517.228
Provisionsüberschuss62365612-3-28-302.4522.640
Dividendenerträge86712002938
Handelsergebnis-7053-170-140-49-779754
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)1611-151300731-306
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen0087001823
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen4341-18-14-1-2168175
Verwaltungsaufwand-1.143-1.259-964-1.075720812-4.575-5.020
davon Abschreibung und Amortisation-85-84-134-1382122-551-560
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)000-100-52-13
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)1-42-100-23-128
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-62-182-4-800-300-128
Sonstiger betrieblicher Erfolg-26-34687754-713-798-399-468
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft-18-5-22-2500-187-183
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen6141.180-165-69003.2224.795
Steuern vom Einkommen-157-26117512000-556-874
Periodenergebnis4569191051002.6663.921
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis3997972500502923
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis57122846002.1652.998
         
Betriebserträge1.8442.660115262-7-148.57110.552
Betriebsaufwendungen-1.143-1.259-964-1.075720812-4.575-5.020
Betriebsergebnis7011.401-849-8137137983.9965.532
         
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)27.28027.4332.8181.68800119.282122.742
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital4.6654.4562.9684.9830024.28427.001
Kosten-Ertrags-Relation 62,0%47,3%>100%>100%>100%>100%53,4%47,6%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital9,8%20,6%0,3%1,0%  11,0%14,5%
Summe Aktiva (Periodenende)80.47181.5945.4643.973-45.385-43.611323.865337.155
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)74.39974.5864.2812.978-45.426-43.656298.560308.654
         
Wertminderungen-62-185-21-2300-377-206
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing-67-198-161100-272-198
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)51612-1900-2870
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert000000-5-9
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen00-15-400-21-5
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte0-2-1-1100-52-64
47
2. Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss wird in Zinserträge, sonstige ähnliche Erträge, Zinsaufwendungen und sonstige ähnliche Aufwendungen aufgegliedert. Maßgeblich für die Zuordnung zu diesen Posten ist, ob die Effektivzinsmethode für die Erfassung von Zinserträgen und -aufwendungen gemäß IFRS 9 verpflichtend anzuwenden ist.
„Zinserträge“ betreffen Erlöse aus Zinsen von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten und erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst, wie im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“ beschrieben.
In dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ sind zinsähnliche Erträge enthalten, die aus nicht derivativen finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten, Hedge Accounting Derivaten, Forderungen aus Finanzierungsleasing und negativen Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten resultieren. Zu den Negativzinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten zählen auch Gebühren, die auf Einlagen von Geschäftskunden auf Basis eines bestimmten Prozentsatzes der ausstehenden Salden erhoben werden.
Der Posten „Zinsaufwendungen“ betrifft Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten, die unter Verwendung der Effektivzinsmethode berechnet werden.
In dem Posten „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ sind zinsähnliche Aufwendungen enthalten, die aus nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten, Hedge Accounting Derivaten, negativen Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten, Leasingverbindlichkeiten, IFRS 9 und IAS 37 Rückstellungen (Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes durch bloßen Zeitablauf) sowie Nettoverpflichtungen aus Versorgungsplänen nach IAS 19 (Nettozinskosten auf Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsrückstellungen) resultieren.
Zinserträge und sonstige ähnliche Erträge enthalten Zinserträge aus Krediten und Darlehen an Kreditinstitute und Kunden, aus Kassenbeständen und Guthaben, aus Schuldverschreibungen aller Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte, aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie aus Forderungen aus Finanzierungsleasing. Zu den Zinsaufwendungen und sonstigen ähnlichen Aufwendungen zählen neben Zinsaufwendungen für Einlagen von Kreditinstituten und Kunden auch Zinsaufwendungen für begebene Schuldverschreibungen und für sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aller Bewertungskategorien sowie Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus enthält der Zinsüberschuss Zinsen aus derivativen Finanzinstrumenten.
Zusätzlich werden Modifikationsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten in Stufe 1 in den Zinserträgen ausgewiesen. Weiters wird der noch nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im Effektivzinssatz berücksichtigt wurden, bei der Ausbuchung von Vermögenswerten in Stufe 1 und 2 am Ausbuchungstag in den Zinserträgen erfasst.
in EUR Mio1-12 221-12 23
Finanzielle Vermögenswerte AC8.37814.663
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI244382
Zinserträge8.62315.045
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL6684
Finanzielle Vermögenswerte HfT2.3454.177
Derivate - Hedge Accounting, Zinsrisiken-119-80
Sonstige Vermögenswerte131247
Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten19517
Sonstige ähnliche Erträge2.6184.446
Zinserträge und sonstige ähnliche Erträge11.24019.490
   
Finanzielle Verbindlichkeiten AC-2.569-6.873
Zinsaufwendungen-2.569-6.873
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL-257-342
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT-2.367-4.509
Derivate − Hedge Accounting, Zinsrisiken38-480
Sonstige Verbindlichkeiten-30-57
Negative Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten-104-2
Sonstige ähnliche Aufwendungen-2.720-5.389
Zinsaufwendungen und sonstige ähnliche Aufwendungen-5.290-12.262
   
Zinsüberschuss5.9517.228
48
In den verschiedenen Posten für Zinserträge sind Zinserträge von wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von EUR 168 Mio (2022: EUR 100 Mio) erfasst.
Die in den Zeilen „Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten“ und „Negative Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten“ ausgewiesenen Beträge betreffen großteils das Interbankengeschäft sowie Einlagen und Refinanzierungen bei Zentralnotenbanken.
Im Jahr 2022 enthalten die Zinsaufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten auch Schätzungsanpassungsverluste aus TLTRO III in Höhe von EUR 129 Mio. Für weitere Details siehe Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
3. Provisionsüberschuss
Die Erste Group erhält aus verschiedenen Dienstleistungen, die sie für Kund:innen erbringt, Gebühren und Provisionen. Provisionserträge werden auf Basis der im Vertrag mit der Kund:in spezifizierten Gegenleistung bewertet. Die Erste Group erfasst diese Erlöse, wenn sie eine zugesagte Leistung an eine Kund:in überträgt.
Provisionen aus der Erbringung von Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum werden periodengerecht über den entsprechenden Zeitraum abgegrenzt. Darin enthalten sind Provisionen aus Kreditzusagen, erhaltene Prämien für Finanzgarantien und andere Provisionen aus dem Kreditgeschäft, Provisionserträge aus der Vermögensverwaltung, dem Depotgeschäft und sonstige Verwaltungs- und Beratungsgebühren sowie Gebühren aus dem Versicherungsvermittlungsgeschäft. Die Leistungen, die über einen bestimmten Zeitraum erbracht werden, beinhalten auch Zahlungsverkehrsdienstleistungen wie beispielsweise periodische Kartengebühren.
Provisionserträge aus transaktionsbezogenen Leistungen werden nach Abschluss der jeweiligen Transaktion erfasst. Dazu gehören der Erwerb und der Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren für Kund:innen oder Devisentransaktionen, sowie Vermittlungsprovisionen aus Leistungen wie dem Verkauf von Fonds- oder Versicherungsprodukten. Transaktionsbasierte Leistungen beinhalten auch Zahlungsverkehrsdienstleistungen wie beispielsweise Behebungsgebühren.
Ein Vertrag mit einer Kund:in, der im Ansatz eines Finanzinstruments resultiert, kann teilweise in den Anwendungsbereich des IFRS 9 und teilweise in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen. In so einem Fall wendet die Erste Group zuerst IFRS 9 zur Separierung und Bewertung jener Vertragsbestandteile im Anwendungsbereich des IFRS 9 an. Erst nachgelagert wird IFRS 15 auf die übrigen Vertragsbestandteile angewendet. Beispielsweise werden in einem Kreditvertrag vereinbarte Verwaltungsgebühren, die nicht integraler Bestandteil der Effektivverzinsung eines Finanzinstruments sind, im Provisionsüberschuss berücksichtigt.
49
1-12 221-12 23
in EUR MioErträgeAufwendungenErträgeAufwendungen
Wertpapiere282-56275-60
Emissionen47-152-1
Überweisungsaufträge217-43212-46
Sonstige18-1212-13
Clearing und Abwicklung2-44-1
Vermögensverwaltung524-49574-50
Depotgeschäft123-16135-17
Treuhandgeschäfte1010
Zahlungsverkehrsdienstleistungen1.340-2361.473-269
Kartengeschäft406-158452-178
Sonstige934-791.021-91
Vermittlungsprovisionen274-8286-11
Fondsprodukte24-223-2
Versicherungsprodukte211-1235-2
Devisentransaktionen37-325-2
Sonstige(s)3-33-5
Strukturierte Finanzierungen1010
Servicegebühren − Verbriefungen0-100
Kreditgeschäft218-38250-32
Erhaltene, gegebene Garantien94-3100-5
Erhaltene, gegebene Kreditzusagen43-151-1
Sonstiges Kreditgeschäft81-3399-26
Sonstige(s)123-27105-25
Provisionserträge und -aufwendungen2.889-4363.104-464
     
Provisionsüberschuss2.4522.640
Provisionen aus der Vermögensverwaltung sowie aus dem Depot- und Treuhandgeschäft sind Gebühren, die die Erste Group für Geschäfte, in denen sie Vermögenswerte für Kund:innen treuhändig hält oder anlegt, verdient. Diese beliefen sich auf EUR 644 Mio (2022: EUR 584 Mio). Im Provisionsüberschuss sind Erträge aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 1.186 Mio (2022: EUR 1.086 Mio) enthalten, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden.
Der Gesamtbetrag der Erträge aus Verwaltungs- und Agenturdienstleistungen gegenüber Dritten beträgt EUR 919 Mio (2022: EUR 850 Mio).
4. Dividendenerträge
Dividendenerträge werden erfasst, sobald ein Rechtsanspruch auf Zahlung besteht. Dieser Posten umfasst Dividenden aus sämtlichen Aktien und sonstigen Eigenkapitalinstrumenten, d.h. solche, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie solche, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden und entweder zum FVPL oder zum FVOCI bewertet werden.
in EUR Mio1-12 221-12 23
Finanzielle Vermögenswerte HfT39
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL1820
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI99
Dividendenerträge2938
5. Handelsergebnis
Das Handelsergebnis umfasst sämtliche Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen (Clean Price) von im Handelsbestand gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, inklusive aller Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument designiert sind, sowie Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung. Das Handelsergebnis umfasst weiters Erträge und Aufwendungen aus Ineffektivitäten von Fair Value Hedges und Cashflow Hedges. Außerdem werden Währungsgewinne und -verluste aus sämtlichen monetären Vermögenswerten und Schulden und aus Devisenkassageschäften in diesem Posten ausgewiesen.
Die Rechnungslegungsgrundsätze für die Erfassung von Währungsgewinnen und -verlusten sind im Kapitel „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze b) Währungsumrechnung: i. Transaktionen und Salden in fremder Währung“ dargestellt. Informationen zum Hedge Accounting sind in der Note 27 Hedge Accounting beschrieben.
50
in EUR Mio
1-12 22
1-12 23
Wertpapier- und Derivativgeschäft
-853
343
Devisentransaktionen
86
407
Ergebnis aus Hedge Accounting
-11
4
Handelsergebnis
-779
754
6. Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Fair Value-Änderungen (Clean Price) von nicht zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, sowie Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung. Dies betrifft sowohl nicht zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte, die in diese Kategorie gewidmet wurden, als auch solche, die verpflichtend zum FVPL bewertet werden. Darüber hinaus werden Gewinne und Verluste (Clean Price) von finanziellen Verbindlichkeiten, die in die FVPL-Kategorie gewidmet wurden, einschließlich Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung in diesem Posten ausgewiesen. Die Fair Value-Änderungen, die auf Änderungen des eigenen Kreditrisikos der Verbindlichkeiten zurückzuführen sind, werden jedoch im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.
in EUR Mio1-12 221-12 23
Ergebnis aus der Bewertung/dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten – designiert zum FVPL-197
Ergebnis aus der Bewertung/dem Rückkauf von finanziellen Verbindlichkeiten – designiert zum FVPL940-480
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten – designiert zum FVPL921-473
Ergebnis aus der Bewertung/dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten – verpflichtend zum FVPL-189168
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten731-306
7. Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und aus Operating-Leasingvereinbarungen werden linear über die Laufzeit der Leasingverträge erfasst. Betriebliche Aufwendungen im Zusammenhang mit als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien sind im Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst. Für Details verweisen wir auf Note 12 Sonstiger betrieblicher Erfolg.
in EUR Mio1-12 221-12 23
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien113129
Sonstige Operating-Leasing-Verträge5446
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen168175
8. Verwaltungsaufwand
PERSONALAUFWAND
In den Personalaufwendungen werden Löhne und Gehälter, Aufwendungen aus variablen Vergütungsbestandteilen, gesetzliche und freiwillige Sozialaufwendungen, personalabhängige Steuern und Abgaben erfasst. Dienstzeitaufwendungen aus Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsgeldverpflichtungen und Neubewertungen von Jubiläumsgeldverpflichtungen sind ebenfalls in diesem Posten dargestellt. Weiters können Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsrückstellungen Teil des Personalaufwands sein.
Für Informationen zur Vergütung (inklusive erfolgsabhängiger Vergütung) von Vorstandsmitgliedern verweisen wir auf Note 60 Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen. Für Informationen zur anteilsbasierten Vergütung des Vorstands und der Mitarbeiter:innen verweisen wir auf Note 61 Anteilsbasierte Vergütung.
SACHAUFWAND
Im Sachaufwand sind insbesondere IT-Aufwand, Raumaufwand sowie Aufwendungen für den Bürobetrieb, Aufwand für Werbung und Marketing und Rechts- und Beratungsaufwendungen enthalten. Weiters beinhaltet dieser Posten Aufwendungen für Einzahlungen in die Einlagensicherung. Auch Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsrückstellungen können im Sachaufwand ausgewiesen werden.
51
ABSCHREIBUNG UND AMORTISATION
Dieser Posten beinhaltet Abschreibungen auf Sachanlagen, auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und auf immaterielle Vermögenswerte, sowie Abschreibungen der im Rahmen von IFRS 16 bilanzierten Nutzungsrechte.
Verwaltungsaufwand
in EUR Mio1-12 221-12 23
Personalaufwand-2.668-2.991
Laufende Bezüge-2.049-2.286
Sozialversicherung-488-530
Langfristige Personalrückstellungen1-24
Sonstiger Personalaufwand-131-152
Sachaufwand-1.356-1.468
Beiträge zur Einlagensicherung-143-114
IT-Aufwand-488-549
Raumaufwand-186-208
Aufwand Bürobetrieb-152-160
Werbung/Marketing/Veranstaltungen-193-222
Rechts- und Beratungskosten-126-134
Sonstiger Sachaufwand-69-81
Abschreibung und Amortisation-551-560
Software und andere immaterielle Vermögenswerte-192-190
Selbst genutzte Immobilien -161-167
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien-29-31
Kundenstock-7-7
Betriebs- und Geschäftsausstattung und sonstige Sachanlagen-161-163
Verwaltungsaufwand-4.575-5.020
Im Personalaufwand sind Aufwendungen aus beitragsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von EUR 54 Mio (2022: EUR 48 Mio) berücksichtigt.
Durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:innen (gewichtet nach Beschäftigungsgrad)
1-12 22
1-12 23
Österreich
15.686
16.047
Erste Group Bank AG, Erste Bank Oesterreich und Tochtergesellschaften
8.561
8.884
Sparkassen
7.125
7.163
Außerhalb Österreichs
29.271
29.662
Teilkonzern Česká spořitelna
9.846
9.975
Teilkonzern Banca Comercială Română
5.303
5.495
Teilkonzern Slovenská sporitel’ňa
3.618
3.559
Teilkonzern Erste Bank Hungary
3.272
3.340
Teilkonzern Erste Bank Croatia
3.240
3.273
Teilkonzern Erste Bank Serbia
1.212
1.301
Sparkassen Tochtergesellschaften
1.523
1.537
Sonstige Tochtergesellschaften und ausländische Filialen
1.257
1.181
Gesamt
44.957
45.709
9. Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen und sonstigen Ausbuchungsereignissen von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 werden jedoch im Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
52
in EUR Mio1-12 221-12 23
Gewinne aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten AC01
Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten AC-52-14
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten-52-13
10. Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen und sonstigen Ausbuchungsereignissen von finanziellen Vermögenswerten zum FVOCI, finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten und sonstigen Finanzinstrumenten, die nicht zum FVPL bilanziert werden, wie beispielsweise Forderungen aus Finanzierungsleasing oder Finanzgarantien. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 werden jedoch im Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
in EUR Mio1-12 221-12 23
Verkauf von finanziellen Vermögenswerten FVOCI-24-139
Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten AC110
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten-23-128
11. Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Wertminderungen und Auflösungen von Wertminderungen aller Arten von Finanzinstrumenten, auf die das IFRS 9-Wertminderungsmodell erwarteter Kreditverluste anwendbar ist. Darüber hinaus werden Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen, Modifikationsgewinne und -verluste für finanzielle Vermögenswerte in Stufe 2 und Stufe 3 und POCI-Vermögenswerte sowie Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 und POCI-Vermögenswerten in diesem Posten dargestellt.
in EUR Mio1-12 221-12 23
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI-19
Finanzielle Vermögenswerte AC-293-202
Zuführung/Auflösung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)-355-259
Direktabschreibungen-9-7
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte 7979
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen-8-15
Forderungen aus Finanzierungsleasing22-5
Zuführung/Auflösung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)19-5
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte 31
Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien-2870
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-300-128
In der nachfolgenden Tabelle wird die Veränderung der in der Bilanz erfassten Wertberichtigungen für Kreditrisiken dem Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten gegenübergestellt.
53
Änderungen Wertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR MioErgebnis aus Wertminderungen von Finanz-instrumentenSonstige erfolgswirksame ÄnderungenErfolgsneutrale ÄnderungenGesamt
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Jän 23   -4.506
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)-236  -236
Erhöhung durch Zeitablauf (Aufzinsung) -108 -108
Ausbuchungen aufgrund von Verkäufen  4040
Abschreibungen  289289
Änderungen Konsolidierungskreis  33
Währungsdifferenzen 17 17
Sonstige -29 -29
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Dez 23   -4.530
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten als POCI klassifiziert 50   
Direktabschreibungen-7   
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte 80   
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen-15   
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-128   
Änderungen Wertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR MioErgebnis aus Wertminderungen von Finanz-instrumentenSonstige erfolgswirksame ÄnderungenErfolgsneutrale ÄnderungenGesamt
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Jän 22   -4.447
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)-379  -379
Erhöhung durch Zeitablauf (Aufzinsung) -91 -91
Ausbuchungen aufgrund von Verkäufen  4444
Abschreibungen  381381
Änderungen Konsolidierungskreis  -2-2
Währungsdifferenzen -11 -11
Sonstige -1 -1
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Dez 22   -4.506
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten als POCI klassifiziert 14   
Direktabschreibungen-9   
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte 82   
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen-8   
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten-300   
12. Sonstiger betrieblicher Erfolg
Im sonstigen betrieblichen Erfolg sind grundsätzlich all jene Erträge und Aufwendungen der Erste Group ausgewiesen, die nicht unmittelbar der laufenden Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind.
Der sonstige betriebliche Erfolg beinhaltet Erträge aus der Auflösung von und Aufwendungen aus der Zuführung zu Rückstellungen im Anwendungsbereich von IAS 37. Weiters werden Wertminderungen und Aufholungen von Wertminderungen sowie Ergebnisse aus dem Verkauf von Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und immateriellen Vermögenswerten im sonstigen betrieblichen Erfolg dargestellt. Dieser Posten beinhaltet auch etwaige Wertminderungen von Firmenwerten.
Darüber hinaus beinhaltet der sonstige betriebliche Erfolg Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds, sonstige Steuern sowie Veräußerungsergebnisse von At Equity-bewerteten Unternehmensbeteiligungen und Gewinne und Verluste aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften.
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft werden ebenfalls als Teil des sonstigen betrieblichen Erfolges berücksichtigt. Eine Verbindlichkeit oder eine Rückstellung für Steuern und Abgaben wird bilanziert, wenn eine Tätigkeit durchgeführt wird, die aufgrund der gesetzlichen Vorschriften die Verpflichtung zur Leistung der Abgabe auslöst.
54
in EUR Mio1-12 221-12 23
Sonstige betriebliche Aufwendungen-520-475
Zuführung - Sonstige Rückstellungen-176-162
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft-187-183
Bankenabgabe-128-112
Finanztransaktionssteuer-59-71
Sonstige Steuern-13-7
Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds-139-113
Wertberichtigung von Firmenwerten-5-9
Sonstige betriebliche Erträge222140
Auflösung - Sonstige Rückstellungen222140
Ergebnis aus Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und immateriellen Vermögenswerten-19-55
Ergebnis aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen-82-77
Sonstiger betrieblicher Erfolg-399-468
Die betrieblichen Aufwendungen (inklusive Reparaturen und Instandhaltungskosten) für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, mit denen Mieteinnahmen erzielt wurden, beliefen sich auf EUR 42 Mio (2022: EUR 36 Mio).
Im „Ergebnis aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen“ sind in den Berichtsjahren 2022 und 2023 keine Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten enthalten.
13. Ertragsteuer
Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich als Erträge oder Aufwendungen erfolgswirksam in der jeweiligen Periode erfasst. Jedoch werden Steuern, die sich auf Posten beziehen, die über das „Sonstige Ergebnis“ oder direkt im Eigenkapital erfasst werden, korrespondierend ebenfalls im „Sonstigen Ergebnis“ oder direkt im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Kuponzahlungen auf von der Erste Group Bank AG begebene Eigenkapitalinstrumente, die als zusätzliches Kernkapital (AT1) angerechnet werden, sind in Österreich als Betriebsausgabe steuerlich abzugsfähig. Da die AT1 Kupons als Gewinnausschüttung betrachtet werden, sind die Steuereffekte in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen.
PILLAR 2
Im Dezember 2022 wurde das EU-weite Mindestbesteuerungssystem Pillar 2 als EU-Richtlinie beschlossen und ist auch für die Erste Group als international tätiger Konzern relevant. Zum 31. Dezember 2023 wendet die Erste Group die vorübergehende Ausnahme von den Anforderungen des IAS 12 an, nach der ein Unternehmen limitierte Angaben über latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten im Zusammenhang mit den vorgeschlagenen OECD/G20 BEPS-Pillar-2-Modell-Regeln angeben muss.
Erwartete Auswirkung. In einigen Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, sind bereits Gesetze betreffend Pillar 2 in Kraft getreten bzw. zur Begutachtung veröffentlicht worden. Diese Regelungen sind für das mit dem 1. Jänner 2024 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. Da die Erste Group in den Anwendungsbereich der verabschiedeten bzw. zur Begutachtung veröffentlichten Gesetze fällt, hat sie die potenziellen Auswirkungen der Pillar-2 Regelungen auf die Höhe ihrer Ertragsteuern untersucht. Die Schätzungen basieren auf den aktuell verfügbaren Informationen bezüglich der finanziellen Ertragslage der einzelnen Unternehmen des Konzerns. Das Resultat der Evaluierung zeigt, dass der effektive Steuersatz gemäß der Pillar-2 Regelungen in den meisten Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, über 15% liegt. In einigen Ländern liegt der effektive Pillar-2 Steuersatz knapp unter 15%. Die Erste Group rechnet in diesen Ländern nicht mit einer wesentlichen Belastung durch die Pillar-2 Regelungen.
WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, ANNAHMEN UND SCHÄTZUNGEN
Ermessensentscheidungen sind erforderlich, um auf Basis des wahrscheinlichen Zeitpunkts und der Höhe zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie zukünftiger Steuerplanungsstrategien festzustellen, in welcher Höhe aktive latente Steuern anzusetzen sind. Dazu wird ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Im Zusammenhang mit ertragsteuerlichen Unsicherheiten in der Bilanzierung wurde durch die Gewichtung möglicher Ergebnisszenarien Rechnung getragen.
Die Steuern vom Einkommen beinhalten die in den einzelnen Konzernunternehmen auf Grundlage der steuerlichen Ergebnisse errechneten laufenden Ertragsteuern, Ertragsteuerkorrekturen für Vorjahre sowie die Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen.
55
in EUR Mio1-12 221-12 23
Laufender Steueraufwand/-ertrag-578-801
laufende Periode-569-819
Vorperiode-918
Latenter Steueraufwand/-ertrag22-73
laufende Periode16-74
Vorperiode62
Gesamt-556-874
Die nachstehende Überleitungsrechnung stellt den Zusammenhang zwischen den rechnerischen und ausgewiesenen Steuern vom Einkommen dar:
in EUR Mio1-12 221-12 23
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen3.2224.795
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum österreichischen Ertragsteuersatz (24%)-806-1.151
Auswirkung abweichender Steuersätze161207
Steuerminderungen aufgrund steuerbefreiter Beteiligungserträge und sonstiger steuerbefreiter Erträge179178
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen-216-220
Auswirkungen von Konzernsachverhalten auf die Steuerlatenzen13-91
Zuschreibung von aktiven Steuerlatenzen aus Verlustvorträgen, die in Vorperioden nicht angesetzt wurden108141
Zuschreibung von aktiven Steuerlatenzen aus temporären Differenzen, die in Vorperioden nicht angesetzt wurden7234
Nicht-Ansatz von temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen, die in der Berichtsperiode entstanden sind-3-4
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag-319
Steueraufwand/-ertrag aufgrund von Änderungen des Steuersatzes und Einführung zusätzlicher Steuern-2115
Steueraufwand/-ertrag aus anderen Effekten-39-2
Gesamt-556-874
Der positive Effekt von EUR 15 Mio in der Steuerüberleitungsrechnung für das Berichtsjahr 2023 in der Position „Steueraufwand/-ertrag aufgrund von Änderungen des Steuersatzes und Einführung zusätzlicher Steuern“ (2022: EUR -21 Mio) resultiert aus der erwarteten Steuersatzerhöhung der Körperschaftsteuer in Tschechien von 19% auf 21%, die im Jänner 2024 in Kraft tritt und andererseits aus der Senkung der österreichischen Körperschaftsteuer auf 23% ab Jänner 2024. Folglich wurden alle latenten Steuererträge und -aufwendungen, die temporäre Differenzen aus dem Jahr 2023 betreffen sowie in Tschechien aktive und passive Steuerlatenzen aus den Vorjahren - sofern sie in 2024 und den darauffolgenden Jahren aufgelöst werden können - mit den neuen Steuersätzen bewertet. Der Hauptgrund für den positiven steuerlichen Effekt trotz steigendem Steuersatz in Tschechien liegt darin, dass sich in Summe für die tschechischen Tochtergesellschaften aus Vorjahren eine aktive Steuerlatenz ergibt, die nun mit dem höheren neuen Steuersatz von 21% bewertet wurde.
Die Position „Steueraufwand/-ertrag aus anderen Effekten“ umfasst überdies einen positiven Effekt von EUR 5 Mio, der sich aus der Verrechnung laufender oder früherer steuerlicher Ergebnisse der Gruppenmitglieder innerhalb der steuerlichen Unternehmensgruppe ergibt, dessen Gruppenträger die Erste Group Bank AG ist.
In der nachstehenden Tabelle sind die Ertragsteuern, die auf einzelne Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallen, dargestellt:
1-12 22
1-12 23
in EUR Mio
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten
-33
8
-25
10
-1
9
Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten
-560
113
-447
401
-66
335
Rücklage für eigenes Kreditrisiko
239
-57
182
-50
8
-42
Cashflow Hedge-Rücklage
10
-1
9
205
-40
166
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen
99
-17
82
-59
14
-46
Währungsrücklage
79
0
79
-101
0
-101
Sonstiges Ergebnis
-166
47
-119
406
-85
321
Die Ertragsteuern im sonstigen Ergebnis sind durch die Erfassung von Ergebnissen aus Werthaltigkeitsprüfungen beeinflusst. Die Zuordnung der Ergebnisse aus Werthaltigkeitsprüfungen basiert auf dem Ansatz der Erste Group, nicht werthaltige Beträge von latenten Steuerforderungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Ergebnis aufzuteilen. Die Zuordnung erfolgt anteilig basierend auf der Entstehung der zugrundeliegenden temporären Differenzen.
Die auf die Fair Value-Rücklage und die Cashflow Hedge-Rücklage entfallenden Ertragsteuern sind darüber hinaus durch unterschiedliche Steuersätze auf gegenläufige Veränderungen innerhalb der Fair Value-Rücklage und der Cashflow Hedge-Rücklage beeinflusst.
56
Wesentliche Komponenten der latenten Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen
SteuerforderungenSteuerverpflichtungenNettoabweichung 2023
in EUR MioDez 23Jän 23Dez 23Jän 23GesamtGewinn- und Verlust­rechnungSonstiges Ergebnis
Temporäre Differenzen betreffen die folgenden Positionen:       
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten HfT und nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten FVPL214219-292-31720128
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI20115-16-6-105-37-68
Finanzielle Vermögenswerte AC und Finanzierungsleasing504636-41-21138380
Derivate − Hedge Accounting5680-31-51-535-40
Sachanlagen2622-118-114010
Beteiligungen und verbundene Unternehmen 4947-1-3440
Finanzielle Verbindlichkeiten AC92274-298-395-86-840
Langfristige Personalrückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)105114-5-3-11-2514
Sonstige Rückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)4458-5-2-17-160
Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte33-72-78650
Sonstiges155146-48-47770
Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen-52-940042411
Latente Steuerposition aus kumulierten Verlustvorträgen nach Werthaltigkeitsüberprüfung16721900-52-520
Auswirkung der Saldierung gemäß IAS 12.71-914-1.2119141.211000
Summe latente Steuern468629-14-16-160-72-85
Summe laufende Steuern72109-265-127-174-8010
Summe Steuern540738-279-143-334-874-85
SteuerforderungenSteuerverpflichtungenNettoabweichung 2022
in EUR MioDez 22Jän 22Dez 22Jän 22GesamtGewinn- und Verlust­rechnungSonstiges Ergebnis
Temporäre Differenzen betreffen die folgenden Positionen:       
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten HfT und nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten FVPL219202-317-233-68-11-57
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI1154-6-6116744123
Finanzielle Vermögenswerte AC und Finanzierungsleasing636273-211-1493012990
Derivate − Hedge Accounting80120-51-32-58-57-1
Sachanlagen2220-114-111-2-20
Beteiligungen und verbundene Unternehmen 4728-3-823230
Finanzielle Verbindlichkeiten AC274201-395-31-290-2900
Langfristige Personalrückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)114130-3-3-160-17
Sonstige Rückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)5872-2-2-14-140
Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte33-78-86880
Sonstiges146227-47-53-75-740
Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen-94-1470053530
Latente Steuerposition aus kumulierten Verlustvorträgen nach Werthaltigkeitsüberprüfung2191780042420
Auswirkung der Saldierung gemäß IAS 12.71-1.211-7501.211750000
Summe latente Steuern629562-16-19702248
Summe laufende Steuern109135-127-144-10-5780
Summe Steuern738697-143-16260-55648
Die latenten Steuerforderungen und -verpflichtungen sind jeweils vor Saldierung in den Einzelgesellschaften dargestellt. Die in der Tabelle angeführten Beträge stellen die Bruttowerte des jeweiligen Postens vor Werthaltigkeitsprüfung dar. Eine Ausnahme davon bilden steuerliche Verlustvorträge. Die übrigen nicht werthaltigen Beträge sind in dem Posten „Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen“ in der Tabelle berücksichtigt.
Die Gesamtveränderung der latenten Steuern beträgt im Jahresvergleich EUR -160 Mio (2022: EUR 70 Mio), wovon EUR 72 Mio (2022: Ertrag EUR 22 Mio) als latenter Steueraufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Ein Aufwand von EUR 85 Mio (2022: EUR 48 Mio) entfällt auf das sonstige Ergebnis (OCI). Darüber hinaus wurde ein laufender Steuerertrag für zurückgekaufte verbriefte Verbindlichkeiten (eigene Emissionen) in Höhe von EUR 1 Mio (2022: EUR 1 Mio) in die
57
Gewinnrücklagen gebucht. Dieser Wert stellt den kumulierten latenten Steuerertrag im OCI dar, der sich aus Veränderungen des eigenen Kreditrisikos für während des Jahres zurückgekaufte eigene Emissionen ergab und sich durch den Rückkauf umkehrte.
Es wird erwartet, dass die in der Bilanz aktivierten latenten Steuerforderungen in Höhe von EUR 468 Mio (2022: EUR 629 Mio) in naher Zukunft realisiert werden können. Zum 31. Dezember 2023 hat die Erste Group für Gesellschaften, die einen Verlust in der laufenden Periode oder in der Vorperiode erlitten haben, latente Steuerforderungen ausgewiesen, die die latenten Steuerverpflichtungen um EUR 5 Mio (2022: EUR 10 Mio) übersteigen. Der Ansatz latenter Steueransprüche ist auf die Einschätzung des Managements zurückzuführen, gemäß der es wahrscheinlich ist, dass die jeweiligen Gesellschaften zu versteuernde Ergebnisse erzielen werden, mit denen noch nicht genutzte steuerliche Verluste, Steuergutschriften und abzugsfähige Differenzen verrechnet werden können. Diese Einschätzungen resultieren aus von den Konzerngesellschaften durchgeführten Werthaltigkeitstests, entweder auf Ebene der Einzelgesellschaft oder auf Ebene des Gruppenträgers für alle Gruppenmitglieder. Diese Werthaltigkeitstests beinhalten Vergleiche der latenten Steuerforderungen inklusive der steuerlichen Verlustvorträge nach Verrechnung mit den latenten Steuerverpflichtungen auf Ebene der jeweiligen Einzelgesellschaft bzw. des jeweiligen Gruppenträgers für alle Gruppenmitglieder mit steuerlichen Planungsrechnungen. Der Planungszeitraum beträgt bis zu 5 Jahre, abhängig von den Steuergesetzen und den Umständen des Einzelfalls. Fallen diese Werthaltigkeitstests negativ aus, werden die Aktivposten insoweit nicht angesetzt, bzw. bereits bestehende wertberichtigt.
In Übereinstimmung mit IAS 12.39 wurden latente Steuerverpflichtungen für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen in Höhe von EUR 3.261 Mio (2022: EUR 2.545 Mio) nicht angesetzt, da nicht erwartet wird, dass sich diese in absehbarer Zeit umkehren. Zum 31. Dezember 2023 wurden für steuerliche Verlustvorträge und für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von EUR 2.155 Mio (2022: EUR 2.926 Mio) keine aktiven latenten Steuerforderungen angesetzt. Davon entfallen EUR 653 Mio (2022: EUR 1.385 Mio) auf steuerliche Verlustvorträge, für die nicht erwartet wird, dass diese in absehbarer Zeit verwertet werden können. Darin enthalten ist ein Betrag in Höhe von EUR 1.287 Mio (2022: EUR 1.125 Mio) für temporäre Differenzen aus Beteiligungen an Tochterunternehmen, für welche keine latenten Steueransprüche nach IAS 12.44 erfasst wurden.
Von den insgesamt nicht angesetzten aktiven latenten Steuerforderungen für steuerliche Verlustvorträge verfallen im nächsten Jahr EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio) und in späteren Jahren EUR 11 Mio (2022: EUR 5 Mio). Ein Betrag von EUR 124 Mio (2022: EUR 307 Mio) steht unbegrenzt zur Verfügung.
14. Gewinnverwendung
Für 2023 belief sich der Jahresüberschuss der Erste Group Bank AG gemäß den österreichischen Rechnungslegungsvorschriften auf EUR 1.818 Mio (2022: EUR 1.591 Mio). Das Kapital erhöhte sich entsprechend.
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende an die Aktionär:innen in Höhe von EUR 2,70 je Aktie (2022: EUR 1,90 je Aktie) zur Auszahlung zu bringen.
58
Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IFRS 9 sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, zu denen auch derivative Finanzinstrumente zählen, in der Bilanz anzusetzen und in Abhängigkeit der ihnen zugewiesenen Kategorie zu bewerten.
Marktübliche Käufe oder Verkäufe eines finanziellen Vermögenswerts werden zum Erfüllungstag erfasst. Als Erfüllungstag gilt der Tag, an dem ein finanzieller Vermögenswert übertragen wird.
Für die Bewertung von Finanzinstrumenten stehen grundsätzlich die zwei folgenden Bewertungsmethoden zur Verfügung: zu fortgeführten Anschaffungskosten und Fair Value.
i. Fortgeführte Anschaffungskosten und Effektivzinssatz
Fortgeführte Anschaffungskosten sind der Betrag, mit dem der finanzielle Vermögenswert oder die finanzielle Verbindlichkeit beim erstmaligen Ansatz bewertet wird, abzüglich der Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode sowie bei finanziellen Vermögenswerten nach Berücksichtigung einer etwaigen Wertberichtigung.
Der Effektivzinssatz (effective interest rate, „EIR“) ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein-/Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbindlichkeit exakt auf den Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts (d.h. die fortgeführten Anschaffungskosten vor Berücksichtigung von Wertberichtigungen) oder auf die fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit abgezinst werden. Die geschätzten Cashflows berücksichtigen dabei alle vertraglichen Bedingungen des Finanzinstruments, erwartete Kreditverluste bleiben aber unberücksichtigt. Die Berechnung umfasst weiters Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren, wenn diese integraler Bestandteil des EIR sind sowie alle anderen Agios und Disagios auf den Nennbetrag.
ii. Fair Value
Details zu Methoden, die für die Fair Value-Bewertung angewendet werden, sowie zur Fair Value-Hierarchie sind in der Note 26 Fair Value von Finanzinstrumenten dargestellt.
Klassifizierung und Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte
Die Klassifizierung und Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte hängt im IFRS 9 von den zwei folgenden Kriterien ab:
das Geschäftsmodell zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte; und
die Eigenschaften der vertraglichen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts.
Weitere Details sind in diesem Kapitel unter „Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen“ dargestellt.
Die Anwendung dieser Kriterien führt zur Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien, die in der jeweiligen Note beschrieben werden.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (AC)
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVOCI)
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVPL)
Klassifizierung und Folgebewertung von finanziellen Verbindlichkeiten
Mit Ausnahme der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten werden finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zinsaufwendungen werden berechnet, indem der EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit angewendet wird. Für weitere Details zu finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten und auf Note 25 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Die Erste Group erfasst Wertminderungen ihrer finanziellen Vermögenswerte aus Schuldinstrumenten, die nicht zum FVPL bewertet werden, ihrer Leasingforderungen und ihrer außerbilanziellen Kreditrisiken aus Finanzgarantien und bestimmten Kreditzusagen.
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Der erwartete Kreditverlust (expected credit loss, „ECL“) wird als Wertminderung erfasst. Für die Bemessung der Höhe der erwarteten Kreditverluste und der Erfassung von Zinserträgen unterscheidet die Erste Group drei Wertminderungsstufen:
Stufe 1 bezieht sich auf Finanzinstrumente, für die keine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz identifiziert wurde oder die dem IFRS 9 Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko unterliegen. Die Wertminderung wird in Höhe des Anteils der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverluste, die aus möglichen Ausfallereignissen während der nächsten 12 Monate resultieren, bemessen. Zinserträge werden unter Anwendung des EIR auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts erfasst.
Finanzinstrumente in Stufe 2 weisen eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz auf (und das Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko wird nicht angewendet). Stufe 2 umfasst auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente, für die die Vorschriften des IFRS 9 die obligatorische Anwendung des „vereinfachten Verfahrens“ vorsehen. Die Wertminderung wird in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet. Zinserträge werden unter Anwendung des EIR auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts erfasst (wie in Stufe 1). Bei Inanspruchnahmen von zugesagten Kreditlinien durch nicht ausgefallene Kund:innen wird das gesamte (bilanzielle und außerbilanzielle) Kreditrisikovolumen, abhängig von der Entwicklung des Kreditrisikos zwischen Zusage und erstmaliger Inanspruchnahme, als Stufe 1 oder Stufe 2 klassifiziert.
Finanzinstrumente in Stufe 3 weisen eine beeinträchtigte Bonität auf. Die Erste Group hat hierbei den Ansatz gewählt, den IFRS 9-Begriff der „beeinträchtigten Bonität“ an die aufsichtsrechtliche Ausfalldefinition gemäß den Vorgaben der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde in EBA/GL/2016/07 und der Delegierten Verordnung (EU) 2018/171 der Kommission anzugleichen. Bei Anwendung der Ausfalldefinition besteht in der Erste Group generell eine Gesamtkundensicht, die zu einer Zuordnung in die Stufe 3 bei allen Geschäften mit einer Kund:in führt, auch wenn der Ausfall nur bei einem von mehreren Geschäften mit der Kund:in erfolgt (pulling-effect). Auf der anderen Seite bewirkt eine Hochstufung vom Ausfallstatus ein Wegfallen der beeinträchtigten Bonität bei sämtlichen Risikopositionen mit der Kund:in. Die Wertminderung der Finanzinstrumente in Stufe 3 wird in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet. Zinserträge werden unter Anwendung des Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts (d.h. den Nettobuchwert) berechnet. Aus bilanzieller Sicht werden Zinsabgrenzungen auf Basis des Bruttobuchwerts des finanziellen Vermögenswerts erfasst. Die Differenz zwischen den abgegrenzten Zinsen und den erfassten Zinserträgen wird durch das bilanzielle Wertberichtigungskonto ausgeglichen (ohne die Wertminderung in der Gewinn- und Verlustrechnung zu beeinflussen).
Für finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität (purchased or originated credit-impaired, „POCI“) werden die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste zunächst im bonitätsangepassten Effektivzinssatz berücksichtigt. Daher wird zu Beginn keine Wertberichtigung gebildet. In der Folge werden nur nachteilige Veränderungen der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste nach der erstmaligen Erfassung als Wertminderung berücksichtigt, während positive Veränderungen als Wertminderungserträge erfasst werden, die den Bruttobuchwert der POCI-Vermögenswerte erhöhen. Für POCI-Vermögenswerte werden keine Wertminderungsstufen unterschieden.
Die Bewertung der erwarteten Kreditverluste enthält Cashflows, die aus Sicherheiten und jenen von der Erste Group gehaltenen Finanzgarantien erwartet werden, welche als integraler Vertragsbestandteil der finanziellen Vermögenswerte angesehen werden, deren Risiko garantiert wird. Die Erste Group betrachtet Garantien als integral, wenn sie zum oder nahe am Beginn des garantierten finanziellen Vermögenswerts abgeschlossen werden. Wenn der Bank in einem Kreditvertrag die Möglichkeit eingeräumt wird eine Garantie zu verlangen, gilt diese ebenfalls als integral. Prämien, die für eine integrale Finanzgarantie und andere Kreditsicherheiten bezahlt werden, werden in den Effektivzinssatz des zugrundeliegenden finanziellen Vermögenswerts einbezogen.
Erstattungsansprüche aus Finanzgarantien, die nicht als integraler Vertragsbestandteil betrachtet werden, werden im Bilanzposten „Sonstige Vermögenswerte“ ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung verringern sie den Wertminderungsverlust von garantierten finanziellen Vermögenswerten in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“. Als Voraussetzung für diese Behandlung muss die Erstattung des Verlustes der Bank im Rahmen der Garantie so gut wie sicher sein. Bezahlte Prämien für nicht integrale finanzielle Garantien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Provisionsaufwendungen“ unter „Provisionsüberschuss“ erfasst.
Ausführlichere Informationen zur Identifizierung von signifikanten Erhöhungen des Ausfallrisikos (inklusive Beurteilung auf kollektiver Basis) sowie zu Schätzmethoden für die Berechnung des 12-Monats-ECL und der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste sind in Note 34 Kreditrisiko dargestellt. Informationen zur Ausfalldefinition sind in Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten.
Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Nettobuchwert des in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerts der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert und den kumulierten Wertminderungen. Bei finanziellen Vermögenswerten, die zu FVOCI bewertet werden, wird die Wertminderung jedoch im kumulierten sonstigen Ergebnis erfasst. Diese Erfassung erfolgt in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als „Fair Value Rücklage“. Die Wertminderungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in dem Bilanzposten „Rückstellungen“ ausgewiesen.
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Informationen über die Entwicklung der erwarteten Kreditverluste der jeweiligen Finanzinstrumente sind in Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Wertminderungsaufwendungen und -erträge für alle Arten von Finanzinstrumenten in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Ausbuchung von Finanzinstrumenten und Behandlung vertraglicher Modifikationen
i. Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten finanziellen Vermögenswerts und der erhaltenen Gegenleistung in der Zeile „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ oder, bei finanziellen Vermögenswerten zum FVOCI, in der Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Für finanzielle Vermögenswerte zum FVPL werden die Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung zusammen mit den Bewertungsergebnissen in der Zeile „Handelsergebnis“ oder „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ erfasst.
ii. Ausbuchungskriterien für vertragliche Modifikationen von finanziellen Vermögenswerten
Im Rahmen des laufenden Kreditgeschäfts und im Einvernehmen mit den jeweiligen Schuldner:innen kann es dazu kommen, dass die Erste Group gewisse Bedingungen der zugrunde liegenden Verträge neu verhandelt oder auf andere Weise abändert. Dies kann beispielsweise marktgetriebene kommerzielle Neuverhandlungen umfassen oder vertragliche Änderungen, die darauf abzielen, finanzielle Schwierigkeiten der Kreditnehmer:in zu mildern oder zu verhindern. Für die Beurteilung der wirtschaftlichen Substanz und der finanziellen Auswirkungen solcher vertraglichen Modifikationen hat die Erste Group eine Reihe von Kriterien entwickelt, anhand derer festgelegt wird, ob sich die geänderten Konditionen wesentlich von den ursprünglichen unterscheiden und daher der finanzielle Vermögenswert ausgebucht werden muss.
Marktbasierte Zinsanpassungen, die spezifische Bedingungen erfüllen, lösen keine Beurteilung der Signifikanz der Änderung aus. Stattdessen führen sie zu einer Neuberechnung des EIR der Kredite. Solche Zinsanpassungen beziehen sich in der Regel auf nicht notleidende finanzielle Vermögenswerte, die keinen Forbearance-Status aufweisen und für die eine Vorfälligkeitsoption und ein hinreichend kompetitiver Refinanzierungsmarkt bestehen. Darüber hinaus müssen die Kosten, die der Schuldner:in im Falle einer Vorauszahlung bzw. vorzeitigen Beendigung anfallen, als gering beurteilt werden. Solche Bedingungen führen ein implizites, variables Zinselement in den Vertrag ein. Diese Art der Zinsanpassungen kommt selten auf Kredite in Stufe 2 zur Anwendung.
Wesentliche Änderungen führen zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögenswerts und zum erstmaligen Ansatz des modifizierten finanziellen Vermögenswerts als neues Finanzinstrument. Folgende Ereignisse sind von dieser Regelung umfasst:
die Änderung der vertraglichen Gegenpartei (außer es handelt sich um eine formelle Änderung, z.B. Änderungen der rechtlichen Bezeichnung);
die Änderung der Vertragswährung (außer wenn die Änderung aus der Ausübung einer im ursprünglichen Vertrag enthaltenen Option zum Währungswechsel mit bereits definierten Bedingungen resultiert oder die neue Währung an die ursprüngliche Währung gekoppelt ist);
die Einführung von nicht SPPI-konformen Vertragsklauseln (außer es handelt sich um Zugeständnisse, die die Einbringlichkeit von Forderungen verbessern, indem sie den Schuldner:innen ermöglichen, sich von finanziellen Schwierigkeiten zu erholen); oder
das Entfernen einer nicht SPPI-konformen Vertragsklausel.
Für gewisse Ausbuchungskriterien ist es entscheidend, ob die vertragliche Modifikation bei einer Schuldner:in mit finanziellen Schwierigkeiten durchgeführt wurde. Bestimmte Vertragsmodifikationen bei Schuldner:innen mit finanziellen Schwierigkeiten werden nicht als wesentlich erachtet, da sie darauf abzielen, die Aussichten der Bank auf die Einbringlichkeit der Forderungen zu verbessern, indem die Tilgungspläne an die spezifischen finanziellen Voraussetzungen dieser Schuldner:innen angepasst werden. Wenn solche vertraglichen Modifikationen jedoch bei nicht notleidenden Schuldner:innen angewendet werden, können diese als wesentlich genug angesehen werden, um eine Ausbuchung auszulösen. Dies wird in der Folge näher erläutert.
Die folgenden Kriterien führen zur Ausbuchung, es sei denn, sie gelten als Forbearance-Maßnahmen, sie werden auf ausgefallene Kund:innen angewendet oder sie lösen einen Ausfall aus (d.h. die Ausbuchung basiert auf einer Modifikation, die nicht aus finanziellen Schwierigkeiten der Kund:in resultiert):
Änderung des Tilgungsplans, die dazu führt, dass die gewichtete Restlaufzeit des Vermögenswerts im Vergleich zum ursprünglichen Vermögenswert um mehr als 100% und mindestens um zwei Jahre verändert ist;
Änderung des Zeitpunkts/der Höhe der vertraglichen Cashflows, die dazu führt, dass der Barwert der modifizierten Cashflows (diskontiert mit dem Effektivzinssatz vor Modifikation) um mehr als 10% vom Bruttobuchwert des Vermögenswerts unmittelbar
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vor der Änderung abweicht (kumulative Beurteilung unter Berücksichtigung aller Änderungen in den letzten zwölf Monaten); oder
die Umwandlung eines variablen Zinssatzes in einen fixen Zinssatz oder umgekehrt für die gesamte Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswertes.
Wenn vertragliche Modifikationen, die als Forbearance-Maßnahmen gelten oder die auf ausgefallene Kund:innen angewendet werden oder die einen Ausfall auslösen (d.h. sie resultieren aus finanziellen Schwierigkeiten der Kund:in), so wesentlich sind, dass sie qualitativ als Tilgung des ursprünglichen Vertrages gesehen werden, führen sie zu einer Ausbuchung. Beispiele für solche Modifikationen sind:
eine neue Vereinbarung mit wesentlich geänderten Vertragsbestandteilen, die im Rahmen einer notwendig gewordenen Restrukturierung nach einer Stillhaltevereinbarung, die die Rechte der ursprünglichen Vermögenswerte temporär aussetzt, unterzeichnet wurde;
Zusammenführung mehrerer ursprünglicher Kredite in einen Vermögenswert mit wesentlich geänderten Bedingungen; oder
Umwandlung eines revolvierenden Kredites in einen nicht revolvierenden Kredit.
Vertragliche Modifikationen, die zu einer Ausbuchung des jeweiligen ursprünglichen Vermögenswerts führen, führen zum erstmaligen Ansatz eines neuen finanziellen Vermögenswerts. Wenn die Schuldner:in ausgefallen ist oder die wesentliche Modifikation zum Ausfall führt, wird der neue Vermögenswert als POCI behandelt. Die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten Vermögenswerts und dem Fair Value des neuen POCI-Vermögenswerts bei erstmaliger Erfassung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Wenn die Schuldner:in nicht ausgefallen ist oder die wesentliche Modifikation nicht zum Ausfall führt, wird der nach der Ausbuchung des ursprünglichen Vermögenswerts erfasste neue Vermögenswert der Stufe 1 zugeordnet. Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten wird der nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im EIR berücksichtigt wurden, zum Ausbuchungszeitpunkt in die Zeile „Zinserträge“ im „Zinsüberschuss“ gebucht. Die Auflösung der Wertminderungen, die für den ursprünglichen Vermögenswert zum Zeitpunkt der wesentlichen Modifikation gebildet waren, sowie die Bildung der Wertminderung für den neuen Vermögenswert werden in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Der verbleibende Unterschiedsbetrag wird in der Zeile „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ dargestellt.
Für Schuldinstrumente, die nicht zum FVPL bewertet werden und die vertraglichen Änderungen unterliegen, die nicht zu einer Ausbuchung führen, wird der Bruttobuchwert des Vermögenswerts durch Erfassung eines Modifikationsgewinns oder -verlusts angepasst. Dieser Modifikationsgewinn oder -verlust entspricht der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert vor der Modifikation und dem Barwert der Cashflows des modifizierten Vermögenswerts, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Modifikationsgewinn oder -verlust in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ dargestellt, wenn sich die Modifikationen auf finanzielle Vermögenswerte in Stufe 1 beziehen. Für finanzielle Vermögenswerte in Stufe 2 und 3 und POCI-Vermögenswerte wird der Modifikationsgewinn oder -verlust in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Soweit jedoch die vertragliche Modifikation darin besteht, dass die Bank ihre Rechte auf Zahlungsströme in Bezug auf den ausstehenden Betrag des Vermögenswerts aufgibt, wie z.B. (teilweiser) Verzicht auf den Kapitalbetrag oder aufgelaufene Zinsen, wird dieser Verzicht als Abschreibung behandelt.
iii. Abschreibungen
Die Erste Group schreibt einen finanziellen Vermögenswert oder einen Teil davon ab, wenn sie keine realistischen Erwartungen hat, die jeweiligen Cashflows aus dem Vermögenswert zu erhalten. Bei einer solchen Abschreibung werden der Bruttobuchwert des Vermögenswerts und der zugehörige Stand an Wertminderungen gleichermaßen reduziert.
Die Erste Group hat Kriterien für die Abschreibung von uneinbringlichen Forderungen im Kreditgeschäft festgelegt. Abschreibungen können aus Forbearance-Maßnahmen resultieren, bei denen die Bank vertraglich auf einen Teil des ausstehenden Betrags verzichtet, um der Kund:in bei der Überwindung von finanziellen Schwierigkeiten zu helfen und somit die Aussichten auf Einbringlichkeit des übrigen Kredits zu verbessern (bei Firmenkunden in der Regel unter der Annahme der Unternehmensfortführung). Informationen zu Forbearance sind in Note 41 Restrukturierungen, Neuverhandlungen und Forbearance enthalten.
In Szenarien ohne Unternehmensfortführung werden Abschreibungen von uneinbringlichen Forderungen von Firmenkunden durch rechtliche Vollstreckungsmaßnahmen wie Konkurs, Liquidation oder Gerichtsverfahren ausgelöst. Weitere Auslöser für Abschreibungen können sich aus Entscheidungen ergeben, aufgrund der Wertlosigkeit der Forderung oder Sicherheiten auf eine Vollstreckung zu verzichten, oder generell aus der Beurteilung, dass die Forderung wirtschaftlich verloren ist. Bei Retailkund:innen stellen sich die Uneinbringlichkeit sowie der Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung im Zuge des Inkassoprozesses heraus, wenn offenkundig wird, dass der fällige Betrag, beispielsweise aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens, nicht eingehoben werden kann. Übrige uneinbringliche Forderungen werden nach dem Inkassoprozess abgeschrieben.
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iv. Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Differenz zwischen dem Buchwert der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit und der gezahlten Gegenleistung je nach Bewertungskategorie der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit in der Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“, „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ oder „Handelsergebnis“ ausgewiesen.
WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, ANNAHMEN UND SCHÄTZUNGEN
i. SPPI-Beurteilung
Die Beurteilung, ob es sich bei vertraglichen Cashflows finanzieller Vermögenswerte ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen (solely payments of principal and interest, „SPPI“) handelt, unterliegt wesentlichen Ermessensentscheidungen auf Grundlage der IFRS 9 Richtlinien. Dieses Ermessen ist für den Klassifizierungs- und Bewertungsprozess des IFRS 9 von entscheidender Bedeutung, da es bestimmt, ob der Vermögenswert zum FVPL oder, je nach Beurteilung des Geschäftsmodells, zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum FVOCI zu bewerten ist. Unter Berücksichtigung der Vertragsmerkmale von finanziellen Vermögenswerten im Geschäft der Erste Group werden Ermessensentscheidungen im Wesentlichen in folgenden Bereichen getroffen: Vorfälligkeitsentschädigungen, Projektfinanzierungen und Zinsanpassungen, die auf der Erfüllung bestimmter ESG bezogener Ziele basieren.
Die Beurteilung, ob die auf Kredite angewendeten Vorfälligkeitsentschädigungen eine angemessene Entschädigung für vorzeitige Beendigung oder Vorauszahlung darstellen, basiert auf einem Vergleich der Höhe der Gebühren mit den wirtschaftlichen Kosten, die der Bank durch die vorzeitige Beendigung oder Vorauszahlung entstanden sind. Zu diesem Zweck verwendet die Erste Group einen quantitativen Test, bei dem sich diese Kosten aus dem Verlust der Zinsmarge und dem Zinsverlust, der aus einer potentiellen Senkung des Zinsniveaus bis zur Vorauszahlung resultiert, berechnen. Die Angemessenheit der Gebühren kann auch auf qualitativer Basis dargelegt werden, wie zum Beispiel auf Basis gängiger Marktpraxis bezüglich der Höhe der Vorfälligkeitsentschädigungen und ihrer Akzeptanz durch die Behörden.
Bei Projektfinanzierungen prüft die Erste Group, ob es sich um eine elementare Kreditvereinbarung handelt und nicht um eine Investition in die finanzierten Projekte. In diesem Zusammenhang werden Bonität, Besicherungsgrad, bestehende Garantien der Sponsoren und die Eigenkapitalausstattung der finanzierten Projekte berücksichtigt.
In den letzten Jahren wurden finanzielle Vermögenswerte, deren Zinsen basierend auf der Erfüllung bestimmter ESG-bezogener Ziele durch die Schuldner:innen (z.B. Erfüllung bestimmter CO2-Emissionsziele) angepasst werden, Teil des Geschäfts der Erste Group. Derzeit gibt es in IFRS 9 keine spezifischen Leitlinien zur Beurteilung der SPPI-Konformität solcher Merkmale. Die Erste Group ist zu dem Schluss gekommen, dass ESG-bezogene Zinsanpassungen einen geringfügigen Effekt auf die vertraglichen Cashflows haben. Infolgedessen haben sie keinen Einfluss auf die SPPI-Beurteilung.
ii. Beurteilung des Geschäftsmodells
Bei jedem SPPI-konformen finanziellen Vermögenswert ist bei der erstmaligen Erfassung zu beurteilen, ob dieser in einem Geschäfts-modell gehalten wird, dessen Ziel nur in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows (Geschäftsmodell „Halten“) oder in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows und dem Verkauf der Vermögenswerte (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“) besteht, oder ob dieser in einem anderen Geschäftsmodell gehalten wird. Der entscheidende Aspekt bei der Unterscheidung ist folglich die Häufigkeit und Wesentlichkeit der Verkäufe von Vermögenswerten im jeweiligen Geschäftsmodell. Da die Zuordnung eines Vermögenswerts zu einem Geschäftsmodell beim erstmaligen Ansatz vorgenommen wird, kann es vorkommen, dass Cashflows in den Folgeperioden anders als ursprünglich erwartet realisiert werden und somit eine andere Bewertungsmethode angemessen erscheint. Gemäß IFRS 9 führen solche nachträglichen Änderungen bei bestehenden finanziellen Vermögenswerten in der Regel nicht zu Reklassifizierungen oder Fehler-korrekturen in Vorperioden. Die neuen Informationen darüber, wie Cashflows realisiert werden, können jedoch darauf hindeuten, dass sich das Geschäftsmodell und damit die Bewertungsmethode für neu erworbene oder neu entstandene finanzielle Vermögenswerte geändert haben.
In der Erste Group werden gewisse Verkäufe und andere Ausbuchungen als nicht im Widerspruch zu einem Geschäftsmodell „Halten“ gesehen. Beispiele sind Verkäufe aufgrund einer Erhöhung des Ausfallrisikos, Verkäufe, die nahe dem Fälligkeitstermin des Vermögenswerts stattfinden, sowie seltene Verkäufe aufgrund nicht wiederkehrender Ereignisse (wie Änderungen des regulatorischen oder steuerlichen Umfeldes, größere interne Umstrukturierungen oder Unternehmenszusammenschlüsse oder eine ernste Liquiditätskrise) oder eine Ausbuchung, die aus einem Angebot des Emittenten zum Austausch einer Anleihe resultiert. Andere Arten von Verkäufen, die im Geschäftsmodell „Halten“ durchgeführt werden, werden rückwirkend beurteilt. Wenn dabei bestimmte quantitative Schwellenwerte überschritten werden oder wenn dies im Hinblick auf neue Erwartungen als notwendig erachtet wird, führt die Erste Group zudem einen prospektiven Test durch. Wenn der Buchwert der Vermögenswerte, die voraussichtlich aus anderen als den oben genannten Gründen über die erwartete Nutzungsdauer aus dem aktuellen Geschäftsmodell verkauft werden, 10% des Buchwerts des Portfolios übersteigt, sind neue Akquisitionen oder Ausreichungen von Vermögenswerten einem anderen Geschäftsmodell zuzuordnen.
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iii. Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Das Wertminderungsmodell erwarteter Kreditverluste an sich basiert auf Ermessensentscheidungen, da es eine Beurteilung erfordert, ob eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos vorliegt, ohne hierfür detaillierte Leitlinien bereitzustellen. Im Hinblick auf die signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos hat die Erste Group spezifische Beurteilungsregeln festgelegt, die aus qualitativen Informationen und quantitativen Schwellenwerten bestehen. Ein weiterer komplexer Bereich besteht in der Bildung von Gruppen ähnlicher Vermögenswerte, die erforderlich ist, um die Erhöhung des Ausfallrisikos auf kollektiver Basis zu beurteilen, bevor spezifische Informationen auf der Ebene einzelner Instrumente verfügbar sind. Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste umfasst komplexe Modelle, die sich auf historische Statistiken zu Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallverlustquoten, deren Extrapolationen bei unzureichenden Beobachtungen, individuelle Schätzungen der bonitätsangepassten Cashflows und Wahrscheinlichkeiten verschiedener Szenarien, einschließlich Berücksichtigung zukunftsorientierter Informationen, stützen. Darüber hinaus muss die tatsächlich erwartete Laufzeit der Instrumente in Bezug auf revolvierende Kreditfazilitäten modelliert werden.
Ausführlichere Informationen zur Identifizierung von signifikanten Erhöhungen des Ausfallrisikos (inklusive Beurteilung auf kollektiver Basis) sowie zu Schätzmethoden für die Berechnung des 12-Monats-ECL und der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste sind in Note 34 Kreditrisiko dargestellt. Informationen zur Ausfalldefinition sind in Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten. Die Entwicklung der Risikovorsorgen findet sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
iv. Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB
Bezüglich der Beurteilung, ob finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO III Programm Zuwendungen der öffentlichen Hand enthalten, wie der Effektivzinssatz für diese Verbindlichkeiten ermittelt wird und wie Schätzungsänderungen in Bezug auf die Erfüllung der relevanten Kriterien zum Kreditwachstum berücksichtigt werden siehe Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
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Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn sie in einem Geschäftsmodell gehalten werden, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows ist (Geschäftsmodell „Halten“), und ihre vertraglichen Cashflows gleichzeitig SPPI-konform sind.
In der Bilanz werden diese Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, d.h. mit dem Bruttobuchwert abzüglich der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Der Ausweis erfolgt in den Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“, „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“ sowie „Kassenbestand und Guthaben“.
Zinserträge aus diesen Vermögenswerten werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Wertminderungserträge oder -aufwendungen sind in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ enthalten. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung dieser Vermögenswerte (z.B. Verkäufe) werden im Posten „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ ausgewiesen.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte stellen in der Erste Group die größte Bewertungskategorie dar. Sie umfasst den überwiegenden Teil des Kreditgeschäfts mit Kund:innen (ausgenommen bestimmte erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Kredite), das Interbankenkreditgeschäft (einschließlich Reverse-Repurchase-Geschäfte), Einlagen bei Zentralbanken, Schuldverschreibungen, Durchlaufposten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Für Details betreffend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf Note 18.
15. Kassenbestand und Guthaben
In den Posten Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten werden Forderungen (Einlagen) gegenüber Zentralnotenbanken und Kreditinstituten ausgewiesen, die täglich fällig sind. Dies bedeutet eine uneingeschränkte Verfügbarkeit ohne vorherige Kündigung bzw. Verfügbarkeit mit einer Kündigungsfrist von maximal einem Geschäftstag bzw. 24 Stunden. In den Guthaben bei Zentralbanken sind Mindestreserveeinlagen in der Höhe von EUR 5.176 Mio (2022: EUR 3.990 Mio) enthalten. Die Mindestreservepflicht errechnet sich aus bestimmten Bilanzposten und ist im Durchschnitt über einen längeren Zeitraum zu erfüllen. Daher unterliegen die Mindestreserveeinlagen keinen Verfügungsbeschränkungen.
in EUR MioDez 22Dez 23
Kassenbestand3.7963.200
Guthaben bei Zentralbanken31.16732.586
Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten722899
Kassenbestand und Guthaben35.68536.685
16. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
SCHULDVERSCHREIBUNGEN
Schuldverschreibungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, können aus unterschiedlichen Gründen erworben worden sein, z.B. Erfüllung interner/externer Liquiditätsrisikoanforderungen und effiziente Platzierung des strukturellen Liquiditätsüberschusses, vom Vorstand beschlossene strategische Positionen, Initiierung und Förderung von Kundenbeziehungen, Ersatz für Kreditgeschäfte oder sonstige Aktivitäten zur Ertragsgenerierung. Ihr gemeinsames Merkmal ist jedoch, dass wesentliche und häufige Verkäufe solcher Wertpapiere nicht erwartet werden. Für eine Beschreibung, welche Verkäufe als mit dem Geschäftsmodell „Halten“ vereinbar angesehen werden, siehe Absatz „Beurteilung des Geschäftsmodells“ im Kapitel „Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“.
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Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwertWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtBuchwert
Dez 23         
Zentralbanken150015000015
Regierungen34.693100034.793-400-534.788
Kreditinstitute7.8131107.824-400-47.820
Sonstige Finanzinstitute3643013950-1-1-2392
Nicht finanzielle Gesellschaften9498441.037-1-2-3-61.031
Gesamt43.834225544.064-10-3-4-1744.047
          
Dez 22         
Zentralbanken150015000015
Regierungen32.8808032.889-900-932.880
Kreditinstitute6.5059106.596-3-20-56.591
Sonstige Finanzinstitute2633613000-1-1-2298
Nicht finanzielle Gesellschaften6691613834-1-3-2-6828
Gesamt40.333296440.633-13-5-3-2240.612
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
KREDITE UND DARLEHEN AN KREDITINSTITUTE
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtBuchwert
Dez 23         
Zentralbanken14.7410014.741000014.741
Kreditinstitute6.54116206.703-8-30-126.692
Gesamt21.282162021.444-8-30-1221.432
          
Dez 22         
Zentralbanken13.5140013.514000013.513
Kreditinstitute4.8596904.928-500-64.922
Gesamt18.37369018.441-600-618.435
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
KREDITE UND DARLEHEN AN KUNDEN
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtBuchwert
Dez 23           
Regierungen7.70630259108.077-5-19-50-298.048
Sonstige Finanzinstitute4.4756976105.233-9-10-280-475.186
Nicht finanzielle Gesellschaften65.76724.7302.45228793.235-188-835-1.082-60-2.16591.070
Haushalte83.52411.1441.82112196.611-155-536-957-25-1.67394.938
Gesamt161.47236.8734.393418203.156-357-1.401-2.072-85-3.915199.241
            
Dez 22           
Regierungen8.4566421029.110-4-28-10-329.078
Sonstige Finanzinstitute4.1601.017101105.288-8-20-370-645.224
Nicht finanzielle Gesellschaften63.08124.0392.08423889.443-162-773-1.043-65-2.04387.401
Haushalte80.69111.8211.68910094.301-161-594-913-22-1.69092.611
Gesamt156.38837.5193.885350198.143-335-1.415-1.994-86-3.830194.313
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Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
17. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtBuchwert
Dez 23           
Zentralbanken00000000000
Regierungen481800660000066
Kreditinstitute35400390000039
Sonstige Finanzinstitute662000870000086
Nicht finanzielle Gesellschaften1.5047814112.326-9-5-29-1-442.283
Haushalte9120130125-2-5-120-19106
Gesamt1.7438435512.642-11-10-41-1-632.579
            
Dez 22           
Zentralbanken20002000002
Regierungen481500630000063
Kreditinstitute43200440000044
Sonstige Finanzinstitute87800950000095
Nicht finanzielle Gesellschaften1.3647204212.127-7-6-31-1-452.082
Haushalte10023150137-2-5-120-19118
Gesamt1.6437685712.469-9-11-44-1-652.404
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
18. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Der Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ wird weiter in „Einlagen von Kreditinstituten“, „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ sowie „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ aufgegliedert.
Zinsaufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinsaufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung (hauptsächlich Rückkauf) werden in dem Posten „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB werden unter „Einlagen von Kreditinstituten“ ausgewiesen. Eine Beurteilung der Erste Group über angemessene Bilanzierungsgrundsätze für diese Instrumente kam zum Ergebnis, dass diese keine unter dem Marktzins verzinsten Darlehen darstellen. Die IAS 20-Bestimmungen für Zuwendungen der öffentlichen Hand werden daher nicht angewendet. Dies ergibt sich daraus, dass TLTRO-Instrumente als ein separater Markt betrachtet werden, der von der EZB im Rahmen ihrer Geldmarktpolitik organisiert wird. Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm werden daher zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IFRS 9 bewertet.
Die Erste Group behandelt TLTRO in Bezug auf Änderungen der EZB-Leitzinsen (d.s. Zinssatz für die Einlagefazilität (DFR) und Hauptrefinanzierungssatz) als variabel verzinsliche Instrumente. Immer wenn die EZB die Leitzinsen ändert, wird der Effektivzinssatz des TLTRO neu berechnet, wobei angenommen wird, dass der aktuelle EZB-Zinssatz bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit der TLTRO-Tranche gilt. Wenn die EZB unbedingte Änderungen des TLTRO-Zinssatzes vornimmt, bei denen es sich nicht um Änderungen der Leitzinsen handelt, werden diese als Schätzungsanpassungen behandelt und im Nettozinsertrag ausgewiesen. Dies inkludiert auch Änderungen in der Zinsberechnung.
Im Oktober 2022 kündigte die EZB eine Änderung der Methode zur Anwendung der EZB-Leitzinssätze für TLTRO III-Tranchen an. Für die Erste Group bedeutet dies, dass ab dem 23. November 2022 der aktuelle DFR gegolten hat (statt dem über die gesamte 3-jährige Laufzeit der TLTRO III-Tranchen berechneten durchschnittlichen DFR). Daraus resultierte im Jahr 2022 ein
67
Schätzungsanpassungsverlust in Höhe von EUR 129 Mio. Vorzeitige Rückzahlungen von Tranchen im November 2022 führten zu einem positiven Effekt in Höhe von EUR 6 Mio.
Der Buchwert der TLTRO III-Verbindlichkeiten belief sich Ende 2023 auf EUR 6.408 Mio (2022: EUR 15.567 Mio). Hauptgrund für den Rückgang im Jahr 2023 waren Tilgungen von TLTRO III-Tranchen mit Nominalbetrag EUR 8.405 Mio und vorzeitige Rückzahlungen mit Nominalbetrag EUR 750 Mio. Zum Jahresende 2023 war die Erste Group der Ansicht, dass weitere vorzeitige Rückzahlungen nicht wahrscheinlich sind.
Im Jahr 2023 belief sich der für TLTRO III finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Zinsaufwand auf EUR 242 Mio. Im Jahr 2022 belief sich der Zinsaufwand auf EUR 141 Mio und enthielt im Wesentlichen den Schätzungsanpassungsverlust in Höhe von EUR 129 Mio. Der negative Zinsaufwand bezogen auf den Zeitraum des Jahres 2022, in dem der Effektivzins negativ war, betrug EUR 91 Mio.
Einlagen von Kreditinstituten
in EUR MioDez 22Dez 23
Täglich fällige Einlagen1.9511.969
Termineinlagen25.06616.934
Pensionsgeschäfte1.8034.007
Einlagen von Kreditinstituten28.82122.911
Einlagen von Kunden
in EUR MioDez 22Dez 23
Täglich fällige Einlagen171.576161.382
Spareinlagen46.55851.650
Sonstige Finanzinstitute222270
Nicht finanzielle Gesellschaften2.0503.268
Haushalte44.28648.112
Nicht-Spareinlagen125.018109.732
Regierungen7.0707.532
Sonstige Finanzinstitute7.9915.421
Nicht finanzielle Gesellschaften37.42032.531
Haushalte72.53764.248
Termineinlagen49.64667.496
Einlagen mit vereinbarter Laufzeit43.33165.384
Spareinlagen21.31229.643
Sonstige Finanzinstitute1.056783
Nicht finanzielle Gesellschaften1.8132.997
Haushalte18.44425.864
Nicht-Spareinlagen22.01935.741
Regierungen3.9674.225
Sonstige Finanzinstitute4.60511.480
Nicht finanzielle Gesellschaften6.9249.723
Haushalte6.52310.313
Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist6.3152.112
Regierungen51
Sonstige Finanzinstitute118132
Nicht finanzielle Gesellschaften278292
Haushalte5.9131.687
Pensionsgeschäfte1.3983.345
Regierungen12845
Sonstige Finanzinstitute1.3862.484
Nicht finanzielle Gesellschaften016
Einlagen von Kunden222.620232.223
Regierungen11.05412.603
Sonstige Finanzinstitute15.37820.570
Nicht finanzielle Gesellschaften48.48548.826
Haushalte147.702150.223
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Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR MioDez 22Dez 23
Nachrangige verbriefte Verbindlichkeiten2.9452.549
Nicht-bevorrechtigte vorrangige Anleihen1.6674.393
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten21.98126.388
Anleihen7.30810.517
Einlagenzertifikate4.0081.988
Sonstige Depotzertifikate/Namenszertifikate121113
Hypothekenpfandbriefe10.54413.769
Verbriefte Verbindlichkeiten26.59333.330
NACHRANGIGE VERBINDLICHKEITEN
Emittiertes Nachrangkapital und Ergänzungskapital werden entweder in dem Posten Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten ausgewiesen. Verbriefte und nicht verbriefte Vermögenswerte sind nachrangig, wenn die Forderungen im Fall der Liquidation oder des Konkurses erst nach den Forderungen der anderen, nicht nachrangigen Gläubigern befriedigt werden können. Ergänzungskapital ist gemäß Art. 63 der Verordnung (EU) Nr 575/2013 (CRR) definiert. Entsprechende Instrumente weisen eine Ursprungslaufzeit von mindestens fünf Jahren auf, sind nachrangiger Natur und dürfen, unter anderem, keinen Anreiz zur vorzeitigen Tilgung enthalten, dem Inhaber kein Anrecht auf eine Beschleunigung der Rückzahlung einräumen und keine Zins- bzw. Dividendenzahlungen inkludieren, die in ihrer Höhe von der Bonität des Emittenten beeinflusst werden.
Wesentliche nachrangige Verbindlichkeiten
EmittentISINNominaleWährungAusgabe-ZinssatzZinssatz nach erstem Call-TerminFälligkeitnächster Kündigungstermin
ERSTE GROUP BANK AGAT0000A2J645500 MioEUR1,625%5 Jahres-Swapsatz plus 2,100%08.09.203101.04.2026
ERSTE GROUP BANK AGAT0000A2YA29500 MioEUR4,000%5 Jahres-Swapsatz plus 2,550%07.06.203325.01.2028
ERSTE GROUP BANK AGXS2083210729500 MioEUR1,000%5 Jahres-Swapsatz plus 1,300%10.06.203018.03.2025
Im Berichtszeitraum betrugen die Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten aller Bewertungskategorien EUR 158 Mio.
69
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
19. Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte – Schuldinstrumente
Schuldinstrumente werden erfolgsneutral zum Fair Value (fair value through other comprehensive income, „FVOCI“) bilanziert, wenn ihre vertraglichen Cashflows SPPI-konform sind und sie innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzungen sowohl die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch die Veräußerung von Vermögenswerten sind (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“). In der Bilanz sind sie als „Schuldinstrumente“ im Posten „Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte“ enthalten.
Zinserträge aus diesen Vermögenswerten werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Wertminderungserträge oder -aufwendungen sind in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ enthalten. Die Gegenbuchung erfolgt im kumulierten sonstigen Ergebnis (other comprehensive income, „OCI“) und nicht gegen den Buchwert des Vermögenswerts. Der Bewertungseffekt in der Gewinn- und Verlustrechnung ist somit derselbe wie bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten.
Die Differenz zwischen dem Fair Value, zu dem die Vermögenswerte in der Bilanz ausgewiesen werden, und den fortgeführten Anschaffungskosten wird in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Fair Value Rücklage“ als kumuliertes sonstiges Ergebnis ausgewiesen. Die Veränderungen der Berichtsperiode werden im sonstigen Ergebnis in der Zeile „Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten“ ausgewiesen. Diese Zeile enthält auch die Gegenbuchung für die Wertminderungserträge und -aufwendungen. Bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts wird der zuvor im sonstigen Ergebnis kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung in die Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ umgegliedert.
In der Erste Group enthält die FVOCI-Kategorie Investitionen in Schuldverschreibungen, d.h. Kreditgeschäft ist in dieser Bewertungskategorie nicht enthalten. Ähnlich wie bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldverschreibungen beziehen sich diese auf verschiedene Geschäftsziele, wie z.B. Erfüllung interner/externer Liquiditätsrisikoanforderungen und effiziente Platzierung des strukturellen Liquiditätsüberschusses, vom Vorstand beschlossene strategische Positionen, Initiierung und Förderung von Kundenbeziehungen, Ersatz für Kreditgeschäfte oder sonstige Aktivitäten zur Ertragssteigerung. Das gemeinsame Merkmal dieser Schuldinstrumente in der FVOCI-Kategorie ist, dass eine aktive Ertragsoptimierung über Verkäufe wesentlich zur Zielerreichung dieses Geschäftsmodells beiträgt. Die Verkäufe werden getätigt, um die Liquiditätssituation zu optimieren oder Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen zu erzielen. Die Geschäftsziele werden entsprechend sowohl durch die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch durch Verkäufe der Schuldinstrumente erreicht.
70
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken   
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3GesamtFortgeführte Anschaff-ungskostenKumulierte Veränder-ungen im sonstigen ErgebnisFair Value
Dez 23           
Regierungen6.2591406.273-200-26.271-316.240
Kreditinstitute1.465501.470-200-21.469111.479
Sonstige Finanzinstitute2264123100-1-1230-5225
Nicht finanzielle Gesellschaften62624828770-90-9867-18850
Gesamt8.57727138.851-5-9-1-148.837-438.794
            
Dez 22           
Regierungen7.07924207.321-4-70-107.311-2957.016
Kreditinstitute1.2931801.311-200-31.308-601.249
Sonstige Finanzinstitute19799129700-1-2295-11285
Nicht finanzielle Gesellschaften54844921.000-1-8-1-10990-79911
Gesamt9.11780839.929-7-16-1-249.904-4449.460
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
20. Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte – Eigenkapitalinstrumente
Für bestimmte Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, macht die Erste Group von dem Wahlrecht Gebrauch, diese zum FVOCI zu bewerten. Dieses Wahlrecht wird für Beteiligungen angewendet, die strategisch bedeutsame Geschäftsbeziehungen im Bankensektor (mit Ausnahme des Versicherungsgeschäfts) darstellen. Die Gewinne oder Verluste aus Fair Value-Änderungen für die Berichtsperiode werden als sonstiges Ergebnis in der Zeile „Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten“ in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Die kumulierten Gewinne oder Verluste sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Fair Value Rücklage“ enthalten. Dieser im OCI erfasste Betrag wird niemals in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert. Bei Ausbuchung solcher Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI erfolgt jedoch eine Umgliederung des im OCI kumulierten Betrags in die Gewinnrücklagen. Erhaltene Dividenden aus Instrumenten dieser Kategorie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Dividendenerträge“ ausgewiesen. In der Bilanz werden finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, als „Eigenkapitalinstrumente“ im Posten „Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen.
Per 31. Dezember 2023 belief sich der Buchwert der Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI auf EUR 110 Mio (2022: EUR 99 Mio), die im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Fair Value-Änderung für Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI vor Steuern betrug EUR 66 Mio (2022: EUR 56 Mio). In den Berichtsjahren 2022 und 2023 wurden keine Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI aufgrund von strategischen Geschäftsentscheidungen verkauft und es erfolgte somit keine Umgliederung vom kumulierten sonstigen Ergebnis in die Gewinnrücklage aus diesem Sachverhalt.
71
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente
Es gibt unterschiedliche Gründe, gehaltene Schuldinstrumente erfolgswirksam zum Fair Value (fair value through profit or loss, „FVPL“) zu bewerten:
FVPL-Bewertungen betreffen gehaltene Schuldinstrumente, die übrigen Geschäftsmodellen zugeordnet sind, d.h. sie werden weder in einem „Halten“-Geschäftsmodell noch in einem „Halten und Verkaufen“-Geschäftsmodell gehalten. Meist wird für diese finanziellen Vermögenswerte erwartet, dass sie vor ihrer Fälligkeit verkauft werden oder die Entwicklung des Portfolios, in dem sie enthalten sind, wird auf Grundlage des Fair Values beurteilt. In der Erste Group sind solche Geschäftsmodelle typisch für Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden (d.h. finanzielle Vermögenswerte, die von den Handelsabteilungen der Bank gehalten werden), oder für Vermögenswerte, deren Wert überwiegend durch Verkäufe realisiert wird, z.B. noch nicht abgeschlossene Kreditsyndizierungen, wenn der Kredit am Markt zum Verkauf angeboten wird. Weiters werden finanzielle Vermögenswerte, die von vollkonsolidierten Investmentfonds gehalten werden, zum FVPL bewertet, da sie auf Fair Value-Basis gemanagt und beurteilt werden.
Andere Fälle von FVPL-Bewertungen betreffen finanzielle Vermögenswerte, deren vertragliche Cashflows nicht dem SPPI-Kriterium entsprechen. In der Erste Group sind davon gewisse Schuldinstrumente sowie Kredite an Kunden betroffen.
Die Erste Group macht von dem Wahlrecht Gebrauch, gewisse finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung in die FVPL-Kategorie zu widmen (Fair Value-Option). Dies ist dann der Fall, wenn eine solche Klassifizierung bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) beseitigt oder signifikant verringert, die zwischen festverzinslichen finanziellen Vermögenswerten, die ansonsten zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum FVOCI bewertet werden würden, und den zugehörigen Derivaten, die zum FVPL bewertet werden, entstehen würden.
In der Bilanz werden gehaltene Schuldinstrumente, die zum FVPL bewertet werden, als „Handelsaktiva“ in dem Unterposten „Sonstige Handelsaktiva“ und als „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte“ in den Unterposten „Schuldinstrumente” und „Kredite und Darlehen an Kunden” dargestellt. Nicht zu Handelszwecken gehaltene, erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte bestehen aus zwei Unterkategorien, die in Note 23 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte dargestellt sind: „zum FVPL designiert“ und „verpflichtend zum FVPL“. Finanzielle Vermögenswerte werden als „verpflichtend zum FVPL“ ausgewiesen, wenn sie einem übrigen Geschäftsmodell (nicht „Halten“ oder „Halten und Verkaufen“) zugeordnet sind und sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden oder ihre vertraglichen Cashflows nicht SPPI-konform sind.
Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die zu Handelszwecken gehalten werden (d.h. solche, die von den Handelsabteilungen der Bank gehalten werden), werden zum FVPL bewertet. In der Bilanz sind solche Instrumente als „Handelsaktiva“ in dem Unterposten „Sonstige Handelsaktiva“ ausgewiesen. Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, werden ebenfalls zum FVPL bewertet, sofern sie nicht zum FVOCI designiert sind. In der Bilanz sind solche Instrumente als „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte“ in dem Unterposten „Eigenkapitalinstrumente“ bzw. in Note 23 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte in der Unterkategorie „verpflichtend zum FVPL“ ausgewiesen.
Gemäß IFRS 9 werden alle derivativen Finanzinstrumente, sofern sie nicht als Sicherungsinstrument designiert sind, als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf Note 21 Derivative Finanzinstrumente.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Gewinne und Verluste von nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerten, die zum FVPL bewertet werden, in Zins- oder Dividendenerträge und Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen unterteilt. Zinserträge aus Schuldinstrumenten werden in der Zeile „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ dargestellt und unter Anwendung des EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts berechnet. Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten werden in der Zeile „Dividendenerträge“ ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen werden nach Abzug der Zins- oder Dividendenerträge berechnet und beinhalten Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren. Sie werden in der Zeile „Handelsergebnis“ für zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und in der Zeile „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“, im Falle von nicht zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten, ausgewiesen. Für Anteile an nicht konsolidierten Fonds wird die Zins- oder Dividendenkomponente nicht von den Gewinnen und Verlusten aus Fair Value-Änderungen getrennt.
72
Finanzielle Verbindlichkeiten zum FVPL umfassen finanzielle Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, und solche, die in die FVPL-Kategorie designiert wurden.
In der Bilanz werden finanzielle Verbindlichkeiten zum FVPL in den Posten „Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading”, in den Unterkategorien „Derivate” und „Sonstige Handelspassiva“, sowie in den Posten „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“, in den Unterkategorien „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ und „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“, erfasst. Die maßgeblichen Rechnungslegungsgrundsätze sind in Note 21 Derivative Finanzinstrumente, Note 24 Sonstige Handelspassiva und Note 25 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten erläutert.
21. Derivative Finanzinstrumente
Zur Steuerung von Zins-, Währungs- und sonstigen Marktpreisrisiken setzt die Erste Group derivative Finanzinstrumente ein. Hierbei kommen vor allem Interest Rate Swaps, Futures, Forward Rate Agreements, Interest Rate Options, Currency Swaps, Currency Options sowie Credit Default Swaps zur Anwendung.
Für Darstellungszwecke wird zwischen folgenden Derivaten unterschieden:
Derivate – Held for trading
Derivate – Hedge Accounting
Details zu Hedge Accounting Derivaten sind in Note 27 Hedge Accounting dargestellt.
Derivate werden in der Konzernbilanz mit ihrem Fair Value (Dirty Price) angesetzt. Positive Fair Values von Derivaten werden in der Bilanz als Vermögenswerte, negative Fair Values als Verbindlichkeiten dargestellt.
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate sind solche, die nicht als Sicherungsinstrument in Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) designiert werden. Diese werden unabhängig von ihrer internen Klassifizierung, d.h. sowohl Derivate des Handelsbuchs als auch Derivate des Bankbuchs, im Posten „Derivate“ unter Finanzielle Vermögenswerte Held for Tradingbzw. Finanzielle Verbindlichkeiten – Held for Trading“ ausgewiesen.
Veränderungen des Fair Values (Clean Price) von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im „Handelsergebnis“ dargestellt. Zinserträge/-aufwendungen von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten und von Hedging-Derivativen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Sonstige ähnliche Erträge“ oder Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Die Erfassung dieser Zinserträge/-aufwendungen erfolgt auf Basis einer EIR-ähnlichen Abgrenzung in Bezug auf den Nominalwert des Derivats und schließt die Amortisierung des Zugangswerts (z.B. allfällige Vorabgebühren) mit ein.
Eingebettete Derivate
Die Erste Group begibt gewisse finanzielle Verbindlichkeiten, die strukturierte Merkmale enthalten. „Strukturierte Merkmale“ bedeutet, dass ein Derivat in ein nicht derivatives Basisinstrument eingebettet ist.
Eingebettete Derivate, welche die vorgeschriebenen Kriterien erfüllen, werden getrennt und als alleinstehendes Derivat bilanziert und in der Bilanz in dem Posten „Derivate“ unter Finanzielle Vermögenswerte Held for Tradingbzw. Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading“ ausgewiesen. In der Erste Group beziehen sich solche Derivate auf Anleihen und Einlagen deren Zahlungen an Aktienpreise und Fremdwährungskurse gebunden sind.
In der Erste Group bezieht sich die Mehrheit der eingebetteten Derivate, die sonst getrennt werden würden, auf begebene Anleihen, bei denen die Fair Value Option ausgenutzt wird. Daher sind diese eingebetteten Derivate Teil der Fair Value Bewertung des gesamten hybriden Instruments zum FVPL.
73
Derivate – Held for Trading
Dez 22Dez 23
in EUR MioNominalwertPositiver Fair ValueNegativer Fair ValueNominalwertPositiver Fair ValueNegativer Fair Value
Derivate des Handelsbuchs244.7086.4906.607224.7174.6994.737
Zinssatz178.2355.7885.508165.4044.0173.959
Eigenkapital6691010468722
Devisengeschäft64.9926861.08458.384668744
Kredit55155229411
Waren900700
Sonstige(s)2531122531
Derivate des Bankbuchs25.6265541.00323.988462568
Zinssatz19.17837485017.760346458
Eigenkapital1.33457801.2576643
Devisengeschäft4.769122684.6634963
Kredit1551111810
Sonstige(s)1900419004
Bruttowerte, gesamt270.3347.0457.610248.7065.1615.305
Saldierung -5.326-4.983 -3.899-3.691
Gesamt 1.7192.626 1.2621.614
Die Erste Group wickelt einen Teil der Transaktionen mit Zins- und Kreditderivaten über Clearing-Häuser ab. Diese Derivate sowie die zugehörigen Barsicherheiten erfüllen die Erfordernisse zur bilanziellen Saldierung. Für weitere Details zur bilanziellen Saldierung verweisen wir auf die Note 28 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
22. Sonstige Handelsaktiva
in EUR Mio
Dez 22
Dez 23
Eigenkapitalinstrumente
70
146
Schuldverschreibungen
5.977
7.365
Zentralbanken
3.045
3.129
Regierungen
1.575
2.200
Kreditinstitute
1.133
1.670
Sonstige Finanzinstitute
160
286
Nicht finanzielle Gesellschaften
64
80
Sonstige Handelsaktiva
6.047
7.511
23. Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
Dez 22Dez 23
in EUR MioDesigniertVerpflichtendDesigniertVerpflichtend
Eigenkapitalinstrumente03470415
Schuldverschreibungen3271.2231781.373
Regierungen351700308
Kreditinstitute286119146125
Sonstige Finanzinstitute586433869
Nicht finanzielle Gesellschaften070071
Kredite und Darlehen an Kunden183901.038
Regierungen0101
Sonstige Finanzinstitute02600
Nicht finanzielle Gesellschaften133027
Haushalte077901.010
Finanzielle Vermögenswerte designiert und verpflichtend zum FVPL bewertet3282.4081782.826
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte 2.735 3.004
Der Konzern hat Schuldverschreibungen als erfolgswirksam zum Fair Value bewertet designiert. Das maximale Kreditrisiko dieser Schuldverschreibungen entspricht dem Fair Value. Die kumulierte Fair Value-Änderung der gehaltenen Schuldverschreibungen zum Bilanzstichtag, die auf die Änderung des Kreditrisikos zurückzuführen ist, belief sich auf EUR 1 Mio (2022: EUR 6 Mio) und jene für die Berichtsperiode auf EUR 0 Mio (2022: EUR -1 Mio).
74
24. Sonstige Handelspassiva
Diese Gruppe von Verbindlichkeiten umfasst überwiegend Leerverkäufe (Shortpositionen). Diese ergeben sich aus Rückgabeverpflichtungen von Wertpapieren, die mit einer Rückübertragungsverpflichtung gekauft wurden (Reverse-Repurchase-Geschäfte) oder über Wertpapierleihegeschäfte ausgeliehen wurden und anschließend an Dritte verkauft werden. In der Bilanz werden solche Verbindlichkeiten im Posten Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading“, Unterposition „Sonstige Handelspassiva“ ausgewiesen. Die Gewinne oder Verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Handelsergebnis“ ausgewiesen.
in EUR Mio
Dez 22
Dez 23
Shortpositionen
585
637
Eigenkapitalinstrumente
129
95
Schuldverschreibungen
456
542
Verbriefte Verbindlichkeiten
52
53
Sonstige Handelspassiva
637
690
25. Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Die Erste Group wendet die Möglichkeit an, gewisse finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz in die FVPL-Kategorie zu designieren (Fair Value-Option), wenn:
eine solche Klassifizierung bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) beseitigt oder signifikant verringert, die zwischen ansonsten zu Anschaffungskosten bewerteten, festverzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten und zum Fair Value bewerteten Derivaten, die mit diesen Verbindlichkeiten in Beziehung stehen, entstehen würden. In der Erste Group erfolgt die quantitative Beurteilung, ob die Fair Value-Option tatsächlich bilanzielle Inkongruenzen beseitigt oder signifikant verringert, in Bezug auf Fair Value-Änderungen, die auf das Zinsänderungsrisiko zurückzuführen sind; oder
der gesamte hybride Vertrag ein nicht eng verbundenes eingebettetes Derivat enthält.
Finanzielle Verbindlichkeiten in der Fair Value-Option werden in der Bilanz in dem Posten „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ weiter aufgeteilt in „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ und „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ erfasst. „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ enthalten Fondsanteile, die von vollkonsolidierten Fonds begeben wurden. Zinsaufwendungen werden unter Anwendung des EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten der finanziellen Verbindlichkeit berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen werden abzüglich der Zinsaufwendungen in dem Posten „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ dargestellt.
Die Fair Value-Änderungen, die sich aus dem Kreditrisiko von finanziellen Verbindlichkeiten für die Berichtsperiode ergeben, werden im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung im Posten „Rücklage für eigenes Kreditrisiko“, dargestellt. Der kumulierte Betrag wird als kumuliertes OCI im Posten „Rücklage für eigenes Kreditrisiko“ in der Eigenkapitalveränderungsrechnung erfasst. Dieser im OCI erfasste Betrag wird niemals in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert. Bei Ausbuchung (hauptsächlich Rückkäufe) solcher erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt jedoch eine Umgliederung des im OCI kumulierten Betrags in die Gewinnrücklagen.
Der als kumuliertes OCI erfasste kumulative Betrag des Kreditrisikos wird als Differenz zwischen dem Barwert der Verbindlichkeit unter Anwendung des ursprünglichen Credit Spreads und dem Fair Value der Verbindlichkeit berechnet. Die Höhe der Fair Value-Änderung, die auf Änderungen des Kreditrisikos der Verbindlichkeit in der betreffenden Periode zurückzuführen ist und im sonstigen Ergebnis erfasst wird, ist die Differenz zwischen dem kumulierten Betrag am Ende und am Beginn dieser Periode. Bei der Berechnung des Barwerts der Verbindlichkeit unter Anwendung des ursprünglichen Credit Spreads wird als Diskontierungssatz die Summe aus dem beobachteten Zinssatz (Swap-Zinskurve) und dem ursprünglichen Credit Spread herangezogen. Der ursprüngliche Credit Spread wird bei erstmaligem Ansatz der Verbindlichkeit ermittelt und entspricht der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Differenz zwischen der Gesamtrendite der Verbindlichkeit und dem beobachteten Zinssatz (Swap-Zinskurve).
75
Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und rückzahlbarem Betrag der finanziellen Verbindlichkeiten zum FVPL
Buchwert
Rückzahlbarer Betrag
Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und rückzahlbarem Betrag
in EUR Mio
Dez 22
Dez 23
Dez 22
Dez 23
Dez 22
Dez 23
Einlagen
1.353
593
1.356
583
-3
10
Verbriefte Verbindlichkeiten
9.310
10.429
10.268
10.869
-958
-440
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
151
130
151
130
0
0
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
10.814
11.152
11.775
11.583
-960
-430
Fair Value-Änderungen, die auf Änderungen des eigenen Kreditrisikos zurückzuführen sind
Für die BerichtsperiodeKumulierter Betrag
in EUR Mio1-12 221-12 23Dez 22Dez 23
Einlagen -43-3-1
Verbriefte Verbindlichkeiten-234483181
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL-238512780
In der Zeile „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ werden von vollkonsolidierten Fonds begebene Fondsanteile ausgewiesen. Die Fair Value-Änderungen dieser Verbindlichkeiten werden ausschließlich von der Entwicklung der zugrundeliegenden Vermögenswerte bestimmt und sind nicht von Änderungen des eigenen Kreditrisikos der jeweiligen Fonds abhängig.
Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR MioDez 22Dez 23
Nachrangige verbriefte Verbindlichkeiten1.9912.016
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten7.3198.413
Anleihen5.4166.128
Sonstige Depotzertifikate/Namenszertifikate8151.069
Hypothekenpfandbriefe9621.089
Öffentliche Pfandbriefe126126
Verbriefte Verbindlichkeiten9.31010.429
In der Berichtsperiode wurde infolge des Rückkaufs von eigenen verbrieften Verbindlichkeiten (Emissionen) ein Gewinn in Höhe von EUR 2 Mio vor Steuern (2022: Verlust in Höhe von EUR 4 Mio) von der Rücklage für eigenes Kreditrisiko in die Gewinnrücklagen übertragen.
76
Finanzinstrumente – Sonstige Angaben
26. Fair Value von Finanzinstrumenten
Die Fair Value-Bewertung in der Erste Group erfolgt primär anhand von externen Datenquellen (Börsenpreise oder Broker-Quotierungen in hochliquiden Marktsegmenten). Finanzinstrumente, für die die Fair Value-Bewertung anhand von quotierten Marktpreisen erfolgt, sind hauptsächlich börsennotierte Wertpapiere und börsennotierte Derivate sowie liquide Anleihen, die auf OTC-Märkten gehandelt werden.
Kann der Fair Value von in der Bilanz erfassten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nicht von einem aktiven Markt abgeleitet werden, wird er, unter Verwendung verschiedener Bewertungsmethoden einschließlich der Verwendung mathematischer Modelle ermittelt. Die Input-Parameter für diese Modelle werden so weit wie möglich von beobachtbaren Marktdaten abgeleitet. Ist dies nicht möglich, muss der Fair Value auf Basis von Schätzungen ermittelt werden. Die Verwendung von nicht beobachtbaren Parametern ist besonders für Modelle zur Bewertung von Krediten und nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten relevant. Bewertungsmodelle, die Fair Value-Hierarchie und Fair Values von Finanzinstrumenten werden nachfolgend näher erläutert.
Für alle Finanzinstrumente wird ein Fair Value auf wiederkehrender Basis ermittelt.
Zum Fair Value bilanzierte Finanzinstrumente
BESCHREIBUNG DER BEWERTUNGSMODELLE UND PARAMETER
Für die Ermittlung des Fair Value von Finanzinstrumenten verwendet die Erste Group Bewertungsmodelle, die einen internen Prüfprozess durchlaufen haben und bei denen die unabhängige Ermittlung der Bewertungsparameter (wie Zinssätze, Wechselkurse, Volatilitäten und Credit Spreads) sichergestellt ist.
Kredite. Die Berechnungsmethode für die Ermittlung des Fair Values von Krediten, die das SPPI-Kriterium nicht erfüllen, entspricht nach der Fair Value-Definition der einfachen Barwertmethode. Das Kreditrisiko wird berücksichtigt, indem die vertraglich vereinbarten Cashflows unter Einbeziehung der Ausfallswahrscheinlichkeit (probability of default, „PD“) und der Verlustquote bei Ausfall (loss given default, „LGD“) auf die zu erwarteten Cashflows angepasst werden. Die Abzinsung der angepassten Cashflows erfolgt mit einer Zinskurve, die sich aus dem risikofreien Zinssatz und einem Refinanzierungsaufschlag für vorrangige unbesicherte Emissionen zusammensetzt.
Schuldinstrumente. Für Plain Vanilla-Schuldinstrumente (fix und variabel verzinst) wird der Fair Value durch die Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme errechnet. Die Diskontierungskurve ist abhängig vom Zinssatz der jeweiligen Emissionswährung und einer Spread-Anpassung, die von der Credit Spread-Kurve des Emittenten abgeleitet wird. Ist keine Emittentenkurve vorhanden, so wird der Spread von einem ähnlichen Instrument abgeleitet und um Differenzen im Risikoprofil des Instruments angepasst. Ist kein ähnliches Finanzinstrument verfügbar, wird die Spread-Anpassung auf Basis von anderen Informationen vorgenommen, z.B. Ermittlung des Credit Spreads anhand von internen Ratings und Ausfallswahrscheinlichkeiten oder auf Basis von Managemententscheidungen. Bei komplexeren Schuldinstrumenten (z.B. bei Instrumenten mit optionalen Eigenschaften wie Kündigungsrechten, Zinsober- und Zinsuntergrenzen oder Indexabhängigkeiten) wird der Fair Value mittels einer Kombination aus diskontierten Zahlungsströmen und komplexeren finanzmathematischen Modellen ermittelt, wie sie auch bei der Berechnungsmethode für OTC-Derivate Anwendung finden.
Eigenkapitalinstrumente. Für nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapitalinstrumente (Beteiligungen), die nicht über notierte Marktpreise auf einem aktiven Markt verfügen, wird der Fair Value durch Standardbewertungsmodelle, unter Verwendung von nicht beobachtbaren Inputparametern, ermittelt. Diese umfassen die adjustierte Nettoinventarwertmethode, die vereinfachte Ertragswertmethode, das Dividend-Discount-Modell und die Multiplikatoren-Methode.
Bei der adjustierten Nettoinventarwertmethode wird zum Bewertungsstichtag der Fair Value der in der Bilanz eines Unternehmens erfassten Vermögenswerte und Schulden, sowie der Fair Value von nicht bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, ermittelt. Die resultierenden Fair Values der bilanzierten und nicht bilanzierten Vermögenswerte und Schulden stellen daher den Fair Value des Eigenkapitals des Beteiligungsunternehmens dar.
Beim Dividend-Discount-Modell wird davon ausgegangen, dass der Wert eines Eigenkapitalinstruments, welches von einem Unternehmen ausgegeben wird, dem Barwert einer ewigen Dividende entspricht. Auch bei der vereinfachten Ertragswertmethode
77
wird der Fair Value auf Basis des diskontierten, zukünftigen Einkommens gerechnet. Diese Methode kann jedoch auch verwendet werden, wenn nur ein für ein Jahr geplantes Einkommen zur Verfügung steht. Die vereinfachte Ertragswertmethode und das Dividend-Discount-Modell diskontieren zukünftige Erträge und Dividenden unter Verwendung eines Diskontierungszinssatzes, der die Eigenkapitalkosten widerspiegelt. Die Eigenkapitalkosten hängen vom risikofreien Zinssatz, der Marktrisikoprämie, dem Levered Beta und der Länderrisikoprämie ab. Das Levered Beta ist von der Branchenklassifizierung abgeleitet, welche von Damodaran veröffentlicht und verwaltet wird.
In seltenen Fällen wird die Multiplikator-Methode verwendet. Dieser Ansatz verwendet Kurse und andere relevante Informationen aus Markttransaktionen mit vergleichbaren Unternehmen eines Beteiligungsunternehmens zur Ableitung eines Multiplikators. Mit Hilfe dieses Multiplikators wird der Fair Value des Beteiligungswerts oder Unternehmenswerts ermittelt.
Verbindlichkeiten. Für emittierte Wertpapiere, deren Fair Value nicht direkt am Markt verfügbar ist, wird der Fair Value mittels Diskontierung zukünftiger Cashflows ermittelt. Ein wesentlicher Inputfaktor für die Wertanpassung des eigenen Kreditrisikos je Senioritätsklasse sind abgeleitete Credit Spreads von liquiden Benchmarkanleihen sowie zusätzliche Quotierungen von externen Investmentbanken, die regelmäßig zur Verfügung gestellt werden. Für die zur Anwendung kommenden Spreads erfolgt eine regelmäßige Validierung durch das Risikomanagement. Darüber hinaus wird bei der Ermittlung des Fair Values den Effekten aus Optionalitäten Rechnung getragen.
OTC-Derivate. Derivate mit liquiden Basiswerten (z.B. Zinsswaps und -optionen, Fremdwährungsgeschäfte und -optionen, Optionen auf börsennotierte Wertpapiere oder Indizes, Credit Default Swaps, Commodity Swaps) werden nach Standardbewertungsmodellen bewertet. Diese Modelle umfassen Discounted Cash Flow-Modelle, Optionsmodelle nach Black-Scholes und Hull-White sowie Hazard Rate-Modelle. Die Modelle werden an quotierten Marktdaten kalibriert (inklusive impliziten Volatilitäten). Für die Bewertung von komplexeren Instrumenten werden auch Monte-Carlo-Simulationen eingesetzt. Für Instrumente mit nicht ausreichend liquiden Basiswerten werden Marktdaten von nicht regelmäßigen Transaktionen herangezogen oder Extrapolationstechniken eingesetzt. Für die Ermittlung des Fair Value von besicherten Derivaten wird ein Diskontierungszinssatz verwendet, der den für die Verzinsung der Barsicherheiten maßgeblichen Zinssatz widerspiegelt.
Die Erste Group bewertet Derivate gemäß der Mid-Market-Rate. Um das Niveau des Bid-Ask-Spreads der relevanten Positionen zu berücksichtigen, wird eine Anpassung anhand der Marktliquidität durchgeführt. Die Anpassungsparameter sind von Produkttyp, Währung, Laufzeit, Liquidität und Volumen abhängig. Die Parameter werden regelmäßig sowie im Fall von signifikanten Marktbewegungen überprüft.
Im Rahmen der Bewertung von OTC-Derivaten werden Bewertungsanpassungen für das Kontrahentenausfallsrisiko (Credit Value Adjustment, CVA) und Anpassungen für das eigene Kreditrisiko (Debit Value Adjustment, DVA) vorgenommen. Beim CVA richtet sich die Anpassung nach dem erwarteten positiven Risiko des Derivats und der Ausfallwahrscheinlichkeit der Gegenpartei. Der DVA wird durch das erwartete negative Exposure des Derivats und die Ausfallwahrscheinlichkeit der Erste Group bestimmt. Die Modellierung des erwarteten Exposures basiert auf Optionsreplikationsstrategien oder Monte-Carlo-Simulationstechniken.
Die beschriebene Methodik führt zu CVA-Wertanpassungen in Höhe von insgesamt EUR 14 Mio (2022: EUR 11 Mio) und zu DVA-Wertanpassungen in Höhe von insgesamt EUR 12 Mio (2022: EUR 21 Mio).
Basierend auf einer von der Erste Group durchgeführten Analyse, wurde entschieden, dass für die Bewertung von OTC-Derivaten kein Funding Value Adjustment („FVA“) berücksichtigt wird.
VALIDIERUNG UND KONTROLLE
Die Zuständigkeit für die Bewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value bewertet werden, ist unabhängig von den Handelseinheiten. Zusätzlich hat die Erste Group eine unabhängige Validierungsabteilung eingerichtet, um die Funktionstrennung zwischen Einheiten für die Modellentwicklung, Bewertungspreisermittlung und Validierung sicherzustellen. Das Ziel der unabhängigen Modellvalidierung ist die Bewertung von Modellrisiken, die durch die theoretische Grundlage des Modells, der Qualität der Inputdaten (wie z.B. Marktdaten) und der Modellkalibrierung entstehen.
Fair Value-Hierarchie
Die Fair Values von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten werden den drei Kategorien der IFRS-Fair Value-Hierarchie zugeordnet.
78
LEVEL 1 DER FAIR VALUE-HIERARCHIE
Dieser Kategorie werden börsegehandelte Derivate (Optionen), Aktien, Staatsanleihen und sonstige Anleihen sowie Fonds, die in liquiden und aktiven Märkten gehandelt werden, zugeordnet.
LEVEL 2 DER FAIR VALUE-HIERARCHIE
Wird eine Marktbewertung herangezogen, deren Markt aufgrund einer eingeschränkten Liquidität nicht als aktiver Markt betrachtet werden kann (abgeleitet von verfügbaren Marktliquiditätsindikatoren), wird das zugrunde liegende Finanzinstrument als Level 2 klassifiziert. Sind keine Marktpreise verfügbar, so wird anhand von Modellen, die auf Marktdaten beruhen, bewertet. Für Level 2-Bewertungen werden typischerweise Zinskurven, Credit Spreads und implizite Volatilitäten als nachvollziehbare, beobachtbare Marktparameter verwendet.
Dieser Kategorie werden neben OTC- Derivaten und theoretisch bewerteten börsegehaltenen Derivaten vor allem weniger liquide Aktien, Anleihen und Fonds, Asset Backed Securities (ABS), Collateralized Debt Obligations (CDO) und auch eigene Emissionen und Einlagen zugeordnet.
LEVEL 3 DER FAIR VALUE-HIERARCHIE
Sobald ein nicht am Markt beobachtbarer Parameter für das Bewertungsmodell signifikant oder der Marktpreis nicht regelmäßig beobachtbar ist, wird das Finanzinstrument als Level 3 der Fair Value-Hierarchie eingestuft. Typischerweise werden Credit Spreads, die aus internen Schätzungen für Ausfallswahrscheinlichkeiten („PD“) und Verlustquoten („LGD“) abgeleitet werden, als nicht beobachtbare Parameter verwendet.
Das Volumen von Finanzinstrumenten, die der Level 3-Kategorie zugeordnet werden, lässt sich in folgende Bereiche einteilen:
Marktwerte von Derivaten, bei denen die CVA-Anpassung einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung hat und mittels nichtbeobachtbarer Parameter (d.h. unter Verwendung von internen Schätzungen für PDs und LGDs) berechnet werden.
Illiquide Anleihen und nicht börsennotierte Aktien, Beteiligungen oder Fonds für deren Bewertung Modelle verwendet werden, die nicht am Markt beobachtbare Werte (z.B. Credit Spreads) enthalten bzw. die mit Broker-Quotierungen bewertet werden, die nicht der Level 1- oder Level 2-Kategorie zuzuordnen sind.
Kredite, deren vertragliche Zahlungsströme des Vermögenswertes nicht nur Zahlungen von Nominale und Zinsen darstellen.
Fondsanteile, die von vollkonsolidierten Fonds begeben werden, sowie eigene Emissionen, wenn es keine Preisaktualisierungen in regelmäßigen Abständen gibt.
Die Zuteilung der entsprechenden Levels wird für alle Positionen am Ende des Berichtszeitraums festgelegt.
Eine Umgliederung von Level 1 in Level 2 oder 3 bzw. vice versa erfolgt dann, wenn die oben beschriebenen Kriterien für die Zuordnung von Finanzinstrumenten in den jeweiligen Level nicht mehr vorliegen.
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Zuordnung von zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumenten zu den Level-Kategorien
Dez 22Dez 23
in EUR MioLevel 1Level 2Level 3GesamtLevel 1Level 2Level 3Gesamt
Aktiva        
Finanzielle Vermögenswerte HfT1.8295.6243137.7662.8165.8171398.773
Derivate101.677321.71911.186751.262
Sonstige Handelsaktiva1.8203.9472816.0472.8164.631647.511
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL1.3372001.1982.7351.4041561.4443.004
Eigenkapitalinstrumente37332773476517333415
Schuldverschreibungen1.300167821.5491.339139731.551
Kredite und Darlehen00839839001.0381.038
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI7.8781.2843989.5607.3191.1943928.905
Eigenkapitalinstrumente10989910109110
Schuldverschreibungen7.8771.2833009.4607.3181.1932838.794
Derivate − Hedge Accounting0155315901830183
Gesamtaktiva11.0447.2631.91220.21911.5407.3501.97520.864
         
Passiva        
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT5852.667123.2646071.687102.304
Derivate82.608112.62631.600101.614
Sonstige Handelspassiva578591637603860690
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL010.66315110.814011.152011.152
Einlagen von Kunden01.35301.35305930593
Verbriefte Verbindlichkeiten09.31009.310010.429010.429
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten0015115101300130
Derivate − Hedge Accounting0372037202860286
Gesamtpassiva58513.70216314.45160713.1251013.742
Derivate, die über Clearing Häuser abgewickelt werden, sind entsprechend ihrer bilanziellen Behandlung saldiert dargestellt. Die saldierten Derivate sind Level 2 zugeordnet.
BESCHREIBUNG DER BEWERTUNGSPROZESSE FÜR FINANZINSTRUMENTE DER KATEGORIE LEVEL 3
Falls zumindest ein wesentlicher Bewertungsparameter nicht am Markt beobachtbar ist, wird dieses Instrument dem Level 3 der Fair Value-Hierarchie zugeordnet. Zur Validierung des Bewertungspreises sind zusätzliche Schritte notwendig. Diese umfassen insbesondere die Analyse relevanter historischer Daten oder ein Benchmarking zu vergleichbaren Finanzinstrumenten. Diese Verfahren beinhalten Parameterschätzungen und Expertenmeinungen. Weitere Ausführungen zu den verwendeten Parametern sowie eine Sensitivitätsanalyse werden nachfolgend in dem Unterkapitel Wesentliche nicht beobachtbare Bewertungsparameter und Sensitivitätsanalyse der Level 3-Positionen dargestellt.
VERÄNDERUNGEN DER VOLUMINA IN LEVEL 1 UND LEVEL 2
Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2 nach Bilanzposten und Instrumenten
Dez 22Dez 23
in EUR MioLevel 1 zu Level 2Level 2 zu Level 1Level 1 zu Level 2Level 2 zu Level 1
Finanzielle Vermögenswerte HfT34492842
Anleihen33482841
Aktien1101
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL159316
Anleihen156316
Fonds0200
Aktien0100
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI4079318268
Anleihen4079318268
Gesamtergebnis45615149326
Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2 resultieren hauptsächlich aus Marktveränderungen und der daraus resultierenden Qualität und Beobachtbarkeit von Bewertungsparametern.
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BEWEGUNGEN VON ZUM FAIR VALUE BEWERTETEN FINANZINSTRUMENTEN IN LEVEL 3
Entwicklung des Fair Values von Finanzinstrumenten in Level 3
in EUR Mio Erfolg in der G&VErfolg im sonstigen ErgebnisKäufeVerkäufeTilgungUnter-nehmens-erwerbUnter-nehmens-abgängeTransfers in Level 3Transfers aus Level 3Währungs-umrech-nung 
 Jän 23          Dez 23
Aktiva            
Finanzielle Vermögenswerte HfT31326047-3-2280037-520139
Derivate322200000036-15075
Sonstige Handelsaktiva2814047-3-228001-36064
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL1.1981020248-14-116003-11331.444
Eigenkapitalinstrumente277-10077-9-10010-2333
Schuldverschreibungen82-508-40001-9-173
Kredite und Darlehen8391170162-1-115001-2361.038
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI398014530-430089-118-2392
Eigenkapitalinstrumente9801010000000109
Schuldverschreibungen30004520-430089-118-2283
Derivate − Hedge Accounting300000000-300
Gesamtaktiva1.91212914348-18-38700128-184311.975
             
Passiva            
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT12-300000010-9010
Derivate11-300000010-8010
Sonstige Handelspassiva100000000-100
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL1517033-51-20-90-13000
Verbriefte Verbindlichkeiten000000000000
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1517033-51-20-90-13000
Derivate − Hedge Accounting000000000000
Gesamtpassiva1635033-51-20-910-139010
             
 Jän 22          Dez 22
Aktiva            
Finanzielle Vermögenswerte HfT46-270270-100042-170313
Derivate27-2200000042-16032
Sonstige Handelsaktiva18-50270-10000-10281
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL1.173-610862-42-67112023-39-581.198
Eigenkapitalinstrumente283-12032-9-31200-271277
Schuldverschreibungen72-2012-3-100023-11182
Kredite und Darlehen818-460817-30-658000-1-60839
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI4700-4334-2-2600109-1473398
Eigenkapitalinstrumente1310-330000000098
Schuldverschreibungen3390-1034-2-2600109-1473300
Derivate − Hedge Accounting030000000003
Gesamtaktiva1.689-84-431.165-46-697120174-203-551.912
             
Passiva            
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT9203-200000012
Derivate9200000000011
Sonstige Handelspassiva0003-20000001
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL245-28085-95-1000-550151
Verbriefte Verbindlichkeiten5400100000-5500
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten191-28084-95-100000151
Derivate − Hedge Accounting2-20000000000
Gesamtpassiva256-28088-97-1000-550163
Reklassifizierungen in und aus Level 3 resultieren aus der Umstellung der Bewertung auf Modelle mit beobachtbaren bzw. nicht-beobachtbaren Parametern.
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Gewinne und Verluste von finanziellen Vermögenswerten, die am Ende der Berichtsperiode Level 3 zugeordnet sind
in EUR Mio1-12 221-12 23
Aktiva  
Finanzielle Vermögenswerte HfT-2535
Derivate-2031
Sonstige Handelsaktiva-54
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL-5199
Eigenkapitalinstrumente-8-10
Schuldverschreibungen3-5
Kredite und Darlehen-46114
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI-30
Schuldverschreibungen-30
Derivate − Hedge Accounting30
Gesamt-76134
   
Passiva  
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT-19
Derivate-19
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL250
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten250
Derivate − Hedge Accounting20
Gesamt279
WESENTLICHE NICHT BEOBACHTBARE BEWERTUNGSPARAMETER UND SENSITIVITÄTSANALYSE DER LEVEL 3-POSITIONEN
Wenn die Ermittlung des Fair Values eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Für die Bilanzerstellung wurde aus diesen Bandbreiten eine Parametrisierung gewählt, die den Marktbedingungen zum Berichtszeitpunkt entspricht.
Bandbreiten der am Markt nicht beobachtbaren Bewertungsparameter in der Level 3-Kategorie
Fair value in EUR MioBandbreiten der nicht beobachtbaren Parameter (gewichteter Durchschnitt)
Finanzielle Vermögenswerte / VerbindlichkeitenProdukt-kategorieBewertungs-verfahrenDez 22Dez 23Wesentliche nicht beobachtbare ParameterDez 22Dez 23
Positiver / negativer Fair Value von DerivatenForwards, Swaps, OptionenDCF und Optionsmodelle mit CVA-Anpassungen basierend auf zukünftigem Exposure3588PD1,05%-9,81% (5,84%)1,17%-14,87% (2,36%)
LGD60%60%
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle VermögenswerteFixe und variableAnleihenDCF831Credit Spread0,17%-2,25% (0,37%)-0,78%-2,50% (-0,26%)
KrediteDCF8391.038PD0,09%-5,95% (2,17%)1,51%-2,59% (2,00%)
LGD0%-25,79% (5,16%)3,50%-15,86% (7,58%)
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle VermögenswerteFixe und variable AnleihenDCF238212Credit Spread0,17%-8,95% (3,22%)-0,35%-5,21% (1,35%)
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte / Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle VermögenswerteNicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapital-instrumente (Beteiligungen)Dividend Discount Modell; Vereinfachte Ertragswert-methode199209Beta LeveredBranche:0,4-1,10 (0,99)Branche:0,71-1,15 (0,97)
Länderrisiko-prämie0,34%-3,06% (0,64%)0,43%-2,69% (0,58%)
Adjustierte Nettoinventar-wertmethode128144Angepasstes EigenkapitalAbhängig vom buchhalterischen EigenkapitalAbhängig vom buchhalterischen Eigenkapital
82
Die Bandbreite der nicht beobachtbaren Credit Spreads für fixe und variable Anleihen enthält Ab- bzw. Aufschläge sowohl auf risikolose als auch risikobehaftete, beobachtbare (z.B. branchen- und ratingspezifische Spreadkurven) Parameter.
Für erfolgswirksam/erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte, bei denen der Beta Levered und Länderrisikoprämien verwendet werden, liegen die resultierenden Eigenkapitalkosten auf der Grundlage dieser Inputs im Bereich von 5,92%-13,75% (2022: 6,28%-13,53%). Die Mehrheit der erfolgswirksam/erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte, bei denen Beta Levered Inputs verwendet werden, bezieht sich auf Finanzierungsdienstleister (Nicht-Bank & Versicherungen) mit 0,99 (2022: Finanzierungsdienstleister (Nicht-Bank & Versicherungen) mit 0,97). Die Mehrheit der erfolgswirksam/erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte, für die Länderrisikoprämien verwendet werden, bezieht sich auf Österreich mit 0,43% (2022: Österreich mit 0,48%).
Zusätzlich zu den oben genannten Angaben wurden Eigenkapitalinstrumente mit einem Fair Value von EUR 37 Mio (2022: EUR 26 Mio) auf Basis von Expertenschätzungen bewertet.
Des Weiteren sind in der Konzernbilanz Level 3 Eigenkapitalinstrumente in Höhe von EUR 38 Mio (2022: EUR 41 Mio) enthalten, die nicht zu den Beteiligungen gezählt werden und welche je nach Qualität und Verfügbarkeit von Brokerquotierungen bewertet werden.
Sensitivitätsanalyse hinsichtlich möglicher alternativer Parametrisierung auf Produktebene
Dez 22Dez 23
 Fair Value-VeränderungenFair Value-Veränderungen
in EUR MioPositivNegativPositivNegativ
Derivate3-32-2
Gewinn- und Verlustrechnung3-32-2
Schuldverschreibungen10-1315-20
Gewinn- und Verlustrechnung2-37-9
Sonstiges Ergebnis8-108-11
Eigenkapitalinstrumente65-5072-49
Gewinn- und Verlustrechnung43-3548-34
Sonstiges Ergebnis22-1424-15
Kredite und Darlehen16-4619-60
Gewinn- und Verlustrechnung16-4619-60
Gesamt93-113108-131
Gewinn- und Verlustrechnung64-8876-105
Sonstiges Ergebnis30-2532-26
Zur Ermittlung der möglichen Auswirkungen wurden hauptsächlich Credit Spreads (für Schuldverschreibungen), PDs, LGDs (für CVAs von Derivaten) und Marktschwankungen vergleichbarer Aktien herangezogen. Ein Anstieg (Reduktion) von Spreads, PDs und LGDs verursacht eine Reduktion (Anstieg) des jeweiligen Fair Values. Positive Korrelationseffekte zwischen PDs und LGDs werden in der Sensitivitätsanalyse nicht berücksichtigt. Bei nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten würden Erhöhungen (Verringerungen) aller für die Eigenkapitalkostenberechnung verwendeten Inputfaktoren (isoliert betrachtet) zu einer niedrigeren (höheren) Fair Value-Bewertung führen.
Die folgenden Wertebereiche wurden in der Sensitivitätsanalyse verwendet:
für Schuldverschreibungen ein Bereich für Credit Spreads zwischen +100 Basispunkten und -75 Basispunkten,
für eigenkapitalbezogene Wertpapiere eine Bewertungsbandbreite zwischen -10% und +5%,
für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, die mit der adjustierten Nettoinventarwertmethode bewertet wurden, die Bewertungsbandbreite zwischen -10% und + 10%,
für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, die mit dem Dividenden-Discount-Modell bzw. der vereinfachten Ertragswertmethode bewertet wurden, die Kosten für das Eigenkapital zwischen -2% und + 2%,
für CVAs von Derivaten wurde ein Up- bzw. Downgrade des Ratings um eine Stufe sowie eine Veränderung der LGD-Annahmen um -5% bzw. +10% simuliert,
für Kredite ein Up- bzw. Downgrade der PD (Ausfallswahrscheinlichkeit) um 1%, eine Veränderung des LGD (Verlustquote bei Ausfall) von -5% und +10% und eine Bandbreite der Credit Spreads zwischen +100 Basispunkten und 75 Basispunkten.
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Fair Values von Finanzinstrumenten, die nicht zum Fair Value bilanziert werden
in EUR MioBuchwertFair valueLevel 1Level 2Level 3
Dez 23     
Aktiva     
Finanzielle Vermögenswerte AC264.721256.76737.5833.572215.612
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute21.43221.3950021.395
Kredite und Darlehen an Kunden199.241193.86700193.867
Schuldverschreibungen44.04741.50637.5833.572351
Forderungen aus Finanzierungsleasing4.9704.956004.956
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2.5792.642002.642
      
Passiva     
Finanzielle Verbindlichkeiten AC289.842288.54219.04212.837256.664
Einlagen von Kreditinstituten22.91122.5810022.581
Einlagen von Kunden232.223231.58400231.584
Verbriefte Verbindlichkeiten33.33032.99919.04212.8371.121
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1.3781.378001.378
      
Finanzgarantien und Kreditzusagen     
Finanzgarantienn/a170017
Kreditzusagenn/a48100481
      
Dez 22     
Aktiva     
Finanzielle Vermögenswerte AC253.360240.26831.7033.699204.867
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute18.43518.1380018.138
Kredite und Darlehen an Kunden194.313186.50100186.501
Schuldverschreibungen40.61235.63031.7033.699228
Forderungen aus Finanzierungsleasing4.5534.499004.499
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2.4042.389002.389
      
Passiva     
Finanzielle Verbindlichkeiten AC278.932276.20012.87512.293251.032
Einlagen von Kreditinstituten28.82128.2900028.290
Einlagen von Kunden222.620221.22400221.224
Verbriefte Verbindlichkeiten26.59325.78912.87512.293621
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten89989800898
      
Finanzgarantien und Kreditzusagen     
Finanzgarantienn/a470047
Kreditzusagenn/a52900529
In der oben stehenden Tabelle werden positive Fair Values von Finanzgarantien und Verpflichtungen mit positivem Vorzeichen, negative Fair Values mit negativem Vorzeichen dargestellt.
Der Fair Value von Krediten und Darlehen an Kunden und Kreditinstitute wurde mittels Diskontierung der zukünftigen Cashflows berechnet, wobei sowohl die Zins- als auch die Credit Spread-Effekte berücksichtigt wurden. Der Zinssatzeffekt beruht auf den Marktzinsbewegungen, während die Änderungen des Credit Spreads von den Ausfallswahrscheinlichkeiten (PDs) und den Verlustquoten bei Ausfall (LGDs), die für die internen Risikoberechnungen verwendet werden, abgeleitet werden. Kredite und Darlehen wurden in homogene Portfolien zusammengefasst. Die Einteilung erfolgte aufgrund von Ratingmethode, Ratingklasse, Laufzeit und Land, in dem diese gebucht wurden. Die Fair Values von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldverschreibungen werden im Wesentlichen entweder direkt vom Markt oder anhand von direkt beobachtbaren Marktparametern (z.B. Zinskurven) ermittelt.
Der Fair Value von Einlagen und sonstigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wird unter Berücksichtigung des tatsächlichen Zinsumfeldes sowie der eigenen Credit Spreads geschätzt. Für Verbindlichkeiten ohne vertragliche Laufzeit (z.B. Sichteinlagen) wird der Restbuchwert als Minimumwert für den Fair Value angenommen.
Der Fair Value der emittierten Wertpapiere und nachrangigen Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten basiert auf denselben Bewertungsmodellen, wie oben für die Verbindlichkeiten im Abschnitt „zum Fair Value bilanzierte Finanzinstrumente“ beschrieben.
In Bezug auf außerbilanzielle Verbindlichkeiten (Finanzgarantien und unwiderrufliche Kreditzusagen) wird der Fair Value von unwiderruflichen Kreditzusagen mit Hilfe von regulatorischen Kreditkonversionsfaktoren ermittelt. Die daraus resultierenden
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Kreditäquivalente werden wie bilanzierte Vermögenswerte behandelt. Die Differenz zwischen dem gesamten Fair Value und dem Nominalwert der hypothetischen Kreditrisikoäquivalente entspricht dem Fair Value der unwiderruflichen Kreditzusagen. Sofern der gesamte Fair Value der hypothetischen Kreditäquivalente höher als der Nominalwert ist, ergibt sich ein positiver Fair Value von unwiderruflichen Kreditzusagen. Der Fair Value von Finanzgarantien wird in Analogie zu einem CDS-Modell ermittelt. Entsprechend diesem Modell ergibt sich der Fair Value aus der Summe der Barwerte zukünftiger Cashflows. Diese umfassen die Auszahlungen infolge der Inanspruchnahme aus den Garantien, die auf Basis der PDs und LGDs der jeweiligen Kund:innen modelliert werden, sowie Einzahlungen aus den zukünftig erhaltenen Garantiegebühren. Wenn die Barwerte der zukünftigen Auszahlungen die Barwerte der zukünftigen Garantiegebühren überschreiten, ist der Fair Value von Finanzgarantien negativ.
27. Hedge Accounting
Zur Absicherung des Fremdwährungs- und Zinsrisikos verwendet die Erste Group derivative Finanzinstrumente. Wie in den Übergangsbestimmungen von IFRS 9 erlaubt, hat die Erste Group beschlossen, die Anforderungen für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften des IAS 39 weiterhin anzuwenden.
Derivate, die als Absicherungsinstrument dienen, werden in der Konzernbilanz mit ihrem Fair Value (Dirty Price) angesetzt und unter dem Posten „Hedge-Accounting-Derivate“ ausgewiesen. Positive Fair Values von Derivaten werden in der Bilanz als Vermögenswerte, negative Fair Values als Verbindlichkeiten dargestellt.
i. Fair Value Hedge
Änderungen des Fair Values (Clean Price) von derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von qualifizierten und designierten Fair Value Hedges eingesetzt werden, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ erfasst. Zinserträge und -aufwendungen aus Sicherungsderivaten werden im Posten Sonstige ähnliche Erträge“ oder Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Die Fair Value-Änderung des Grundgeschäfts, die dem abgesicherten Risiko zugerechnet wird, wird ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Handelsergebniserfasst und ist Teil des Buchwerts des Grundgeschäfts.
Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken verwendet die Erste Group auch Portfolio Fair Value Hedges (wie in IAS 39.AG114-AG132 definiert). Zu diesem Zweck wendet die Erste Group das durch die EU zur Verfügung gestellte Carve-Out für sogenannte „Bottom Layer“-Absicherungen an. Für weitere Details dazu verweisen wir auf das Kapitel „Absicherung von Zinsrisiken“ weiter unten. Die Änderung im Fair Value des Grundgeschäfts, die dem abgesicherten Zinsrisiko zuzurechnen ist, wird in der Bilanz in dem Posten „Wertanpassung aus Portfolio Fair Value Hedges“ ausgewiesen.
Für beendete Sicherungsbeziehungen wird die Fair Value-Anpassung des Grundgeschäfts über die Restlaufzeit bis zur Fälligkeit aufgelöst und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinserträge“ (wenn das Grundgeschäft ein finanzieller Vermögenswert war) oder „Zinsaufwendungen“ (wenn das Grundgeschäft eine finanzielle Verbindlichkeit war) unter „Zinsüberschuss“ dargestellt. Für Portfolio Fair Value Hedges von Zinsänderungsrisiken wird die Fair Value-Anpassung der beendeten Sicherungsbeziehung linear amortisiert und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen.
ii. Cashflow Hedge
Um Unsicherheiten zukünftiger Zahlungsströme zu vermeiden und in Folge das Zinsergebnis zu stabilisieren, werden Cashflow Hedges angewendet. Der effektive Teil des Gewinns oder Verlustes von Sicherungsinstrumenten, die im Rahmen von designierten und qualifizierten Cashflow Hedges eingesetzt werden, wird im sonstigen Ergebnis in der „Cashflow Hedge-Rücklage“ erfasst. Der ineffektive Teil wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Handelsergebnisausgewiesen. Zur Bestimmung des effektiven/ineffektiven Teils wird das Derivat mit seinem „Clean Price“ (d.h. exklusive der Zinskomponente) betrachtet. Wenn die abgesicherte Zahlung in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließt, werden die Gewinne und Verluste aus dem Sicherungsinstrument vom sonstigen Ergebnis in den entsprechenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht (zumeist in den Posten Sonstige ähnliche Erträge“ oder Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“). Bei der Bilanzierung von Grundgeschäften für Cashflow Hedges besteht keine Abweichung im Vergleich zu Situationen, in denen keine Sicherungsbeziehung angewendet wird.
Für beendete Sicherungsbeziehungen verbleibt der kumulierte Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument, der im sonstigen Ergebnis erfasst wurde, in der „Cashflow Hedge-Rücklage“, bis die Transaktion erfolgt.
ABSICHERUNG VON ZINSRISIKEN
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die Erste Group Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, die sich aus den Zinsmerkmalen und dem Zinsverhalten von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und außerbilanziellen Posten ergeben. Dies betrifft sowohl die bestehenden
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Bilanzpositionen als auch die erwartete Entwicklung der Bilanz und Bankaktivitäten. Das Zinsrisiko kann im Allgemeinen als eine mögliche Verschlechterung der Finanzlage einer Bank als Folge von nachteiligen Veränderungen der Marktzinssätze definiert werden.
Die Hedge Accounting-Aktivitäten der Erste Group beziehen sich auf zinsrisikotragende Positionen im Bankbuch. Das Zinsrisiko des Bankbuchs wird vom Bereich Group Asset Liability Management (ALM) gesteuert. Zinsrisikomanagement-Maßnahmen werden vom Group Asset Liability Committee (ALCO) als Teil der ALM-Strategie genehmigt. Für Sicherungsbeziehungen, die die Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllen, wird die Effektivität durch den von ALM als Risikoträger unabhängigen Bereich Risikomanagement gemessen.
Ziel des Zinsrisikomanagements im Bankbuch ist die Optimierung von Zinsrisikopositionen sowohl aus Risiko- als auch Ertragsgesichtspunkten. Zu diesem Zweck und zur Einhaltung externer sowie interner Vorschriften und Beschränkungen steuert die Erste Group das Zinsrisiko sowohl im Hinblick auf die Ertragssituation als auch im Hinblick auf den ökonomischen Wert. Schwerpunkt der Zinsrisikoanalyse aus Ertragssicht ist die Veränderung des Zinsüberschusses. Schwankungen von Zinssätzen wirken sich auf den Zinsüberschuss aus, indem sie die Zinserträge und Zinsaufwendungen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beeinflussen. Bezogen auf den ökonomischen Wert stellt das Zinsrisiko die Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals dar. Es kann als Barwert der Cashflows aus Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und außerbilanziellen Posten identifiziert werden. Veränderungen der Zinssätze ändern sowohl die Höhe der zukünftigen Cashflows als auch den Wert der Abzinsungsfaktoren, die bei der Berechnung angewendet werden.
Bestehende Bilanzposten und Einflüsse geplanter oder prognostizierter Transaktionen werden anhand von Kennzahlen analysiert, die die Ertragssicht als auch den ökonomischen Wert berücksichtigen. Die Erste Group hält das Risiko innerhalb von definierten Bandbreiten. Im Rahmen des aktiven Zinsrisikomanagements setzt das ALM bevorzugt auf Anleihenkäufe und Derivate-Transaktionen. Grundsätzlich besteht der Ansatz der Erste Group darin, alle wesentlichen festverzinslichen oder strukturierten Emissionen in variabel verzinsliche Positionen zu drehen. Neben der Steuerung des Zinsrisikoprofils mit Derivate-Transaktionen und Anleihenkäufen kann das Zinsrisikoprofil auch dadurch gesteuert werden, dass einzelne Benchmark-Neuemissionen bewusst nicht mittels Derivaten abgesichert werden.
Zinsswaps werden am häufigsten zur aktiven Steuerung des Zinsrisikos eingesetzt. Wenn es zur Umsetzung der Zinsrisikostrategie sinnvoll erscheint, werden fix verzinste Positionen in variabel verzinste (in der Regel basierend auf dem 3-Monats Geldmarktsatz wie beispielsweise dem Euribor) umgewandelt. Es kann jedoch auch erforderlich sein, variabel verzinste Zinspositionen in fix verzinste Positionen zu drehen.
Die Erste Group wendet Hedge Accounting an, um bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) zwischen erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten derivativen Finanzinstrumenten einerseits und finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Bankbuch (bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value) andererseits zu vermeiden. Darüber hinaus macht die Erste Group auch von der Möglichkeit Gebrauch, finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten als „erfolgswirksam zum Fair Value bewertet“ zu designieren (Fair Value-Option). Durch eine solche Klassifizierung werden ebenfalls bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) beseitigt, ohne Hedge Accounting anzuwenden.
Fair Value Hedges werden angewendet, wenn im Rahmen des Zinsrisikomanagements festverzinsliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in variabel verzinsliche Positionen umgewandelt werden. Im Gegensatz dazu kommt es zur Anwendung von Cashflow Hedges, wenn variabel verzinsliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in festverzinsliche Positionen umgewandelt (siehe auch die nachfolgenden Ausführungen zu Proxy-Hedges) werden.
Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken von vorzeitig rückzahlbaren fix verzinsten Krediten wendet die Erste Group auch Portfolio Fair Value Hedges an (wie in IAS 39AG114-AG132 definiert). Zu diesem Zweck wendet die Erste Group das durch die EU zur Verfügung gestellte Carve-Out an und sichert Zinsänderungsrisiken in Bezug auf einen Basis-Betrag („Bottom Layer“-Betrag). Dabei ist davon auszugehen, dass vorzeitige Kreditrückzahlungen keine Auswirkungen auf den definierten Basis-Betrag (inklusive eines Sicherheitsaufschlags) haben. Das bedeutet, dass der Basis-Betrag einer betraglich festgelegten Zinsänderungsposition entspricht, die mit einem Zinsswap abgesichert wird. Bei diesem Ansatz werden vorzeitige Rückzahlungen, andere Ausbuchungen sowie Wertminderungen immer dem ungesicherten Betrag, der über dem definierten Basis-Betrag liegt, zugeordnet. Das bedeutet, dass sie nicht die Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehungen beeinflussen, außer diese Beträge erreichen die festgelegte „Bottom Layer“-Schwelle.
Bei Fair Value Hedges wird nur die Zinsrisiko-Komponente der Fair Value-Änderungen des festverzinslichen Grundgeschäfts abgesichert. Die gehedgte Zinsrisiko-Komponente bezieht sich auf den beobachteten Zinssatz (Swapsatz). Die Fair Value-Volatilität, die sich aus Änderungen des über den Swapsatz hinausgehenden Spreads des gesicherten Festzinsinstruments ergibt, ist nicht Teil des Hedge Accounting.
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Analog dazu stellt bei Cashflow Hedges nur der Referenzzinssatz (z.B. Euribor) das abgesicherte Risiko dar. Veränderungen, die sich nur aus dem Spread ergeben, sind nicht Teil des Hedge Accounting.
Die als Sicherungsinstrumente designierten Zinsderivate stehen in einem wirtschaftlichen Zusammenhang mit der Zinsrisikokomponente des gesicherten Grundgeschäfts. Die nicht-zinsbezogenen Risiko-Komponenten (wie Kreditaufschläge) sind nicht Teil der Sicherungsbeziehung. Daher werden auf beiden Seiten der Sicherungsbeziehung vergleichbare Bewertungsparameter angewendet. Somit werden gegenläufige Effekte in dem Umfang erfasst, in dem ein wirtschaftlicher Zusammenhang besteht, ohne dass es zu einer künstlich erzeugten Volatilität in der Gewinn- und Verlustrechnung kommt. Die Zinsrisikokomponente ist der wichtigste Einflussfaktor auf die Fair Value-Schwankungen des gesicherten Grundgeschäfts.
Für Cashflow Hedges von Einlagen bei Zentralbanken (in der nachfolgenden Tabelle unter „Kredite und Darlehen an Banken/Repos“ ausgewiesen) existiert für die abgesicherten Zinssätze (z.B. der Einlagesatz der EZB oder zweiwöchige Reposatz der CNB) keine zukunftsgerichtete Kurve über den Sicherungszeitraum. In solchen Fällen wird das abgesicherte Risiko durch einen anderen Zinssatz repliziert, für den die zukunftsgerichtete Kurve existiert (z.B. €STR Swapzinskurve oder 1M PRIBOR Swapzinskurve). Ein Nachweis einer starken Korrelation zwischen den Zinssätzen ist erforderlich.
Im Normalfall entsprechen die designierten Sicherungsbeziehungen den ökonomischen Sicherungsbeziehungen, die ALM bei der Steuerung des Zinsänderungsrisikos festlegt. In einigen Fällen sind Sicherungsderivate jedoch nicht direkt mit bestimmten Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten verbunden, sondern werden im Rahmen der Steuerung der Gesamtzinsrisiko-Position eingesetzt. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass die Derivate sich auf Finanzinstrumente beziehen, die sich nicht als Grundgeschäfte im Rahmen der Hedge Accounting-Anforderungen nach IFRS qualifizieren. Um die risikomindernden Auswirkungen solcher derivativer Finanzinstrumente bilanziell abzubilden, sucht die Erste Group nach geeigneten Grundgeschäften, die den Bedingungen des Derivats am besten entsprechen, und designiert eine effektive Sicherungsbeziehung (sogenannte Proxy-Hedges). In der Regel werden Cashflow Hedges für Vermögenswerte mit variabler Verzinsung auf einer solchen Basis designiert, wobei das tatsächliche, wirtschaftlich abgesicherte Risiko aus dem modellierten fixen Zinsprofil von Sichteinlagen resultieren kann.
Das Sicherungsverhältnis wird in Übereinstimmung mit den in IAS 39 definierten Regeln gewählt. Das Volumen des als Sicherungsinstrument designierten Derivats darf das Volumen des gesicherten Grundgeschäfts nicht übersteigen. Ist die Nominale eines Sicherungsderivats größer als die Nominale des Grundgeschäfts, wird nur der entsprechende Anteil des Derivats als Sicherungsinstrument designiert. Das gleiche gilt in Bezug auf die Laufzeit: die Laufzeit des Sicherungsinstruments darf nicht länger sein als die Laufzeit des gesicherten Grundgeschäfts.
Mögliche Ursachen für die Ineffektivität von Sicherungsbeziehungen können sein:
Sicherungsinstrumente und gesicherte Grundgeschäfte werden während ihrer Laufzeit designiert (nicht von Beginn an)
die Verwendung unterschiedlicher Zinskurven (Abzinsung) für das gesicherte Grundgeschäft und das Sicherungsinstrument
nur bei Cashflow Hedges: die Zinsperioden von Sicherungsderivaten und abgesicherten variabel verzinslichen Positionen stimmen nicht überein
nur bei Fair Value Hedges: Volatilität des Barwerts des variablen Teils des Sicherungsderivats
die Handelstage von Sicherungsinstrument und gesichertem Grundgeschäft stimmen nicht überein
tatsächliche vorzeitige Rückzahlungen eines Portfolios die von den erwarteten vorzeitigen Rückzahlungen abweichen oder
Kreditrisikoanpassungen (CVA, DVA) der Sicherungsderivate
Nominale der gesicherten Grundgeschäfte – Absicherung von Zinsrisiken
 Nominale
in EUR MioGesichertes GrundgeschäftDez 22Dez 23
Fair Value Hedges   
VermögenswerteKredite und Darlehen an Kunden (Portfolios) 243234
VermögenswerteKredite und Darlehen an Kunden (Einzel)294270
VermögenswerteAnleihen FVOCI1.005981
VermögenswerteAnleihen AC 1.1072.594
VerbindlichkeitenVerbriefte Verbindlichkeiten (Emissionen)16.56319.702
VerbindlichkeitenSonstige Verbindlichkeiten/Repos4750
Cashflow Hedges   
VermögenswerteKredite und Darlehen an Banken/Repos1.9471.463
VermögenswerteKredite und Darlehen an Kunden1.7641.395
Portfolio Hedges in Bezug auf einen definierten Basisbetrag („Bottom-Layer-Hedges“) sind in der Tabelle mit dem tatsächlich abgesicherten Basis-Betrag dargestellt. Die im Rahmen von Portfolio Hedges gesicherten Kredite und Darlehen sind in der Bilanz in dem Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen, der Buchwert beläuft sich auf EUR 577 Mio (2022: EUR 600 Mio).
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ABSICHERUNG VON FREMDWÄHRUNGSRISIKEN
Ziel des Fremdwährungsrisikomanagements im Bankbuch ist es, nachteilige Marktbewegungen von Wechselkursen zu vermeiden, die den Gewinn oder Verlust der Erste Group beeinflussen könnten. Nur ein kleiner Teil des Wechselkursrisikomanagements erfordert die Anwendung von Hedge Accounting.
Derzeit werden Anleihen und Kredite mit einem Nominalbetrag von EUR 1.761 Mio (2022: EUR 1.616 Mio) durch Cashflow Hedges abgesichert. Dabei werden Cross Currency Swaps als Sicherungsinstrumente eingesetzt. Währungsswaps mit einem Nominalbetrag von EUR 206 Mio (2022: EUR 151 Mio) werden als Sicherungsinstrument zur Absicherung von Zinsabgrenzungen auf finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung eingesetzt.
QUANTITATIVE ANGABEN
In den nachfolgenden Tabellen werden detaillierte Informationen zu Sicherungsinstrumenten und gesicherten Grundgeschäften für Fair Value Hedges und Cashflow Hedges dargestellt. Die angegebenen Werte für Fair Value Hedges umfassen neben Einzel-Hedges auch Portfolio-Hedges, die jedoch aufgrund von Unwesentlichkeit nicht separat dargestellt werden.
Sicherungsinstrumente
Buchwert  Laufzeitbänder der Nominale
in EUR MioVermögens-werteVerbindlich-keitenFair Value-Änderung, für Messung der Ineffektivität verwendet (Periode) Nominale≤ 3 M> 3 M und ≤ 1 J> 1 J und ≤ 5 J> 5 J
Dez 23        
Fair Value Hedges4951.45871824.254642.24512.2489.697
Zinsrisiko4951.45871824.254642.24512.2489.697
Cash Flow Hedges127843754.6671269193.140482
Zinsrisiko46683062.85908811.9780
Fremdwährungsrisiko8116691.808126381.162482
Bruttowerte, gesamt6231.5421.09328.9211903.16315.38810.179
Saldierung-440-1.256      
Gesamt1832861.09328.9211903.16315.38810.179
         
Dez 22        
Fair Value Hedges4032.073-1.60019.662869799.9038.811
Zinsrisiko4032.073-1.60019.662869799.9038.811
Cash Flow Hedges94175705.1131764974.171269
Zinsrisiko7175363.67003393.3310
Fremdwährungsrisiko870341.443176158840269
Bruttowerte, gesamt4972.248-1.52924.7761.04557614.0749.080
Saldierung-338-1.876      
Gesamt159372-1.52924.7761.04557614.0749.080
Die Sicherungsinstrumente sind in der Bilanz in der Zeile „Derivate – Hedge Accounting“ ausgewiesen.
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Gesicherte Grundgeschäfte von Fair Value Hedges
 Fair Value-Anpassungen des Grundgeschäfts
in EUR MioBuchwerterfasst im Buchwertdavon: für die Periode, in der die Ineffektivität erfasst wurdefür beendete Sicherungsgeschäfte
Dez 23    
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI    
Zinsrisiko873-48275
Finanzielle Vermögenswerte AC    
Zinsrisiko3.406-16513718
Finanzielle Verbindlichkeiten AC    
Zinsrisiko19.356-1.040-87952
     
Dez 22    
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI    
Zinsrisiko915-79-1348
Finanzielle Vermögenswerte AC    
Zinsrisiko1.807-303-32416
Finanzielle Verbindlichkeiten AC    
Zinsrisiko15.370-1.8922.04773
Die gesicherten Grundgeschäfte werden in folgenden Posten der Bilanz ausgewiesen:
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte: Schuldverschreibungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte: Kredite und Darlehen an Kunden
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte: Schuldverschreibungen
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten: Verbriefte Verbindlichkeiten
Gesicherte Grundgeschäfte von Cashflow Hedges
in EUR MioFair Value-Änderung, für Messung der Ineffektivität verwendet (Periode) Cashflow Hedge-Rücklage bestehender SicherungsbeziehungenCashflow Hedge-Rücklage beendeter Sicherungsbeziehungen
Dez 23   
Zinsrisiko-324-29-28
Fremdwährungsrisiko-63200
Gesamt-387-9-28
    
Dez 22   
Zinsrisiko-36-29-207
Fremdwährungsrisiko-554-10
Gesamt-91-25-217
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Auswirkungen des Hedge Accounting auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das Sonstige Ergebnis
  Ergebniswirksame Umgliederung der Cashflow Hedge-Rücklage, weil
in EUR MioErgebniswirksam erfasste Ineffektivität Gewinn/Verlust im Sonstigen Ergebnisdas gesicherte Grund-geschäft Auswirkungen auf die G&V hatabgesicherte zukünftige Cashflows nicht mehr erwartet werden
Dez 23    
Fair Value Hedges    
Zinsrisiko2000
Cash Flow Hedges    
Zinsrisiko0306-1340
Fremdwährungsrisiko167-440
Gesamt4373-1780
     
Dez 22    
Fair Value Hedges    
Zinsrisiko-11000
Cash Flow Hedges    
Zinsrisiko037-980
Fremdwährungsrisiko034460
Gesamt-1171-520
Die Ineffektivität aus Fair Value Hedges und Cashflow Hedges wird in der Gewinn- und Verlustrechnung im „Handelsergebnis“ dargestellt. Die aus der Cashflow Hedge-Rücklage umgegliederten Beträge werden in der Zeile „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ für Absicherungen von Zinsrisiken und in der Zeile „Handelsergebnis“ für Absicherungen von Fremdwährungsrisiken ausgewiesen.
AUSWIRKUNGEN DER REFORM DER REFERENZZINSSÄTZE (IBOR-REFORM) AUF HEDGE ACCOUNTING
Die IBOR-Reform und die Auswirkungen auf die Erste Group sind in der Note 68 Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform) dargestellt.
Zum 30. Juni 2023 wurden die USD Libor-Zinssätze durch auf den SOFR (Secured Overnight Financing Rate) basierende Zinssätze abgelöst. Davon betroffen waren Sicherungsinstrumente mit einer Nominale von USD 50 Mio (EUR 45 Mio) in Bezug auf Fair Value Hedges von erworbenen Anleihen sowie Sicherungsinstrumente mit einer Nominale von USD 150 Mio (EUR 136 Mio) in Bezug auf Fair Value Hedges von eigenen Emissionen. Entsprechend den Vorschriften des IASB Projekts zur IBOR-Reform Phase 2: Änderungen von IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 (veröffentlicht im August 2020) wurde die Dokumentation der Sicherungsbeziehung angepasst. Die Auswirkungen der Bewertungsänderungen wurden erfolgswirksam in 2023 erfasst ohne vorzeitige Beendigung der Sicherungsbeziehung.
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28. Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
In der nachfolgenden Tabelle sind Saldierungseffekte in der Bilanz der Erste Group sowie die Auswirkungen einer Saldierung von Finanzinstrumenten, die Gegenstand einer Saldierungsvereinbarung sind, dargestellt.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit Saldierungs- und potenziellen Saldierungsvereinbarungen
   Potenzielle Saldierungsvereinbarungen, die nicht in der Bilanz saldiert werden 
in EUR MioFinanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (brutto)Saldierte Beträge (brutto)Bilanzierte finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (netto)Finanz­instrumenteErhaltene/gegebene BarsicherheitenSonstige erhaltene/gegebene finanzielle SicherheitenNettobetrag nach potenziellen Saldierungs­vereinbarungen
Dez 23       
Vermögenswerte       
Derivate5.7834.3391.4457763260342
Variation-Margin-Aktiva87086900000
Pensionsgeschäfte (Reverse-Repo)17.776017.77606317.208505
Gesamt24.4295.20819.22177638917.208848
        
Verbindlichkeiten       
Derivate6.8474.9481.90077620072851
Variation-Margin-Passiva26126100000
Pensionsgeschäfte (Repo)7.35207.3520227.3300
Gesamt14.4605.2089.2517762227.402851
   Potenzielle Saldierungsvereinbarungen, die nicht in der Bilanz saldiert werden 
in EUR MioFinanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (brutto)Saldierte Beträge (brutto)Bilanzierte finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (netto)Finanz­instrumenteErhaltene/gegebene BarsicherheitenSonstige erhaltene/gegebene finanzielle SicherheitenNettobetrag nach potenziellen Saldierungs­vereinbarungen
Dez 22       
Vermögenswerte       
Derivate7.5425.6641.8771.1114610305
Variation-Margin-Aktiva1.4481.44800000
Pensionsgeschäfte (Reverse-Repo)15.169015.16907315.05640
Gesamt24.1587.11217.0461.11153515.056345
        
Verbindlichkeiten       
Derivate9.8586.8592.9991.1112421921.454
Variation-Margin-Passiva25725330003
Pensionsgeschäfte (Repo)3.20103.201083.16033
Gesamt13.3167.1126.2041.1112503.3521.490
Der Effekt aus der Saldierung ist in der Spalte „Saldierte Beträge (brutto)“ dargestellt.
Die Erste Group wickelt einen Teil der Zinsderivate über das London Clearing House und EUREX, Transaktionen mit Kreditderivaten über die ICE Clear Europe Ltd ab, dabei werden die Saldierungsvoraussetzungen nach IAS 32 erfüllt. Die Saldierung wird zwischen den brutto aktiv- und passivseitigen Derivatpositionen vorgenommen. Die saldierten Derivatpositionen werden zusätzlich mit den Beträgen aus Nachschussmargen (Variation Margins) gegengerechnet. Folglich muss die Saldierung von Derivaten in Relation zu den Variation-Margin-Aktiva und Passiva-Salden gesehen werden. Die Summe der saldierten Beträge in den Zeilen „Derivate“ und „Variation-Margin-Aktiva“ in der Tabelle für finanzielle Vermögenswerte entspricht der Summe der saldierten Beträge in den Zeilen „Derivate“ und „Variation-Margin-Passiva“ in der Tabelle für finanzielle Verbindlichkeiten. Die Variation-Margin-Aktiva werden unter dem Bilanzposten „Kassenbestand und Guthaben“ ausgewiesen. Die Variation-Margin-Passiva werden unter dem Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten: Einlagen von Kreditinstituten“ ausgewiesen.
Die Erste Group verwendet Globalverrechnungsverträge (Master Netting Agreements) und Pensionsgeschäfte zur Reduktion von Kreditrisiken bei Derivaten und Finanzierungstransaktionen. Diese Verträge qualifizieren sich als potenzielle Saldierungsvereinbarungen.
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Globalverrechnungsverträge sind für Kontrahenten mit mehreren Derivateverträgen relevant. Aufgrund des Ausfalls einer Gegenpartei erfolgt durch diese Verträge eine Nettoabwicklung über alle Verträge. Bei Transaktionen mit Derivaten werden die Beträge der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die aufgrund von Globalverrechnungsverträgen aufgerechnet werden dürfen, in der Spalte „Finanzinstrumente“ ausgewiesen. Wenn die Nettoposition weiter mit Barsicherheiten oder mit sonstigen finanziellen Sicherheiten abgesichert wird, erfolgt der Ausweis in den entsprechenden Spalten „Erhaltene/gegebene Barsicherheiten“ bzw. „Sonstige erhaltene/gegebene Sicherheiten“.
Pensionsgeschäfte sind in erster Linie Finanzierungstransaktionen. Dabei handelt es sich um den Verkauf und anschließenden Rückkauf von Wertpapieren zu einem im Voraus vereinbarten Preis und Zeitpunkt. Dadurch wird gewährleistet, dass die Wertpapiere als Sicherheit bei der Kreditgeber:in verbleiben, wenn die Kreditnehmer:in ihre Verpflichtungen nicht erfüllt. Saldierungseffekte von Pensionsgeschäften werden in den Spalten „Sonstige erhaltene/gegebene finanzielle Sicherheiten“ ausgewiesen. Der Ausweis der Sicherheiten erfolgt zum Fair Value der übertragenen Wertpapiere. Übersteigt der Fair Value der Sicherheit den Buchwert der Forderung/Verbindlichkeit des Pensionsgeschäfts, wird der Betrag nur bis zur Höhe des Buchwerts ausgewiesen. Die verbleibenden Positionen können mit Barsicherheiten abgesichert werden. Der Veräußer:in ist es während der Zeit der Verpfändung untersagt, über Barsicherheiten und finanzielle Sicherheiten, die in diese Transaktionen eingebunden sind, zu verfügen. Für weitere Details zu Pensionsgeschäften verweisen wir auf Note 29 Übertragung von finanziellen Vermögenswerten – Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihegeschäfte
29. Übertragung von finanziellen Vermögenswerten – Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihegeschäfte
Pensionsgeschäfte
Transaktionen, bei denen Wertpapiere mit der Vereinbarung einer Rückübertragung zu einem bestimmten Termin verkauft werden, werden als Pensionsgeschäfte bezeichnet (Repurchase-Geschäft). Die verkauften Wertpapiere werden weiterhin in der Bilanz erfasst, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen bei der Erste Group verbleiben; die Wertpapiere werden am Ende der Laufzeit des Pensionsgeschäfts zu einem fixierten Preis rückübertragen. Weiters ist die Erste Group Begünstigte aller Kupons und sonstiger, während der Laufzeit des Pensionsgeschäfts, erhaltener Erträge, die aus den übertragenen Vermögenswerten resultieren. Diese Zahlungen werden an die Erste Group überwiesen oder spiegeln sich im Rückkaufspreis wider.
Die für den Verkauf erhaltenen Barmittel werden in der Bilanz erfasst. Die entsprechende Rückgabeverpflichtung wird unter „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ in den Unterpositionen „Einlagen von Kreditinstituten“ oder „Einlagen von Kunden“ ausgewiesen. Die Bilanzierung als Finanzierung für die Erste Group entspricht dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktion. Der Unterschied zwischen Rückübertragungs- und Kaufpreis wird als Zinsaufwand erfasst, über die Laufzeit der zugrunde liegenden Transaktion abgegrenzt und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinsaufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Finanzielle Vermögenswerte, die von der Erste Group im Rahmen von Repurchase-Geschäften übertragen wurden, verbleiben weiterhin in der Bilanz und werden im Posten „davon als Sicherheit übertragen“ in dem jeweiligen Bilanzposten ausgewiesen. Die Bewertungskategorie der übertragenen finanziellen Vermögenswerte ändert sich nicht.
Wertpapiere, die mit einer Rückübertragungsverpflichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt gekauft wurden (Reverse-Repurchase-Geschäfte), werden hingegen nicht in der Bilanz erfasst. Die für den Kauf der Wertpapiere gezahlten Barmittel werden als Forderung im Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“ unter „Kredite und Darlehen an Kreditinstitute“ und „Kredite und Darlehen an Kunden“ dargestellt. Damit wird dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktion als Kredit der Erste Group Rechnung getragen. Der Unterschied zwischen Kauf- und Rückübertragungspreis wird als Zinsertrag erfasst und abgegrenzt über die Laufzeit der zugrunde liegenden Transaktion in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen.
Wertpapierleihegeschäfte
Als Wertpapierleihe werden Geschäfte bezeichnet, bei denen die Verleiher:in Wertpapiere an die Entleiher:in übereignet mit der Verpflichtung, dass die Entleiher:in nach Ablauf der vereinbarten Frist Papiere gleicher Art, Güte und Menge zurücküberträgt und ein von der Dauer der Leihe abhängiges Entgelt entrichtet. Die im Rahmen einer Wertpapierleihe an Kontrahent:innen übertragenen Wertpapiere bleiben in der Bilanz, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen bei der Erste Group (als Verleiherin) verbleiben und diese die Wertpapiere erhält, wenn das Wertpapierleihegeschäft ausläuft. Weiters ist die Erste Group Begünstigte aller Kupons und sonstiger während der Laufzeit des Wertpapierleihegeschäfts erhaltener Erträge, die aus den übertragenen Vermögenswerten resultieren. Die verliehenen Wertpapiere werden unter dem jeweiligen Bilanzposten in der Zeile „davon als Sicherheit übertragen“ ausgewiesen. Provisionserträge aus Wertpapierleihegeschäften werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Provisionserträge“ unter „Provisionsüberschuss“ dargestellt.
Die Verpflichtung, entliehene Wertpapiere zurückzugeben, wird nur dann als Verbindlichkeit bilanziert, wenn die Wertpapiere in der Folge an Dritte verkauft wurden. In solchen Fällen wird die Rückgabeverpflichtung für Wertpapiere in der Bilanz als Leerverkauf
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unter „Handelspassiva“, Unterposition „Sonstige Handelspassiva“ bilanziert. Provisionsaufwendungen aus Wertpapierleihegeschäften werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Provisionsaufwendungen“ unter „Provisionsüberschuss“ dargestellt.
Dez 22Dez 23
in EUR MioBuchwert übertragener Vermögens-werteBuchwert zugehöriger Verbindlich-keitenBuchwert übertragener Vermögens-werteBuchwert zugehöriger Verbindlich-keiten
Pensionsgeschäfte1.8821.6503.0262.665
Finanzielle Vermögenswerte AC1.4551.2192.5162.209
Handelsaktiva3839230204
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI390392280251
     
Wertpapierleihegeschäft67107000
Finanzielle Vermögenswerte AC30606090
Handelsaktiva570150
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI3090760
     
Gesamt2.5541.6503.7262.665
Bei den übertragenen finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere. Der Gesamtwert der übertragenen Vermögenswerte entspricht dem Buchwert des jeweiligen Bilanzpostens, wobei die Empfänger:in das Recht hat, diese weiterzuverkaufen oder weiter zu verpfänden. Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften stellen die Rückgabeverpflichtung für erhaltene Barmittel dar.
Die folgende Tabelle zeigt die Fair Values der übertragenen Vermögenswerte und die dazugehörigen Verbindlichkeiten für Pensionsgeschäfte, bei denen nur ein Rückgriffsrecht auf die übertragenen Vermögenswerte besteht.
Dez 22
Dez 23
in EUR Mio
Fair Value übertragener Vermögens-werte
Fair Value zugehöriger Verbindlich-keiten
Nettoposition
Fair Value übertragener Vermögens-werte
Fair Value zugehöriger Verbindlich-keiten
Nettoposition
Finanzielle Vermögenswerte AC
1.297
1.221
76
2.427
2.214
213
Handelsaktiva
38
39
-1
230
204
26
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
390
392
-2
280
251
28
Gesamt
1.724
1.651
73
2.937
2.670
267
30. Als Sicherheiten übertragene finanzielle Vermögenswerte
Buchwerte von finanziellen Vermögenswerten, die als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gestellt wurden
in EUR MioDez 22Dez 23
Finanzielle Vermögenswerte AC43.14138.449
Handelsaktiva99301
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL2541
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI932458
Gesamt44.19639.249
Bei den Vermögenswerten handelt es sich um Kreditforderungen sowie um Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere.
Die Sicherheiten wurden vor allem im Rahmen von Pensionsgeschäften ausgewiesen im Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ (EUR 3.026 Mio, 2022: EUR 1.882 Mio), Wertpapierleihegeschäften (EUR 700 Mio, 2022: EUR 671 Mio), Refinanzierungstransaktionen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den jeweiligen Nationalbanken ausgewiesen im Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ (EUR 10.363 Mio, 2022: EUR 23.371 Mio), Krediten zur Deckung der hypothekarisch besicherten Pfandbriefe ausgewiesen in den Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ und „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ (EUR 20.788 Mio, 2022: EUR 16.170 Mio), Derivaten ausgewiesen in den Posten „Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading“ und „Derivate Hedge Accounting“ (EUR 889 Mio, 2022: EUR 1.082 Mio)
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und sonstigen Sicherungsvereinbarungen mit einbehaltenen gedeckten Schuldverschreibungen gestellt (EUR 3.482 Mio, 2022: EUR 1.019).
Der Fair Value der erhaltenen Sicherheiten, die auch ohne Ausfall der Sicherungsgeber weiterverpfändet bzw. weiterveräußert werden dürfen, beträgt EUR 18.873 Mio (2022: EUR 16.431 Mio). Sicherheiten mit einem Fair Value von EUR 3.982 Mio (2022: EUR 3.410 Mio) wurden weiterveräußert oder weiterverpfändet. Die Bank ist verpflichtet, die weiterveräußerten und weiterverpfändeten Sicherheiten zurückzugeben.
31. Wertpapiere
Dez 22Dez 23
   Finanzielle Vermögenswerte  Finanzielle Vermögenswerte
in EUR MioACHandels­aktivaVerpflich-tend zum FVPLDesigniert zum FVPLFVOCIACHandels­aktivaVerpflich-tend zum FVPLDesigniert zum FVPLFVOCI
Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere40.6125.9771.2233279.46044.0477.3651.3731788.794
Börsenotiert38.5871.779614527.71441.0882.216733167.668
Nicht börsenotiert2.0254.1986092751.7472.9595.1496401621.126
Eigenkapitalbezogene Wertpapiere07034709901464150110
Börsenotiert064132041013911701
Nicht börsenotiert06215058062970109
Gesamt40.6126.0471.5693279.56044.0477.5111.7871788.905
Investmentfondsanteile werden unter Schuldverschreibungen und anderen zinsbezogenen Wertpapieren ausgewiesen. Von den Schuldverschreibungen und anderen zinsbezogenen Wertpapieren werden im Folgejahr EUR 11.894 Mio (2022: 11.123 Mio) fällig.
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Risiko- und Kapitalmanagement
32. Risikomanagement
Risikopolitik und -strategie
Die Erste Group hat ein, auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes, vorausschauendes Risikomanagementregelwerk entwickelt. Dieses Regelwerk basiert auf einer klaren Risikostrategie und definiert generelle Prinzipien, gemäß denen das Eingehen von Risiken in der ganzen Gruppe stattfindet. Die Risikostrategie ist mit der Geschäftsstrategie der Gruppe konsistent und berücksichtigt ebenfalls den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen.
Die Risikostrategie beschreibt das Ist-Risikoprofil und das Ziel-Risikoprofil, definiert die Risikomanagement Prinzipen, die strategischen Ziele als auch Initiativen für die wichtigsten Risikoarten und setzt strategische Limits für die wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Risikoarten, die in der Risikomaterialitätsbeurteilung angeführt werden. Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Kennzahlen als auch zur Eskalation von Limitüberschreitungen.
 
Die Erste Group Bank AG hat das Internet als Medium für die Offenlegungspflicht der Erste Group gemäß Artikel 434 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (Capital Requirements Regulation - CRR) in der Europäischen Union und der Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 gewählt. Details finden sich auf der Webseite der Erste Group unter www.erstegroup.com/ir. Maßgebliche Offenlegungen finden sich im Geschäftsbericht in der Sektion „Berichte“ oder als gesondert publizierte Dokumente in der Sektion „Regulatorische Veröffentlichungen“.
Organisation des Risikomanagements
Die Risikoüberwachung und -kontrolle wird durch klare Organisationsstrukturen mit definierten Rollen und Verantwortlichkeiten, delegierten Entscheidungskompetenzen und Risikolimits adressiert.
Der Vorstand und insbesondere die Risikovorständin der Erste Group (Group Chief Risk Officer, Group CRO) üben die Aufsichtsfunktion im Rahmen der Risikomanagementstruktur der Erste Group aus. Die Risikokontrolle und -steuerung in der Erste Group werden auf Grundlage der Geschäftsstrategie und des vom Vorstand genehmigten Risikoappetits wahrgenommen. Die Group CRO verantwortet im Zusammenwirken mit den Chief Risk Officers der Tochterbanken die Umsetzung und Einhaltung der Risikokontroll- und Risikomanagement-Strategien für sämtliche Risikoarten und Geschäftsfelder.
Der Vorstand und insbesondere die Group CRO sorgen für die Verfügbarkeit einer angemessenen Infrastruktur und geeigneter Mitarbeiter:innen sowie der entsprechenden Methoden, Normen und Prozesse; die konkrete Identifizierung, Messung, Beurteilung, Genehmigung, Überwachung, Steuerung und Limitierung von relevanten Risiken erfolgen auf der Ebene der operativen Einheiten in der Erste Group.
Auf Konzernebene wird der Vorstand von mehreren Bereichen unterstützt, die zur Erfüllung operativer Risikokontrollfunktionen sowie zur Wahrnehmung von Zuständigkeiten des strategischen Risikomanagements eingerichtet wurden. Die folgenden Risikomanagement-funktionen berichten direkt an die Group CRO:
Group Liquidity and Market Risk Management;
Enterprise wide Risk Management;
Credit Risk Methods;
Group Compliance;
Retail Risk Management;
Credit Risk Portfolio;
Corporate Risk Management;
Cyber Risk Management;
Local Chief Risk Officers.
Der Vorstand befasst sich regelmäßig in seinen regulären Vorstandssitzungen mit Risikothemen zu allen Risikoarten. Soweit erforderlich werden Maßnahmen diskutiert und ergriffen.
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Darüber hinaus wurden zur Durchführung von Risikomanagementaktivitäten in der Erste Group bestimmte bereichsübergreifende Gremien eingerichtet.
Risikoausschuss des Aufsichtsrates;
CRO Board;
Holding Credit Committee;
Market Risk Committee;
Operative Market Risk Committee;
Strategic Risk Executive Committee;
Strategic Risk Management Committee;
Stress Testing Committee;
Group Resolution Committee;
United States Risk Committee;
Regional Operational Conduct Committee;
Group IT Risk & Security Committee;
Group Asset Liability Committee;
Operational Liquidity Committee;
Banking Book Committee.
Daneben bestehen Gremien auf lokaler Ebene, wie z.B. das Team Risikomanagement in Österreich. Dieses ist für einen gemeinsamen Risikoansatz der österreichischen Sparkassen zuständig.
Konzernweites Risiko- und Kapitalmanagement
Die zentrale Komponente der Gesamtbankrisikosteuerung im Enterprise-wide Risk Management (ERM) bildet der interne Kapitaladäquanzprozess (Internal Capital Adequacy Assessment Process - ICAAP) gemäß Säule 2 des Baseler Regelwerks und der regulatorischen Richtlinien (z.B. EZB-Leitfaden für ICAAP).
 
Das ERM-Regelwerk ist so ausgestaltet, dass es das Management der Bank bei der Steuerung des Risikoportfolios sowie der Deckungspotenziale unterstützt, um jederzeit eine ausreichende Kapitalausstattung zu gewährleisten, die der Art und der Größe des Risikoprofils der Bank entspricht. Das Regelwerk ist an die Anforderungen des Geschäfts- und Risikoprofils der Bank angepasst und spiegelt die strategischen Ziele wider, d.h. den Schutz der Aktionär:innen und der Gläubiger:innen sowie den nachhaltigen Fortbestand des Unternehmens.
Das ERM-Regelwerk ist ein modulares und umfassendes Management- und Steuerungssystem innerhalb der Erste Group sowie ein wesentlicher Teil des gruppenübergreifenden Steuerungs- und Managementinstrumentariums. Das ERM-Regelwerk als effektives internes Steuerwerk umfasst zur Abdeckung aller und insbesondere der regulatorischen Anforderungen die folgenden Komponenten:
Risikoappetit (Risk Appetite Statement - RAS), Limits und Risikostrategie;
Portfolio- und Risikoanalyse inklusive Risikomaterialitätsbeurteilung (Risk Materiality Assessment RMA), Konzentrations-risikomanagement und Stresstest;
Risikotragfähigkeitsrechnung;
Kapitalallokation und Leistungsmanagement;
Planung von Risikokennzahlen;
Sanierungs- und Abwicklungsplanung.
Neben dem obersten Ziel des ICAAP, die Sicherstellung und Nachhaltigkeit der Eigenkapitalausstattung, dienen die ERM-Komponenten dem Management als Unterstützung bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie.
RISIKOAPPETIT
Der Risikoappetit definiert das maximale Risikoniveau, das die Erste Group bei der Verfolgung ihrer Geschäftsziele zu akzeptieren bereit ist. Der Gesamtansatz umfasst eine Erklärung zur Risikobereitschaft, Risikogrenzen sowie die Rollen und Verantwortlichkeiten derjenigen, die die Umsetzung und Überwachung des Rahmenwerks zur Risikobereitschaft beaufsichtigen. Das Limit-Rahmenwerk (d.h. Risikoappetit-Rahmenwerk) der Erste Group umfasst Risikolimits, die in der Erklärung zur Risikobereitschaft und in der Risikostrategie festgelegt sind, Branchenlimits, maximale Kreditvergabelimits und operative Limits.
Das Gruppen Risikoappetit Statement (Group RAS) dient als strategische Aussage, welche das maximale tolerierbare Risiko definiert, um die Unternehmensziele innerhalb des Risikoappetits der Gruppe zu erreichen. Das RAS der Gruppe stellt, durch die vom
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Vorstand und Risikoausschuss des Aufsichtsrates genehmigten und dem Aufsichtsrat zur Information vorgelegten Triggers und Limits, eine innerhalb des Gesamtrisikoappetits verbindliche Einschränkung der Geschäftstätigkeiten der Erste Group dar. Es ist in die strukturellen Prozesse wie Geschäfts- und Risikostrategie, Budgetierung, Kapital- und Liquiditätsplanung, Sanierungsplan, Stress-Testing und Vergütungsrahmenwerk integriert und eingebettet. Das RAS besteht aus Kernrisikokennzahlen (Kapital, Liquidität, Risiko-Ertrags-Profil) zur quantitativen Risiko-/Renditensteuerung und aus qualitativen Aussagen in Form von wesentlichen Risikoprinzipien, die einen Teil der Risikomanagement-Richtlinien bilden.
Die Kernrisikokennzahlen geben die Grenzen für die Risiko-/Renditenzielsetzung vor und bilden einen wesentlichen Input in der jährlichen Strategie- und Budgetplanung, um eine gesamthafte Sichtweise auf Kapital, Liquidität und den Risiko-/Ertragsausgleich zu schaffen. Das Hauptziel des RAS ist es:
sicherzustellen, dass die Erste Group über ausreichende Ressourcen verfügt, um den Geschäftsbetrieb zu jeder Zeit zu gewährleisten und Stressereignisse zu absorbieren;
Toleranzgrenzen für die Risikozielsetzungen der Gruppe festzusetzen;
die Finanzkraft der Gruppe und die Robustheit ihrer Systeme und Kontrollen sicherzustellen.
Die Festsetzung des RAS auf Gruppenebene erfolgt vorausschauend, um die Risiko-Ertragssteuerung zu stärken und ein proaktives Management des Risikoprofils zu garantieren. Externe Vorgaben wie regulatorische Anforderungen bilden die Ober- und Untergrenze für das RAS und somit das Risiko, das die Erste Group bereit ist einzugehen. Um sicherstellen zu können, dass die Gruppe innerhalb des zum Ziel gesetzten Risikoappetits agiert, wird für alle Kennzahlen ein Ampelsystem angewendet. Diese Vorgehensweise ermöglicht die zeitnahe Informationsweitergabe an die vorgesehene Governance und das Implementieren von effektiven risikominimierenden Gegenmaßnahmen. Das RAS Ampelsystem ist wie folgt definiert:
RAS ist grün: Ziele der Risiko-Ertragssteuerung liegen innerhalb der festgelegten Grenzen;
RAS ist gelb: Die Unter- oder Überschreitung eines vordefinierten Schwellenwerts führt zu einem im Governance-Prozess festgelegten Informations- und Diskussionsaustausch zwecks Bestimmung potenzieller Gegenmaßnahmen;
RAS ist rot: Die Unter- oder Überschreitung des vorabdefinierten Limits löst eine sofortige Eskalation im Rahmen des Governance-Prozesses und umgehende Einleitung von Gegenmaßnahmen aus.
Zusätzlich wurden gestresste Schwellenwerte für ausgewählte RAS-Kernkennzahlen definiert, die in die Beurteilung des Stresstestergebnisses integriert und an den Vorstand als Frühwarnindikator berichtet werden und somit das proaktive Management des Risiko- und Kapitalprofils unterstützen.
Des Weiteren werden basierend auf dem Risikoappetit der Gruppe ergänzende Risikokennzahlen und Prinzipien für die wesentlichen Risikoarten der Risikostrategie definiert. Diese Kennzahlen und Prinzipien unterstützen die Umsetzung der mittel- und langfristigen Strategie. Diese Steuerung garantiert eine umfassende Kontrolle der Risikoentscheidungen und eine Umsetzung der Risikostrategie der Gruppe. Gegenmaßnahmen werden als Teil des regulären Risikomanagementprozesses eingeleitet, um innerhalb des Risikoappetits zu bleiben.
Das Gruppen RAS wird für die lokalen Tochterunternehmen heruntergebrochen. Die Genehmigung für das lokale RAS erfolgt sowohl durch den Vorstand der Erste Group Bank AG, um mit dem Risikoappetit der Gruppe im Einklang zu stehen, als auch durch den lokalen Vorstand, um eine Anpassung an die lokalen regulatorischen Anforderungen sicherzustellen. Die Gruppe kann entscheiden, ob weitere vorgeschriebene Einschränkungen und Limits im lokalen Risikoappetit hinzugefügt werden, um eine Übereinkunft des Risikoappetits mit der Risikostrategie der Gruppe herzustellen.
Weiters hat die Gruppe eine aggregierte und konsolidierte RAS-Übersicht, das Risk Dashboard als Teil des Gruppen Risikoberichts (der Group Risk Report / das Risk Dashboard), weiterentwickelt, welche die Entwicklungen des Risikoprofils der Gruppe und der lokalen Einheiten veranschaulicht, indem das Risikopotenzial und die Risikolimite verglichen werden. Der Group Risk Report / das Risk Dashboard wird dem Vorstand und dem Aufsichtsrat (einschließlich des Risikoausschusses des Aufsichtsrates) regelmäßig präsentiert, um die Überprüfung, Aufsicht und das Monitoring des Risikoprofils der Gruppe sowie der lokalen Tochterunternehmen zu unterstützen.
Das Gruppen-RAS für 2023-2027 wurde im letzten Quartal 2022 vom Vorstand und vom Risikoausschuss des Aufsichtsrates genehmigt und dem Aufsichtsrat zur Information vorgelegt.
ESG-Risiken sind im Risikoappetit und in der Risikostrategie verankert und sind auch Bestandteil des Risk Materiality Assessments (Bewertungen der Wesentlichkeit von Risiken) der Erste Group. Sie sind in die Risikotaxonomie der Erste Group als transversale Risiken (die Risiken, die Auswirkungen haben und sich in mehr als einer Schlüsselrisikokategorie widerspiegeln) integriert und in den maßgeblichen Risikokategorien Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelles Risiko erfasst. Die Definition des ESG-Risikos der Erste Group ist Teil der „Group ICAAP“ Richtlinie und deckt eine große Bandbreite von Risiken aus Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ab.
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PORTFOLIO- UND RISIKOANALYSE
Die Erste Group setzt eine eigene Infrastruktur, Systeme und Prozesse ein, mit deren Hilfe die eingegangenen Risiken des Portfolios identifiziert, gemessen, kontrolliert, berichtet und gesteuert werden. Portfolio- und Risikoanalyseverfahren werden für die Quantifizierung, Qualifizierung und Diskussion der Risiken konzipiert, um die Geschäftsleitung zeitgerecht zu informieren.
Risikomaterialitätsbeurteilung
Die Risikomaterialitätsbeurteilung erhebt die Materialität von Risikoarten und somit das Risikoprofil der Erste Group. Die Risikomaterialitätsbeurteilung ist ein jährlicher Prozess mit dem Ziel, neue durch die Erste Group eingegangene wesentliche Risiken systematisch zu erheben und alle bestehenden wesentlichen Risiken zu bewerten. Die Geschäftsleitung muss möglicherweise zusätzlich eine RMA auf Ad-hoc-Basis anfordern, um sich ändernden Betriebsumgebungen oder neuen Risiken zu begegnen. Daher ist die Risikomaterialitätsbeurteilung ein wesentlicher Bestandteil des ICAAP und dient als Steuerungswerkzeug für das Seniormanagement.
Die RMA wurde um Kriterien für die Beurteilung von physischen und transitorischen Risiken erweitert. ESG Risiken werden innerhalb bestehender Risikoarten hinsichtlich ihrer Materialität bewertet.
Die aus dieser Bewertung gewonnenen Erkenntnisse dienen der Verbesserung der Risikomanagementpraktiken und der weiteren Risikominderung in der Erste Group. Sie liefern auch einen Beitrag für die Ausgestaltung und Definition der Risikostrategie und des Risikoappetits. Wesentliche Ergebnisse und Empfehlungen der Risikomaterialitätsbeurteilung werden für die Szenariogestaltung und die Auswahl der Comprehensive und Reverse Stresstests herangezogen.
Konzentrationsrisikomanagement
Die Erste Group hat einen Prozess implementiert, um Risikokonzentrationen zu identifizieren, zu messen, zu kontrollieren und zu steuern. Dieser Prozess ist für die Sicherung des langfristigen Fortbestands der Erste Group wichtig, vor allem in einem schwierigen Marktumfeld und unter angespannten wirtschaftlichen Bedingungen.
Die Risikokonzentrationsanalyse der Erste Group wird auf einer jährlichen Basis durchgeführt und berücksichtigt Konzentrationen innerhalb des Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationellen Risikos sowie risikoartenübergreifende Konzentrationen. Ermittelte Risikokonzentrationen werden für die Szenariogestaltung des Comprehensive Stresstests berücksichtigt und unter Stressbedingungen gemessen. Das Ergebnis der Risikokonzentrationsanalyse trägt auch zur Erkennung wesentlicher Risiken im Rahmen der Risikomaterialitätsbeurteilung sowie zur Definition und Kalibrierung des Limitsystems der Erste Group bei.
Stresstests
Die Modellierung von Sensitivitäten der Aktiva und Passiva sowie der Gewinne und Verluste geben Führungs- und Steuerungsinformation und helfen damit, das Risiko-Ertrags-Profil der Gruppe zu optimieren. Zusätzlich verhelfen Stresstests durch Berücksichtigung gravierender aber durchaus plausibler Szenarien die Robustheit der Risikoberechnung, der Steuerung und des Managements zu stärken. Risikomodellierung und Stresstests sind grundlegende und vorausschauende Elemente des internen Kapitaladäquanzprozesses. Sensitivitäten und Stress-Szenarien werden im Planungsprozess der Gruppe berücksichtigt.
Die komplexesten Stresstestaufgaben, die die Erste Group durchführt, sind Szenario-Stresstests, in denen die Auswirkungen verschiedener ökonomischer Szenarien, inklusive von Rückkoppelungseffekten auf alle wesentlichen Risikoarten (Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelles Risiko) umfassend berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Auswirkungen auf die zugehörigen Volumina von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Gewinn- und Verlustsensitivitäten mit einbezogen. Zusätzlich zu den Standard Szenario-Stresstests werden Reverse-Stresstests durchgeführt. Diese werden herangezogen, um ein Szenario oder eine Kombination aus Szenarien zu identifizieren, welche die Tragfähigkeit des aktuellen Geschäftsmodells überprüft.
Für Stresstests hat die Erste Group spezielle Instrumente entwickelt um die Auswirkung bestimmter makroökonomischer Variablen (z.B. BIP oder Arbeitslosenquoten) auf Risikoparameter überzuleiten, die eine Kombination von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen darstellen. Zur Anpassung der Stressparameter nutzt die Erste Group zusätzlich die einschlägige Erfahrung lokaler Expert:innen und verwendet gegebenenfalls deren statistischen Modelle, die die Auswirkungen von makroökonomischen Variablen auf Risikoparameter in den jeweiligen Märkten simulieren. Bei der Ermittlung der jeweiligen Segmentierung, in welcher die Stressparameter definiert sind, muss insbesondere auf eine hinreichende Granularität und spezifische Charakteristika (u.a. von Ländern und Branchen) Augenmerk gelegt werden.
Erste Group hat Klimarisiken in das interne Stress-Testing-Rahmenwerk integriert. Insbesondere sind sowohl physische Risiken als auch Übergangsrisiken aufgrund prognostizierter Klimaveränderungen nun im internen Stress-Testing-Rahmenwerk enthalten. Die Weiterentwicklung der klimabasierten Stressanalyse wird den strategischen Gesamtansatz der Gruppe zum Klimarisiko unterstützen.
Die Ergebnisse des internen Stresstests der Erste Group werden analysiert, um gegebenenfalls über geeignete Gegenmaßnahmen entscheiden zu können und darüber hinaus zur Information der Banksteuerung. Die internen gesamthaften Stresstests im Jahr 2023
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zeigten keine Verletzung der gestressten RAS-Schwellenwerte nach der Anwendung von szenariobedingten Maßnahmen in den Stressszenarios.
RISIKOTRAGFÄHIGKEITSRECHNUNG
Die Risikotragfähigkeitsberechnung (Risk-bearing Capacity Calculation, RCC) beschreibt die Methodik der Kapitaladäquanzberechnung der Säule 2. Im Gegensatz zur normativen Sicht der Säule 1, welche sich auf die Fähigkeit des Konzerns bezieht, alle kapitalbezogenen regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen, stützt sich die RCC auf eine wirtschaftliche Sicht des Ansatzes der Säule 1+, unter Annahme der Fortführung der Erste Group entsprechend dem EZB-Leitfaden für ICAAP. Die RCC bestimmt, ob der Konzern über ausreichendes Kapital verfügt, um alle relevanten Risiken abzudecken, denen er ausgesetzt ist. Ökonomische und normative Perspektiven der Erste Group sind so angelegt, dass sie sich gegenseitig informieren und in alle wesentlichen Geschäftssteuerungsaktivitäten und -entscheidungen integriert sind. Mit diesem Ansatz der Säule 1+ steigert die Gruppe die Effizienz und sorgt für die Vergleichbarkeit mit der Säule 1-Berechnung. Basierend auf den Ergebnissen der RMA erfolgt die Berücksichtigung des wirtschaftlichen Kapitals für die relevanten Risikoarten wie vom Vorstand genehmigt. Der wirtschaftliche Kapitalbedarf wird dann mit dem intern verfügbaren Kapital (Deckungspotenzial) verglichen, um die Risiken des Konzerns in Säule 2 abzudecken. Sowohl das ökonomische Kapital als auch das Deckungspotenzial werden auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises der Erste Group als ultimatives Mutterunternehmen und auf Grundlage der IFRS-Rechnungslegungsstandards berechnet.
Neben den klassischen Risikoarten der Säule 1 (Kreditrisiko, Marktrisiko im Handelsbuch, FX Risiko im Bankbuch und operationelles Risiko) werden im Rahmen der Säule 2 auch das Konzentrationsrisiko, das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch, das Credit-Spread-Risiko im Bankbuch sowie das Geschäftsrisiko bei der Bestimmung des ökonomischen Kapitalbedarfs explizit auf Jahressicht mit einem statistischen Wahrscheinlichkeitsniveau von 99,9% berechnet. Die Erste Group verwendet, wo dies möglich ist, risikosensitivere/fortgeschrittene Methodologien für die Berechnung des ökonomischen Kapitalbedarfs, die dem individuellen Risikoprofil des Instituts sowie dessen Risikopositionen entsprechen. Die Erste Group berücksichtigt keine Diversifizierungseffekte zwischen den verschiedenen Risikoarten, was den konservativen Ansatz der Gruppe widerspiegelt, wonach die Erste Group ausreichend Kapital zur Verfügung hat, vor allem in Zeiten, in denen sich die Korrelationen zwischen Risiken dramatisch ändern können (wie in Zeiten von Stress). Der größte Teil des ökonomischen Kapitalbedarfs stammt aus dem Kreditrisiko, das Ende 2023 73,5% des gesamten ökonomischen Kapitalbedarfs ausmachte.
Die Berechnung des internen Kapitals oder Deckungspotenzials, welches zur Abdeckung der Risiken und der unerwarteten Verluste der Säule 2 erforderlich ist, basiert auf dem Säule-1+-Ansatz, also auf den finalen aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln der CRR und CRR II (Verordnung (EU) Nr. 575/2013 und Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013), angepasst um die Add-ons der Säule 2, welche erforderlich sind um das intern verfügbare Kapital zu bestimmen, das aus ökonomischer Sicht als risikotragend und verlustabsorbierend gilt (z.B. Ausschluss von Tier 1 und Tier 2 Kapitalinstrumenten, Säule-2 IRB Überschuss / Shortfall des Erwarteten Verlusts, etc.).
Das Deckungspotenzial muss ausreichen, um Risiken/unerwartete Verluste der Säule 2, die aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns entstehen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt (normal und gestresst) auszugleichen, wie im Risikoappetit des Konzerns durch die Gesamtkapitaladäquanzgrenzen und Kapitaladäquanznutzung festgelegt. Ende 2023 lag die ökonomische Kapitaladäquanz bei 56,7% und somit konform mit dem Group RAS.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat (einschließlich des Risikoausschusses des Aufsichtsrats) werden quartalsweise durch den Group Risk Report über die Ergebnisse des ICAAP Eigenkapitalbedarfs informiert. Darin werden Veränderungen bei Risiken, verfügbarem Kapital (Deckungspotenzial), mögliche Verluste aufgrund von Stresssituationen, der Ausnützungsgrad des Risikolimits und der Gesamtstatus des ICAAP dargestellt.
RISIKOPLANUNG
Das Risikoplanungs-Rahmenwerk ist für die Kapitalallokation sowie für den umfassenden Finanzplanungsprozess essenziell und ermöglicht eine angemessene Berücksichtigung von Risiken innerhalb der Strategie, der Steuerung und dem Managementprozess der Gruppe.
Angewendete Methoden und Instrumente
Die wichtigsten Risikoindikatoren, die durch das Risikoplanungs-Rahmenwerk abgedeckt werden, inkludieren Indikatoren, die einen Überblick über bereits entstandene oder mögliche Risiken in Bezug auf Entwicklungen des Portfolios und des Wirtschaftsumfeldes verschaffen. Indikatoren umfassen risikogewichtete Aktiva (und zugehörige Indikatoren), Portfolio-Qualitätsindikatoren (Wertberichtigungen, NPL/NPE und relevante Performance-Indikatoren etc.), sowie aufsichtsrechtlich benötigte Indikatoren in der Verantwortung der Risikoabteilung.
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Die Planungstätigkeiten werden in enger Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern im gesamten Prozess der Gruppe durchgeführt und folgen einer klaren Governance, die einen fundierten Risikoplanungsprozess gewährleistet.
Kapitalallokation
Eine wichtige Aufgabe und ein wesentlicher Bestandteil des Risikoplanungsprozesses ist die Verteilung des Kapitals auf die einzelnen Gruppengesellschaften, Geschäftsfelder und Segmente. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Risikomanagement und Controlling. Die Erkenntnisse aus ICAAP und Controlling-Prozessen werden zur Kapitalallokation unter den Risiko-Ertrags-Überlegungen angewendet und spiegeln sich in der Kapitalallokation wider.
GESAMTKAPITALERFORDERNIS DER ERSTE GROUP NACH RISIKOART
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses nach Risikoart.
Sonstige Risiken beinhalten das Risiko aus dem Geschäftsmodell.
SANIERUNGS- UND ABWICKLUNGSPLÄNE
Die Richtlinie (EU) 2014/59 (Bank Recovery and Resolution Directive BRRD) in der jeweiligen Fassung wird in Österreich durch das „Sanierungs- und Abwicklungsgesetz BaSAG“ in nationales Recht umgesetzt. Am 7. Juni 2019 wurde ein gesetzgebendes Bankenpaket (EU Banking Package) im Amtsblatt der Europäischen Union kundgemacht. Dieses EU Bankenpaket umfasst in der jeweiligen Fassung die Richtlinie (EU) Nr. 2013/36 (CRD IV) und die Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sowie die BRRD und die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRMR). Das EU Bankenpaket trat am 27. Juni 2019 in Kraft und wurde in Österreich am 28. Juni 2021 in nationales Recht umgesetzt.
Sanierungsplanung. Gemäß den Anforderungen des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) übermittelt die Erste Group jährlich einen Gruppensanierungsplan an das gemeinsame Aufsichtsteam (Joint Supervisory Team JST). Der Gruppensanierungsplan wird regelmäßig von der EZB beurteilt. Er beschreibt potenzielle Maßnahmen zur Wiederaufstockung der Kapital- und Liquiditätsressourcen der Bank, um eine Reihe von sowohl idiosynkratischen als auch marktweiten Stressszenarien bewältigen zu können. Das Sanierungs-Rahmenwerk ist bezüglich Indikatoren und deren Limits weitgehend mit dem Risikoappetit-Rahmenwerk abgestimmt, um ein umfassendes Enterprise wide Risk Management sicherzustellen. Maßgeblich ist dabei, dass in einer schwerwiegenden Krisensituation nahe dem Ausfall oder drohenden Ausfalls des Instituts ausreichend Sanierungskapazität vorhanden ist, um die Sanierungsindikatoren wieder zurück in den grünen Bereich führen zu können. Die im Sanierungsplan definierte Abfolge der Berichterstattung ermöglicht eine zeitnahe und angemessene Eingriffsmöglichkeit im Falle einer Sanierung der Erste Group. Darüber hinaus sind die Beurteilung des Gruppensanierungsplans sowie die Einstufung der gesamten Sanierungskapazität Teil der SREP-Beurteilung (Supervisory Review and Evaluation Process).
Abwicklungsplanung. Die Erste Group wirkt bei der Erstellung von Abwicklungsplänen durch die Abwicklungsbehörden mit, die im BaSAG und der Verordnung (EU) Nr. 806/2014 zum einheitlichen Abwicklungsmechanismus (SRM Regulation) vorgesehen sind. Das rechtliche Rahmenwerk erlaubt eine Multiple-Point-of-Entry (MPE) Abwicklungsstrategie oder eine Single-Point-of-Entry (SPE) Abwicklungsstrategie. Die von den Abwicklungsbehörden im Abwicklungskolleg getroffene gemeinsamen Entscheidung legt für die Erste Group den MPE-Ansatz fest, bestehend aus sechs separaten Abwicklungsgruppen mit Tochtergesellschaften in den Hauptländern der Erste Group in Zentral- und Osteuropa sowie in Österreich allerdings mit SPE-Ansatz innerhalb eines Landes. Daraus ergeben sich Abwicklungsgruppen in Österreich, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Bei einer MPE-Strategie hat eine Bankengruppe somit mehrere Abwicklungseinheiten als Eingangspunkt für die Abwicklung. Die Abwicklungspläne (inklusive Abwicklungsstrategie und MREL-Entscheidung) werden regelmäßig durch die Abwicklungsbehörden aktualisiert und unterliegen der gemeinsamen Entscheidung des Abwicklungskollegs.
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MREL. Mit der Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) wurde die Mindestanforderung an Eigenmitteln und berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten (MREL) eingeführt. MREL-Bescheide werden von der nationalen Abwicklungsbehörde für Abwicklungsgruppen und für relevante Tochterunternehmen von Abwicklungseinheiten ausgestellt sie spiegeln somit die Abwicklungsstrategie wider und basieren auf der vom Abwicklungskolleg getroffenen gemeinsamen MREL-Entscheidung. Die Mindestanforderungen werden ausgedrückt als prozentualer Anteil am Gesamtrisikobetrag (Total Risk Exposure Amount TREA) sowie an der Gesamtrisikopositionsmessgröße (Leverage Ratio Exposure – LRE).
Basierend auf den getroffenen gemeinsamen MREL-Entscheidungen haben die nationalen Abwicklungsbehörden entsprechende MREL-Bescheide ausgestellt. Im April 2023 hat die Erste Group die gemeinsamen MREL-Entscheidungen für ihre Abwicklungsgruppen und für einige direkte und indirekte Tochterunternehmen, die selbst keine Abwicklungseinheiten sind, erhalten. Die MREL-Anforderungen beinhalten bindende Mindest-Zwischenanforderungen per 1. Januar 2022 und bindende Mindestanforderungen per 1. Januar 2024. Informationen über MREL-Anforderungen basierend auf den von den relevanten nationalen Abwicklungsbehörden ausgestellten Bescheiden wurden auf den jeweiligen lokalen Websites der Tochterunternehmen veröffentlicht. MREL-Kennzahlen sind ein integrierter Bestandteil des Risikoappetit- und des Sanierungs-Rahmenwerks der Erste Group.
33. Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis
Aufsichtsrechtliche Anforderungen
Die Erste Group ermittelt seit 1. Jänner 2014 die regulatorischen Eigenmittel und Eigenmittelanforderungen gemäß der in der EU geltenden Eigenkapitalrichtlinie (Capital Requirements Directive, CRD IV, Richtlinie (EU) 2013/36/EU) und der CRR (Capital Requirements Regulation, CRR, Verordnung (EU) Nr. 575/2013)1. Sowohl CRD IV als auch CRD V2 wurden in Österreich im Bankwesengesetz (BWG) umgesetzt.
Alle in der CRR, im österreichischen BWG und in den technischen Standards der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) definierten Anforderungen werden von der Erste Group angewendet.
Desweiteren erfüllt die Erste Group auch Kapitalanforderungen nach Maßgabe des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Evaluierungsprozesses (SREP, Supervisory Review and Evaluation Process).
Rechnungslegungsgrundsätze
Die von der Erste Group veröffentlichten finanz- und aufsichtsrechtlichen Zahlen basieren auf den International Financial Reporting Standards (IFRS). Anrechenbare Kapitalkomponenten werden aus der IFRS Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung übernommen.
Aufsichtsrechtlicher Konsolidierungskreis und institutsbezogenes Sicherungssystem
Die konsolidierten Eigenmittel und die konsolidierten Eigenmittelanforderungen werden auf Basis des aufsichtlichen Konsolidierungskreises, wie in der CRR definiert, ermittelt. Gemäß diesen Definitionen nach CRR resultieren Unterschiede zum Konsolidierungskreis gemäß IFRS, in dem auch Versicherungen und sonstige Gesellschaften voll konsolidiert werden.
Die Erste Group Bank AG ist ein Mitglied des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors. Diesem gehören zum Bilanzstichtag neben der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft sowie alle österreichischen Sparkassen an. Aufgrund des Haftungsverbundvertrages gelten diese Institute als Tochterunternehmen und sind Teil des Konsolidierungskreises der Erste Group. Darüber hinaus bildet die Erste Group Bank AG mit den angehörigen Instituten ein institutsbezogenes Sicherungssystem (IPS) gemäß Artikel 113 Abs. 7 CRR. Den Veröffentlichungserfordernissen für das institutsbezogene Sicherungssystem im Sinne des Artikels 113 Abs. 7 (e) CRR wird durch die Veröffentlichung des Konzernabschlusses entsprochen, welcher alle Mitglieder des IPS umfasst.
1Sowohl die CRD IV als auch CRR wurden seit Inkrafftreten im Jahr 2014 ergänzt, unter anderem durch die Richtlinie (EU) 2019/878 (CRD V) sowie die Verordnungen (EU) 2019/876 (CRR 2) und (EU) 2020/873 (CRR Quick Fix).
2Umsetzung der CRDV erfolgte durch die BWG Novelle (BGBl I 2021/98) und ist mit 31.05.2021 in Kraft getreten.
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Konsolidierte Eigenmittel
Die konsolidierten Eigenmittel gemäß CRR setzen sich aus dem Harten Kernkapital (Common Equity Tier 1, CET1), dem Zusätzlichen Kernkapital (Additional Tier 1, AT1) und dem Ergänzungskapital (Tier 2, T2) zusammen. Zur Ermittlung der Kapitalquoten werden die jeweiligen Kapitalkomponenten nach Berücksichtigung aller regulatorischen Abzüge und Filter dem Gesamtrisikobetrag gegenübergestellt.
Die veröffentlichten Eigenmittelbestandteile ohne Berücksichtigung der AT1 und T2-Kapitalinstrumente werden auch für die interne Kapitalsteuerung verwendet. Die Erste Group hat im Berichtsjahr die Eigenmittelanforderungen jederzeit erfüllt.
Neben den Mindestkapitalquoten sind auch Kapitalpuffer-Anforderungen einzuhalten, die im BWG und in der Kapitalpufferverordnung (KP-V) geregelt sind.
Zusätzlich zu den Mindesteigenmittelanforderungen und Kapitalpuffer-Anforderungen müssen Kreditinstitute nach Maßgabe des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Evaluierungsprozesses (SREP, Supervisory Review and Evaluation Process) Kapitalanforderungen erfüllen. Als Ergebnis des im Jahre 2022 durch die Europäische Zentralbank (EZB) durchgeführten SREP-Prozesses hat die Erste Group zum 31.12.2023 auf konsolidierter Ebene ein Säule 2-Erfordernis von 1,75% (Pillar 2 Requirement, P2R) zu erfüllen.
Darüber hinaus wurde im Rahmen des SREP Prozesses 2022 von der EZB eine Säule 2 Empfehlung (Pillar 2 Guidance, P2G) von 1,0% für die Erste Group festgelegt, die zur Gänze mit hartem Kernkapital (CET1) zu erfüllen ist.
Übersicht Mindestkapitalanforderungen und Kapitalpuffer
Dez 22Dez 23
Säule 1  
Mindestanforderung an das Harte Kernkapital4,50%4,50%
Mindestanforderung an das Kernkapital6,00%6,00%
Mindestanforderung an die Gesamteigenmittel8,00%8,00%
Kombinierte Pufferanforderung 4,91%5,46%
Kapitalerhaltungspuffer2,50%2,50%
Antizyklischer Kapitalpuffer0,41%0,71%
Systemrisikopuffer1,00%1,00%
O-SII Kapitalpuffer1,00%1,25%
Mindestanforderung an das Harte Kernkapital (inkl. Puffer)9,41%9,96%
Mindestanforderung an das Kernkapital (inkl. Puffer)10,91%11,46%
Mindestanforderung an die Gesamteigenmittel (inkl. Puffer)12,91%13,46%
Säule 2 1,75%1,75%
Mindestanforderung an das Harte Kernkapital0,98%0,98%
Mindestanforderung an das Kernkapital1,31%1,31%
Mindestanforderung an die Gesamteigenmittel1,75%1,75%
Gesamtkapitalanforderung an das Harte Kernkapital aus Säule 1 und Säule 210,40%10,95%
Gesamtkapitalanforderung an das Kernkapital aus Säule 1 und Säule 212,23%12,78%
Anforderung an das Gesamtkapital aus Säule 1 und Säule 214,66%15,21%
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Kapitalstruktur
Dez 22Dez 23
in EUR MioAktuellFinalAktuellFinal
Hartes Kernkapital (CET1)     
Als CET1 anrechenbare Kapitalinstrumente2.3372.3372.3372.337
Einbehaltene Gewinne15.42515.42516.91116.911
Kumuliertes sonstiges Ergebnis-1.820-1.820-1.499-1.499
Zum CET1 zählende Minderheitsbeteiligungen5.8665.8666.6396.639
Hartes Kernkapital (CET1) vor regulatorischen Anpassungen21.80821.80824.38824.388
Eigene Instrumente des CET1-87-87-77-77
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme1971973131
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten23236666
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Gewinne und Verluste aus zum Zeitwert bilanzierten derivativen Verbindlichkeiten, die aus dem eigenen Kreditrisiko des Instituts resultieren-21-21-12-12
Wertanpassungen aufgrund der Anforderungen für eine vorsichtige Bewertung-104-104-96-96
Verbriefungspositionen mit einem Risikogewicht von 1.250%-31-31-24-24
Firmenwert-556-556-544-544
Sonstige immaterielle Vermögenswerte-386-386-333-333
Von der künftigen Rentabilität abhängige, nicht aus temp. Differenzen resultierende, latente Steueransprüche, abzgl. der verbundenen Steuerschulden-219-219-167-167
CET1 Elemente oder Abzüge – Sonstige-180-180-285-285
Hartes Kernkapital (CET1)20.44320.44322.94522.945
Zusätzliches Kernkapital (AT1)    
Als AT1 anrechenbare Kapitalinstrumente2.2362.2362.4052.405
Zum AT1 zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente6666
Zusätzliches Kernkapital (AT1) vor regulatorischen Anpassungen2.2432.2432.4112.411
Eigene Instrumente des AT1-1-1-1-1
Zusätzliches Kernkapital (AT1)2.2412.2412.4102.410
Kernkapital (Tier 1) = CET1 + AT122.68422.68425.35525.355
Ergänzungskapital (T2)    
Als T2 anrechenbare Kapitalinstrumente 2.7822.7823.0563.056
Zum T2 zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente195195338338
Übergangsanpassungen aufgrund von unter Bestandsschutz stehenden Kapitalinstrumenten des T20000
Anrechenbare, die erwarteten Verluste überschreitende Rückstellungen nach IRB-Ansatz (IRB-Überschuss)575575413413
Ergänzungskapital (T2 ) vor regulatorischen Anpassungen3.5523.5523.8063.806
Eigene Instrumente des T2-51-51-67-67
Ergänzungskapital (T2)3.5003.5003.7393.739
Gesamteigenmittel26.18426.18429.09429.094
Erforderliche Eigenmittel11.34311.51411.65711.724
Harte Kernkapitalquote14,4%14,2%15,7%15,7%
Kernkapitalquote16,0%15,8%17,4%17,3%
Eigenmittelquote18,5%18,2%20,0%19,9%
Unter der Spalte „Aktuell“ werden die Zahlen unter den aktuell gültigen CRR Bestimmungen mit Berücksichtigung von Einschleifregelungen ausgewiesen. Die Spalte „Final“ weist die Zahlen unter den CRR Bestimmungen nach Vollanwendung aus.
Mit der Genehmigung der EZB vom 1. August 2023 wurde vom Vorstand und Aufsichtsrat ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu EUR 300 Mio beschlossen. In der Position „Einbehaltene Gewinne“ wird das volle Volumen des Aktienrückkaufes für regulatorische Zwecke abgezogen.
Die Position „CET1 Elemente oder Abzüge Sonstige“, beinhaltet die unterjährige, nicht geprüfte Entwicklung der Risikovorsorgen (EU No 183/2014) und Abzüge bezüglich einer unzureichenden Deckung notleidender Risikopositionen (NPE Backstop) gem. Artikel 36 Z 1 (m) CRR und Artikel 47(c) CRR sowie den Ergänzungen zum EZB Leitfaden für notleidende Kredite.
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Risikostruktur
Dez 22Dez 23
in EUR MioGesamtrisiko (aktuell)Erforderliche Eigenmittel(aktuell)Gesamtrisiko (aktuell)Erforderliche Eigenmittel(aktuell)
Gesamtrisikobetrag141.79311.343145.71811.657
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft116.7309.338121.6259.730
Standardansatz (SA)20.9451.67623.8721.910
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB)95.6207.65097.5827.807
Beiträge zum Ausfallfonds einer zentralen Gegenpartei5091
Verbriefungen1601316313
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko11120
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko7.0275626.284503
Bemessungsgrundlage für operationelle Risiken14.8311.18714.7701.182
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung4183328923
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge (inkl. Basel 1 Floor)2.7752222.748220
Dez 22Dez 23
in EUR MioGesamtrisiko (final)Erforderliche Eigenmittel(final)Gesamtrisiko (final)Erforderliche Eigenmittel(final)
Gesamtrisikobetrag143.92611.514146.54511.724
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft118.8639.509122.4539.796
Standardansatz (SA)21.9421.75524.6991.976
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB)96.7567.74197.5827.807
Beiträge zum Ausfallfonds einer zentralen Gegenpartei5091
Verbriefungen1601316313
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko11120
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko7.0275626.284503
Bemessungsgrundlage für operationelle Risiken14.8311.18714.7701.182
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung4183328923
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge (inkl. Basel 1 Floor)2.7752222.748220
Die Position „Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge (inkl. Basel 1 Floor)“ beinhaltet einen RWA Aufschlag im Hinblick auf die Berechnung der risikogewichteten Aktiva für Kreditrisiko in der Banca Comercială Română (BCR) auf konsolidierter Ebene. Der Anstieg der risikogewichteten Aktiva ist als Vorwegnahme der erwarteten Auswirkungen der Differenz der risikogewichteten Aktiva im Hinblick auf die Behandlung der Aktiva der BCR im Standardansatz verglichen mit der Behandlung im IRB zu betrachten. Aus diesem Grund ist der RWA-Add-On befristet und ist mit der Genehmigung des IRB-Ansatzes in der BCR (erwartet im Jahr 2024) verbunden.
Weiters beinhaltet die Position noch einen RWA Aufschlag für die PD Methodologie welche mit der Implementierung einer Limitierung verknüpft ist.
34. Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos
ESG RISIKOMANAGEMENT
Die Erste Group integriert ESG-Faktoren in ihre Risikomanagement- und Branchensegmentierungsstrategie. In erster Linie wird die ESG-Factor-Heatmap der Erste Group benutzt, um jene Segmente zu identifizieren (basierend auf der bestehenden Segmentierung), die ESG-Risiken ausgesetzt sein können und um jene Branchen zu bestimmen, die anfälliger für ESG-Risiken sind. Erste Group legt Industriestrategien und Kreditvergabestandards fest, um die Steuerung des Portfolios unter Berücksichtigung von ESG Risken zu unterstützen. Beide bilden die Entscheidungsgrundlage, welche Kunden und Transaktionen in das Portfolio der Erste Group passen.
Weiters wurde in der Gruppe ein ESG-Risikorahmenwerk für die Beurteilung materieller ESG-Faktoren, der damit verbundenen Risiken und der Angemessenheit der Strategien zur Risikominderung in Kredit- und Ratingprozessen implementiert. Damit kann die Gruppe ESG-Risiken bei Kreditentscheidungen berücksichtigen.
Bei großen Unternehmens-, Gewerbeimmobilien- und Wohnimmobilientransaktionen führt die Gruppe eine systematische ESG-Analyse anhand eines internen, digitalen ESG-Beurteilungsfragebogens durch. Der Fragebogen ist im Rahmen des Kreditvergabe- und Überwachungsprozesses verpflichtend. Durch eine umfassende ESG-Risikobeurteilung kann die Erste Group feststellen, wie sich bestimmte ESG-Faktoren positiv oder negativ auf die finanzielle Performance der Kunden auswirken könnten. Der Fragebogen ermöglicht es der Gruppe, die ESG-Risiken und -Chancen der Kunden zu identifizieren.
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Bestimmte Fragen im Fragebogen können auch eine eingehende Beurteilung erfordern um die Art und die Schwere der ESG Risiken der Kunden zu verstehen. Der Fragebogen ist ein wichtiger Bestandteil von Kreditanträgen und wird mindestens einmal jährlich aktualisiert, sodass die Erste Group das Geschäftsmodell des Kunden im Hinblick auf den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft versteht. Um die Erreichung der Dekarbonisierungsziele der Gruppe zu unterstützen, wurden 2023 für große Firmenkunden - abhängig von deren kommunizierten Strategie zur Erreichung der Klimaziele - die Kreditrichtlinien ergänzt.
Darüber hinaus definiert die Sicherheitenrichtlinie der Gruppe, dass - entsprechend der Regeln für die Bewertung von Immobiliensicherheiten in der Konzernrichtlinie zum Sicherheitenmanagement - ESG-relevante Daten für bestimmte Arten von Sicherheiten für die Bewertung, Dokumentation und Berichterstattung erhoben werden. Umweltaspekte, die sich auf den Wert der Sicherheiten auswirken, müssen in den Immobilienbewertungen berücksichtigt werden, was zu einem höheren oder niedrigeren Bewertungsergebnis führen kann. Darüber hinaus müssen auch Risiken berücksichtigt werden, die sich aus sozialen (z. B. Standort und Verkehr, Massenurbanisierung - als Indikatoren für die leichte Erreichbarkeit für die Bevölkerung) und Governance-Faktoren (wie unangemessene Geschäftspraktiken wie Steuerhinterziehung oder Bestechung des finanzierten Unternehmens, das Eigentümer des als Sicherheit dienenden Gebäudes ist) ergeben. Bei Gewerbeimmobilien umfasst der Fragebogen zusätzlich eine Bewertung des ökologischen Fußabdrucks des Gebäudes, einschließlich Informationen über den Flächenverbrauch, die Flächeneffizienz und das Vorhandensein einer Zertifizierung als nachhaltiges Gebäude.
Im Hinblick auf die Kreditrisikomessung und die internen Modelle wurde 2022 ein entsprechendes Projekt zur Definition und Erfassung relevanter Klimarisikotreiber für alle Ratingsysteme gestartet, um die Berücksichtigung von Klimarisiken in künftigen Modellentwicklungsinitiativen explizit sicherzustellen. Bei den LGD-Modellen wird das Klimarisiko indirekt über den Sicherheitenwert berücksichtigt. Seit 2023 werden ESG-Faktoren als soft facts im Unternehmensrating berücksichtigt. Darüber hinaus analysiert die Bank derzeit, wie die ESG-Risiken in die ECL-Messung einbezogen werden können. Zum 31. Dezember 2023 werden keine Overlays für notwendig erachtet.
Für die Bewertung und Management von physischen Risiken verwendet die Erste Group Risk Intelligence-Daten von Munich Re. Im vergangenen Jahr hat die Gruppe gemeinsam mit der Universität Graz eine Wesentlichkeitsanalyse physischer Risiken durchgeführt, um die wichtigsten Gefahren und Klimawandelszenarien zu identifizieren, die für das Sicherheitenportfolio relevant sind. Die Ergebnisse dieser Analyse, welche die Bedeutung von Überschwemmungen, Feuer, Trockenheit, Meeresspiegelanstieg und Hitze hervorheben, werden in das Sicherheitenmanagement integriert, wobei ein mittleres Klimawandelszenario von 2 bis 3 °C Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 (Representative Concentration Pathway 4.5 / Shared Socioeconomic Pathway 2, entwickelt vom Intergovernmental Panel on Climate Change) als vernünftige Annahme zugrunde gelegt wird. Bei sehr hohen physischen Risiken für einen Standort würde der Sicherheitenwert negativ beeinflusst werden.
Um die potenziellen Auswirkungen des physischen Risikos zu bewerten, wurde im Rahmen des internen Stresstests 2023 ein neu entwickeltes Modell für physische Klimarisiken eingesetzt. Unter Anwendung der von Munich Re bereitgestellten Klimarisiko-Scores für die EGB-Sicherheiten wurde für die Erste Group das Überschwemmungsrisiko als wichtigstes Risiko ermittelt. Etwa 15% der Immobiliensicherheiten der Erste Group sind einem hohen Hochwasserrisiko (100- jähriges Hochwasser, basierend auf aktuellen Klimadaten) ausgesetzt. Die gesamten Immobiliensicherheiten belaufen sich auf EUR 112 Mrd. (2022: 106 Mrd.), davon sind 75% gemäß CRR anrechenbar.
Bis zum Jahresende 2023 wurden für 20% des durch Immobilien besicherten Portfolios Energieausweise eingeholt, diese sind überwiegend den beiden besten Kategorien A und B zugeordnet.
Vom gesamten Kreditrisikovolumen entfallen 25% auf Sektoren, die als in hohem Maße zum Klimawandel beitragend identifiziert wurden (gemäß ITS zur Offenlegung von ESG-Risiken), was 89% des gesamten Kreditvolumens gegenüber nichtfinanziellen Unternehmen ausmacht. Die Konzentration liegt schwerpunktmäßig in der Immobilienbranche (34%), dem verarbeitenden Gewerbe (21%) und dem Groß- und Einzelhandel (14%). Mehr als die Hälfte des Portfolios, welches als zu einem hohen Ausmaß zum Klimawandel beitragend identifiziert wurde, hat eine Laufzeit von 5 Jahren oder weniger, während die gewichtete durchschnittliche Laufzeit des gesamten Portfolios 7 Jahre beträgt, was zeigt, inwieweit das Exposure der Erste Group gegenüber diesen Branchen mittelfristig potenztiellen Transitionsrisiken ausgesetzt ist.
Unter den Branchen, die in der Tabelle "Kreditrisiko nach Branchen und Risikokategorien" weiter unten in diesem Kapitel dargestellt sind, hat die Erste Group im Rahmen der strategischen Klimainitiative für die Net Zero Banking Alliance bestimmte Branchen (in denen die Erste Group entweder aufgrund des Kreditrisikos oder ihrer Emissionsintensität hohen Treibhausgasemissionen ausgesetzt ist) als wichtige Hebel für die Festlegung von Zwischenzielen für 2030 identifiziert und unterstützt damit die Migration des " Transitionsrisikos" des Portfolio der Erste Group.
Für die folgenden Sektoren werden Ziele festgelegt: Wohnbaukredite, gewerbliche Immobilien, Stromerzeugung, Wärmeerzeugung, Zementherstellung, Automobilherstellung, Öl und Gas, Eisen und Stahl.
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METHODEN DES KREDITRISIKOMANAGEMENTS
Kreditrisiken entstehen im klassischen Kredit- und Investmentgeschäft der Erste Group.
Operative Kreditentscheidungen werden von den für das Kreditrisikomanagement zuständigen Einheiten dezentral getroffen sowie auf Konzernebene von Corporate Risk Management.
Unter Einhaltung von EU-weiten und lokalen regulatorischen Erfordernissen berücksichtigt das Kreditrisikomanagement im Retail- und Corporategeschäft die strategische Ausrichtung der Erste Group und stellt Privatpersonen sowie Klein- und Mittelbetrieben innerhalb ihrer finanziellen Kapazitäten Kredite zur Verfügung.
INTERNES RATINGSYSTEM
Die Erste Group regelt ihre Kreditrichtlinien und Kreditbewilligungsverfahren im Rahmen von Geschäfts- und Risikostrategien. Die Richtlinien werden regelmäßig mindestens einmal pro Jahr überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sie decken unter Berücksichtigung der Art, des Umfangs und des Risikogehalts der betroffenen Transaktionen und Kreditnehmer:innen das gesamte Kreditvergabegeschäft ab. Bei der Kreditbewilligung werden individuelle Informationen wie die Bonität der Kund:in, die Kreditart, die Besicherung, die vertragliche Gestaltung und sonstige risikomindernde Faktoren berücksichtigt.
Das Kreditausfallrisiko wird in der Erste Group auf Grundlage der Ausfallwahrscheinlichkeit der Kund:innen beurteilt. Die Erste Group vergibt für jedes Kreditengagement und im Rahmen jeder Kreditentscheidung ein Rating als spezifisches Maß für das Kreditausfallrisiko (internes Rating). Das interne Rating aller Kund:innen wird anlassbezogen, jedoch mindestens einmal im Jahr, aktualisiert (jährliche Ratingüberprüfung). Bei Kund:innen in Workout geschieht dies in entsprechend kürzeren zeitlichen Abständen.
Hauptzweck der internen Ratings ist deren Verwendung im Entscheidungsprozess für Kreditvergaben und die Festlegung von Kreditbedingungen. Daneben werden durch die internen Ratings auch das erforderliche Kompetenzniveau innerhalb der Erste Group sowie die Überwachungsverfahren für bestehende Forderungen bestimmt. Auf quantitativer Ebene beeinflussen die internen Ratings die erforderlichen Risikokosten, die Wertberichtigungen und gegebenenfalls die risikogewichteten Aktiva nach Säule 1 und 2.
Für Gruppengesellschaften, die den auf internen Ratings basierenden (IRB) Ansatz verwenden, sind interne Ratings eine wesentliche Eingangsgröße zur Ermittlung der risikogewichteten Aktiva. Sie werden ebenfalls in der gruppenweiten Berechnung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses nach Säule 2 verwendet genauso wie in den anderen Model Use Bereichen. Dafür wird im Rahmen des Kalibrierungsprozesses für die Portfolien jeder Risikoklasse eine Ausfallwahrscheinlichkeit zugewiesen. Die Kalibrierung erfolgt individuell für jedes Ratingverfahren. Ausfallwahrscheinlichkeiten stellen eine 1-Jahres-Ausfallwahrscheinlichkeit basierend auf langfristigen durchschnittlichen Ausfallraten dar. Zudem schlägt die Bank den berechneten Ausfallwahrscheinlichkeiten Sicherheitsmargen zu.
In interne Ratings fließen sämtliche verfügbaren und für die Beurteilung des Kreditausfallrisikos wesentlichen Informationen ein. Im Falle von nicht dem Retailbereich zurechenbaren Kreditnehmer:innen berücksichtigen die internen Ratings die Finanzkraft der Kund:in, die Möglichkeit externer Unterstützung, Flexibilität in der Unternehmensfinanzierung, allgemeine Unternehmensdaten und gegebenenfalls historische Bonitätsdaten aus externen Quellen. Im Falle von Retail-Kund:innen basieren interne Ratings im Wesentlichen auf Daten über das Zahlungsverhalten gegenüber der Bank (soweit verfügbar) und gegebenenfalls Finanzinformationen von Kreditauskunfteien, und sie berücksichtigen auch Informationen, die durch die jeweilige Kund:in zur Verfügung gestellt werden, sowie allgemeine demografische Daten. Obergrenzen für das Rating kommen auf Grundlage des Sitzlandes (für grenzüberschreitende Finanzierungen) und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe wirtschaftlich verbundener Unternehmen zur Anwendung.
Die verwendeten internen Ratingmodelle und Risikoparameter werden von bankinternen Teams von Spezialist:innen in Zusammenarbeit mit Risikomanager:innen entwickelt bzw. laufend weiterentwickelt. Alle Säule 1- und 2- sowie IFRS9-Modelle sind Gegenstand einer jährlichen Überprüfung ihrer Schätzungen, die die Einbeziehung der aktuellsten Daten in die Schätzung der Risikoparameter beinhaltet, sowie auch einer regulären kompletten Modellprüfung. Diese Modellentwicklung folgt hinsichtlich Methodik und Dokumentation konzernweit einheitlichen Standards und basiert auf den relevanten Daten des jeweiligen Marktes. Dadurch ist die Verfügbarkeit von Ratingmodellen mit möglichst hoher Prognosekraft und Fähigkeit zur Risikodifferenzierung in allen Kernländern gewährleistet.
Die zentrale Abteilung Model Validation ist verantwortlich für die Definition der Validierungsmethoden und -standards, die für alle Kreditrisikomodelle innerhalb der Erste Group angewandt werden, als auch für die Durchführung der Validierungsaktivitäten innerhalb der Erste Group. Alle Säule-1-, wesentlichen Säule-2- und IFRS9-Modelle unterliegen einer jährlichen Validierung, während für nicht-materielle Säule-2- und IFRS9 Modelle ein regelmäßiger Validierungszyklus implementiert wird. Von Validierungsseite werden dabei qualitative als auch quantitative Methoden angewandt, um die konzeptionelle Richtigkeit, die quantitative Modellgüte und die Modellverwendung, zu testen. Die Validierungsresultate werden in den entsprechenden
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Modellgremien abgenommen und im Falle von IRB-Modellen anschließend den Aussichts-behörden übermittelt. Neben der Validierung erfolgt eine regelmäßige Überwachung der Leistungsfähigkeit der IRB-Ratingmodelle, unter anderem anhand der Veränderungen in der Zahl der neuen Ausfälle und frühen Phasen des Zahlungsverzugs.
Genehmigungen aller neuen Modelle, Modelländerungen, Änderungen an Risikoparametern, Änderungen der gruppenweiten methodologischen Standards und anderer modellbezogener Aspekte werden nach dem doppelten Genehmigungsverfahren innerhalb der Gruppe erteilt. Die entsprechenden Strukturen der Holding und der lokalen Modellausschüsse spiegeln gemeinsame Verantwortlichkeiten für Entscheidungen über die Säule 1 IRB- und Säule 2-Kreditrisikomodelle sowie über die Methoden betreffend IFRS9-Parameter wider. Verantwortlichkeiten werden je nach Modellumfang zugewiesen (gruppenweite oder lokal entwickelte Modelle). In diesem Zusammenhang sind die Gremien Strategic Risk Executive Committee und Strategic Risk Management Committee eingerichtet.
Die letztendliche Verantwortung für alle Modelle, die innerhalb der Gruppe (auf konsolidierter Ebene) verwendet werden, liegt beim Group CRO. Alle Modellsteuerungs-, Entwicklungs-, Validierungs-, Datenmanagement- und Modellüberwachungsaktivitäten werden durch den Bereich Credit Risk Methods koordiniert.
KLASSIFIZIERUNG DES KREDITRISIKOS
Zum Zweck des Berichtswesens bezüglich der Kreditqualität werden die Kunden der Erste Group in folgende vier Risikokategorien zusammengefasst.
Niedriges Risiko. Typische regionale Kund:innen mit stabiler, langjähriger Beziehung zur Erste Group oder große, international renommierte Kund:innen. Sehr gute bis zufriedenstellende Finanzlage; geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von finanziellen Schwierigkeiten im Vergleich zum jeweiligen Markt, in dem die Kund:innen tätig sind. Retail-Kund:innen mit einer langjährigen Geschäftsbeziehung zur Bank oder Kund:innen, die eine breite Produktpalette nutzen. Gegenwärtig oder in den letzten zwölf Monaten keine relevanten Zahlungsrückstände. Neugeschäft wird in der Regel mit Kunden dieser Risikokategorie getätigt.
Anmerkungsbedürftig. Potenziell labile Nicht-Retail-Kund:innen, die in der Vergangenheit eventuell bereits Zahlungsrückstände/-ausfälle hatten oder mittelfristig Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Schulden haben könnten. Retail-Kund:innen mit eventuellen Zahlungsproblemen in der Vergangenheit, die zu einer frühzeitigen Mahnung führten. Diese Kund:innen zeigten in letzter Zeit meist ein gutes Zahlungsverhalten.
Erhöhtes Risiko. Die Kreditnehmer:in ist kurzfristig anfällig gegenüber negativen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und weist eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit auf. In einigen Fällen stehen Umstrukturierungsmaßnahmen bevor oder wurden bereits durchgeführt. Derartige Forderungen werden in der Regel in spezialisierten Risikomanagementabteilungen behandelt.
Notleidend (non-performing). Mindestens eines der Ausfallkriterien nach Artikel 178 CRR trifft auf die Kreditnehmer:in zu, unter anderem: volle Rückzahlung unwahrscheinlich; Zinsen oder Kapitalrückzahlungen einer wesentlichen Forderung mehr als 90 Tage überfällig; Umschuldung mit Verlust für Kreditgeber; Realisierung eines Verlustes oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Die Erste Group wendet für alle Kundensegmente, einschließlich Retail-Kund:innen, die Kundensicht an; wenn eine Kund:in bei einem Geschäft ausfällt, dann gelten auch die Transaktionen, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist, als notleidend. Alle notleidenden Forderungen werden auch als ausgefallen betrachtet.
Die Erheblichkeitsschwelle für die Ermittlung von 90 Tage überfälligen Forderungen wird für bilanzielle Risikopositionen auf Kundenebene angewendet und täglich mit der gruppenweit definierten Erheblichkeitsschwelle verglichen (außer die lokale Aufsichtsbehörde schreibt andere Schwellenwerte vor):
für Retail-Kund:innen besteht ein absoluter Schwellenwert von EUR 100,- und ein relativer Schwellenwert von 1%;
für Nicht-Retail-Kund:innen besteht ein absoluter Schwellenwert von EUR 500,- und ein relativer Schwellenwert von 1%.
 
Auf Basis der Kalibrierung von internen Ausfallwahrscheinlichkeiten (probabilities of default, PDs) für aufsichtsrechtliche Zwecke auf die Ausfallraten, die von Ratingagenturen publiziert werden, wird das entsprechende externe Kundenrating für die Zuordnung zu Risikokategorien verwendet. Für die Ratings von Ratingagenturen kommen durchschnittliche einjährige Ausfallraten aus langfristigen Zeitreihen zur Anwendung.
ÜBERPRÜFUNG UND ÜBERWACHUNG DES KREDITRISIKOS
Retail Risk Management sowie Credit Risk Portfolio in Zusammenarbeit mit Corporate Risk Management führen regelmäßig Überprüfungen der Kreditportfolios in allen Tochtergesellschaften durch, um eine angemessene Qualität der Kreditportfolien sicherzustellen und die Einhaltung der Prinzipien und Parameter, welche in den Kreditrisiko-Richtlinien der Erste Group formuliert sind, zu überprüfen.
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Alle Kreditlimits und die innerhalb der Limits verbuchten Geschäfte werden mindestens einmal pro Jahr überprüft. Kundenbezogene Kreditrisikolimits werden täglich durch das interne Limitmanagementsystem überwacht und im Fall von Limitüberschreitungen erforderliche Maßnahmen eingeleitet.
Zur vorausschauenden Erkennung von negativen Entwicklungen ist ein standardisiertes Frühwarnsystem gruppenweit implementiert. Die Frühwarnindikatoren werden auf Gruppenebene für Unternehmen durch Credit Risk Portfolio und in den Tochtergesellschaften durch die lokalen Einheiten des Corporate Risiko-, Retail-Risiko- und Forderungsmanagements für die jeweiligen Segmente überwacht. Wenn Frühwarnsignale festgestellt und validiert werden, erfolgt die Überprüfung des gesamten Kundenobligos und der Kreditwürdigkeit. Falls erforderlich werden adäquate Maßnahmen zur Risikominderung eingeleitet. Im Rahmen von regelmäßigen Watchlist-Gesprächen werden Kund:innen mit schlechter Bonität überwacht und Vorsorgemaßnahmen diskutiert. Die Überwachung und Bonitätsüberprüfung von kleineren Unternehmen und von Retail-Kund:innen basiert auf einem automatisierten Frühwarnsystem. Im Retail-Risikomanagement stellen unter anderem eine Qualitätsverschlechterung bei Neuengagements oder eine abnehmende Effektivität bei der Eintreibung von Forderungen Anzeichen für mögliche ungünstige Portfolioentwicklungen dar und erfordern angemessene Gegenmaßnahmen. Zusätzlich wird die Überwachung für jene Kund:innen durchgeführt, bei denen Frühwarnsignale festgestellt wurden, auch wenn sie noch ihren vertraglichen Rückzahlungsverpflichtungen nachkommen.
Negative Entwicklungen der notleidenden Kredite und der Kredite mit erhöhtem Risiko werden regelmäßig überwacht, besprochen und berichtet. Im Fall von weiteren negativen Entwicklungen werden die Kund:innen durch auf Workout spezialisierte Einheiten betreut, um Rückführungen zu maximieren.
35. Kreditrisikovolumen
Das Kreditrisikovolumen entspricht der Summe der folgenden Bilanzposten:
Kassenbestand und Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten;
Finanzinstrumente (Derivate und Schuldinstrumente) - Held for Trading (HfT);
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene Schuldinstrumente (FVPL);
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Schuldinstrumente (FVOCI);
Schuldinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), ausgenommen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen;
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (zu Offenlegungszwecken sind Kundenverträge in den tabellarischen Zusammenstellungen unten ebenfalls in dieser Kategorie enthalten);
Forderungen aus Finanzierungsleasing;
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen;
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten;
Außerbilanzielle Risikopositionen (im Wesentlichen Finanzgarantien und nicht ausgenutzte Kreditrahmen).
Das Kreditrisikovolumen entspricht dem Bruttobuchwert (bzw. Nominalwert bei außerbilanziellen Posten) ohne Berücksichtigung von:
Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte;
Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien;
Rückstellungen für andere Zusagen;
Sicherheiten (inkl. Risikoübertragung auf Garanten);
Nettingeffekte;
sonstigen Maßnahmen zur Kreditverbesserung;
sonstigen Kreditrisiko mindernden Transaktionen.
Das Kreditrisikovolumen der Erste Group erhöhte sich um 4% oder EUR 15.284 Mio von EUR 349.166 Mio zum 31. Dezember 2022 auf EUR 364.450 Mio zum 31. Dezember 2023.
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Überleitung vom Bruttobuchwert zum Nettobuchwert bei den einzelnen Positionen des Kreditrisikovolumens
in EUR MioKreditrisikovolumenWertberichtigungenAnpassungenNetto-Buchwert
Dez 23    
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten901-20899
Finanzinstrumente HfT8.627008.627
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL2.590002.590
Schuldverschreibungen1.551001.551
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0000
Kredite und Darlehen an Kunden1.038001.038
Schuldinstrumente FVOCI8.851-14-438.794
Schuldverschreibungen8.851-14-438.794
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0000
Kredite und Darlehen an Kunden0000
Schuldinstrumente AC268.664-3.9440264.721
Schuldverschreibungen44.064-17044.047
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute21.444-12021.432
Kredite und Darlehen an Kunden203.156-3.9150199.241
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2.642-6302.579
Forderungen aus Finanzierungsleasing5.059-9004.970
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen153-40150
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten18300183
Außerbilanzielle Risikopositionen66.779-4400-
Finanzgarantien8.288-1460-
Kreditzusagen45.363-2690-
Andere Zusagen13.128-240-
Gesamt364.450-4.556-43293.512
     
Dez 22    
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten723-10722
Finanzinstrumente HfT7.695007.695
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL2.389002.389
Schuldverschreibungen1.549001.549
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0000
Kredite und Darlehen an Kunden83900839
Schuldinstrumente FVOCI9.929-24-4449.460
Schuldverschreibungen9.929-24-4449.460
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute0000
Kredite und Darlehen an Kunden0000
Schuldinstrumente AC257.217-3.8570253.360
Schuldverschreibungen40.633-22040.612
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute18.441-6018.435
Kredite und Darlehen an Kunden198.143-3.8300194.313
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2.469-6502.404
Forderungen aus Finanzierungsleasing4.639-8604.553
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen154-40150
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten15900159
Außerbilanzielle Risikopositionen63.792-5340-
Finanzgarantien7.643-1770-
Kreditzusagen48.434-2920-
Andere Zusagen7.716-650-
Gesamt349.166-4.572-444280.892
Wertberichtigungen beinhalten Wertberichtigungen für Schuldinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind (inkl. Forderungen aus Finanzierungsleasing und aus Lieferungen und Leistungen), sowie Wertberichtigungen und Rückstellungen für außerbilanzielle Risikopositionen. Anpassungen beziehen sich auf Fair Value Änderungen des Nettobuchwerts von Schuldinstrumente, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden.
109
AUFGLIEDERUNG DES KREDITRISIKOVOLUMENS
Auf den nachfolgenden Seiten wird das Kreditrisikovolumen aufgegliedert nach unterschiedlichen Segmentierungskriterien dargestellt.
Kreditrisikovolumen nach Branchen und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Rohstoffe10.9842.21945440814.064
Energie15.2351.4303654717.077
Bau & Baustoffe13.4982.95165737617.481
Automobil6.7761.0212951348.227
Zyklische Konsumgüter6.9111.5625333309.336
Nicht-zyklische Konsumgüter8.8221.60330216310.891
Maschinenbau5.7198961772267.018
Transport7.2861.0401751328.632
TMT; Telekommunikation, Medien und Technologie6.8557231441517.873
Gesundheit und Dienstleistungen8.3821.69734122610.645
Hotels und Freizeit7.2721.6884204049.784
Immobilien36.9066.1561.15786945.089
Öffentlicher Sektor71.670370647872.182
Finanzinstitutionen26.0088726863327.599
Haushalte 83.30910.1263.1771.56298.173
Sonstige233301125380
Gesamt315.86534.3839.0585.144364.450
      
Dez 22     
Rohstoffe9.8083.10369127913.881
Energie12.8691.8021914914.912
Bau & Baustoffe11.4813.68163731116.111
Automobil5.8361.3162283357.715
Zyklische Konsumgüter6.1892.4653533079.314
Nicht-zyklische Konsumgüter7.6181.7803881619.947
Maschinenbau4.6881.0193241576.188
Transport4.6562.3522731137.394
TMT; Telekommunikation, Medien und Technologie6.1049702491657.487
Gesundheit und Dienstleistungen8.6621.83140722411.123
Hotels und Freizeit6.6142.0194294259.487
Immobilien36.4345.45984447143.208
Öffentlicher Sektor66.2636021191066.994
Finanzinstitutionen26.3731.2743903628.074
Haushalte 85.5776.9553.0041.45696.992
Sonstige25139445339
Gesamt299.42336.6678.5704.505349.166
Der Großteil des Kreditrisikovolumens entfiel am 31. Dezember 2023 mit 87% auf die Risikokategorie niedriges Risiko, während der Anteil der Kategorie anmerkungsbedürftig 9% betrug. Das Kreditrisikovolumen mit erhöhtem Risiko belief sich auf 3% des Gesamtbetrages, und der Anteil des notleidenden Kreditrisikovolumens lag bei 1%.
Nach Branchen und Finanzinstrumenten entfallen die höchsten Beträge auf Kredite und Darlehen an Haushalte (EUR 87.401 Mio oder 24% des gesamten Kreditrisikovolumens), gefolgt von Krediten und Darlehen an Kunden im Grundstücks- und Wohnungswesen (EUR 39.664 Mio oder 11%) und von Schuldverschreibungen im Industriezweig Öffentliche Verwaltung (EUR 34.678 Mio oder 10%).
Kreditrisikovolumen nach Regionen und Risikokategorien
Die Darstellung des Kreditrisikovolumens nach Ländern und Regionen erfolgt nach dem Risikoland von Schuldner:innen und Kontrahent:innen und umfasst auch Kreditnehmer:innen mit Sitz in einem anderen Land, wenn das wirtschaftliche Risiko im jeweiligen Risikoland besteht. Die Verteilung nach Regionen unterscheidet sich daher von der Zusammensetzung des Kreditrisikos nach geografischen Segmenten der Erste Group.
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in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Kernmärkte267.69531.9987.9604.538312.190
Österreich120.58511.7013.5262.432138.245
Tschechien71.2967.4521.54181681.105
Slowakei24.8713.8731.30937830.431
Rumänien20.9563.40660537325.339
Ungarn15.0132.57250519118.281
Kroatien11.1862.32938228714.185
Serbien3.78766592604.605
Sonstige EU31.1791.26846838733.302
Sonstige Industrieländer11.733156782711.995
Emerging Markets5.2589625521926.963
Südosteuropa/GUS3.0368552221134.226
Asien1.628746101.717
Lateinamerika236110238
Naher Osten/Afrika3583332468782
Gesamt315.86534.3839.0585.144364.450
      
Dez 22     
Kernmärkte254.25433.6257.5313.968299.379
Österreich119.50812.8612.5991.994136.962
Tschechien66.6996.6411.30476275.406
Slowakei23.5724.6401.51430830.034
Rumänien19.6153.04157934823.582
Ungarn12.2762.41797318115.847
Kroatien9.1463.39846232513.332
Serbien3.439627100514.217
Sonstige EU26.6291.47154834928.997
Sonstige Industrieländer13.0232151314113.409
Emerging Markets5.5171.3573601477.382
Südosteuropa/GUS3.1581.0152431194.537
Asien1.9188721172.043
Lateinamerika1375839207
Naher Osten/Afrika304196932595
Gesamt299.42336.6678.5704.505349.166
Während das Kreditrisikovolumen in Österreich ein Wachstum um EUR 1.283 Mio oder 1% verzeichnete, stieg es in den CEE-Kernmärkten um EUR 11.528 Mio oder 7%. In den anderen EU-Mitgliedsstaaten (EU 27 ohne Kernmärkte) stieg das Kreditrisikovolumen um EUR 4.305 Mio oder 15%. Ein Rückgang wurde dagegen in den sonstigen Industrieländer (EUR -1.414 Mio oder 11%) und in den Schwellenländer (EUR -418 Mio oder -6%) verzeichnet. Auf die Kernmärkte der Erste Group und andere Mitgliedstaaten der EU entfielen am 31. Dezember 2022 insgesamt 95% (2022: 94%) des Kreditrisikovolumens. Mit 2% (2022: 2%) war der Anteil von Emerging Markets nach wie vor von untergeordneter Bedeutung.
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Kreditrisikovolumen nach Berichtssegmenten und Risikokategorien
Die Berichterstattung über Segmente der Erste Group richtet sich nach der internen Führungs- und Steuerungsstruktur und erfolgt auf Grundlage einer geografischen Segmentierung. Um umfassendere Informationen zu bieten, umfasst die Segmentberichterstattung auch Business Segmente.
Kreditrisikovolumen nach geografischen Segmenten und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Österreich168.91013.8154.4142.997190.136
EBOe & Töchter47.2303.3921.15576552.542
Sparkassen66.1359.5062.4781.82179.939
Österreich sonst55.54591878141157.655
CEE136.95920.5314.5942.145164.229
Tschechien71.1217.5961.59685381.166
Slowakei22.4373.9141.39637528.123
Rumänien19.0653.41261838223.477
Ungarn9.4022.51448918512.589
Kroatien11.7822.45041529114.937
Serbien3.15264581593.937
Sonstige(s)9.9973749210.085
Gesamt315.86534.3839.0585.144364.450
      
Dez 22     
Österreich160.36815.3463.4422.490181.647
EBOe & Töchter44.8604.9911.11162451.585
Sparkassen67.1389.0361.8061.38079.360
Österreich sonst48.3701.31952648650.702
CEE127.46321.2865.1281.997155.874
Tschechien67.4706.9271.40279876.597
Slowakei20.4094.6221.57629926.906
Rumänien17.6743.08357735621.690
Ungarn9.4832.35396817812.982
Kroatien9.5673.69651331714.092
Serbien2.86060691503.607
Sonstige(s)11.5923511711.645
Gesamt299.42336.6678.5704.505349.166
Kreditrisikovolumen nach Business Segmenten und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Privatkunden65.96611.5883.4701.50982.533
Firmenkunden104.16312.8272.4601.805121.254
Kapitalmarkt23.066382520023.967
BSM & LCC56.4337680656.596
Sparkassen66.1359.5062.4781.82179.939
GCC1044492160
Gesamt315.86534.3839.0585.144364.450
      
Dez 22     
Privatkunden65.53610.1673.2801.38180.364
Firmenkunden92.93816.5843.1311.694114.347
Kapitalmarkt18.785533193019.511
BSM & LCC54.8993181603255.409
Sparkassen67.1389.0361.8061.38079.360
GCC12730117175
Gesamt299.42336.6678.5704.505349.166
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36. Verwendung von Sicherheiten
Anerkennung von Sicherheiten
Collateral Management ist in die Abteilung Underwriting Processes des Bereichs Credit Risk Portfolio integriert. Mit der „Group Collateral Management Policy Part 1 Credit Collateral“ werden unter anderem gruppenweit einheitliche Bewertungsstandards für Kreditsicherheiten festgelegt. Damit ist sichergestellt, dass der Kreditentscheidungsprozess hinsichtlich der angesetzten Sicherheitenwerte standardisiert ist.
Alle innerhalb der Gruppe zugelassenen Sicherheiten sind im Group Collateral Catalogue dargestellt. Die lokal zugelassenen Sicherheiten werden von der jeweiligen Bank unter Berücksichtigung der anwendbaren nationalen Rechtsvorschriften definiert. Die Sicherheitenbewertung und -wiederbewertung erfolgt nach im Group Collateral Catalogue vorgegebenen Grundsätzen, unterschieden nach Sicherheitenart und auf Basis von internen Arbeitsanweisungen, die sich an den aufsichtsrechtlichen Vorschriften orientieren. Ob eine Sicherheitenart oder definierte einzelne Sicherheiten zur Kreditrisikominderung für die regulatorische Eigenmittelberechnung anerkannt werden kann, obliegt, nach Prüfung, ob die jeweiligen regulatorischen Anforderungen erfüllt sind, der Entscheidung von Enterprise wide Risk Management. Das operative Risikomanagement überwacht die Einhaltung der zur Klassifizierung der anerkennungsfähigen Sicherheiten in die vorgesehenen Kategorien vorgegebenen Prozesse.
Hauptarten von Kreditsicherheiten
Zumeist werden folgende Sicherheiten akzeptiert:
Immobilien: sowohl Wohnimmobilien als auch gewerblich genutzte Immobilien;
Finanzielle Sicherheiten: Wertpapiere und Kontoguthaben sowie Lebensversicherungen;
Garantien: ausgestellt von Staaten, der öffentlichen Hand, von Finanzinstituten, Gesellschaften und natürlichen Personen. Alle Garantiegeber:innen müssen eine Mindestbonität aufweisen, die jährlich überwacht wird;
Mobilien: Betriebseinrichtungen, Waren, Maschinen und Fahrzeuge;
Forderungen und Rechte: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bestandsrechte, Anteilsrechte an Gesellschaften.
Bewertung und Verwaltung von Sicherheiten
Die Sicherheitenbewertung erfolgt auf Basis aktueller Marktwerte unter Berücksichtigung eines in angemessener Zeit zu erzielenden Verwertungserlöses. Die Bewertungsverfahren sind vorgegeben und deren technische Anwendung erfolgt EDV-unterstützt durch Collateral Management für die Gruppe und entsprechend befugte Mitarbeiter:innen in den jeweiligen Ländern. Die Obergrenze der angerechneten Sicherheiten entspricht dem Betrag des besicherten Geschäftes.
Die Bewertung von Immobilien darf nur durch vom Kreditentscheidungsprozess unabhängigen fachkundigen Bewerter:innen nach internationalen, europäischen oder nationalen Standards erfolgen, wobei den Bewerter:innen die anzuwendenden Bewertungsverfahren vorgeschrieben sind. Die Auswahl der Bewerter:innen erfolgt nach intern festgelegten Kriterien hinsichtlich deren Qualifikation und Unabhängigkeit. Eine Bewerter:in kann eine Immobilie nur zwei Mal aufeinanderfolgend bewerten, dann muss die Bewertung durch eine andere Bewerter:in erfolgen. Zur Qualitätssicherung werden die Immobilienbewerter:innen und Bewertungen laufend überprüft.
Die für die Bewertung herangezogenen Ansätze und Abschläge beruhen auf den in der Vergangenheit gewonnenen Erfahrungen der Kreditrestrukturierungsabteilungen sowie den Ergebnissen aus der Erlösdatensammlung aus der Verwertung der Sicherheiten. Die Bewertungssätze werden regelmäßig zumindest jährlich an die Verwertungserlöse unter Berücksichtigung absehbarer Szenarien (wie zu erwartender Immobilienpreisentwicklung aufgrund von Elementarereignissen) angepasst.
Die Wiederbewertung der Sicherheiten erfolgt periodisch und ist so weit wie möglich automatisiert. Bei externen Datenquellen wird auf entsprechende Schnittstellen zurückgegriffen. Die Maximalfristen für die Wiederbewertung einzelner Sicherheiten sind vorgeschrieben und deren Einhaltung wird durch das Risikomanagement systemunterstützt überwacht. Unabhängig von der periodisch durchzuführenden Wiederbewertung hat diese auch dann zu erfolgen, wenn Informationen vorliegen, die die Reduktion des Sicherheitenwertes indizieren oder definierte Schwellwerte überschritten werden. Vor allem Immobilien in Entwicklung mit signifikanter Kosten- oder Zeitüberschreitung, ebenso wie Immobilien, die Kredite mit erhöhtem Risiko besichern, werden mit höherer Frequenz überwacht bzw. wiederbewertet.
Von Konzentrationsrisiken aus Kreditrisikominderungstechniken kann eine Einzelkund:in betroffen sein, aber auch ein nach Region, Branche oder Art der Sicherheit definiertes Portfolio. Die Erste Group als Retail-Bank weist aufgrund ihrer Kundenstruktur und der verschiedenen Märkte, auf denen die Bank aktiv ist, keine Konzentrationen bei Sicherheiten von Kund:innen auf. Um mögliche Konzentrationen im Firmenkundengeschäft zu vermeiden, werden im Kreditentscheidungsprozess alle als Kreditsicherheit abgegebenen Garantien gemeinsam mit den Kreditverbindlichkeiten berücksichtigt. Die von Staaten, der öffentlichen Hand und Finanzinstituten gewährten Garantien müssen innerhalb des für die Sicherheitengeber:in genehmigten Limits liegen. In anderen Bereichen von potenziell schädlichen Risikokorrelationen werden die Sicherheiten im Rahmen der Portfoliobeobachtung durch statistisch basierte Auswertungen u.a. auf regionale oder branchenspezifische Konzentrationen
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analysiert. Den erkannten Risiken wird vor allem durch Anpassung von Volumenszielen, durch Vorgabe entsprechender Limits und durch Pouvoirgrenzen begegnet.
Im Zuge von Zwangsvollstreckungen erworbene Sicherheitenobjekte werden ordnungsgemäß verkauft. Der Erlös wird zur Reduktion bzw. Rückzahlung der offenen Forderung verwendet. Im Allgemeinen verwendet die Erste Group auf diese Art erworbene Immobilien nicht für den eigenen Geschäftsbetrieb. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um gewerblich genutzte Grundstücke und Gebäude. Darüber hinaus werden auch Wohnimmobilien sowie Transportmittel jeglicher Art von der Erste Group in Besitz genommen. Der Buchwert dieser Vermögensgegenstände, die während der Berichtsperiode in Besitz genommen wurden, belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 2 Mio (2022: EUR 4 Mio).
Treasury-Sicherheiten
Die Abteilung Trading Book Risk Management ist für Treasury-Sicherheiten verantwortlich. Mit der „Group Collateral Management Policy Part 2“ werden unter anderem gruppenweit einheitliche Bewertungsstandards für Treasury-Sicherheiten festgelegt. Bei Treasury-Sicherheiten werden Nettingverträge (internationale Rahmenverträge für Derivate der International Swap and Derivatives Association (ISDA), österreichische oder deutsche Rahmenverträge, Rahmenverträge für Wertpapierleihe und Rückkaufvereinbarungen) und Sicherheitenvereinbarungen (z.B. ISDA Credit Support Annex) zur Reduzierung des Kreditrisikos von Derivaten verwendet.
Nettingverträge ermöglichen es alle Forderungen und Verbindlichkeiten im Falle eines Kreditausfalls aus einzelnen Transaktionen einer Rahmenvereinbarung aufzurechnen, wodurch nur die Nettoforderungen gegenüber einer Geschäftspartner:in für das Kreditrisiko relevant sind. Im Umfang dieser Rahmenverträge wird das Portfolio mit der jeweiligen Gegenpartei periodisch, üblicherweise täglich, bewertet und im Falle unzureichender Absicherung werden zusätzliche Sicherheiten beantragt. Die in der Collateral Policy festgelegten Beschränkungen der Arten von Sicherheiten stellen sicher, dass vorwiegend Cash und Investment Grade Wertpapiere als Sicherheiten akzeptiert werden. Im Fall von Wertpapiersicherheiten wird ein zusätzlicher Abschlag, dessen Höhe auf Basis der Kreditqualität sowie der Restlaufzeit des Wertpapiers festgelegt wird, in Abzug gebracht.
In der folgenden Tabelle wird das Kreditrisikovolumen, aufgegliedert nach Finanzinstrumenten, den zugewiesenen Sicherheiten gegenübergestellt. Der Wert der zugewiesenen Sicherheiten entspricht dem Belehnwert nach internen Abschlägen und wird durch den Forderungsbetrag begrenzt.
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Kreditrisikovolumen nach Finanzinstrumenten und Sicherheiten
  Davon besichert durch IFRS 9 wertminderungsrelevant
in EUR MioKreditrisiko-volumen gesamtSicherheiten gesamtGarantienRealsicher-heiten / ImmobilienSonstigeKreditrisiko-volumen abzüglich Sicherheiten Weder über-fällig noch wertgemindertÜberfällig aber nicht wertge-mindertWertgemindert
Dez 23         
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten90117000170731884180
Finanzinstrumente HfT8.6279898008.530000
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL2.5901.02081820201.569000
Schuldinstrumente FVOCI8.851637637008.2148.84803
Schuldinstrumente AC268.664142.09511.714107.86522.515126.570261.3822.8084.628
Schuldverschreibungen44.0641.6731.6730042.39044.05905
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute21.44416.9871.847015.1404.45721.44400
Kredite und Darlehen an Kunden203.156123.4348.194107.8657.37579.722195.8792.8084.623
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2.6422101951132.4331.5271.05956
Forderungen aus Finanzierungsleasing5.0592.922682012.6532.1374.749207103
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen1530000153000
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten1830000183000
Außerbilanzielle Risikopositionen66.7797.3763223.4123.64359.40353.29882271
davon andere Zusagen13.1281.064024581912.064000
Gesamt364.450154.52813.851111.68128.995209.923330.6884.1745.062
          
Dez 22         
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten723810081642694290
Finanzinstrumente HfT7.695171171007.525000
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL2.38983266216911.557000
Schuldinstrumente FVOCI9.929587587009.3419.91793
Schuldinstrumente AC257.217135.09011.794101.41821.878122.127250.7182.5844.070
Schuldverschreibungen40.6331.6291.6290039.00440.62544
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute18.44116.6541.854014.8011.78718.44100
Kredite und Darlehen an Kunden198.143116.8078.311101.4187.07781.336191.6512.5804.066
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen2.46962431182.4071.54586658
Forderungen aus Finanzierungsleasing4.6392.679722152.3921.9604.35020188
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen1540000154000
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten1590000159000
Außerbilanzielle Risikopositionen63.7927.4262303.7813.41556.36651.932453202
davon andere Zusagen7.7161.19901631.0366.517000
Gesamt349.166146.92813.559105.58427.785202.238319.1564.1414.421
Die Sicherheiten bei wertgeminderten Risikopositionen zum 31. Dezember 2023 belaufen sich auf EUR 2.449 Mio (2022: 1.986 Mio).
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37. Bemessung des erwarteten Kreditverlustes
Die allgemeinen Grundsätze und Standards betreffend Wertberichtigungen für Kreditverluste sind in der Erste Group in internen Richtlinien geregelt. Gemäß IFRS 9 werden Wertberichtigungen für Kreditverluste für sämtliche Positionen des Kreditrisikovolumens berechnet, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden. Sie umfassen Schuldverschreibungen, Kredite und Darlehen, Sichteinlagen auf Nostrokonten bei Geschäftsbanken, Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zusätzlich werden Wertberichtigungen für Finanzgarantien und nicht ausgenutzte Kreditzusagen berechnet, sofern sie in den Anwendungsbereich der IFRS 9 Bestimmungen fallen.
KLASSIFIZIERUNG IN STUFEN UND DEFINITION VON WERTGEMINDERTEN FINANZINSTRUMENTEN
Für die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes (expected credit loss, ECL) werden drei Stufen dargestellt. Der Stufenansatz wird im Rahmen der Wertminderungsbestimmungen von IFRS 9 für jene Finanzinstrumente angewendet, die nicht bereits zum Zugangszeitpunkt eine Wertminderung aufweisen (purchased or originated credit-impaired financial assets, POCI). Letztere bilden eine eigene Kategorie. Die Zuordnung der Finanzinstrumente zu einer der drei Stufen hängt vom Status der Wertminderung und der Beurteilung der Entwicklung des Kreditrisikos ab. Die drei Stufen werden im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“, im Abschnitt „Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ beschrieben.
BESTIMMUNG EINER SIGNIFIKANTEN ERHÖHUNG DES KREDITRISIKOS
Die Feststellung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (significant increase in credit risk, SICR) zwischen der erstmaligen Erfassung und dem Berichtszeitpunkt ist einer der wesentlichen Bestimmungsfaktoren für den Ansatz des erwarteten Kreditverlustes gemäß den Vorschriften von IFRS 9. Zu diesem Zweck werden über alle Portfolios und Produkttypen quantitative und qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos definiert, inklusive der Überfälligkeit von mehr als 30 Tagen.
Zusätzlich zu den Instrumenten aus der gelebten Praxis des Kreditrisikomanagements (Stundungen, Frühwarnlisten, Ausfallbearbeitung) ermöglicht die Methodologie der Erste Group die Einführung von Fristen für Rückübertragungen von Stufe 2 in Stufe 1. Sie werden selten angewendet, nur in bestimmten Ländern für einzelne Merkmale, und haben keine signifikante Auswirkung auf den gesamten erwarteten Kreditverlust oder das Kreditrisikovolumen in Stufe 2.
Quantitative Kriterien. Quantitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos beinhalten nachteilige Änderungen der über die Gesamtlaufzeit berechneten Ausfallwahrscheinlichkeit (lifetime probability of default, LT PD), bei der die Signifikanz mittels eines Vergleichs mit den Veränderungsschwellenwerten ermittelt wird. Für signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos hat die Bank Schwellenwerte festgelegt, die sich sowohl auf relative als auch auf absolute Veränderungen der Ausfallwahrscheinlichkeit gegenüber dem erstmaligen Ansatz beziehen. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos ergibt sich, wenn sowohl relative als auch absolute Schwellenwerte überschritten werden.
Als relative Maßzahl wird das Verhältnis von gegenwärtiger annualisierter Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit und annualisierter Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit bei Erstansatz berechnet, wobei jeweils die Restlaufzeit des Finanzinstruments berücksichtigt wird. Zur Vereinfachung kann gemäß der Methodologie der Erste Group auch ein Vergleich der kumulierten Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeiten herangezogen werden, wobei dieser Ansatz nur selten angewendet wird. Eine Überschreitung erfolgt, wenn diese Kennzahl gleich hoch oder höher als der festgesetzte Grenzwert ist. Diese relativen Schwellenwerte zur Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos werden auf Ebene von Kundensegmenten oder nach Bedarf auf Ebene des Kundenratings für jede Konzerngesellschaft festgelegt und unterliegen einer erstmaligen und einer kontinuierlichen Validierung.
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Relative Schwellenwerte zur Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos nach geografischen Segmenten
Dez 2022Dez 2023
Schwellenwertintervall (x mal)MinMaxMinMax
Österreich1,132,601,132,37
EBOe & Töchter1,132,601,132,37
Sparkassen1,132,601,132,37
Österreich sonst1,132,601,132,37
CEE1,034,081,014,08
Tschechien1,133,591,013,59
Slowakei1,134,081,134,08
Rumänien1,133,371,063,37
Ungarn1,133,211,133,21
Kroatien1,133,131,133,13
Serbien1,033,471,022,58
Gesamt1,034,081,014,08
Die große Streuung der Schwellenwerte ist im Wesentlichen auf die Diversität von Regionen und Ratings zurückzuführen. Regionen mit höherer Kreditqualität des Portfolios haben niedrigere Schwellenwerte als jene mit geringerer Kreditqualität des Portfolios. Der untere Schwellenwert von 1,13 in fast allen Regionen ergibt sich aus den Ratings für Souveräne, die zentral erstellt werden. Der durchschnittliche Schwellenwert der Gruppe liegt im Bereich zwischen 2 und 3.
Es existieren einige Portfolios, bei denen die quantitativen Kriterien einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Basis der nominellen Ratings anstatt auf Basis der Ausfallwahrscheinlichkeit bestimmt werden. Überschreitet eine Herabstufung eine vordefinierte Anzahl von Ratingstufen, resultiert daraus eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos. Diese Regelung wird vor allem bei Leasing- und Factoringforderungen angewendet.
Die relativen Schwellenwerte, die seit der Einführung von IFRS9 bestehen, wurden als eine der wichtigsten Schätzungen bei der Berechnung des ECL beibehalten und bis 2022 nur für einzelne Tochtergesellschaften und Portfolios neu geschätzt, da entweder wesentliche Änderungen der PD-Modelle oder Feststellungen der internen Validierung vorlagen.
Im vierten Quartal 2022 wurde die Aufteilung des Corporate-Portfolios in "Group (large) Corporates" und "Local Corporates" eingeleitet. Dies hatte zur Folge, dass die relativen Schwellenwerte für diese Portfolios im Jahr 2023 in den meisten Tochtergesellschaften neu kalibriert wurden. Darüber hinaus führte die methodische Aktualisierung des PD-Modells im vierten Quartal 2023 zur Rekalibrierung der Schwellenwerte für alle lokalen Portfolios in der Banca Comercială Română und die Überprüfung des Ratingmodells für Privatpersonen im dritten Quartal 2023 zur Rekalibrierung der Schwellenwerte für dieses Segment in der Erste Bank Serbia.
Der absolute Schwellenwert bezieht sich auf die Differenz zwischen der Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit bei Erstansatz und der Restlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wobei annualisierte oder kumulierte Werte herangezogen werden. Der Schwellenwert wurde mit maximal 50 Basispunkten festgelegt und dient als Sicherheitsschwelle (backstop) bei Migrationen innerhalb der besten Ratingstufen. In solchen Fällen können relative Schwellenwerte überschritten werden; da jedoch die Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit sehr niedrig ist, wird keine signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos ausgelöst.
Qualitative Kriterien. Qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos umfassen das Ergreifen von Stundungsmaßnahmen und die Übertragung der Kundenbetreuung in die Workout-Abteilung sowie Frühwarnindikatoren und Betrugshinweise. Die Festsetzung einiger qualitativer Indikatoren beruht inhärent auf der sachkundigen Beurteilung von Kreditrisiken, die angemessen und zeitgerecht zu erfolgen hat. Die diesbezüglichen gruppenweiten und institutsspezifischen Richtlinien und Prozesse (die im Zuge der Umstellung auf IFRS 9 adaptiert wurden, wenn notwendig) gewährleisten den erforderlichen Steuerungsrahmen. Diese Indikatoren werden intern verwendet zur Erkennung einer Insolvenz oder einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass die Kreditnehmer:in in Konkurs geht bzw. dass auf absehbare Zeit ein erhöhtes Ausfallrisiko besteht.
Neben den qualitativen Determinanten auf Kundenebene wird die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene durchgeführt, wenn die Erhöhung des Kreditrisikos auf Geschäfts- oder Kundenebene erst nach einer gewissen Verzögerung eintritt oder wenn sie überhaupt nur auf Portfolioebene erkennbar ist.
Beispiele dafür sind Stufe 2 Überschreibungen für Teile des Retailportfolios in Schweizer Franken oder Kredite mit hohem Belehnwert aufgrund spezifischer gesetzlicher Bestimmungen in Rumänien (Kreditnehmer:innen sind berechtigt, die belastete Liegenschaft gegen Verzicht auf das geschuldete Kapital zu übergeben). Ebenfalls in Rumänien wurde 2023 aufgrund von
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Änderungen im Steuerrecht in bestimmten Sektoren eine neue Stage 2 Überschreibung eingeführt, was zu einer Erhöhung des ECL in Höhe von EUR 11 Mio führte.
Die Erste Group hat 2022 zusätzliche Kriterien für die kollektive Bewertung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie der daraus resultierenden makroökonomischen Auswirkungen auf Portfolioebene eingeführt. Details sind im nächsten Kapitel unter dem Punkt „Kollektive Bewertung“ beschrieben.
Sicherheitsschwelle (backstop). Eine Sicherheitsschwelle wird angewendet, indem bei einer Überfälligkeit von vertraglichen Zahlungsverpflichtungen von mehr als 30 Tagen eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos vorliegt. Bei der Validierung war zu erkennen, dass dieses Kriterium kein wesentlicher Auslöser für eine Stufe 2 Klassifizierung ist.
Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko. Das von IFRS 9 eingeräumte Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko (low credit risk exemption), das sind Vermögenswerte mit „Investment Grade“ oder andere als „niedriges Risiko“ eingeschätzte Aktiva (für die erwartete Kreditverluste auf Zwölfmonatssicht berechnet werden, unabhängig von SICR-Maßzahlen), wurde in der Erste Group mit Einschränkungen implementiert. Dementsprechend wird dieses Wahlrecht nur bei bestimmten Schuldinstrumenten und Kategorien von Gegenparteien angewendet und nur dann, wenn es ausreichend Hinweise auf ein „niedriges Risiko“ gibt. Auf dieser Grundlage wird das Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko nur in besonderen Fällen bei Schuldverschreibungen und nur ausnahmsweise bei Krediten angewendet.
Am 31. Dezember 2023 wurde das Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko nur für Schuldverschreibungen in der tschechischen Tochtergesellschaft Česká spořitelna sowie für souveräne Risikopositionen in der rumänischen Tochtergesellschaft Banca Comercială Română in Anspruch genommen. In der Česká spořitelna betrug der entsprechende Forderungswert EUR 16 Mrd (2022: EUR 15 Mrd) mit einem Intervall der Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,01% bis 0,5%. In der Banca Comercială Română belief sich der entsprechende Forderungswert auf EUR 7 Mrd (2022: EUR 6 Mrd) mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit unter 0,1%.
BEMESSUNG DES ERWARTETEN KREDITVERLUSTES – ERLÄUTERUNGEN ZU INPUTDATEN UND BEWERTUNG
Wertberichtigungen werden auf Einzelebene oder auf Portfolioebene berechnet.
Die individuelle Berechnungsmethode kommt bei wesentlichen ausgefallenen Kund:innen in Stufe 3 oder POCI zur Anwendung. Sie besteht aus einer individuellen Feststellung der Differenz zwischen Bruttobuchwert und Barwert der erwarteten Zahlungsströme, die von Workout-Risikomanager:innen geschätzt werden. Die Diskontierung erfolgt auf Basis des Effektivzinssatzes (bei POCI-Finanzinstrumenten auf Basis des bonitätsangepassten Effektivzinssatzes). Bei Finanzgarantien soll der Abzinsungssatz allerdings die aktuellen Markteinschätzungen des Geldwerts und des spezifischen Risikos des Cashflows widerspiegeln. In der Umsetzung in der Erste Group bedeutet dies die Anwendung eines risikofreien Zinssatzes als Näherungswert.
Eine ausgefallene Kund:in wird als individuell wesentlich eingestuft, wenn das gesamte bilanzielle und außerbilanzielle Kreditrisikovolumen über einer bestimmten Wesentlichkeitsgrenze liegen. Sonst wird die Kund:in als insignifikant eingeordnet, wofür ein regelbasierter Ansatz für die Berechnung der Wertberichtigungen für Kreditverluste eingesetzt wird. In diesem Ansatz werden Wertberichtigungen für Kreditverluste als Produkt von Bruttobuchwert und prozentuellem Verlust bei Ausfall berechnet, wobei der Verlust bei Ausfall unter anderem von der Dauer des Ausfalls und dem Status des Sanierungs- und Abwicklungsprozesses abhängig ist.
Wertberichtigungen für Forderungen gegenüber nicht ausgefallenen Kund:innen (d.h. Finanzinstrumente in Stufe 1 und Stufe 2) werden unabhängig von ihrer Höhe auf Basis eines regelbasierten Ansatzes berechnet. Bei der Berechnung von regelbasierten Wertberichtigungen müssen die entsprechenden Risikopositionen auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale in homogene Cluster gruppiert werden. Die Kriterien für die Gruppierung können je nach Kundensegment (Privatkunden, Firmenkunden) unterschiedlich sein und umfassen Produkttyp, Sicherheitenart, Rückzahlungsart, Darlehen-zu-Wert-Bandbreiten und Ratingbandbreiten.
Die Berechnung von Wertberichtigungen für Kreditverluste erfolgt monatlich in Vertragswährung auf Ebene der einzelnen Risikopositionen. Für die Kalkulation der Wertberichtigungen verwendet die Erste Group ein Wertminderungsmodell auf Basis eines Dreistufenansatzes, woraus sich ein erwarteter Kreditverlust auf Zwölfmonatssicht oder über die Gesamtlaufzeit errechnet. Der erwartete Kreditverlust ist das Ergebnis aus der Multiplikation von diskontierter Forderungshöhe bei Ausfall (exposure at default, EAD), wobei auch ein Umrechnungsfaktor (credit conversion factor, CCF) für außerbilanzielle Positionen berücksichtigt wird, Ausfallwahrscheinlichkeit (probability of default, PD) und Verlust bei Ausfall (loss given default, LGD). Die Parameter definieren sich wie folgt:
PD steht für die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schuldner:in die finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllt und ausfällt (gemäß der oben angeführten Ausfalldefinition), entweder während der nächsten 12 Monate (one-year probability of default, 1Y PD) für Risikopositionen in Stufe 1 oder während der verbleibenden Gesamtlaufzeit (lifetime probability of default, LT PD) für Risikopositionen in den Stufen 2 und 3 sowie für POCI-Risikopositionen.
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EAD entspricht dem Betrag, der nach Erwartung der Erste Group zum Zeitpunkt des Ausfalls geschuldet wird, entweder während der nächsten 12 Monate (one-year exposure at default, 1Y EAD) für Risikopositionen in Stufe 1 oder während der verbleibenden Gesamtlaufzeit (lifetime probability of default, LT EAD) für Risikopositionen Stufe 2 und 3 sowie für POCI-Risikopositionen. Die Schätzung beinhaltet den laufenden Saldo, die erwarteten Tilgungen und die erwarteten Ziehungen innerhalb des vereinbarten Rahmens bis zum Zeitpunkt des Ausfalls.
LGD verkörpert die Erwartung der Erste Group hinsichtlich der Höhe des Verlustes bei einer ausgefallenen Forderung. Der Verlust bei Ausfall variiert je nach Art der Gegenpartei, Art und Seniorität der Forderung sowie Verfügbarkeit von Sicherheiten oder anderer Kreditunterstützungen. Beim Verlust bei Ausfall wird der Verlust als Prozentsatz der Forderungshöhe bei Ausfall (EAD) dargestellt.
GESAMTLAUFZEIT-PARAMETER.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit über die Gesamtlaufzeit (Lifetime PD) wird durch Beobachtung der historischen Ausfälle über eine verfügbare Historie ermittelt. Die berechneten Lifetime-PDs werden extrapoliert, z. B. durch Matrixmultiplikation, um sicherzustellen, dass die endgültige Lifetime-PD die Laufzeit der Kredite ab der erstmaligen Erfassung abdeckt. Es wird angenommen, dass sie für alle finanziellen Vermögenswerte im selben Portfolio und in derselben Rating-Bandbreite gleich hoch ist. Ab dem vierten Quartal 2023 wurde das Risikoland als zusätzlich relevantes Merkmal für die Lifetime-PD für die zentralen Modelle der Group (Large) Corporates mittels der zukunftsbezogenen Informationen (forward-looking information, FLI) berücksichtigt.
Die Forderungshöhe bei Ausfall, aus Jahressicht und über die Gesamtlaufzeit, wird anhand der erwarteten Zahlungsprofile ermittelt, die je nach Produkttyp variieren. Bei der Berechnung des Forderungswertes über die Gesamtlaufzeit wird ein Tilgungsplan oder eine Tilgungsart (Annuität, linear, endfällig) verwendet. Bei nicht in Anspruch genommenen Kreditzusagen wird der Kreditumrechnungsfaktor geschätzt, um das erwartete Kreditrisikovolumen in der Forderungshöhe bei Ausfall (EAD) wiederzugeben.
Der Verlust bei Ausfall wird auf Basis historischer Verlustbeobachtungen auf einer Lebensdauerkurve für jeden Zeitpunkt geschätzt.
Die Risikoparameter, die bei der Berechnung der erwarteten Kreditverluste zum Einsatz kommen, berücksichtigen die am Berichtsstichtag verfügbaren Informationen über vergangene Ereignisse, gegenwärtige Bedingungen und Prognosen über künftige wirtschaftliche Entwicklungen. Bedingt durch die Charakteristika des jeweiligen Portfolios und unter Berücksichtigung der IFRS Regeln können die Risikoparameter, die in die Berechnung der regelbasierten Wertberichtigungen einfließen, von den Risikoparametern abweichen, die bei der Berechnung des Kapitalerfordernisses verwendet und auf Basis einer zyklusbezogenen („through-the-cycle“) Betrachtung ermittelt werden.
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38. Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und erwarteten Kreditverlusten
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und Regionen
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIKreditrisiko-volumen (AC und FVOCI)Nicht wertgemindert nach IFRS 9Gesamt
Dez 23       
Kernmärkte247.57441.2094.245413293.44118.749312.190
Österreich108.20624.0662.37264134.7093.536138.245
Tschechien69.2347.0927227877.1263.97981.105
Slowakei24.8872.15435212327.5152.91630.431
Rumänien19.6244.1033267324.1261.21425.339
Ungarn11.1421.3341633512.6745.60718.281
Kroatien11.2622.0502682313.60258214.185
Serbien3.22040843183.6899164.605
Sonstige EU27.1322.816376730.3312.97133.302
Sonstige Industrieländer9.1568132709.9971.99811.995
Emerging Markets4.8491.116178116.1548106.963
Südosteuropa/GUS2.94681910823.8763504.226
Asien1.182731001.2654521.717
Lateinamerika2307002380238
Naher Osten/Afrika4902176097757782
Gesamt288.71145.9534.827431339.92324.527364.450
        
Dez 22       
Kernmärkte236.85244.7113.724361285.64913.730299.379
Österreich106.64425.3061.94454133.9483.014136.962
Tschechien62.3887.6446884670.7664.63975.406
Slowakei25.6403.29429212529.35268230.034
Rumänien17.5014.0603075821.9251.65723.582
Ungarn11.7681.5101464713.4722.37515.847
Kroatien9.9432.4532992912.72460813.332
Serbien2.9674444823.4627554.217
Sonstige EU22.0103.9563301026.3062.69128.997
Sonstige Industrieländer7.7691.61840119.4383.97113.409
Emerging Markets4.8801.30114316.3251.0567.382
Südosteuropa/GUS2.97893311514.0285094.537
Asien1.3541441701.5155282.043
Lateinamerika18115902052207
Naher Osten/Afrika3662092057718595
Gesamt271.51151.5874.237383327.71821.448349.166
Stufe 1 und Stufe 2 umfassen nicht wertgeminderte Kreditrisiken, während Stufe 3 wertgeminderte Kreditrisiken beinhaltet. POCI (purchased or originated credit impaired)-Risikopositionen bestehen aus finanziellen Vermögenswerten, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte Bonität aufweisen. Das nicht wertgemindert nach IFRS 9 Kreditrisikovolumen wird zum Fair Value bewertet.
Die ausgefallenen POCI-Risikopositionen beliefen sich auf EUR 234 Mio (2022: 184 Mio), die nicht ausgefallenen auf EUR 197 Mio (2022: 199 Mio).
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Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und geografischen Segmenten
KreditrisikovolumenWertberichtigungenNPE-Deckungsquote
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCINicht wertgemindert nach IFRS 9Stufe 1Stufe 2Stufe 3POCIStufe 2Stufe 3POCI
Dez 23            
Österreich143.87129.8522.9237213.419-167-755-1.04902,5%35,9%0,1%
EBOe & Töchter44.1737.03274621570-38-160-25902,3%34,7%0,1%
Sparkassen58.97016.9831.775502.161-88-508-66703,0%37,6%0,1%
Österreich sonst40.7285.837403010.687-41-88-12201,5%30,4%0,0%
CEE134.81116.0981.90236011.058-326-911-1.234-885,7%64,9%24,6%
Tschechien69.2997.015746904.014-108-316-462-234,5%61,8%25,2%
Slowakei22.5491.9933501213.109-42-115-193-275,8%55,0%22,1%
Rumänien18.8823.52233573664-100-316-261-89,0%77,9%10,8%
Ungarn9.3361.105156351.957-28-54-106-104,9%67,5%27,3%
Kroatien12.0602.12527123458-36-94-182-134,4%67,2%55,2%
Serbien2.6853374218855-11-16-30-94,7%71,8%49,7%
Sonstige(s)10.02932051-20000,0%7,2%0,0%
Gesamt288.71145.9534.82743124.527-495-1.666-2.283-883,6%47,3%20,5%
             
Dez 22            
Österreich135.23632.4072.4306611.508-169-772-996-12,4%41,0%0,9%
EBOe & Töchter43.2817.17961412499-43-169-21002,4%34,2%0,0%
Sparkassen61.34514.5651.336542.060-91-434-579-13,0%43,3%1,1%
Österreich sonst30.61110.66348008.949-36-170-20701,6%43,3%0,0%
CEE124.82119.0791.7903179.868-300-975-1.181-935,1%66,0%29,4%
Tschechien63.0498.032714544.748-99-332-466-204,1%65,4%36,3%
Slowakei22.7123.062286126720-49-122-168-374,0%58,7%28,9%
Rumänien15.9243.771311581.626-71-314-236-118,3%75,8%19,3%
Ungarn9.9861.250143471.556-30-62-89-124,9%62,5%25,1%
Kroatien10.6702.61229029491-37-127-192-134,9%66,1%46,0%
Serbien2.479352472727-15-18-3005,2%64,4%22,6%
Sonstige(s)11.45410017072-4-3-1202,8%69,1%0,0%
Gesamt271.51151.5874.23738321.448-474-1.750-2.190-943,4%51,7%24,5%
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und Business Segmenten
KreditrisikovolumenWertberichtigungenNPE-Deckungsquote
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCINicht wertgemindert nach IFRS 9Stufe 1Stufe 2Stufe 3POCIStufe 2Stufe 3POCI
Dez 23            
Privatkunden70.0589.7421.4461161.172-163-547-851-275,6%58,9%23,2%
Firmenkunden89.23518.7611.59926511.395-213-601-758-613,2%47,4%23,1%
Kapitalmarkt14.086309009.572-19-5001,5%30,4%100,0%
BSM & LCC56.25615560179-12-6-603,6%98,1%94,2%
Sparkassen58.97016.9831.775502.161-88-508-66703,0%37,6%0,1%
GCC1063204900000,0%7,2%0,0%
Gesamt288.71145.9534.82743124.527-495-1.666-2.283-883,6%47,3%20,5%
             
Dez 22            
Privatkunden67.84310.1801.33991911-162-627-796-236,2%59,4%25,7%
Firmenkunden77.13126.1811.5132389.285-180-677-786-702,6%52,0%29,3%
Kapitalmarkt10.398250008.862-20-3001,1%54,7%60,3%
BSM & LCC54.711409320257-19-10-1602,5%51,5%21,3%
Sparkassen61.34514.5651.336542.060-91-434-579-13,0%43,3%1,1%
GCC83217072-20-1205,6%69,1%0,0%
Gesamt271.51151.5874.23738321.448-474-1.750-2.190-943,4%51,7%24,5%
121
121
39. Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken
Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken nach Bilanzposten.
In der Spalte „Zugänge“ wird die Zuführung von Wertberichtigungen aufgrund des erstmaligen Ansatzes von Finanzinstrumenten während der Berichtsperiode ausgewiesen. Auflösungen von Wertberichtigungen wegen der Ausbuchung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente werden in der Spalte „Ausbuchungen“ erfasst.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“ werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2023 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder 3 (zum 31. Dezember 2023) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen. Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Stufe 3“ dargestellt. Übertragungen von Stufe 2 oder 3 auf Stufe 1 führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen, die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ dargestellt.
Sämtliche Änderungen des Kreditrisikos, die nicht zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 – oder umgekehrt – führen, werden ebenfalls in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ erfasst.
ZU FORTGEFÜHRTEN ANSCHAFFUNGSKOSTEN BEWERTETE FINANZINSTRUMENTE
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Schuldverschreibungen
in EUR MioStand zumZugängeAusbuchungenTransfer zwischen StufenSonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)SonstigeStand zum
 Jän 23     Dez 23
Stufe 1-13-53230-10
Stufe 2-501-240-3
Stufe 3-3000-10-4
Gesamt-22-53160-17
        
 Jän 22     Dez 22
Stufe 1-12-642-21-13
Stufe 2-300-630-5
Stufe 3000-1-20-3
Gesamt-15-64-5-11-22
Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen AC, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich zum Jahresende auf EUR 7.484 Mio (2022: EUR 9.136 Mio). Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen AC, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 3.680 Mio (2022: EUR 3.987 Mio).
122
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Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
in EUR MioStand zumZugängeAusbuchungenTransfer zwischen StufenSonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)SonstigeStand zum
 Jän 23     Dez 23
Stufe 1-6-1811040-8
Stufe 2001-2-20-3
Stufe 30000000
Gesamt-6-1913-220-12
        
 Jän 22     Dez 22
Stufe 1-6-1712050-6
Stufe 2-1020-200
Stufe 30000000
Gesamt-6-1715030-6
Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kreditinstitute AC, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich zum Jahresende auf EUR 19.207 Mio (2022: EUR 15.641 Mio). Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kreditinstitute AC, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 15.179 Mio (2022: EUR 18.260 Mio).
123
123
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kredite und Darlehen an Kunden
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenTransfer zwischen StufenSonstige Änderungen im Kredit-risiko (netto)Abschreib-ungenSonstigeStand zum
 Jän 23      Dez 23
Stufe 1-335-27766496-31408-357
Regierungen-4-213-300-5
Sonstige Finanzinstitute-8-5314-1301-9
Nicht finanzielle Gesellschaften-162-17038201-9803-188
Haushalte-161-10023277-19904-155
Stufe 2-1.415-192204-84784315-1.401
Regierungen-28-20-2130-1-19
Sonstige Finanzinstitute-20-91-7260-1-10
Nicht finanzielle Gesellschaften-773-147140-38232305-835
Haushalte-594-3463-45648102-536
Stufe 3-1.994-34268-93-4942686-2.072
Regierungen-1000-510-5
Sonstige Finanzinstitute-37-120234-28
Nicht finanzielle Gesellschaften-1.043-20144-41-260141-3-1.082
Haushalte-913-13123-52-2301245-957
POCI-860160-30132-85
Regierungen00000000
Sonstige Finanzinstitute00000000
Nicht finanzielle Gesellschaften-650130-20111-60
Haushalte-22030-1021-25
Gesamt-3.830-504553-444628222-3.915
         
 Jän 22      Dez 22
Stufe 1-383-32077643-3480-5-335
Regierungen-4-314-100-4
Sonstige Finanzinstitute-10-12418-700-8
Nicht finanzielle Gesellschaften-211-20149328-12801-162
Haushalte-158-10323293-2110-5-161
Stufe 2-1.203-143183-1.05579914-1.415
Regierungen-20-82-121100-28
Sonstige Finanzinstitute-14-13-30240-1-20
Nicht finanzielle Gesellschaften-666-113113-55344202-773
Haushalte-504-2065-46032213-594
Stufe 3-2.066-27213-124-356375-9-1.994
Regierungen-2000010-1
Sonstige Finanzinstitute-16010-204-5-37
Nicht finanzielle Gesellschaften-1.069-16115-64-228223-3-1.043
Haushalte-979-1097-60-108148-1-913
POCI-88080-1240-86
Regierungen00000000
Sonstige Finanzinstitute00000000
Nicht finanzielle Gesellschaften-61060-1230-65
Haushalte-26020011-22
Gesamt-3.740-490482-53683381-9-3.830
Wertberichtigungen, die infolge der Inanspruchnahme nicht-revolvierender Kreditzusagen gebildet werden, sind in der Spalte „Zugänge“ ausgewiesen. Daher stellen die in dieser Spalte ausgewiesenen Zugänge für Stufe 2 und 3 Transfers von Stufe 1 zwischen dem Zeitpunkt der Kreditzusage und der Inanspruchnahme des jeweiligen Kredites dar. Sie spiegeln auch Geschäfte wider, bei denen die erstmalige Erfassung der Wertberichtigungen erfolgt ist, nachdem diese Geschäfte aufgrund der Anwendung der in Note 40 beschriebenen kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisiko bereits der Stufe 2 zugeordnet worden waren.
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden auch die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Krediten und Darlehen an Kunden AC dargestellt. Das betrifft sowohl Kredite und Darlehen an Kunden AC, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Berichtsperiode der Stufe 3 zugeordnet waren, sowie auch jene, die als POCI klassifiziert wurden. Dieser Effekt belief sich für das Jahr 2023 kumuliert auf EUR 107 Mio (2022: EUR 90 Mio) und spiegelt auch die während des Jahres nicht erfassten Zinserträge aus den zugrundeliegenden Krediten und Darlehen an Kunden AC wider.
Die Verwendung von Wertberichtigungen aufgrund teilweiser oder vollständiger Abschreibungen von Krediten und Darlehen an Kunden AC wird in der Spalte „Abschreibungen“ ausgewiesen.
124
124
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Kredite und Darlehen an Kunden AC zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2Transfers zwischen Stufe 2 und Stufe 3Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 3POCI
in EUR MioZu Stufe 2 von Stufe 1Zu Stufe 1 von Stufe 2Zu Stufe 3 von Stufe 2Zu Stufe 2 von Stufe 3Zu Stufe 3 von Stufe 1Zu Stufe 1 von Stufe 3Zu Ausgefallen von Nicht-AusgefallenZu Nicht-Ausgefallen von Ausgefallen
Dez 23        
Regierungen773614100000
Sonstige Finanzinstitute301461401000
Nicht finanzielle Gesellschaften10.7317.4427457242716191
Haushalte4.8023.8653881442873139
Gesamt15.91112.1291.178217715475100
         
Dez 22        
Regierungen3894971000000
Sonstige Finanzinstitute88330314030000
Nicht finanzielle Gesellschaften14.8826.722404133357658
Haushalte6.1053.3793011821984036
Gesamt22.25910.90172831558546815
Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 40.602 Mio (2022: EUR 51.949 Mio). Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die zum 1. Jänner 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 19.578 Mio (2022: EUR 18.338 Mio).
Für in 2023 als POCI klassifizierte Kredite und Darlehen an Kunden AC, belief sich der nicht abgezinste Betrag von über die Laufzeit erwarteten Kreditverlusten, der beim erstmaligen Ansatz berücksichtigt wurde, auf EUR 58 Mio (2022: EUR 107 Mio).
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenTransfer zwischen StufenSonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)Abschreib-ungenSonstigeStand zum
 Jän 23      Dez 23
Stufe 1-9-1062000-11
Stufe 2-1104-3000-10
Stufe 3-4404-3-652-41
POCI-1000000-1
Gesamt-65-1015-4-753-63
         
 Jän 22      Dez 22
Stufe 1-12-1391600-9
Stufe 2-9-12-2-311-11
Stufe 3-66022-1-570-44
POCI0000-100-1
Gesamt-87-1433-2-371-65
125
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ERFOLGSNEUTRAL ZUM FAIR VALUE BEWERTETE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE - SCHULDINSTRUMENTE
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – gehaltene Schuldinstrumente
in EUR MioStand zumZugängeAusbuchungenTransfer zwischen StufenSonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)SonstigeStand zum
 Jän 23     Dez 23
Stufe 1-7-236-40-5
Stufe 2-16-32-190-9
Stufe 3-100000-1
Gesamt-24-55560-14
        
 Jän 22     Dez 22
Stufe 1-7-514-10-7
Stufe 2-1600-450-16
Stufe 3000-100-1
Gesamt-23-52-240-24
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Schuldverschreibungen FVOCI zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen FVOCI, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
Transfers zwischen Stufen 1, 2 und 3 – gehaltene Schuldinstrumente
in EUR MioDez 22Dez 23
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2  
Zu Stufe 2 von Stufe 137025
Zu Stufe 1 von Stufe 2185373
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 3  
Zu Stufe 3 von Stufe 130
FORDERUNGEN AUS FINANZIERUNGSLEASING
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Forderungen aus Finanzierungsleasing
in EUR MioStand zumZugängeAusbuch-ungenTransfer zwischen StufenSonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)Abschreib-ungenSonstigeStand zum
 Jän 23      Dez 23
Stufe 1-17-708-100-17
Stufe 2-2801-12700-33
Stufe 3-4107-5-320-40
POCI00000000
Gesamt-86-79-9320-90
         
 Jän 22      Dez 22
Stufe 1-17-717-100-17
Stufe 2-2702-9600-28
Stufe 3-6704-52070-41
POCI00000000
Gesamt-111-77-72570-86
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Forderungen aus Finanzierungsleasing dargestellt. Das betrifft sowohl Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Berichtsperiode der Stufe 3 zugeordnet waren, sowie auch jene, die als POCI klassifiziert wurden. Dieser Effekt belief sich für das Jahr 2023 kumuliert auf EUR 1 Mio (2022: EUR 1 Mio) und spiegelt auch die während des Jahres nicht erfassten Zinserträge aus den zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing wider.
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Die Verwendung von Wertberichtigungen aufgrund teilweiser oder vollständiger Abschreibungen von Forderungen aus Finanzierungsleasing wird in der Spalte „Abschreibungen“ ausgewiesen.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
Transfers zwischen Stufen 1, 2 und 3 – Forderungen aus Finanzierungsleasing
in EUR MioDez 22Dez 23
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2  
Zu Stufe 2 von Stufe 1322355
Zu Stufe 1 von Stufe 289227
Transfers zwischen Stufe 2 und Stufe 3  
Zu Stufe 3 von Stufe 21026
Zu Stufe 2 von Stufe 3534
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 3  
Zu Stufe 3 von Stufe 11616
Zu Stufe 1 von Stufe 324
Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 1.431 Mio (2022: EUR 1.104 Mio). Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 499 Mio (2022: EUR 447 Mio).
KREDITZUSAGEN UND FINANZGARANTIEN
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kreditzusagen und Finanzgarantien
in EUR MioStand zumZugängeAusbuchungenTransfer zwischen StufenÄnderung im Kreditrisiko (netto)SonstigeStand zum
 Jän 23     Dez 23
Stufe 181226-52-152-26482
Stufe 22740-91190-1737208
Stufe 31070-3837018124
POCI61-20-302
Gesamt469227-18275-20129416
        
 Jän 22     Dez 22
Stufe 1113229-80-1919081
Stufe 22280-93285-142-4274
Stufe 31110-2012-37107
POCI121-10-506
Gesamt464229-193106-1413469
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden auch die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Kreditzusagen und Finanzgarantien dargestellt.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Kreditzusagen und Finanzgarantien zwischen verschiedenen Stufen. Die Nominalwerte von Kreditzusagen und Finanzgarantien, die zum 31. Dezember 2023 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2023 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
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127
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2 – Kreditzusagen und Finanzgarantien
in EUR MioDez 22Dez 23
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 210.6317.995
Zu Stufe 2 von Stufe 17.9072.273
Zu Stufe 1 von Stufe 22.7245.721
Transfers zwischen Stufe 2 und Ausgefallen71121
Zu Ausgefallen von Stufe 252101
Zu Stufe 2 von Ausgefallen1920
Transfers zwischen Stufe 1 und Ausgefallen6821
Zu Ausgefallen von Stufe 16620
Zu Stufe 1 von Ausgefallen21
Die Nominale von nicht-ausgenutzten Kreditzusagen und Finanzgarantien, die während des Jahres 2023 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2023 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 18.964 Mio (2022: EUR 18.051 Mio). Die Nominale der nicht-ausgenutzten Kreditzusagen und Finanzgarantien, die zum 1. Januar 2023 gehalten und während des Jahres 2023 ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 11.976 Mio (2022: EUR 11.360 Mio).
40. Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen und Krisenauswirkungen
Überblick über Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen
BERÜCKSICHTIGUNG ZUKUNFTSBEZOGENER INFORMATIONEN
Die Parameter werden dahingehend festgelegt, dass sie das Risiko als zeitpunktbezogenes (point-in-time) Maß unter Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen (forward-looking information, FLI) wiedergeben. Dafür werden eine Basisprognose und Alternativszenarien für ausgewählte volkswirtschaftliche Variablen erstellt. Die Alternativszenarien werden, gemeinsam mit der Szenariengewichtung, von den Basisprognosen abgeleitet. Die Basisprognosen werden mit wenigen Ausnahmen intern von der Research-Abteilung der Erste Group erstellt. Mithilfe dieser Szenarien werden die „neutralen“ Ausfallwahrscheinlichkeiten (und teilweise auch beim Verlust bei Ausfall) durch makroökonomische Modelle, welche eine Verbindung zwischen relevanten makroökonomischen Variablen und Risikotreibern herstellen, angepasst. Es werden dabei dieselben makroökonomischen Modelle wie für interne und regulatorische Stresstests verwendet. Zukunftsbezogene Informationen werden bei der Bestimmung des erwarteten Kreditverlustes in den ersten drei Jahren berücksichtigt. Die Bestimmung der Parameter für die verbleibende Laufzeit ab dem 4. Jahr erfolgt auf Grundlage von zyklusbezogenen Beobachtungen.
Somit leitet sich der unverzerrte und szenariengewichtete erwartete Kreditverlust unter Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen von den gewichteten Ergebnissen für jedes makroökonomische Szenario ab. Typische makroökonomische Variablen sind etwa das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Arbeitslosenquote, die Inflationsrate, Produktionsindizes und Marktzinsen. Die Auswahl der Variablen hängt auch von der Verfügbarkeit zuverlässiger Prognosen für den jeweiligen lokalen Markt ab. Der Hauptindikator für die Schätzung der wirtschaftlichen Entwicklung und Grundlage für die Ableitung alternativer Szenarien ist das BIP. Darüber hinaus gingen die wirtschaftlichen Auswirkungen des andauernden Krieges in der Ukraine und die aufkommenden Konflikte im Nahen Osten mit einem Anstieg der Inflation und/oder der Zinssätze einher. Die Erste Group passte die Makro-Shift-Modelle an, um die erwarteten Auswirkungen auf die Kreditrisikoparameter widerzuspiegeln.
Die FLI-Makro-Shift Modelle werden regelmäßig rekalibriert, um die wichtigsten Makrovariablen zu berücksichtigen. Die Rekalibrierung wird von den lokalen Einheiten durchgeführt (mit Ausnahme der zentralen Modelle für Group (Large) Corporate), wobei die Variablen mit der höchsten statistischen Relevanz einbezogen werden.
Im Falle der zentralen Modelle für Group (Large) Corporates ist eine eigene zentrale Organisationseinheit der Erste Group für die Überprüfung der Lifetime-PDs einschließlich der zukunftsbezogenen Informationen verantwortlich. Um in diesem Portfolio die Makroentwicklung in den verschiedenen Ländern zu unterscheiden, wurde im Jahr 2023 das Risikoland als neues Merkmal bei den zukunftsbezogenen Informationen eingeführt.
Auf der Grundlage der Bewertung der Bedingungen (Extit Triggers) für die Anwendung von modellinternen Anpassungen in den FLI-Modellen (2022: 40%ige Gewichtung der Basisszenarien und von Experten festgelegte Gewichtungen für Negativ- und Positivszenarien sowie die Einbeziehung des umfassenden Stresstestszenarios in das Negativszenario) hat die Erste Group beschlossen, dem Basisszenario eine Gewichtung von 50% zuzuweisen, da die makroökonomischen Prognosen stabiler sind als im Vorjahr. Darüber hinaus führten höheren NPL-Zuflüsse in Österreich und Tschechien, die in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu
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beobachten waren, zu der Entscheidung, die modellierten Gewichte für Negativ- und Positivszenarien anstelle der von Experten festgelegten Gewichte aus dem Jahr 2022 anzuwenden. Dies betrifft alle lokalen Modelle, die in Österreich und Tschechien verwendet werden, einschließlich der Modelle für Group (Large) Corporates, da der wesentliche Teil dieses Portfolios in Österreich und Tschechien gebucht ist. Der Ansatz, das Szenario des umfassenden Stresstests (CST) in den Entwurf des Negativszenarios einzubeziehen, wird unverändert beibehalten. Jedoch erfolgte eine Aktualisierung entsprechend den im umfassenden Stresstest 2023 berücksichtigten Faktoren. Diese Modellanpassungen wurden vorgenommen, um der nach wie vor bestehenden Unsicherheit der makroökonomischen Prognosen, den höheren Abwärtsrisiken und den Auswirkungen der instabilen geopolitischen Lage auf den Expected Credit Loss (ECL) Rechnung zu tragen.
Die Sensitivitäten bei Stufenzuordnung und Wertberichtigungen in Bezug auf Makroszenarien werden im Abschnitt Kollektive Bewertung weiter unten dargestellt.
Basisszenario
Die Erste Group erwartet, dass sich die Wirtschaft der Eurozone ab der ersten Jahreshälfte 2024 allmählich erholen wird. Der Hauptfaktor, der die optimistische Basisprognose für die Eurozone im Jahr 2024 unterstützt, ist eine weitere leichte Abschwächung des Inflationsdrucks sowohl im Heimmarkt der Erste Group als auch auf globaler Ebene. Die europäischen Gas- und Strompreise sind bereits erheblich gesunken, und der nachlassende Druck auf die globalen Lieferketten hat den Inflationsdruck in den letzten Monaten bereits verringert. In diesem Umfeld werden für 2024 Reallohnzuwächse für die Verbraucher prognostiziert, die das Wachstum des privaten Verbrauchs 2024 unterstützen sollten.
Das erwartete Ende des weltweiten Lagerabbaus im Laufe des Jahres 2024 dürfte die Auftragslage und die Auftragsbestände produzierender Unternehmen allmählich verbessern. Dies sollte ein weiterer wachstumsfördernder Faktor in der ersten Hälfte des Jahres 2024 sein. Die Erste Group prognostiziert, dass in diesem Umfeld eine allmähliche Beschleunigung des Konsums und der Investitionen in der ersten Hälfte des Jahres 2024 zu beobachten sein wird. In diesem Umfeld erwartet die Erste Group, dass die EZB im Juni 2024 die erste Zinssenkung vornehmen wird.
RISIKEN FÜR DAS BASISSZENARIO UND DAS STRESSTESTSZENARIO (COMPREHENSIVE STRESS TEST) ALS ZUSÄTZLICHE ÜBERLEGUNGEN ZUM NEGATIV-SZENARIO
Der anhaltende Krieg in der Ukraine und die sich abzeichnenden Konflikte im Nahen Osten sind nach wie vor erhebliche Risikofaktoren. Sollten die Konflikte weiter eskalieren, könnte dies die Stimmung der globalen Investoren gegenüber der Eurozone beeinträchtigen und sich möglicherweise dämpfend auf das Wachstum auswirken.
Russland könnte die Gasversorgung für eine wachsende Zahl „unfreundlicher“ Länder unterbrechen. Die Energiesicherheit wird zu einer Priorität für die politischen Entscheidungsträger der EU, die die Notwendigkeit sehen, die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen zu reduzieren und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu beschleunigen. Durch diese Zielsetzung wird ein energiepolitischer Schock ausgelöst, bei dem der Preis für CO2-Emissionen im ersten Jahr in die Höhe schießt, wodurch das Risiko eines ungeordneten Übergangs auf eine nachhaltige Wirtschaft deutlich wird. Der energiepolitische Schock verschärft den Anstieg der Energie-/Verbraucherpreise und verunsichert die Inflationserwartungen; dies veranlasst die EZB zu einer aggressiven Straffung der Geldpolitik (mit Auswirkungen auf die gesamte Zinskurve), um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Darüber hinaus führt der rasche Anstieg der Investitionen in grüne Energie zu mehr Volatilität und Instabilität in einem bereits überlasteten europäischen Stromnetz. Vorübergehender Druck auf das Stromnetz durch große Schwankungen in der Energieversorgung mit grüner Energie könnte zu vorübergehenden Strompreisspitzen führen, die der Industrie und der Kaufkraft der Verbraucher:innen schaden könnten.
Darüber hinaus könnten die derzeitigen Unruhen im Roten Meer, die den Containerschiffsverkehr zwischen Europa und Asien unter Druck setzen, erneut zu Problemen in der Lieferkette führen. Dies könnte zu einer höheren Inflation führen, als im derzeitigen Basisszenario erwartet wird.
Der rasche Anstieg der Zinssätze ist eine Bedrohung für die Investitionstätigkeit von Unternehmen und Verbraucher:innen und könnte zu geringeren Investitionen führen, als derzeit im Basisszenario erwartet wird.
Ein höherer harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI), insbesondere bei den Strom- und Gasrechnungen, führt im Allgemeinen zu einer Verringerung des verfügbaren Einkommens und zu Konsumverzicht. In Anbetracht der hohen Schulden, die durch die Pandemie entstanden sind, könnten steigende Militärausgaben und eine expansive Finanzpolitik zur Abfederung höherer Energiepreise/Flüchtlingsströme die Investoren dazu bringen, die Tragfähigkeit der Schulden in Frage zu stellen.
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AUFWÄRTSRISIKO FÜR DAS BASISSZENARIO
Sollte sich die globale Industrie schneller und stärker erholen als im Basisszenario erwartet, hätte dies sicherlich einen unmittelbaren positiven Einfluss auf die deutsche Wirtschaft. Angesichts der engen Verflechtungen zwischen Deutschland und anderen wichtigen Ländern der Eurozone würde sich eine stärkere und schnellere Erholung der deutschen Industrie auch unmittelbar positiv auf die gesamte Industrie der Eurozone auswirken. Eine schnellere und stärkere Erholung der europäischen Industrie würde dem BIP-Wachstum in den Jahren 2024 und 2025 sicherlich einen positiven Impuls verleihen, da die Erholung der Investitionstätigkeit schneller und stärker einsetzen würde als derzeit in Basisszenario erwartet. In diesem Szenario erwarten wir, dass auch die Stimmung der Verbraucher:innen positiv beeinflusst wird. So würde der private Konsum in den Jahren 2024 und 2025 einen größeren Beitrag zum Wachstum leisten als im Basisszenario angenommen. Auch der Dienstleistungssektor würde von einer besseren Stimmung der Verbraucher:innen profitieren. Ein weiterer allmählicher Rückgang des Inflationsdrucks - insbesondere im Dienstleistungssektor - ist in diesem Szenario jedoch zwingend erforderlich, um die erwarteten Zinssenkungen der EZB im Jahr 2024 nicht zu gefährden.
Überblick über die Basis-, Aufwärts- und Abwärtsszenarien
Im Folgenden fassen wir die erwartete Entwicklung des BIP für alle Regionen, alle Szenarien und Szenariogewichte als Hauptindikator für die makroökonomische Lage zusammen. Im Falle der Group (Large) Corporates betragen die verwendeten Szenariogewichte 23%, 50% und 27% für das Positiv-, das Basis- und das Negativszenario. Die betrachteten BIP-Szenarien sind jedoch die gleichen wie unten für einzelne Länder dargestellt.
Außerdem legen wir die wichtigsten Variablen für die Makro-Shift-Modelle in den wichtigsten Regionen offen.
Es werden Österreich, Tschechien, Slowakei und Rumänien dargestellt, da diese den höchsten Anteil an Kreditrisikovolumen, erwarteten Kreditverlusten und den höchsten Anteil der FLI-Komponente an der Messung der erwarteten Kreditverluste haben. Die Makro-Shift-Modelle werden für die drei wichtigsten Teilportfolien kalibriert: Privatpersonen, Klein- und Mittelbetriebe und andere Unternehmenskunden. Die Kalibrierung der Modelle und die unten angegebenen Variablen sind in die Beurteilung der erwarteten Kreditverluste zum 31. Dezember 2023 eingeflossen. Das Basisszenario und die szenariogewichteten Ergebnisse für die wichtigsten Variablen werden in Tabellenform für die Jahre 2024-2026 dargestellt.
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Basis-, Positiv- und Negativszenarien des BIP-Wachstums nach geografischen Gebieten
 EintrittswahrscheinlichkeitBIP-Wachstum in %
 Szenario2024-20262023202420252026
Dez 2023      
 Positiv28%-3,1 4,1 4,1
ÖsterreichBasis50%-0,6 1,6 1,6
 Negativ22%--3,3 -1,4 -0,5
 Positiv21%-3,8 5,3 4,8
TschechienBasis50%-1,8 3,3 2,8
 Negativ29%--2,5 -0,9 0,3
 Positiv1%-4,7 5,1 4,8
Slowakei Basis50%-2,3 2,7 2,4
 Negativ49%--2,5 -1,3 -0,3
 Positiv1%-4,5 6,0 7,2
RumänienBasis50%-1,4 2,9 4,1
 Negativ49%--3,0 -1,0 0,6
 Positiv1%-5,5 5,7 5,6
Ungarn Basis50%-3,2 3,4 3,3
 Negativ49%--2,0 -0,5 0,6
 Positiv1%-4,3 5,2 4,9
Kroatien Basis50%-2,4 2,6 2,5
 Negativ49%--2,0 -1,2 0,1
 Positiv1%-5,5 5,8 6,0
SerbienBasis50%-3,3 3,6 3,8
 Negativ49%--1,4 -0,2 0,9
       
Dez 22 2023-20252023202420252026
 Positiv1%2,9 3,5 3,9 -
ÖsterreichBasis40%0,6 1,2 1,6 -
 Negativ59%-4,6 -1,9 0,1 -
 Positiv1%3,4 6,2 5,9 -
TschechienBasis40%0,9 3,7 3,4 -
 Negativ59%-4,9 -0,3 0,9 -
 Positiv1%3,6 4,7 4,1 -
Slowakei Basis40%1,5 2,6 2,0 -
 Negativ59%-4,6 -2,2 1,1 -
 Positiv1%5,7 8,3 7,8 -
RumänienBasis40%2,7 5,3 4,8 -
 Negativ59%-3,0 0,2 2,8 -
 Positiv1%2,7 6,7 5,9 -
Ungarn Basis40%0,2 4,2 3,4 -
 Negativ59%-6,5 0,5 1,8 -
 Positiv1%3,2 4,7 6,1 -
Kroatien Basis40%1,0 2,5 2,5 -
 Negativ59%-3,9 -1,0 0,4 -
 Positiv1%4,7 5,7 5,8 -
SerbienBasis40%3,0 4,0 4,1 -
 Negativ59%-2,7 0,1 2,4 -
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Basisszenario und szenariogewichtete Ergebnisse der wichtigsten Variablen in den wichtigsten Kernmärkten
BasisszenarioSzenariogewichtetes Ergebnis
 20232024202520262023202420252026
Dez 23        
Österreich        
BIP Wachstum-0,6 1,6 1,6 -0,4 1,6 1,8
Inflation-4,0 2,7 2,3 -3,8 2,5 2,1
Nominaler Zinssatz (10J)-2,9 2,8 2,9 -3,0 2,9 2,9
Tschechien        
Arbeitslosenquote-3,7 4,0 4,0 -3,7 4,3 4,4
Inflation (EPI)-141,8 144,3 147,2 -142,2 144,7 147,6
Slowakei         
Arbeitslosenquote-6,0 5,7 5,4 -6,6 6,9 6,6
Inflation-5,0 3,5 2,5 -6,8 5,1 3,8
Rumänien        
BIP Wachstum-1,4 2,9 4,1 --0,7 1,0 2,4
Zinssatz (ROBOR 3M)-6,3 5,3 4,3 -7,7 6,7 5,7
Inflation (VPI)-6,6 4,3 3,2 -8,2 5,4 3,8
         
 20232024202520262023202420252026
Dez 22        
Österreich        
BIP Wachstum0,6 1,2 1,6 --2,4 -0,6 0,7 -
Inflation5,2 2,8 2,0 -6,3 3,5 2,3 -
Nominaler Zinssatz (10J)2,2 2,2 2,2 -2,6 3,0 3,3 -
Tschechien        
Arbeitslosenquote3,3 3,4 3,4 -3,8 4,5 4,4 -
Inflation (EPI)144,2 146,6 149,6 -146,2 148,7 151,7 -
Slowakei         
Arbeitslosenquote6,5 6,5 6,3 -7,6 7,9 7,6 -
Inflation9,3 4,5 3,5 -10,5 5,9 4,3 -
Rumänien        
BIP Wachstum2,7 5,3 4,8 --0,6 2,3 3,7 -
Zinssatz (ROBOR 3M)7,3 6,0 4,5 -9,3 8,9 8,1 -
Inflation (VPI)10,5 5,8 3,4 -11,8 7,6 4,2 -
Kollektive Bewertung
Zusätzlich zur standardmäßigen Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos wendet die Erste Group eine kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos an, d.h. eine Verschiebung in die Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale angesichts neu auftretender Risiken, die von Standardmodellen nicht erfasst werden.
Diese Vorgehensweise ist mit allen betroffenen Tochtergesellschaften und Geschäftsbereichen abgestimmt und von den jeweiligen Führungsgremien der Erste Group genehmigt. Ausnahmen von der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos waren erforderlich, wenn Besonderheiten festgestellt wurden und ordnungsgemäß dokumentiert wurde, warum sich diese anders verhalten als der Rest des Portfolios.
Die Erste Group hat im Juni 2022 die Regeln für die kollektive Stufenbewertung aufgrund des Krieges in der Ukraine (Ukraine-Krieg-Overlays) als eine Kombination von konjunkturabhängigen Branchen (zyklische Branchen) und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach IFRS eingeführt. Es wurde ein Portfolio von Branchen identifiziert, welche anfällig für das aktuelle makroökonomische Umfeld sind: Kosteninflation und Zinserhöhungen führen zu einem sinkenden Vertrauen, sowohl auf Konsumenten- als auch auf Produktionsseite und damit zu einem Rückgang des Konsums und der Investitionen.
Aufgrund der Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen hat die Erste Group im September 2022, zusätzlich zu den zyklischen Branchen, eine kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos für Energieabhängigkeit eingeführt. Es wurden zwei Haupteffekte berücksichtigt: Auswirkungen von Energiepreisen und -verfügbarkeit auf Kund:innen, die entweder energieintensive Produktionsprozesse haben oder Gas als primären Rohstoff für ihre Geschäftsprozesse benötigen. Die Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche Rohstoffe wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert.
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Die Erste Group evaluiert vierteljährlich die Bedingungen (Exit-Triggers) für die Anwendung der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos. Es wurde festgestellt, dass im Falle von zyklischen Branchen das Risiko weder überwunden noch eingetreten ist. Daher wurden im Dezember 2023 die gleichen Regeln für die kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos beibehalten, wie sie im Jahr 2022 angewendet wurden.
Im Falle der Energiewirtschaft wurde der Schluss gezogen, dass die Bedingungen für die Exit-Triggers teilweise erfüllt wurden, vor allem, was die Verfügbarkeit von Energie betrifft. Die Stromnachfrage in der Europäischen Union ging 2023 das zweite Jahr in Folge zurück, obwohl die Energiepreise von ihren Rekordhöhen zurückgingen. Andererseits gab es im Jahr 2023 auch Anzeichen für einen gewissen dauerhaften Nachfragerückgang, insbesondere in den energieintensiven Sektoren der chemischen Industrie und der Primärmetallerzeugung. Diese Segmente werden jedoch weiterhin anfällig für Energiepreisschocks sein. Außerdem können alle Unternehmen der Energiewirtschaft potenziell von den Verzerrungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein. Bestimmte Geschäftsmodelle im Energiesektor profitieren jedoch eher von der aktuellen Situation und passen daher nicht zu den allgemeinen Portfoliomerkmalen (aufgrund der umfassenden Definition des Energiesektors). Daher wurden im Dezember 2023 nur ausgewählte Industriesektoren (Energieerzeugung und -verteilung sowie Wärmeerzeugung und -verteilung) im Rahmen der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos berücksichtigt und in Stufe 2 überführt; mit Ausnahme einiger einzelner Unternehmen, die aufgrund einer individuellen Beurteilung ausgeschlossen wurden.
Vom gesamten Kreditrisikovolumen in Höhe von EUR 364 Mrd (2022: EUR 349 Mrd) entfallen auf das Portfolio, das einer kollektiven Stufenbewertung unterliegt:
EUR 95 Mrd auf zyklischen Branchen, von denen EUR 23 Mrd in Stufe 2 sind;
EUR 16 Mrd von energieintensiven Branchen, von denen EUR 7 Mrd in Stufe 2 sind.
In Tschechien und in Kroatien kam das lokale Risikomanagement im Jahr 2022 zum Schluss, dass durch die Neukalibrierung des FLI-Makro-shift Modells für Privatpersonen die aktuelle Situation nicht ausreichend berücksichtigt wird. Daher wurde zusätzlich eine kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos für Privatpersonen eingeführt, welche immer noch angewendet wird. Dies bewirkte zum 31. Dezember 2023 ein zusätzliches Kreditrisikovolumen von EUR 2 Mrd in Stage 2 und führte zu einer Erhöhung der ECL um 19 Mio EUR.
AUSWIRKUNGEN AUF DEN ERWARTETEN KREDITVERLUST
Die folgenden Analysetabellen zeigen die Auswirkungen der kollektiven Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos und der zukunftsbezogenen Informationen sowohl auf die Verschiebung von Kreditrisikovolumen in Stufe 2 als auch den daraus resultierenden Anstieg der Wertberichtigungen. Zusätzlich werden Sensitivitäten in den Basis-, Positiv- und Negativszenarien simuliert, wobei die Auswirkungen nach geografischen Segmenten angegeben werden.
Im Dezember 2023 betrug das Kreditrisikovolumen in Stage 2 aufgrund der Anwendung kollektiver Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (ausgelöst durch den Ukraine-Kriegs) bei zyklischen Branchen EUR 10.232 Mio (2022: EUR 7.092 Mio) und bei energieintensiven Branchen EUR 6.525 Mio (2022: EUR 17.345 Mio); dadurch sind zusätzliche Wertberichtigungen in Höhe von EUR 195 Mio (2022: EUR 184 Mio) für zyklische Branchen und EUR 49 Mio (2022: EUR 150 Mio) für energieintensive Branchen angefallen.
Wie oben beschrieben, wurden die zukunftsbezogenen Informationen auf Basis der neuesten Makroszenarien im vierten Quartal 2023 neu bewertet. Unter Berücksichtigung der Überprüfung der modellinternen Anpassungen (Änderung der Gewichtung des Basisszenarios von 40% auf 50% und Anwendung der modellierten Gewichtungen der Positiv- und Negativszenarien bei lokalen Modellen in Österreich und Tschechien sowie den zentralen Group (Large) Corporate Modellen) sank das Kreditrisikovolumen in Stufe 2 aufgrund zukunftsbezogener Informationen zum 31. Dezember 2023 auf EUR 5.274 Mio (2022: EUR 5.554 Mio). Der Rückgang des Kreditrisikovolumens in Stufe 2 sowie die berücksichtigten Ausfallswahrscheinlichkeiten bewirkten eine Verringerung der Wertberichtigungen, die in Stufe 2 aufgrund angepasster zukunftsbezogener Informationen ausgewiesen werden, auf EUR 478 Mio per 31. Dezember 2023 (2022: EUR 572 Mio).
Die Szenariosimulation beinhaltet Sensitivitätsanalysen, die ausschließlich Veränderungen aufgrund der unterschiedlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten berücksichtigen, die sich aus einer jeweils 100%igen Gewichtung des Basis-, Positiv- oder Negativszenarios für zukunftsbezogene Informationen ergeben. Die für diese Szenarien berechneten Werte werden mit den auf Basis der aktuell verwendeten Ausfallwahrscheinlichkeiten ermittelten Werten verglichen, die sich nach Berücksichtigung von gewichteten Szenarien für zukunftsbezogene Informationen ergeben. Die Gewichtungen und Szenarien werden oben im Abschnitt „Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen“ dargestellt. Die Simulation mit Ausfallwahrscheinlichkeiten aus den drei Szenarien umfasst sowohl die Stufenverschiebungen beim Kreditrisikovolumen als auch den daraus resultierenden erwarteten Kreditverlust.
Die ausschließliche Anwendung des Basisszenarios würde gegenüber der aktuellen Situation (gewichtetes Szenarien Ergebnis) eine Reduktion des Stufe 2 - Volumens um EUR 598 Mio (2022: EUR 3.771 Mio) bewirken, woraus sich eine Verringerung des erwarteten
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Kreditverlustes um EUR 77 Mio (2022: EUR 296 Mio) ergäbe. Die geringere Differenz zwischen dem gewichteten Szenario und dem Basisszenario wird durch die Erhöhung des dem Basisszenario zugewiesenen Gewichts im Jahr 2023 beeinflusst.
Das Negativ-Szenario würde eine Migration von Kreditrisikovolumen in Höhe von EUR 2.402 Mio (2022: EUR 3.121 Mio) in Stufe 2 und einen Anstieg des erwarteten Kreditverlustes um EUR 207 Mio (2022: EUR 238 Mio) nach sich ziehen.
Bei den Veränderungen des erwarteten Kreditverlustes in den folgenden Tabellen bedeutet ein positives Vorzeichen (+) eine Auflösung und ein negatives Vorzeichen (-) eine Zuführung. Die angeführten Werte sind das Ergebnis von internen Simulationen.
Einbeziehung von Szenarien für zukunftsbezogene Informationen (FLI) und kollektive Bewertung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos
Auswirkungen auf Kreditrisikovolumen nach geografischen Segmenten
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)Auswirkung von Szenariosimulationen
 Stufe 1Stufe 2GesamtStufe 2-Effekt durch Positives SzenarioBasisszenarioNegatives Szenario
    kollektive Bewertungangepasste zukunftsbezogene Informationen   
in EUR Mio   zyklische (Sub-) Branchenenergieintensive (Sub-) BranchenPrivatpersonen    
Dez 23          
Österreich143.87129.852173.7237.5923.98403.699-1.285-2731.492
EBOe & Töchter44.1737.03251.2051.8494130906-301-73508
Sparkassen58.97016.98375.9535.1071.55901.747-494-69905
Sonstiges Österreich-Geschäft40.7285.83746.5656362.01201.046-491-13178
Zentral- und Osteuropa134.81116.098150.9102.6392.5411.5771.574-1.165-326911
Tschechien69.2997.01576.3151.3901.1561.224621-346-36485
Slowakei22.5491.99324.543260160175-193-4319
Rumänien18.8823.52222.4045822820514-469-162189
Ungarn9.3361.10510.441604690110-100-5064
Kroatien12.0602.12514.18530852135328-13-5112
Serbien2.6853373.02239970127-44-2943
Sonstige(s)10.029310.0320000000
Gesamt288.71145.953334.66410.2326.5251.5775.274-2.450-5982.402
           
Dez 22          
Österreich135.23632.407167.6434.97611.35203.489-3.727-2.5981.889
EBOe & Töchter43.2817.17950.4609271.3400828-883-632363
Sparkassen61.34514.56575.9103.9062.44001.578-1.716-1.073964
Sonstiges Österreich-Geschäft30.61110.66341.2731437.57101.083-1.128-893562
Zentral- und Osteuropa124.82119.079143.9002.1165.9931.6282.065-1.905-1.1731.232
Tschechien63.0498.03271.0818512.1091.286715-601-269261
Slowakei22.7123.06225.7742831.129018-121-114212
Rumänien15.9243.77119.6953111.13801.104-1.012-669558
Ungarn9.9861.25011.2362246770157-113-7769
Kroatien10.6702.61213.28242776734212-3-24
Serbien2.4793522.83119174061-55-42128
Sonstige(s)11.45410011.5550000000
Gesamt271.51151.587323.0987.09217.3451.6285.554-5.632-3.7713.121
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Auswirkungen auf Wertberichtigungen nach geografischen Segmenten
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)Auswirkung von Szenariosimulationen
 Stufe 1Stufe 2GesamtStufe 2-Effekt durch Positives SzenarioBasisszenarioNegatives Szenario
    kollektive Bewertungangepasste zukunftsbezogene Informationen   
in EUR Mio   zyklische (Sub-) Branchenenergieintensive (Sub-) BranchenPrivatpersonen    
Dez 23          
Österreich-167-755-923-113-270-2046515-104
EBOe & Töchter-38-160-198-24-30-43143-24
Sparkassen-88-508-596-84-170-128317-56
Sonstiges Österreich-Geschäft-41-88-129-4-80-33205-24
Zentral- und Osteuropa-326-911-1.237-82-21-19-27417361-103
Tschechien-108-316-424-40-8-14-100283-30
Slowakei-42-115-157-900-284-2
Rumänien-100-316-416-22-20-12411644-52
Ungarn-28-54-82-1-20-25157-8
Kroatien-36-94-130-11-8-5-1431-8
Serbien-11-16-27-1-10-932-3
Sonstige(s)-20-20000000
Gesamt-495-1.666-2.161-195-49-19-47823877-207
           
Dez 22          
Österreich-169-772-942-104-850-205201129-98
EBOe & Töchter-43-169-211-19-100-504932-21
Sparkassen-91-434-525-83-290-10510466-48
Sonstiges Österreich-Geschäft-36-170-206-2-460-494832-29
Zentral- und Osteuropa-296-975-1.271-80-65-21-368280166-140
Tschechien-99-332-431-33-14-16-875924-20
Slowakei-49-122-171-11-90-15128-5
Rumänien-67-314-381-14-160-198171110-93
Ungarn-30-62-91-5-30-382717-12
Kroatien-37-127-164-18-19-6-2132-1
Serbien-15-18-330-40-875-7
Sonstige(s)-4-3-70000000
Gesamt-470-1.750-2.220-184-150-21-572481296-238
41. Restrukturierungen, Neuverhandlungen und Forbearance
Forbearance Zugeständnisse umfassen vertragliche Änderungen der mit den Kund:innen vereinbarten Kredittilgungskonditionen. Diese umfassen: Reduzierung der Rückzahlungsraten, Laufzeitverlängerung, Herabsetzung oder Erlass der Zinsen, Herabsetzung oder Erlass des Kreditbetrags, Umstellung eines revolvierenden Kredits auf Ratenzahlung und/oder andere.
Als Forbearance Zugeständnisse gelten Restrukturierungen, bei denen gegenüber denjenigen Kund:innen Zugeständnisse gemacht werden, die aufgrund bestehender oder erwarteter finanzieller Schwierigkeiten Gefahr laufen, den vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. Die Kreditnehmer:innen sind in finanziellen Schwierigkeiten, wenn einer der folgenden Umstände vorliegt:
die Kund:innen waren in den vergangenen 3 Monaten um mehr als 30 Tage im Rückstand;
die Kund:innen wären ohne Forbearance 30 Tage oder mehr im Rückstand;
die Kund:innen sind als notleidend/ausgefallen eingestuft;
die Kund:innen würden ohne Forbearance Maßnahme notleidend werden.
Zusätzlich für Nicht-Retail Kund:innen gelten:
Kund:innen mit Frühwarnsignalen;
Kund:innen haben eine verschlechterte wirtschaftliche Situation, welche zu einer Herabstufung des internen Ratings führt;
Kund:innen mit einer erhöhten Ausfallswahrscheinlichkeit.
Forbearance-Zugeständnisse führen zum Performing-Forbearance-Status und liegen vor, wenn eine der folgenden Bestimmungen erfüllt ist:
135
eine Anpassung/Refinanzierung des Vertrags wäre nicht eingeräumt worden, wenn sich die Kund:innen nicht in finanziellen Schwierigkeiten befunden hätten;
die Vertragsbedingungen des angepassten/refinanzierten Vertrags fallen im Vergleich zu den bisherigen Vertragsbedingungen zu Gunsten der Kund:innen aus;
der angepasste/refinanzierte Vertrag enthält günstigere Vertragsbedingungen als andere Kund:innen mit ähnlichem Risikoprofil vom selben Institut erhalten hätten;
Inanspruchnahme einer bedingten Vertragsbedingung;
Verzicht auf eine wesentliche finanzielle oder nicht-finanzielle Vertragsbestimmung.
Der Performing-Forbearance-Status kann aufgehoben werden und das Konto als Konto ohne Forbearance-Status geführt werden, wenn alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
mindestens zwei Jahre sind seit der Einstufung der Forderung als Performing-Forbearance vergangen (Bewährungs-/Probezeitraum);
im Rahmen der Rückzahlungsvereinbarung im Forbearance-Status wurden regelmäßig mindestens 50% der ursprünglichen Rate vor Forbearance (entspricht einer wesentlichen Rückzahlung) über mindestens den halben Bewährungs-/Probezeitraum bezahlt (bei Retailkund:innen);
es wurden über mindestens den halben Bewährungs-/Probezeitraum regelmäßige Kreditrückzahlungen in nennenswerter Höhe getätigt (bei Nicht-Retail Kund:innen)
eine wesentliche Rückzahlung beinhaltet für alle Segmente (Retail und Nicht-Retail) den Betrag, welcher vor Gewährung der Forbearance Maßnahme überfällig war bzw. welcher abgeschrieben wurde;
sämtliche Forderungen der Kund:innen sind am Ende des Bewährungs-/Probezeitraumes weniger als 30 Tage überfällig.
Performing-Forbearance Forderungen gelangen in den Non-Performing-Status, wenn im Beobachtungszeitraum von mindestens zwei Jahren nach Einstufung in den Forbearance-Status mindestens einer der folgenden Punkte erfüllt ist:
vollständiger oder teilweiser Verzicht einer Forderung durch (Teil-) Abschreibung;
eine weitere Forbearance-Maßnahme ergriffen wird;
die Kund:innen hinsichtlich einer Forderung im Forbearance-Status in einen Rückstand von mehr als 30 Tage geraten und die
Kund:innen in der Vergangenheit bereits in der Non-Perfoming Forbearance Kategorie eingestuft waren;
die Kund:innen eine der in der Ausfalldefinition festgelegten Kriterien erfüllen;
für Unternehmen, wenn keine finale Restrukturierung/Sanierung innerhalb von 18 Monaten nach der ersten Forbearance-Maßnahme vereinbart werden kann.
Der Non-Performing-Forbearance-Status kann aufgehoben und in den Status Performing auf Bewährung/Probe übergeleitet werden, wenn kein Grund für eine Einstufung als notleidend vorliegt und folgende Bedingungen erfüllt sind:
es liegen keine Gründe für eine Einstufung als notleidend vor;
die Kreditnehmer:innen haben die Fähigkeit bewiesen, die Vertragsbedingungen nach Wegfall der Forbearance-Einstufung zu erfüllen;
es ist mindestens ein Jahr vergangen seit einem der nachfolgenden Ereignissen:
seitdem weitere Forbearance Maßnahmen gewährt wurden;
seit dem Stundungsende;
seit der Einstufung der Kund:innen als notleidend;
seitdem die Forderung als Non-Performing Forbearance eingestuft wurde.
136
Kreditrisikovolumen, Risikopositionen im Forbearance-Status und Wertberichtigungen
in EUR MioKredite und DarlehenSchuldver-schreibungenSonstige PositionenKreditzusagenGesamt
Dez 23     
Kreditrisikovolumen233.34154.46631.28045.363364.450
davon im Forbearance-Status gesamt4.227002204.448
nicht notleidendes Kreditrisikovolumen228.55554.45831.11645.176359.306
davon im Forbearance-Status2.433001512.584
Wertberichtigungen für nicht notleidendes Kreditrisikovolumen-1.859-26-113-194-2.193
davon für nicht notleidende Forderungen im Forbearance-Status -11300-8-121
notleidendes Kreditrisikovolumen4.78681641875.144
davon im Forbearance-Status1.79400691.863
Wertberichtigungen für notleidendes Kreditrisikovolumen-2.221-5-63-75-2.363
davon für notleidende Forderungen im Forbearance-Status-71200-23-735
      
Dez 22     
Kreditrisikovolumen224.53152.11124.09048.434349.166
davon im Forbearance-Status gesamt4.088011284.218
nicht notleidendes Kreditrisikovolumen220.30952.10423.96148.287344.661
davon im Forbearance-Status2.52400892.613
Wertberichtigungen für nicht notleidendes Kreditrisikovolumen-1.849-41-152-246-2.288
davon für nicht notleidende Forderungen im Forbearance-Status -10500-3-109
notleidendes Kreditrisikovolumen4.22281291464.505
davon im Forbearance-Status1.56401391.605
Wertberichtigungen für notleidendes Kreditrisikovolumen-2.139-5-95-46-2.284
davon für notleidende Forderungen im Forbearance-Status-6750-1-20-696
Arten von Forbearance-Maßnahmen
in EUR MioRisikopositionen im Forbearance-StatusÄnderung von KonditionenRefinanzierung
Dez 23   
Kredite und Darlehen4.2273.762465
Schuldverschreibungen000
Kreditzusagen22019822
Gesamt4.4483.960487
    
Dez 22   
Kredite und Darlehen4.0883.771317
Schuldverschreibungen000
Kreditzusagen12811315
Gesamt4.2163.885332
Kredite und Darlehen beinhalten auch Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Auswirkungen von unwesentlichen vertraglichen Modifikationen von Schuldinstrumenten AC der Stufe 2 und 3
Dez 22Dez 23
in EUR MioFortgeführte Anschaffungskosten vor ModifikationModifikations-gewinne/-verluste (netto)Fortgeführte Anschaffungskosten vor ModifikationModifikations-gewinne/-verluste (netto)
Kredite und Forderungen  
Regierungen1601721
Sonstige Finanzinstitute950520
Nicht finanzielle Gesellschaften1.54512.365-2
Haushalte862-111.078-14
Gesamt2.518-103.667-15
137
Zum 31. Dezember 2023 belief sich der Bruttobuchwert von Schuldinstrumenten AC, die im laufenden Jahr während ihrer Zuordnung zu Stufe 2 oder 3 unwesentlichen vertraglichen Modifikationen unterlagen und in Stufe 1 übertragen wurden, auf EUR 1.212 Mio (2022: EUR 1.606 Mio).
42. Notleidendes Kreditrisikovolumen und Wertberichtigungen
Eine Definition des als notleidend klassifizierten Kreditrisikovolumens befindet sich im Unterabschnitt „Klassifizierung des Kreditrisikos“. Wertberichtigungen beinhalten Wertberichtungen für Schuldinstrumente, Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9) sowie Rückstellungen für andere Zusagen.
Zum 31. Dezember 2023 war das ausgewiesene notleidende, bilanzielle und außerbilanzielle, Kreditrisikovolumen durch Wertberichtigungen (über alle Stufen) zu 90% (2022: 102%) gedeckt.
Im Verlauf des Jahres 2023 erhöhte sich das notleidende Kreditrisikovolumen um EUR 639 Mio bzw. um 14%. Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte und außerbilanzielle Risikopositionen sowie Rückstellungen für andere Zusagen erhöhten sich geringfügig (EUR 25 Mio oder 1%). Aus dieser Entwicklung resultierte ein Abstieg des Deckungsgrades des notleidenden Kreditrisikovolumens durch Wertberichtigungen um 12 Prozentpunkte.
In den folgenden Tabellen ist der Deckungsgrad des notleidenden Kreditrisikovolumens durch Wertberichtigungen (ohne Berücksichtigung von Sicherheiten) dargestellt. Die Unterschiede im Deckungsgrad zwischen den einzelnen Berichtsegmenten resultieren aus der Risikosituation der verschiedenen Märkte, aus unterschiedlichen Besicherungsquoten sowie den lokalen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen.
Die NPE-Quote (Non-Performing Exposure-Ratio NPE Ratio) errechnet sich aus dem notleidenden Kreditrisikovolumen dividiert durch das gesamte Kreditrisikovolumen. Die NPE-Deckungsquote entspricht dem Quotienten aus gesamten Wertberichtigungen (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9) und notleidendem Kreditrisikovolumen in den AC und FVOCI Portfolios. Sicherheiten werden in der NPE-Deckungsquote nicht berücksichtigt.
138
Notleidendes Kreditrisikovolumen nach geografischen Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
NotleidendKreditrisikovolumenWert-berichtig-ungenSicherheiten für NPENPE-QuoteNPE-Deckungs-quoteNPE-Besicherungs-quote
in EUR MioGesamtAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCIAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCIAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCI
Dez 23            
Österreich2.9972.973190.136176.718-1.9711.6611.6611,6%1,7%66,3%55,4%55,9%
EBOe & Töchter76576452.54251.972-4574174171,5%1,5%59,7%54,6%54,6%
Sparkassen1.8211.80679.93977.778-1.2641.0751.0752,3%2,3%70,0%59,0%59,5%
Österreich sonst41140357.65546.968-2511681680,7%0,9%62,3%40,9%41,8%
CEE2.1452.084164.229153.171-2.5597927871,3%1,4%122,8%36,9%37,8%
Tschechien85381781.16677.152-9092762761,1%1,1%111,2%32,4%33,8%
Slowakei37536328.12325.013-3761841841,3%1,5%103,6%48,9%50,6%
Rumänien38238123.47722.812-6851191171,6%1,7%180,1%31,0%30,8%
Ungarn18517512.58910.632-19768651,5%1,6%113,0%36,9%37,3%
Kroatien29129014.93714.479-3251321321,9%2,0%112,2%45,4%45,5%
Serbien59593.9373.082-6613131,5%1,9%111,7%22,5%22,6%
Sonstige(s)2210.08510.034-2000,0%0,0%91,8%0,0%0,0%
Gesamt5.1445.060364.450339.923-4.5322.4532.4491,4%1,5%89,6%47,7%48,4%
             
Dez 22            
Österreich2.4902.473181.647170.139-1.9391.2451.2441,4%1,5%78,4%50,0%50,3%
EBOe & Töchter62462451.58551.086-4213783781,2%1,2%67,5%60,6%60,6%
Sparkassen1.3801.37079.36077.299-1.1047387371,7%1,8%80,6%53,5%53,8%
Österreich sonst48648050.70241.753-4131291291,0%1,1%86,2%26,6%26,8%
CEE1.9971.928155.874146.007-2.5497397361,3%1,3%132,2%37,0%38,2%
Tschechien79876076.59771.849-9172392391,0%1,1%120,6%29,9%31,4%
Slowakei29929726.90626.186-3751471471,1%1,1%126,4%49,2%49,5%
Rumänien35633821.69020.064-6321201201,6%1,7%187,0%33,6%35,5%
Ungarn17817312.98211.426-19277741,4%1,5%111,5%43,4%43,1%
Kroatien31731414.09213.601-3701451452,2%2,3%117,9%45,7%46,1%
Serbien50473.6072.880-6411111,4%1,6%135,8%23,2%24,5%
Sonstige(s)171411.64511.572-19960,2%0,1%132,4%51,3%41,0%
Gesamt4.5054.416349.166327.718-4.5071.9921.9861,3%1,3%102,1%44,2%45,0%
Notleidendes Kreditrisikovolumen nach Business Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
NotleidendKreditrisikovolumenWert-berichtig-ungenSicherheiten für NPENPE-QuoteNPE-Deckungs-quoteNPE-Besicherungs-quote
in EUR MioGesamtAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCIAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCIAC u. FVOCIGesamtAC u. FVOCI
Dez 23            
Privatkunden1.5091.50682.53381.361-1.5886096061,8%1,9%105,5%40,3%40,2%
Firmenkunden1.8051.739121.254109.860-1.6327697671,5%1,6%93,9%42,6%44,1%
Kapitalmarkt0023.96714.396-24000,0%0,0%>500,0%69,1%89,0%
BSM & LCC6656.59656.417-24000,0%0,0%382,9%0,9%0,9%
Sparkassen1.8211.80679.93977.778-1.2641.0751.0752,3%2,3%70,0%59,0%59,5%
GCC22160111-1001,5%2,1%22,2%0,0%0,0%
Gesamt5.1445.060364.450339.923-4.5322.4532.4491,4%1,5%89,6%47,7%48,4%
             
Dez 22            
Privatkunden1.3811.37580.36479.453-1.6095645611,7%1,7%117,0%40,8%40,8%
Firmenkunden1.6941.624114.347105.062-1.7136756741,5%1,5%105,5%39,8%41,5%
Kapitalmarkt0019.51110.648-22000,0%0,0%>500,0%6,2%13,9%
BSM & LCC323255.40955.152-45770,1%0,1%142,8%22,2%22,3%
Sparkassen1.3801.37079.36077.299-1.1047387371,7%1,8%80,6%53,5%53,8%
GCC1714175103-149610,0%14,0%95,4%51,3%41,0%
Gesamt4.5054.416349.166327.718-4.5071.9921.9861,3%1,3%102,1%44,2%45,0%
139
43. Ausführliche Analyse von Krediten und Darlehen an Kunden
Die Tabellen auf den folgenden Seiten stellen die Struktur des Bestands an Krediten und Darlehen an Kunden unter Ausschluss von Krediten an Zentralbanken und Kreditinstituten, nach unterschiedlichen Kategorien dar. Kredite und Darlehen an Kunden umfassen:
Kredite und Darlehen an Kunden zu FVPL;
Kredite und Darlehen an Kunden zu AC;
Forderungen aus Finanzierungsleasing;
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Die Darstellung erfolgt zum Bruttobuchwert ohne Berücksichtigung von Wertberichtigungen und Sicherheiten.
Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Segmenten und Währungen
in EUR MioEURCEE-LokalwährungCHFUSDSonstige(s)Gesamt
Dez 23      
Österreich113.70301.8572.8092.459120.828
EBOe & Töchter40.1590780382341.000
Sparkassen56.53901.045571.30558.946
Österreich sonst17.0060322.7141.13120.882
CEE43.68147.052111838691.013
Tschechien7.90233.6851636941.720
Slowakei19.2140031519.232
Rumänien3.7828.4970105112.386
Ungarn1.6984.3650206.065
Kroatien9.42308809.439
Serbien1.6625060202.171
Sonstige(s)120053956
Gesamt157.39647.0521.8672.9982.583211.897
       
Dez 22      
Österreich111.96602.0272.9302.543119.466
EBOe & Töchter39.1170871443440.066
Sparkassen55.65701.110541.15157.972
Österreich sonst17.1930462.8321.35821.429
CEE37.49147.552121338785.274
Tschechien6.42432.1931626438.744
Slowakei18.2460072318.275
Rumänien3.4828.186040011.708
Ungarn1.8574.0080605.873
Kroatien5.9132.668101508.607
Serbien1.5684960302.067
Sonstige(s)1.2743648271.349
Gesamt150.73147.5892.0433.0702.657206.090
„CEE-Lokalwährung“ bezieht sich auf das geografische Segment CEE, wobei die lokale Währung der jeweiligen Landeswährung entspricht (z.B. CZK in Tschechien, RON in Rumänien etc.).
140
Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Segmenten und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Österreich102.98411.5683.4732.803120.828
EBOe & Töchter36.3032.9061.06772441.000
Sparkassen47.0158.0222.1771.73258.946
Österreich sonst19.66764022834720.882
CEE68.77516.3783.8811.97991.013
Tschechien33.3776.2551.31777141.720
Slowakei14.4183.2581.20035719.232
Rumänien9.3242.21249635412.386
Ungarn3.3442.1164491566.065
Kroatien6.6942.1033612829.439
Serbien1.61943558592.171
Sonstige(s)35135256
Gesamt171.79427.9597.3594.784211.897
      
Dez 22     
Österreich101.47412.7172.9472.328119.466
EBOe & Töchter34.0924.42696058740.066
Sparkassen47.5997.4681.6021.30457.972
Österreich sonst19.78382338543721.429
CEE64.13815.2094.0521.87685.274
Tschechien32.1674.6551.18873538.745
Slowakei13.1773.5261.28129018.275
Rumänien8.9751.99341332711.708
Ungarn3.1511.8616941675.873
Kroatien5.1202.7574233078.607
Serbien1.54841752492.067
Sonstige(s)1.32480171.349
Gesamt166.93627.9347.0004.220206.090
Kredite und Darlehen an Kunden nach Business Segmenten und Risikokategorien
in EUR MioNiedriges RisikoAnmerkungs-bedürftigErhöhtes RisikoNotleidendGesamt
Dez 23     
Privatkunden59.18210.7093.2681.48974.648
Firmenkunden64.5609.1701.8501.55477.135
Kapitalmarkt6891260707
BSM & LCC34843526449
Sparkassen47.0158.0222.1771.73258.946
GCC045212
Gesamt171.79427.9597.3594.784211.897
      
Dez 22     
Privatkunden57.5149.3913.0071.36271.274
Firmenkunden59.38110.9752.2171.51274.084
Kapitalmarkt9396450990
BSM & LCC1.47189129261.715
Sparkassen47.5997.4681.6021.30457.972
GCC33601756
Gesamt166.93627.9347.0004.220206.090
Im Folgenden werden die notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden (non-performing loans, NPL), aufgegliedert nach Segmenten, den Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden (alle Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden im Anwendungsbereich von IFRS 9) und den Sicherheiten für notleidende Kredite gegenübergestellt. Angeführt werden auch die NPL-Quote, die NPL-Deckungsquote (exklusive Sicherheiten) und die NPL-Besicherungsquote.
141
Notleidende Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Segmentenund Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
NotleidendKundenkrediteWertbe-richtig-ungenSicherheiten für NPLNPL-QuoteNPL Deckungs-quoteNPL-Besicherungsquote
in EUR MioGesamtACGesamtACACGesamtACGesamtACACGesamtAC
Dez 23            
Österreich2.8032.803120.828120.800-1.7121.6331.6332,3%2,3%61,1%58,3%58,3%
EBOe & Töchter72472441.00040.992-4034114111,8%1,8%55,6%56,7%56,7%
Sparkassen1.7321.73258.94658.944-1.1221.0571.0572,9%2,9%64,8%61,0%61,0%
Österreich sonst34734720.88220.864-1881661661,7%1,7%54,0%47,8%47,8%
CEE1.9791.97591.01390.003-2.3557637602,2%2,2%119,2%38,5%38,5%
Tschechien77177141.72041.719-8572582581,8%1,8%111,1%33,4%33,4%
Slowakei35735719.23219.232-3631831831,9%1,9%101,6%51,2%51,2%
Rumänien35435412.38612.386-5961151152,9%2,9%168,5%32,6%32,6%
Ungarn1561536.0655.056-17265622,6%3,0%112,8%41,8%40,7%
Kroatien2822829.4399.439-3031291293,0%3,0%107,6%45,6%45,6%
Serbien59592.1712.171-6413132,7%2,7%108,8%22,8%22,8%
Sonstige(s)2256560004,1%4,1%20,1%0,0%0,0%
Gesamt4.7844.781211.897210.858-4.0682.3962.3932,3%2,3%85,1%50,1%50,1%
             
Dez 22            
Österreich2.3282.321119.466119.405-1.6371.2231.2211,9%1,9%70,5%52,5%52,6%
EBOe & Töchter58758740.06640.059-3623703701,5%1,5%61,7%63,0%63,0%
Sparkassen1.3041.30357.97257.968-9597237232,2%2,2%73,6%55,5%55,5%
Österreich sonst43743121.42921.378-3161291292,0%2,0%73,2%29,6%29,8%
CEE1.8761.87385.27484.497-2.3317197162,2%2,2%124,5%38,3%38,2%
Tschechien73573538.74438.744-8632282281,9%1,9%117,4%31,0%31,0%
Slowakei29029018.27518.275-3521471471,6%1,6%121,3%50,5%50,5%
Rumänien32732711.70811.708-5601161162,8%2,8%171,4%35,5%35,5%
Ungarn1671645.8735.096-17276732,8%3,2%104,6%45,3%44,5%
Kroatien3073078.6078.607-3251421423,6%3,6%105,9%46,1%46,1%
Serbien49492.0672.067-5911112,4%2,4%119,8%23,2%23,2%
Sonstige(s)17141.3491.349-14961,3%1,1%96,3%52,0%41,7%
Gesamt4.2204.208206.090205.251-3.9811.9511.9442,0%2,1%94,6%46,2%46,2%
Kundenkredite (brutto), notleidende Kredite und Sicherheiten beinhalten zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte.
Bei den Krediten und Darlehen an Kunden errechnet sich die NPL-Quote aus der Division der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden durch die Summe aller Kredite und Darlehen an Kunden und weicht daher von der im Abschnitt „Kreditrisikovolumen“ angegebenen NPE-Quote ab. Bei den Sicherheiten für notleidende Kredite und Darlehen an Kunden handelt es sich zum überwiegenden Teil um Immobilien.
Der Deckungsgrad der NPL ergibt sich aus der Division der gesamten Wertberichtigungen durch den Bruttobuchwert der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden. Sicherheiten werden nicht berücksichtigt.
142
Notleidende Kredite und Darlehen an Kunden nach Business Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
NotleidendKundenkrediteWertbe-richtig-ungenSicherheiten für NPLNPL-QuoteNPL Deckungs-quoteNPL-Besicherungsquote
in EUR MioGesamtACGesamtACACGesamtACGesamtACACGesamtAC
Dez 23            
Privatkunden1.4891.48674.64873.637-1.5436066032,0%2,0%103,8%40,7%40,6%
Firmenkunden1.5541.55477.13577.111-1.3897347342,0%2,0%89,4%47,2%47,2%
Kapitalmarkt00707707-1000,0%0,0%>500,0%0,0%0,0%
BSM & LCC66449448-13001,4%1,4%204,9%0,9%0,9%
Sparkassen1.7321.73258.94658.944-1.1221.0571.0572,9%2,9%64,8%61,0%61,0%
GCC22121200018,9%18,9%16,7%0,0%0,0%
Gesamt4.7844.781211.897210.858-4.0682.3962.3932,3%2,3%85,1%50,1%50,1%
             
Dez 22            
Privatkunden1.3621.35971.27470.496-1.5605595561,9%1,9%114,8%41,0%40,9%
Firmenkunden1.5121.50674.08474.028-1.4296526522,0%2,0%94,9%43,1%43,3%
Kapitalmarkt00990990-2000,0%0,0%>500,0%28,8%28,8%
BSM & LCC26261.7151.715-18771,5%1,5%67,5%27,0%27,0%
Sparkassen1.3041.30357.97257.968-9597237232,2%2,2%73,6%55,5%55,5%
GCC17145655-139631,0%25,9%94,0%52,0%41,7%
Gesamt4.2204.208206.090205.251-3.9811.9511.9442,0%2,1%94,6%46,2%46,2%
Kredite und Darlehen an Kunden zu AC und Deckung durch Wertberichtigungen nach geografischen Segmenten und IFRS 9 Anforderungen
Kredite an KundenWertberichtigungenDeckungsquote
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCINicht wertgemindert nach IFRS 9Stufe 1Stufe 2Stufe 3POCIStufe 2Stufe 3POCI
Dez 23            
Österreich92.80825.1672.7547129-118-621-97302,5%35,4%0,0%
EBOe & Töchter34.2366.029706218-30-133-23902,2%33,9%0,0%
Sparkassen42.59114.6031.701502-70-429-62402,9%36,7%0,0%
Österreich sonst15.9814.536347019-19-59-11001,3%31,8%0,0%
CEE74.38913.4711.7953491.010-267-823-1.180-866,1%65,7%24,7%
Tschechien34.8746.055703881-96-298-441-234,9%62,7%25,6%
Slowakei16.9261.8473441150-38-109-190-265,9%55,3%22,3%
Rumänien9.3712.637307710-75-268-246-710,2%80,0%10,4%
Ungarn4.052834136341.009-21-48-94-95,8%69,4%26,7%
Kroatien7.3511.802263230-27-85-179-134,7%67,9%55,2%
Serbien1.81529742180-10-15-30-95,0%72,2%49,7%
Sonstige(s)50320000000,0%3,5%0,0%
Gesamt167.24738.6414.5514201.038-385-1.443-2.153-863,7%47,3%20,5%
             
Dez 22            
Österreich92.42024.6422.2776561-123-603-910-12,4%40,0%0,9%
EBOe & Töchter33.4616.008577127-33-139-19002,3%32,9%0,0%
Sparkassen44.41912.2271.269534-71-360-527-12,9%41,5%1,1%
Österreich sonst14.5396.408431050-19-103-19301,6%44,8%0,0%
CEE68.04814.4281.734287777-237-851-1.156-875,9%66,6%30,3%
Tschechien31.5246.478688541-80-307-456-204,7%66,2%36,4%
Slowakei15.6282.2672801000-44-111-166-324,9%59,2%31,8%
Rumänien8.7592.593301540-54-266-230-1010,3%76,4%17,7%
Ungarn4.00790813447777-20-54-86-125,9%63,8%25,1%
Kroatien6.4431.851283290-28-96-188-135,2%66,4%46,0%
Serbien1.6873314720-11-18-3005,3%64,5%22,6%
Sonstige(s)1.32741701-20-1202,9%68,6%0,0%
Gesamt161.79539.0744.029352839-361-1.454-2.078-873,7%51,6%24,8%
Stufe 1 und Stufe 2 umfassen keine wertgeminderten Kredite und Darlehen, während Stufe 3 wertgeminderte Kredite und Darlehen beinhaltet. POCI-Kredite sind finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte Bonität aufweisen.
143
Die ausgefallenen POCI-Kredite belaufen sich auf EUR 230 Mio (2022: 181 Mio), während die nicht ausgefallenen EUR 189 Mio betragen (2022: 172 Mio).
Kredite und Darlehen an Kunden zu AC und Deckung durch Wertberichtigungen nach Business Segmenten und IFRS 9 Anforderungen
Kredite an KundenWertberichtigungenDeckungsquote
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCINicht wertgemindert nach IFRS 9Stufe 1Stufe 2Stufe 3POCIStufe 2Stufe 3POCI
Dez 23            
Privatkunden63.1698.9291.4281111.011-153-521-843-265,8%59,0%23,6%
Firmenkunden60.48014.9581.41425925-160-488-681-603,3%48,2%23,1%
Kapitalmarkt592115000-10000,4%10,7%100,0%
BSM & LCC40933601-2-5-6014,9%97,9%94,2%
Sparkassen42.59114.6031.701502-70-429-62402,9%36,7%0,0%
GCC7320000000,0%3,5%0,0%
Gesamt167.24738.6414.5514201.038-385-1.443-2.153-863,7%47,3%20,5%
             
Dez 22            
Privatkunden59.7029.3851.32188779-151-598-788-236,4%59,7%26,1%
Firmenkunden55.12617.2941.39721156-135-494-736-642,9%52,7%30,3%
Kapitalmarkt836153000-1-1000,8%38,0%60,3%
BSM & LCC1.675142600-1-1-1507,7%58,3%21,3%
Sparkassen44.41912.2271.269534-71-360-527-12,9%41,5%1,1%
GCC3621701-10-1206,9%68,6%0,0%
Gesamt161.79539.0744.029352839-361-1.454-2.078-873,7%51,6%24,8%
Die oben dargestellten NPL-Kredite beinhalten keine nach IFRS 9 erfassten Abschreibungen. Die Erste Group unterscheidet zwischen vertraglichen Abschreibungen (Schuldenerlass gegenüber der ausgefallenen Kund:in, entweder bedingungslos oder unter Auflagen) und technischen Abschreibungen (Forderungsbeseitigung) aus den Büchern mangels vernünftiger Erwartung der Verwertung, wobei der Rechtsanspruch gegenüber der Kund:in noch besteht. Beide Arten von Abschreibungen haben zur Voraussetzung, dass alle angemessenen Workout-Maßnahmen und Betreibungsverfahren für einen optimalen Zahlungsrückfluss angewendet wurden. Im Falle von besicherten Krediten ist eine Abschreibung vor der Verwertung der Sicherheiten nicht zulässig, sofern keine besonderen Umstände vorliegen. Zusätzliche technische Abschreibungsauslöser umfassen Vollstreckung, Wertlosigkeit der Forderung/Sicherheiten, rechtsverbindlicher Konkurs/Liquidation oder anderer wirtschaftlicher Verlust der Ansprüche, Verkäufe. Der Gesamtbetrag von Abschreibungen während des Jahres 2023, die noch immer Gegenstand von Vollzugsmaßnahmen sind, beläuft sich auf EUR 135 Mio (2022: 113 Mio).
44. Marktrisiko
Marktrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen und von diesen abgeleiteten Parametern eintreten kann. Diese Marktwertveränderungen können in der Gewinn- und Verlustrechnung, in der Gesamtergebnisrechnung oder in den stillen Reserven aufscheinen. In der Erste Group wird das Marktrisiko in Zinsrisiko, Credit-Spread-Risiko, Währungsrisiko, Aktien-risiko, Rohstoffrisiko und Volatilitätsrisiko unterteilt. Betroffen sind sowohl Handels- wie auch Bankbuchgeschäfte.
EINGESETZTE METHODEN UND INSTRUMENTE
In der Erste Group erfolgt die Schätzung von potenziellen Verlusten im Handelsbuch, die durch Marktbewegungen entstehen können, mittels der Maßzahl „Value at Risk“ (VaR). Der VaR beschreibt den maximal erwarteten Verlust bei einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (das Konfidenzintervall) während einer bestimmten Behaltedauer basierend auf einem historisch beobachteten Marktumfeld.
Für das Handelsbuch basiert die Berechnung auf der Methode der historischen Simulation mit einem einseitigen Konfidenzniveau von 99%, einer Haltedauer von einem Tag und einem historischen Simulationszeitraum von zwei Jahren.
Mittels Backtesting erfolgt eine ständige Überprüfung der Gültigkeit des internen Marktrisikomodells. Dabei wird mit einem Tag Verzögerung überprüft, ob die Modellvorhersagen über den Verlust eingetreten sind. Bei einem Konfidenzniveau von 99% soll der tatsächlich an einem bestimmten Tag aufgetretene Verlust statistisch gesehen nur zwei bis drei Mal pro Jahr (1% von ca. 250 Werktagen) den geschätzten VaR überschreiten.
144
Der VaR der Bankbuchpositionen (BB-VaR) basiert auf der ICAAP Berechnung der Erste Group, bei der 250.000 historische Szenarien mit einer theoretischen Halteperiode von 1 Jahr und einem Konfidenzniveau von 99,90% berechnet werden. Diese Methode wird ebenfalls verwendet, um einen BB-VaR mit einer Halteperiode von 1 Tag und einem Konfidenzniveau von 99% zu berechnen. Die Ergebnisse beider Berechnungen, ICAAP und BB-VaR, werden im Group ALCO regelmäßig dem Vorstand präsentiert.
Eine bekannte Einschränkung des VaR-Ansatzes ist, dass zum einen das Konfidenzniveau mit 99% beschränkt ist, zum anderen berücksichtigt das Modell nur jene Marktszenarien, die jeweils innerhalb des historischen Simulationszeitraumes beobachtet wurden, und berechnet darauf basierend den VaR für die gegenwärtigen Positionen der Bank. Um diese Einschränkungen zu berücksichtigen und um die darüber hinaus möglichen extremen Marktsituationen, die nicht durch den VaR-Ansatz abgedeckt werden, beleuchten zu können, werden in der Erste Group Stresstests durchgeführt. Diese Tests berücksichtigen insbesondere Marktbewegungen von geringer Wahrscheinlichkeit aber hoher Auswirkung.
Die Stresstests werden nach mehreren Methoden durchgeführt: für die Positionen des Handelsbuchs wird ein „Stressed VaR“ (SVaR) von der normalen VaR-Berechnung abgeleitet. Es wird aber nicht nur über die letzten zwei Jahre simuliert, sondern es wird durch Analyse eines wesentlich längeren historischen Zeitraums jene einjährige Periode identifiziert, die für die aktuelle Portfoliozusammensetzung die maßgebliche Stressperiode darstellt. Entsprechend der gesetzlichen Regelungen wird für die einjährige Stressperiode ein VaR zum Konfidenzniveau von 99% ermittelt. Dadurch wird erreicht, dass die Erste Group auch für Zeiten erhöhter Marktvolatilität einerseits ausreichend Eigenmittel für das Handelsbuch vorhält und diese Effekte andererseits auch in das Management der Handelspositionen einfließen.
Standardszenarien werden berechnet, in denen einzelne Marktfaktoren extremen Bewegungen ausgesetzt werden. Solche Szenarien werden in der Erste Group für Zinssätze, Aktienkurse, Wechselkurse und Volatilitäten berechnet. Eine Abwandlung des Konzepts der Standardszenarien sind historische Szenarien. Hier werden die Bewegungen von Risikofaktoren nach historischen Ereignissen wie „Covid-19-Krise“, „Lehman Konkurs“ und ähnlichem der Stressberechnung zugrunde gelegt. Zusätzlich werden hypothetische Stressszenarien abhängig von den aktuellen Marktentwicklungen generiert, um potenzielle negative Auswirkungen auf das Handelsbuch zu simulieren. Diese Analysen werden dem Market Risk Committee im Rahmen regelmäßiger Reports zur Verfügung gestellt. Bankbuchpositonen werden im Comprehensive Stress Test berücksichtigt.
METHODEN UND INSTRUMENTE ZUR RISIKOMINDERUNG
In der Erste Group werden Marktrisiken im Handelsbuch mittels Limits auf mehreren Ebenen gesteuert. Das Gesamtlimit auf Basis von risikogewichteten Aktiva (RWA) für das Handelsbuch wird unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und von geplanten Erträgen vom Vorstand im Rahmen des Risk Appetite Statement beschlossen, eine Aufteilung in VaR, SVaR und Sensitivitätslimits erfolgt auf Basis eines Vorschlags der Risikomanagementeinheit Trading Book Risk Management im Market Risk Committee.
Alle Marktrisikoaktivitäten des Handelsbuchs sind mit Risikolimits versehen, die in ihrer Gesamtheit mit dem RWA-Gesamtlimit konsistent sind. Das RWA-Limit wird dabei in einem Top-down-Verfahren in VaR- und SVaR-Limits übersetzt und den einzelnen Handelseinheiten zugeteilt. Dies erfolgt bis zur Ebene einzelner Handelstische. Zusätzlich werden in einem Bottom-up-Verfahren Sensitivitätslimits für die einzelnen Handelstische vergeben. Somit werden Exposures zu einzelnen Risikofaktoren limitiert und ausreichende Diversifikation gewährleistet. Diese werden dann zusammengefasst und gelten dort parallel zu den VaR- und SVaR-Limits.
Die Einhaltung der Limits wird mehrstufig überprüft: durch das zuständige lokale Risikomanagement und durch die Einheit Trading Book Risk Management. Die Überwachung der Sensitivitätslimits erfolgt sowohl während als auch am Ende jedes Handelstages. Ad-hoc Limitauswertungen können auch durch die einzelnen Handelstische oder durch das Risikomanagement angefordert werden.
Der VaR sowie der SVaR des Handelsbuchs wird täglich auf Konzernebene berechnet und an die wesentlichen Akteur:innen sowie die verantwortlichen Vorstandsmitglieder berichtet. Ein entsprechender Eskalationsprozess stellt die zeitgerechte Behandlung möglicher Limitverletzungen sicher.
Banking Book Limite für die Zinsrisikokennzahlen Economic Value of Equity, Nettozinsertrag und Pillar 2 RWA werden im Top-Down Approach von Group Banking Book Risk Management für die einzelnen Einheiten festgelegt. Die Limit Überwachung wird durch die lokalen Risikomanagementeinheiten, sowie durch Group Banking Book Risk Management durchgeführt. Im Falle einer Limit Verletzung tritt die Limit Escalation Procedure in Kraft.
ANALYSE DES MARKTRISIKOS
Die folgende Tabelle zeigt die Value at Risk-Werte (Konfidenzniveau 99%, gleichgewichtete Marktdaten, Haltedauer 1 Tag). Bankbuch- und Handelsbuchbestandteile werden ohne Diversifikation aggregiert, die Zahlen beinhalten keine Exposures die in der Standardmethode mitberücksichtigt werden (z.B. FX Risiken im Bank Buch, Spezifisches Positionsrisiko in Substanzwerten):
145
Value at Risk des Bankbuchs und des Handelsbuchs
in EUR TsdGesamtZinsenCredit SpreadWährungAktienRohstoffeVolatilität
Dez 23       
Erste Group80.75981.54516.2041.150962120784
Bankbuch74.25075.17716.204 - - - -
Handelsbuch 6.509 6.369 - 1.150 962 120 784
        
Dez 22       
Erste Group85.97687.20216.3569801.5832111.064
Bankbuch81.70582.92916.356----
Handelsbuch4.2714.273-9801.5832111.064
Zum Jahresende 2023 beträgt die Anzahl der VaR-Backtesting-Ausreißer 1 im Handelsbuch und daher hat der regulatorische Multiplikator einen Wert von 3,0. Dies ist im Vergleich zu den 6 Ausreißern zum Jahresende 2022 deutlich geringer. Das interne Modell reagierte auf die am Markt beobachtete erhöhte Volatilität und das Gesamtniveau der VaR-Werte stieg. Infolgedessen haben wir im gesamten Jahr 2023 nur einen neuen Ausreißer beobachtet. Der Ausreißer stand im Zusammenhang mit der Marktreaktion auf die Bankenkrise in den USA im März 2023.
Zinsänderungsrisiko des Bankbuchs
Zinsänderungsrisiko ist das Risiko negativer Veränderungen auf den Economic Value (Barwert) oder auf den Nettozinsertrag aufgrund von Veränderungen des Zinsumfeldes. Dieses Risiko entsteht bei Inkongruenz der Laufzeiten, der Zinsanpassungszeitpunkte, des Basisrisikos sowie des Optionsrisikos von Aktiva und Passiva einschließlich Derivate.
Zur Feststellung des Zinsrisikos werden alle Finanzinstrumente, einschließlich der außerbilanziellen, verwendet um die Auswirkung von bestimmten Zinsszenarien auf den Barwert sowie den Nettozinsertrages zu ermitteln. Limits und Grenzwerte sind für beide Sichtweisen des Zinsänderungsrisikos des Bankbuchs, die Veränderung der Barwerte sowie die Veränderungen des Nettozinsertrages implementiert. Positionen ohne vertraglich fixierte Laufzeit oder Zinsanpassung, wie beispielsweise Sichteinlagen und Überziehungen, werden modelliert. Für Positionen, bei denen die Kund:in das Recht besitzt vorzeitige Zahlungen zu tätigen, werden Vorauszahlungsmodelle angewandt.
Gemäß der internen Model Risk Management Policy wurden 2023 in der Erste Group reguläre Rekalibrierungen von Sichteinlagen und vorzeitigen Kreditrückzahlungen in allen materiellen CEE-Tochterbanken durchgeführt. Verhaltensmodelle für Kontoüberziehungen, Kreditkartenforderungen und Betriebsmittelkredite ohne Laufzeit wurden für die Erste Bank Österreich und für die Sparkassen aktualisiert. Die Rekalibrierung für Sichteinlagen und vorzeitige Kreditrückzahlungen in der Erste Bank Österreich und den Sparkassen ist für 2024 geplant.
Für die interne Risikorechnung sowie für das aufsichtsrechtliche Zinsrisikomaß wird die maximale Zinsänderung nach unten gemäß Artikel 4 (k) der EBA Regulatory Technical Standard on the supervisory outlier tests (EBA/RTS/2022/10) angewendet. Aufgrund der angestiegenen Zinsen, besonders in den Währungen EUR, USD und CZK werden diese Floors jedoch zunehmend irrelevant.
Die Berechnung der IRRBB Risikokennzahlen in BRiTA wird laufend erweitert und verbessert. Zusätzlich werden laufend die noch ausstehenden Einheiten auf die BRiTA Platform migriert, wodurch sich aufgrund der BITA Anbindung auch Verbesserungen und Standardisierungen in der Datenanlieferung ergeben. Ein großer Meilenstein 2023 war die Umstellung der Sparkassen auf BRiTA. Aufgrund der umfangreichen Testaktivitäten und der Feinabstimmung war die Auswirkung auf die Gruppen-Ergebnisse gering.
Wechselkursrisiko
Risiken aus offenen Fremdwährungspositionen sind Wechselkursrisiken, die aus einer Inkongruenz von Aktiva und Passiva oder währungsbezogenen Finanzderivaten entstehen. Im Handelsbuch können diese Risiken ihren Ursprung in kundenbezogenen Transaktionen oder dem Handel haben und unterliegen täglicher Überwachung und Steuerung. Das Fremdwährungsrisikovolumen ist durch aufsichtsrechtliche und interne Limits beschränkt. Die internen Limits für das Handelsbuch werden vom Market Risk Committee festgelegt.
Die Erste Group bewertet und steuert sonstige Risikoarten, die die Bilanz und die Ertragsstruktur der Erste Group betreffen, individuell. Das Fremdwährungsrisiko, das mit der Bewertung von Bilanzpositionen, Ergebnis, Dividenden, Beteiligungen/Nettoveranlagungen in inländischer oder fremder Währung verbunden ist, hat Auswirkungen auf das Konzernergebnis und das konsolidierte Kapital. Die Erste Group reduziert auch die negativen Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Entwicklung der Vermögenswerte (zum Beispiel als Folge der Fremdwährungskredite in CEE-Ländern, die für Kund:innen eingestellt wurden, die nicht über ein ausreichend hohes regelmäßiges Einkommen in der jeweiligen Kreditwährung verfügen).
Um die Erträge in verschiedenen Währungen zu managen, werden Hedging-Möglichkeiten diskutiert und im Group Asset Liability Committee (ALCO) entschieden. Das Asset Liability Management (ALM) schätzt zukünftige Zahlungsströme in Fremdwährung auf Basis der aktuellen Finanzergebnisse und des für die kommende Periode erstellten Budgets. Daraufhin empfiehlt das ALM dem
146
ALCO Umfang, Sicherungsniveau, Sicherungsquote und Zeitplan der zu treffenden Hedging-Maßnahmen. Die Auswirkungen der Währungsumrechnung auf das konsolidierte Kapital werden überwacht und an das ALCO gemeldet. Die Entscheidungen des ALCO werden durch das ALM umgesetzt und der Umsetzungsstand monatlich an das ALCO berichtet.
In der folgenden Tabelle sind die größten offenen Fremdwährungspositionen der Erste Group dargestellt. Die Einbeziehung struktureller Devisenpositionen in die nachstehende Tabelle ab 2022 steht im Einklang mit der EBA-Richtlinie zur Behandlung struktureller Devisen (EBA/GL/2020/09), die von Banken verlangt, Eigenmittel für Devisenpositionen zu berechnen, die aus Beteiligungen an ausländischen Tochtergesellschaften resultieren. Die Einbeziehung struktureller Devisenpositionen führt zu insgesamt deutlich höheren offenen Positionen in den Kernmarktwährungen. Die Reduktion der CZK-Position ist auf Devisenabsicherungen zurückzuführen, während der Anstieg von HUF auf Änderungen in der Kapitalstruktur bei der Erste Bank Hungary zurückzuführen ist:
Offene Fremdwährungspositionen
in EUR TausendOffene Position
Dez 23 
CZK1.813.213
RON1.471.317
HUF1.130.317
RSD413.652
MKD258.654
BAM196.395
USD84.258
GBP81.637
PLN16.053
CNH10.806
  
Dez 22 
CZK2.940.118
RON1.346.093
HUF530.802
RSD376.336
MKD227.258
BAM181.863
USD84.819
PLN25.771
GBP9.020
CHF6.093
Credit-Spread-Risiko
Das Credit-Spread-Risiko ist das Risiko der negativen Veränderung des Marktwerts von Finanzinstrumenten aufgrund von Veränderungen des Marktpreises für das Kreditrisiko, der Liquidität und der Veränderung anderer potenzieller Merkmale kreditrisikobehafteter Instrumente. Die Erste Group ist dem Credit-Spread-Risiko im Zusammenhang mit ihrem Wertpapierportfolio ausgesetzt, und zwar sowohl im Handels- als auch im Bankbuch.
Im Handelsbuch wird das Credit-Spread-Risiko für Staatsanleihen als Teil des allgemeinen Positionsrisikos im VaR bzw. SVaR des internen Modells berücksichtigt. Unternehmensanleihen werden Benchmark-Kurven, abhängig von Sektor, Rating und Währung, zugeordnet und ebenfalls im VaR und SVaR abgedeckt. Das emittentenspezifische Risiko wird in Säule 1 der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen durch die Standardmethode abgebildet. Für das spezifische Risiko des Handelsbuchs in Säule 2 wird das Credit-Spread-Risiko nach einem systematischen und einem residualen Anteil modelliert und aggregiert ausgewiesen.
Die Berechnung des Credit-Spread-Risikos für die Wertpapiere des Bankbuchs erfolgt auf Basis einer historischen Simulation. Dabei wird der maximale (hypothetische) Wertverlust, der durch Credit-Spread-Risikofaktoren über einen Zeithorizont von einem Jahr auftreten kann, ermittelt. Die Berechnung basiert auf Credit-Spread-Sensitivitäten (CR01) und als Risikofaktoren werden Asset Swap Spreads für Staatsanleihen und iTRAXX Credit Default Swap Indizes für Unternehmensanleihen verwendet. Das Ergebnis wird in den ICAAP Berechnungen verwendet, um die entsprechende Kapitalunterlegung für das Bankbuchportfolio zu ermitteln.
Für Bankbuch Positionen wird das Risiko einer Veränderung des Spreads (abgeleitet aus historischen Daten) eines Instruments unter der Annahme der gleichen Bonitätseinstufung, d. h. wie sich der Kreditspread innerhalb einer bestimmten Bonitätseinstufung/eines bestimmten Ausfallwahrscheinlichkeitsbereichs bewegt, im Bezug auf den Economic Value (Barwert) bzw. des Nettozinsertrages berechnet.
147
Hedging
Das Ziel des Marktrisikomanagements in den Bankbüchern ist die Optimierung der Risikoposition der Erste Group unter Berücksichtigung des Bilanzwerts und des erwarteten Ergebnisses. Bilanzstrukturmanagement (BSM) ist verantwortlich für die Zinsrisikosteuerung des Bankbuchs und dafür notwendige Hedges. Das Aktiv-Passiv-Komitee wird regelmäßig von BSM informiert und benötigte Beschlüsse (z.B. für strategische Positionen, die ALM Strategie, für das Pouvoir von Investments, etc.) der ALCO Mitglieder werden eingeholt.
Die „Hedging“-Aktivitäten konzentrieren sich gemäß den Zielen des Risikomanagements auf die beiden Hauptsteuerungsgrößen das Zinsergebnis einerseits und das Marktwertrisiko andererseits. Im weiteren Sinn wird unter „Hedging“ eine wirtschaftliche Aktivität zur Minderung von Risiken verstanden, die jedoch nicht zwangsläufig als Sicherungsbeziehung gemäß den relevanten IFRS-Bestimmungen berechtigt. Wenn möglich wird die Bilanzierung von „Hedges“ nach IFRS verwendet, um Bewertungsinkongruenzen aufgrund von Hedging-Aktivitäten zu vermeiden. Im Rahmen der IFRS-konformen Sicherungsbilanzierung finden „Fair Value Hedges“ und „Cashflow Hedges“ Verwendung. Zusätzlich wird die Fair Value Option zur Absicherung des Marktrisikos aus wirtschaftlicher Sicht verwendet. Der größte Teil der „Hedges“ innerhalb der Erste Group wird zur Absicherung des Zinsrisikos verwendet, der Rest zur Absicherung des Währungsrisikos.
45. Liquiditätsrisiko
LIQUIDITÄTSSTRATEGIE
2023 blieben Kundeneinlagen die primäre Refinanzierungsquelle der Erste Group. Der Anstieg des Kreditvolumens konnte vom Zufluss an Kundeneinlagen finanziert werden.
Im Bereich der Eigenemissionen emittierte die Erste Group Bank AG im Jahr 2023 EUR 6,1 Mrd (2022: EUR 6,1 Mrd). Es wurden EUR 2,7 Mrd (2022: EUR 3,4 Mrd) mittels unbesicherter Senior Preferred-Anleihen emittiert, wovon EUR 1,25 Mrd über Benchmark-Emissionen (2022: EUR 500 Mio) eingesammelt wurden. Hypothekenpfandbriefe wurden in Höhe von EUR 3,0 Mrd (2022: EUR 2,3 Mrd) emittiert, Tier 2 nachrangige Anleihen trugen EUR 400 Mio (2022: EUR 500 Mio) zum Emissionsvolumen bei. Dem standen Rückkäufe in Höhe von insgesamt EUR 49 Mio (2022: EUR 70 Mio) gegenüber. Die durchschnittliche Laufzeit der Neuemissionen 2023 betrug etwa 5,5 Jahre (2022: 6,3 Jahre).
Die Teilnahme der Erste Group an den TLTROs ist im Jahr 2023 auf EUR 6,35 Mrd (2022: EUR 15,5 Mrd) gefallen.
LIQUIDITÄTSKENNZAHLEN UND BERICHTE
Das Liquiditätsrisiko wird von der Erste Group entsprechend den Grundsätzen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht sowie den europäischen und österreichischen gesetzlichen Rahmenbedingungen Verordnung (EU) 575/2013, Verordnung (EU) 2015/61 und Kreditinstitute- Risikomanagementverordnung (KI RMV) in der jeweils aktuell gültigen Fassung betrachtet. Dementsprechend wird zwischen dem Marktliquiditätsrisiko, d.h. dem Risiko, dass die Unternehmen der Gruppe aufgrund unzureichender Markttiefe oder wegen Marktstörungen nicht in der Lage sind, eine Position zu schließen, und dem Refinanzierungsrisiko unterschieden, d.h. dem Risiko, dass die Banken in der Gruppe nicht in der Lage sein werden, erwartete oder unerwartete Verpflichtungen aus gegenwärtigen und zukünftigen Cashflows und Sicherheiten effizient zu erfüllen, ohne dadurch ihr Tagesgeschäft oder die Finanzlage der Gruppenmitglieder zu beeinträchtigen.
Das Refinanzierungsrisiko wird weiter in das Insolvenzrisiko und das strukturelle Liquiditätsrisiko gegliedert. Ersteres ist das kurzfristige Risiko, dass gegenwärtige oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht zur Gänze, zeitgerecht und auf wirtschaftlich gerechtfertigte Weise erfüllt werden können, während das strukturelle Liquiditätsrisiko das langfristige Risiko von Verlusten aufgrund einer Änderung der Refinanzierungskosten oder des Bonitätsaufschlags der Gruppe betrifft.
Die aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahlen der LCR (Liquidity Coverage Ratio) und der NSFR (Net Stable Funding Ratio) sind gut in der Erste Group verankert. Die LCR entsprechend der Verordnung (EU) 2015/61 sowie die NSFR gemäß der Verordnung (EU) 575/2013 in der jeweils aktuell gültigen Fassung werden in der Erste Group auf der bereits oben beschriebenen Plattform berechnet.
Die Berechnung der LCR findet in der Erste Group auf täglicher Basis statt, sowohl auf Ebene der Einzelinstitute als auch auf konsolidierter Gruppenebene, und wird monatlich an die Aufsicht berichtet. Weiters ist die LCR Teil des internen „Risk Appetite Statements“ (RAS). Um eine LCR zu gewährleisten, die komfortabel über dem regulatorischen Limit von 100% liegt, werden die Limits im RAS entsprechend festgelegt. Gesetzliche Ausleihungsgrenzen existieren in allen CEE Ländern, in denen die Erste Group aktiv ist. Sie beschränken Liquiditätsflüsse zwischen den Tochterbanken der Erste Group in verschiedenen Ländern und werden sowohl im „Survival Period“-Modell zur Beurteilung des Liquiditätsrisikos als auch in der Kalkulation der „Liquidity Coverage Ratio“ auf Konzernebene berücksichtigt.
148
Die NSFR wird monatlich, ebenfalls auf Ebene der Einzelinstitute sowie konsolidierter Gruppenebene berechnet und jedes Quartal an die Aufsicht berichtet. Gleich wie bei der LCR ist die NSFR Teil des internen RAS. Um eine NSFR zu gewährleisten, die komfortabel über dem regulatorischen Limit von 100% liegt, werden die Limits im RAS entsprechend festgelegt.
Das kurzfristige Liquiditätsrisiko (Insolvenzrisiko) wird durch eine „Survival Period“ Analyse (SPA) auf Einzelinstituts- und Gruppenebene gemessen und begrenzt. Diese Analyse gibt jenen maximalen Zeitraum an, den eine Bank in verschieden definierten Szenarien, darunter einer schweren kombinierten systemischen und unternehmensspezifischen Krise unter Einbeziehung von liquiden Aktiva überstehen kann. Die zugrunde liegenden Annahmen umfassen drastische Einschränkungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von kurz- und langfristigen Kapitalmarktfinanzierungen bei gleichzeitigen signifikanten Abflüssen von Kundeneinlagen. Weiters wird eine erhöhte Inanspruchnahme von Garantien und Kreditzusagen pro Kundengruppe simuliert, und der mögliche zusätzliche Abfluss von Sicherheiten aus besicherten Derivaten in Stressszenarien modelliert. Die SPA deckt einen Stresszeitraum von bis zu 12 Monaten ab. Sie wird monatlich sowohl auf Ebene der Einzelinstitute als auch auf Gruppenebene berechnet.
Die „strukturellen Liquiditäts-Gaps“ der Tochterunternehmen und des Gesamtkonzerns werden regelmäßig mittels der internen Liquiditätskennzahl „Structural Liquidity Ratio“ (STRL) berichtet und überwacht. Die STRL wird monatlich berechnet. Alle oben genannten Metriken und Berichte (LCR, NSFR, SPA und STRL) werden regelmäßig an das operative Liquiditätskomitee (OLC) sowie an den Vorstand im Zuge des Group Asset and Liability Committees (Group ALCO) berichtet. Das Konzentrationsrisiko hinsichtlich der Finanzierungsstruktur sowie der „Counterbalancing Capacity“ (CBC) wird regelmäßig überwacht und an den Regulator gemeldet. Das „Funds Transfer Pricing“ (FTP) der Erste Group wird als Steuerungsinstrument für das Management des strukturellen Liquiditätsrisikos verwendet.
METHODEN UND INSTRUMENTE ZUR RISIKOMINDERUNG
Neben der regelmäßigen Liquiditätsberichterstattung an das OLC und das Group ALCO ist das FTP-System ein weiteres wichtiges Instrument zur Steuerung des Liquiditätsrisikos innerhalb der Erste Group Bank AG und gegenüber ihren Tochterunternehmen. Da die Planung des Refinanzierungsbedarfs für das Liquiditätsmanagement von grundlegender Bedeutung ist, wird vierteljährlich eine detaillierte Übersicht über den Refinanzierungsbedarf im Planungszeitraum für die gesamte Erste Group erstellt.
Der umfassende Krisenplan der Gruppe stellt die Koordination aller in das Liquiditätskrisenmanagement involvierten Parteien im Krisenfall sicher; dieser wird laufend aktualisiert. Die Krisenpläne der Tochterunternehmen werden im Rahmen des Plans der Erste Group koordiniert.
ANALYSE DES LIQUIDITÄTSRISIKOS
Das Liquiditätsrisiko in der Erste Group wird durch folgende Methoden analysiert.
Liquiditätsdeckungsquote. Die aufsichtsrechtliche LCR wird von der Erste Group für die interne Überwachung und Steuerung der Liquiditätsposition verwendet. Um sicherzustellen, dass die LCR sowohl über dem aufsichtsrechtlichen Limit als auch dem internen Limit bleibt, überwacht die Erste Group die kurzfristigen Liquiditätszuflüsse und -abflüsse sowie die verfügbare realisierbare Liquidität (counterbalancing capacity, CBC).
Die Erste Group hat aktiv die Überschussliquidität weiter ausgebaut, dies zeigt sich in einer höheren LCR Kennzahl im Vergleich zum Vorjahr. Die Erste Group hält damit einen mehr als komfortablen Puffer weit über den internen und externen Limiten hinaus.
Liquiditätsdeckungsquote
in EUR MioDez 22Dez 23
Liquiditätspuffer72.87781.843
Netto-Liquiditätsabfluss52.82553.356
Liquiditätsdeckungsquote138,0%153,4%
Strukturelle Liquiditäts-Gaps. Die langfristige Liquiditätsposition wird mittels struktureller Liquiditäts-Gaps auf Basis vertraglicher und teilweise modellierter Cashflows aller liquiditätsrelevanter Positionen der Bilanz (sowohl on- als auch off-balance) gesteuert. Sie wird für jede vom Volumen her relevante Währung einzeln berechnet.
Grundsätzlich werden die Cashflows auf Basis der vertraglichen Fälligkeiten bzw. entsprechend dem Tilgungsplan den Laufzeitbändern zugeordnet. Alle Kundenprodukte mit unbestimmter Laufzeit (z.B. Sichteinlagen und Kontokorrentbestände) werden entsprechend einem Abreifungsprofil, basierend auf dem statistisch beobachteten Kundenverhalten, dargestellt.
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Der weitere Ausbau des Liqiditätspuffers hat analog zur LCR auch eine positive Entwicklung sichtbar im ersten Jahr des strukturellen Liquiditäts-Gap.
Strukturelles Liquiditäts-Gap
0-12 Monate1-3 Jahre3-5 Jahre> 5 Jahre
in EUR MioDez 22Dez 23Dez 22Dez 23Dez 22Dez 23Dez 22Dez 23
Liquiditäts-Gap 10.85714.9187.8291.1342.076-1.680-25.452-20.601
Ein Überhang der Aktiva wird mit positivem Vorzeichen, ein Überhang der Passiva mit negativem Vorzeichen dargestellt. Zuflüsse aus liquiden Wertpapieren in der Höhe von EUR 56 Mrd (2022: EUR 42 Mrd), die als Sicherheit bei den jeweiligen für die Erste Group zugänglichen Zentralbanken verwendet werden können, werden nicht mit der vertraglichen Fälligkeit, sondern im ersten Laufzeitband berücksichtigt.
Realisierbare Liquidität. Die Erste Group beobachtet regelmäßig ihre realisierbare Liquidität, die aus dem Kassenbestand, den Überschussreserven bei Zentralnotenbanken, sowie aus unbelasteten zentralbankfähigen Aktiva und anderen liquiden Wertpapieren besteht. Die Auswirkungen von Repo- und Reverse Repo-Geschäften sowie von Wertpapierleihegeschäften sind entsprechend berücksichtigt. Diese Aktiva können kurzfristig mobilisiert werden, um potenzielle Abflüsse in einer Krise zu kompensieren. Die Restlaufzeit wurde im Vergleich zum Vorjahr von “bis 1 Woche, 1 Woche 1 Monat, 1-3 Monate, 3-6 Monate, 6-12 Monate” zu „bis 3 Monat, 3-12 Monate, 1-5 Jahre, >5 Jahre ” geändert.
Terminstruktur der realisierbaren Liquidität
in EUR Miobis 3 Monat3-12 Monate1-5 Jahre> 5 Jahre
Dez 23    
Kassenbestand, Überschussreserven33.705000
Liquide Aktiva45.202-7.110-20.206-17.886
Andere zentralbankfähige Aktiva14.8273.024-10.606-7.246
davon nicht platzierte Pfandbriefe10.2741.098-8.766-2.605
davon Kreditforderungen4.2141.1400-5.354
Belastungskapazität93.734-4.086-30.812-25.131
     
Dez 22    
Kassenbestand, Überschussreserven8.743000
Liquide Aktiva37.473-6.061-16.641-14.770
Andere zentralbankfähige Aktiva2.6828.208-3.065-7.825
davon nicht platzierte Pfandbriefe586.676-3.721-3.012
davon Kreditforderungen1.5611.5912.109-5.261
Belastungskapazität48.8982.147-19.707-22.595
Die Zahlen in der obigen Tabelle zeigen die Summe der möglichen realisierbaren Liquidität in einem „Going Concern“ unter Berücksichtigung von Abschlägen der Zentralbanken. In einem Krisenszenario können widrige Marktentwicklungen das Gesamtvolumen reduzieren. Die ursprünglich verfügbare Liquidität auf Konzernebene wird durch weitere Abschläge reduziert. Negative Zahlen stellen fällige Positionen der verfügbaren Liquiditätsreserve dar. Positive Zahlen mit Termin über drei Monate sind Positionen, die nicht unmittelbar als realisierbare Liquidität zur Verfügung stehen.
Eine Verschiebung von Zentralbankkrediten in Exzess der Mindestreserve hat stattgefunden, weiters wurde der Puffer in hochliquiden Aktiva der Stufe 1 inklusive gedeckten Schuldverschreibungen stark ausgebaut. Zusätzlich führte die Rückzahlung des TLTRO im Laufe des Jahres 2023 zu einem Anstieg der nicht platzierte Pfandbriefe, die vorher blockiert waren.
150
Finanzielle Verbindlichkeiten. In der folgenden Tabelle werden die Laufzeiten von vertraglich festgelegten, nicht diskontierten Kapitalzahlungen finanzieller Verbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen dargestellt. Analog zur vorherigen Tabelle, die Restlaufzeit wurde im Vergleich zum Vorjahr von “bis 1 Monat, 1-12 Monate, 1-5 Jahre, > 5 Jahre” zu “bis 3 Monat, 3-12 Monate, 1-5 Jahre, >5 Jahre” geändert. In der Finanzbericht per Jahresende 2022 die Buchwerte von Nicht-bevorrechtigte vorrangige Anleihen wurden in der Kategorie „Nachrangige Verbindlichkeiten“ inkludiert. Aufgrund der Änderung der Rechnungslegung ab Jahresende 2023 sind Nicht-bevorrechtigte vorrangige Anleihen nun in der Kategorie „Verbriefte Verbindlichkeiten“ enthalten und die Buchwerte per 2022 wurden dementsprechend geändert.
Finanzielle Verbindlichkeiten
in EUR MioBuchwerteVertragliche Cashflowsbis 3 Monat3-12 Monate1-5 Jahre> 5 Jahre
Dez 23      
Nicht-derivative Verbindlichkeiten299.486312.728236.30116.67140.21219.544
Einlagen von Kreditinstituten 22.91127.93213.4005.5356.2152.783
Einlagen von Kunden 232.815236.578222.0457.3335.6261.574
Verbriefte Verbindlichkeiten39.19542.9135243.55326.79212.044
Nachrangige Verbindlichkeiten4.5655.3053312511.5803.144
Derivative Verbindlichkeiten1.9003.8113679002.291253
Derivative Verbindlichkeiten mit genetteten Cash-Flows-3.4062187662.163260
Derivative Verbindlichkeiten mit Brutto-Cash-Flows (netto)-404149134128-6
Abflüsse-66.18053.6715.1596.485865
Zuflüsse--65.776-53.522-5.025-6.357-871
Eventualverbindlichkeiten-66.77966.779---
Finanzgarantien-8.2888.288---
Zusagen-58.49158.491---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten2.1992.1992.199---
Gesamt303.584385.517305.64617.57142.50219.798
       
Dez 22      
Nicht-derivative Verbindlichkeiten288.697301.416227.72718.84434.36120.484
Einlagen von Kreditinstituten 28.82133.1738.2929.81512.0263.041
Einlagen von Kunden 223.973229.398216.9476.9584.3801.113
Verbriefte Verbindlichkeiten30.96733.8182.3261.62516.12013.747
Nachrangige Verbindlichkeiten4.9365.0271624461.8352.583
Derivative Verbindlichkeiten2.9995.9053771.1093.540878
Derivative Verbindlichkeiten mit genetteten Cash-Flows-4.8771217363.181839
Derivative Verbindlichkeiten mit Brutto-Cash-Flows (netto)-1.02825637335939
Abflüsse-77.79863.5487.8655.727658
Zuflüsse--76.770-63.292-7.491-5.367-619
Eventualverbindlichkeiten-63.79263.792---
Finanzgarantien-7.6437.643---
Zusagen-56.15056.150---
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten1.6871.6871.687---
Gesamt293.383372.800293.58319.95337.90121.362
Die nicht-derivativen Verbindlichkeiten setzen sich Ende 2023 aus 72% EUR, 17% CZK, 4% RON, 3% USD, und die restlichen 4% aus anderen Währungen zusammen (2022: 69% EUR, 17% CZK, 4% RON, 4% USD, und die restlichen 6% andere Währungen).
Abflüsse aus besicherten Derivaten werden im Rahmen von internen Stresstests, basierend auf einem „historical lookback“ Ansatz berechnet. Im Szenario einer schweren Namens- und Marktkrise zum 31. Dezember 2023 wurde ein möglicher gestresster Abfluss in Höhe von EUR 2 Mrd (2022: EUR 2 Mrd) ermittelt.
Das Volumen von täglich fälligen Einlagen von Kund:innen lag am 31. Dezember 2023 bei EUR 161 Mrd (2022: EUR 172 Mrd). Nach Kundensegmenten verteilten sich die täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kund:innen zum 31. Dezember 2023 wie folgt: 65% private Haushalte, 20% Klein- und Mittelbetriebe, 8% größere Unternehmen, 4% öffentliche Hand und 3% Finanzinstitute (2022: 63% private Haushalte, 21% Klein- und Mittelbetriebe, 8% größere Unternehmen, 4% öffentliche Hand und 4% Finanzinstitute).
151
46. Operationelles Risiko
In Übereinstimmung mit Artikel 4 Absatz 1 Nummer 52 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) definiert die Erste Group das operationelle Risiko (OpRisk) als das Risiko von Verlusten, die durch Personen, unzureichenden oder fehlerhaften internen Prozessen und Systemen oder aus externen Ereignissen, einschließlich rechtlicher Risiken, entstehen. Nichtfinanzielle Risiken (NFR) umfassen sowohl operationelles Risiko als auch Reputationsrisiko. Der operationelle Risikoappetit der Erste Group legt die Limits und Eskalationsstufen im Einklang mit der Risikostrategie des Konzerns für das Eingehen von Risiken im Rahmen der Geschäftstätigkeit fest. Das OpRisk Regelwerk ist ein modularer, vernetzter und umfassender Ansatz, der in das Steuerungs- und Risikomanagementsystem der Banken und des Konzerns integriert ist. Das OpRisk Regelwerk erfüllt das interne Risikomanagement und externe regulatorische Anforderungen.
ORGANISATION UND GOVERNANCE
Die Aufgaben des Operationellen Risikomanagements sind als „three lines defence model“ definiert. Das tägliche Management des operationellen Risikos liegt in der Hauptverantwortung des Linienmanagements. Das Linienmanagement ist verantwortlich für Identifizierung, Bewertung und Management des Risikos von Produkten, Aktivitäten, Prozessen und Systemen durch Verwendung von operationellen Risikomanagementinstrumenten. Die Organisationseinheit „Group Operational und Non-Financial Risk“ steuert unabhängig das konzernweite Management des operationellen Risikos, identifiziert und berichtet über Risiken auf Konzernebene. Die NFR Funktion definiert das NFR Rahmenwerk, fördert ein konsistentes System für den Konzern, entwickelt und wartet das Kapitalmodell.
Das Regional Operational Conduct Committee (ROCC) entscheidet strategische Themen basierend auf dem NFR Reporting, dient als Abstimmungsplattform für Risikoentscheidungen betreffend nichtfinanziellen Risiken und entscheidet über Eskalationen an das Holding Board der Erste Group.
NICHTFINANZIELLES RISIKO REGELWERK UND QUANTIFIZIERUNG
Die Erste Group verwendet seit 2009 den Advanced Measurement Approach (AMA) und teilweise den Basic Indicator Approach (BIA).
Das OpRisk Regelwerk besteht im AMA aus verschiedenen Elementen. Die Risikoidentifikation erfolgt durch die Erfassung interner Verlustdaten und Key Risk Indicators (KRI) zur Messung der Änderungen des Risikoniveaus. Risikoindikatoren werden periodisch überprüft, um Risikopotenziale für Verluste frühzeitig zu erkennen. Der Prozess der Risikoidentifizierung umfasst einen fortlaufenden Mechanismus zur Identifizierung neuer Risikotypen, Risikotreiber und zunehmende Risiken. Die Risikobewertung ist ein fortlaufender Prozess im Linienmanagement, das proaktiv relevante nichtfinanzielle Risiken identifiziert, analysiert und die Wirksamkeit der Kontrollen zur Minderung dieser Risiken bewertet. Dies gilt sowohl für den Betrieb als auch für die Änderung der Bankprozesse (z. B. Zulassung neuer Produkte, Outsourcings). Das Linienmanagement bewertet die Risiken entsprechend des Risikoappetits und meldet die Restrisiken an die Geschäftsleitung oder Risikoausschüsse zur Risikosteuerung. Das akzeptierte Niveau der nicht finanziellen Risken wird anhand einer Risikoskalierungsmatrix ermittelt, die die Grenzen des von der Erste Group tolerierten operationellen Restrisikos festlegt. Die Risikoüberwachung von Korrekturmaßnahmen erfolgt regelmäßig. Die regelmäßige Risikoberichterstattung bietet detaillierte Informationen für die Geschäfts- und Risikomanagementeinheiten, die Geschäftsleitung und den Vorstand, allen voran der vierteljährlichen Group Risk Report, der über die jüngsten Verluste, die Verlustentwicklung, qualitative Informationen aus der Risiko- und Kontroll-Selbsteinschätzung, NFR-Entscheidungen, Risikoindikatoren, Schlüsselkennzahlen und den VaR der Erste Group für operationelle Risiken informiert. Institute, die dem Basic Indicator Approach (BIA) folgen, haben interne Instrumente zur Erfassung von Verlustdaten, zur Zulassung neuer Produkte und Auslagerungen implementiert.
Die Erste Group misst die regulatorischen und wirtschaftlichen Kapitalanforderungen für operationelle Risiken anhand des AMA Ansatzes für 14 Institute. Der Rest des Konzern nutzt BIA auf Konzernebene. Die Grundlage für die Berechnung der BIA Kapitalanforderung ist der Dreijahresdurchschnitt des Bruttoeinkommens, der mit einem Pauschalsatz von 15% multipliziert wird. Gemäß AMA wird das erforderliche Kapital anhand eines internen VaR-Modells unter Berücksichtigung interner Daten, externer Daten (Operational Riskdata eXchange Association Konsortialdaten), Szenarioanalyse, Geschäftsumfeld und interner Risikokontrollfaktoren berechnet. Die AMA-Kapitalberechnung basiert auf dem Verlustverteilungsansatz. Die einzelnen Verteilungen der Schadenhäufigkeit und des Schadenschweregrads werden berechnet und mit Hilfe der Monte-Carlo-Simulation zur Verlustverteilung ermittelt.
Darüber hinaus erhielt die Erste Group die Genehmigung, das Konzernversicherungsprogramm einschließlich der firmeneigenen Versicherungstochter (Erste Reinsurance s.a.) für den Risikotransfer und die Berücksichtigung als “Mitigant” in der Kapitalanforderungsberechnung im Rahmen des AMA zu nutzen.
152
Langfristige Vermögenswerte und sonstige Aktiva
47. Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
SACHANLAGEN
Sachanlagen werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear auf die Restwerte abgeschrieben. Abschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“, Wertminderungen in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude
30-50
Umbauten auf eigenen und fremden Liegenschaften
15-50
Betriebs- und Geschäftsausstattung
4-10
Personenkraftwagen
4-8
IT-Hardware
4-6
Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Gewinne oder Verluste aus Wertminderungen oder Wertaufholungen und aus der Ausbuchung des Vermögenswerts (ermittelt als Differenz zwischen dem Nettoerlös aus der Veräußerung und dem Buchwert des Vermögenswerts), werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien (Grundstücke oder Gebäude oder Teile von Gebäuden oder beides), die zur Vermietung und Verpachtung und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden in der Bilanz in dem Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ erfasst.
Der Mietertrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen“ erfasst. Die Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“ ausgewiesen. Die lineare Abschreibung erfolgt auf Basis der Nutzungsdauer. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von als Finanzinvestition gehaltenen Gebäuden bewegt sich in der Bandbreite von 15 bis 100 Jahren. Sowohl Wertminderungen als auch Zuschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ dargestellt.
WERTMINDERUNGEN
Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt auf individueller Ebene des Vermögenswerts, wenn der Vermögenswert Mittelzuflüsse generiert, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte sind. Ein typisches Beispiel sind als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Ansonsten erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE), der der Vermögenswert angehört.
153
ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
BGA/ sonstige Sachanlagen
IT-Anlagen (Hardware)
Sonstige Mobilien
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Jän 22
2.498
945
593
479
4.515
1.736
Zugänge
81
81
81
46
290
107
Abgänge
-60
-57
-83
-71
-270
-16
Unternehmenserwerb
11
0
0
0
11
0
Unternehmensabgang
0
0
0
-150
-150
-2
Umklassifizierung
16
11
1
0
28
-28
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
-25
-2
-1
0
-28
-11
Währungsumrechnungen
17
2
1
5
24
1
Dez 22
2.538
980
591
309
4.419
1.788
Zugänge
105
81
85
53
324
157
Abgänge
-76
-64
-60
-46
-246
-26
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
0
0
0
0
-1
0
Umklassifizierung
-60
-1
3
-1
-58
70
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
-12
0
0
0
-12
0
Währungsumrechnungen
-15
-2
-1
-3
-22
-2
Dez 23
2.481
994
617
312
4.405
1.987
KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
Eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR MioEigengenutzte Grundstücke und GebäudeBGA/ sonstige SachanlagenIT-Anlagen (Hardware)Sonstige MobilienSachanlagenAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Jän 22-1.084-651-415-190-2.340-484
Planmäßige Abschreibungen-71-54-63-39-228-27
Abgänge305082502138
Unternehmenserwerb000000
Unternehmensabgang10036372
Außerplanmäßige Abschreibungen-16-200-19-17
Wertaufholungen 300031
Umklassifizierung-7000-77
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte9110115
Währungsumrechnungen -8-10-3-12-2
Dez 22-1.143-658-396-145-2.342-506
Planmäßige Abschreibungen -72-57-69-33-231-29
Abgänge5660572720110
Unternehmenserwerb000000
Unternehmensabgang000000
Außerplanmäßige Abschreibungen-20-10-1-23-4
Wertaufholungen17000173
Umklassifizierung 2100021-30
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte900090
Währungsumrechnungen 9212142
Dez 23-1.123-655-407-150-2.334-554
RESTBUCHWERTE
Eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR MioEigengenutzte Grundstücke und GebäudeBGA/ sonstige SachanlagenIT-Anlagen (Hardware)Sonstige MobilienSachanlagenAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Dez 221.3953221961642.0771.281
Dez 231.3583402111622.0701.433
154
Nutzungsrechte: Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR MioEigengenutzte Grundstücke und GebäudeBGA/ sonstige SachanlagenIT-Anlagen (Hardware)Sonstige MobilienSachanlagenAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Dez 22518401854191
Dez 23509502053491
Gesamte Restbuchwerte
in EUR MioEigengenutzte Grundstücke und GebäudeBGA/ sonstige SachanlagenIT-Anlagen (Hardware)Sonstige MobilienSachanlagenAls Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Dez 221.9133271961822.6181.372
Dez 231.8683452111812.6051.524
Details zu den in der Bilanz aktivierten Nutzungsrechten aus Leasingverträgen, bei denen die Erste Group Leasingnehmerin ist, werden in Note 51 Erste Group als Leasingnehmerin beschrieben.
Im Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ sind Buchwerte von Immobilien, die im Rahmen von Operating Leasing-Verträgen vermietet werden, in Höhe von EUR 1.468 Mio (2022: EUR 1.301 Mio) enthalten. Buchwerte in Höhe von EUR 674 Mio (2022: EUR 596 Mio) sind mit Hypotheken belastet, Buchwerte in Höhe von EUR 716 Mio (2022: EUR 636 Mio) unterliegen dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) und damit auch den entsprechenden Regelungen im Hinblick auf Nutzung und Verkauf dieser Immobilien. Im Buchwert der sonstigen Sachanlagen sind Buchwerte enthalten, die im Rahmen von Operating Leasing-Verträgen in Höhe von EUR 200 Mio (2022: EUR 211 Mio) vermietet werden.
In der Berichtsperiode wurden während der Erstellung von Sachanlagen und von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien Ausgaben in Höhe von EUR 87 Mio (2022: EUR 89 Mio) in deren Buchwerten erfasst. Die vertraglichen Verpflichtungen für den Kauf von Sachanlagen belaufen sich auf EUR 5 Mio (2022: EUR 17 Mio).
Von den außerplanmäßigen Abschreibungen der eigengenutzten Grundstücke und Gebäude in 2023 entfallen EUR 13 Mio auf Gebäude und Grundstücke von Tochtergesellschaften in Tschechien (2022: EUR 14 Mio). Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese wertgeminderten Vermögenswerte belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 23 Mio (2022: EUR 14 Mio).
Zum 31. Dezember 2023 belief sich der Fair Value der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien mit einem Buchwert von EUR 1.524 Mio (2022: EUR 1.372 Mio) auf EUR 1.962 Mio (2022: EUR 1.597 Mio) und wird als Level 3 der Fair-Value-Hierarchie eingestuft.
Die Fair Values von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden von Expert:innen mit entsprechender fachlicher Qualifikation ermittelt. Für gewerblich genutzte Immobilien in Österreich und CEE, die sich über österreichische Unternehmen im Besitz der Erste Group befinden, wird der Fair Value basierend auf Bewertungsgutachten festgelegt, die zu einem großen Teil, jedoch nicht vollständig, auf beobachtbaren Marktdaten (wie z.B. Verkaufspreis pro Quadratmeter, berechnet nach aktuellen, beobachtbaren Marktransaktionen für ähnliche Vermögenswerte) beruhen. Für alle übrigen Immobilien, die sich über Tochtergesellschaften in CEE im Besitz der Erste Group befinden, werden die Bewertungen hauptsächlich mittels des Vergleichswert- und Ertragswertverfahrens durchgeführt. Grundlagen sind ein Vergleich und eine Analyse von entsprechend vergleichbaren Vermögensanlagen- und Miettransaktionen, zusammen mit einem Nachweis der Nachfrage in der Nähe der jeweiligen Immobilie. Die Merkmale von derartigen vergleichbaren Transaktionen werden unter Berücksichtigung von Größe, Lage, Konditionen, Verpflichtungen und anderen materiellen Faktoren auf den Vermögenswert angewendet.
48. Immaterielle Vermögenswerte
Die immateriellen Vermögenswerte der Erste Group umfassen Firmenwert (siehe Note 57 Tochterunternehmen), Software, Kundenstock, und sonstige immaterielle Vermögenswerte.
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer unter Anwendung der linearen Methode abgeschrieben. Die Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“ erfasst.
155
Nutzungsdauer in Jahren
Computersoftware
4-10
Kundenstock
10-20
WERTMINDERUNGEN VON FIRMENWERTEN UND SONSTIGEN IMMATERIELLEN VERMÖGENSWERTEN
Im Normalfall generieren immaterielle Vermögenswerte Mittelzuflüsse, die nicht weitestgehend unabhängig von Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte sind. Daher wird die Werthaltigkeitsprüfung auf Ebene der ZGE durchgeführt, zu der der immaterielle Vermögenswert gehört. Alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE), denen ein Firmenwert zugeordnet wurde, werden jährlich im November einer Werthaltigkeitsüberprüfung unterzogen. Sollte es während des laufenden Geschäftsjahres Indikatoren für eine Wertminderung geben, wird eine zusätzliche Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt.
Für die ZGEs in der Erste Group basiert der erzielbare Betrag zur Bestimmung des potenziellen Wertminderungsverlusts typischerweise auf dem Nutzungswert. Der Nutzungswert ist der Barwert der künftigen Cashflows, die voraussichtlich aus der ZGE abgeleitet werden. Die Berechnung startet mit der Schätzung der zukünftigen Gewinne, die an die Aktionär:innen ausgeschüttet werden können. Dabei kommen für die ZGEs geplanten und vom Management der Tochtergesellschaften beschlossenen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisse zum Einsatz. Der Planungszeitraum liegt bei fünf Jahren. Die Ergebnisprognosen über den Planungszeitraum hinaus werden aus dem prognostizierten Ergebnis für das letzte Jahr der Planungsperiode und einer langfristigen Wachstumsrate abgeleitet (ewige Rente). Der Barwert dieser ewigen Rente, der eine stabile Wachstumsrate zugrunde liegt (terminal value), berücksichtigt makroökonomische Parameterschätzungen und wirtschaftlich nachhaltige Zahlungsströme für jede ZGE.
Bestimmt werden die Zahlungsströme durch Abzug der geänderten Kapitalerfordernisse hervorgerufen durch Schwankungen der risikogewichteten Aktiva von den geschätzten zukünftigen Erträgen. Die Kapitalerfordernisse wurden als Zielgröße für die Kernkapital-Quote definiert, die den erwarteten künftigen Eigenkapital-Mindestanforderungen entspricht.
Die Diskontierungszinssätze berücksichtigen spezifische Risiken der ZGE und wurden auf Basis des Capital Asset Pricing-Modells (CAPM) ermittelt. Entsprechend dem CAPM setzen sich die Diskontierungszinssätze aus einem risikolosen Zinssatz und einer Marktrisikoprämie, multipliziert mit einem Faktor für das systematische Risiko (Betafaktor), zusammen. Darüber hinaus wurde für die Berechnung der Diskontierungszinssätze eine länderspezifische Risikozuschlagskomponente berücksichtigt. Die zur Ermittlung der Diskontierungszinssätze herangezogenen Werte wurden basierend auf externen Informationen festgelegt.
Ist der erzielbare Betrag einer ZGE niedriger als deren Buchwert, ergibt sich eine Wertminderung in Höhe dieser Differenz, die in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst wird.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit nichtfinanzieller Vermögenswerte ist im Abschnitt „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“ im Kapitel „Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen“ dargelegt.
156
Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR MioFirmenwerteKundenstockEntgeltlich erworbene SoftwareSelbst erstellte Software im KonzernSonstiges (Lizenzen, Patente, etc.)Gesamt
Jän 226601591.7635853433.510
Zugänge120131429194
Abgänge00-86-9-16-111
Unternehmenserwerb000000
Unternehmensabgang 00-100-1
Umklassifizierung 004-400
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte00-100-1
Währungsumrechnungen -1-25014
Dez 226711571.8156143383.596
Zugänge001733316221
Abgänge-90-74-6-3-91
Unternehmenserwerb000000
Unternehmensabgang00-100-1
Umklassifizierung006-9-9-12
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte000000
Währungsumrechnungen 11-110-2-11
Dez 236631581.9086323413.701
Kumulierte Abschreibung
in EUR MioFirmenwerteKundenstockEntgeltlich erworbene SoftwareSelbst erstellte Software im KonzernSonstiges (Lizenzen, Patente, etc.)Gesamt
Jän 22-110-124-1.284-356-274-2.148
Planmäßige Abschreibungen0-7-108-62-22-200
Abgänge0085916110
Unternehmenserwerb000000
Unternehmensabgang001001
Außerplanmäßige Abschreibungen-50-300-9
Wertaufholungen000000
Umklassifizierung 000000
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte001001
Währungsumrechnungen 02-50-1-4
Dez 22-115-129-1.313-409-282-2.248
Planmäßige Abschreibungen0-7-103-64-24-197
Abgänge50686281
Unternehmenserwerb000000
Unternehmensabgang001001
Außerplanmäßige Abschreibungen-90-330-1-43
Wertaufholungen000000
Umklassifizierung 004059
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte000000
Währungsumrechnungen0-18019
Dez 23-118-138-1.368-467-297-2.388
Restbuchwerte
in EUR MioFirmenwerteKundenstockEntgeltlich erworbene SoftwareSelbst erstellte Software im KonzernSonstiges (Lizenzen, Patente, etc.)Gesamt
Dez 2255627502205561.347
Dez 2354420540165441.313
Die vertraglichen Verpflichtungen für den Kauf bzw. den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten belaufen sich auf EUR 3 Mio (2022: EUR 3 Mio). Im Posten Kundenstock wird zum 31. Dezember 2023 der Kundenstock der Ringturm Kapitalanlagegesellschaft m.b.H in Höhe von EUR 20 Mio (2022: EUR 24 Mio) ausgewiesen. Der verbleibende Abschreibungszeitraum des Kundenstocks der Ringturm Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. beträgt 4,8 Jahre.
157
FIRMENWERTE
Im Berichtsjahr gab es eine außerplanmäßige Abschreibung des Firmenwertes der Commerzbank Zrt. in Höhe von EUR 9 Mio.
Der Firmenwert der Česká spořitelna a.s. („CSAS“) wurde während 2023 quartalsweise auf objektive Hinweise für eine mögliche Wertminderung geprüft. Der jährliche Wertminderungstest wurde für den Firmenwert per 31. Oktober 2023 durchgeführt. Wegen der noch immer erhöhten Planungsunsicherheit bedingt durch das nach wie vor instabile wirtschaftliche Umfeld aufgrund mehrerer globalen Konflikte (Israel, Ukraine)hat die Erste Group für den Wertminderungstest, wie auch im Vorjahr, ein weiteres Planungsszenario abgeleitet. Zusätzlich zum Basisszenario, das als wahrscheinlichstes Szenario mit 60% Wahrscheinlichkeit gewichtet wurde, wurde auch ein Downside Szenario mit 40% Wahrscheinlichkeitsgewichtung definiert. Der erzielbare Betrag war höher als der Buchwert, sodass keine Wertminderung erforderlich war.
158
Buchwerte und wesentliche Parameter der Werthaltigkeitsprüfung per Tochtergesellschaft (zahlungsmittelgenerierende Einheit) für wesentlichen Firmenwerte
 CSAS
Buchwert des Firmenwerts zum 1. Jänner 2023 (in EUR Mio)544
Effekt aus der Währungsumrechnung für das Jahr 2023 (in EUR Mio)0
Grundlage, auf der der erzielbare Betrag bestimmt worden istNutzungswert (basierend auf dem Discounted Cashflow-Modell)
Wesentliche Zinssatz-Parameter des Discounted Cashflow-ModellsRisikoloser Zinssatz, langfristige Wachstumsrate, β Faktor, Marktrisikoprämie
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des risikolosen Zinssatzes Der risikolose Zinssatz für alle relevanten ZGE der Erste Group wurde mit 3,02% p.a. festgelegt und basiert auf relevanten Finanzstatistiken, die von der Deutschen Bundesbank zum Stichtag 31. Oktober 2023 veröffentlicht wurden.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der langfristigen WachstumsrateFür nicht-österreichische ZGE (CEE): Die langfristige Wachstumsrate wurde mit 3% gedeckelt und spiegelt das empfohlene Cap-Level für die langfristige Wachstumsrate wieder, wie im Bericht der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA/2013/2 „European Enforcers Review of Impairment of Goodwill and Other Intangible Assets in IFRS Financial Statements“ veröffentlicht.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des β-FaktorsFestgelegt als Median aus den verschuldeten β-Faktoren einer „Peer Group“ von ausgewählten, repräsentativen Banken, die vergleichbar mit den getesteten Banken (ZGE) sind; wie von Capital IQ zum Stichtag 31. Oktober 2023 veröffentlicht
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der MarktrisikoprämieFestgelegt mit 6,57%, für relevante ZGE der Erste Group; Basis dafür ist eine veröffentlichte Empfehlung der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder
Zeitraum, für den Cashflows geplant sind (Jahre)5 Jahre (2024 - 2028); Extrapolation der ewigen Rente basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate
Abzinsungssatz, für die Diskontierung der prognostizierten Cashflows (vor Steuern)14,2%
Der zugewiesene Wert zum β-Faktor 1,19
Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Wertminderungsaufwendungen für das Jahr 2023 (in EUR Mio)0
Buchwert des Firmenwerts zum 31. Dezember 2023nach Wertminderung (in EUR Mio)544
Buchwert des Firmenwerts zum 1. Jänner 2022 (in EUR Mio)544
Effekt aus der Währungsumrechnung für das Jahr 2022 (in EUR Mio)0
Grundlage, auf der der erzielbare Betrag bestimmt worden istNutzungswert (basierend auf dem Discounted Cashflow-Modell)
Wesentliche Zinssatz-Parameter des Discounted Cashflow-ModellsRisikoloser Zinssatz, langfristige Wachstumsrate, β Faktor, Marktrisikoprämie
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des risikolosen Zinssatzes Der risikolose Zinssatz für alle relevanten ZGE der Erste Group wurde mit 2,16% p.a. festgelegt und basiert auf relevanten Finanzstatistiken, die von der Deutschen Bundesbank zum Stichtag 31. Oktober 2022 veröffentlicht wurden.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der langfristigen WachstumsrateFür nicht-österreichische ZGE (CEE): Die langfristige Wachstumsrate wurde mit 3% gedeckelt und spiegelt das empfohlene Cap-Level für die langfristige Wachstumsrate wieder, wie im Bericht der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA/2013/2 „European Enforcers Review of Impairment of Goodwill and Other Intangible Assets in IFRS Financial Statements“ veröffentlicht.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des β-FaktorsFestgelegt als Median aus den verschuldeten β-Faktoren einer „Peer Group“ von ausgewählten, repräsentativen Banken, die vergleichbar mit den getesteten Banken (ZGE) sind; wie von Capital IQ zum Stichtag 31. Oktober 2022 veröffentlicht
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der MarktrisikoprämieFestgelegt mit 7,77%, für relevante ZGE der Erste Group; Basis dafür ist eine veröffentlichte Empfehlung der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder
Zeitraum, für den Cashflows geplant sind (Jahre)5 Jahre (2023 - 2027); Extrapolation der ewigen Rente basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate
Abzinsungssatz, für die Diskontierung der prognostizierten Cashflows (vor Steuern)16,1%
Der zugewiesene Wert zum β-Faktor 1,18
Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Wertminderungsaufwendungen für das Jahr 2022 (in EUR Mio)0
Buchwert des Firmenwerts zum 31. Dezember 2022nach Wertminderung (in EUR Mio)544
Bei ZGE, die außerhalb der Eurozone liegen, wurde bei der Ermittlung der Abzinsungssätze, die auf die 2024-2028 Cashflow-Prognosen anzuwenden sind, ein Zuschlag in Höhe des jeweiligen Inflationsdifferentials berücksichtigt.
159
Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse zeigt, in welchem Ausmaß die Parameter im angewendeten Cashflow-Modell variieren können, damit der kalkulierte erzielbare Betrag der Einheit dem zugehörigen Buchwert entspricht:
Dez 23CSAS
Betrag, um den der erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt/unterschreitet (in EUR Mio)2.499
Veränderung des risikolosen Zinssatzes, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)432
Veränderung der langfristigen Wachstumsrate, die dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte) -4.581
Veränderung des β-Faktors, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Koeffizienz-Punkt)0,658
Veränderung der Marktrisikoprämie, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)364
  
Dez 22 
Betrag, um den der erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt/unterschreitet (in EUR Mio)2.715
Veränderung des risikolosen Zinssatzes, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)528
Veränderung der langfristigen Wachstumsrate, die dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte) -5.223
Veränderung des β-Faktors, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Koeffizienz-Punkt)0,680
Veränderung der Marktrisikoprämie, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)448
49. Sonstige Vermögenswerte
in EUR MioDez 22Dez 23
Vorauszahlungen135135
Vorräte9498
Übrige Vermögenswerte1.003742
Sonstige Vermögenswerte1.232976
Unter den Vorräten werden vor allem Immobilien-Projektentwicklungen und zurückgenommene Vermögenswerte (hauptsächlich Immobilien) ausgewiesen.
Wertminderungen von Vorräten, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurden, belaufen sich auf EUR 2 Mio (2022: EUR 2 Mio). Der Buchwert der zum Fair Value abzüglich Veräußerungskosten angesetzten Vorräte beträgt EUR 29 Mio (2022: EUR 23 Mio). Vorräte in Höhe von EUR 21 Mio (2022: EUR 9 Mio) wurden in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst.
TREUHANDVERMÖGEN
Die Erste Group bietet Treuhandgeschäfte und sonstige treuhänderische Leistungen an, bei denen sie im Namen von Kund:innen Vermögenswerte hält oder investiert. Treuhänderisch gehaltene Vermögenswerte werden im Konzernabschluss nicht ausgewiesen, da sie keine Vermögenswerte der Erste Group sind.
160
Leasing
Ein Leasingverhältnis ist ein Vertrag oder Teil eines Vertrags, der gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung eines Vermögenswerts berechtigt.
50. Erste Group als Leasinggeberin
Auf Leasinggeberseite wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasingverhältnissen unterschieden. Finanzierungsleasing ist ein Leasingverhältnis, bei dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Vermögenswert übertragen werden. Beim Finanzierungsleasing weist die Erste Group eine Forderung gegenüber der Leasingnehmer:in in dem Posten „Forderungen aus Finanzierungsleasing“ aus. Die Forderung entspricht dem Barwert der vertraglich vereinbarten Zahlungen unter Berücksichtigung etwaiger Restwerte. Zinserträge aus Forderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ erfasst.
Im Falle von Operating Leasingverhältnissen, welche andere als Finanzierungsleasingverhältnisse sind, werden die Leasinggegenstände im Posten „Sachanlagen“ oder „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ ausgewiesen und nach den für die jeweiligen Vermögenswerte geltenden Grundsätzen abgeschrieben. Leasingerträge werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasingverträgen“ erfasst.
Die Erste Group mindert Risiken aus allen etwaigen Rechten, die sie an den zugrundeliegenden Vermögenswerten behält. Dies wird vor allem durch Restwertgarantien, variable Leasingzahlungen in Fällen, in denen vereinbarte Obergrenzen überschritten werden, und Rückkaufvereinbarungen mit Dritten, erreicht.
Im Falle eines weitergegebenen Nutzungsrechts (Sub Lease) bilanziert die Erste Group (Intermediate Lessor) beide Verträge. Die Bilanzierung des weitergegebenen Nutzungsrechts erfolgt beim Intermediate Lessor in Abhängigkeit von der Klassifizierung als Finanzierungsleasing oder als Operating Leasing. Dabei ist auf das vom Intermediate Lessor erworbene Nutzungsrecht abzustellen.
Die überwiegende Mehrheit der Leasingverhältnisse, bei denen die Erste Group als Leasinggeberin tätig ist, betrifft Finanzierungsleasing.
FINANZIERUNGSLEASING
Die Erste Group verleast im Rahmen von Finanzierungsleasing sowohl Mobilien als auch Immobilien. Für Forderungen aus Finanzierungsleasing ergibt sich die folgende Überleitung des Brutto-Investitionswerts auf den Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen:
in EUR MioDez 22Dez 23
Ausstehende Leasingzahlungen4.8415.571
Nicht garantierte Restwerte165182
Bruttoinvestition5.0065.754
Nicht realisierter Finanzierungsertrag365692
Nettoinvestition4.6415.062
Barwert nicht garantierter Restwerte 137130
Barwert ausstehender Leasingzahlungen4.5044.931
161
Restlaufzeitengliederung
Dez 22Dez 23
in EUR MioBruttoinvestitionBarwert ausstehender LeasingzahlungenBruttoinvestitionBarwert ausstehender Leasingzahlungen
< 1 Jahr1.3721.2481.4871.301
1-2 Jahre1.0549681.2491.108
2-3 Jahre8898191.021893
3-4 Jahre674602750676
4-5 Jahre405374478429
> 5 Jahre612494769526
Gesamt5.0064.5045.7544.931
In 2023 wurden Zinserträge für Forderungen aus Finanzierungsleasing in Höhe von EUR 244 Mio erfasst (2022: EUR 129 Mio). Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Forderungen aus Finanzierungsleasing sind in dem Posten „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ (Note 10) ausgewiesen.
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
BruttobuchwerteWertberichtigungen für Kreditrisiken 
in EUR MioStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtStufe 1Stufe 2Stufe 3POCIGesamtBuchwert
Dez 23           
Regierungen254900263-1-100-2261
Kreditinstitute10001000001
Sonstige Finanzinstitute15914001740000-1173
Nicht finanzielle Gesellschaften2.8658108703.762-11-30-340-753.687
Haushalte77668150860-5-2-60-12847
Gesamt4.05590110305.059-17-33-400-904.970
            
Dez 22           
Regierungen2541000264-1-100-2262
Kreditinstitute10001000001
Sonstige Finanzinstitute88100890000088
Nicht finanzielle Gesellschaften2.6546917413.420-12-25-360-733.347
Haushalte79062130866-4-2-50-11854
Gesamt3.7877658714.639-17-28-410-864.553
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
OPERATING LEASING
Die Erste Group verleast im Rahmen von Operating Leasing sowohl Mobilien als auch Immobilien.
Fälligkeitsanalyse von Leasingzahlungen aus Operating Leasing-Verträgen
in EUR MioDez 22Dez 23
< 1 Jahr254331
1-2 Jahre102307
2-3 Jahre93210
3-4 Jahre73122
4-5 Jahre60115
> 5 Jahre136116
Gesamt7181.200
162
In 2023 wurden Erträge aus variablen Leasingzahlungen von Operating Leasing-Verträgen in Höhe von EUR 3 Mio (2022: EUR 4 Mio) erfasst. Für weitere Informationen zu Mieterträgen verweisen wir auf Note 7 Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen.
51. Erste Group als Leasingnehmerin
Gemäß IFRS 16 weist die Erste Group als Leasingnehmerin sowohl den Vermögenswert, welcher das Nutzungsrecht darstellt, als auch die Verbindlichkeit, welche die Verpflichtung der Leasingzahlungen darstellt, in der Bilanz aus.
Das Nutzungsrecht wird über die kürzere Zeitspanne aus Nutzungsdauer oder Leasinglaufzeit abgeschrieben. Die Erste Group verwendet die lineare Abschreibungsmethode. Nutzungsrechte werden in der Bilanz als „Sachanlagen“ erfasst. Im Falle einer Untervermietung an Dritte wird Operating Leasing im Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ und Finanzierungsleasing im Posten „Forderungen aus Finanzierungsleasing“ ausgewiesen.
Zu Beginn wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch offenen Leasingzahlungen bewertet. Die Leasingzahlungen beinhalten auch den Ausübungspreis einer Kaufoption und berücksichtigen Entschädigungszahlungen für die Kündigung des Leasingverhältnisses, sofern die Ausübung dieser Optionen durch die Erste Group hinreichend sicher ist. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen sind insbesondere in einer Reihe von Immobilienmietverträgen innerhalb der Erste Group enthalten. Die Verwendung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen bietet der Erste Group zusätzliche Flexibilität für den Fall, dass hinsichtlich der Kosten und/oder des Standorts geeignetere Räumlichkeiten identifiziert werden oder festgestellt wird, dass es vorteilhaft ist über die ursprüngliche Mietdauer hinaus am selben Standort zu bleiben.
Bei der Ermittlung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet die Erste Group üblicherweise den Grenzfremdkapitalzinssatz als Abzinsungssatz. Für Mobilien besteht der Grenzfremdkapitalzinssatz aus dem Basiszinssatz Euribor, angepasst um Aufschläge auf Basis des Ratings der Gesellschaft, der Kredithöhe, der Laufzeit und der Besicherung. Die Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes für Immobilien besteht aus zwei Komponenten, dem Marktzinssatz und dem Zinssatz für die Einzelimmobilie. Der Marktzinssatz berücksichtigt die Laufzeit, die Bonität und den Basiszinssatz Euribor und wird aus vorhandenen Bankdaten abgeleitet. Der Zinssatz für die Einzelimmobilie ist ein Zuschlag auf den Marktzinssatz und basiert auf der Qualität der Einzelimmobilie. In der Bilanz werden die Leasingverbindlichkeiten im Posten „Leasingverbindlichkeiten“ ausgewiesen.
Die Erste Group mietet vorrangig Immobilien wie Gebäude und Grundstücke für Büros, Filialen und Parkplätze. Zusätzlich werden Mobilien wie IT-Ausstattung und Geldausgabeautomaten für den Geschäftsbetrieb gemietet.
Nutzungsrechte
in EUR MioEigengenutzte Grundstücke und GebäudeSachanlagen
Dez 23  
Buchwert509534
Zugänge127135
Abschreibung-96-100
   
Dez 22  
Buchwert518541
Zugänge169179
Abschreibung-89-93
163
Fälligkeitsanalyse von Leasingverbindlichkeiten auf Basis nicht diskontierter Cash Flows
in EUR MioDez 22Dez 23
< 1 Jahr93103
1-5 Jahre335281
> 5 Jahre281340
Gesamt709724
Der in der Berichtsperiode als Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten erfasste Betrag beläuft sich auf EUR 12 Mio (2022: EUR 9 Mio). Darüber hinaus wurden Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert, für die die Ausnahmeregelung gemäß IFRS 16 in Anspruch genommen wurde, in Höhe von EUR 4 Mio (2022: EUR 4 Mio) bzw. EUR 7 Mio (2022: EUR 7 Mio) erfasst. Gewinne aus Sale&Leaseback-Transaktionen beliefen sich auf EUR 1 Mio (2022: EUR 0 Mio). Im Jahr 2023 wurden Erträge aus der Untervermietung von Nutzungsrechten an Vermögenswerten in Höhe von EUR 9 Mio (2022: EUR 2 Mio) erfasst. In 2023 beläuft sich der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverhältnissen auf EUR 123 Mio (2022: EUR 116 Mio).
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Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Rechtsstreitigkeiten
52. Sonstige Verbindlichkeiten
in EUR MioDez 22Dez 23
Erhaltene Vorauszahlungen116114
Übrige Verbindlichkeiten2.4652.282
Sonstige Verbindlichkeiten2.5812.396
Zum 31. Dezember 2023 sind in der Zeile „Erhaltene Vorauszahlungen“ Vertragsverbindlichkeiten gemäß IFRS 15 in Höhe von EUR 101 Mio (2022: EUR 107 Mio) erfasst. Im Berichtsjahr 2023 erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, betragen EUR 59 Mio (2022: EUR 55 Mio).
Der Posten „Übrige Verbindlichkeiten“ enthält insbesondere offene Verrechnungsposten sowie sonstige Verbindlichkeiten aus Leistungen an Arbeitnehmer:innen.
53. Rückstellungen
Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Der Bilanzposten „Rückstellungen“ beinhaltet:
Rückstellungen für leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter:innen die entsprechend den Anforderungen von IAS 19 bilanziert werden;
Rückstellungen für erwartete Kreditverluste aus Kreditzusagen und Finanzgarantien, die entsprechend den Anforderungen des IFRS 9 bilanziert werden; und
übrige Arten von Rückstellungen, die nach IAS 37 bilanziert werden wie z.B. Rückstellungen für Rechtsfälle, Restrukturierungen, Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9.
WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, ANNAHMEN UND SCHÄTZUNGEN
Die Bildung von Rückstellungen erfordert Ermessensentscheidungen, inwieweit der Konzern aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine Verpflichtung hat und ob der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung erforderlich ist. Weiters sind Schätzungen in Bezug auf Höhe und Fälligkeit der zukünftigen Zahlungsströme notwendig, wenn die Höhe der Rückstellung ermittelt wird. Details zu Rückstellungen für außerbilanzielle Kreditrisiken werden in Note 35 Kreditrisikovolumen und Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken ausgewiesen. Rechtsfälle, die nicht die Kriterien zur Bildung einer Rückstellung erfüllen, sind in Note 54 Eventualverbindlichkeiten beschrieben.
Es kann zwischen folgenden Arten von Rückstellungen in der Geschäftstätigkeit der Erste Group unterschieden werden:
in EUR MioDez 22Dez 23
Leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter802812
Kreditzusagen und Finanzgarantien im Anwendungsbereich von IFRS 9469416
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten288289
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 96524
Sonstige Rückstellungen5371
Rückstellungen1.6761.612
LEISTUNGSORIENTIERTE VERSORGUNGSPLÄNE FÜR MITARBEITER:INNEN
Die leistungsorientierten Versorgungspläne der Erste Group umfassen Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen. Diese beziehen sich größtenteils auf Versorgungspläne in Österreich und werden nachfolgend näher beschrieben. Darüber hinaus bestehen leistungsorientierte Versorgungspläne für ausländische Tochtergesellschaften in Rumänien, Kroatien, Serbien und der Slowakei sowie für die Filiale in New York.
In Österreich bestehen leistungsorientierte Pensionspläne überwiegend für im Ruhestand befindliche Mitarbeiter:innen, welche vor 2000 die Pension antraten. Die Pensionsverpflichtungen für aktive Dienstnehmer:innen und jene, die nach 2000 die Pension antraten wurden an externe Pensionskassen übertragen.
165
Arbeitnehmer:innen von österreichischen Gesellschaften, deren Dienstverhältnis in der Erste Group vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, haben im Falle einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch die Arbeitgeber:in oder durch Pensionierung Anspruch auf eine Abfertigungszahlung. Die Höhe dieser Zahlung ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und dem jeweiligen Lohn bzw. Gehalt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses. Für andere Arbeitnehmer:innen ist ein beitragsorientiertes System vorgesehen. Die Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst.
Jubiläumsgelder sind kollektivvertraglich festgelegte, einmalige, vom Entgelt und der Betriebszugehörigkeit abhängige Sonderzahlungen unter Voraussetzung einer bestimmten Mindestdauer des Dienstverhältnisses.
Im Sinne des IAS 19 qualifizieren sich Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, während Jubiläumsgelder andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer:innen darstellen.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Mitarbeiterversorgungsplänen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Die Berechnung beinhaltet versicherungsmathematische Annahmen, welche unten näher beschrieben werden.
Die aus einem leistungsorientierten Plan bilanzierte Verbindlichkeit entspricht dem Barwert der Verpflichtung abzüglich des Fair Values des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens. Die daraus resultierende Verbindlichkeit ist in der Bilanz im Posten „Rückstellungen“ enthalten. In der Erste Group handelt es sich beim Planvermögen um qualifizierte Versicherungspolizzen, die zur Deckung von Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen abgeschlossen wurden. Das Planvermögen für Pensionsverpflichtungen wird in einem langfristig ausgelegten Fonds zur Erfüllung von Leistungen an Arbeitnehmer:innen gehalten.
Neubewertungen bestehen aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Verpflichtungen und Erträgen aus Planvermögen. Neubewertungen aus Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen werden in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen“ als kumuliertes sonstiges Ergebnis erfasst. Die Veränderungen der Berichtsperiode werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis in der Zeile „Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen“ ausgewiesen. Neubewertungen aus Jubiläumsgeldverpflichtungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Personalaufwand“ erfasst.
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Langfristige Personalrückstellungen
in EUR MioPensionenAbfertigungenJubiläumsgeldGesamt
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 197914971131.400
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 207744931191.386
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 217204471151.282
Planabgeltungen/Plankürzungen1001
Dienstzeitaufwand 110719
Zinsaufwand 85115
Zahlungen -60-41-5-106
Währungsdifferenz3003
Sonstige Veränderungen-200-1
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust -62-540-116
Ergebniswirksam erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 00-21-21
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 22609367981.074
Durch Planvermögen finanzierte Versorgungsansprüche2719155272
Durch Rückstellungen finanzierte Versorgungsansprüche58217643802
Abzüglich Fair Value des Planvermögens2719155272
Bilanzierte Rückstellung − Dez 2258217643802
     
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 22609367981.074
Planabgeltungen/Plankürzungen1000
Dienstzeitaufwand 110617
Zinsaufwand 2214439
Zahlungen -62-44-5-111
Währungsdifferenz-100-1
Sonstige Veränderungen0000
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 2929058
Ergebniswirksam erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust 0055
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 235993751081.082
Durch Planvermögen finanzierte Versorgungsansprüche3018060270
Durch Rückstellungen finanzierte Versorgungsansprüche56919548811
Abzüglich Fair Value des Planvermögens3018060270
Bilanzierte Rückstellung − Dez 2357019548812
VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN
Die Kosten des leistungsorientierten Pensionsplans werden mittels versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Die versicherungsmathematische Bewertung basiert auf Annahmen zu Zinssätzen, künftigen Pensionsanhebungen, künftigen Gehaltsentwicklungen und Sterblichkeit.
Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der österreichischen Gesellschaften:
in %Dez 22Dez 23
Zinssatz3,753,27
Erwartete Pensionserhöhung3,103,10
Das erwartete Pensionsantrittsalter wurde aufgrund der im Budgetbegleitgesetz 2003 (BGBl I 71/2003) beschlossenen Änderungen betreffend die Anhebung des frühestmöglichen Pensionsantrittsalters je Mitarbeiter:in individuell berechnet. Die aktuellen Regelungen für das schrittweise Anheben des Pensionsalters auf 65 Jahre für Männer und Frauen wurden berücksichtigt.
Für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtung und Jubiläumsgelder der österreichischen Gesellschaften:
in %Dez 22Dez 23
Zinssatz3,753,27
Durchschnittliche Gehaltssteigerung (inkl. Karriere-Trend und KV-Trend)4,004,00
Der für die Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen verwendete Zinssatz wird von der aktuellen Verzinsung eines Portfolios von hochqualitativen (AA-Rating) Unternehmensanleihen abgeleitet. Dazu wird der gewichtete Durchschnitt der Rendite des zugrundeliegenden Portfolios mit entsprechender Laufzeit ermittelt.
Bei nicht-österreichischen Gesellschaften und Filialen wurden Zinssätze zwischen 1,2% (2022: 1,0%) und 6,5% (2022: 7,6%) angewendet.
167
Die Verpflichtungen wurden auf Basis der Sterbetafeln mit der Bezeichnung „AVÖ 2018–P Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ oder vergleichbaren Sterbetafeln ermittelt.
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Höhe des Barwertes der langfristigen Personalverpflichtungen bei möglichen Änderungen einzelner, signifikanter versicherungsmathematischer Annahmen am Bilanzstichtag:
Dez 22Dez 23
in EUR MioPensionenAbfertigungenGesamtPensionenAbfertigungenGesamt
Änderung des Abzinsungssatzes +0,5%588349937578356934
Änderung des Abzinsungssatzes -0,5%6323861.0186213941.015
Änderung der Gehaltsentwicklung +0,5%609386995599393992
Änderung der Gehaltsentwicklung -0,5%609349958599356955
Änderung der Rentenentwicklung +0,5%6453671.0126353751.010
Änderung der Rentenentwicklung -0,5%575367942565375940
Anstieg jährl. Überlebenswahrscheinlichkeit rd.10%6553671.0226473751.022
ANLAGESTRATEGIE
Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder sind in der Erste Group teilweise durch ein zweckgewidmetes Planvermögen abgedeckt, während der überwiegende Teil der leistungsorientierte Pensionspläne nicht gedeckt ist.
Die vorrangigen Anlagestrategien der Erste Group sind die stetige Optimierung des Planvermögens und die jederzeitige Deckung der bestehenden Ansprüche. Bei der Veranlagung des Planvermögens bedient sich der Konzern professioneller Fondsmanager. Spezifische Investitionsrichtlinien im Zusammenhang mit der Veranlagung des Planvermögens sind im Investmentfondsgesetz geregelt. Der Anlageausschuss ist verantwortlich für die Überwachung der Mandatsrichtlinien und der Anlagestruktur, die Aufsicht, die aus regulatorischen oder sonstigen rechtlichen Anforderungen erwachsen kann, sowie die Überwachung demografischer Veränderungen. Er setzt sich aus leitenden MitarbeiterInnen des Finanzbereichs sowie Vertretern der S-Versicherung und der Erste Asset Management zusammen.
Entwicklung des Planvermögens
in EUR MioPensionenAbfertigungenJubiläumsgeldGesamt
Fair Value des Planvermögens − Dez 213423464332
Zugang2-100
Zinsertrag aus Planvermögen1214
Beiträge des Arbeitgebers07412
Zahlungen aus dem Planvermögen-1-29-7-37
Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge aus Planvermögen-9-80-17
Ergebniswirksam erfasste Erträge aus Planvermögen00-1-1
Fair Value des Planvermögens − Dez 222720560293
     
Zugang0101
Zinsertrag aus Planvermögen18211
Beiträge des Arbeitgebers05611
Zahlungen aus dem Planvermögen-1-31-8-40
Im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge aus Planvermögen3-40-2
Ergebniswirksam erfasste Erträge aus Planvermögen00-1-1
Fair Value des Planvermögens − Dez 233018360273
Die voraussichtlichen laufenden Beiträge der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen werden sich im Jahr 2024 auf EUR 7 Mio (2023: EUR 7 Mio) belaufen. Die in der Tabelle dargestellten laufenden Beiträge der Arbeitgeber:in umfassen neben den laufenden Beitragszahlungen auch Einmalzahlungen am Jahresende. Der gesamte Gewinn aus dem Planvermögen belief sich im Jahr 2023 auf EUR 8 Mio (2022: Gewinn EUR 15 Mio).
168
Vermögensverteilung in den verschiedenen Anlageklassen
Dez 22Dez 23
in EUR MioEuropa-EMUEuropa-nicht EMUUSAsonstige LänderGesamtEuropa-EMUEuropa-nicht EMUUSAsonstige LänderGesamt
Liquide Mittel     70    22
Aktien1121113422361354
Hochrangige Anleihen          
Staatsanleihen300037131883
Unternehmensanleihen10331173112111265
Nachrangige Anleihen          
Staatsanleihen1007800066
Unternehmensanleihen971693816019581042
Derivate (Marktwert)          
Sonstige    2    1
Planvermögen    293    273
In der obenstehenden Tabelle bedeutet „hochrangig“ BBB Rating und darüber. Das dargestellte Planvermögen umfasst zum größten Teil Vermögen, das an geregelten Märkten notiert und gehandelt wird.
Für die jährlichen Pensionszahlungen der leistungsorientierten Pensionspläne, sowie jenen Teil der Abfertigungen, die nicht durch zweckgewidmete Vermögenswerte abgedeckt werden, sorgt die Erste Group im Zuge ihrer Aktiv-Passiv-Management Strategie vor, welche den Refinanzierungsplan und die Zinsrisikoposition des Konzerns beinhaltet.
Effekte von langfristigen Personalrückstellungen in der Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR MioDez 22Dez 23
Planabgeltungen/Plankürzungen-10
Dienstzeitaufwand -19-17
Netto-Zinsen-11-28
Gesamt-30-45
Planabgeltungen und Plankürzungen sowie Dienstzeitaufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Personalaufwand“ enthalten. Netto-Zinsen umfassen Zinsaufwendungen für Personalrückstellungen sowie den erwarteten Ertrag aus Planvermögen. Diese sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ bzw. „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ im Zinsüberschuss ausgewiesen. Per 31. Dezember 2023 belief sich der im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Betrag aus der Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen (vor Steuern) auf EUR 775 Mio (2022: EUR -716 Mio).
AUSWIRKUNGEN AUF DEN KAPITALFLUSS
Voraussichtliche Leistungsauszahlungen in jeder der Folgeperioden
in EUR MioPensionenAbfertigungenGesamt
2024591978
2025561773
2026521668
2027492271
2028462167
2029-2033184127311
LAUFZEIT
Gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung
In JahrenDez 22Dez 23
Pensionen7,307,25
Abfertigungen10,049,63
Gesamt8,338,17
169
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit wird von Bestandsänderungen sowie von der Änderung der Sterbetafeln beeinflusst.
KREDITZUSAGEN UND FINANZGARANTIEN IM ANWENDUNGSBEREICH VON IFRS 9
Im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gibt die Erste Group Finanzgarantien, wie etwa verschiedene Arten von Akkreditiven und Garantien. Eine Finanzgarantie ist ein Vertrag, bei dem die Garantiegeber:in zur Leistung bestimmter Zahlungen verpflichtet ist. Diese Zahlungen entschädigen die Garantienehmer:in für einen Verlust, der der Garantienehmer:in durch das nicht fristgemäße Begleichen von Zahlungsverpflichtungen einer Schuldner:in gemäß den ursprünglichen oder veränderten Bedingungen eines Schuldinstruments entsteht.
Für Finanzgarantien werden Rückstellungen auf Basis des Modells erwarteter Kreditverluste gebildet, wenn der errechnete erwartete Kreditverlust höher als der nicht amortisierte Betrag der erhaltenen Prämie ist.
Kreditzusagen sind feste Zusagen für die Bereitstellung von Krediten zu vorher festgelegten Bedingungen. Kreditzusagen werden im Allgemeinen nicht in der Bilanz ausgewiesen, bevor sie in Anspruch genommen werden. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die Bank den Kreditvertrag abschließen wird, werden die erhaltenen Gebühren abgegrenzt und passen den Effektivzinssatz des Kredits an, wenn die Zusage in Anspruch genommen wird. Kreditzusagen führen zur Bildung von Rückstellungen auf Basis des Modells erwarteter Kreditverluste.
Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken unter „Kreditzusagen und Finanzgarantien“: Tabelle „Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kreditzusagen und Finanzgarantien“.
IAS 37 RÜCKSTELLUNGEN
Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungen, die im Anwendungsbereich von IAS 37 sind, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ ausgewiesen.
Entwicklung der IAS 37 Rückstellungen
in EUR MioJän 23ZuführungenVerbrauchAuflösungenAufzinsungWechselkurs- und andere ÄnderungenDez 23
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten28855-28-250-2289
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 965970-1080-3024
Sonstige Rückstellungen5327-3-70271
Rückstellungen406179-31-1400-30384
        
 Jän 22     Dez 22
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten33256-12-850-3288
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9801110-1280165
Sonstige Rückstellungen15933-130-90053
Rückstellungen571200-142-2220-1406
Unter dem Posten „Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten“ werden ausstehende Verpflichtungen ausgewiesen, wie Rechtsstreitigkeiten aus dem Kreditgeschäft, der Vermögensverwaltung oder Rechtsstreitigkeiten betreffend Konsumentenschutzthemen, die sich im Zusammenhang mit dem üblichen Bankgeschäft ergeben. In 2023 wurde eine Rückstellung für Risken in Zusammenhang mit Konsumentenschutzklagen in Rumänien in der Höhe von EUR 8 Mio erfolgswirksam aufgelöst (2022: EUR 54 Mio). Zum 31. Dezember 2023 belief sich der Gesamtbetrag dieser Rückstellung auf EUR 65 Mio (2022: EUR 74 Mio).
In Bezug auf die Geschäftstätigkeit der rumänischen Bausparkassen-Tochtergesellschaft BCR Banca pentru Locuinte SA (BPL) bleibt die Einbuchung einer Strafzahlung (in Bezug auf die Frage, ob die staatlichen Zuschüsse an die Kunden der Bausparkasse in Übereinstimmung mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen ausgezahlt wurden) in Höhe von insgesamt EUR 79 Mio gegenüber 2022 unverändert und wird als Verbindlichkeit ausgewiesen.
170
In Kroatien hat der Oberste Gerichtshof in einer von einer Konsumentenschutzorganisation gegen mehrere lokale Banken, darunter die EBC, eingebrachten Klage („Verbandsklage“) 2015 entschieden, dass Fremdwährungsklauseln in Kreditverträgen mit Konsument:innen gültig sind, während vertragliche Bestimmungen für nichtig erklärt wurden, wie sie bis 2008 von den meisten Banken verwendet und als Basis für die einseitige Änderung der variablen Zinsen von in Schweizer Franken denominierten Konsumentenkrediten herangezogen wurden. Ende 2016 hat der kroatische Verfassungsgerichtshof den Teil der Entscheidung des Obersten Gerichtshof aufgehoben, welche die Rechtmäßigkeit der Fremdwährungsklausel feststellte. Nachdem der Fall bezüglich der Fremdwährungsklausel an das Gericht zweiter Instanz zur neuerlichen Verhandlung zurückverwiesen wurde, erklärte dieses Gericht 2018 im Kern die CHF Währungsklausel für ungültig, sie verletzte kollektive und individuelle Rechte von Konsument:innen.
Ende Dezember 2022 gelangte der Oberste Gerichtshof in Kroatien zur Auffassung, dass Kreditnehmer:innen, die ihre CHF denominierten Kredite in Euro denominierte Kredite konvertiert haben (entsprechend dem im Jahr 2015 dazu erlassenen Gesetz), Anspruch auf Zinsen für überzahlte Beträge haben, die von Banken im Zuge der Konvertierung mitberücksichtigt wurden. Eine lokale Konsumentenschutzorganisation hat jedoch bereits weitere rechtliche Schritte vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die zuvor erwähnte Rechtansicht des Obersten Gerichtshofes in Kroatien angekündigt. Darüber hinaus ist die konkrete Auswirkung der oberstgerichtlich vertretenen Rechtsauffassung auf die Entwicklung der Gerichtspraxis in Einzelfällen schwer vorhersehbar, zumal die genannte Rechtsauffassung noch nicht final und offiziell bestätigt wurde.
54. Eventualverbindlichkeiten
Um den finanziellen Anforderungen der Kund:innen entsprechen zu können, schließt die Bank verschiedene unwiderrufliche Verpflichtungen und Eventualkreditverbindlichkeiten ab. Diese Verpflichtungen werden nicht in der Bilanz ausgewiesen, beinhalten jedoch Kreditrisiken und sind somit Teil des Gesamtrisikos der Erste Group (siehe Note 35 Kreditrisikovolumen und Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken).
Rechtsstreitigkeiten
Die Erste Group Bank AG und einige ihrer Tochtergesellschaften sind an Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die überwiegend im Zusammenhang mit dem gewöhnlichen Bankgeschäftsbetrieb stehen. Es wird nicht erwartet, dass der Ausgang dieser Verfahren einen erheblichen negativen Einfluss auf die Finanz- und/oder Ertragslage der Erste Group bzw. Erste Group Bank AG haben wird. Die Erste Group ist darüber hinaus derzeit an folgenden Verfahren beteiligt, von denen einige bei negativem Ausgang erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Lage oder die Ertragslage der Erste Group oder der Erste Group Bank AG haben können. Von der Darstellung möglicher finanzieller Auswirkungen wird abgesehen, da weder im Hinblick auf die Dauer noch auf den Ausgang der jeweiligen Verfahren eine verlässliche Einschätzung vorgenommen werden kann und um den Ausgang der jeweiligen Verfahren nicht zu beeinflussen.
RECHTSSTREITIGKEITEN ZU KONSUMENTENSCHUTZTHEMEN
Einige der Tochtergesellschaften der Erste Group sind in ihrer jeweiligen Jurisdiktion Beklagte in einer Anzahl von Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtlichen Verfahren, die von einzelnen Kund:innen, Aufsichtsbehörden oder Konsumentenschutzbehörden und -organisationen gegen sie anhängig gemacht wurden. Einzelne Klagen werden als Sammelklagen geführt. In den Verfahren wird zumeist geltend gemacht, dass einzelne Vertragsbestimmungen, überwiegend in Verbraucherkreditverträgen, gegen zwingende Konsumentenschutzbestimmungen oder sonstige zivilrechtliche Bestimmungen verstoßen und dass gewisse, den Kund:innen bereits verrechnete Gebühren oder Teile von Zinsen zurückzuzahlen seien. Inhaltlich richten sich diese Klagen gegen die Gültigkeit bestimmter Entgelte sowie von Vertragsklauseln, welche die Anpassung von Zinssatz und Währung zum Inhalt haben. In einigen Jurisdiktionen erhöhen sich die Rechtsrisiken in Zusammenhang mit in der Vergangenheit vergebenen Krediten durch die Verabschiedung politisch motivierter Gesetze, welche sich auf bestehende Kreditbeziehungen auswirken, was zu Rückzahlungsverpflichtungen an Kund:innen führen kann. Die folgenden Konsumentenschutzthemen werden hervorgehoben:
In Rumänien ist die BCR nicht nur Beklagte in Einzelklagen von Konsument:innen wegen behaupteter Verletzungen unterschiedlicher konsumentenschutzrechtlicher Vorschriften, sondern auch eine von mehreren lokalen Banken, gegen welche die Konsumentenschutzbehörde wegen behaupteter missbräuchlicher Klauseln in Bezug auf Kreditpraktiken vor 2010 vorgeht. In diesem Zusammenhang ist die BCR derzeit Beklagte in einer Rechtsstreitigkeit, welche von der lokalen Konsumentenschutzbehörde im Namen mehrerer Kreditnehmer:innen initiiert wurde. Das Gerichtsverfahren ist noch anhängig. Eine mögliche negative Entscheidung über die Gültigkeit einer Vertragsklausel könnte sich jedoch auch auf die Gültigkeit einer solchen Klausel in anderen ähnlichen Verträgen der BCR mit Konsument:innen auswirken.
171
CSAS MINDERHEITSAKTIONÄR:INNEN KLAGE
Nachdem die Erste Group Bank AG mittels eines Squeeze-out Verfahrens bei der CSAS zu deren Alleineigentümerin wurde, haben einige der ehemaligen Minderheitsaktionär:innen Klagen beim Gericht in Prag gegen die Erste Group Bank AG eingebracht. In diesem Verfahren machen die Kläger:innen im Wesentlichen geltend, dass der von der Erste Group Bank AG bezahlte Abfindungspreis von 1.328 CZK (damals ca. 51 Euro je Aktie) unfair und zu gering gewesen sei und erhöht werden sollte. Falls die Gerichte eine Erhöhung für geboten erachten, wirkt diese Entscheidung zugunsten aller ehemaligen Minderheitsaktionär:innen. Bei dem 2018 durchgeführten Squeeze-Out hat die Erste Group Bank AG insgesamt 1,03% an Minderheitsaktien im Gegenwert von rund EUR 80 Mio erworben. Die Erste Group Bank AG erachtet den von einem externen Bewertungsgutachter ermittelten Abfindungsbetrag, dessen Höhe durch einen weiteren - von der Erste Group Bank AG im Zuge des laufenden Verfahrens beigezogenen externen Gutachter bestätigt wurde, für korrekt und fair. Das zuständige Erstgericht in Prag ist der Ansicht der Erste Group Bank AG, einen fairen und korrekten Abfindungsbetrag an die ehemaligen Minderheitsaktionäre bezahlt zu haben, im nicht rechtskräftigen erstinstanzlichen Urteil gefolgt und hat die von den Klägern geltend gemachte Forderung nach einem erhöhten Abfindungsbetrag, abgewiesen. Gegen dieses Urteil kann von den Klägern Rechtsmittel erhoben werden.
172
Eigenkapital inklusive Rücklagen
55. Kapital
in EUR MioDez 22Dez 23
Gezeichnetes Kapital860843
Kapitalrücklagen1.4781.494
Gewinnrücklage und sonstige Rücklagen 14.77416.906
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen17.11119.243
Zusätzliche Eigenkapitalinstrumente2.2362.405
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen5.9576.853
Gesamt25.30528.502
Das Aktienkapital (Grundkapital) ist das von den Gesellschafter:innen eingezahlte Kapital und wird zum 31. Dezember 2023 durch 429.800.000 Stück (2022: 429.800.000 Stück) auf Inhaber lautende stimmberechtigte Stückaktien (Stammaktien) repräsentiert. Der anteilige Betrag am Grundkapital pro Stückaktie beträgt EUR 2,00. Die Kapitalrücklagen enthalten Agiobeträge aus der Ausgabe von Aktien. In den Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen werden thesaurierte Gewinne sowie im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen ausgewiesen.
AKTIENRÜCKKAUF
In der ordentlichen Hauptversammlung der Erste Group am 12. Mai 2023 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates innerhalb von 30 Monaten eigene Aktien bis zu 10% des Grundkapitals zurückzukaufen und eigene Aktien gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 iVm § 192 AktG einzuziehen. Nach der Genehmigung durch die EZB am 1. August 2023 haben der Vorstand und Aufsichtsrat der Erste Group ein Aktienrückkaufprogramm in einem Volumen von bis zu EUR 300 Millionen beschlossen. Das Aktienrückkaufprogramm startete am 16. August 2023, bis zum Stichtag 31. Dezember 2023 wurden 8.137.141 Stück eigene Aktien mit Anschaffungskosten von EUR 270 Mio zurückgekauft. Die Erste Group hat ein anderes Kreditinstitut mit der Durchführung des Aktienrückkaufs beauftragt. Nach dem österreichischen Aktiengesetz ist diese Kapitalherabsetzung erst dann wirksam, wenn die Kapitalherabsetzungsmaßnahme im Firmenbuch eingetragen ist und die Einziehung der zugrunde liegenden eigenen Aktien beschlossen und durchgeführt wurde. Gemäß § 229 Abs. 1a UGB wird im unkonsolidierten Abschluss bereits beim Rückkauf eigener Aktien ein vermindertes gezeichnetes Kapital ausgewiesen. Dieser Darstellung wird auch im Konzernabschluss gefolgt. Die bis zum 31. Dezember 2023 zurückgekauften Aktien werden in der Angabe zu der gehaltenen Aktienanzahl als eigene Aktien behandelt.
Das Aktienrückkaufprogramm der Erste Group Bank AG wurde am 16. Februar 2024 beendet. Für weitere Details verweisen wir auf Note 66 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag.
ZUSÄTZLICHE EIGENKAPITALINSTRUMENTE
Darüber hinaus hat die Erste Group Bank AG zusätzliches Kernkapital (AT1-Anleihen) begeben. AT 1-Anleihen sind unbesicherte und nachrangige Anleihen. Diese Anleihen sind unbefristet und können zu bestimmten Terminen durch den Emittenten gekündigt werden. Sie sind mit nicht-kumulativen Kuponzahlungen ausgestattet. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie nach IFRS als Eigenkapital klassifiziert.
AT1 Emissionen
NominaleWährungAusgabeAusgabe-ZinssatzZinssatz nach erstem Call-TerminKuponzahlungenErster und folgende Call-Termine
169 MioEURApril 20176,5%5 Jahres-Swapsatz plus 6,204%Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober15.04.2024 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
500 MioEURMärz 20195,125%5 Jahres-Swapsatz plus 4,851%Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober15.10.2025 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
500 MioEURJänner 20203,375%5 Jahres-Swapsatz plus 3,433%Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober15.04.2027 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
750 MioEURNovember 20204,25%5 Jahres-Swapsatz plus 4,646%Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober15.10.2027 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
500 MioEURSeptember 20234,25%5 Jahres-Swapsatz plus 5,463%Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober16.10.2028 + monatlich per 15ten bis Kuponzahlung + danach zu jedem Kuponzahlungstermin
Fällt die Kernkapitalquote der Erste Group oder der Erste Group Bank AG unter 5,125% (auslösendes Ereignis) wird die AT1-Anleihe vollständig oder teilweise temporär abgeschrieben. Die vollständige oder teilweise Zuschreibung eines zuvor abgeschriebenen
173
Betrages liegt im Ermessen des Emittenten, vorausgesetzt, es wurde ein Gewinn erzielt und das auslösende Ereignis liegt nicht mehr vor.
Im Jahr 2023 wurde eine neue AT1-Anleihe in der Höhe von EUR 500 Mio emittiert. Gleichzeitig kam es auch zu einer Teilstillegung bei einer AT1-Anleihe, welche im Jahr 2017 emittiert wurde, in der Höhe von EUR 331 Mio. Im Jahr 2022 gab es keine Tilgungen der AT1-Anleihen.
AUSSCHÜTTUNGEN AUS EIGENEN EIGENKAPITALINSTRUMENTEN
Ausschüttungen aus eigenen Eigenkapitalinstrumenten werden als Verbindlichkeit erfasst und vom Eigenkapital abgezogen, sobald deren Auszahlung bestätigt ist. Die Dividende der Stammaktien wird von der Hauptversammlung beschlossen. Ausschüttungen für zusätzliches Kernkapital erfordern keinen Beschluss, das Aussetzen dieser Zahlung würde aber eine Entscheidung des Vorstands der Erste Group Bank AG benötigen.
Entwicklung der Anzahl der Aktien
Dez 22Dez 23
Im Umlauf befindliche Aktien am 1. Jänner405.434.710407.175.838
Kauf eigener Aktien -8.454.712-12.439.308
Verkauf eigener Aktien 10.195.8404.558.169
Im Umlauf befindliche Aktien am 31. Dezember407.175.838399.294.699
Eigene Aktien im Bestand22.624.16230.505.301
Ausgegebene Aktien am 31. Dezember429.800.000429.800.000
Gewichtete, durchschnittliche und unverwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf427.019.261425.951.928
Gewichtete, durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf427.492.890426.324.432
Zusätzlich zu der Berechnung des Jahresdurchschnitts aus unterjährigen Zu- und Verkäufen eigener Aktien erfolgt in den Zeilen „Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf” und „Gewichtete, durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf” eine anteilige Zurechnung jener eigenen Aktien, die auf nicht beherrschende Anteile entfallen.
EIGENE AKTIEN UND KONTRAKTE AUF EIGENE AKTIEN
Eigene Aktien der Erste Group, die von ihr oder einer ihrer Tochtergesellschaften erworben werden, werden vom Eigenkapital abgezogen.
VON VORSTANDS- UND AUFSICHTSRATSMITGLIEDERN GEHALTENE BESTÄNDE UND TRANSAKTIONEN
Bei jenen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, deren Funktionsperiode im Geschäftsjahr begann oder endete, wurden die zum Zeitpunkt des Beginns bzw. Ende der Funktionsperiode bestehenden Bestände an Erste Group Bank AG Aktien jeweils über Zugänge oder Abgänge eingebucht bzw. ausgebucht.
174
Aktienbestandsentwicklung (in Stück) und erhaltene Dividenden von Vorstandsmitgliedern
Name des VorstandsDez 22ZugängeAbgängeDez 23Erhaltene Dividenden in 2023 (in EUR)
Cernko Willibald (Vorsitzender) 7.2063.311010.51719.543
Bleier Ingo 4.1115.2832.9006.49412.339
Dörfler Stefan 4.4565.51409.97018.504
Habeler-Drabek Alexandra 1.3285.51406.84212.561
O’Mahony David5.4565.514010.97020.404
Poletto Maurizio4563.83804.2947.720
Aktienbestandsentwicklung (in Stück) und erhaltene Dividenden von Aufsichtsratsmitgliedern
Name des AufsichtsratsDez 22ZugängeAbgängeDez 23Erhaltene Dividenden in 2023 (in EUR)
Rödler Friedrich (Vorsitzender)3.802003.8027.224
Hardegg Maximilian (1. Stellvertreter)24000240456
Krainer Senger-Weiss Elisabeth (2. Stellvertreterin)00000
Catasta Christine 00000
Egerth-Stadlhuber Henrietta 00000
Ersek Hikmet (bis 11. Oktober 2023)3.96603.96607.535
Flatz Alois 00000
Grießer Martin 120600180228
Haag Markus317600377602
Haberhauer Regina294600354559
Khüny Marion00000
Kühnel Mariana5831005931.127
Lachs Andreas106600166201
Pichler Barbara55312206751.051
Pinter Jozef106600166201
Santner Friedrich00000
Schuster Michael03003057
Simor András00000
Sutter-Rüdisser Michèle F. 2.222002.2224.222
Tusek Christiane (seit 12. Mai 2023) 00000
Zeisel Karin54600114103
Aufsichtsratsmitglieder erhielten für ihre Funktion als Mitglieder des Aufsichtsrats keine Erste Group Bank AG Aktien und auch keine Optionen auf Erste Group Bank AG Aktien. Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern nahestehende Personen hielten zum 31. Dezember 2023 1.640 Stück (2022: 1.518 Stück) Erste Group Bank AG Aktien.
ZUM 31. DEZEMBER 2023 NOCH BESTEHENDES GENEHMIGTES UND BEDINGTES KAPITAL
Gemäß Pkt. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis 18. Mai 2027 allenfalls in mehreren Tranchen in der Höhe von bis zu EUR 343.600.000 durch Ausgabe von bis zu 171.800.000 auf Inhaber lautende, stimmberechtigte Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festgesetzt werden. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionär:innen ganz oder teilweise auszuschließen (Bezugsrechtsausschluss), wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und die unter Ausschluss des Bezugsrechtes ausgegebenen Aktien insgesamt EUR 85.960.000 nicht überschreiten; und/oder wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt oder wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und der auf die unter Bezugsrechtsausschluss ausgegebenen Aktien entfallende Betrag des Grundkapitals in beiden Fällen (5.1.1 Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage und 5.1.2 Kapitalerhöhung gegen Bareinlage) insgesamt EUR 85.960.000 nicht übersteigt.
Die Maßnahmen der Punkte 5.1.1 (Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage) bis 5.1.2 (Kapitalerhöhung gegen Bareinlage) können auch kombiniert werden. Jedoch darf (i) der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht der Aktionär:innen aufgrund dieser Ermächtigung in Punkt 5.1 ausgeschlossen wird, und (ii) der auf neue Aktien, die zur Erfüllung von Bezugsrechten, Umtauschrechten und Wandlungspflichten aus Wandelschuldverschreibungen dienen und ab 18. Mai 2018 gemäß Punkt 8.3. unter Bezugsrechtsausschluss emittiert werden, und (iii) die zur Erfüllung von Aktienoptionen von Arbeitnehmer:innen, leitenden Angestellten und
175
Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens aus bedingten Kapital gemäß Punkt 6.3 ausgegeben werden, insgesamt entfallende anteilige Betrag in Summe 10% des Grundkapitals nicht überschreiten.
Gemäß Pkt. 6.3 der Satzung besteht aus den Beschlussfassungen des Vorstands der Jahre 2002 und 2010 (beide genehmigt durch den Aufsichtsrat) ein bedingtes Kapital im Nominale von EUR 21.923.264,00, das durch Ausgabe von bis zu 10.961.632 auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien (Stammaktien) zum Ausgabepreis von mindestens EUR 2,00 je Aktie gegen Bareinlagen und unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionär:innen durchgeführt werden kann. Dieses bedingte Kapital dient zur Einräumung von Aktienoptionen an Arbeitnehmer:innen, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens.
Gemäß Pkt. 6.4 der Satzung verfügt die Gesellschaft über ein weiteres bedingtes Kapital von EUR 124.700.000,00 durch Ausgabe von bis zu 62.350.000 Stück auf Inhaber lautende Stammaktien. Dieses bedingte Kapital dient zur Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten an Gläubiger:innen von Wandelschuldverschreibungen. Es soll im Falle einer in den Ausgabebedingungen von Wandelschuldverschreibungen festgelegten Wandlungspflicht auch zur Erfüllung dieser Wandlungspflicht dienen. Ausgabebetrag und Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Aktienkurses der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln.
Gemäß Pkt. 7 der Satzung ist gegenwärtig keine Ermächtigung zur Einräumung eines bedingten Kapitals vorhanden.
56. Nicht beherrschende Anteile
Haftungsverbund Sparkassen, davon
in EUR Mio
Gesamt
Sparkasse Oberösterreich
Sparkasse Steiermark
Sparkasse Kärnten
Dez 23
 
 
 
 
Gründungsland
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Sitz der Gesellschaft
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Hauptgeschäftstätigkeit
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Kapital von nicht beherrschenden Anteilen gehalten in %
50,1%-100%
83%
75%
75%
Berichtswährung
EUR
EUR
EUR
EUR
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen
54
18
15
9
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
796
97
208
33
Nicht beherrschende Anteile kumuliert
6.049
795
1.505
258
 
 
 
 
 
Wichtigste Finanzinformationen auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaft
 
 
 
 
Kurzfristige Vermögenswerte
25.369
5.628
4.835
1.449
Langfristige Vermögenswerte
58.989
9.460
13.543
3.565
Kurzfristige Verbindlichkeiten
61.104
10.046
14.319
4.122
Langfristige Verbindlichkeiten
14.719
3.932
1.823
461
Betriebserträge
2.765
404
671
158
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
1.343
162
477
60
Gesamtergebnis
1.222
137
404
57
 
 
 
 
 
Dez 22
 
 
 
 
Gründungsland
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Sitz der Gesellschaft
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Hauptgeschäftstätigkeit
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Kapital von nicht beherrschenden Anteilen gehalten in %
50,1%-100%
81%
75%
75%
Berichtswährung
EUR
EUR
EUR
EUR
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen
94
40
11
29
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
404
49
94
16
Nicht beherrschende Anteile kumuliert
5.260
691
1.284
234
 
 
 
 
 
Wichtigste Finanzinformationen auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaft
 
 
 
 
Kurzfristige Vermögenswerte
28.470
6.310
6.002
1.625
Langfristige Vermögenswerte
54.565
9.105
12.145
3.381
Kurzfristige Verbindlichkeiten
62.482
10.286
14.740
4.051
Langfristige Verbindlichkeiten
13.153
4.129
1.556
569
Betriebserträge
1.966
328
445
129
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
685
99
157
45
Gesamtergebnis
189
-6
77
10
176
Konsolidierungskreis
Der IFRS Konsolidierungskreis der Erste Group umfasst zum 31. Dezember 2023 neben der Erste Group Bank AG als Muttergesellschaft 300 Tochterunternehmen (31. Dezember 2022: 314). Darin enthalten sind 50 Gesellschaften, die dem Haftungsverbund des österreichischen Sparkassensektors angehören. Dazu zählen neben der Erste Group Bank AG auch lokale Sparkassen, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft, die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG sowie die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse. Zum Konsolidierungskreis gehört auch der „Ex-ante-Fonds“ IPS GesbR, der ausschließlich für die Abdeckung von Ausfallereignissen bei Haftungsverbundmitgliedern zur Verfügung steht. Er wurde 2014 gegründet und die Mitglieder sind verpflichtet, bis zum 31. Dezember 2031 in den Fonds einzuzahlen.
Zugänge und Abgänge 2023. Aus den Zugängen und Abgängen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Erste Group.
Zugänge und Abgänge 2022. Am 17. Dezember 2021 hat die Erste Bank Hungary (EBH) einen Aktienkaufvertrag mit der Commerzbank AG über 100% des Aktienkapitals (306.016 Stück Aktien) an der ungarischen Tochtergesellschaft Commerzbank Zrt („CBK“) unterzeichnet. Dieser Erwerb ermöglicht der EBH, ihre bestehende Marktposition in Ungarn deutlich zu stärken.
Die Transaktion wurde am 30. November 2022, nach Genehmigung der ungarischen Nationalbank vollzogen. Am Jahresende 2022 war der Bewertungsprozess für den Unternehmenserwerb noch nicht fertiggestellt. Aufgrund der Komplexität der durchzuführenden Analysen sowie des Fokus auf die rasche Umsetzung von unmittelbar notwendigen Integrationsschritten wurde die Kaufpreisallokation vorläufig durchgeführt. Der Abschluss der erstmaligen Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses im Jahr 2023 führte zu keiner wesentlichen Änderung des zum Erwerbszeitpunkt festgestellten Fair Values des Nettovermögens. Das Nettoeigenkapital zum Transaktionszeitpunkt beläuft sich auf EUR 62 Mio. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten setzen sich zum Erstkonsolidierungszeitpunkt wie folgt zusammen:
in EUR MioBuchwert
Kassenbestand und Guthaben180
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete49
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte118
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte396
Sachanlagen5
Steuerforderungen 1
Sonstige Vermögenswerte1
Summe der Vermögenswerte749
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten37
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten646
Rückstellungen2
Steuerverpflichtungen0
Sonstige Verbindlichkeiten3
Summe der Verbindlichkeiten687
Gezeichnetes Kapital62
Gesamtes Eigenkapital62
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital749
Der Fair Value der erworbenen Kredite zum Erwerbszeitpunkt belief sich auf EUR 396 Mio. Die zum Erwerbszeitpunkt bestmögliche Schätzung der vertraglichen Cashflows, die voraussichtlich uneinbringlich sein werden, beliefen sich auf EUR 5 Mio.
Erforderliche Anpassungen des Nettovermögens betrafen hauptsächlich das Gebäude, das als Hauptsitz der CBK diente. Das angepasste Nettoeigenkapital belief sich auf EUR 68 Mio. Die vorläufige Kaufpreisallokation ergab einen Firmenwert in Höhe von EUR 12 Mio. Dieser Wert ist berechnet als Unterschied zwischen dem angepassten Nettoeigenkapital und der vorläufigen Kaufpreisallokation. Der Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig. Die bar bezahlte, übertragene Gegenleistung betrug zum Erwerbszeitpunkt EUR 80 Mio und wurde im Lauf des Jahres 2023 um EUR 4 Mio reduziert.
Seit dem Erwerbszeitpunkt bis zum Bilanzstichtag 2022 beläuft sich der Beitrag der CBK zu den Betriebserträgen der Erste Group auf EUR 2 Mio. Der Beitrag zum Periodenergebnis beläuft sich auf EUR 2 Mio. Wäre die CBK bereits mit 1. Jänner 2022 in den Erste Group Konzernabschluss einbezogen worden, hätte sich der Beitrag zu den Betriebserträgen auf EUR 43 Mio und der Beitrag zum Periodenergebnis auf EUR -2 Mio belaufen.
Aus den übrigen Zugängen und Abgängen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Erste Group.
177
57. Tochterunternehmen
Ein Tochterunternehmen ist ein Unternehmen, das durch ein anderes Unternehmen beherrscht wird. Alle direkten und indirekten Beteiligungsunternehmen, die unter der Beherrschung der Erste Group Bank AG stehen, werden im Konzernabschluss vollkonsolidiert. Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden auf Basis ihrer zum 31. Dezember 2023 erstellten Jahresabschlüsse in den Konzernabschluss einbezogen.
Nicht beherrschende Anteile stellen den Anteil am Gesamtergebnis und am Nettovermögen dar, der den Eigentümer:innen der Erste Group Bank AG weder direkt noch indirekt zuzurechnen ist. Nicht beherrschende Anteile sind sowohl in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung als auch in der Konzernbilanz im Kapital gesondert dargestellt.
BEHERRSCHUNG
Die Beurteilung, ob die Beherrschung eines Beteiligungsunternehmens vorliegt, setzt erhebliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen voraus, vor allem in Nicht-Standard-Situationen, wie:
die Verfügungsgewalt basiert sowohl auf Stimmrechten als auch auf vertraglichen Vereinbarungen (oder überwiegend auf Letzterem);
Risiken von oder Anrechte auf variable Rückflüsse aus einem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen, die sich aus bilanziellen Investments als auch aus außerbilanziellen Verpflichtungen und Garantien (oder überwiegend aus Letzterem) oder von leicht identifizierbaren Einkommensströmen (wie Dividenden, Zinsen, Provisionen) und Kosteneinsparungen, aber auch von Skaleneffekten und/oder sonstigen betrieblichen Synergien (oder überwiegend aus Letzterem) ergeben.
Im Falle der Erste Group sind solche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen in erster Linie in den folgenden Fällen relevant:
i. Mitglieder des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors
Die Erste Group Bank AG ist ein Mitglied des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors. Diesem gehören zum Bilanzstichtag neben der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft sowie alle österreichischen Sparkassen an. Die Bestimmungen des Vertrages über den Haftungsverbund werden mittels der Haftungsgesellschaft Haftungsverbund GmbH umgesetzt. Die Erste Group Bank AG hält direkt oder indirekt durch die Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG und durch Sparkassen, an denen die Erste Group direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält – zumindest 51% der Stimmrechte der Haftungsgesellschaft.
Die Erste Group hat eine Beurteilung vorgenommen, ob jene Sparkassen des Haftungsverbundes beherrscht werden, an denen der Konzern weniger als 50% der Stimmrechte hält.
Basierend auf der Haftungsverbundvereinbarung ergeben sich für die Haftungsverbund GmbH folgende substanzielle Rechte in Bezug auf die Sparkassen:
Mitwirkung an der Ernennung der Vorstandsmitglieder;
Genehmigung des Budgets inklusive Investitionsentscheidungen;
Umsetzung von verbindlichen Richtlinien in den Bereichen Risiko- und Liquiditätsmanagement sowie interne Revision; und
Festlegung von Mindestkapitalanforderungen inklusive Dividendenausschüttungen.
Unter Berücksichtigung des Ausmaßes des Engagements der Erste Group bei den Sparkassen des Haftungsverbundes sei es in Form von Synergien, Investitionen, Zusagen, Garantien oder in Form eines Zugangs zu gemeinsamen Ressourcen ist der Konzern einem wesentlichen Risiko bezüglich der variablen Rückflüsse der Mitgliedsbanken ausgesetzt. Da die Haftungsverbund GmbH die Möglichkeit hat, die variablen Rückflüssen der Haftungsverbund-Sparkassen durch die in der Haftungsverbundvereinbarung normierten Rechte zu beeinflussen, übt sie Beherrschung über die Sparkassen aus.
Da die Erste Group Bank AG die Haftungsverbund GmbH beherrscht, übt sie auch Beherrschung über die Mitglieder des Haftungsverbundes aus.
ii. Von der Erste Group verwaltete Investmentfonds
Der Konzern hat eine Beurteilung vorgenommen, inwieweit im Falle von Investmentfonds, die von Tochtergesellschaften der Erste Group verwaltet werden, eine Beherrschung vorliegt und diese in weiterer Folge in den Konsolidierungskreis aufzunehmen sind. Die Beurteilung erfolgte auf der Grundlage, dass die Verfügungsgewalt über diese Investmentfonds in der Regel auf einer vertraglichen Vereinbarung basiert, durch die eine Tochtergesellschaft der Erste Group als Fondsmanager bestimmt wird. Seitens der Investor:innen bestehen keine substanziellen Rechte, den Fondsmanager abzulösen. Weiters ist die Erste Group zu dem Ergebnis gekommen, dass das Risiko aus variablen Rückflüssen grundsätzlich dann als wesentlich einzustufen ist, wenn der Konzern zusätzlich zur Vereinnahmung von Verwaltungsgebühren auch eine Beteiligung von mindestens 20% an dem Investmentfonds hält.
178
Die Erste Group hat in ihrer Funktion als Fondsmanager und der damit verbundenen Verfügungsgewalt auch die Möglichkeit, die variablen Rückflüsse der Investmentfonds zu beeinflussen. Aus dieser Beurteilung ergibt sich, dass in Bezug auf von der Erste Group verwaltete Investmentfonds nur dann eine Beherrschung ausgeübt wird, wenn der Konzern direkt oder indirekt durch seine Tochtergesellschaften – in wesentlichem Umfang Fondsanteile hält (d.h. zumindest 20%).
iii. Von der Erste Group verwaltete Pensionsfonds
In Bezug auf von Tochtergesellschaften der Erste Group verwaltete Pensionsfonds hat der Konzern eine Beurteilung vorgenommen, ob die zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarungen der Erste Group die Verfügungsgewalt über die Pensionsfonds vermitteln. Durch diese Vereinbarungen werden Tochtergesellschaften der Erste Group als Pensionsfonds-Manager bestellt ohne substanzielle Rechte der Begünstigten, die Fondsmanager abzulösen. Beurteilt wurden auch das Risiko aus bzw. die Rechte auf variable Rückflüsse aus den Pensionsfonds. Die in den jeweiligen Ländern geltenden relevanten gesetzlichen Vorschriften zur Regelung der Tätigkeit solcher Pensionsfonds wurden ebenfalls berücksichtigt insbesondere betreffend die Beurteilung der Rechte auf variable Rückflüsse in Form von Verwaltungsgebühren sowie im Hinblick auf mögliche Verluste aus der Gewährung von Garantien, zu denen der Fondsmanager gesetzlich verpflichtet werden kann. Aus dieser Beurteilung hat sich ergeben, dass in Bezug auf den tschechischen Pensionsfonds „Transformovaný fond penzijního připojištění se státním příspěvkem Česká spořitelna penzijní společnost, a.s“ (Transformierter Pensionsfonds) keine Beherrschung vorliegt und dieser nicht konsolidiert wird. Weitere Anwendungsfälle gibt es in der Erste Group nicht.
58. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Bei sämtlichen von der Erste Group gehaltenen Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen handelt es sich um direkte oder indirekte Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bei denen die Erste Group einen maßgeblichen Einfluss aufgrund eines Stimmrechtsanteils von 20% bis 50% ausübt.
Buchwerte von At Equity-bewerteten Unternehmen
in EUR MioDez 22Dez 23
Kreditinstitute4344
Finanzinstitute8393
Sonstige83105
Gesamt209241
Aggregierte Finanzinformationen von At Equity-bewerteten Unternehmen
in EUR MioDez 22Dez 23
Summe der Aktiva5.2535.234
Summe der Verbindlichkeiten4.5114.383
Erträge520546
Gewinn/Verlust 5452
Für keine der At Equity-bewerteten Unternehmen der Erste Group existieren öffentlich notierte Marktpreise.
179
Ausgewählte At-Equity-bewertete Unternehmen, an denen die Erste Group ein strategisches Interesse hat
Dez 22
Dez 23
in EUR Mio
Global Payments s.r.o.
Prvá stavebná
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG
Global Payments s.r.o.
Prvá stavebná
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG
Gründungsland
Tschechien
Slowakei
Österreich
Tschechien
Slowakei
Österreich
Sitz der Gesellschaft
Tschechien
Slowakei
Österreich
Tschechien
Slowakei
Österreich
Hauptgeschäftstätigkeit
Zahlungsverkehr­dienstleitungen
Bauspar­finanzierung
Versicherung
Zahlungsverkehr­dienstleitungen
Bauspar­finanzierung
Versicherung
Gehaltene Eigentumsrechte in %
49%
35%
32%
49%
35%
32%
Gehaltene Stimmrechte in %
49%
35%
29%
49%
35%
29%
IFRS Klassifizierung (JV/A)
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Berichtswährung
CZK
EUR
EUR
CZK
EUR
EUR
 
 
 
 
 
 
 
Finanzinformationen für das Geschäftsjahr
 
 
 
 
Kassenbestand und Guthaben
21
0
9
37
1
9
Kurzfristige Vermögenswerte
118
189
80
148
180
114
Langfristige Vermögenswerte
118
2.766
65
122
2.925
48
Kurzfristige Verbindlichkeiten
112
2.370
0
158
2.473
0
Langfristige Verbindlichkeiten
23
292
79
15
321
86
Betriebserträge
69
74
18
80
71
18
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
7
8
18
17
18
18
Gesamtergebnis
7
9
18
17
18
18
Abschreibung
-7
-6
0
-7
-6
0
Zinserträge
0
86
8
1
98
8
Zinsaufwand
-2
-24
0
-3
-34
0
Steueraufwendungen/-erträge
-1
-5
0
-1
-5
0
 
 
 
 
 
 
 
Überleitung des Nettovermögens auf den Buchwert der Eigenkapitalbeteiligung
 
 
 
Der Erste Group zuzurechnendes Nettovermögen
60
102
24
66
109
28
Wertberichtigungen (kumulierte Basis)
0
-62
0
0
-68
0
Buchwert
60
40
24
66
41
28
Die Klassifizierung von kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erfolgte auf Basis der erwarteten Restlaufzeiten der zugrundeliegenden Aktiv- und Passivposten.
In 2023 wurde eine Wertberichtigung des Buchwerts an der Prvá stavebná in Höhe von EUR 5 Mio (2022: Wertberichtigung EUR 21 Mio) erfasst.
Aggregierte Finanzinformationen von sonstigen At Equity-bewerteten Unternehmen
Dez 22
Dez 23
in EUR Mio
Assoziierte Unternehmen
Joint Ventures
Assoziierte Unternehmen
Joint Ventures
Gesamtergebnis
7
15
-3
3
 
 
 
 
 
Buchwert
56
28
49
33
59. Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen
ANTEILE AN STRUKTURIERTEN UNTERNEHMEN
Die Beurteilung, bei welchen Unternehmen es sich um strukturierte Unternehmen handelt und welches Engagement bei solchen Unternehmen auch tatsächlich einen Anteil darstellt, erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen und Annahmen. Im Fall der Erste Group betreffen diese Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen in erster Linie die Beurteilung von Engagements bei Investmentfonds und Verbriefungsgesellschaften.
180
Für Investmentfonds hat die Erste Group festgestellt, dass ein direktes Engagement des Konzerns typischerweise einen Anteil an diesen strukturierten Unternehmen darstellt. Diese Beurteilung berücksichtigt Engagements aus bilanziellen finanziellen Vermögenswerten meist in Form von Anteilen, die an solchen Fonds gehalten werden, außerbilanzielle Verpflichtungen sowie vom Fondsvermögen abhängige Management-Vergütungen (für eigenverwaltete Fonds). Wie in Note 57 Tochterunternehmen („Von der Erste Group verwaltete Investmentfonds“) angeführt, werden eigenverwaltete Fonds, bei denen die Erste Group kumulativ weniger als 20% der Fondsanteile hält, mangels Beherrschung nicht konsolidiert und sind daher Gegenstand spezifischer Angabe-Erfordernisse für nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen.
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit nutzt die Erste Group folgende strukturierte Unternehmen.
INVESTMENTFONDS
Gehaltene Investmentfondsanteile an eigenverwalteten und von Dritten verwalteten Investmentfonds sowie die erhaltenen Management-Vergütungen für das Management von Investmentfonds durch Tochtergesellschaften der Erste Group werden als Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen klassifiziert, sofern diese nicht konsolidiert werden.
Anteile an Investmentfonds. Die Erste Group hält Anteile an mehreren Publikumsfonds sowie an privaten Investmentfonds, die in Österreich, Zentral- und Osteuropa oder anderen Ländern registriert sind. Die Mehrheit dieser Fonds wird von Tochtergesellschaften der Erste Group verwaltet, beim verbleibenden Teil erfolgt die Verwaltung durch unabhängige dritte Parteien. Die von der Erste Group gehaltenen Investmentfonds-Anteile stellen keine wesentlichen Anteile (grundsätzlich kleiner als 20%) dar und sind in der Regel als rückzahlbare Investmentfondsanteile ausgestaltet. In der Konzernbilanz werden die Investmentfondsanteile zum Fair Value bilanziert und als Schuldverschreibungen in den Posten „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte“ oder „Finanzielle Vermögenswerte - Held for Trading“ ausgewiesen.
Management-Vergütungen. Darüber hinaus erzielt die Erste Group in ihrer Funktion als Fondsmanager (durch Tochtergesellschaften der Erste Group) Erträge aus Management-Vergütungen für das Management von Investmentfonds; das heißt für das Treffen von Anlageentscheidungen für die den jeweiligen Investmentfonds zur Verfügung stehenden Mittel.
Neben Management-Vergütungen für die Tätigkeit als Fondsmanager erzielt die Erste Group Ausschüttungen aus gehaltenen Anteilen an Investmentfonds. Dem gegenüber stehen Ausgaben für die Verwaltung von Investmentfonds sowie Gebühren für die Abwicklung der Geschäftstätigkeit von Investmentfonds, insbesondere Depotgebühren und Gebühren für die Abwicklung des Wertpapierhandels. Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht die Erste Group mit eigenverwalteten, nicht konsolidierten Fonds Geschäftsbeziehungen im Bereich des Derivatehandel ein. Darüber hinaus sind über unterschiedlich lange Zeiträume eigenverwaltete, nicht konsolidierte Fonds auch in von der Erste Group emittierte Schuldverschreibungen oder Bankeinlagen investiert. In begrenzten Fällen bietet die Erste Group Bank AG Kapitalgarantien gegenüber nicht konsolidierten, eigenverwalteten Fonds an. Die Höhe der Konzernbeteiligungen an nicht konsolidierten Investmentfonds könnte künftig, abhängig von dem Ergebnis der zugrunde liegenden Vermögenswerte, relevanten Marktbedingungen und Gelegenheiten oder behördlichen Vorschriften, schwanken.
SONSTIGE
In geringem Ausmaß finanziert die Erste Group als Kreditgeberin auch nicht konsolidierte strukturierte Gesellschaften, die in anderen Geschäftsbereichen tätig sind. Die Kredite und Darlehen werden abhängig von der Ausgestaltung der vertraglichen Cashflows entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Zu den Schuldverschreibungen gehören Anteile an Collateralised Mortgage Obligations sowie Verbriefungen.
MAXIMALES AUSFALLSRISIKO VON NICHT KONSOLIDIERTEN STRUKTURIERTEN UNTERNEHMEN
Das maximale Ausfallsrisiko im Zusammenhang mit Anteilen an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen resultiert aus bilanzierten Vermögenswerten und aus gegebenen Kreditzusagen und Haftungen. Die bilanzierten Vermögenswerte umfassen zum Fair Value bewertete Fondsanteile, Schuldverschreibungen und Derivate sowie gegebene Kredite. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht den Buchwerten dieses Posten nach Risikovorsorgen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Im Falle von außerbilanziellen Kreditzusagen und Haftungen entspricht das maximale Ausfallsrisiko der Höhe des jeweiligen Nominalwertes.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Beziehungen zu nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen nach Bilanzkategorie, Geschäftstätigkeit und Unternehmensstandort dargestellt. Darüber hinaus erfolgt eine Darstellung der wertgeminderten Vermögenswerte sowie der entsprechenden Wertberichtigungen für das jeweilige Geschäftsjahr. Die angegebenen Buchwerte beziehen sich hauptsächlich auf Vermögenswerte, die in der Konzernbilanz bereits zum Fair Value erfasst werden. Die Buchwerte der übrigen Obligos (vor allem „Kredite und Darlehen“) entsprechen im Wesentlichen dem Fair Value.
181
Investmentfonds  
in EUR MioUnter Eigen­verwaltungVon Dritter Partei verwaltetGesamtSonstige(s)Gesamt
Dez 23     
Aktiva     
Eigenkapitalinstrumente, davon:0006060
FVPL0006060
Schuldverschreibungen, davon:60725386024884
Finanzielle Vermögenswerte HfT12032040204
FVPL6074965624681
Kredite und Darlehen2090209202411
Handelsderivate80808
Summe der Aktiva8252531.0772861.363
davon wertgemindert00000
      
Bilanzielle Vermögenswerte nach geografischen Aspekten     
Österreich81508150815
Zentral- und Osteuropa101121261282
Andere Staaten024224224266
      
Verbindlichkeiten     
Eigenkapitalinstrumente15501550155
Verbriefte Verbindlichkeiten40804080408
Einlagen1.56701.56771.574
Handelsderivate56056158
Summe der Passiva218702.18792.195
      
Außerbilanzielle Verpflichtungen212021298311
      
Dez 22     
Aktiva     
Eigenkapitalinstrumente, davon:0001313
FVPL0001313
Schuldverschreibungen, davon:57517274733780
Finanzielle Vermögenswerte HfT01211210121
FVPL5755162633659
Kredite und Darlehen1001090100
Handelsderivate20202
Summe der Aktiva588172760136896
davon wertgemindert00000
      
Bilanzielle Vermögenswerte nach geografischen Aspekten      
Österreich57405740574
Zentral- und Osteuropa141630103133
Andere Staaten015615633190
      
Verbindlichkeiten     
Eigenkapitalinstrumente14801480148
Verbriefte Verbindlichkeiten26802680268
Einlagen1.95201.95201.952
Handelsderivate99099099
Summe der Passiva2.46702.46702.467
      
Außerbilanzielle Verpflichtungen80080080
182
Sonstige Angaben
60. Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen
Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit kommt es zwischen der Erste Group zu Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen. Aktionäre der Erste Group Bank AG werden als nahestehende Unternehmen eingestuft, wenn diese einen maßgeblichen Einfluss auf die Erste Group haben. Darüber hinaus definiert die Erste Group als nahestehende Unternehmen von ihr beherrschte, jedoch aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, sowie Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen. Geschäfte zwischen der Erste Group Bank AG und vollkonsolidierten Gesellschaften werden im Konzernabschluss nicht offengelegt, da sie im Zuge der Konsolidierung eliminiert werden. Zu den nahestehenden Personen zählen als Personen in Schlüsselpositionen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Erste Group Bank AG. Darüber hinaus definiert die Erste Group auch nahe Familienangehörige von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der Erste Group Bank AG, sowie Gesellschaften, die von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der Erste Group Bank AG kontrolliert oder maßgeblich beeinflusst werden, als sonstige nahestehende Personen und Unternehmen. Bankgeschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Konditionen („at arm’s length“).
TRANSAKTIONEN MIT AKTIONÄREN DER ERSTE GROUP BANK AG
Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung
Neben dem Anteil am Grundkapital der Erste Group Bank AG führen weitere Faktoren dazu, dass ein maßgeblicher Einfluss der Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung (in der Folge „ERSTE Stiftung“) auf die Erste Group besteht. Zum 31. Dezember 2023 wies die Erste Group gegenüber der ERSTE Stiftung Verbindlichkeiten von EUR 16 Mio (2022: EUR 19 Mio) auf. Die ERSTE Stiftung hielt im Jahr 2022 und 2023 keine Anleihen der Erste Group Bank AG und es ergaben sich folglich keine Zinsaufwendungen für die Erste Group sowie auch keine Provisionserträge oder Mieterträge. Für ihre Beteiligung an der Erste Group Bank AG erhielt die ERSTE Stiftung in 2023 eine Dividende in Höhe von EUR 95 Mio (2022: EUR 78 Mio).
Gemäß Pkt. 15.1. der Satzung der Erste Group Bank AG hat die ERSTE Stiftung, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Erste Group Bank AG im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet, das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der Mitglieder des Aufsichtsrates der Erste Group Bank AG.
183
TRANSAKTIONEN MIT NICHT KONSOLIDIERTEN TOCHTERGESELLSCHAFTEN, ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN UND GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN
Bilanzposten und außerbilanzielle Posten
Dez 22
Dez 23
in EUR Mio
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Finanzielle Vermögenswerte
86
598
386
80
712
442
Eigenkapitalinstrumente
55
62
18
55
92
19
Schuldverschreibungen
0
52
0
0
5
0
Kredite und Darlehen
31
484
369
25
614
423
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
0
0
0
0
10
0
Kredite und Darlehen an Kunden
31
484
369
25
604
423
davon wertgemindert
2
0
0
0
0
0
Finanzielle Verbindlichkeiten
29
192
12
30
177
25
Einlagen
29
192
12
30
177
25
Einlagen von Kreditinstituten
1
0
0
1
0
1
Einlagen von Kunden
28
192
12
29
177
25
Sonstige Finanzinstrumente
 
 
 
 
 
 
Gegebene Kreditzusagen, finanzielle Garantien und andere Verpflichtungen (Nominalwert)
5
144
111
3
273
125
davon ausgefallen
0
0
0
0
0
0
Erhaltene Kreditzusagen, finanzielle Garantien und andere Verpflichtungen (Nominalwert)
0
1
0
0
0
0
Wertberichtigungen für Kreditrisiken und Rückstellungen
9
-5
0
3
0
0
Aufwendungen/Erträge
1-12 22
1-12 23
in EUR Mio
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Zinserträge
1
7
4
1
21
11
Provisionserträge
0
1
2
0
1
2
Dividendenerträge
4
4
1
7
5
1
Zinsaufwendungen
0
0
0
0
-1
0
Provisionsaufwendungen
-2
-2
0
-2
-2
0
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
3
1
3
0
0
0
TRANSAKTIONEN MIT PERSONEN IN SCHLÜSSELPOSITIONEN
Vergütungen an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
In der nachfolgenden Tabelle werden die Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats dargestellt. Der Aufwand wurde periodengerecht und gemäß den Vorschriften der zugrunde liegenden Standards IAS 19 und IFRS 2 erfasst. Die angegebenen Beträge entsprechen den zum Bilanzstichtag erwarteten Auszahlungen und können von jenen, die tatsächlich zur Auszahlung kommen, abweichen.
1-12 221-12 23
in EUR MioVorstandAufsichtsratGesamtVorstandAufsichtsratGesamt
Kurzfristig fällige Leistungen7198210
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses1 11 1
Andere langfristig fällige Leistungen1 12 2
Anteilsbasierte Vergütungen2 24 4
Gesamt1211415216
184
Kurzfristig fällige Leistungen. Diese Kategorie umfasst Gehälter, Sachbezüge, Sozialversicherungsbeiträge und sonstige kurzfristig fällige Leistungen. Diese umfassen auch variable Vergütungsbestandteile, die innerhalb eines Jahres in bar zur Auszahlung kommen. Die dargestellten Bezüge von Aufsichtsratsmitgliedern umfassen Aufsichtsratsvergütungen, Sitzungsgelder sowie Entgelte für Organfunktionen bei verbundenen Unternehmen.
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die Mitglieder des Vorstands nehmen nach den gleichen Grundsätzen wie die Mitarbeiter:innen an der beitragsorientierten Betriebspensionsregelung der Erste Group teil (siehe Note 53 Rückstellungen). Unter Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden insbesondere Beitragszahlungen an Pensionskassen und an die Mitarbeitervorsorgekasse dargestellt.
Andere langfristig fällige Leistungen. Diese umfassen insbesondere variable Vergütungsbestandteile, die erst nach einem Jahr über mehrere Jahre verteilt in bar zur Auszahlung kommen. Darüber hinaus werden in dieser Kategorie auch Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen (siehe Note 53 Rückstellungen) dargestellt.
Anteilsbasierte Vergütungen. In dieser Kategorie werden Aufwendungen für anteilsbasierte, variable Vergütungsbestandteile erfasst (siehe Note 61 Anteilsbasierte Vergütung, Anteilsbasierte Vergütung für den Vorstand der Erste Group Bank AG).
Die gesamte Verbindlichkeit für variable Vergütungsbestandteile gegenüber Vorstandsmitgliedern zum 31. Dezember 2023 beträgt EUR 8 Mio (2022: EUR 7 Mio). Dieser Betrag umfasst Verbindlichkeiten aus dem LTI-Programm (erstmalig für das Leistungsjahr 2021) sowie die noch nicht ausgezahlten Tranchen aus dem Phantom Share-Programm (für Leistungsjahre bis 2021). Für weitere Informationen verweisen wir auf Note 61 Anteilsbasierte Vergütung.
Den Mitgliedern des Vorstands der Erste Group Bank AG wurde für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung von 0,5% (2022: 0,5%) des gesamten Personalaufwands gewährt.
An ehemalige Organmitglieder und deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr 2023 Gesamtbezüge von EUR 3 Mio (2022: EUR 3 Mio) gewährt und 43.651 (2022: 57.669) Aktienäquivalente zuerkannt.
Bankgeschäfte mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern
Die gewährten Kredite und Vorschüsse an die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats erreichten zum Jahresende 2023 ein Gesamtvolumen von EUR 2 Mio (2022: EUR 2 Mio). Die Einlagen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats bei den Gesellschaften der Erste Group zeigten zum Jahresende 2023 ein Gesamtvolumen von EUR 18 Mio (2022: EUR 16 Mio). Zum 31. Dezember 2023 hielten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats von Gesellschaften der Erste Group emittierte Anleihen in Höhe von EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio). An die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gegebene Kreditzusagen und Finanzgarantien betrugen zum Jahresende 2023 insgesamt EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio). Aus Bankgeschäften mit den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats entstanden für die Erste Group Zins- und Provisionserträge von insgesamt EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio).
TRANSAKTIONEN MIT SONSTIGEN NAHESTEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN
An Familienangehörige von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern und an von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern kontrollierte oder maßgeblich beeinflusste Gesellschaften (in der Folge „sonstige nahestehende Personen und Unternehmen“) wurden zum 31. Dezember 2023 Kredite und Vorschüsse in Gesamthöhe von EUR 1 Mio (2022: EUR 4 Mio) gewährt. Die Einlagen der sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen bei den Gesellschaften der Erste Group betrugen zum Jahresende 2023 insgesamt EUR 14 Mio (2022: EUR 72 Mio). An die sonstigen Personen und Unternehmen gegebene Kreditzusagen und Finanzgarantien betrugen zum Jahresende 2023 insgesamt EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio). Aus Bankgeschäften mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen entstanden für die Erste Group Zins- und Provisionserträge von insgesamt EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio), sowie Zins- und Provisionsaufwendungen von insgesamt EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio).
61. Anteilsbasierte Vergütungen
Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Aufwand für anteilsbasierte Vergütungen beläuft sich auf EUR 45 Mio (2022: EUR 33 Mio), davon EUR 31 Mio (2022: EUR 31 Mio) für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Verbindlichkeit aus anteilsbasierten Vergütungen beläuft sich auf EUR 40 Mio (2022: EUR 32 Mio). Der innere Wert der Verbindlichkeit beträgt EUR 45 Mio (2022: EUR 34 Mio).
185
ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNG FÜR DEN VORSTAND DER ERSTE GROUP BANK AG
Der anteilsbasierte Vergütungsplan für den Vorstand der Erste Group Bank AG umfasst kurzfristige und langfristige variable Vergütungskomponenten. Die Gesamthöhe der variablen Vergütung wird im Folgejahr vom Aufsichtsrat festgelegt.
Kurzfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente. 20% des Bonus werden am Tag dieses Aufsichtsratsbeschlusses in Aktien umgerechnet und nach einer Sperrfrist von einem Jahr übertragen.
Langfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente. 30% des Bonus werden am Tag des Aufsichtsratsbeschlusses anhand des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 30 Handelstage in Performance Share Units (PSUs) umgerechnet (Long Term Incentive Plan). Eine PSU stellt ein ungesichertes, bedingtes Recht dar, in der Zukunft Aktien der Erste Group Bank AG zu erhalten. In den folgenden fünf Jahren wird die Anzahl der zunächst erreichten PSUs in einer Bandbreite von 120% bis 0% anhand von Leistungsindikatoren an den Konzernerfolg angepasst, die der Aufsichtsrat jährlich überprüft und in Ausnahmefällen anpasst. Die so ermittelte endgültige Anzahl an PSUs entspricht der Anzahl an Aktien, die nach einer Sperrfrist von einem weiteren Jahr übertragen werden.
Die gewährten Aktien und die PSUs sind anteilsbasierte Vergütungen, die durch die Übertragung von Eigenkapitalinstrumenten erfüllt und bis zum Ende des Leistungsjahres erdient werden. Die Erfassung dieser anteilsbasierten Vergütungen erfolgt zum Fair Value der gewährten Aktien bzw. PSUs zum Zeitpunkt der Einräumung, d.h. dem Zeitpunkt, zu dem die Beteiligten auf beiden Seiten ein übereinstimmendes Verständnis aller Konditionen haben. Die Festlegung des Zeitpunkts der Einräumung erfordert die wertende Beurteilung aller Umstände, da dem Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Beurteilung der Leistung im Leistungsjahr wesentliche Ermessensspielräume eingeräumt sind, erfolgt die Einräumung mit dem Beschluss des Aufsichtsrats über den zuerkannten Bonus für das abgelaufene Leistungsjahr.
Für das Leistungsjahr 2023 wird erwartet, dass den Teilnehmenden 29.571 Aktien und 44.356 PSUs (2022: 30.959 Aktien und 46.439 PSUs) gewährt werden. Der Fair Value der PSUs wird anhand einer Monte-Carlo-Simulation unter Berücksichtigung der Entwicklung der Konzernleistungskriterien über die folgenden 5 Jahre und des Aktienkurses der Erste Group Bank AG berechnet. Der geschätzte Fair Value beträgt am Bilanzstichtag EUR 2 Mio (2022: EUR 2 Mio). Insgesamt wurde im Jahr 2023 Personalaufwand in Höhe von EUR 3 Mio (2022: EUR 2 Mio) erfasst und eine entsprechende Gewinnrücklage gebildet.
PHANTOM SHARE-PROGRAMM
Die Erste Group gewährt ausgewählten Mitarbeiter:innen jedes Jahr einen Bonus für im abgelaufenen Jahr erbrachte Leistungen (Erdienungszeitraum). Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Betragsgrenze überschreitet, hängt der endgültige Auszahlungsbetrag im Ausmaß von mindestens 25% von der Entwicklung des durchschnittlichen, volumengewichteten, täglichen Kurses der Erste Group-Aktie in Folgejahren ab (Phantom Share-Programm). Das Programm betrifft Konzerngesellschaften unterschiedlicher Länder, wobei sich die Betragsgrenze und der Anteil an Aktienäquivalenten jeweils unterscheiden. Die Aktienäquivalente (Phantom Shares) werden in mehrere Tranchen aufgeteilt, die sich durch die Dauer des Betrachtungszeitraums für die Entwicklung des Kurses der Erste Group-Aktie unterscheiden.
Das Phantom Share-Programm erfüllt die Kriterien für eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gemäß IFRS 2.
Die variable Vergütung für Aktienäquivalente wird in geschätzter Höhe erfolgswirksam mit dem Fair Value erfasst. Die Verbindlichkeit für noch nicht ausgezahlte Aktienäquivalente wird bis zur Auszahlung laufend mit dem Fair Value bewertet. Fair Value-Änderungen sowie Änderungen aus der finalen Zuteilung in Folgejahren werden erfolgswirksam erfasst. Für die Ermittlung des Fair Value wird die Anzahl der zum Bilanzstichtag noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalente mit dem für das jeweilige Auszahlungsjahr geschätzten, durchschnittlichen Kurs der Erste Group-Aktie multipliziert. Die Fair Values der Aktienäquivalente für das jeweilige Auszahlungsjahr werden mit einem Optionspreismodell (Black-Scholes-Modell) ermittelt. Die wesentlichen Parameter sind der Aktienkurs der Erste Group Aktie zum Bilanzstichtag sowie bis zur Auszahlung erwartete Dividendenzahlungen.
Für 2023 wird erwartet, dass 280.079 Stück (2022: 243.127 Stück) Aktienäquivalente mit einem Fair Value in Höhe von EUR 10 Mio (2022: EUR 7 Mio) an berechtigte Mitarbeiter:innen gewährt werden. Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Personalaufwand für das Phantom Share-Programm beläuft sich auf EUR 13 Mio (2022: EUR 2 Mio), der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Verbindlichkeit beläuft sich auf EUR 40 Mio (2022: EUR 32 Mio). Der innere Wert der Verbindlichkeit aus noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalenten beträgt EUR 45 Mio (2022: EUR 34 Mio).
WESHARE BY ERSTE GROUP PROGRAMM
Das WeShare by Erste Group-Participation Programm und WeShare by Erste Group-Investment Plus Programm sind anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Beide Programme werden Mitarbeiter:innen der Erste Group angeboten,
186
sofern bestimmte Voraussetzungen (z.B. Kapital- und Liquiditätsanforderungen, beschlossene Dividendenausschüttung, EZB Genehmigung) erfüllt sind.
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Investment Plus Programms konnten alle Mitarbeiter:innen, die sich von März/April 2023 bis Juni 2023 in einem aufrechten Dienstverhältnis mit der Erste Group befanden, freiwillig in Aktien der Erste Group investieren und erhielten dann je nach Höhe ihres Investments Gratisaktien. Das WeShare by Erste Group-Investment Plus Programm wurde im Juni 2023 abgerechnet. Die Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms gewährten Gratisaktien beträgt 506.947 Stück (2022: 966.742 Stück), der Personalaufwand EUR 16 Mio (2022: 22 Mio).
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Participation Programm erhalten alle Mitarbeiter:innen, die im Jahr 2023 mindestens 6 Monaten von der Erste Group beschäftigt waren und sich bis zum Zeitpunkt der Übertragung der Aktien im Juni 2024 noch in einem aufrechten Dienstverhältnis zur Erste Group befinden, Gratisaktien der Erste Group Bank AG im Gegenwert von EUR 350 netto. Die erwartete Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms gewährten Gratisaktien beträgt 389.884 Stück (2022: 544.374 Stück). Dafür wurde, ausgehend von der Anzahl der berechtigten Mitarbeiter:innen, Personalaufwand in Höhe von EUR 7 Mio (2022: EUR 7 Mio) erfasst und eine entsprechende Gewinnrücklage gebildet. Darüber hinaus wurde im Jahr 2023 ein Aufwand in Höhe von EUR 6 Mio verbucht, der im Zusammenhang mit der aktiven Beschäftigungspflicht des WeShare by Erste Group-Participation Programm steht, das den Mitarbeitern in 2022 angeboten wurde.
62. Honorare der Abschlussprüfer
In der folgenden Tabelle sind Honorare ersichtlich, die von den Abschlussprüfern des Mutterunternehmens bzw. der Tochterunternehmen für die Berichtsjahre 2023 und 2022 verrechnet wurden. Diese sind der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) und PwC. Die angegebenen Honorare von PwC beinhalten sowohl Leistungen der „PwC Wirtschaftsprüfung GmbH“ als auch von Gesellschaften des PwC-Netzwerks. Die Beträge sind inklusive Umsatzsteuer dargestellt.
in EUR MioDez 22Dez 23
Prüfung des Jahres-/Konzernabschlusses1415
Prüfung - PwC68
Prüfung - Sparkassen-Prüfungsverband88
Andere Bestätigungsleistungen33
Andere Bestätigungsleistungen - PwC22
Andere Bestätigungsleistungen - Sparkassen-Prüfungsverband11
Steuerberatungsleistungen00
Steuerberatungsleistungen - PwC00
Steuerberatungsleistungen - Sparkassen-Prüfungsverband00
Sonstige Leistungen11
Sonstige Leistungen - PwC11
Sonstige Leistungen - Sparkassen-Prüfungsverband00
Gesamt1719
Der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) hat als gesetzlicher Abschlussprüfer Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 2 Mio (2022: EUR 2 Mio) für die Erste Group Bank AG und Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 6 Mio (2022: EUR 6 Mio) für deren verbundenen Unternehmen erbracht. Für andere Bestätigungsleistungen wurden an mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio) verrechnet. Die Höhe der sonstigen Leistungen für verbundene Unternehmen betrug EUR 0 Mio (2022: EUR 0 Mio). Die Werte in der Tabelle enthalten auch Vergütungen von Leistungen der SPV Wirtschaftsprüfungsges.m.b.H.
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH hat als zusätzlicher Abschlussprüfer Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 2 Mio (2022: EUR 1 Mio) für die Erste Group Bank AG und Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 1 Mio (2022: EUR 1 Mio) für deren verbundene Unternehmen erbracht. Von anderen Prüfungsgesellschaften des PwC-Netzwerkes fielen EUR 5 Mio (2022: EUR 4 Mio) für die Prüfung von Konzerngesellschaften an. Für andere Bestätigungsleistungen stellte die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH EUR 1 Mio (2022: EUR 1 Mio) in Rechnung.
63. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte inklusive Vermögenswerte in Veräußerungsgruppen werden in der Bilanz in dem Posten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ ausgewiesen. Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Veräußerungswerten werden in der Bilanz in dem Posten „Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ ausgewiesen.
187
Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden, werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sollte der Wertminderungsaufwand der Veräußerungsgruppe den Buchwert der Vermögenswerte übersteigen, die in den Anwendungsbereich des IFRS 5 (Bewertung) fallen, so gibt es keine spezielle Richtlinie hinsichtlich der Behandlung dieser Differenz. Die Erste Group erfasst diese Differenz als Rückstellung in dem Bilanzposten „Rückstellungen“.
in EUR MioDez 22Dez 23
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte167163
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten115113
Im Jahr 2022 erfüllte die Banca Comerciala Romana Chisinau S.A. erstmalig die Kriterien für die Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe. Aufgrund des Erfordernisses von verschiedenen behördlichen Genehmigungen, welche schlussendlich alle erfolgt sind, wurde die Behaltefrist von 12 Monaten etwas herausgezögert und der Verkauf per 31.12.2023 noch nicht abgeschlossen.
Die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte betragen per 31.12.2023 EUR 153 Mio (2022: EUR 152 Mio) und die Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten belaufen sich auf EUR 113 Mio (2022: EUR 115 Mio). Der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten war niedriger als der Buchwert der Veräußerungsgruppe. Die Differenz wurde zunächst den nicht-finanziellen Vermögenswerten im Anwendungsbereich von IFRS 5 zugeordnet und führte zu einem Wertminderungsaufwand von insgesamt EUR 3 Mio seit erstmaliger Bewertung (2022: EUR 2 Mio). Der verbleibende Betrag von EUR 23 Mio (2022: EUR 20 Mio) wurde als Rückstellung erfasst. Die Transaktion wurde am 15. Jänner 2024 abgeschlossen.
Der Posten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ beinhaltet zum Jahresende 2023 neben den als zur Veräußerung gehaltenen Veräußerungsgruppen hauptsächlich Grundstücke und Gebäude in Höhe von EUR 12 Mio (2022: EUR 14 Mio).
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht auf wiederkehrender Basis zum Fair Value bewertet. Eine Fair Value-Bewertung wird nur dann vorgenommen, wenn der Buchwert auf den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten wertgemindert wird. Die Fair Values werden von Expert:innen mit entsprechender fachlicher Qualifikation ermittelt.
Fair Value und Fair Value-Hierarchie
in EUR MioBuchwertFair ValueLevel 1Level 2Level 3
Dez 23     
Zum Fair Value bilanzierte Vermögenswerte     
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte10110011
      
Dez 22     
Zum Fair Value bilanzierte Vermögenswerte     
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte12130013
64. Aktiva und Passiva lautend auf fremde Währung und außerhalb Österreichs und Gesamtkapitalrentabilität
Aktiva und Passiva, die nicht auf EUR lauten
in EUR MioDez 22Dez 23
Aktiva115.254116.241
Passiva92.88192.498
Aktiva und Passiva außerhalb Österreichs
in EUR MioDez 22Dez 23
Aktiva189.680197.405
Passiva145.529156.857
Die Gesamtkapitalrentabilität (Jahresgewinn nach Steuern in Prozent der Bilanzsumme zum Stichtag) belief sich zum Jahresende 2023 auf 1,16% (2022: 0,84%).
188
65. Restlaufzeitengliederung
Erwartete Restlaufzeiten der Aktiv- und Passivposten
Dez 22
Dez 23
in EUR Mio
< 1 Jahr
> 1 Jahr
< 1 Jahr
> 1 Jahr
Kassenbestand und Guthaben bei Zentralbanken
35.685
0
36.685
0
Finanzielle Vermögenswerte HfT
5.636
2.129
5.992
2.781
Derivate
819
900
611
651
Sonstige Handelsaktiva
4.818
1.229
5.381
2.130
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
350
2.385
527
2.477
Eigenkapitalinstrumente
21
325
190
225
Schuldverschreibungen
299
1.251
335
1.216
Kredite und Darlehen an Kunden
30
809
1
1.037
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
2.283
7.276
1.366
7.538
Eigenkapitalinstrumente
0
99
12
98
Schuldverschreibungen
2.283
7.177
1.354
7.440
Finanzielle Vermögenswerte AC
56.358
197.002
53.739
210.981
Schuldverschreibungen
3.790
36.821
4.725
39.322
Kredite und Forderungen an Banken
15.689
2.747
18.350
3.082
Kredite und Forderungen an Kunden
36.879
157.434
30.664
168.577
Forderungen aus Finanzierungsleasing
499
4.054
559
4.410
Derivate − Hedge Accounting
49
110
21
162
Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges
-1
-37
-1
-24
Sachanlagen
0
2.618
0
2.605
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
0
1.372
0
1.524
Immaterielle Vermögenswerte
0
1.347
0
1.313
Beteiligungen an Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen
0
209
0
241
Steuerforderungen
109
0
72
0
Latente Steuerforderungen
0
629
0
468
Langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden
167
0
163
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.268
136
2.484
95
Sonstige Aktiva
1.171
61
874
101
Summe der Aktiva
104.575
219.290
102.483
234.673
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
1.538
1.726
1.051
1.252
Derivate
1.441
1.185
872
742
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
97
541
179
511
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
2.677
8.138
2.150
9.002
Einlagen
1.299
54
498
95
Verbriefte Verbindlichkeiten
1.226
8.084
1.522
8.907
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
151
0
130
0
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
207.389
71.543
216.004
73.838
Einlagen von Banken
16.886
11.934
16.598
6.313
Einlagen von Kunden
184.047
38.572
194.190
38.033
Verbriefte Verbindlichkeiten
5.569
21.024
3.858
29.472
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
886
13
1.358
21
Leasingverbindlichkeiten
58
604
50
620
Derivate − Hedge Accounting
133
240
8
278
Rückstellungen
428
1.248
406
1.206
Steuerverpflichtungen
127
0
265
0
Latente Steuerverpflichtungen
0
16
0
14
Verbindlichkeiten, die als zur Veräußerung gehalten werden
115
0
113
0
Sonstige Passiva
1.968
614
2.043
353
Summe der Passiva
214.432
84.128
222.089
86.565
66. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Das auf Grundlage der Ermächtigung, die in der 30. ordentlichen Hauptversammlung vom 12. Mai 2023 gemäß § 65 Abs 1 Z 8 Aktiengesetz erteilt wurde, durchgeführte Aktienrückkaufprogramm der Erste Group Bank AG wurde am 16. Februar 2024 beendet. Es wurden 8.887.092 Stück Aktien zu einem Durchschnittskurs von EUR 33,76 erworben (insgesamt EUR 300 Mio). Der Beschluss zur Einziehung der 8.887.092 Stück Aktien erfolgte am 22. Februar 2024 sowohl durch den Vorstand als auch den Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG und wurde mit der Eintragung im Firmenbuch wirksam.
189
67. Country-by-Country-Reporting
Die nachfolgende Country-by-Country-Aufteilung entspricht den Offenlegungserfordernissen des Artikel 89 der EU Capital Requirements Directive IV:
in EUR MioBetriebserträgeGewinne oder Verluste vor Steuern aus fortzuführenden GeschäftsbereichenErtragsteuernErtragsteuer-zahlungen
Dez 23    
Österreich3.730699-364-191
Kroatien562312-50-64
Tschechien2.3411.307-158124
Ungarn1.4711.035-43-23
Rumänien1.059661-136-73
Serbien17876-4-1
Slowakei788457-92-77
Andere Länder424247-27-9
Gesamt10.5524.795-874-315
     
Dez 22    
Österreich4.0401.283-142-197
Kroatien414213-48-31
Tschechien1.617615-172-153
Ungarn721338-27-23
Rumänien840408-83-69
Serbien12927-10
Slowakei588260-66-69
Andere Länder22179-17-5
Gesamt8.5713.222-556-549
Die obige Tabelle beinhaltet die konsolidierten Beträge nach der Eliminierung konzerninterner Transaktionen und unter Berücksichtigung aller konzernrelevanten Vorgänge. Die Ertragssteuern stellen den Steueraufwand, aufgeteilt nach den Ländern, in denen der Konzern tätig ist, dar.
Eine detaillierte Zuordnung der vollkonsolidierten Einzelgesellschaften per geografische Kategorie ist der Note 70 Darstellung des Anteilsbesitzes der Erste Group zum 31. Dezember 2023 zu entnehmen. Weitere Details über die geographische Aufteilung der durchschnittlichen Anzahl von Mitarbeiter:innen zum 31. Dezember 2023 sind der Note 8 Verwaltungsaufwand zu entnehmen.
68. Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform)
Mit 31. Dezember 2021 wurde die Veröffentlichung der Libor-Zinssätzen für CHF, GBP, JPY (jeweils für alle Laufzeiten) und USD (für Laufzeiten 1 Woche und 2 Monate) eingestellt. Die Veröffentlichung der restlichen, liquideren USD-Laufzeiten (Tagesgeldsatz, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 12 Monate) wurde mit 30. Juni 2023 eingestellt.
Im Hinblick auf sonstige IBOR-Zinssätze geht die Erste Group davon aus, dass Euribor-Zinssätze, die bereits reformiert und den Regelungen der EU-Benchmark-Verordnung (BMR) entsprechen, derzeit nicht betroffen sind. Das gleiche gilt auch für jene Referenzzinsätze, die in Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, etabliert sind (Pribor für CZK, Bubor für RON, Belibor for RSD).
Die neuen Referenzzinssätze, die den USD Libor im Jahr 2023 abgelöst haben, sind SOFR Overnight-Sätze. Im konsumentengeschützten Kreditgeschäft der Erste Group wurden zukunftsgerichtete SOFR Terminsätze verpflichtend angewendet, da die gesetzliche Verpflichtung besteht, Zinssätze vor Beginn der Zinsbindungsperiode zu kommunizieren. Die neuen Referenzzinssätze beinhalten, im Vergleich mit den Libor Sätzen, Anpassungsaufschläge für Fristigkeiten, Kreditrisiken und sonstige Differenzen, die zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Gleichwertigkeit berücksichtigt werden.
Im Hinblick auf die Bilanzierung der Ablöse bisheriger Referenzzinssätze wurde ein praktischer Behelf im Rahmen der Interest Rate Benchmark Reform Phase 2: Änderungen von IFRS 9 (veröffentlicht im August 2020) verwendet. Dabei wurden die Referenzzinssatzänderungen als Anpassung des Effektivzinssatzes ohne sofortige erfolgswirksame Erfassung behandelt.
Die Erste Group hatte ein spezielles Projekt zur Reform der Referenzzinssätze initiiert. Bis zum Jahresende 2023 wurden alle Finanzinstrumente mit USD-, GBP-, JPY- und CHF-Libor-gebundenen Zinsen in die neuen Referenzzinssätze überführt. Für weitere Details zur IBOR-Reform betreffend Hedge Accounting verweisen wir auf Note 27 Hedge Accounting. 
190
69. Zuwendungen der öffentlichen Hand
Eine Zuwendung der öffentlichen Hand wird im Konzernabschluss der Erste Group erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass sie gewährt wird und dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt werden. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die sich auf die Anschaffung eines Vermögenswerts beziehen, werden von den Anschaffungskosten des entsprechenden Vermögenswerts in Abzug gebracht und in den Folgeperioden im Zuge der Abschreibung dieser Vermögenswerte erfolgswirksam erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für angefallene Aufwendungen gezahlt werden, werden mit diesen Aufwendungen saldiert.
Der im Konzern erfasste Gesamtbetrag an Zuwendungen der öffentlichen Hand beläuft sich auf EUR 8 Mio (2022: EUR 8 Mio). Von diesem Gesamtbetrag beziehen sich EUR 1 Mio (2022: EUR 2 Mio) auf ein Investitionsprogramm in Österreich („Investitionsprämie“), das zur Unterstützung der Wirtschaft in der Covid-19-Krise geschaffen wurde. Im Rahmen der Investitionsprämie werden 7% bzw. 14% (bei Digitalisierungsprojekten) der Anschaffung von Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gefördert. Weiters beantragten einige Gesellschaften Personalkostenzuschüsse für Gehälter, die während Quarantänen und Freistellungen für Kinderbetreuung gezahlt wurden. Diese wurden in Höhe von rund EUR 2 Mio (2022: EUR 4 Mio) gewährt.
191
70. Darstellung des Anteilsbesitzes der Erste Group zum 31. Dezember 2023
In der nachfolgenden Tabelle sind die vollkonsolidierten Gesellschaften und die At Equity einbezogenen Gesellschaften und sonstige Beteiligungen dargestellt.
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 22
Dez 23
Vollkonsolidierte Unternehmen
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
Banca Comerciala Romana Chisinau S.A.
Chisinau
99,9
99,9
Banca Comerciala Romana SA
Bucharest
99,9
99,9
Banka Sparkasse d.d.
Ljubljana
28,0
28,0
Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft
Wien
100,0
100,0
BCR Banca pentru Locuinte SA
Bucharest
99,9
99,9
Ceska sporitelna, a.s.
Praha
100,0
100,0
Die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse
Wien
0,0
0,0
Dornbirner Sparkasse Bank AG
Dornbirn
0,0
0,0
Erste & Steiermärkische Bank d.d.
Rijeka
69,3
69,3
ERSTE BANK AD PODGORICA
Podgorica
69,3
69,3
ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD
Novi Sad
80,5
80,5
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
Wien
100,0
100,0
Erste Bank Hungary Zrt
Budapest
100,0
100,0
Erste Group Bank AG
Wien
-
-
ERSTE Jelzálogbank Zártkörüen Müködö Részvénytársaság
Budapest
100,0
100,0
Erste Lakas-Takarekpenztar Zartkoruen Mukodo Reszvenytarsasag
Budapest
100,0
100,0
Kärntner Sparkasse Aktiengesellschaft
Klagenfurt
25,0
25,0
KREMSER BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT
Krems
0,0
0,0
Lienzer Sparkasse AG
Lienz
0,0
0,0
Salzburger Sparkasse Bank Aktiengesellschaft
Salzburg
100,0
100,0
Slovenska sporitelna, a. s.
Bratislava
100,0
100,0
Sparkasse Baden
Baden
0,0
0,0
Sparkasse Bank AD Skopje
Skopje
24,1
24,1
Sparkasse Bank dd Bosna i Hercegovina
Sarajevo
25,0
25,0
Sparkasse Bludenz Bank AG
Bludenz
0,0
0,0
Sparkasse Bregenz Bank Aktiengesellschaft
Bregenz
0,0
0,0
Sparkasse der Gemeinde Egg
Egg
0,0
0,0
Sparkasse der Stadt Amstetten AG
Amstetten
0,0
0,0
Sparkasse der Stadt Feldkirch
Feldkirch
0,0
0,0
Sparkasse der Stadt Kitzbühel
Kitzbühel
0,0
0,0
Sparkasse Eferding-Peuerbach-Waizenkirchen
Eferding
0,0
0,0
Sparkasse Feldkirchen/Kärnten
Feldkirchen
0,0
0,0
SPARKASSE FRANKENMARKT AKTIENGESELLSCHAFT
Frankenmarkt
0,0
0,0
Sparkasse Hainburg-Bruck-Neusiedl Aktiengesellschaft
Hainburg
75,0
75,0
Sparkasse Haugsdorf
Haugsdorf
0,0
0,0
Sparkasse Herzogenburg-Neulengbach Bank Aktiengesellschaft
Herzogenburg
0,0
0,0
Sparkasse Horn-Ravelsbach-Kirchberg Aktiengesellschaft
Horn
0,0
0,0
Sparkasse Imst AG
Imst
0,0
0,0
Sparkasse Korneuburg AG
Korneuburg
0,0
0,0
Sparkasse Kufstein Tiroler Sparkasse von 1877
Kufstein
0,0
0,0
Sparkasse Lambach Bank Aktiengesellschaft
Lambach
0,0
0,0
Sparkasse Langenlois
Langenlois
0,0
0,0
Sparkasse Mittersill Bank AG
Mittersill
0,0
0,0
Sparkasse Mühlviertel-West Bank Aktiengesellschaft
Rohrbach
40,0
40,0
Sparkasse Mürzzuschlag Aktiengesellschaft
Mürzzuschlag
0,0
0,0
Sparkasse Neuhofen Bank Aktiengesellschaft
Neuhofen
0,0
0,0
Sparkasse Neunkirchen
Neunkirchen
0,0
0,0
SPARKASSE NIEDERÖSTERREICH MITTE WEST AKTIENGESELLSCHAFT
St. Pölten
0,0
0,0
Sparkasse Oberösterreich Bank AG
Linz
19,0
16,8
Sparkasse Pöllau AG
Pöllau
0,0
0,0
Sparkasse Pottenstein N.Ö.
Pottenstein
0,0
0,0
Sparkasse Poysdorf AG
Poysdorf
0,0
0,0
Sparkasse Pregarten - Unterweißenbach AG
Pregarten
0,0
0,0
Sparkasse Rattenberg Bank AG
Rattenberg
0,0
0,0
Sparkasse Reutte AG
Reutte
0,0
0,0
Sparkasse Ried im Innkreis-Haag am Hausruck
Ried
0,0
0,0
Sparkasse Salzkammergut AG
Bad Ischl
0,0
0,0
Sparkasse Scheibbs AG
Scheibbs
0,0
0,0
Sparkasse Schwaz AG
Schwaz
0,0
0,0
Sparkasse Voitsberg-Köflach Bankaktiengesellschaft
Voitsberg
4,2
4,2
192
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
Stavebni sporitelna Ceske sporitelny, a.s.Praha100,0100,0
Steiermärkische Bank und Sparkassen AktiengesellschaftGraz25,025,0
Tiroler Sparkasse Bankaktiengesellschaft InnsbruckInnsbruck75,075,0
Waldviertler Sparkasse Bank AGZwettl0,00,0
Wiener Neustädter SparkasseWiener Neustadt0,00,0
Finanzinstitute   
"Die Kärntner" Trust- Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H. & Co KGKlagenfurt25,025,0
"Die Kärntner" Trust-Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.Klagenfurt25,025,0
"Nare" Grundstücksverwertungs-Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
ACP Financial Solutions GmbHWien75,075,0
Alea-Grundstückverwaltung Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
AVION-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien51,051,0
BCR Leasing IFN SABucharest99,999,9
BCR Payments Services SRLSibiu99,999,9
DENAR-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien62,562,5
DIE ERSTE Leasing Grundbesitzgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
DIE ERSTE Leasing Grundstückverwaltungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
DIE ERSTE Leasing Immobilienbesitzgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
DIE ERSTE Leasing Immobilienverwaltungs- und -vermietungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Društvo za leasing Sparkase Lizing d.o.o. SkopjeSkopje24,624,6
EB Erste Bank Internationale Beteiligungen GmbHWien100,0100,0
EB-Grundstücksbeteiligungen GmbHWien100,0100,0
EKZ-Immorent Vermietung GmbHWien100,0100,0
Erste & Steiermärkische S-Leasing drustvo s ogranicenom odgovornoscu za leasing vozila i strojevaZagreb47,147,1
Erste Bank und Sparkassen Leasing GmbHWien100,0100,0
ERSTE CARD CLUB d.o.o.Zagreb69,369,3
ERSTE CARD poslovanje s kreditnimi karticami, d.o.o.Ljubljana28,028,0
Erste Finance (Delaware) LLCWilmington100,0100,0
Erste Group Immorent CR s.r.o.Praha100,0100,0
Erste Group Immorent GmbHWien100,0100,0
Erste Group Immorent International Holding GmbHWien100,0100,0
Erste Group Immorent Lízing Zártkörüen Müködö RészvénytársaságBudapest100,0100,0
ERSTE GROUP IMMORENT LJUBLJANA, financne storitve, d.o.o.Ljubljana100,0100,0
Eva-Realitätenverwaltungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
F & S Leasing GmbHKlagenfurt100,0100,0
Factoring Ceske sporitelny a.s. Praha100,0100,0
GIROLEASING-Mobilienvermietungsgesellschaft m.b.H.Wien62,562,5
Holding Card Service s.r.o.Praha100,0100,0
Hotel- und Sportstätten-Beteiligungs-, Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. Leasing KGSt. Pölten54,654,6
Immo Smaragd GmbHSchwaz0,00,0
Immorent - Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
ImmoRent Einkaufszentren Verwaltungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Immorent Oktatási Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Kft. Budapest56,056,0
IMMORENT RIED GmbHWien100,0100,0
IMMORENT-ANUBIS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Immorent-Clio-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Immorent-Gamma-Grundstücksverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-GREKO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Immorent-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Immorent-Kappa Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-LEANDER Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-MOMO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-NERO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-PAN Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-Raiffeisen Fachhochschule Errichtungs- und BetriebsgmbH Wien55,055,0
IMMORENT-RASTA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-REMUS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-RIALTO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-RIO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien55,055,0
IMMORENT-RIWA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-RONDO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-RUBIN Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Immorent-Theta-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-TRIAS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien62,562,5
Immorent-WBV Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien50,050,0
IMNA-Immorent Immobilienleasing GmbHWien100,0100,0
Intermarket Bank AGWien93,893,8
IR Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbHWien100,0100,0
193
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
IR REAL ESTATE LEASING d.o.o. u likvidacijiZagreb92,592,5
Leasing Ceské sporitelny, a.s.Praha100,0100,0
MEKLA Leasing Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
NAXOS-Immorent Immobilienleasing GmbHWien100,0100,0
NÖ-Sparkassen Beteiligungsgesellschaft m.b.H.St. Pölten2,52,5
Ölim-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Graz25,025,0
OMEGA IMMORENT s.r.o.Praha100,0100,0
OREST-Immorent Leasing GmbHWien100,0100,0
Österreichisches Volkswohnungswerk, Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter HaftungWien100,0100,0
PAROS-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
PREDUZECE ZA FINANSIJSKI LIZING S-LEASING DOO, BEOGRADBelgrade66,666,6
RHEA-Immorent Holding GmbHWien100,0100,0
s Autoleasing SK, s.r.o.Bratislava100,0100,0
S IMMORENT OMIKRON drustvo s ogranicenom odgovornoscu za poslovanje nekretninamaZagreb100,0100,0
s Wohnbaubank AGWien100,0100,0
SCIENTIA Immorent GmbHWien100,0100,0
Sieben Tiroler Sparkassen Beteiligungsgesellschaft m.b.H.Kufstein0,00,0
S-Leasing Immobilienvermietungsgesellschaft m.b.H.Wiener Neustadt33,333,3
Sparfinanz-, Vermögens-, Verwaltungs- und Beratungs- Gesellschaft m.b.H.Wiener Neustadt0,00,0
SPARKASSE IMMORENT Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Sparkasse Leasing društvo sa ogranicenom odgovornošcu za leasing nekretnina, vozila, brodova i mašina, SarajevoSarajevo25,025,0
Sparkasse Leasing S, družba za financiranje d.o.o.Ljubljana28,028,0
Sparkassen IT Holding AGWien28,828,5
Sparkassen Leasing Süd GmbH Graz25,025,0
Strabag Oktatási PPP Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Korlátolt Felelösségü TársaságBudapest70,070,0
Subholding Immorent GmbHWien100,0100,0
TAURIS-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Theuthras-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien62,562,5
UBG-Unternehmensbeteiligungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Vorarlberger Sparkassen Beteiligungs GmbHDornbirn0,00,0
WIESTA-Immorent Immobilienleasing GmbHWien100,0100,0
194
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
Sonstiges    
"DIE EVA" Grundstückverwaltungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
BCR Fleet Management SRLBucharest99,999,9
BCR Pensii, Societate de Administrare a Fondurilor de Pensii Private SABucharest99,999,9
BOOTES-Immorent Grundverwertungs-Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
BP Budejovicka, s. r. o.Praha100,0100,0
BP Olbrachtova, s. r. o.Praha100,0100,0
BP Polackova, s. r. o.Praha100,0100,0
BTV-Beteiligungs-, Treuhand-, Vermögens-Verwaltungsgesellschaft m.b.H.Klagenfurt25,025,0
Budejovicka development, s. r. o.Praha100,0100,0
CEE Property Development Portfolio 2 a.s.Praha100,0100,0
CEE Property Development Portfolio B.V.Amsterdam20,020,0
Ceska sporitelna - penzijni spolecnost, a.s.Praha100,0100,0
Cinci-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Collat-real Korlátolt Felelösségü TársaságBudapest100,0100,0
Commerzbank Zrt.Budapest100,0100,0
CPDP 2003 s.r.o.Praha100,0100,0
CPP Lux S. 'ar.l.Luxembourg20,020,0
CS NHQ, s.r.o.Praha100,0100,0
CS Seed Starter, a.s.Praha100,0100,0
DBCS Cerny Most, s.r. o.Praha0,0100,0
DBCS Zdar s.r.o.Praha0,0100,0
DIE ERSTE Leasing Grundaufschließungs- und Immobilienvermietungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.Wien100,0100,0
DIE EVA - Liegenschaftsverwaltungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.Wien100,0100,0
DIE EVA-Gebäudeleasinggesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
DIE EVA-Immobilienleasing und -erwerb Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Dienstleistungszentrum Leoben GmbHWien51,051,0
Dostupné bydlení Ceské sporitelny, a.s.Praha100,0100,0
EBB Beteiligungen GmbHWien100,0100,0
EB-Restaurantsbetriebe Ges.m.b.H.Wien100,0100,0
Erste Asset Management d.o.o.Zagreb91,191,1
Erste Asset Management GmbHWien91,191,1
Erste Asset Management Ltd. (vm Erste Alapkezelo Zrt.)Budapest91,191,1
Erste Befektetesi Zrt.Budapest100,0100,0
ERSTE CAMPUS Immobilien AG & Co KGWien100,0100,0
Erste Digital GmbHWien82,182,1
Erste Grantika Advisory, a.s.Brno100,0100,0
Erste Group Card Processor d.o.o.Zagreb100,0100,0
ERSTE GROUP IMMORENT HRVATSKA drustvo s ogranicenom odgovornoscu za upravljanjeZagreb100,0100,0
Erste Group Immorent Slovensko s.r.o.Bratislava100,0100,0
Erste Group IT HR društvo s ogranicenom odgovornošcu za usluge informacijskih tehnologija Bjelovar75,469,3
Erste Group Services GmbHWien100,0100,0
Erste Group Shared Services (EGSS), s.r.o.Hodonin100,0100,0
ERSTE Immobilien Gamma Seepark Campus West GmbH & Co KGWien0,090,0
ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.Wien68,768,7
Erste Ingatlan Fejleszto, Hasznosito es Mernoki Kft.Budapest100,0100,0
ERSTE NEKRETNINE d.o.o. za poslovanje nekretninamaZagreb69,369,3
Erste Reinsurance S.A.Luxembourg100,0100,0
Erste Securities Polska S.A.Warsaw100,0100,0
Eva-Immobilienverwaltungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
FUKO-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
George Labs GmbHWien100,0100,0
GLADIATOR LEASING IRELAND DESIGNATED ACTIVITY COMPANYDublin100,0100,0
Gladiator Leasing LimitedPieta100,0100,0
GLL A319 AS LIMITEDPieta100,0100,0
GLL MSN 2118 DESIGNATED ACTIVITY COMPANY (in Liqui)Dublin100,0100,0
Graben 21 Liegenschaftsverwaltung GmbHWien100,0100,0
Haftungsverbund GmbHWien63,863,6
HBM Immobilien Kamp GmbHWien100,0100,0
HP Immobilien Psi GmbHWien100,0100,0
HT Immobilien Tau GmbHWien100,0100,0
HT Immobilien Theta GmbHWien100,0100,0
HV Immobilien Hohenems GmbHWien100,0100,0
IBF-Anlagenleasing 95 Gesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IGP Industrie und Gewerbepark Wörgl Gesellschaft m.b.H.Kufstein0,00,0
ILGES - Immobilien- und Leasing - Gesellschaft m.b.H.Rohrbach40,040,0
Immobilienverwertungsgesellschaft m.b.H.Klagenfurt25,025,0
IMMORENT EPSILON, leasing druzba, d.o.o. - v likvidacijiLjubljana50,050,0
IMMORENT Österreich GmbHWien100,0100,0
195
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
IMMORENT PPP Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Korlátolt Felelösségü Társaság "végelszámolás alatt"Budapest100,0100,0
Immorent Singidunum d.o.o.Belgrade100,0100,0
IMMORENT Térinvest Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Korlátolt Felelösségü TársaságBudapest100,0100,0
IMMORENT-ASTRA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-HATHOR Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien62,562,5
IMMORENT-KRABA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-MÖRE Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu. Wien59,358,3
IMMORENT-Objektvermietungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
IMMORENT-RAMON Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien62,562,5
IPS Fonds Gesellschaft bürgerlichen RechtsWien62,662,5
IR CEE Project Development Holding GmbHWien100,0100,0
IZBOR NEKRETNINA D.O.O. ZA USLUGEZagreb69,369,3
Jura GrundverwertungsgmbHGraz25,025,0
Kärntner Sparkasse Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.Klagenfurt25,025,0
KS - Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.Klagenfurt25,025,0
KS-Beteiligungs- und Vermögens-Verwaltungsgesellschaft m.b.H.Klagenfurt25,025,0
LANED a.s.Bratislava100,0100,0
Lassallestraße 7b Immobilienverwaltung GmbHWien100,0100,0
LIEGESA Immobilienvermietung GmbH Nfg OGGraz25,025,0
MCS 14 Projektentwicklung GmbH & Co KGWien100,0100,0
OM Objektmanagement GmbHWien100,0100,0
Österreichische Sparkassenakademie GmbHWien44,444,3
ÖVW Bauträger GmbHWien100,0100,0
Procurement Services CZ s.r.o.Praha99,999,9
Procurement Services GmbHWien99,999,9
Procurement Services HR d.o.o.Zagreb99,999,9
Procurement Services HU Kft.Budapest99,999,9
Procurement Services RO srlBucharest99,999,9
Procurement Services SK, s.r.o.Bratislava99,999,9
Project Development Vest s.r.lBucharest100,0100,0
QBC Management und Beteiligungen GmbHWien65,065,0
QBC Management und Beteiligungen GmbH & Co KGWien65,065,0
Real-Service für oberösterreichische Sparkassen Realitätenvermittlungsgesellschaft m.b.H.Linz59,959,0
Real-Service für steirische Sparkassen, Realitätenvermittlungsgesellschaft m.b.H.Graz61,761,7
REICO investicni spolecnost Ceske sporitelny, a.s. Praha100,0100,0
s ASG Sparkassen Abwicklungs- und Servicegesellschaft mbHGraz25,025,0
s IM Immobilien Management GmbHGraz25,025,0
s REAL Immobilienvermittlung GmbHWien100,0100,0
s ServiceCenter GmbHWien56,256,0
s Wohnbauträger GmbHWien100,0100,0
s Wohnfinanzierung Beratungs GmbHWien100,0100,0
SAI Erste Asset Management S.A.Bucharest91,191,1
sBAU Holding GmbHWien100,0100,0
sDG Dienstleistungsgesellschaft mbHWien100,0100,0
S-Invest Beteiligungsgesellschaft m.b.H.Wien70,070,0
SK - Immobiliengesellschaft m.b.H.Krems0,00,0
SK Immobilien Epsilon GmbHWien100,0100,0
SKT Immobilien GmbHKufstein0,00,0
SKT Immobilien GmbH & Co KGKufstein0,00,0
SLSP Seed Starter, s.r.o.Bratislava100,0100,0
SLSP Social Finance, s.r.o.Bratislava84,279,8
sMS Marktservice für Sparkassen GmbHKrems0,00,0
SPARDAT - Bürohauserrichtungs- und Vermietungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Sparkasse Mühlviertel-West Holding GmbHRohrbach40,040,0
Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.Linz20,718,9
Sparkassen Real Vorarlberg Immobilienvermittlung GmbHDornbirn50,050,0
Sparkassen-Haftungs GmbHWien63,863,6
Sparkassen-Real-Service für Kärnten und Osttirol Realitätenvermittlungs-Gesellschaft m.b.H.Klagenfurt57,657,6
Sparkassen-Real-Service -Tirol Realitätenvermittlungs-Gesellschaft m.b.H.Innsbruck68,768,7
SPK OÖ Beteiligungsholding GmbHLinz19,016,8
SPK OÖ Immobilien GmbHLinz19,016,8
S-Real, Realitätenvermittlungs- und -verwaltungs Gesellschaft m.b.H.Wiener Neustadt0,00,0
S-RENT DOO BEOGRADBelgrade35,535,5
Steiermärkische Verwaltungssparkasse Immobilien & Co KGGraz25,025,0
Suport Colect SRLBucharest99,999,9
Toplice Sveti Martin d.o.o.Sveti Martin100,0100,0
VIA Immobilien Errichtungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
196
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
XENIA-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien100,0100,0
Z3 Ingatlanhasznosító Kft.Budapest100,0100,0
ZWETTLER LEASING Gesellschaft m.b.H.Zwettl0,00,0
Fonds   
ERSTE RESERVE CORPORATEWien0,00,0
IPS Fonds IIWien0,00,0
SPARKASSEN 4Wien0,00,0
SPARKASSEN 5Wien0,00,0
SPARKASSEN 8Wien0,00,0
197
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 22
Dez 23
At Equity-bewertete Unternehmen
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
Prva stavebna sporitelna, a.s.
Bratislava
35,0
35,0
SPAR-FINANZ BANK AG
Salzburg
50,0
50,0
Finanzinstitute
 
 
 
Adoria Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
BCR Social Finance IFN S.A.
Bucharest
79,5
73,9
Erste Social Finance Holding GmbH
Wien
60,0
49,0
Esquilin Grundstücksverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
FORIS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
Global Payments s.r.o.
Praha
49,0
49,0
HOSPES-Grundstückverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
33,3
33,3
Immorent-Hypo-Rent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
49,0
49,0
LITUS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
Neue Eisenstädter gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.
Eisenstadt
50,0
50,0
NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH
Wien
14,4
14,4
NÖ-KL Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
33,4
33,4
O.Ö. Kommunalgebäude-Leasing Gesellschaft m.b.H.
Linz
40,0
40,0
Quirinal Grundstücksverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
Wien
33,3
33,3
Steirische Gemeindegebäude Leasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
Steirische Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
Steirische Leasing für Gebietskörperschaften Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
STUWO Gemeinnützige Studentenwohnbau Aktiengesellschaft
Wien
50,5
50,5
SWO Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
TKL V Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
33,3
33,3
TKL VIII Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
24,5
24,5
VALET-Grundstückverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG
Wien
29,5
29,4
VOLUNTAS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
35,0
35,0
Sonstiges
 
 
 
APHRODITE Bauträger GmbH
Wien
50,0
50,0
CIT ONE SA
Bucharest
33,3
33,3
Dostupny Domov j.s.a.
Nitra
42,0
39,8
Dostupny Najom j.s.a.
Nitra
0,0
39,8
Epsilon - Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
50,0
50,0
ERSTE d.o.o.
Zagreb
45,2
45,2
Erste ÖSW Wohnbauträger GmbH
Wien
50,5
50,5
Flottenmanagement GmbH
Wien
51,0
51,0
GELUP GmbH
Wien
33,3
33,3
Gemdat Niederösterreichische Gemeinde-Datenservice Gesellschaft m. b. H.
Korneuburg
0,8
0,8
Hochkönig Bergbahnen GmbH
Mühlbach
53,2
49,2
Investown Technologies s.r.o.
Zlatniky-Hodkovice
26,0
25,0
KWC Campus Errichtungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
13,6
13,6
Monilogi s.r.o.
Bratislava
26,0
26,0
Slovak Banking Credit Bureau, s.r.o.
Bratislava
33,3
33,3
Steirische Leasing für öffentliche Bauten Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
TRABITUS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
Wien
25,0
25,0
Vorarlberger Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H. in Liqu.
Dornbirn
33,3
33,3
Sonstige Beteiligungen
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
ALTA BANKA AD BEOGRAD
Belgrade
0,0
0,0
EUROAXIS BANK AD Moskva
Moscow
1,6
1,6
Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft
Wien
12,9
12,9
Public Joint-stock company commercial Bank "Center-Invest"
Rostov
9,1
9,1
Südtiroler Sparkasse AG
Bozen
0,1
0,1
Finanzinstitute
 
 
 
"Österreichisches Siedlungswerk" Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft
Wien
1,0
1,0
"Wohnungseigentum", Tiroler gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.
Innsbruck
19,1
19,1
"Wohnungseigentümer" Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.
Mödling
20,3
20,3
ARWAG Holding-Aktiengesellschaft
Wien
19,3
19,3
Central Securities Depository AD Skopje
Skopje
4,6
4,6
CONATUS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
CULINA Grundstücksvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
25,0
25,0
EPCBT Beteiligungs GmbH
Wien
91,1
91,1
Erste Asset Management Deutschland GmbH
Vaterstetten
91,1
91,1
EUROPEAN INVESTMENT FUND
Luxembourg
0,1
0,1
EWU Wohnbau Unternehmensbeteiligungs-GmbH
St. Pölten
20,2
20,2
Garantiqa Hitelgarancia Zrt.
Budapest
2,0
2,3
198
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
GEBAU-NIOBAU Gemeinnützige Baugesellschaft m.b.H.Mödling19,219,2
Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft "Waldviertel" registrierte Genossenschaft mit beschränkter HaftungRaabs0,00,0
Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgesellschaft Schönere Zukunft, Gesellschaft m.b.H.Wien15,015,0
Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft "Austria" AktiengesellschaftMödling20,020,0
GWS Gemeinnützige Alpenländische Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen m.b.H.Graz7,57,5
KERES-Immorent Immobilienleasing GmbHWien25,025,0
LBH Liegenschafts- und Beteiligungsholding GmbHInnsbruck75,075,0
Lorit Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.Wien26,726,7
LV Holding GmbHLinz20,719,2
MIGRA Gemeinnützige Wohnungsges.m.b.H.Wien19,819,8
O.Ö. Kommunal-Immobilienleasing GmbHLinz40,040,0
Oberösterreichische Kreditgarantiegesellschaft m.b.H.Linz3,33,0
ÖSW Wohnbauvereinigung Gemeinnützige Gesellschaft m.b.H.Salzburg15,615,6
ÖWB Gemeinnützige WohnungsaktiengesellschaftInnsbruck26,326,3
ÖWGES Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.Graz2,52,5
PSA Payment Services Austria GmbHWien18,518,5
Seilbahnleasing GmbHInnsbruck33,333,3
SREDISNJE KLIRINSKO DEPOZITARNO DRUSTVO D.D.(CENTRAL DEPOZITORY & CLEARING COMPANY Inc.)Zagreb0,10,1
TKL II. Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Wien26,726,7
TKL VI Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Innsbruck33,333,3
TKL VII Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.Innsbruck33,333,3
WBV Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.Feldkirch0,00,0
WKBG Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank AG (vorm.Kapital-Beteiligungs Aktiengesellschaft)Wien14,414,4
Sonstiges    
"Die Kärntner" - Förderungs- und Beteiligungsgesellschaft für die Stadt Friesach Gesellschaft m.b.H.Friesach25,025,0
"Die Kärntner" - Förderungsgesellschaft für das Gurktal Gesellschaft m.b.H.Gurk25,025,0
"Die Kärntner"-Förderungs- und Beteiligungsgesellschaft für den Bezirk Wolfsberg Gesellschaft m.b.H.Wolfsberg25,025,0
"Gasthof Löwen" Liegenschaftsverwaltung GmbH & Co., KGFeldkirch0,00,0
"Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage" der Marktgemeinde WolfurtWolfurt0,00,0
"S-PREMIUM" Drustvo sa ogranicenom odgovornoscu za posredovanje i zastupanje u osiguranju d.o.o. Sarajevo Sarajevo25,025,0
"Stolz auf Wien" Beteiligungs GmbHWien0,00,0
"TBG" Thermenzentrum Geinberg Betriebsgesellschaft m.b.H.Geinberg0,70,6
"THG" Thermenzentrum Geinberg Errichtungs-GmbHLinz0,70,6
AB Banka, a.s. v likvidaciMladá Boleslav 4,54,5
Achenseebahn-Aktiengesellschaft in Abwicklung Jenbach0,00,0
Achtundsechzigste Sachwert Rendite-Fonds Holland GmbH & Co KGHamburg0,00,0
AD SPORTSKO POSLOVNI CENTAR MILLENNIUM VRŠACVršac0,20,2
Agrargemeinschaft KirchschlagKirchschlag0,00,0
Alpbacher Bergbahn Gesellschaft m.b.H. & Co.KG.Alpbach0,00,0
AMC V SCA SICAV-RAIFSenningerberg0,02,9
AREALIS Liegenschaftsmanagement GmbHWien50,050,0
AS LEASING Gesellschaft m.b.H.Linz19,016,8
AS Support GmbHLinz19,016,8
ASEF S.C.Sp.Senningerberg5,35,3
Austrian Reporting Services GmbHWien14,314,3
aws Gründerfonds Beteiligungs GmbH & Co KGWien5,15,1
Bankovní identita, a.s.Praha17,017,0
Bäuerliches Blockheizkraftwerk Kautzen registrierte Genossenschaft mit beschränkter HaftungKautzen0,00,0
BCR Asigurari de Viata Vienna Insurance Group SABucharest5,55,5
BCR SEED STARTER SRLBucharest0,099,9
beeex GmbHPöllau0,00,0
Berg- und Schilift Schwaz-Pill Gesellschaft m.b.H.Schwaz0,00,0
Bergbahn Aktiengesellschaft KitzbühelKitzbühel0,00,0
Bergbahn Lofer GmbHLofer7,17,1
Bergbahnen Oetz Gesellschaft m.b.H.Oetz0,00,0
Bergbahnen Westendorf Gesellschaft m.b.H.Westendorf0,00,0
BGM - EB-Grundstücksbeteiligungen GmbH & Co KGWien0,00,0
Biogenrohstoffgenossenschaft Kamptal und Umgebung registrierte Genossenschaft mit beschränkter HaftungMaiersch0,00,0
Biomasse Heizwerk Zürs GmbHZürs0,00,0
Biroul de Credit SABucharest19,419,4
Biroul de Credit SRLChisinau9,19,1
Born Digital s.r.o.Praha0,04,4
199
 Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz Dez 22Dez 23
Brauerei Murau eGenMurau0,70,7
Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbHBregenz0,00,0
Budapesti Értéktozsde Zártköruen Muködo RészvénytársaságBudapest2,02,3
Burza cennych papierov v Bratislave, a.s.Bratislava3,93,9
Camelot Informatik und Consulting Gesellschaft m.b.H.Wien4,14,1
CAMPUS 02 Fachhochschule der Wirtschaft GmbHGraz1,51,5
capital300 EuVECA GmbH & Co KGWien1,31,1
Capriel Investment S.A.Luxembourg9,49,4
Cargo-Center-Graz Betriebsgesellschaft m.b.HWerndorf1,61,6
Cargo-Center-Graz Betriebsgesellschaft m.b.H. & Co KGWerndorf1,61,6
Casa Romana de Compensatie SibiuSibiu0,40,4
CBCB-Czech Banking Credit Bureau, a.s.Praha20,020,0
Clearing House KIBS AD SkopjeSkopje4,54,5
CRNOMEREC CENTAR D.O.O. ZA PROJEKTIRANJE GRAÐENJE I NADZORZagreb0,00,0
Dachstein Tourismus AGGosau0,00,0
Dateio s.r.o.Praha25,831,0
Die Kärntner Sparkasse - Förderungsgesellschaft für den Bezirk Hermagor Gesellschaft m.b.H.Hermagor25,025,0
Digital factory s.r.o.Brno15,015,0
DINESIA a.s. v likvidaciPraha100,0100,0
Dornbirner Seilbahn AGDornbirn0,00,0
DRUŠTVO ZA KONSALTING I MENADŽMENT POSLOVE TRŽIŠTE NOVCA A.D. BEOGRAD (SAVSKI VENAC) Belgrade0,80,8
EBB-Delta Holding GmbHWien100,0100,0
EBV-Leasing Gesellschaft m.b.H.Wien51,051,0
EC Energie Center Lipizzanerheimat GmbHBärnbach0,00,0
Egg Investment GmbHEgg0,00,0
E-H Liegenschaftsverwaltungs-GmbHEtsdorf0,00,0
Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H.Wien1,81,8
ELAG Immobilien AGLinz0,80,7
encall s.r.o.Praha0,010,0
Energie AG OberösterreichLinz0,10,1
Energiegemeinschaft Kamptal eGenLangenlois0,00,0
Erste Diversified Private Equity ISenningerberg0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha "WE-Objekte" GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha APS 85 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Baufeld Omega GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Brünner Straße 124 Liegenschaftsverwaltung GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Eggenberger Gürtel GmbH & Co KGGraz0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Favoritenstraße 92 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha GmbHWien68,768,7
ERSTE Immobilien Alpha Hirschstettner Straße 61 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Kerensstraße GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Lastenstraße GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Lemböckgasse 59 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Monte Laa GmbH & Co. KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Paragonstraße GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha Ulmgasse GmbH & Co. KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Alpha W175 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Aspernbrückengasse 2 GmbH & Co KGWien0,10,1
ERSTE Immobilien Beta GmbHWien 68,768,7
ERSTE Immobilien Beta GS 131 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Gamma Breitenfurter Straße 235 GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Gamma GmbHWien68,768,7
ERSTE Immobilien Gamma Hilde-Spiel-Gasse GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Gamma Lemböckgasse GmbH & Co KGWien0,00,0
ERSTE Immobilien Gamma Poststraße 1 GmbH & Co KGBregenz0,00,0
Erste PEWO Immobilienverwaltung GmbH Wien 0,096,9
Erste Private Capital S.a r.l.Senningerberg91,191,1
Erste Private Capital S.C.A. SICAV-RAIFSenningerberg0,00,0
Finanzpartner GmbHWien51,151,1
FLIP GmbH - gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der finanziellen BildungWien0,049,0
Flourish d.o.o PodgoricaPodgorica3,53,5
Fortenova Group STAK StichtingAmsterdam0,30,3
Freizeitpark Zell GmbHZell0,00,0
Freizeitzentrum Zillertal GmbHFügen0,00,0
Fund of Excellence Förderungs GmbHWien45,045,0
FWG-Fernwärmeversorgung Engelbrechts registrierte Genossenschaft mit beschränkter HaftungKautzen0,00,0
200
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 22
Dez 23
FWG-Fernwärmeversorgung Raabs a.d. Thaya registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Raabs
0,0
0,0
Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft
Bad Hofgastein
13,4
13,4
GEMDAT OÖ GmbH
Linz
6,2
5,8
GEMDAT OÖ GmbH & Co KG
Linz
6,9
6,4
Gerlitzen - Kanzelbahn - Touristik Gesellschaft m.b.H. & Co KG
Sattendorf
0,0
0,0
Gewerbe- und Dienstleistungspark der Stadtgemeinde Bad Radkersburg KG
Bad Radkersburg
12,5
12,5
Gladiator Aircraft Management Limited
Pieta
100,0
100,0
Golfclub Bludenz-Braz GmbH
Bludenz-Braz
0,0
0,0
Golfclub Brand GmbH
Brand
0,0
0,0
Golfclub Pfarrkirchen im Mühlviertel GesmbH
Pfarrkirchen
0,2
0,2
Golfplatz Hohe Salve - Brixental Errichtergesellschaft m.b.H. & Co KG
Westendorf
0,0
0,0
Golfresort Haugschlag GmbH & Co KG
Litschau
0,0
0,0
Großarler Bergbahnen Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG.
Großarl
0,2
0,2
GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH
St. Pölten
0,0
0,0
GXT Vermögensverwaltung GmbH & Co KG
Wien
0,4
0,4
HAPIMAG AG
Baar
0,0
0,0
Harkin Limited
Dublin
100,0
100,0
Haus für Senioren 1 Fischamend Errichtungsgesellschaft m.b.H. & Co KG
Wien
0,0
0,0
Hauser Kaibling Seilbahn- und Liftgesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Haus
0,4
0,4
HDL Fiecht GmbH
Vomp
0,0
0,0
Heiltherme Bad Waltersdorf GmbH
Bad Waltersdorf
4,5
4,5
Heiltherme Bad Waltersdorf GmbH & Co KG
Bad Waltersdorf
4,1
4,1
Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen Aktiengesellschaft
Hinterstoder
0,2
0,2
Hrvatski olimpijski centar Bjelolosica d.o.o. (Kroatisches Olympiazentrum) in bankruptcy
Jesenak
1,2
1,2
Hrvatski registar obveza po kreditima d.o.o. (HROK)
Zagreb
7,3
7,3
HV-Veranstaltungsservice GmbH
St. Lorenzen
100,0
100,0
IMMORENT S-Immobilienmanagement GesmbH
Wien
100,0
100,0
Innova/7 SCA SICAV-RAIF
Senningerberg
0,0
2,9
JAVNO SKLADIŠTE SLOBODNA CARINSKA ZONA NOVI SAD AD NOVI SAD
Novi Sad
4,1
4,1
JUGOALAT-JAL AD NOVI SAD
Novi Sad
5,0
5,0
Kaiser-Ebersdorfer Straße 8 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
Kapruner Freizeitzentrum Betriebs GmbH
Kaprun
0,0
0,0
Kapruner Promotion und Lifte GmbH
Kaprun
6,5
6,5
K-Businesscom Banking Services GmbH
Wien
0,3
0,3
Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H.
Kitzbühel
0,0
0,0
Kleinkraftwerke-Betriebsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
KOOPERATIVA poistovna, a.s. Vienna Insurance Group
Bratislava
1,5
1,5
Kooperativa pojistovna, a.s. Vienna Insurance Group
Praha
1,6
1,6
Kur- und Fremdenverkehrsbetriebe Bad Radkersburg Gesellschaft m.b.H.
Bad Radkersburg
0,3
0,3
ländleticket marketing gmbh
Dornbirn
0,0
0,0
Langenloiser Liegenschaftsverwaltungs-Gesellschaft m.b.H.
Langenlois
0,0
0,0
Lebens.Resort & Gesundheitszentrum GmbH
Ottenschlag
0,0
0,0
Lienzer-Bergbahnen-Aktiengesellschaft
Gaimberg
0,0
0,0
Liezener Bezirksnachrichten Gesellschaft m.b.H.
Liezen
1,1
1,1
LOCO 597 Investment GmbH
Egg
0,0
0,0
Macedonian Stock Exchange AD
Skopje
5,9
5,9
Maissauer Amethyst GmbH
Maissau
0,0
0,0
MAJEVICA HOLDING AKCIONARSKO DRUŠTVO, BACKA PALANKA
Bacčka Palanka
5,2
5,2
Mayer Property Alpha d.o.o.
Zagreb
100,0
100,0
Mayrhofner Bergbahnen Aktiengesellschaft
Mayrhofen
0,0
0,0
MCG Graz e.gen.
Graz
1,4
1,4
MEG Hausgemeinschaft "Bahnhofstraße 1, 4481 Asten"
Asten
0,0
0,0
Mittersiller Golf- und Freizeitanlagen Gesellschaft m.b.H.
Mittersill
0,0
0,0
Montfort Investment GmbH
Götzis
0,0
0,0
Mühlbachgasse 8 Immobilien GmbH
Langenlois
0,0
0,0
MUNDO FM & S GmbH
Wien
100,0
100,0
Murauer WM Halle Betriebsgesellschaft m.b.H.
Murau
3,1
3,1
Nahwärme Frankenmarkt eGen
Frankenmarkt
0,0
0,0
Neo Investment B.V.
Amsterdam
0,0
0,0
Neuhofner Bauträger GmbH
Neuhofen
0,0
0,0
Oberösterreichische Unternehmensbeteiligungsgesellschaft m.b.H.
Linz
3,3
3,0
Oberpinzgauer Fremdenverkehrsförderungs- und Bergbahnen - Aktiengesellschaft
Neukirchen
0,0
0,0
Obertilliacher Bergbahnen-Gesellschaft m.b.H.
Obertilliach
0,0
0,0
ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau GmbH
Pöllau
0,0
0,0
ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau GmbH & Co KG
Pöllau
0,0
0,0
Old Byr Holding ehf.
Reykjavik
1,5
1,5
Omniasig Vienna Insurance Group SA
Bucharest
0,1
0,1
OÖ HightechFonds GmbH
Linz
4,6
4,2
201
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 22
Dez 23
Ortswärme Fügen GmbH
Fügen
0,0
0,0
Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH
Wien
32,6
32,6
Osttiroler Wirtschaftspark GesmbH
Lienz
0,0
0,0
Planai - Hochwurzen - Bahnen Gesellschaft m.b.H.
Schladming
0,7
0,7
Planung und Errichtung von Kleinkraftwerken GmbH
Wien
100,0
100,0
POSLOVNO UDRUŽENJE DAVAOCA LIZINGA "ALCS" BEOGRAD
Belgrade
8,3
8,3
PREDUZECE ZA PRUŽANJE CONSULTING USLUGA BANCOR CONSULTING GROUP DOO NOVI SAD
Novi Sad
2,6
2,6
Prvni certifikacni autorita, a.s.
Praha
23,3
23,3
Q-ENERGY V, FCR
Madrid
0,0
1,3
Radio Osttirol GesmbH
Lienz
0,0
0,0
Rätikon-Center Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
Bludenz
0,0
0,0
Realitäten und Wohnungsservice Gesellschaft m.b.H.
Köflach
4,0
4,0
REGIONALNA AGENCIJA ZA RAZVOJ MALIH I SREDNJIH PREDUZECA ALMA MONS D.O.O.
Novi Sad
3,3
3,3
Riesneralm - Bergbahnen Gesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Donnersbach
0,0
0,0
Rolling Stock Lease s.r.o.
Bratislava
3,0
3,0
RTG Tiefgaragenerrichtungs und -vermietungs GmbH
Graz
25,0
25,0
S - Leasing und Vermögensverwaltung - Gesellschaft m.b.H.
Peuerbach
0,0
0,0
S IMMOKO Leasing GesmbH
Korneuburg
0,0
0,0
S Servis, s.r.o.
Znojmo
100,0
100,0
SALIX-Grundstückserwerbs Ges.m.b.H.
Eisenstadt
50,0
50,0
SALZBURG INNENSTADT, Vereinigung zur Förderung selbständiger Unternehmer der Salzburger Innenstadt, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation
Salzburg
2,0
2,0
Salzburger Kreditgarantiegesellschaft m.b.H. in Liquidation
Salzburg
18,2
18,2
S-AMC1 DOOEL Skopje
Skopje
24,1
24,1
Schweighofer Gesellschaft m.b.H. & Co KG
Friedersbach
0,0
0,0
S-City Center Wirtschaftsgütervermietungsgesellschaft m.b.H.
Wiener Neustadt
0,0
0,0
S-COMMERZ Immobilienvermittlung GmbH
Neunkirchen
0,0
0,0
SEG Sport Event GmbH
Hohenems
0,0
0,0
Seniorenresidenz "Am Steinberg" GmbH
Graz
25,0
25,0
S-Finanzservice Gesellschaft m.b.H.
Baden
0,0
0,0
SILO II Komplementärgesellschaft m.b.H.
Wien
49,0
49,0
Silvrettaseilbahn Aktiengesellschaft
Ischgl
0,0
0,0
SK 2 Properties s.r.o.
Bratislava
0,0
0,0
Skilifte Unken - Heutal Gesellschaft m.b.H. & Co, KG
Unken
0,0
0,0
Skilifte Unken Heutal Gesellschaft m.b.H.
Unken
2,2
2,2
Smart City GmbH
Eferding
0,0
0,0
SmartHead Co. s.r.o.
Bratislava
0,0
13,8
Snow Space Salzburg Bergbahnen AG
Wagrain
0,0
0,0
SOCIETATEA DE TRANSFER DE FONDURI SI DECONTARI TRANSFOND SA
Bucharest
3,2
3,2
Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication scrl
La Hulpe
0,3
0,3
Sparkasse Amstetten Service- und Verwaltungsgesellschaft m. b. H.
Amstetten
0,0
0,0
Sparkasse Bludenz Beteiligungsgesellschaft mbH
Bludenz
0,0
0,0
Sparkasse Bludenz Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH
Bludenz
0,0
0,0
Sparkasse Imst Immobilienverwaltung GmbH
Imst
0,0
0,0
Sparkasse Imst Immobilienverwaltung GmbH & Co KG
Imst
0,0
0,0
Sparkassen Bankbeteiligungs GmbH
Dornbirn
0,0
0,0
Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG
Wien
3,5
3,3
Sparkassen Facility Management GmbH
Innsbruck
75,0
75,0
Speedinvest III EuVECA GmbH & Co KG
Wien
1,8
1,8
Speedinvest IV EuVECA GmbH & Co KG
Wien
0,0
1,6
SPES GmbH & Co. KG
Schlierbach
0,0
0,0
SPK OÖ City Immobilien GmbH
Linz
19,0
16,8
SPK OÖ Investment GmbH
Linz
0,0
16,8
SPKR Liegenschaftsverwertungs GmbH
Reutte
0,0
0,0
Sport- und Freizeitanlagen Gesellschaft m.b.H.
Schwanenstadt
6,3
5,6
SPRON ehf.
Reykjavik
4,9
4,9
Stadtgemeinde Weiz - Wirtschaftsentwicklungs KG
Weiz
0,0
0,0
Stadtmarketing-Ternitz GmbH
Ternitz
0,0
0,0
Sternstein Sessellift Gesellschaft m.b.H.
Bad Leonfelden
7,2
7,2
Stoderzinken - Liftgesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Gröbming
0,4
0,4
SVB Lambach Versicherungsmakler GmbH
Lambach
0,0
0,0
SZG-Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.
Salzburg
100,0
100,0
Tannheimer Bergbahnen GmbH & Co KG
Tannheim
0,0
0,0
Tauern SPA World Betriebs- Gmbh & Co KG
Kaprun
11,1
11,1
Tauern SPA World Betriebs-GmbH
Kaprun
12,2
12,2
Tauern SPA World Errichtungs- GmbH & Co KG
Kaprun
11,1
11,1
Tauern SPA World Errichtungs-GmbH
Kaprun
12,2
12,2
TAUROS Capital Investment GmbH & Co KG
Wien
40,4
40,4
202
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 22
Dez 23
TAUROS Capital Management GmbH
Wien
44,6
44,6
TDG Techn. Dienstleistungs- und Objektservicegesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
TECH21 Bürohaus und Gewerbehof Errichtungs- und Betriebsgesellschaft mbH & Co KG
Wien
0,1
0,1
Technologie- und Dienstleistungszentrum Ennstal GmbH
Reichraming
0,0
0,0
TECHNOLOGIE- und GRÜNDERPARK ROSENTAL GmbH
Rosental
0,3
0,3
Technologie- und Innovationszentrum Kirchdorf GmbH
Schlierbach
0,0
0,0
Technologiezentrum Inneres Salzkammergut GmbH
Bad Ischl
0,0
0,0
Technologiezentrum Salzkammergut GmbH
Gmunden
0,3
0,3
Technologiezentrum Salzkammergut-Bezirk Vöcklabruck GmbH
Attnang-Puchheim
0,0
0,0
Techno-Z Ried Technologiezentrum GmbH
Ried
0,0
0,0
Tennis-Center Hofkirchen i. M. GmbH
Hofkirchen
7,3
7,3
Therme Wien Ges.m.b.H.
Wien
15,3
15,3
Therme Wien GmbH & Co KG
Wien
15,3
15,3
Tiefgarage Anger, Gesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Lech
0,0
0,0
TIZ Landl - Grieskirchen GmbH
Grieskirchen
0,0
0,0
Tourismus- u. Freizeitanlagen GmbH
Hinterstoder
0,0
0,0
Tourismusgenossenschaft Ramsau am Dachstein eGen
Ramsau am Dachstein
0,5
0,5
TSG EDV-Terminal-Service Ges.m.b.H.
Wien
0,1
0,1
UNION Vienna Insurance Group Biztosito Zrt.
Budapest
1,2
1,4
VERMREAL Liegenschaftserwerbs- und -betriebs GmbH
Wien
25,6
25,6
VISA INC.
San Francisco
0,0
0,0
VIVEA Bad Schönau GmbH
Bad Schönau
0,0
0,0
VIVIThv GmbH
St. Pölten
20,0
20,0
VIVITimmo GmbH
St. Pölten
20,0
20,0
Waldviertler Leasing s.r.o.
Jindrichuv Hradec
0,0
0,0
Wassergenossenschaft Mayrhofen
Mayrhofen
0,0
0,0
WB & VC Sparkasse Korneuburg GmbH
Korneuburg
0,0
0,0
WE.TRADE INNOVATION DESIGNATED ACTIVITY COMPANY
Dublin
3,2
3,2
Web Value GmbH
Wien
0,0
6,5
WEB Windenergie AG
Pfaffenschlag
0,0
0,0
Weißsee-Gletscherwelt GmbH
Uttendorf
0,0
0,0
WET Wohnbaugruppe Service GmbH
Mödling
19,9
19,9
wflow.com Czech Republic s.r.o.
Praha
17,0
17,0
Wien 3420 Aspern Development AG
Wien
24,5
24,5
Wiener Börse AG
Wien
11,7
11,7
Wiener osiguranje Vienna Insurance Group dionicko društvo za osiguranje
Zagreb
1,1
1,1
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group
Wien
2,2
2,2
WIEPA-Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Dornbirn
0,0
0,0
Wirtschaftspark Kleinregion Fehring Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
Fehring
1,3
1,3
WNI Wiener Neustädter Immobilienleasing Ges.m.b.H.
Wiener Neustadt
0,0
0,0
WW Wohnpark Wehlistraße GmbH
Wien
100,0
100,0
Yokoy Holding AG
Zürich
0,0
1,6
Zagreb Stock Exchange, Inc.
Zagreb
2,3
2,3
Zweite Beteiligungsgesellschaft Reefer-Flottenfonds mbH & Co KG
Hamburg
0,0
0,0
203
Zusätzliche Informationen
GLOSSAR
Andere Aktiva
Summe aus den Bilanzposten Derivate Hedge-Accounting, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, laufende und latente Steuerforderungen, zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte.
Andere Passiva
Summe aus den Bilanzposten Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Derivate Hedge-Accounting, Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges, Rückstellungen, laufende und latente Steuerverpflichtungen, Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und sonstige Verbindlichkeiten.
Betriebsaufwendungen (Verwaltungsaufwand)
Summe aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibung und Amortisation.
Betriebsergebnis
Betriebserträge abzüglich Betriebsaufwendungen.
Betriebserträge
Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Dividendenerträge, Handelsergebnis, Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten, Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen und Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen.
Buchwert je Aktie
Eigenkapital (Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital) geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien am Ende der Periode.
Cash-Eigenkapitalverzinsung (Cash-Return on Equity, Cash-RoE)
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), bereinigt um nicht zahlungswirksame Posten wie Firmenwertabschreibungen und Abschreibungen auf den Kundenstock in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnenden, Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Cash-Ergebnis je Aktie
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), Firmenwertabschreibungen und Abschreibungen auf den Kundenstock, dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien.
CEE (Central and Eastern Europe)
Abkürzung für den Wirtschaftsraum Zentral- und Osteuropa. Umfasst die neuen EU-Mitgliedsländer der Erweiterungsrunden 2004 und 2007 sowie die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und der Sowjetunion sowie Albanien.
CET1
Common Equity Tier 1, Hartes Kernkapital.
CRR
Capital Requirements Regulation: einer der beiden Rechtsakte, die die neuen Eigenkapitalrichtlinien enthalten.
Dividendenrendite
Dividendenausschüttung des Geschäftsjahres in Prozent des Aktienschlusskurses des Geschäftsjahres oder allgemein des aktuellen Aktienkurses.
204
204
Eigenkapitalverzinsung (RoE, Return on Equity)
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1) in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnenden Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Eigenkapitalverzinsung, bereinigt um immaterielle Vermögenswerte (ROTE, Return on Tangible Equity)
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1) in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnenden, um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Eigenmittel
Die Eigenmittel gemäß CRR setzen sich zusammen aus dem Harten Kernkapital (CET1), dem Zusätzlichen Kernkapital (AT1) und dem Ergänzungskapital (T2).
Ergebnis je Aktie
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Stammaktien.
Gesamtaktionärsrendite
Auch Total Shareholder Return. Wertentwicklung einer Anlage in Erste Group Bank AG Aktien innerhalb eines Jahres inklusive aller Ausschüttungen, wie z.B. Dividenden, in Prozent des Aktienkurses zum Ende des Vorjahres.
Gesamtkapitalquote
Gesamte Eigenmittel in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Gesamtrisikobetrag (Risikogewichtete Aktiva, RWA)
Umfasst Kredit-, Markt-, und operationelles Risiko (gemäß CRR).
Grundkapital
Nominelles, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital, das von den Gesellschaftern aufgebracht wird.
Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote)
Hartes Kernkapital in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Kernkapitalquote
Kernkapital in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Kosten-Ertrags-Relation (Cost/Income Ratio)
Verwaltungsaufwand bzw. Betriebsaufwendungen in Prozent der Betriebserträge.
Kredit-Einlagen-Verhältnis
Kundenkredite (netto) im Verhältnis zu den Kundeneinlagen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Verhältnis zwischen Aktienschlusskurs des Geschäftsjahres und Ergebnis je Aktie im Geschäftsjahr.
NPE-Besicherungsquote (Non-performing-Exposure-Besicherungsquote)
Sicherheiten für das notleidende Kreditrisikovolumen in Prozent des notleidenden Kreditrisikovolumens.
NPE-Deckungsquote (Non-performing-Exposure-Deckungsquote)
Wertberichtigungen für das Kreditrisikovolumen (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9 sowie Rückstellungen für andere Zusagen) in Prozent des notleidenden Kreditrisikovolumens.
NPE-Quote (Non-performing-Exposure-Quote)
Anteil des notleidenden Kreditrisikovolumens am gesamten Kreditrisikovolumen.
NPL-Besicherungsquote (Non-performing-Loans-Besicherungsquote)
Sicherheiten für notleidende Kredite und Darlehen an Kunden in Prozent der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden.
205
205
NPL-Deckungsquote (Non-performing-Loans-Deckungsquote)
Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden in Prozent der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden.
NPL-Quote (Non-performing-Loans-Quote)
Anteil der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden an den gesamten Krediten und Darlehen an Kunden.
Risk Appetite Statement (RAS)
Das RAS ist eine strategische Erklärung, die das maximale Risiko festlegt, das ein Unternehmen bereit ist für die Erreichung der Unternehmensziele einzugehen.
Risikokategorien
Risikokategorien klassifizieren die Risikopositionen der Erste Group basierend auf den internen Ratings der Erste Group. Es bestehen drei Risikokategorien für nicht notleidende und eine Risikokategorie für notleidende Risikopositionen.
Risikokategorie – Niedriges Risiko
Typische regionale Kund:innen mit stabiler, langjähriger Beziehung zur Erste Group oder große, international renommierte Kund:innen. Sehr gute bis zufriedenstellende Finanzlage; geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von finanziellen Schwierigkeiten im Vergleich zum jeweiligen Markt, in dem die Kund:innen tätig sind. Retail-Kund:innen mit einer langjährigen Geschäftsbeziehung zur Bank oder Kund:innen, die eine breite Produktpalette nutzen. Gegenwärtig oder in den letzten zwölf Monaten keine relevanten Zahlungsrückstände. Neugeschäft wird in der Regel mit Kund:innen dieser Risikokategorie getätigt.
Risikokategorie – Anmerkungsbedürftig
Potenziell labile Nicht-Retail-Kund:innen, die in der Vergangenheit eventuell bereits Zahlungsrückstände/-ausfälle hatten oder mittelfristig Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Schulden haben könnten. Retail-Kund:innen mit eventuellen Zahlungsproblemen in der Vergangenheit, die zu einer frühzeitigen Mahnung führten. Diese Kund:innen zeigten in letzter Zeit meist ein gutes Zahlungsverhalten.
Risikokategorie – Erhöhtes Risiko
Die Kreditnehmer:in ist kurzfristig anfällig gegenüber negativen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und weist eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit auf. In einigen Fällen stehen Umstrukturierungsmaßnahmen bevor oder wurden bereits durchgeführt. Derartige Forderungen werden in der Regel in spezialisierten Risikomanagementabteilungen behandelt.
Risikokategorie – Notleidend (non-performing)
Mindestens eines der Ausfallkriterien nach Artikel 178 CRR trifft auf die Kreditnehmer:in zu, unter anderem: volle Rückzahlung unwahrscheinlich; Zinsen oder Kapitalrückzahlungen einer wesentlichen Forderung mehr als 90 Tage überfällig; Umschuldung mit Verlust für Kreditgeber:in; Realisierung eines Verlustes oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Für alle Kundensegmente, einschließlich Retail-Kund:innen, wird die Kundensicht angewendet; wenn eine Kund:in bei einem Geschäft ausfällt, dann gelten auch die Transaktionen, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist, als notleidend. Darüber hinaus beinhalten notleidende Forderungen auch gestundete Geschäfte mit Zahlungsverzug, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist.
Steuerquote
Steuern vom Einkommen und Ertrag in Prozent des Jahresgewinns/-verlustes vor Steuern.
Texas Ratio
Notleidende Kredit in Prozent des materiellen Eigenkapitals zuzüglich der Wertberichtungen für Kredite und Forderungen an Kunden.
Zinsspanne
Zinsüberschuss in Prozent der durchschnittlichen zinstragenden Aktiva. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalswerten berechnet.
Zinstragende Aktiva
Gesamtaktiva abzüglich Kassenbestand und Guthaben, Derivate Held for Trading, Derivate Hedge-Accounting, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immaterielle Vermögenswerte, laufende und latente Steuerforderungen, zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte sowie sonstige Vermögenswerte.
206
206
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ACAmortised cost; zu fortgeführten Anschaffungskosten
ALCOAsset Liability Committee
ALMAsset Liability Management
AMAAdvanced Measurement Approach
AT1Additional Tier 1
BCRBanca Comercialǎ Romȃnlǎ S.A.
BGABetriebs- und Geschäftsausstattung
BSM & LCCBilanzstrukturmanagement & Lokale Corporate Center
BWGBankwesengesetz
CEECentral and Eastern Europe
CET1Common Equity Tier 1
CMOCollateralised Mortgage Obligation
CRDCapital Requirements Directive
CROChief Risk Officer
CRRCapital Requirements Regulation
CSASČeská spořitelna, a.s.
CVACredit Value Adjustments
DFRDeposit Facility Rate
DVADebit Value Adjustment
EADExposure At Default
EBAEuropean Banking Authority
EBCErste Bank Croatia
EBHErste Bank Hungary Zrt.
EBOeErste Bank Oesterreich
ECLExpected Credit Loss; erwarteter Kreditverlust
EIREffective interest rate; Effektivzinssatz
ERMEnterprise wide Risk Management
ESGEnvironmental Social Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung
ESMAEuropean Security and Markets Authority
EZBEuropäische Zentralbank
FLIForward Looking Information; zukunftsbezogene Information
FVOCIFair value through other comprehensive income; erfolgsneutral zum Fair Value
FVPLFair value through profit or loss; erfolgswirksam zum Fair Value
FXForeign exchange
GCCGroup Corporate Markets
HFTHeld for trading
IASInternational Accounting Standards
ICAAPInternal Capital Adequacy Assessment Process
IFRS International Financial Reporting Standards
LGDLoss Given Default
LT PDLifetime Probability of Default
MRELMinimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities
NPENon-Performing Exposure
NPLNon-Performing Loans
OCIOther comprehensive income; sonstiges Ergebnis
O-SIIOther Systemic Important Institution
OTCOver the Counter
P2GPillar 2 Guidance
P2RPillar 2 Requirement
PDProbability of Default; Ausfallswahrscheinlichkeit
POCIPurchased or originated credit impaired
PSUPerformance Share Unit
RASRisk Appetite Statement
RWARisk Weighted Assets
SICRSignificant increase in credit risk
SLSPSlovenská sporiteľňa
Sparkasse KärntenKärntner Sparkasse Aktiengesellschaft
Sparkasse OberösterreichSparkasse Oberösterreich Bank AG
Sparkasse SteiermarkSteiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
SPPISolely payments of principal and interest
SREPSupervisory Review and Evaluation Process
T1Tier 1
T2Tier 2
TLTROTarget Longer-Term Refinancing Operations
UGBUnternehmensgesetzbuch
VARValue at Risk
ZGEZahlungsmittelgenerierende Einheit
207
207
Vorstand
Willibald Cernko e.h., VorsitzenderIngo Bleier e.h., Mitglied
Stefan Dörfler e.h., MitgliedAlexandra Habeler-Drabek e.h., Mitglied
David O‘Mahony e.h., MitgliedMaurizio Poletto e.h., Mitglied
Wien, 29. Februar 2024
208
208
ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHER VERTRETER
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Vorstand
Willibald Cernko e.h., VorsitzenderIngo Bleier e.h., Mitglied
Stefan Dörfler e.h., MitgliedAlexandra Habeler-Drabek e.h., Mitglied
David O‘Mahony e.h., MitgliedMaurizio Poletto e.h., Mitglied
Wien, 29. Februar 2024
209
ERSTE GROUP BANK AG
Am Belvedere 1
A-1100 Wien
Tel: +43 (0) 50100 10100
SWIFT/BIC: GIBAATWGXXX
E-Mail: contact@erstegroup.com
Website: www.erstegroup.com
ÖSTERREICH
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
(Erste Bank Oesterreich)
Am Belvedere 1
A-1100 Wien
Tel: +43 (0) 50100 20111
SWIFT/BIC: GIBAATWWXXX
E-Mail: service@s-servicecenter.at
Website: www.erstebank.at
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Česká spořitelna, a.s.
Olbrachtova 1929/62
CZ-140 00 Praha 4
Tel: + 420 956 777901
SWIFT/BIC: GIBACZPX
E-Mail: csas@csas.cz
Website: www.csas.cz
SLOWAKISCHE REPUBLIK
Slovenská sporiteľňa, a.s.
Tomášikova 48
SK-832 37 Bratislava
Tel: +421 2 582681 11
SWIFT/BIC: GIBASKBX
E-Mail: info@slsp.sk
Website: www.slsp.sk
RUMÄNIEN
Banca Comercială Română S.A.
159 Calea Plevnei, Business Garden Bucharest, Gebäude A
RO-060013 Bukarest 6
Tel: +40 21 4074200
SWIFT/BIC: RNCBROBU
E-Mail: contact.center@bcr.ro
Website: www.bcr.ro
UNGARN
Erste Bank Hungary Zrt.
Népfürdő u. 24-26
H-1138 Budapest
Tel: +36 12980222
SWIFT/BIC: GIBAHUHB
E-Mail: erste@erstebank.hu
Website: www.erstebank.hu
KROATIEN
Erste&Steiermärkische Bank d.d.
(Erste Bank Croatia)
Jadranski trg 3A
HR-51000 Rijeka
Tel: +385 51 365591
SWIFT/BIC: ESBCHR22
E-Mail: erstebank@erstebank.hr
Website: www.erstebank.hr
SERBIEN
Erste Bank a.d. Novi Sad
(Erste Bank Serbia)
Bulevar oslobođenja 5
SRB-21000 Novi Sad
Tel: +381 0800 201 201
SWIFT/BIC: GIBARS22XXX
E-Mail: info@erstebank.rs
Website: www.erstebank.rs
Wichtige Adressen
210
Ihre Notizen
211
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023
Erste Group Bank AG
212
Inhaltsverzeichnis
I. Bilanz der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2023........................................................................................................................................................213
II. Gewinn- und Verlustrechnung der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2023..................................................................................................................215
III. Anhang..........................................................................................................................................................................................................................................216
A. Allgemeine Angaben................................................................................................................................................................................................................216
B. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden...............................................................................................................................................217
C. Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung......................................................................................................................................................225
1. Fristengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten und Kunden (nach Restlaufzeiten)....................225
2. Beträge von Schuldverschreibungen, die im nächsten Jahr fällig werden...................................................................................................................225
3. Auf fremde Währung lautende Bilanzposten....................................................................................................................................................................226
4. Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht....................................................................................................................................................................................226
5. Nachrangige Forderungen..................................................................................................................................................................................................226
6. Treuhandgeschäfte.............................................................................................................................................................................................................226
7. Wertpapiere..........................................................................................................................................................................................................................227
8. Handelsbuch........................................................................................................................................................................................................................228
9. Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen.............................................................................................................................................228
10. Anlagevermögen................................................................................................................................................................................................................230
11. Sonstige Vermögensgegenstände....................................................................................................................................................................................231
12. Rechnungsabgrenzungsposten........................................................................................................................................................................................231
13. Latente Steuern..................................................................................................................................................................................................................231
14. Verbriefte Verbindlichkeiten.............................................................................................................................................................................................232
15. Sonstige Verbindlichkeiten...............................................................................................................................................................................................232
16. Rückstellungen..................................................................................................................................................................................................................232
17. Nachrangige Kreditaufnahmen.........................................................................................................................................................................................233
18. Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013..................................................................................................234
19. Zusätzliches Kernkapital...................................................................................................................................................................................................234
20. Gezeichnetes Kapital und Rücklagen..............................................................................................................................................................................234
21. Bestehendes genehmigtes und bedingtes Kapital 31. Dezember 2023......................................................................................................................235
22. Wesentliche Aktionäre......................................................................................................................................................................................................236
23. Abwicklungsfonds, Einlagensicherungsfonds, IPS Fonds.............................................................................................................................................236
24. Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis...........................................................................................................................................................................237
25. Aufstellung jener Vermögensgegenstände, welche als Sicherheit für Verbindlichkeiten gestellt wurden (gemäß § 64 (1) Z 8 BWG)................239
26. Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte.....................................................................................................................240
27. Darstellung der derivativen Finanzinstrumente und der Finanzinstrumente des Anlagevermögens.......................................................................242
28. Marktwerte für Wertpapiere an inaktiven Märkten........................................................................................................................................................245
29. Umgliederungen bei Wertpapierpositionen....................................................................................................................................................................245
30. Sicherungsgeschäfte........................................................................................................................................................................................................245
31. Berücksichtigung von CVA/DVA bei Derivatebewertungen..........................................................................................................................................246
32. Risikovorsorgen.................................................................................................................................................................................................................246
33. Eventualverbindlichkeiten................................................................................................................................................................................................246
34. Kreditrisiken......................................................................................................................................................................................................................246
35. Bruttoerträge – regionale Gliederung.............................................................................................................................................................................246
36. Nettozinsertrag.................................................................................................................................................................................................................247
37. Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen....................................................................................................................247
38. Sonstige betriebliche Erträge..........................................................................................................................................................................................247
39. Personalaufwand...............................................................................................................................................................................................................247
40. Sonstige Verwaltungsaufwendungen.............................................................................................................................................................................247
41. Sonstige betriebliche Aufwendungen.............................................................................................................................................................................248
42. Bewertung sowie Realisate aus Zu- und Verkäufen von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen..........................................248
43. Steuern vom Einkommen und Ertrag..............................................................................................................................................................................248
44. Sonstige Steuern..............................................................................................................................................................................................................249
45. Niederlassungen auf konsolidierter Basis......................................................................................................................................................................249
46. Gesamtkapitalrentabilität.................................................................................................................................................................................................249
47. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag................................................................................................................................................................................249
D. Angaben über Organe und Arbeitnehmer.............................................................................................................................................................................250
E. Gewinnverteilungsvorschlag..................................................................................................................................................................................................254
F. Organe der Erste Group Bank AG 31. Dezember 2023........................................................................................................................................................254
IV. Lagebericht..................................................................................................................................................................................................................................256
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage...............................................................................................................................................................................256
Voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens.........................................................................................................................................259
Forschung und Entwicklung........................................................................................................................................................................................................265
Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess...................................................................................................................................................................................................266
Bestand sowie Erwerb und Veräusserung eigener Anteile......................................................................................................................................................268
Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte und damit verbundene Vereinbarungen.......................................................................................................269
Nichtfinanzielle Erklärung............................................................................................................................................................................................................273
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag...........................................................................................................................................................................................273
Glossar..........................................................................................................................................................................................................................................274
213
V. Bestätigungsvermerk...................................................................................................................................................................................................................277
Bericht zum Jahresabschluss.....................................................................................................................................................................................................277
Prüfungsurteil...............................................................................................................................................................................................................................277
VI. Erklärung aller gesetzlicher Vertreter.......................................................................................................................................................................................283
 
214
I. Bilanz der Erste Group Bank AGzum 31. Dezember 2023
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Aktiva  
1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken18.056.221.941,1016.992.967
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind6.330.420.567,126.317.150
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere6.330.420.567,126.317.150
b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel0,000
3. Forderungen an Kreditinstitute28.869.339.157,2027.162.034
a) täglich fällig2.123.028.957,052.835.433
b) sonstige Forderungen26.746.310.200,1524.326.601
4. Forderungen an Kunden22.050.415.868,2223.145.479
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere13.042.334.090,689.065.584
a) von öffentlichen Emittenten1.280.515.983,271.507.443
b) von anderen Emittenten11.761.818.107,417.558.141
darunter: eigene Schuldverschreibungen6.986.430.273,884.049.825
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere1.480.801.381,481.298.074
7. Beteiligungen130.134.572,74112.043
darunter: an Kreditinstituten31.511.590,5030.512
8. Anteile an verbundenen Unternehmen9.093.321.849,708.322.655
darunter: an Kreditinstituten8.338.364.425,127.568.547
9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens25.825.358,8423.421
10. Sachanlagen175.897.466,06174.193
darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden0,003.575
11. Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft0,000
darunter: Nennwert0,000
12. Sonstige Vermögensgegenstände3.120.092.708,664.320.352
13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist0,000
14. Rechnungsabgrenzungsposten91.128.036,01104.753
15. Aktive latente Steuern207.253.192,23281.177
Summe der Aktiva102.673.186.190,0497.319.882
   
Posten unter der Bilanz  
1. Auslandsaktiva56.141.376.011,0153.716.205
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Passiva  
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten33.101.836.255,9038.149.232
a) täglich fällig4.909.845.499,695.531.787
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist28.191.990.756,2132.617.445
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden15.471.101.928,6910.936.771
a) Spareinlagen0,000
aa) täglich fällig0,000
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist0,000
b) sonstige Verbindlichkeiten15.471.101.928,6910.936.771
aa) täglich fällig3.081.726.226,324.270.164
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist12.389.375.702,376.666.607
3. Verbriefte Verbindlichkeiten32.508.282.389,4226.480.945
a) begebene Schuldverschreibungen32.421.622.421,6725.286.097
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten86.659.967,751.194.848
4. Sonstige Verbindlichkeiten3.435.005.747,724.410.028
5. Rechnungsabgrenzungsposten220.374.377,30238.883
6. Rückstellungen490.098.209,57497.656
a) Rückstellungen für Abfertigungen0,000
b) Rückstellungen für Pensionen238.814.260,94244.579
c) Steuerrückstellungen81.273.129,2733.224
d) sonstige170.010.819,36219.854
6a. Fonds für allgemeine Bankrisiken0,000
7. Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/20134.009.945.076,304.079.019
8. Zusätzliches Kernkapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/20132.449.703.493,382.272.788
darunter: Pflichtwandelschuldverschreibungen gem. § 26 BWG0,000
8b. Instrumente ohne Stimmrecht gem. § 26a BWG0,000
9. Gezeichnetes Kapital843.325.718,00859.600
Grundkapital859.600.000,00859.600
Nennbetrag eigene Aktien-16.274.282,000
10. Kapitalrücklagen1.628.111.165,081.628.111
a) gebundene1.628.111.165,081.628.111
b) nicht gebundene0,000
10a. Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen6.866.756,434.956
11. Gewinnrücklagen6.500.590.424,256.093.974
a) gesetzliche Rücklage1.537.900.000,001.537.900
b) satzungsmäßige Rücklagen0,000
c) andere Rücklagen4.678.079.408,634.205.355
d) gesperrte Rücklagen284.611.015,62350.718
11a. Rücklagen für eigene Anteile16.274.282,000
12. Haftrücklage gemäß § 57 (5) BWG851.000.000,00851.000
13. Bilanzgewinn/Bilanzverlust1.140.000.000,00816.620
14. Investitionszuschüsse670.366,00299
Summe der Passiva102.673.186.190,0497.319.882
   
Posten unter der Bilanz  
1. Eventualverbindlichkeiten darunter6.795.798.182,065.442.227
a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln0,000
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten6.624.575.783,865.052.021
c) Verbindlichkeiten aus Kreditderivaten171.222.398,20390.206
2. Kreditrisiken17.039.890.956,1314.104.102
darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften0,000
3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften170.819,00157
4. Anrechenbare Eigenmittel gem. Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/201314.977.852.763,6013.980.554
darunter Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/20132.974.851.823,122.806.729
5. Eigenmittelanforderungen gem. Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 darunter Eigenmittelforderungen gem. Art. 92 (1) der Verordnung (EU) Nr. 575/201341.001.765.461,3039.431.426
a) Harte Kernkapitalquote23,41%22,67%
b) Kernkapitalquote29,27%28,34%
c) Gesamtkapitalquote36,53%35,46%
6. Auslandspassiva21.725.575.577,7615.467.341
II. Gewinn- und Verlustrechnung der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2023
in EUR bzw. in EUR Tsd1-12 231-12 22
1. Zinsen und ähnliche Erträge10.115.188.838,444.928.069
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren755.092.276,84411.701
2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen-9.925.541.214,36-4.445.326
I. NETTOZINSERTRAG189.647.624,08482.743
3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen1.533.566.539,921.877.998
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren84.054.166,3753.340
b) Erträge aus Beteiligungen7.878.126,986.976
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen1.441.634.246,571.817.682
4. Provisionserträge215.822.032,12204.731
5. Provisionsaufwendungen-166.377.774,60-144.176
6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften23.226.508,17-112.730
7. Sonstige betriebliche Erträge105.146.972,37133.401
II. BETRIEBSERTRÄGE1.901.031.902,062.441.966
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen-591.815.035,28-545.268
a) Personalaufwand-304.790.561,84-264.306
aa) Löhne und Gehälter-228.544.948,84-205.609
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge-44.258.854,60-42.571
cc) sonstiger Sozialaufwand-2.535.289,26-2.244
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung-11.264.183,26-9.949
ee) Auflösung / Dotierung der Pensionsrückstellung-12.153.944,270
ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen-6.033.341,61-3.934
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand)-287.024.473,44-280.962
9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände-11.881.568,34-8.693
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen-49.207.688,25-78.396
III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN-652.904.291,87-632.358
IV. BETRIEBSERGEBNIS1.248.127.610,191.809.609
11./12. Erträge/Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken139.028.205,83-72.218
13./14. Erträge/Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen342.610.477,02-274.414
V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT1.729.766.293,041.462.977
15. Außerordentliche Erträge36.129.100,224.825
darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken0,000
16. Außerordentliche Aufwendungen0,000
darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken0,000
17. Außerordentliches Ergebnis (Zwischensumme aus Posten 15 und 16)36.129.100,224.825
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag71.261.080,91145.687
19. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen-18.881.374,70-22.316
VI. JAHRESÜBERSCHUSS1.818.275.099,471.591.173
20. Rücklagenbewegung-678.275.099,47-774.553
darunter: Dotierung der Haftrücklage0,000
darunter: Auflösung der Haftrücklage0,000
VII. JAHRESGEWINN1.140.000.000,00816.620
21. Gewinnvortrag0,000
22. Auf Grund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne0,000
VIII. BILANZGEWINN1.140.000.000,00816.620
III. Anhang
A. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Erste Group Bank AG notiert an der Wiener Börse, zusätzlich an der Prager Börse sowie an der Bukarester Börse. Die Erste
Group Bank AG ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 33209m registriert. Der Firmensitz der Erste Group Bank
AG befindet sich in 1100 Wien, Am Belvedere 1.
Die Aufstellung des Jahresabschlusses 2023 der Erste Group Bank AG erfolgte nach den Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen des Bankwesengesetzes (BWG).
Seitens der Erste Group Bank AG wird zum gleichen Bilanzstichtag der Konzernabschluss der Erste Group gemäß § 59a BWG nach
International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Konzernabschluss der Erste Group wird beim Firmenbuch des
Handelsgerichts Wien offengelegt.
Die Erste Group Bank AG bildet gemeinsam mit den österreichischen Sparkassen einen Haftungsverbund gem. Artikel 4 (1) Z 127 CRR und ein aufsichtsbehördlich genehmigtes Institutsbezogenes Sicherungssystem (IPS) gem. Artikel 113 (7) CRR. Die Leistungen der einzelnen Mitglieder unterliegen im Anlassfall einer individuellen und allgemeinen Höchstgrenze. Die entsprechenden Beträge werden von der Haftungsgesellschaft ermittelt und den beitragspflichtigen Mitgliedern bekannt gegeben.
Die Einzahlungen der einzelnen IPS-Mitglieder in den für Unterstützungsmaßnahmen eingerichteten IPS Ex-Ante Fonds werden im Jahresabschluss als Beteiligung an der IPS GesbR, welche den Ex-Ante Fonds verwaltet, ausgewiesen und als Gewinnrücklage dotiert. Diese stellt aufgrund der vertraglichen Regelungen eine gesperrte Rücklage dar. Eine Auflösung dieser gesperrten Gewinnrücklage darf nur bei Inanspruchnahme des Ex-Ante Fonds aufgrund eines Schadensfalles erfolgen. Diese Rücklage kann daher intern nicht zur Verlustabdeckung verwendet werden und ist auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel im Sinne der CRR anrechenbar; auf konsolidierter Ebene ist der Ex-Ante Fonds jedoch anrechenbar. Weitere Erläuterungen sind Kapitel C Punkt 23 Abwicklungsfonds, Einlagensicherungsfonds, IPS Fonds zu entnehmen.
Weiters ist die Erste Group Bank AG das Zentralinstitut der ihr angeschlossenen österreichischen Sparkassen und bildet mit den Sparkassen einen Liquiditätsverbund nach § 27a BWG. Im Bedarfsfall hat die Erste Group Bank AG entsprechend den gesetzlichen bzw. vertraglichen Bestimmungen eine angeschlossene Sparkasse mit Liquidität zu versorgen.
Offene Rechtsfälle
Die Erste Group Bank AG ist an Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die überwiegend im Zusammenhang mit dem gewöhnlichen Bankgeschäftsbetrieb stehen. Es wird nicht erwartet, dass der Ausgang dieser Verfahren einen erheblichen negativen Einfluss auf die Finanz- und/oder Ertragslage der Erste Group Bank AG haben wird. Die Erste Group Bank AG ist darüber hinaus derzeit an folgendem Verfahren beteiligt:
Klage von ehemaligen Minderheitsaktionär:innen der Česká Spořitelna a.s.:
Nachdem die Erste Group Bank AG mittels eines Squeeze-out Verfahrens bei der Česká Spořitelna a.s. zu deren Alleineigentümer wurde, haben einige der ehemaligen Minderheitsaktionär:innen Klagen beim Gericht in Prag gegen die Erste Group Bank AG eingebracht. In diesem Verfahren machen die Kläger:innen im Wesentlichen geltend, dass der von der Erste Group Bank AG bezahlte Abfindungspreis je Aktie von CZK 1.328,00 (damals ca. EUR 51,00) unfair und zu gering gewesen sei und erhöht werden sollte. Falls die Gerichte eine Erhöhung für geboten erachten, wirkt diese Entscheidung zugunsten aller ehemaligen Minderheitsaktionär:innen. Bei dem 2018 durchgeführten Squeeze-Out hat die Erste Group Bank AG insgesamt 1,03% an Minderheitsaktien im Gegenwert von EUR 80.327.547,67 erworben. Die Erste Group Bank AG erachtet den von einem externen Bewertungsgutachter ermittelten Abfindungsbetrag, dessen Höhe durch einen weiteren von der Erste Group Bank AG im Zuge des laufenden Verfahrens beigezogenen externen Gutachter bestätigt wurde, für korrekt und fair. Das zuständige Erstgericht in Prag ist der Ansicht der Erste Group Bank AG, einen fairen und korrekten Abfindungsbetrag an die ehemaligen Minderheitsaktionäre bezahlt zu haben, im nicht rechtskräftigen erstinstanzlichen Urteil gefolgt und hat die von den Klägern geltend gemachte Forderung nach einem erhöhten Abfindungsbetrag, abgewiesen. Gegen dieses Urteil kann von den Klägern Rechtsmittel erhoben werden.
Offenlegung
Die Erste Group Bank AG erfüllt die Offenlegungsanforderungen über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen der Europäischen Union gemäß Teil 8 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) im Internet. Die Offenlegung erfolgt auf der Webseite der Erste Group unter www.erstegroup.com/ir. Die Aufstellung der konsolidierten Eigenmittel sowie der
konsolidierten Eigenmittelerfordernisse wird im Konzernabschluss der Erste Group veröffentlicht, weitere Offenlegungen finden sich im Geschäftsbericht der Erste Group in der Sektion „Berichte“ oder als gesondert publizierte Dokumente in der Sektion „Regulatorische Berichte“.
Größenklasse nach § 221 UGB
Für das am 31. Dezember 2023 endende Geschäftsjahr gelten auf Grund der Bestimmungen des § 221 (3) UGB in Verbindung mit § 189a UGB die Rechtsvorschriften für große Kapitalgesellschaften.
B. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und der Generalnorm aufgestellt, welche die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vorsehen. Der Grundsatz der Vollständigkeit wurde bei der Erstellung des Jahresabschlusses eingehalten. Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Bankgeschäftes Rechnung getragen.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten wurden mit dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Bilanzstichtag bewertet. Jene Währungen, für die die EZB keinen Referenzkurs veröffentlicht, wurden mit dem Devisen-Mittelkurs der Erste Group Bank AG zum Bilanzstichtag bewertet. Devisentermingeschäfte und Währungsswaps wurden grundsätzlich mit dem Devisenterminkurs angesetzt.
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zum gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
Der beizulegende Wert wird aufgrund von Unternehmenswertgutachten und zeitnah getätigten Transaktionen oder Börsenwerten überprüft. Grundsätzlich erfolgt die Ermittlung auf Basis eines Discounted-Cashflow-Modells (DCF-Modell), das den Besonderheiten des Bankgeschäfts und dessen aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Dazu führt die Erste Group Bank AG jährlich eine Werthaltigkeitsprüfung zum Bilanzstichtag durch, wobei eine Werthaltigkeitsprüfung dann auch unterjährig erfolgt, wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung gegeben sein könnte. Methodisch erfolgt dies in Anlehnung an International Accounting Standards (IAS) 36.
Die Berechnung der zukünftig ausschüttungsfähigen Gewinne erfolgt auf geplanten und vom Management der Tochtergesellschaften beschlossenen Ergebnissen (Budgets) unter Berücksichtigung der Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisse. Der Unternehmenswertermittlung werden unterschiedliche Budgetszenarien zugrunde gelegt, um die Unsicherheit über die zukünftige makroökonomische Entwicklung und die Entwicklung der Risikokosten abzubilden. Das Basisszenario verwendet die beschlossenen Budgets. Das Downside-Szenario beurteilt die makroökonomischen Daten konservativer. Die Szenarien werden mit ihren erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet.
Die Ergebnisprognosen über den Planungszeitraum hinaus werden aus dem prognostizierten Ergebnis für das letzte Jahr der Planungsperiode und einer langfristigen Wachstumsrate abgeleitet (ewige Rente). Sofern die implizite Eigenkapitalrendite am Ende des Planungszeitraumes höher ist als die Eigenkapitalkosten, wird die Eigenkapitalrendite für die Ermittlung der ewigen Rente schrittweise an die Eigenkapitalkosten angeglichen. Der Barwert der ewigen Rente, der eine stabile Wachstumsrate zugrunde liegt ("terminal value"), berücksichtigt makroökonomische Parameterschätzungen und wirtschaftlich nachhaltige Zahlungsströme.
Der für die Berechnung herangezogene Zinssatz wurde anhand des CAPM (Capital Asset Pricing Model) berechnet. Wesentliche Inputfaktoren dafür sind:
Risikofreier Zinssatz (Quelle: Zinsstrukturkurve nach der Svensson Methode für 30-jährige deutsche Bundesanleihen)
Marktrisikoprämie
Betafaktor
Gewichtete Länderrisikoprämie (Quelle: Damodaran).
Dividendenerträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen werden nach dem Gewinnauschüttungssbeschluss ergebniswirksam erfasst und in dem Posten 3 Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen ausgewiesen.
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Die Bewertung der Kreditforderungen erfolgte nach den Vorschriften des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee (AFRAC), AFRAC-Stellungsnahme 14 (Juni 2021) unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode. Zum Abschlussstichtag erkennbare Ausfallrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Zuschreibungen aus der Auflösung von Wertberichtigungen wurden vorgenommen. Methodisch erfolgt die Ermittlung der Wertberichtigung durch die Anwendung der IFRS 9 Impairment Modelle im UGB.
Wertpapiere
Wertpapiere werden je nach ihrer Zuordnung zum Handelsbestand, zum Umlaufvermögen oder zu den Finanzanlagen sowie ob es sich um Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente (FFI) handelt, bewertet. FFI sind Schuldinstrumente, für die die Absicht besteht, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, und deren Wert nicht von Risiko- und Ertragsstrukturen potentiell beeinträchtigt wird, die erheblich von den Ausfallsrisiken des Instruments abweichen.
Wertpapiere im Handelsbestand werden zu Marktwerten, auch bei Überschreitung der Anschaffungskosten, bewertet.
Wertpapiere im Umlaufvermögen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs oder Marktpreis bewertet. Ist ein Börsenkurs oder Marktpreis nicht festzustellen, werden sie zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und beizulegendem Zeitwert bewertet. Rückgekaufte börsennotierte eigene Emissionen (retained covered bonds) werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.
Wertpapiere, die FFI sind, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen für Ausfallrisiken bewertet. Es sind nur Wertpapiere des Anlagevermögens FFI.
Schuldinstrumente des Anlagevermögens, die keine FFI sind, werden bei dauernder Wertminderung auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben („gemildertes Niederstwertprinzip“). Sonstige Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet („strenges Niederstwertprinzip“). Wertpapiere in der Aktiva 6 werden ausnahmslos nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Die Zuordnung der Wertpapiere zum Handelsbestand, zum Umlaufvermögen oder zu den Finanzanlagen und die Festlegung der Halteabsicht bis zur Endfälligkeit erfolgt entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien. Der beizulegende Zeitwert ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstrumentes erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, wurden diese zur Bewertung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen.
Fortgeführte Anschaffungskosten und Effektivzinsmethode
Die fortgeführten Anschaffungskosten von finanziellen Vermögensgegenständen sind der Betrag, mit dem der Vermögensgegenstand beim erstmaligen Ansatz bewertet wird, abzüglich der Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Im Kreditgeschäft werden Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter sowie Schätzungsänderungen anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Der Effektivzinssatz ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein-/Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögensgegenstandes oder der Verbindlichkeit exakt auf die fortgeführten Anschaffungskosten eines Vermögensgegenstandes oder einer Verbindlichkeit abgezinst werden. Die geschätzten Cashflows berücksichtigen dabei alle vertraglichen Bedingungen des Vermögensgegenstandes bzw. der Verbindlichkeit, erwartete Kreditverluste bleiben aber unberücksichtigt. Die Berechnung umfasst weiters Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren, wenn diese verteilungsfähig sind, sowie alle anderen Agios und Disagios auf den Nennbetrag.
Bei festverzinslichen Wertpapieren, welche die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, und bei verbrieften Verbindlichkeiten wird der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und Rückzahlungsbetrag gemäß § 56 (2) und (3) BWG in Verbindung mit § 198 (7) UGB zeitanteilig amortisiert. Die Verteilung des Unterschiedsbetrags erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 „Bilanzierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten“ bis zur ersten Kündigungsmöglichkeit der Emittent:innen bzw. bis zum Tilgungszeitpunkt anhand der Effektivzinsmethode.
KREDITGESCHÄFT
Im Kreditgeschäft werden Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter sowie Schätzungsänderungen anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Ändert sich während der Laufzeit eines variabel verzinsten Kredits der nominelle Zinssatz und ist diese Änderung nicht auf eine Vertragsanpassung zurückzuführen, so werden die Änderungen der erwarteten vertraglichen Zahlungsströme durch eine Neuberechnung des Effektivzinssatzes berücksichtigt. Dabei werden auch allfällige Caps und Floors, die auf den Basiszinssatz vereinbart wurden, berücksichtigt.
Ändern sich die erwarteten vertraglichen Zahlungsströme eines Kredits während der Vertragslaufzeit und ist diese Änderung weder auf eine Vertragsanpassung, noch auf eine Anpassung des nominellen Zinssatzes, noch auf eine Bonitätsverschlechterung zurückzuführen, so werden die fortgeführten Anschaffungskosten des Vermögensgegenstandes durch Erfassung einer Schätzungsänderung angepasst. Diese Schätzungsänderung entspricht der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten vor Änderung der erwarteten Zahlungsströme und dem Barwert der neuen erwarteten vertraglichen Zahlungsströme, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Schätzungsänderung im Zinsergebnis erfasst.
Marktbasierte Anpassungen von Zinskonditionen, die spezifische Bedingungen erfüllen, werden durch eine Neuberechnung des Effektivzinssatzes berücksichtigt. Solche Änderungen der Zinsanpassung beziehen sich in der Regel auf Kredite, die keinen Forbearance-Status aufweisen und für die eine Vorfälligkeitsoption und ein hinreichend kompetitiver Refinanzierungsmarkt bestehen. Darüber hinaus müssen die Kosten, die der Schuldner:in im Falle einer Vorauszahlung bzw. vorzeitigen Beendigung anfallen, als gering beurteilt werden.
Behandlung von Vertragsanpassungen
Eine Vertragsanpassung liegt vor, wenn ein Vertrag angepasst wird, ohne dass eine solche Möglichkeit zur Anpassung vorher im Vertrag festgelegt wurde. Zu Vertragsanpassungen kommt es hauptsächlich im Kreditgeschäft. Diese Vertragsanpassungen werden nach qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten in erhebliche und nicht erhebliche Vertragsanpassungen eingeteilt.
Eine erhebliche Vertragsanpassung liegt vor, wenn nach qualitativer und/oder quantitativer Beurteilung eine erhebliche Änderung vorliegt, die den wirtschaftlichen Gehalt des Vermögensgegenstandes wesentlich verändert. Bei nicht ausgefallenen Krediten wird eine Vertragsanpassung, die zu einem Schuldnerwechsel, zu einer Währungskonvertierung (sofern diese nicht vertraglich vorgesehen war), zu bestimmten Änderungen der Zinsklausel, zu einer Barwertänderung oder zu einer Änderung der gewichteten Restlaufzeit in einem bestimmten Ausmaß führt, als erhebliche Vertragsanpassung eingestuft. Erhebliche Vertragsanpassungen führen zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögensgegenstandes und zum erstmaligen Ansatz eines neuen, den Vertragsanpassungen entsprechenden finanziellen Vermögensgegenstandes. Wenn die Schuldner:in ausgefallen ist oder die erhebliche Vertragsanpasssung zum Ausfall führt, wird der neue Vermögensgegenstand als ausgefallener Vermögensgegenstand behandelt. Die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten Vermögensgegenstandes und dem beizulegenden Zeitwert des neuen Vermögensgegenstandes wird bei erstmaliger Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten 11 bzw. 12 ausgewiesen.
Wenn die Schuldner:in nicht ausgefallen ist und die erhebliche Vertragsanpassung nicht zum Ausfall führt, wird der nach der Ausbuchung des ursprünglichen Vermögensgegenstandes erfasste neue Vermögensgegenstand der Stufe 1 zugeordnet. Stufe 1 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände bei Ersterfassung (sofern diese im Zugangszeitpunkt nicht bereits wertgemindert sind) und finanzielle Vermögensgegenstände, die, unabhängig von ihrer Bonität, seit Ersterfassung keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen. Der nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im Effektivzinssatz berücksichtigt wurden, wird zum Ausbuchungszeitpunkt in das Zinsergebnis gebucht. Die Auflösung der Wertminderungen, die für den ursprünglichen Vermögensgegenstand zum Zeitpunkt der erheblichen Vertragsanpassung gebildet waren, sowie die Bildung der Wertminderung für den neuen Vermögensgegenstand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten 11 bzw. 12 ausgewiesen. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem alten Buchwert nach Auflösung der abgegrenzten Bearbeitungsgebühren und Transaktionskosten und dem beizulegenden Zeitwert des neuen Vermögensgegenstandes wird als sonstiger betrieblicher Ertrag bzw. Aufwand dargestellt (Gewinn- und Verlustrechnung Posten 7 bzw. 10).
Eine nicht erhebliche Vertragsanpassung liegt vor, wenn weder nach qualitativer noch nach quantitativer Beurteilung eine erhebliche Änderung vorliegt und sich der wirtschaftliche Gehalt des Vermögensgegenstandes nur unwesentlich ändert. Nicht erhebliche Vertragsanpassungen werden nach allgemeinen unternehmensrechtlichen Grundsätzen bilanziert.
Wertminderungen für Ausfallrisiken
Wertminderungen für Ausfallrisiken werden für Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente erfasst. Wertminderungen für Ausfallrisiken werden insbesondere für Kreditforderungen, bestimmte Wertpapiere des Anlagevermögens und außerbilanzielle Kreditrisiken aus Finanzgarantien und bestimmten Kreditzusagen erfasst.
Bei Kreditforderungen entspricht der Buchwert des in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenstandes der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten und den kumulierten Wertminderungen. Die Wertminderungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden im Bilanzposten sonstige Rückstellungen ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Wertminderungsaufwendungen und -erträge für alle Vermögensgegenstände gemäß § 53 BWG in dem Posten 11/12 bzw. in dem Posten 13/14 erfasst.
Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB. Das Wertminderungsmodell basiert auf erwarteten Kreditverlusten und berücksichtigt die von § 201 (2) Z 7 UGB geforderten „statistisch ermittelbaren Erfahrungswerte aus gleich gelagerten Sachverhalten“, welche auch für die Bewertung der erwarteten Kreditverluste im UGB notwendig sind.
Die erwarteten Kreditverluste (expected credit loss, „ECL“), spiegeln Folgendes wider:
einen unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch eine Reihe möglicher Szenarien bestimmt wird;
den Zeitwert des Geldes; und
plausible und nachvollziehbare Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle Bedingungen sowie Prognosen zu zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die zum Bilanzstichtag ohne unangemessene Kosten oder Mühen zur Verfügung stehen.
DREISTUFENMODELL
Für die Kalkulation der Risikovorsorgen wird ein Wertminderungsmodell auf Basis eines Dreistufenansatzes verwendet:
Stufe 1 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände bei Ersterfassung (sofern diese im Zugangszeitpunkt nicht bereits wertgemindert sind) und finanzielle Vermögensgegenstände, die, unabhängig von ihrer Bonität, seit Ersterfassung keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen.
Stufe 2 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände, die seit Ersterfassung eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen, für die aber zum Berichtszeitpunkt noch keine individuelle Wertminderung vorliegt. Der Stufe 2 sind auch jene nicht wertgeminderten Vermögensgegenstände zugeordnet, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko vom Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte. Eigene Regelungen bestehen für die Einstufung von erstmaligen Inanspruchnahmen von zugesagten Kreditlinien. Abhängig von der Entwicklung des Kreditrisikos zwischen Zusage und erstmaliger Inanspruchnahme wird die Ausleihung als Stufe 1 oder Stufe 2 klassifiziert.
Stufe 3 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände, die zum Berichtsstichtag wertgemindert sind. Grundsätzlich wird ein finanzieller Vermögensgegenstand wertgemindert, wenn die Kund:in ausfällt.
Die in der Erste Group angewendete Ausfalldefinition wurde gemäß den Vorgaben der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde in EBA/GL/2016/07 „Leitlinien zur Anwendung der Ausfalldefinition gemäß Artikel 178 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013“ und der „Delegierten Verordnung (EU) 2018/171 der Kommission vom 19. Oktober 2017 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates durch technische Regulierungsstandards bezüglich der Erheblichkeitsschwelle für überfällige Verbindlichkeiten“ entwickelt. Die Definition legt die Regeln für die „Ausfallansteckung“ in Gruppen verbundener Kund:innen fest und begründet das Konzept der technischen Überfälligkeit. Bei Anwendung der Ausfalldefinition besteht in der Erste Group generell eine Gesamtkundensicht, die zu einer Wertminderung bei allen Forderungen führt, auch wenn der Ausfall nur bei einem von mehreren Geschäften erfolgt (pulling-effect). Auf der anderen Seite bewirkt eine Hochstufung vom Ausfallstatus ein Wegfallen der beeinträchtigten Bonität bei sämtlichen Risikopositionen.
In Stufe 1 werden Risikovorsorgen in Höhe der erwarteten 12-Monats-Verluste berechnet, in Stufe 2 und Stufe 3 werden die Risikovorsorgen in Höhe der über die (Rest-)Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet.
SIGNIFIKANTER ANSTIEG DES KREDITRISIKOS
Im Bereich der Modellierung des erwarteten Kreditverlustes und der Berechnung der sich daraus ergebenden Risikovorsorgen für Kreditverluste ist die Feststellung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos („significant increase in credit risk“, SICR) seit
Zugang der Kreditforderung einer der wesentlichen Bestimmungsfaktoren für die erwarteten Auswirkungen. Dafür werden über alle Portfolien und Produkttypen quantitative und qualitative Indikatoren für die Einschätzung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos definiert, inklusive der Überfälligkeit von mehr als 30 Tagen.
Quantitative Indikatoren beinhalten nachteilige Änderungen der annualisierten Ausfallwahrscheinlichkeit („probability of default“, PD) über die gesamte (Rest-)Laufzeit, wobei der wesentliche Anstieg des Kreditrisikos mittels einer Kombination von relativen und absoluten Änderungsschwellenwerten ermittelt wird. Prinzipiell werden die Indikatoren für die Ausfallwahrscheinlichkeit dahingehend festgelegt, um das Risiko unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen („forward looking-information“, FLI) als „Point-in-Time“ Maß darzustellen. Die PD-Schwellenwerte werden auf Ebene von Kundensegmenten oder für das (Einzel-) Kundenrating festgelegt und unterliegen einer kontinuierlichen Validierung.
Qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos umfassen Stundungsmaßnahmen, die Übertragung der Kundenbetreuung in die Workout-Abteilung, Frühwarnindikatoren (sofern sie nicht schon im Rating hinreichend berücksichtigt werden) und Betrugshinweise. Die Festsetzung einiger qualitativer Indikatoren beruht inhärent auf der sachkundigen Beurteilung von Kreditrisiken, die angemessen und zeitgerecht zu erfolgen hat. Die diesbezüglichen gruppenweiten und institutsspezifischen Richtlinien und Prozesse gewährleisten den erforderlichen Steuerungsrahmen. Neben den qualitativen Determinanten auf Kundenebene wird die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene durchgeführt, wenn die Erhöhung des Kreditrisikos auf Geschäfts- oder Kundenebene erst nach einer gewissen Verzögerung eintritt oder wenn sie überhaupt nur auf Portfolioebene erkennbar ist. Im Geschäftsjahr 2023 sind bei der Bestimmung des signifikanten Anstiegs des Kreditrisikos zusätzliche Vorgehensweisen zur Anwendung gekommen, die im Abschnitt „Geopolitsche Konflikte und Energiekrise“ beschrieben werden.
INDIVIDUELL ODER KOLLEKTIV ERMITTELTE RISIKOVORSORGE
Die Berechnung der Risikovorsorgen für ausgefallene Kund:innen erfolgt generell auf Einzelebene. Die individuelle Methode kommt bei wesentlichen ausgefallenen Kund:innen zur Anwendung und besteht in einer individuellen Feststellung der aktuell als möglich erachteten Sanierungs- oder Abwicklungsszenarien, ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten und den je Szenario zu erwartenden Rückflüssen (Tilgungen und Sicherheitenerlöse) durch die Workout-Riskmanager:in. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Die erforderliche Risikovorsorge ergibt sich aus der Differenz zwischen Bruttobuchwert und dem Barwert der erwarteten Zahlungsströme in einem Szenario, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet. Eine Kund:in wird als wesentlich eingestuft, wenn die gesamten Forderungen und außerbilanziellen Posten über einer bestimmten Wesentlichkeitsgrenze liegen. Sonst wird die Kund:in als „insignifikant“ eingeordnet, wobei ein regelbasierter Ansatz für die Berechnung der Einzelwertberichtigung eingesetzt wird. Für den zu erwartenden Verlust einer als „insignifikant“ eingeordneten Kund:in werden, in Abhängigkeit von der Dauer des Ausfalls und dem Status im Sanierungs- und Abwicklungsprozess, die möglichen Sanierungs- oder Abwicklungsszenarien, ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten und den damit zu erwartenden Rückflüssen, statistisch ermittelte Risikoparameter verwendet.
Die aktuelle Risikovorsorge ergibt sich aus dem Bruttobuchwert minus den je Szenario mit dem Effektivzinssatz abgezinsten Rückflüssen, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet. Wertberichtigungen für Forderungen gegenüber nicht ausgefallenen Kund:innen werden auf Basis eines regelbasierten Ansatzes berechnet. Die dafür verwendeten Kreditrisikoparameter umfassen die Höhe des Bruttobuchwertes bei Ausfall, die Ausfallswahrscheinlichkeit (PD), den Verlust bei Ausfall (LGD) und den Umrechnungsfaktor (CCF) für außerbilanzielle Posten. Bei der Bestimmung des Verlustes bei Ausfall wird das Ergebnis der Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme auf den Barwert berücksichtigt. Die Risikoparameter, die bei der Bemessung des erwarteten Kreditverlustes zum Einsatz kommen, berücksichtigen sowohl die am Berichtsstichtag verfügbaren Informationen über vergangene Ereignisse und gegenwärtige Bedingungen als auch zukunftsbezogene Informationen in Form von Prognosen über künftige wirtschaftliche Entwicklungen. Bedingt durch die Charakteristika des jeweiligen Portfolios und unter Berücksichtigung der IFRS Regeln können die Risikoparameter, die in die Berechnung der regelbasierten Wertberichtigungen einfließen, von den Risikoparametern abweichen, die bei der Berechnung des Kapitalerfordernisses verwendet werden.
GEOPOLITSCHE KONFLIKTE UND ENERGIEKRISE
Aufgrund der Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine, den Konlikt im Nahen Osten und die Energiekrise wandte die Erste Group Bank AG Ende Dezember 2023, neben der Standardbewertung von zukunftsbezogenen Informationen, eine kollektive Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stage-Overlays) an, was zu einer Verschiebung in Stage 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale führte. Diese Vorgehensweise wurde mit allen betroffenen Tochtergesellschaften und Geschäftsbereichen abgestimmt und von den jeweiligen Führungsgremien der Erste Group Bank AG genehmigt. Ausnahmen von der kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos waren erforderlich, wenn Besonderheiten festgestellt wurden und ordnungsgemäß dokumentiert wurde, warum sich diese anders verhalten als der Rest des Portfolios.
Die geopolitischen Konflikte (Ukraine und Naher Osten) verschärften die Herausforderungen durch einen starken Anstieg bzw. hoher Volatilität bei den Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits. Die
Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Daher wurden die Regeln für Stage-Overlays (Geopolitical-Conflict-Overlays) als eine Kombination von zyklischen Branchen und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach UGB/IFRS beibehalten. Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Aufgrund der immer noch anhaltenden Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen werden die zusätzlich zu den zyklischen Branchen eingeführten Stage-Overlays für Energieabhängigkeit weiterhin als notwendig erachtet. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert:
Im Bereich rohstoffintensiver Branchen ergeben sich Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kund:innen entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primärem Input in ihren Geschäftsprozessen. Die wirtschaftliche Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche Rohstoffe wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert.
Im Bereich der Energiewirtschaft sind die betroffenen Subbranchen genauer spezifiziert worden. Unternehmen der Energiewirtschaft, genauer die in der Energie-Erzeugung, -Verteilung und Wärme/Kälteversorgung tätig sind, können potenziell von massiven Engpässen und Verwerfungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Nachschussforderungen, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer gefährden, wenn diese gekündigt werden, und / oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Grundsätzlich wurden alle Kund:innen aus diesen Subbranchen auf Stufe 2 migriert. Die restlichen Subbranchen der Energiewirtschaft haben sich als robust erwiesen und konnten mit der wirtschaftlichen Lage umgehen, somit war die Notwendigkeit einer Verschiebung nach Stage 2 nicht gegeben.
Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßige Abschreibung wurde linear vorgenommen. Die Abschreibungsdauer beträgt für Gebäude zwischen 25 und 50 Jahre, für die Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 4 und 20 Jahre und für immaterielle Anlagewerte zwischen 4 und 15 Jahre. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten wurden in der Bilanz mit den Erfüllungswerten angesetzt.
Die Emissionskosten wurden sofort aufwandswirksam verrechnet, Agios und Disagios für Emissionen wurden anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Rückstellungen
LEISTUNGSORIENTIERTE VERSORGUNGSPLÄNE
Die leistungsorientierten Versorgungspläne der Erste Group Bank AG umfassen Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen. In Österreich beziehen sich leistungsorientierte Pensionspläne nur mehr auf im Ruhestand befindliche Mitarbeiter:innen. Die Pensionsverpflichtungen für aktive Dienstnehmer:innen wurden in den vergangenen Jahren an die VBV-Betriebliche Altersvorsorge AG übertragen. In der Erste Group Bank AG verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die Ansprüche bereits vor Inkrafttreten der Pensionsreform per 31. Dezember 1998 im Ruhestand befindlicher Dienstnehmer:innen bzw. jener Dienstnehmer:innen, die zwar erst 1999 die Pension antraten, aber einzelvertraglich noch die Zusage auf einen Direktpensionsanspruch gegenüber der Erste Group Bank AG hatten, sowie Anwartschaften aus darauf basierenden Hinterbliebenenpensionen. Abfertigungsverpflichtungen bestehen gegenüber jenen Mitarbeitern:innen, deren Dienstverhältnis in der Erste Group Bank AG vor dem 1. Jänner 2003 begann. Die Abfertigung ist eine Einmalzahlung, auf die die Mitarbeiter:innen bei Beendigung ihrer Dienstverhältnisse Anspruch haben. Der Anspruch auf Abfertigung entsteht, wenn das Dienstverhältnis mindestens drei Jahre gedauert hat. Leistungsbezogene Versorgungspläne beinhalten auch Jubiläumsgelder. Jubiläumsgelder (Zahlungen für langjährige Dienste/Treue zum Unternehmen) sind von der Dauer des Dienstverhältnisses beim Dienstgeber abhängig. Der Anspruch auf Jubiläumsgeld begründet sich auf dem Kollektivvertrag, der sowohl die Voraussetzungen für den Anspruch als auch dessen Höhe regelt.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Mitarbeiterversorgungsplänen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Zukünftige Verpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bestimmt. In die Berechnung fließen nicht nur die zum Bilanzstichtag bekannten Gehälter, Pensionen und Anwartschaften auf zukünftige Pensionszahlungen ein, sondern auch für die Zukunft erwartete Gehalts- und Pensionserhöhungen.
Der für die Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen verwendete Zinssatz wird von der aktuellen Verzinsung eines Portfolios von hochqualitativen (AA-Rating) Unternehmensanleihen abgeleitet. Dazu wird der gewichtete Durchschnitt der Rendite des zugrundeliegenden Portfolios mit entsprechender Laufzeit ermittelt.
STEUERRÜCKSTELLUNGEN UND SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN
Sofern es sich nicht um Beträge von untergeordneter Bedeutung handelt, wurden Rückstellungen in Höhe des Betrages gebildet, der nach bestmöglicher Schätzung notwendig ist. Steuer- und sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem marktüblichen Stichtagszins von AA gerateten Corporate Bonds abgezinst. In Abhängigkeit der jeweiligen Restlaufzeit kamen Zinssätze zwischen 0,0% und 3,17% zur Anwendung.
Treuhandvermögen
Aussonderungsfähiges Treuhandvermögen wurde gemäß § 48 (1) BWG unter der Bilanz ausgewiesen.
Derivativgeschäfte
Derivate, die in einer Sicherungsbeziehung gemäß AFRAC-Stellungnahme 15 (Dezember 2020) stehen, werden als Bewertungseinheit kompensatorisch bilanziert, d.h. weder das Derivat noch das Grundgeschäft ist mit dem Marktwert in der Bilanz ausgewiesen. Derivate im Bankbuch, die in keiner Sicherungsbeziehung gemäß AFRAC-Stellungnahme 15 (Dezember 2020) stehen, werden imparitätisch ergebniswirksam mit dem über den Buchwert hinausgehenden noch zu erwartenden Verlust als Drohverlustrückstellung dargestellt. Die auf die Periode entfallenen laufenden Zinserträge/-aufwendungen sowie allfällige Ausgleichszahlungen werden erfolgsmäßig mit dem Effektivzinssatz abgegrenzt und im Zinserfolg ausgewiesen.
Derivate im Handelsbuch werden je Kontrakt aufgrund von mark-to-market-Bewertungen in der Bilanz ausgewiesen.
Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, werden diese zur Bewertung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen. Zeitwerte für Optionen werden mit anerkannten Optionspreismodellen ermittelt. Die angewendeten Bewertungsmodelle umfassen u.a. Modelle der Black-Scholes-Klasse, Binomialmodelle, Hull-White-Modelle, Local-Volatility-Modelle und VannaVolga-Modelle.
Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Derivaten werden Credit Value Adjustments (CVA) und Debt Value Adjustments (DVA) herangezogen.
Derivate mit derselben Gegenpartei und einer Aufrechnungsvereinbarung, die den Anforderungen für die bilanzielle Saldierung entsprechen (Central Counterparts), werden in der Bilanz saldiert dargestellt.
Latente Steuern
Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang ausgewiesen, in dem überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis in Zukunft zur Verfügung stehen wird, mit dem steuerlich abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge verrechnet werden können. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung jener Steuersätze (und Steuergesetze), die zum Bilanzstichtag bereits in Kraft sind oder durch den Nationalrat beschlossen wurden und von denen erwartet wird, dass sie im Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen in Kraft sein werden. Den Werthaltigkeitsüberlegungen wurde eine Ergebnisprognose für sämtliche größere in der Steuergruppe einbezogenen Kapitalgesellschaften zu Grunde gelegt.
Die Berechnung der latenten Steuern der Erste Group Bank AG als Gruppenträgerin ihrer Unternehmensgruppe, welche ausschließlich Gruppenmitglieder in Österreich umfasst, erfolgte unter Beachtung der AFRAC Stellungnahme 30 (Dezember 2020) Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss.
Wertpapierleihe- und Pensionsgeschäfte
Bei Pensions-/Leihegeschäften werden die übertragenen Vermögensgegenstände weiterhin in der Bilanz ausgewiesen. In Höhe des für die Übertragung erhaltenen Betrages wird eine Verbindlichkeit gegenüber der Pensionsnehmer:innen ausgewiesen. Bei umgekehrten Pensions-/ Leihegeschäften werden die übernommenen Vermögensgegenstände nicht in der Bilanz ausgewiesen. In Höhe des für die Übertragung gezahlten Betrages wird eine Forderung an den Pensionsgeber in der Bilanz ausgewiesen.
Investitionszuschüsse
Investitionszuschüsse nach dem Investitionsprämiengesetz (InvPrG), welche im Wesentlichen für den Posten Sachanlagen aktiviert wurden, werden nach der Bruttomethode auf der Passivseite im Posten Investitionszuschüsse ausgewiesen und nach Maßgabe der jeweiligen Nutzungsdauer des bezuschussten Anlagegutes erfolgswirksam vereinnahmt.
Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Im Geschäftsjahr 2023 kam es zu keinen Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
C. ANGABEN ZUR BILANZ UND GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Wenn nicht anders angegeben, werden Beträge für das Berichtsjahr in Euro, Vorjahresbeträge in Tsd Euro angeführt. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.
1. Fristengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten und Kunden (nach Restlaufzeiten)
Forderungen
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Forderungen an Kreditinstitute28.869.339.157,2027.162.034
täglich fällig2.123.028.957,052.835.433
bis 3 Monate14.351.298.905,4011.313.111
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr4.204.891.996,744.797.661
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre5.382.179.808,385.388.108
mehr als 5 Jahre2.807.939.489,632.827.721
Forderungen an Kunden22.050.415.868,2223.145.479
täglich fällig901.643.517,611.139.717
bis 3 Monate2.664.822.793,173.472.307
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr1.438.532.661,092.923.192
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre11.499.366.359,3010.439.356
mehr als 5 Jahre5.546.050.537,045.170.908
Verbindlichkeiten
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten33.101.836.255,9038.149.232
täglich fällig4.909.845.499,695.531.787
bis 3 Monate21.934.140.007,4118.284.658
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr3.194.276.822,738.133.783
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre2.200.604.037,485.290.202
mehr als 5 Jahre862.969.888,59908.801
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden15.471.101.928,6910.936.771
Spareinlagen0,000
Sonstige Verbindlichkeiten15.471.101.928,6910.936.771
täglich fällig3.081.726.226,324.270.164
bis 3 Monate12.220.183.265,716.337.631
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr23.507.361,51140.437
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre52.680.365,6761.233
mehr als 5 Jahre93.004.709,48127.305
2. Beträge von Schuldverschreibungen, die im nächsten Jahr fällig werden
Im auf den Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 folgenden Jahr werden EUR 1.982.524.958,67 (Vorjahr: EUR 725.142 Tsd) erworbene Schuldverschreibungen bzw. EUR 2.531.105.643,63 (Vorjahr: EUR 1.443.026 Tsd) begebene Schuldverschreibungen fällig.
3. Auf fremde Währung lautende Bilanzposten
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Aktivposten22.943.247.721,2621.264.734
Passivposten11.790.265.569,1912.480.968
4. Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Forderungen an verbundene UnternehmenForderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22Dez 23Dez 22
Forderungen an Kreditinstitute14.948.927.209,3714.929.6910,000
Forderungen an Kunden505.548.858,86575.7427.237.346,446.121
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (inkl. verbriefte Forderungen an Kreditinstitute)487.777.798,13281.3940,000
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere1.095.269.770,271.068.0213.494.719,513.478
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen UnternehmenVerbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22Dez 23Dez 22
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten20.862.714.956,4221.194.452763.590,135.800
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden2.129.940.984,823.048.1844.366.778,961.860
Verbriefte Verbindlichkeiten217.192.499,35270.2390,000
Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/20130,005180,000
Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.
5. Nachrangige Forderungen
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Forderungen an Kreditinstitute, darunter781.198.527,15909.960
an verbundene Unternehmen781.198.527,10908.399
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht0,000
Forderungen an Kunden, darunter90.360,71105
an verbundene Unternehmen0,000
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht90.360,7124
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, darunter2.996.732,5211.526
an verbundene Unternehmen0,000
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht0,000
In den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sind rückgekaufte Schuldverschreibungen der Erste Group Bank AG mit einem Buchwert inklusive abgegrenzter Zinsforderungen von EUR 1.516.745,57 (Vorjahr: EUR 6.564 Tsd) enthalten.
Die Erste Group Bank AG hält zusätzlich Senior Non-Preferred Anleihen im Bestand, die nicht in der Tabelle angeführt werden. Diese sind als Forderungen an Kreditinstitute in der Höhe von EUR 4.041.935,41 (Vorjahr: EUR 4.041 Tsd) und Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere in der Höhe von EUR 370.956.370,61 (Vorjahr: EUR 419.268 Tsd) ausgewiesen. Von den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere entfallen EUR 9.810.686,44 (Vorjahr: EUR 4.583 Tsd) auf verbundene Unternehmen.
6. Treuhandgeschäfte
Zum Bilanzstichtag werden keine Treuhandgeschäfte ohne Aussonderungsrecht ausgewiesen.
7. Wertpapiere
Aufgliederung der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere der Posten A5 bis A8
gemäß § 64 -1 Ziffer 10 BWGbörsennotiertnicht börsennotiert
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22Dez 23Dez 22
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere13.042.334.090,689.065.5840,000
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere379.481.628,43221.2132.621.126,995.416
Beteiligungen0,0000,000
Anteile an verbundenen Unternehmen0,0000,000
Gesamt13.421.815.719,119.286.7972.621.126,995.416
Aufgliederung der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere der Posten A5 bis A6
gemäß § 64 -1 Ziffer 11 BWGAnlagevermögenUmlaufvermögen
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22Dez 23Dez 22
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere4.840.331.604,633.922.2396.890.519.543,844.010.466
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere22.926.768,0021.03311.885.486,7611.747
Gesamt4.863.258.372,633.943.2726.902.405.030,604.022.213
Als zum Börsenhandel zugelassen, aber nicht börsennotiert, gelten Wertpapiere, die an einem ungeregelten Markt notieren - zum Beispiel am Dritten Markt der Wiener Börse.
Die Zuordnung gemäß § 64 (1) Z 11 BWG erfolgte entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien, wobei das Anlagevermögen solche Positionen umfasst, die unter strategischen Aspekten der Liquidität aufgebaut wurden. Der aus der zeitanteiligen Abschreibung gemäß § 56 (2) BWG verbleibende Unterschiedsbetrag zum Tilgungswert der Posten A2 bis A6 beläuft sich per 31. Dezember 2023 auf EUR 146.882.709,97 (Vorjahr: EUR 159.906 Tsd), jener aus der zeitanteiligen Zuschreibung gemäß § 56 (3) BWG verbleibende Unterschiedsbetrag zum Tilgungswert auf EUR 147.510.694,68 (Vorjahr: EUR 92.449 Tsd).
Echte Pensionsgeschäfte
Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände aus echten Pensionsgeschäften beträgt zum BilanzstichtagEUR 5.366.391.245,33 (Vorjahr angepasst: EUR 3.097.771 Tsd).
Wertpapierleihegeschäfte
Verliehene Wertpapiere werden in den entsprechenden Wertpapierpositionen ausgewiesen. Der Rückforderungsanspruch wird auf Evidenzkonten geführt. Der Buchwert der verliehenen Wertpapiere liegt bei EUR 4.749.296.452,16 (Vorjahr: EUR 2.268.502 Tsd). Zusätzlich wurden Wertpapiere mit einem Marktwert iHv EUR 1.004.528.117,11 (Vorjahr: EUR 582.003 Tsd) verliehen, die im Rahmen von Wertpapierleihe- oder Pensionsgeschäften erhalten wurden und daher nicht in der Bilanz ausgewiesen werden.
Unterschiedsbetrag der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere, die nicht die Eigenschaften von Finanzanlagen haben
Das Wahlrecht gemäß §56 (5) BWG wurde wie im Vorjahr nicht ausgeübt.
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem höheren Marktwert am Bilanzstichtag und der Bilanzierung zu Anschaffungskosten gemäß § 56 (4) BWG beträgt EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 282 Tsd).
Aufgliederung der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Von öffentlichen Emittenten1.280.515.983,281.507.443
Eigene Emissionen6.986.430.273,884.049.825
Inländische Anleihen Kreditinstitute258.281.649,44149.320
Ausländische Anleihen Kreditinstitute2.712.166.044,392.108.243
Pfandbriefe und Kommunalschuldverschreibungen1.619.908.715,701.074.534
Wandelanleihen0,000
Sonstige Anleihen185.031.423,99176.218
Gesamt Posten A513.042.334.090,689.065.584
8. Handelsbuch
Die Erste Group Bank AG hat im Geschäftsjahr ein Handelsbuch im Sinne von Art 102 CRR geführt. Das dem Handelsbuch zugeordnete Wertpapiervolumen (Aktiva und Passiva) betrug zum 31. Dezember 2023 EUR 10.412.076.265,27 (Vorjahr: EUR 8.188.900 Tsd). Zum 31. Dezember 2023 wurden Geldmarktinstrumente mit einem Volumen von EUR 32.489.943.271,90 (Vorjahr: EUR 28.928.343 Tsd) dem Handelsbuch zugeordnet.
Das Volumen der im Handelsbuch zugeordneten sonstigen Finanzinstrumente enthielt zum 31. Dezember 2023 Geschäfte mit einem positiven beizulegenden Zeitwert von EUR 6.320.544.875,83 (Vorjahr: EUR 8.433.731 Tsd) und Geschäfte mit einem negativen beizulegenden Zeitwert von EUR 6.291.661.312,16 (Vorjahr: 8.456.363 Tsd).
Die Angabe zu den sonstigen Finanzinstrumenten beinhaltet externe Geschäfte sowie gebuchte interne Geschäfte zu Sicherungsbeziehungen.
Weitere Informationen zu internen Geschäften finden sich in Angabe 27 dieses Kapitels.
9. Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Beträge für Eigenkapital und Ergebnis sind in Euro angeführt und stammen im Interesse einer möglichst zeitnahen Berichterstattung in der Regel aus IFRS-Abschlüssen, die zum Zweck der Konsolidierung nach konzerneinheitlichen Richtlinien erstellt wurden. Der angegebene Anteil ist eine Gesamtquote, die sich aus den direkten und indirekten Anteilen errechnet.
Darstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2023
Gesellschaftsname, SitzAnteil in %EigenkapitalErgebnisDatum des Abschlusses
Kreditinstitute gemäß CRR    
Banca Comercială Română S.A., Bukarest99,892.509.298.699,00502.869.352,0031.12.2023
Banka Sparkasse d.d., Laibach28,00165.568.902,0017.404.349,0031.12.2023
Česká Spořitelna a.s., Prag100,005.481.885.942,00781.522.820,0031.12.2023
Erste & Steiermärkische Bank d.d., Rijeka69,261.378.856.306,00219.215.296,0031.12.2023
ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD, Novi Sad80,50412.178.451,0047.327.522,0031.12.2023
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Wien100,002.311.871.461,00619.155.545,0031.12.2023
Erste Bank Hungary Zrt, Budapest100,001.360.541.211,00290.607.318,0031.12.2023
Prva stavebna sporitelna, a.s., Bratislava35,00310.974.769,7018.088.937,9631.12.2023
Public Joint-stock company commercial Bank "Center-Invest", Rostow am Don9,09172.356.956,0921.226.224,1031.12.2022
Slovenska sporitelna, a. s., Bratislava100,002.441.444.479,00308.575.813,0031.12.2023
SPAR-FINANZ BANK AG, Salzburg50,005.509.872,68264.639,9131.12.2023
Finanzinstitute    
EB Erste Bank Internationale Beteiligungen GmbH, Wien100,0030.314.267,005.749.334,0031.12.2023
Erste Asset Management GmbH, Wien91,06142.572.344,0077.132.052,0031.12.2023
Erste Finance (Delaware) LLC, Wilmington100,0029.994,002.971,0031.12.2023
Erste Group Immorent GmbH, Wien100,00320.639.359,0011.910.459,0031.12.2023
ERSTE GROUP IMMORENT LJUBLJANA, financne storitve, d.o.o., Laibach100,00-89.104,00-91.892,0031.12.2023
EUROPEAN INVESTMENT FUND, Luxemburg0,074.368.892.410,0070.413.758,0031.12.2022
Holding Card Service s.r.o., Prag100,0043.829.330,00-3.282,0031.12.2023
Intermarket Bank AG, Wien93,79142.018.966,008.220.531,0031.12.2023
Sonstige    
AMC V SCA SICAV-RAIF, Senningerberg2,86Gründung in 2023
ASEF S.C.Sp., Senningerberg5,3254.021.112,007.014.320,0031.12.2022
Austrian Reporting Services GmbH, Wien14,29118.543,132.743,3931.12.2022
aws Gründerfonds Beteiligungs GmbH & Co KG, Wien5,1152.874.469,10-5.497.854,2931.12.2022
Dateio s.r.o., Prag31,032.965.620,45-195.068,4931.12.2022
EB-Restaurantsbetriebe Ges.m.b.H., Wien100,001.710.461,0022.042,0031.12.2023
ERSTE CAMPUS Immobilien AG & Co KG, Wien100,00102.616.543,008.727.885,0031.12.2023
ERSTE d.o.o., Zagreb45,1917.757.157,032.978.829,8431.12.2023
Erste Digital GmbH, Wien82,0699.488.251,00-7.370.595,0031.12.2023
Erste Group Card Processor d.o.o., Zagreb100,0017.116.088,001.756.201,0031.12.2023
Erste Group Services GmbH, Wien100,00308.299,00144.100,0031.12.2023
Erste Group Shared Services (EGSS), s.r.o., Hodonin100,00983.525,00348.615,0031.12.2023
Erste Reinsurance S.A., Luxemburg100,0059.344.211,00676.213,0031.12.2023
George Labs GmbH, Wien100,002.442.691,001.003.108,0031.12.2023
Graben 21 Liegenschaftsverwaltung GmbH, Wien100,00693.604,00-1.156.562,0031.12.2023
Haftungsverbund GmbH, Wien63,64727.494,0060,0031.12.2023
Innova/7 SCA SICAV-RAIF, Senningerberg2,86Gründung in 2023
IPS Fonds Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Wien62,54226.730.332,27-5.839.777,2031.12.2022
OM Objektmanagement GmbH, Wien100,0022.271.708,00-6.835.130,0031.12.2023
Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH, Wien32,56315.190,5911.541,4331.12.2022
Procurement Services GmbH, Wien99,861.070.546,00322.877,0031.12.2023
Q-ENERGY V, FCR, Madrid1,25Gründung in 2023
Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication scrl, La Hulpe0,26627.234.031,0031.655.830,0031.12.2022
Speedinvest III EuVECA GmbH & Co KG, Wien1,82115.376.895,36-2.565.722,4331.12.2022
Speedinvest IV EuVECA GmbH & Co KG, Wien1,64Gründung in 2023
TAUROS Capital Investment GmbH & Co KG, Wien40,436.067.232,41-1.102.258,3131.12.2022
Therme Wien GmbH & Co KG, Wien15,3326.228.801,542.225.860,4031.12.2022
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG, Wien29,4285.119.757,8118.267.623,4631.12.2023
Wiener Börse AG, Wien11,65178.614.193,3734.582.619,1131.12.2022
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group, Wien2,15633.264.025,55123.865.893,0931.12.2022
Im Jahr 2016 hat die Erste Group Bank AG jeweils 15% der Anteile an der Erste Bank Hungary Zrt. (EBH) an die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und an Corvinus Nemzetközi Befektetési Zártkörüen Müködö Részvénytársaság (Corvinus) übertragen. Gleichzeitig wurden Call-Put-Optionsvereinbarungen für den Erwerb der insgesamt 30% Anteile durch die Erste Group Bank AG zwischen dieser und der EBRD beziehungsweise Corvinus abgeschlossen. Im November 2023 wurde der 15%-Anteil der Corvinus und im Dezember 2023 der 15%-Anteil der EBRD wieder zurückgekauft. Die Erste Group Bank AG hält somit am Jahresende 2023 wieder 100% der Anteile an der Erste Bank Hungary Zrt.
Offene Einzahlungsverpflichtungen auf das Stammkapital in Höhe von EUR 4.000.000,00 (Vorjahr: EUR 4.000 Tsd) bestehen gegenüber der EUROPEAN INVESTMENT FUND, Luxemburg.
10. Anlagevermögen
Der Grundwert der bebauten Grundstücke betrug zum 31. Dezember 2023 EUR 6.758.201,35 (Vorjahr: EUR 6.758 Tsd). Im Buchwert zum 31. Dezember 2023 war kein Leasingvermögen enthalten. Für die Erste Group Bank AG bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (Miet- und Leasingverträge) für das folgende Geschäftsjahr in Höhe von EUR 14.174.706,92 (Vorjahr: EUR 19.182 Tsd) und für die folgenden fünf Geschäftsjahre in Höhe von EUR 66.937.622,82 (Vorjahr: EUR 96.441 Tsd).
In dem Posten immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind solche in Höhe von EUR 25.805.680,00 (Vorjahr: EUR 23.388 Tsd) enthalten, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden. Im Berichtsjahr wurden Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 7.365.796,70 (Vorjahr: EUR 5.406 Tsd) erworben.
Anlagespiegel
Anschaffungswerte
in EUR1. Jänner 2023ZugängeAbgängeUmbuchungenWährungsum-rechnungen (+/-)31. Dezember 2023
Beteiligungen211.547.619,1715.327.871,501.251.551,710,000,00225.623.938,96
Anteile an verbundenen Unternehmen10.973.182.163,20259.900.748,171,000,000,0011.233.082.910,37
Immaterielle Vermögensgegenstände109.471.409,987.368.658,790,000,000,00116.840.068,77
Sachanlagen211.657.630,779.021.617,61975.667,760,000,00219.703.580,62
Wertpapiere13.710.508.536,283.791.983.489,883.137.115.055,330,0022.952.248,3314.388.329.219,16
Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche Wertpapiere5.820.414.913,551.173.290.030,851.453.277.329,460,000,005.540.427.614,94
Forderungen an Kreditinstitute1.801.379.089,74265.479.849,05303.503.085,46-261.961.561,83-315.065,531.501.079.225,97
Forderungen an Kunden1.073.292.021,201.065.893.875,18902.628.253,1943.502.267,0712.496.449,931.292.556.360,19
Schuldverschreibungen und and. festverz. Wertpapiere3.835.272.444,621.187.319.734,80477.706.387,22218.459.294,7610.770.863,934.774.115.950,89
Aktien und and. nicht festverz. Wertpapiere1.180.150.067,17100.000.000,000,000,000,001.280.150.067,17
Gesamt25.216.367.359,404.083.602.385,953.139.342.275,800,0022.952.248,3326.183.579.717,88
Kumulierte Abschreibung
in EUR1. Jänner 2023Zuschreibungen (-)Abschreibungen (+)Zu-/Abgänge (-/+)Währungsum-rechnungen (+/-)31. Dezember 2023
Beteiligungen99.504.491,095.216.429,761.627.166,38-425.861,490,0095.489.366,22
Anteile an verbundenen Unternehmen2.650.527.097,72546.696.036,0535.930.000,00-1,000,002.139.761.060,67
Immaterielle Vermögensgegenstände86.050.522,030,004.964.187,900,000,0091.014.709,93
Sachanlagen37.464.534,870,006.949.560,21-607.980,520,0043.806.114,56
Wertpapiere-30.983.596,8655.227.812,29111.872.291,1454.411.442,7784.620.097,41164.692.422,17
Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche Wertpapiere16.290.801,2415.996.568,2310.627.298,457.329.562,440,0018.251.093,90
Forderungen an Kreditinstitute-21.621.210,652.673.420,012.460.107,3114.223.614,6620.946.348,6513.335.439,96
Forderungen an Kunden-60.048.610,3211.051.132,641.203.479,4919.718.759,6224.517.964,68-25.659.539,17
Schuldverschreibungen und and. festverz. Wertpapiere-63.583.875,2611.944.918,183.844.385,5613.139.506,0539.155.780,54-19.389.121,29
Aktien und and. nicht festverz. Wertpapiere97.979.298,1313.561.773,2393.737.020,330,003,54178.154.548,77
Gesamt2.842.563.048,85607.140.278,10161.343.205,6353.377.599,7684.620.097,412.534.763.673,55
Im Gewinn- und Verlustrechnung Posten 9 (Wertberichtigungen) ist die oben angeführte Abschreibung des Sachanlagevermögens um Investitionszuschüsse in Höhe von EUR 32.179,77 reduziert.
Buchwerte des Anlagevermögens
in EURBuchwert ohne vertragliche ZinsabgrenzungVertragliche Zinsabgrenzung31. Dezember 20231. Jänner 2023
Beteiligungen130.134.572,740,00130.134.572,74112.043.128,08
Anteile an verbundenen Unternehmen9.093.321.849,700,009.093.321.849,708.322.655.065,48
Immaterielle Vermögensgegenstände25.825.358,840,0025.825.358,8423.420.887,95
Sachanlagen175.897.466,060,00175.897.466,06174.193.095,90
Wertpapiere14.223.636.796,99138.435.252,6514.362.072.049,6413.824.526.146,97
Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche Wertpapiere5.522.176.521,0452.604.965,175.574.781.486,215.838.099.343,13
Forderungen an Kreditinstitute1.487.743.786,0111.401.358,381.499.145.144,391.831.766.576,24
Forderungen an Kunden1.318.215.899,367.906.657,281.326.122.556,641.139.890.452,74
Schuldverschreibungen und and. festverz. Wertpapiere4.793.505.072,1846.826.532,454.840.331.604,633.922.238.707,30
Aktien und and. nicht festverz. Wertpapiere1.101.995.518,4019.695.739,371.121.691.257,771.092.531.067,56
Gesamt23.648.816.044,33138.435.252,6523.787.251.296,9822.456.838.324,38
11. Sonstige Vermögensgegenstände
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Wertpapiergeschäfte2.888.864,38318.392
Derivate2.603.892.916,723.535.650
Erfolgsabgrenzungen9.190.621,4911.263
Forderungen gegenüber Beteiligungen und verbundenen Unternehmen223.174.993,05140.464
Übrige Verrechnungsforderungen280.945.313,02314.582
Sonstige Vermögensgegenstände3.120.092.708,664.320.352
Der Ausweis für Buchwerte zu Derivaten erfolgt nach bilanzieller Saldierung von Geschäften mit Central Counterparties. In die Saldierung fließen Derivate der Aktiva und Passiva sowie gegebene bzw. genommene Geldsicherheiten zur Abdeckung von Marktwerten noch nicht abgewickelter Derivate (Cash Collaterals) ein. Die Saldierung erfolgt je Clearing Agent bzw. Central Clearer und Währung.
Im Bilanzposten sonstige Vermögensgegenstände ergibt sich damit für Derivate ein um EUR 4.007.855.966,82 (Vorjahr: EUR 5.138.245 Tsd) reduzierter Buchwert. Im Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute wurden die Buchwerte um EUR 86.115.565,12 (Vorjahr: EUR 201.208 Tsd) reduziert.
12. Rechnungsabgrenzungsposten
Der Saldo der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten hat sich insgesamt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 auf EUR 91.128.036,01 (Vorjahr: EUR 104.753 Tsd) verringert. Diese umfassen mit EUR 84.838.409,60 (Vorjahr: EUR 87.575 Tsd) Abgrenzungen im Zusammenhang mit Wertpapieren und derivativen Instrumenten sowie mit EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 11.803 Tsd) Vorauszahlungen für Provisionen.
13. Latente Steuern
Der im Berichtsjahr gemäß § 198 (9) UGB insgesamt zu aktivierende Betrag betrug EUR 207.253.192,23 (Vorjahr: EUR 281.177 Tsd). Die aktiven latenten Steuern beruhen auf dem Ansatz von steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von EUR 166.298.426,58 (Vorjahr: EUR 213.078 Tsd) und Buchwertdifferenzen in Höhe von EUR 40.954.765,65 (Vorjahr: EUR 68.099 Tsd). Der Rückgang der zu aktivierenden latenten Steuern im Vergleich zum Vorjahr lässt sich auf die Verwendung von Verlustvorträgen und temporären Differenzen zurückführen. Vom Wahlrecht zum Ansatz von steuerlichen Verlustvorträgen wurde Gebrauch gemacht, da aus der steuerlichen Mehrjahresplanung zukünftig zu versteuernde Ergebnisse erwartet werden, mit denen steuerliche Verlustvorträge verrechnet werden können und somit aus heutiger Sicht ein steuerlicher Nutzen realisierbar scheint. Zur Berechnung der Steuerlatenzen wird für das Stammhaus sowie die Betriebsstätten mit Anrechnungsmethode gemäß Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) der künftige lokale Steuersatz in Österreich iHv 23,0 % herangezogen, für die Betriebsstätte in Hongkong (DBA mit Befreiungsmethode) der lokale Steuersatz in Hongkong iHv 16,5%.
14. Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Nicht fundierte Anleihen und Bankschuldverschreibungen13.741.838.802,8711.634.455
Pfandbriefe und Kommunalbriefe18.679.783.618,7913.651.642
Einlagenzertifikate86.659.967,751.194.848
Verbriefte Verbindlichkeiten32.508.282.389,4226.480.945
Über die Filiale in New York und über die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft Erste Finance Delaware LLC begibt die Erste Group Bank AG Commercial Papers und Certificates of Deposits für den US Geldmarkt. Das Dollar Certificates of Deposit-Programm der Filiale in New York hat zum 31. Dezember 2023 einen Stand von EUR 18.159.967,75 (Vorjahr: EUR 18.774 Tsd). Das Dollar Commercial Paper-Programm Erste Finance Delaware LLC ist durch die Erste Group Bank AG zur Gänze besichert. Das Rahmenprogramm belief sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 6.787.330.316,74 (Vorjahr: EUR 7.031.689 Tsd), wovon Commercial Paper in Höhe von EUR 1.899.742.127,73 (Vorjahr: EUR 2.811.660 Tsd) im Umlauf sind, deren Ausgabebetrag unmittelbar an die Erste Group Bank AG weitergeleitet wurden, die in der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ausgewiesen sind.
15. Sonstige Verbindlichkeiten
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Wertpapiergeschäft4.766.868,267.540
Derivate2.618.674.138,003.515.585
Erfolgsabgrenzungen2.822.670,092.311
Übrige Verrechnungsverbindlichkeiten808.742.071,37884.593
Sonstige Verbindlichkeiten3.435.005.747,724.410.028
Der Ausweis für Buchwerte zu Derivaten erfolgt nach bilanzieller Saldierung von Geschäften mit Central Counterparties. In die Saldierung fließen Derivate der Aktiva und Passiva sowie gegebene bzw. genommene Geldsicherheiten zur Abdeckung von Marktwerten noch nicht abgewickelter Derivate (Cash Collaterals) ein. Die Saldierung erfolgt je Clearing Agent bzw. Central Clearer und Währung.
Im Bilanzposten sonstige Verbindlichkeiten ergibt sich damit für Derivate ein um EUR 3.839.375.038,91 (Vorjahr: EUR 5.084.884 Tsd) reduzierter Buchwert. Im Bilanzposten Verbindlichkeiten an Kreditinstitute wurden die Buchwerte um EUR 254.407.673,30 (Vorjahr: EUR 252.764 Tsd) reduziert. Im Bilanzposten sonstige Rückstellungen ergibt sich für Derivate ein um EUR 188.819,73 (Vorjahr: EUR 1.805 Tsd) reduzierter Buchwert.
16. Rückstellungen
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Rückstellungen für Pensionen238.814.260,94244.579
Steuerrückstellungen81.273.129,2733.224
Rückstellungen für Kreditrisiken aus Eventualverbindlichkeiten55.809.121,8198.227
Rückstellungen für Derivate im Bankbuch1.995.974,033.168
Übrige Rückstellungen112.205.723,52118.458
Rückstellungen490.098.209,57497.656
Annahmen für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen
Dez 23Dez 22
Zinssatz3,27%3,75%
Erwartete Pensionserhöhung (inkl. Karriere- und KV-Trend)4,00%4,00%
Das erwartete Pensionsantrittsalter wurde aufgrund der im Budgetbegleitgesetz 2003 (BGBl I 71/2003) beschlossenen Änderungen betreffend die Anhebung des frühestmöglichen Pensionsantrittsalters je Mitarbeiter individuell berechnet. Die aktuellen Regelungen für das schrittweise Anheben des Pensionsalters auf 65 Jahre für Männer und Frauen wurden berücksichtigt.
Bei der Berechnung der Pensionsverpflichtung der Filiale New York kam ein Zinssatz von 5,19% (Vorjahr: 4,90%) zur Anwendung.
Die Pensionsansprüche für die Filiale New York sind an Milliman Inc. ausgelagert. Die errechnete Pensionsverpflichtung beträgt EUR 34.966.920,36 (Vorjahr: EUR 35.810 Tsd). Das bei dem Unternehmen für die Erfüllung der ausgelagerten Pensionsverpflichtung gewidmete Guthaben beträgt zum 31. Dezember 2023 EUR 29.219.763,80 (Vorjahr: EUR 26.923 Tsd).
Annahmen für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtung und Jubiläumsgelder
Dez 23Dez 22
Zinssatz3,27%3,75%
Durchschnittliche Gehaltssteigerung (inkl. Karriere- und KV-Trend)4,00%4,00%
Die Verpflichtungen wurden gemäß den von der Aktuarvereinigung (AVÖ) erstellten Sterbetafeln mit der Bezeichnung „AVÖ 2018 – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ ermittelt.
Die Abfertigungs-/Jubiläumsgeldansprüche sind in die Wiener Städtische Versicherung AG ausgelagert. Die nach unternehmensrechtlichen Vorschriften und unter zu Grunde Legung der oben angeführten Parameter errechnete Abfertigungsverpflichtung beträgt EUR 28.653.242,96 (Vorjahr: EUR 30.712 Tsd) bzw. für Jubiläumsgeldverpflichtungen EUR 17.606.488,60 (Vorjahr: EUR 16.079 Tsd) und werden in der Bilanz unter dem Strich als Eventualverbindlichkeit ausgewiesen. Das bei der Versicherungsanstalt für die Erfüllung der ausgelagerten Abfertigungsverpflichtungen gewidmete Guthaben beträgt zum 31. Dezember 2023 EUR 28.700.589,83 (Vorjahr: EUR 33.595 Tsd) und das für Jubiläumsgeldverpflichtungen gewidmete Guthaben beläuft sich auf EUR 17.606.488,60 (Vorjahr: EUR 18.005 Tsd).
Durch die Auslagerung der Abfertigungs-/Jubiläumsgeldansprüche an die Wiener Städtische Versicherung AG ergibt sich keine Änderung der Ansprüche der Mitarbeiter:innen an die Erste Group Bank AG, diese haftet unverändert weiterhin für Abfertigungs-/Jubiläumsgeldansprüche berechtigter Mitarbeiter:innen.
Die Berechnungen der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen erfolgen unter Beachtung der AFRAC-Stellungnahme 27: Personalrückstellungen (UGB) (Juni 2022).
17. Nachrangige Kreditaufnahmen
Der Stand der nachrangigen Kreditaufnahmen betrug zum 31. Dezember 2023 EUR 6.476.077.369,68 (Vorjahr: EUR 6.368.236 Tsd). Von den erfolgten nachrangigen Kreditaufnahmen der Erste Group Bank AG (einschließlich Ergänzungskapital) lag eine Emission mit einer Nominale in Höhe von EUR 750.000.000,00 über der 10% Grenze des Gesamtbetrages der nachrangigen Kreditaufnahmen. Diese Emission denominiert in EUR, ist mit einem Kupon von derzeit 4,25% ausgestattet und verfügt über kein bestimmtes Laufzeitende. Es handelt sich hierbei um eine Additional Tier 1 Anleihe gemäß Art 52 CRR. Die Anleihenominale wird reduziert, sobald die harte Kernkapitalquote von 5,125% unterschritten wird, eine Wandlung in Aktien ist nicht vorgesehen. Die Modalitäten von nachrangigen Kreditaufnahmen in Höhe von EUR 4.009.945.076,30 (Vorjahr: EUR 4.079.019 Tsd) erfüllen die in Art 62 bis 71 CRR (entspricht) Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 angeführten Bedingungen.
Der Saldo der Veränderungen des Gesamtbetrages der nachrangigen Kreditaufnahmen resultierte aus folgenden Vorgängen:
in EUR bzw. in EUR Tsd1-12 231-12 22
Anfangsbestand6.368.235.849,826.981.646
Zugänge durch Neuemissionen922.606.886,99511.342
Abgänge durch Tilgung-479.304.439,56-1.137.751
Abgänge durch Teilstilllegungen-335.798.122,72-6.351
Buchwertveränderung durch Bewertungskursänderungen, Zinsabgrenzungen und Fremdwährungsbewertungen337.195,1519.350
Endbestand6.476.077.369,686.368.236
Die Tabelle wurde um die Senior Non-Preferred Anleihe angepasst.
Nachrangige Kreditaufnahmen werden zum Großteil in verbriefter Form als Wertpapier begeben. Ergänzungskapitalanleihen werden an internationale institutionelle Kunden und Privatkunden verkauft.
Im kommenden Jahr werden nachrangigen Kreditaufnahmen in Höhe von EUR 332.719.078,44 (Vorjahr: EUR 477.397 Tsd) aufgrund des Laufzeitendes zur Tilgung fällig.
Die gewichtete Durchschnittsverzinsung von nachrangigen Kreditaufnahmen beträgt per 31. Dezember 2023 3,9% (Vorjahr: 3,5%) und die gewichtete Durchschnittsrestlaufzeit liegt bei 5,9 Jahren (Vorjahr: 6,0 Jahre).
Der Begriff der Nachrangigkeit richtet sich nach § 45 (4) bzw. § 51 (9) BWG.
Für nachrangige Kreditaufnahmen wurden in der Erste Group Bank AG im Jahr 2023 EUR 247.326.157,42 (Vorjahr: EUR 249.753 Tsd) aufgewendet.
Die Erste Group Bank AG hat zusätzlich eine Senior Non-Preferred Anleihe in Höhe von EUR 502.665.642,07 (Vorjahr: EUR 502.673 Tsd) begeben.
18. Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
Zum Bilanzstichtag 2023 betrug das Ergänzungskapital EUR 4.009.945.076,30 (Vorjahr: EUR 4.079.019 Tsd). Darin befand sich rückgekauftes Ergänzungskapital aus eigenen Emissionen im Eigenbestand der Erste Group Bank AG mit einem Buchwert inklusive abgegrenzter Zinsforderungen von EUR 1.516.745,57 (Vorjahr: EUR 6.564 Tsd).
19. Zusätzliches Kernkapital
Im Berichtsjahr 2023 emittierte die Erste Group Bank AG im Rahmen ihres Additional Tier 1 Programmes vom 20. April 2016 eine weitere Anleihe in der Höhe von EUR 500.000.000,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd). Des Weiteren kam es zu einer Teilstillegung in der Höhe von EUR 331.200.000,00 einer im Jahr 2017 emittierten Anleihe.
Art 52 (1) lit n CRR sieht die Verlusttragung für Finanzinstrumente des zusätzlichen Kernkapitals vor (Herabschreibung oder Wandlung). Ein Auslöseereignis für die Herabschreibung oder Wandlung von zusätzlichem Kernkapital liegt gemäß Art 54 (1) lit a CRR vor, wenn die harte Kernkapitalquote der Erste Group Bank AG unter 5,125% oder unter einen höheren von der Erste Group Bank AG definierten Wert fällt. Im Jahr 2023 kam es zu keiner Herabschreibung.
20. Gezeichnetes Kapital und Rücklagen
Das Kapital der Erste Group Bank AG entwickelte sich im Jahr 2023 folgendermaßen:
in EUR1. Jänner 2023Dotierung (+)Auflösung (-)sonstige Veränderungen31. Dezember 2023
Gezeichnetes Kapital859.600.000,000,000,00-16.274.282,00843.325.718,00
Kapitalrücklagen1.628.111.165,080,000,000,001.628.111.165,08
gebundene1.628.111.165,080,000,000,001.628.111.165,08
nicht gebundene0,000,000,000,000,00
Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen4.956.005,470,000,001.910.750,966.866.756,43
Gewinnrücklagen6.093.973.645,22744.382.444,90-66.107.345,43-271.658.320,446.500.590.424,25
gesetzliche Rücklage1.537.900.000,000,000,000,001.537.900.000,00
satzungsmäßige Rücklagen0,000,000,000,000,00
andere Rücklagen4.205.355.284,17744.382.444,900,00-271.658.320,444.678.079.408,63
gesperrte Rücklagen350.718.361,050,00-66.107.345,430,00284.611.015,62
Rücklagen für eigene Anteile0,000,000,0016.274.282,0016.274.282,00
Haftrücklagen gemäß § 57 (5) BWG851.000.000,000,000,000,00851.000.000,00
Am 16. August 2023 startete die Erste Group Bank AG das vom Vorstand auf Grundlage der Ermächtigung, die in der 30. ordentlichen Hauptversammlung vom 12. Mai 2023 gemäß § 65 (1) Z 8 Aktiengesetz erteilt und am 12. Mai 2023 veröffentlicht wurde, nach Zustimmung des Aufsichtsrats, welche am 9. August 2023 erteilt wurde, beschlossene Aktienrückkaufprogramm. Bis zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 wurden 8.137.141 Stück eigene Aktien mit Anschaffungskosten von EUR 270.383.937,51 zurückgekauft, die gemäß § 229 (1a und 1b) UGB in den anderen Gewinnrücklagen als Abgang erfasst wurden. Für weiterführende Informationen wird auf das Kapitel C Punkt 47 verwiesen. Zum Bilanzstichtag befanden sich darüber hinaus keine eigenen Aktien im Eigenbestand der Erste Group Bank AG.
Nach dem österreichischen Aktiengesetz ist diese Kapitalherabsetzung erst dann wirksam, wenn die Kapitalherabsetzungsmaßnahme im Firmenbuch eingetragen ist und die Einziehung der zugrunde liegenden eigenen Aktien beschlossen und durchgeführt wurde. Gemäß § 229 (1a) UGB ist aber bereits beim Rückkauf eigener Aktien ein vermindertes
gezeichnetes Kapital und gleichzeitig eine Erhöhung der Rücklagen für eigene Anteile in Höhe von EUR 16.274.282,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd) auszuweisen. Das verminderte gezeichnete Kapital betrug zum 31. Dezember 2023 EUR 843.325.718,00 (Vorjahr: EUR 859.600 Tsd) und war in 429.800.000 Vorjahr: 429.800.000) auf Inhaber lautende, stimmberechtigte Stückaktien (Stammaktien) eingeteilt. Die Stückzahl wird in den Posten 9 gezeichnetes Kapital und Posten 11a Rücklagen für eigene Anteile repräsentiert.
Aus dem An- und Verkauf eigener Aktien im Rahmen des Mitarbeiterprogreammes erzielte die Erste Group Bank AG Veräußerungsverluste aus dem Long-Bestand in Höhe von EUR 1.274.382,93 (Vorjahr: EUR 5.101 Tsd), die gemäß § 229 (1a und 1b) UGB ebenfalls in den anderen Gewinnrücklagen als Abgang erfasst wurden.
Die Nettodotierung der Gewinnrücklage belief sich auf EUR 678.275.099,47 (Vorjahr: EUR 774.553 Tsd), wobei EUR 744.382.444,90 (Vorjahr: EUR 724.715 Tsd) andere Rücklagen dotiert und EUR 66.107.345,43 (Vorjahr: Dotierung EUR 49.838 Tsd) gesperrte Rücklagen aufgelöst wurden. Letztere beinhalten mit EUR 7.816.529,37 (Vorjahr: EUR 7.124 Tsd) die Dotierung des Ex-Ante-Fonds (siehe Angabe 23) sowie die Auflösung der aktiven latenten Steuern mit EUR 73.787.393,34 (Vorjahr: Dotierung EUR 43.238 Tsd) im Inland bzw. mit EUR 182.215,69 (Vorjahr: EUR 543 Tsd) der Zweigniederlassung New York und die Dotierung der aktiven latenten Steuern mit EUR 45.734,23 (Vorjahr: EUR 19 Tsd) der Zweigniederlassung Hongkong.
In den gesperrten Rücklagen wird die Einlage in den Ex-Ante-Fonds ausgewiesen, die gemäß Artikel 26 (1) CRR auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel anrechenbar ist, sowie Beträge aus der Aktivierung latenter Steuern, die gemäß § 235 (2) UGB einer Ausschüttungssperre unterliegen. Der Ausweis erfolgt aufgrund der eingeschränkten Verfügungsberechtigung gesondert von den übrigen Eigenkapitalpositionen.
21. Bestehendes genehmigtes und bedingtes Kapital 31. Dezember 2023
Genehmigtes Kapital
Gemäß Punkt 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, bis 18. Mai 2027 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates - auch in mehreren Tranchen - in der Höhe von bis zu EUR 343.600.000,00 durch Ausgabe von bis zu 171.800.000 auf Inhaber:in lautende, stimmberechtigte Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festgesetzt werden.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionär:innen ganz oder teilweise auszuschließen (Bezugsrechtsausschluss):
wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt; oder
wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und der auf die unter Bezugsrechtausschluss ausgegebenen Aktien entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals in beiden Fällen (Sach- und Bareinlage) insgesamt EUR 85.960.000,00 nicht übersteigt.
Diese beiden Maßnahmen können auch kombiniert werden.
Der anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf neue Aktien entfällt, (i) für die das Bezugsrecht bei Sach- und Barkapitalerhöhungen ausgeschlossen wird, (ii) die zur Erfüllung von Bezugsrechten, Umtauschrechten und Wandlungspflichten aus Wandelschuldverschreibungen dienen, die ab 18. Mai 2022 gemäß Punkt 8.3 der Satzung unter Bezugsrechtsausschluss emittiert werden, und (iii) die zur Erfüllung von Aktienoptionen von Arbeitnehmer:innen, leitenden Angestellten und Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens aus bedingtem Kapital gemäß Punkt 6.3 der Satzung ausgegeben werden, darf in Summe 10% des Grundkapitals nicht überschreiten.
Bedingtes Kapital
Gemäß Punkt 6.3 der Satzung besteht aus den Beschlussfassungen des Vorstands der Jahre 2002 und 2010 (beide genehmigt durch den Aufsichtsrat) ein bedingtes Kapital im Nominale von EUR 21.923.264,00, das durch Ausgabe von bis zu 10.961.632 auf die Inhaber:in oder Namen lautende Stückaktien zum Ausgabepreis von mindestens EUR 2,00 je Aktie gegen Bareinlagen und unter Ausschluss des Bezugsrechtes der bisherigen Aktionär:innen durchgeführt werden kann. Gemäß Punkt 6.4 der Satzung verfügt die Gesellschaft aus der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 12. Mai 2009 über ein weiteres bedingtes Kapital von EUR 124.700.000,00, durch Ausgabe von bis zu 62.350.000 auf die Inhaber:in lautende Stammaktien. Dieses bedingte Kapital dient zur Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten an Gläubiger:innen von Wandelschuldverschreibungen. Es soll im Falle einer in den Ausgabebedingungen von Wandelschuldverschreibungen festgelegten Wandlungspflicht auch zur Erfüllung dieser
Wandlungspflicht dienen. Ausgabebetrag und Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden, sowie des Aktienkurses der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln.
Genehmigtes bedingtes Kapital
Gemäß Punkt 7 der Satzung ist gegenwärtig keine Ermächtigung zur Einräumung eines bedingten Kapitals vorhanden.
22. Wesentliche Aktionäre
Die ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung (in der Folge „ERSTE Stiftung“) hält zum 31. Dezember 2023 gemeinsam mit ihren Syndikatspartnern (Sparkassen, Anteilsverwaltungssparkassen und Sparkassenstiftungen) 24,11% (Vorjahr: 24,16%) an Kapitalanteilen vom Grundkapital der Erste Group Bank AG und ist mit 17,54% (Vorjahr: 17,30%) wesentlichste Aktionärin. Sie hält einen direkt zurechenbaren Kapitalanteil von 5,65% (Vorjahr: 5,78%), die indirekte Beteiligung der ERSTE Stiftung beträgt 11,89% (Vorjahr: 11,52%) der Kapitalanteile und wird von der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehalten, welche ein verbundenes Unternehmen der ERSTE Stiftung ist. 2,49% (Vorjahr: 2,78%) der Kapitalanteile werden von den Sparkassenstiftungen, Sparkassen und der Erste Mitarbeiterbeteiligungsstiftung gehalten, die mit der ERSTE Stiftung gemeinsam vorgehen. 4,08% (Vorjahr: 4,08%) der Kapitalanteile werden vom Syndikatspartner Wiener Städtische Versicherungsverein gehalten.
Die Hauptversammlung hat am 12. Mai 2023 die Zahlung einer Dividende in Höhe von EUR 1,90 je Aktie beschlossen. Für die ERSTE Stiftung wurde entsprechend ihrer Beteiligung an der Erste Group Bank AG im Wirtschaftsjahr 2023 eine Dividende von EUR 94.614.216,00 (Vorjahr: EUR 78.019 Tsd) ausgeschüttet.
Der Stiftungszweck der ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, der insbesondere durch die Beteiligung an der Erste Group Bank AG erreicht werden soll, sieht die Förderung sozialer, wissenschaftlicher, kultureller und karitativer Einrichtungen sowie des Sparkassengedankens vor. Per 31. Dezember 2023 waren Boris Marte (CEO), Wolfgang Schopf (CFO), Martin Wohlmuth (COO) sowie Eva Höltl als Vorstandsmitglieder der ERSTE Stiftung bestellt. Der Aufsichtsrat bestand per Jahresende 2023 aus neun Mitgliedern, wobei hiervon zwei Mitglieder auch im Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG tätig sind.
Gemäß Pkt. 15.1. der Satzung wird der ERSTE Stiftung, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet, das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der von der Hauptversammlung zu wählenden Mitgliedern des Aufsichtsrates eingeräumt. Von diesem Entsendungsrecht wurde bisher kein Gebrauch gemacht.
Die ERSTE Stiftung hielt zum 31. Dezember 2023 keine Anleihen der Erste Group Bank AG (Vorjahr: EUR 0 Tsd). Mit Ausnahme der bereits in diesem Abschnitt erwähnten Sachverhalte, hat es, wie auch im Vorjahr, keine weiteren Geschäftsbeziehungen zwischen der Erste Group Bank AG und der ERSTE Stiftung gegeben.
23. Abwicklungsfonds, Einlagensicherungsfonds, IPS Fonds
ABWICKLUNGSFONDS (RESOLUTION FUND)
Mit dem Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) wurde die EU-Richtlinie 2014/59/EU (Bank Recovery and Resolution Directive, BRRD) in österreichisches Recht umgesetzt. Das BaSAG ist mit 1. Jänner 2015 in Kraft getreten. Dieses regelt unter anderem die Schaffung eines Finanzierungsmechanismus für die Abwicklung von Kreditinstituten, der jährliche Beitragsleistungen seitens der Banken an den gemeinsamen Europäischen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF) vorsieht.
Das BaSAG legt die Zielausstattung des österreichischen Abwicklungsfonds sowie die Beitragsleistung österreichischer Kreditinstitute fest. Demnach haben die verfügbaren Mittel des Abwicklungsfonds bis zum 31. Dezember 2024 mindestens 1% der gesicherten Einlagen aller in Österreich zugelassenen Kreditinstitute zu entsprechen. Daher ist der Fonds über einen Zeitraum von 10 Jahren aufzubauen, wobei die Beiträge soweit möglich, gleichmäßig über diesen Zeitraum zu verteilen sind.
Die Berechnung der von den Kreditinstituten jährlich zu leistenden Beiträge erfolgt anteilig zur Höhe ihrer Verbindlichkeiten (ohne Eigenmittel) minus gesicherte Einlagen im Verhältnis zu den aggregierten Verbindlichkeiten (ohne Eigenmittel) minus gesicherte Einlagen aller in Österreich zugelassenen Institute, verteilt über 10 Jahre. Darüber hinaus sind diese Beiträge entsprechend dem Risikoprofil der Kreditinstitute zu gewichten. Die Höhe der zu leistenden Beiträge hängt somit nicht nur von den ungesicherten Verbindlichkeiten des jeweiligen Kreditinstituts ab, sondern wird maßgeblich von den ungesicherten Verbindlichkeiten aller
österreichischen Institute und der Risikogewichtung beeinflusst. Die Risikogewichtung wird von der Abwicklungsbehörde festgelegt. Die Erste Group Bank AG zahlte im Jahr 2023 EUR 36.944.825,86 (Vorjahr: EUR 41.859 Tsd), welche im Posten sonstiger betrieblicher Aufwand ausgewiesen sind.
EINLAGENSICHERUNGSFONDS
Das System der Einlagensicherung basierend auf der EU-Richtlinie (2014/49/EU) dient dem Schutze der Einlagen von Kunden bei Kreditinstituten. Diese EU-Richtlinie wurde in Österreich durch das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (ESAEG), welches am 14. August 2015 in Kraft getreten ist, umgesetzt.
Jede Sicherungseinrichtung hat einen Einlagensicherungsfonds bestehend aus verfügbaren Finanzmitteln in der Höhe von mindestens 0,8% der Summe der gedeckten Einlagen der Mitgliedsinstitute (Zielausstattung) einzurichten. Diese Zielausstattung soll über einen Zeitraum von 10 Jahren erreicht werden.
Die Sicherungseinrichtungen haben ihren Mitgliedsinstituten jährliche Beiträge vorzuschreiben, solange die Zielausstattung noch nicht erreicht wurde. Die Beiträge der Mitgliedsinstitute werden aufgrund der Höhe der gedeckten Einlagen (0,8% der gedeckten Einlagen verteilt auf 10 Jahre) und im Verhältnis zur Ausprägung der Risiken, dem das entsprechende Mitgliedsinstitut ausgesetzt ist, ermittelt. Die Methode zur Ermittlung der Risikogewichtung ist von der FMA zu bewilligen. Im Jahr 2023 leistete die Erste Group Bank AG einen Beitrag von EUR 84.214,13 (Vorjahr: EUR 74 Tsd), welcher im Posten sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) beinhaltet ist.
IPS FONDS (EX-ANTE-FONDS)
Der IPS Fonds ist der Ex-Ante-Fonds des institutsbezogenen Sicherungssystems (IPS) der österreichischen Sparkassen und dient zur Sicherstellung finanzieller Unterstützungsleistungen an wirtschaftlich notleidende Mitglieder. Der IPS Fonds ist als Gesellschaft bürgerlichen Rechts ausgestaltet (IPS Fonds GesBR) die risikoarme, jederzeit verfügbare Veranlagung des Ex-Ante-Fonds wird in Form eines Sondervermögens sichergestellt. Am Vermögen beteiligte Gesellschafter:innen und Mitglieder des IPS sind die Erste Group Bank AG, Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG sowie alle anderen österreichischen Sparkassen. Arbeitsgesellschafter ist die Haftungsverbund GmbH, die keine Einlage leisten muss.
Der Ex-Ante-Fonds wird bis 31. Dezember 2031 von den Mitgliedsinstituten durch jährliche Dotierungen aufgebaut und soll gemäß Art 92 (3) CRR ein Zielvolumen in der Höhe von 0,5% des Gesamtrisikobetrags der Erste Group auf konsolidierter Ebene erreichen. Die Ermittlung der jeweiligen Einzahlungsverpflichtung erfolgt seitens der Haftungsverbund GmbH. Die Beiträge (Einlageleistungen) erfolgen aus dem Jahresüberschuss, wenn notwendig sind freie Rücklagen aufzulösen. Die Erste Group Bank AG dotierte im Jahr 2023 in der Höhe der Beiträge (Einlagen) eine Rücklage von EUR 7.816.529,37 (Vorjahr: EUR 7.124 Tsd).
24. Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis
Der vorliegende Einzelabschluss der Erste Group Bank AG wurde vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt. Die Erste Group Bank AG wendet die Übergangsbestimmungen betreffend Eigenmittelanforderungen, das Marktrisiko und das Kreditrisiko gemäß CRR-Begleitverordnung sowie der Verordnung (EU) 2016/445 der Europäischen Zentralbank über die Nutzung der im Unionsrecht eröffneten Optionen und Ermessensspielräume, EZB/2016/4 an.
Eigenmittel - Kapitalstruktur gem. Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
 CRR
in EUR bzw. in EUR TsdArtikel gemäß CRRDez 23Dez 22
Hartes Kernkapital (CET1)   
Als hartes Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente26 (1) (a) (b), 27-30, 36 (1) (f), 422.348.025.681,542.364.264
Eigene Instrumente des harten Kernkapitals36 (1) (f), 42-24.033.558,63-23.178
Einbehaltene Gewinne26 (1) (c), 26 (2)6.961.427.202,736.439.109
kumuliertes sonstiges Ergebnis4 (100), 26 (1) (d)-346.981.870,60-397.561
Sonstige Rücklagen4 (117), 26 (1) (e)867.274.282,00851.000
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme33 (1) (a)7.371.997,6317.971
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichk.33 (1) (b)63.189.877,6722.578
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Gewinne und Verluste aus zum Zeitwert bilanzierten derivativen Verbindlichkeiten, die aus dem eigenen Kreditrisiko des Instituts resultieren33 (1) (c), 33 (2)-5.943.586,0610.741
Wertanpassungen aufgrund der Anforderungen für eine vorsichtige Bewertung34, 105-70.802.221,42-62.906
Regulatorische Anpassungen in Zusammenhang mit nicht realisierten Gewinnen und Verlusten467, 4680,000
Sonstige immaterielle Vermögenswerte4 (115), 36 (1) (b), 37 (a)-29.508.634,85-39.273
Von der künftigen Rentabilität abhängige nicht aus temporären Differenzen resultierende, latente Steueransprüche, abzüglich der verbundenen Steuerschulden36 (1) (c), 38-153.142.735,01-215.124
Nach dem IRB-Ansatz berechneter Fehlbetrag bei den Kreditrisikoanpassungen an erwartete Verluste (IRB-Fehlbetrag)36 (1) (d), 40, 158, 159-8.208.523,55-13.718
Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten36 (1) (j)0,000
sonstige Bestandteile oder Abzüge des harten Kernkapitals47 (c)-9.401.847,10-14.832
Hartes Kernkapital (CET1)509.599.266.064,368.939.072
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)   
Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente51 (a), 52-54, 56 (a), 572.405.134.876,132.236.153
Eigene Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals52 (1) (b), 56 (a), 57-1.400.000,00-1.400
Zum zusätzlichen Kernkapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente85, 860,000
Übergangsanpassungen aufgrund von bestandsgeschützten Kapitalinstrumenten des zusätzlichen Kernkapitals483 (4) (5), 484-487, 489, 4910,000
Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält4 (27), 56 (d), 59, 790,000
Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten36 (1) (j)0,000
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)612.403.734.876,132.234.753
Kernkapital (Tier 1): Summe hartes (CET1) & zusätzliches (AT1) Kernkapital 12.003.000.940,4911.173.825
Ergänzungskapital (Tier 2 )  0
Als Ergänzungskapital anrechenbare Kapitalinstrumente und nachrangige Darlehen62 (a), 63-65, 66 (a), 673.016.310.569,922.751.439
Eigene Instrumente des Ergänzungskapitals63 (b) (i), 66 (a), 67-60.905.071,10-45.676
Zum Ergänzungskapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente87, 880,000
Übergangsanpassungen aufgrund von im Ergänzungskapital zusätzlich anerkannten, von Tochterunternehmen begebenen Instrumenten4800,000
Übergangsanpassungen aufgrund von unter Bestandschutz stehenden Kapitalinstrumenten des Ergänzungskapitals und nachrangigen Darlehen483 (6) (7), 484, 486, 488, 490, 4910,000
Anrechenbare, die erwarteten Verluste überschreitende Rückstellungen nach IRB-Ansatz (IRB-Überschuss)62 (d)19.446.324,30100.967
Allgemeine Kreditrisikoanpassungen nach Standardansatz62 (c)0,000
Instrumente des Ergänzungskapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält4 (27), 66 (d), 68, 69, 790,000
Ergänzungskapital (Tier 2 )712.974.851.823,122.806.729
Gesamte anrechenbare Eigenmittel 14.977.852.763,6013.980.554
Gesamtrisikobetrag92 (3), 95, 96, 9841.001.765.461,3039.431.426
Harte Kernkapitalquote92 (2) (a)23,41%22,67%
Kernkapitalquote92 (2) (b)29,27%28,34%
Gesamtkapitalquote92 (2) (c)36,53%35,46%
Eigenmittelerfordernis – Risikostruktur gem. Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
 Dez 23Dez 22
in EUR bzw. in EUR TsdArtikel gemäß CRRGesamtrisiko (Berechnungsbasis, aktuell)Erforderliche Eigenmittel (aktuell)Gesamtrisiko (Berechnungsbasis)Erforderliche Eigenmittel
Gesamtrisikobetrag92 (3), 95, 96, 9841.001.765.461,303.280.141.236,9039.431.4263.154.514
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft92 (3) (a) (f)35.779.925.512,792.862.394.041,0234.012.8132.721.025
Standardansatz (SA) 4.364.122.518,25349.129.801,464.375.180350.014
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB) 31.406.748.314,372.512.539.865,1529.632.5502.370.604
Beiträge zum Ausfallfonds einer zentralen Gegenpartei 9.054.680,17724.374,415.083407
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko92 (3) (c) (ii), 92 (4) (b)1.755.307,25140.424,5811.080886
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko92 (3) (b) (i) und (iii), 92 (4) (b)4.059.576.911,75324.766.152,944.272.111341.769
Bemessungsgrundlage für Operationale Risiken92 (3) (e), 92 (4) (b)830.504.231,6366.440.338,53750.15560.012
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung92 (3) (d)330.003.497,8826.400.279,83385.26730.821
Sonstige Forderungsbeträge (regulatorischer Add-On) 0,000,0000
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge inkl. Basel 1 Floor3, 458, 4590,000,0000
In den Spalten „aktuell“ werden die Zahlen unter den aktuell gültigen CRR Bestimmungen mit Berücksichtigung von Einschleifregelungen ausgewiesen.
Hinsichtlich der Aufstellung der konsolidierten Eigenmittel, sowie der konsolidierten Eigenmittelerfordernisse wird auf die entsprechenden Ausführungen im Konzernabschluss 2022 der Erste Group verwiesen. Die Erste Group Bank AG hat einen Antrag auf vorzeitige Anrechnung der Jahresendgewinne nach Art. 26 (2) CRR gestellt.
25. Aufstellung jener Vermögensgegenstände, welche als Sicherheit für Verbindlichkeiten gestellt wurden (gemäß § 64 (1) Z 8 BWG)
Vermögensgegenstände    
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22Bezeichnung der VerbindlichkeitBilanzposition
Sicherheitenpool OeNB (Tender)416.649.717,73233.993  
Festverzinsliche Wertpapiere416.649.717,73233.993Refinanzierung durch OeNB / EZBPassiva 1
Deckungsstock für Pfand- und Kommunalbriefe898.149.017,57677.509  
Forderungen an Kunden898.149.017,57677.509emittierte Pfand- und KommunalbriefePassiva 3
Collateral für Derivate2.087.689.828,233.250.891  
Cash Collateral für OTC-Derivate1.260.835.674,772.226.357sonstige VerbindlichkeitenPassiva 4
Cash Collateral für börsengehandelte Derivate3.184.436,497.050Marginerfordernis 
Wertpapier Collateral für OTC- und börsengehandelte Derivate823.669.716,961.017.484sonstige Verbindlichkeiten / MarginerfordernisPassiva 4
Deckung für Pensionsrückstellung156.555.934,59201.350  
Pensionsrückstellung § 11 BPG156.555.934,59201.350Deckung für PensionsrückstellungPassiva 6
Sicherheiten für Ausleihungen (Pledge Agreement)252.720.409,49242.312  
Wertpapierdepot252.720.409,49242.312Bürgschaften und Haftungen aus Eventualverbindlichkeiten 
Gesamt3.811.764.907,614.606.054  
Für die eigenen Verbindlichkeiten der Erste Group Bank AG wurden von den Sparkassen anrechenbare Sicherheiten im Wert von EUR 30.933.308.795,81 (Vorjahr: EUR 26.769 Tsd) bereitgestellt.
Zusätzlich zu den oben angegeben Sicherheiten wurden eigene begebene Pfandbriefe, welche nicht in Verkehr gebracht wurden, mit einem Nominalvolumen von EUR 3.000.000.000,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd) als Sicherheit in Pensionsgeschäften gestellt und mit einem Nominalvolumen von EUR 900.000.000,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd.) im Rahmen von Wertpapierleihegeschäften verliehen.
26. Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte
Dez 23Nominalbeträge Restlaufzeit 
in EUR< 1 Jahr1-5 Jahre> 5 JahreGesamt
Zinssatzverträge76.160.719.461,65101.940.950.597,2758.316.236.396,48236.417.906.455,40
OTC-Produkte73.630.709.279,20101.936.628.764,6958.316.236.396,48233.883.574.440,37
Optionen1.574.759.804,035.320.309.876,87884.096.080,127.779.165.761,02
Sonstige (zB: Zinsenswaps)72.055.949.475,1796.616.318.887,8257.432.140.316,36226.104.408.679,35
Börsengehandelte Produkte2.530.010.182,454.321.832,580,002.534.332.015,03
Optionen0,000,000,000,00
Sonstige (zB: Futures)2.530.010.182,454.321.832,580,002.534.332.015,03
WP-bezogene Geschäfte1.060.046.667,073.577.446.095,82672.102.400,005.309.595.162,89
OTC-Produkte654.480.803,873.572.200.365,82672.102.400,004.898.783.569,69
Optionen379.207.677,611.670.490.602,62111.216.400,002.160.914.680,23
Sonstige (zB: Aktientausch)275.273.126,261.901.709.763,20560.886.000,002.737.868.889,46
Börsengehandelte Produkte405.565.863,205.245.730,000,00410.811.593,20
Optionen186.887.797,645.224.400,000,00192.112.197,64
Sonstige (zB: Futures)218.678.065,5621.330,000,00218.699.395,56
Wechselkursverträge51.825.259.586,1614.255.976.828,312.687.320.907,7368.768.557.322,20
OTC-Produkte51.813.749.373,2614.255.976.828,312.687.320.907,7368.757.047.109,30
Optionen2.256.833.628,62415.001.806,5665.619.373,172.737.454.808,35
Sonstige (zB: Währungsswaps)49.556.915.744,6413.840.975.021,752.621.701.534,5666.019.592.300,95
Börsengehandelte Produkte11.510.212,900,000,0011.510.212,90
Optionen0,000,000,000,00
Sonstige (zB: Futures)11.510.212,900,000,0011.510.212,90
Kreditderivate232.638.398,19377.884.000,000,00610.522.398,19
OTC-Produkte232.638.398,19377.884.000,000,00610.522.398,19
Credit Default Optionen0,000,000,000,00
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)232.638.398,19377.884.000,000,00610.522.398,19
Börsengehandelte Produkte0,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,00
Sonstige0,000,000,000,00
Warenverträge7.241.963,800,000,007.241.963,80
OTC-Produkte0,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,00
Sonstige (zB: Waren-Swaps)0,000,000,000,00
Börsengehandelte Produkte7.241.963,800,000,007.241.963,80
Optionen0,000,000,000,00
Sonstige (zB: Futures)7.241.963,800,000,007.241.963,80
Sonstige16.000.000,00862.830.180,06355.284.553,401.234.114.733,46
OTC-Produkte16.000.000,00862.830.180,06355.284.553,401.234.114.733,46
Optionen4.000.000,00120.000.000,0045.000.000,00169.000.000,00
Sonstige (zB: Inflation swaps)12.000.000,00742.830.180,06310.284.553,401.065.114.733,46
Börsengehandelte Produkte0,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,00
Sonstige0,000,000,000,00
Gesamt129.301.906.076,87121.015.087.701,4662.030.944.257,61312.347.938.035,94
OTC Produkte126.347.577.854,52121.005.520.138,8862.030.944.257,61309.384.042.251,01
Börsengehandelte Produkte2.954.328.222,359.567.562,580,002.963.895.784,93
Die Darstellung der Nominale erfolgte ohne Saldierung der Geschäfte mit Central Counterparties.
Dez 22Nominalbeträge Restlaufzeit 
in EUR Tsd< 1 Jahr1-5 Jahre> 5 JahreGesamt
Zinssatzverträge82.195.640106.974.91651.467.934240.638.490
OTC-Produkte81.886.653106.974.91651.467.934240.329.503
Optionen1.831.2325.984.9681.006.0538.822.253
Sonstige (zB: Zinsenswaps)80.055.421100.989.94850.461.881231.507.250
Börsengehandelte Produkte308.98700308.987
Optionen0000
Sonstige (zB: Futures)308.98700308.987
WP-bezogene Geschäfte1.402.4333.737.688749.2165.889.337
OTC-Produkte805.0353.736.335749.2165.290.586
Optionen440.1161.885.333123.6452.449.094
Sonstige (zB: Aktientausch)364.9191.851.001625.5712.841.491
Börsengehandelte Produkte597.3981.3530598.751
Optionen259.7141.3430261.056
Sonstige (zB: Futures)337.684110337.695
Wechselkursverträge58.935.20815.274.8182.104.20376.314.230
OTC-Produkte58.923.87915.274.8182.104.20376.302.901
Optionen1.215.723289.925160.9561.666.603
Sonstige (zB: Währungsswaps)57.708.15614.984.8941.943.24774.636.297
Börsengehandelte Produkte11.3290011.329
Optionen0000
Sonstige (zB: Futures)11.3290011.329
Kreditderivate110.948932.04101.042.989
OTC-Produkte110.948932.04101.042.989
Credit Default Optionen0000
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)110.948932.04101.042.989
Börsengehandelte Produkte0000
Optionen0000
Sonstige0000
Warenverträge8.808008.808
OTC-Produkte0000
Optionen0000
Sonstige (zB: Waren-Swaps)0000
Börsengehandelte Produkte8.808008.808
Optionen0000
Sonstige (zB: Futures)8.808008.808
Sonstige84.500711.393448.7091.244.603
OTC-Produkte84.500711.393448.7091.244.603
Optionen8.50084.00085.000177.500
Sonstige (zB: Inflation swaps)76.000627.393363.7091.067.103
Börsengehandelte Produkte0000
Optionen0000
Sonstige0000
Gesamt142.737.537127.630.85754.770.063325.138.457
OTC Produkte141.811.015127.629.50454.770.063324.210.582
Börsengehandelte Produkte926.5221.3530927.875
27. Darstellung der derivativen Finanzinstrumente und der Finanzinstrumente des Anlagevermögens
Derivative Finanzinstrumente
Dez 23NominalwertBuchwertZeitwert
in EUR davon VerkaufAktiv (+) / Passiv (-)PositivNegativ
Zinssatzverträge236.417.906.455,403.990.240.254,24-8.995.705,005.959.330.026,73-6.671.648.942,41
OTC-Produkte233.883.574.440,373.990.240.254,24-8.995.705,005.959.330.026,73-6.671.648.942,41
Optionen7.779.165.761,023.990.240.254,2434.295.075,19114.552.652,34-80.347.043,54
Sonstige (zB: Zinsenswaps)226.104.408.679,35 -43.290.780,195.844.777.374,39-6.591.301.898,87
Börsengehandelte Produkte2.534.332.015,030,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige (zB: Futures)2.534.332.015,03 0,000,000,00
WP-bezogene Geschäfte5.309.595.162,89872.931.656,6447.205.092,58238.256.739,90-229.990.686,66
OTC-Produkte4.898.783.569,69764.438.670,8763.264.173,65232.963.582,19-208.638.447,88
Optionen2.160.914.680,23764.438.670,8755.491.658,54122.490.270,56-99.771.186,26
Sonstige (zB: Aktientausch)2.737.868.889,46 7.772.515,11110.473.311,63-108.867.261,62
Börsengehandelte Produkte410.811.593,20108.492.985,77-16.059.081,075.293.157,71-21.352.238,78
Optionen192.112.197,64108.492.985,77-16.059.081,075.293.157,71-21.352.238,78
Sonstige (zB: Futures)218.699.395,56 0,000,000,00
Wechselkursverträge68.768.557.322,201.641.469.560,69-213.030.543,93761.110.188,36-968.804.852,13
OTC-Produkte68.757.047.109,301.641.469.560,69-213.030.543,93761.110.188,36-968.804.852,13
Optionen2.737.454.808,351.641.469.560,69-3.536.933,8135.517.040,90-39.105.535,05
Sonstige (zB: Währungsswaps)66.019.592.300,95 -209.493.610,12725.593.147,46-929.699.317,08
Börsengehandelte Produkte11.510.212,900,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige (zB: Futures)11.510.212,90 0,000,000,00
Kreditderivate610.522.398,197.500.000,00-538.093,735.826.136,05-12.569.793,19
OTC-Produkte610.522.398,197.500.000,00-538.093,735.826.136,05-12.569.793,19
Credit Default Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)610.522.398,197.500.000,00-538.093,735.826.136,05-12.569.793,19
Börsengehandelte Produkte0,000,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige0,00 0,000,000,00
Warenverträge7.241.963,800,000,000,000,00
OTC-Produkte0,000,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige (zB: Waren-Swaps)0,00 0,000,000,00
Börsengehandelte Produkte7.241.963,800,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige (zB: Futures)7.241.963,80 0,000,000,00
Sonstige1.234.114.733,460,00802.488,4712.306.477,52-14.405.541,35
OTC-Produkte1.234.114.733,460,00802.488,4712.306.477,52-14.405.541,35
Optionen169.000.000,000,00155.952,88155.952,880,00
Sonstige (zB: Inflation Swaps)1.065.114.733,46 646.535,5912.150.524,64-14.405.541,35
Börsengehandelte Produkte0,000,000,000,000,00
Optionen0,000,000,000,000,00
Sonstige0,00 0,000,000,00
Gesamt312.347.938.035,946.512.141.471,57-174.556.761,616.976.829.568,56-7.897.419.815,74
davon externe/interne Geschäfte     
Extern287.076.739.637,606.035.338.851,43-135.489.854,806.049.455.728,35-6.970.045.975,53
Intern25.271.198.398,34476.802.620,14-39.066.906,81927.373.840,21-927.373.840,21
davon OTC/Börsengehandelte Produkte     
OTC-Produkte309.384.042.251,016.403.648.485,80-158.497.680,546.971.536.410,85-7.876.067.576,96
Börsengehandelte Produkte2.963.895.784,93108.492.985,77-16.059.081,075.293.157,71-21.352.238,78
davon Handelsbuch/Bankbuch     
Handelsbuch281.300.626.787,726.425.002.773,38-116.666.504,386.320.544.875,83-6.291.661.312,16
Bankbuch31.047.311.248,2287.138.698,19-57.890.257,23656.284.692,73-1.605.758.503,58
hievon Sicherungsgeschäfte30.266.726.960,2986.429.761,53-43.861.034,07652.959.186,28-1.591.167.025,59
Die Darstellung der Nominale und der Zeitwerte erfolgt ohne Saldierung der Geschäfte mit Central Counterparties.
Der Ausweis für Buchwerte zu Derivaten erfolgt nach bilanzieller Saldierung von Geschäften mit Central Counterparties. In die Saldierung fließen Derivate der Aktiva und Passiva sowie gegebene bzw. genommene Geldsicherheiten zur Abdeckung von Marktwerten noch nicht abgewickelter Derivate (Cash Collaterals) ein. Das Ausmaß der saldierten Buchwerte ist in den Angaben zur Bilanz Sonstige Vermögensgegenstände bzw. Sonstige Verbindlichkeiten angeführt.
Dez 22NominalwertBuchwertZeitwert
in EUR Tsd davon VerkaufAktiv (+) / Passiv (-)PositivNegativ
Zinssatzverträge240.638.4904.593.46792.6597.652.863-9.270.319
OTC-Produkte240.329.5034.593.46792.6597.652.863-9.270.319
Optionen8.822.2534.593.46719.129159.466-140.575
Sonstige (zB: Zinsenswaps)231.507.250073.5307.493.397-9.129.744
Börsengehandelte Produkte308.9870000
Optionen00000
Sonstige (zB: Futures)308.9870000
WP-bezogene Geschäfte5.889.3371.171.954148.142283.243-306.621
OTC-Produkte5.290.5861.031.983148.782274.542-297.280
Optionen2.449.0941.031.98349.257141.238-163.940
Sonstige (zB: Aktientausch)2.841.491099.525133.305-133.341
Börsengehandelte Produkte598.751139.972-6408.701-9.341
Optionen261.056139.972-6408.701-9.341
Sonstige (zB: Futures)337.6950000
Wechselkursverträge76.314.2301.130.105-421.992907.109-1.339.557
OTC-Produkte76.302.9011.130.105-421.992907.109-1.339.557
Optionen1.666.6031.130.105-23.40020.450-44.344
Sonstige (zB: Währungsswaps)74.636.2970-398.592886.659-1.295.213
Börsengehandelte Produkte11.3290000
Optionen00000
Sonstige (zB: Futures)11.3290000
Kreditderivate1.042.98947.678-4708.808-9.464
OTC-Produkte1.042.98947.678-4708.808-9.464
Credit Default Optionen00000
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)1.042.98947.678-4708.808-9.464
Börsengehandelte Produkte00000
Optionen00000
Sonstige00000
Warenverträge8.8080000
OTC-Produkte00000
Optionen00000
Sonstige (zB: Waren-Swaps)00000
Börsengehandelte Produkte8.8080000
Optionen00000
Sonstige (zB: Futures)8.8080000
Sonstige1.244.6034.25012.12614.491-18.748
OTC-Produkte1.244.6034.25012.12614.491-18.748
Optionen177.5004.2504604600
Sonstige (zB: Inflation Swaps)1.067.103011.66614.032-18.748
Börsengehandelte Produkte00000
Optionen00000
Sonstige00000
Gesamt325.138.4576.947.455-169.5358.866.514-10.944.709
davon externe/interne Geschäfte     
Extern301.494.2636.402.353-432.3047.783.491-9.861.685
Intern23.644.194545.101262.7691.083.024-1.083.024
davon OTC/Börsengehandelte Produkte     
OTC-Produkte324.210.5826.807.483-168.8958.857.814-10.935.368
Börsengehandelte Produkte927.875139.972-6408.701-9.341
davon Handelsbuch/Bankbuch     
Handelsbuch297.639.3166.653.879-55.5358.433.731-8.456.363
Bankbuch27.499.141293.576-114.000432.784-2.488.345
hievon Sicherungsgeschäfte26.542.106106.546-76.522432.355-2.450.907
Die Buchwerte sind in folgenden Bilanzposten enthalten:
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23davon interne GeschäfteDez 22davon interne Geschäfte
A12 Sonstige Vermögensgegenstände2.603.892.916,72652.417.266,943.535.650875.226
A14 Rechnungsabgrenzungsposten12.183.609,0311.847.260,119.0648.689
P04 Sonstige Verbindlichkeiten2.618.674.138,00601.938.814,733.515.585490.442
P05 Rechnungsabgrenzungsposten169.963.175,3399.913.416,81195.497129.762
P06 Rückstellungen1.995.974,031.479.202,323.168945
Eingebettete Derivate
Dez 23Dez 22
 NominalwertZeitwertNominalwertZeitwert
in EUR bzw. in EUR Tsd PositivNegativ PositivNegativ
WP-bezogene Geschäfte1.363.048.251,7556.018.066,12-61.019.790,901.384.449125.204-16.891
Kreditderivate93.256.000,001.362.980,77-2.038.869,29122.8513.449-2.374
Sonstige 235.000.000,002.374.915,99-3.133.487,26235.0009.491-378
Gesamt1.691.304.251,7559.755.962,88-66.192.147,451.742.300138.144-19.644
Eingebettete Derivate werden gemäß AFRAC-Stellungnahme 15 (2020) gemeinsam mit der Basis-Verbindlichkeit bilanziert, da die eingebetteten Derivate vollständig abgesichert sind. Die Tabelle enthält daher keine Buchwerte.
Finanzinstrumente des Anlagevermögens
Die angeführten Werte in der folgenden Tabelle verstehen sich ohne vertragliche Zinsabgrenzung.
in EUR bzw. in EUR TsdBuchwertPositiver ZeitwertStille LastenStille Reserven
Dez 23    
Schuldtitel öffentlicher Stellen3.811.284.505,993.265.689.594,26-545.594.911,73 
 1.710.892.011,161.777.163.556,84 66.271.545,68
Forderungen an Kreditinstitute1.022.106.893,72993.220.395,89-28.886.497,83 
 465.636.892,28471.900.556,82 6.263.664,54
Forderungen an Kunden684.912.907,07654.402.268,62-30.510.638,45 
 633.302.127,85636.964.426,80 3.662.298,95
Schuldverschreibungen3.271.009.341,723.089.519.417,74-181.489.923,98 
 1.522.495.730,571.553.442.890,40 30.947.159,83
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere357.875.419,72357.822.298,44-53.121,28 
 744.120.098,68754.596.232,75 10.476.134,07
Finanzinstrumente des Anlagevermögens9.147.189.068,228.360.653.974,95-786.535.093,27 
 5.076.446.860,545.194.067.663,62 117.620.803,08
Dez 22    
Schuldtitel öffentlicher Stellen5.425.8554.630.925-794.930 
 378.269384.476 6.206
Forderungen an Kreditinstitute1.348.1401.279.907-68.233 
 474.861514.421 39.560
Forderungen an Kunden1.057.3421.004.381-52.961 
 75.99977.056 1.057
Schuldverschreibungen3.694.0133.368.016-325.998 
 204.843206.113 1.270
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere266.229266.201-27 
 815.942874.030 58.088
Finanzinstrumente des Anlagevermögens11.791.57810.549.430-1.242.148 
 1.949.9142.056.096 106.182
Die Abschreibung des Anlagevermögens wurde unterlassen, weil die Wertminderungen voraussichtlich nicht von Dauer sind. Diesbezügliche Analysen ergaben, dass keine bonitätsbedingten Wertminderungen im Berichtsjahr vorlagen. Die zinsinduzierten Wertminderungen werden nicht realisiert, da für diese Papiere eine Halteabsicht und -fähigkeit bis zum Laufzeitende besteht. Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, werden diese zur Zeitwertermittlung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, verwendet.
28. Marktwerte für Wertpapiere an inaktiven Märkten
Die Erste Group Bank AG errechnet theoretische Preise für die Bewertung von Wertpapieren, deren Markt inaktiv ist. Die Annahme eines inaktiven Marktes wird vor allem dann getroffen, wenn für das betreffende Wertpapier nur sporadisch Kurse gebildet werden, nur geringe Volumina am Markt gehandelt werden oder keine aktuellen Kurse verfügbar sind.
Von den zum Börsenhandel zugelassenen und zum Marktwert bewerteten Wertpapieren wurden für folgende Volumina theoretische Preise verwendet. Die angeführten Werte in den folgenden Tabellen verstehen sich ohne vertragliche Zinsabgrenzung.
in EUR bzw. in EUR TsdDez 23Dez 22
Buchwert der Wertpapiere, die aufgrund eines inaktiven Marktes mit Bewertungsmodellen bewertet wurden394.695.698,68201.360
Marktwert auf Basis des Kurses am inaktiven Markt375.278.892,73187.888
Differenz-19.416.805,95-13.472
Bei den Kursen auf den inaktiven Märkten werden die letztverfügbaren Kurse verwendet. Vom Differenzbetrag aus dem Berichtsjahr in Höhe von EUR 19.416.805,95 entfallen EUR 21.067.078,86 (Vorjahr: EUR 19.671 Tsd) auf eine Nullkuponanleihe (deren letztverfügbarer Börsenkurs aus dem Jahr 2001 datiert) mit einer Laufzeit von 30 Jahren, von welcher im Geschäftsjahr 2023 weitere Nominalbeträge erworben wurden.
29. Umgliederungen bei Wertpapierpositionen
Im Jahr 2023 kam es zu keinen Umgliederungen von Wertpapierpositionen in das Finanzumlaufvermögen.
30. Sicherungsgeschäfte
Die Erste Group Bank AG verwendet Zinsswaps, Währungsswaps, Kreditderivate und Optionen um das Marktrisiko (Zinsänderungs- und Kursrisiko) aus bilanziellen Vermögensgegenständen (Anleihen, echten fixverzinslichen Pensionsgeschäften der Aktiva mit langer Laufzeit) und Verbindlichkeiten (Eigene Emissionen) einzeln abzusichern.
Entsprechend der UGB Hedging Strategy werden Derivate eingesetzt, um den beizulegenden Wert bzw. die variablen zukünftigen Zahlungsströme von Grundgeschäften abzusichern und dadurch das Zinsrisiko der Erste Group Bank AG auf das in der Zinsrisikostrategie definierte Ausmaß zu reduzieren.
Die Erste Group Bank AG verwendet Zinsswaps um das Zinsänderungsrisiko der variablen zukünftigen Zahlungsströme aus der EZB Einlagenfazilität abzusichern.
in EURDez 23Dez 22Veränderung
Fair Value Hedge   
Positiver Zeitwert Fair Value Hedge518.691.631,67403.644.438,84115.047.192,83
Negativer Zeitwert Fair Value Hedge-1.426.455.149,12-2.340.977.410,19914.522.261,07
Cash Flow Hedge   
Positiver Zeitwert Cashflow Hedge0,000,000,00
Negativer Zeitwert Cashflow Hedge-9.325.328,03-23.346.650,5414.021.322,51
Gesamt   
Gesamt Positive Zeitwerte518.691.631,67403.644.438,84115.047.192,83
Gesamt Negative Zeitwerte-1.435.780.477,15-2.364.324.060,73928.543.583,58
Obige Aufstellung zeigt den Anteil des beizulegenden Zeitwerts (Dirty Price) zu Derivaten in einer Sicherungsbeziehung, der nicht in der Bilanz erfasst wurde (vor bilanzieller Saldierung). Zum 31. Dezember 2023 sind Fair Value Hedges mit Absicherungszeiträumen bis ins Jahr 2053 und Cashflow Hedges mit Absicherungszeiträumen bis ins Jahr 2024 vorhanden.
Die negativen Zeitwerte (ohne Berücksichtigung von Stückzinsen) von Derivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen wurden nicht im Jahresabschluss erfasst, weil diesen Zahlungsströmen gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme aus der EZB Einlagenfazilität als Grundgeschäft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegenüberstehen.
Die UGB Hedgeeffizienzmessung erfolgt für die Erste Group Bank AG für das Jahr 2023 im Rahmen eines Critical Terms Match und für Cashflow Hedges im Rahmen eines Regressionstests.
31. Berücksichtigung von CVA/DVA bei Derivatebewertungen
Bewertungsanpassungen für das Kontrahentenausfallsrisiko (Credit Value Adjustment - CVA) und Anpassungen für das eigene Kreditrisiko (Debt Value Adjustment - DVA) kommen für alle OTC-Derivate zur Anwendung. Für mit Credit Support Annex - Agreements (CSA) vollständig besicherte Counterparties wurde kein CVA angesetzt. Die CVA-Anpassung hängt vom erwarteten positiven Risikobetrag („expected positive exposure“) und von der Bonität der Kontrahent:innen ab. DVA wird durch den erwarteten Risikobetrag („expected negative exposure“) und durch die Kreditqualität der Erste Group Bank AG bestimmt. Die Risikobeiträge werden dabei über Optionsreplikationsansätze- oder Monte-Carlo Simulationen ermittelt, die Berechnung der Ausfallswahrscheinlichkeiten basiert auf marktbasierten Informationen.
Für Handelsbestände, die "mark-to-market" bewertet werden, wurde sowohl ein CVA als auch ein DVA in Höhe vonEUR -6.601.672,93 (Vorjahr: EUR -3.277 Tsd) bzw. EUR 7.768.371,91 (Vorjahr: EUR 11.289 Tsd) angesetzt. Für das Bankbuch wurde kein CVA (Vorjahr: EUR 0 Tsd) angesetzt, da die externen bilanziellen Sicherungsgeschäfte über eine Central Counterparty, bei welcher Sicherungsleistungen hinterlegt sind, abgewickelt werden.
32. Risikovorsorgen
Die Entwicklung der Risikovorsorgen für Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente an Kreditinstitute sowie Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente an Kunden sowie Eventualverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
in EUR bzw. in EUR Tsd1-12 231-12 22
Anfangsbestand433.082.174,50412.633
Zuführung / Auflösungen (-)-129.218.591,2880.190
Verbrauch-65.355.449,33-65.067
Umbuchungen0,000
Wechselkursänderung-420.422,955.325
Endbestand238.087.710,94433.082
33. Eventualverbindlichkeiten
Im unter der Bilanz dargestellten Passivposten Eventualverbindlichkeiten in Höhe von EUR 6.795.798.182,06 (Vorjahr: EUR 5.442.227 Tsd) wurden erforderliche Rückstellungen in Abzug gebracht. Der größte Betrag entfällt mit EUR 6.624.575.783,86 (Vorjahr: EUR 5.052.021 Tsd) auf Bürgschaften und Haftungen aus der Bestellung von Sicherheiten. In diesem Betrag sind Patronatserklärungen in Höhe von EUR 363.020.419,97 (Vorjahr: EUR 433.170 Tsd) enthalten, wobei die Wesentlichste in Höhe von EUR 265.982.814,01 (Vorjahr: EUR 303.974 Tsd) die Erste Group Bank AG im Jahr 2015 für verbundene Unternehmen abgab, falls diese ihren Mietzahlungsverpflichtungen für den Erste Campus nicht nachkommen. Weiters umfasst diese Position auch Kreditderivate in Höhe von EUR 171.222.398,20 (Vorjahr: EUR 390.206 Tsd).
34. Kreditrisiken
Die Kreditrisiken entfallen im Wesentlichen auf noch nicht in Anspruch genommene Kredit- und Haftungszusagen in Höhe von EUR 17.001.809.033,05 (Vorjahr: EUR 13.851.144 Tsd). Erforderliche Rückstellungen wurden in Abzug gebracht.
35. Bruttoerträge – regionale Gliederung
Die Bruttoerträge der Erste Group Bank AG zeigen folgende regionale Gliederung, wobei die Trennung nach dem Sitz der Niederlassung erfolgte:
1-12 231-12 22
in EUR bzw. in EUR TsdInlandAuslandGesamtInlandAuslandGesamt
Zinsen und ähnliche Erträge8.555.824.257,301.559.364.581,1410.115.188.838,444.365.581562.4884.928.069
Erträge aus WP und Beteilig.1.533.566.539,920,001.533.566.539,921.877.99801.877.998
Provisionserträge215.787.487,5034.544,62215.822.032,12204.68447204.731
Erfolge aus Finanzgeschäften-96.793.305,30120.019.813,4723.226.508,17-82.227-30.503-112.730
Sonstige betriebliche Erträge104.220.444,29926.528,08105.146.972,37131.4411.960133.401
Bruttoerträge10.312.605.423,711.680.345.467,3111.992.950.891,026.497.477533.9927.031.469
36. Nettozinsertrag
Die Erste Group Bank AG weist Negativzinsen, die auf Geldmarktforderungen insbesondere mit Zentralbanken (Aktiva) erhoben werden in Höhe von EUR 293.276,82 (Vorjahr: EUR 95.567 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus. Negativzinsen für Einlagen, insbesondere von TLTRO III Geschäften (Passiva), werden in Höhe von EUR 346.721,45 (Vorjahr: EUR 132.276 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesen. Wertpapiere (Aktiva) weisen Negativzinsen in Höhe von EUR 1.587.922,65 (Vorjahr: EUR 2.838 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus. Wertpapiere (Passiva) weisen Negativzinsen in Höhe von EUR 3.091.919,66 (Vorjahr: EUR 11.231 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Erträge aus.
37. Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen
Von Gruppenmitgliedern - jene Tochtergesellschaften, die im Rahmen der 2005 in Kraft getretenen Gruppenbesteuerungsregelungen steuerlich der Unternehmensgruppe der Erste Group Bank AG angehören - sind im Posten Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 311.209.552,09 (Vorjahr: EUR 349.414 Tsd) und im Posten außerordentliche Erträge in Höhe von EUR 36.074.594,28 (Vorjahr: EUR 4.782 Tsd) enthalten.
38. Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 105.146.972,37 (Vorjahr: EUR 133.401 Tsd) beinhalten insbesondere Erträge aus der Weiterverrechnung von Personal- und Sachaufwendungen an Konzernmitglieder in Höhe von EUR 82.271.354,53 (Vorjahr: EUR 77.458 Tsd). Im Vorjahr waren auch noch Erträge aus der Auflösung der Pensionsrückstellung in Höhe von EUR 22.264 Tsd sowie Erträge aus der Terminierung von Derivaten ohne Grundgeschäft in Höhe von EUR 15.346 Tsd in diesem Posten inkludiert.
39. Personalaufwand
Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Abfertigungen in Höhe von EUR 3.418.970,50 (Vorjahr: Erträge EUR 1.562 Tsd) in dem Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen enthalten.
Die Pensionsaufwendungen sind wie folgt bilanziert:
leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen in Höhe von EUR 12.153.944,27 als Dotierung aus Pensionsrückstellungen (Vorjahr: Ertrag EUR 22.264 Tsd im Posten sonstiger betrieblicher Ertrag) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 8.841.863,61 (Vorjahr: 3.243 Tsd) im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen.
laufende Pensionskassenbeiträge in Höhe von EUR 10.721.495,35 (Vorjahr: EUR 9.349 Tsd) als Personalaufwand.
40. Sonstige Verwaltungsaufwendungen
Der Posten Sonstige Verwaltungsaufwendungen beinhaltet auch Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungshonorare. In der folgenden Tabelle sind Honorare bzw. Kostenbeiträge, inklusive Umsatzsteuer, ersichtlich, die von den Abschlussprüfern (Sparkassen-Prüfungsverband und PwC Wirtschaftsprüfung GmbH) verrechnet wurden:
in EUR bzw. in EUR Tsd1-12 231-12 22
Abschlussprüfungshonorare3.304.110,923.181
Honorare für andere Bestätigungsleistungen1.785.616,931.162
Honorare für Steuerberatung0,000
Sonstige Leistungen148.686,9851
Gesamt5.238.414,834.395
Der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) hat als gesetzlicher Abschlussprüfer Prüfungsleistungen für mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 5.930.913,00 (Vorjahr: EUR 6.063 Tsd) erbracht. Für andere Bestätigungsleistungen wurden an mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 87.556,00 (Vorjahr: EUR 42 Tsd) verrechnet. Die Höhe der sonstigen Leistungen für verbundene Unternehmen betrug EUR 54.355,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd).
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH hat als Abschlussprüfer Prüfungsleistungen für mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 826.636,00 (Vorjahr: EUR 704 Tsd) erbracht. Für andere Bestätigungsleistungen wurden an andere verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 215.028,00 (Vorjahr: EUR 266 Tsd) verrechnet.
41. Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 49.207.688,25 (Vorjahr: EUR 78.396 Tsd) umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für den Resolution Fonds in Höhe von EUR 36.944.825,86 (Vorjahr: EUR 41.859 Tsd) sowie Aufwendungen für das Operational Risk Insurance Program in Höhe von EUR 6.379.421,99 (Vorjahr: EUR 6.887 Tsd). Im Vorjahr waren in diesem Posten auch noch Aufwendungen aus der Terminierung von Derivaten ohne Grundgeschäft in Höhe von EUR 11.182 Tsd inkludiert.
42. Bewertung sowie Realisate aus Zu- und Verkäufen von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen
Der Saldo aus Bewertung sowie Realisaten aus Verkäufen von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen ergab im Jahr 2023 eine Zuschreibung in Höhe von EUR 514.794.760,70 (Vorjahr: Abwertung EUR 174.499 Tsd). Im Wesentlichen resultierte dies aus der Zuschreibung der Banca Comercială Română S.A. mit EUR 461.800.000,00 (Vorjahr: EUR 68.000 Tsd) sowie der Erste Bank Hungary Zrt. mit EUR 74.499.678,69 (Vorjahr: Abwertung EUR 192.900 Tsd) bzw. aus der Abwertung der Erste Group Immorent GmbH mit EUR 17.500.000,00 (Vorjahr: EUR 20.394 Tsd) und der OM Objektmanagement GmbH mit EUR 13.300.000,00 (Vorjahr: EUR 6.400 Tsd).
Für Gruppenmitglieder (jene Tochtergesellschaften, die im Rahmen der 2005 in Kraft getretenen Gruppenbesteuerungsregelungen steuerlich der Unternehmensgruppe der Erste Group Bank AG angehören) sind in dieser Position Abwertungserfordernisse in Höhe von EUR 34.630.000,00 (Vorjahr: EUR 32.094 Tsd) bzw. Zuschreibungen in Höhe von EUR 5.334.999,00 (Vorjahr: EUR 9.756 Tsd) enthalten. Im Berichtsjahr wurden – wie auch im Vorjahr – keine Gruppenmitglieder ergebniswirksam verkauft.
43. Steuern vom Einkommen und Ertrag
Der Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag weist einen Ertrag in Höhe von EUR 71.261.080,91 (Vorjahr: EUR 145.687 Tsd) aus. Darin enthalten ist ein Ertrag in Höhe von EUR 224.860.139,92 (Vorjahr: EUR 138.179 Tsd) aus der laufenden Steuerumlage, ein Aufwand in Höhe von EUR 7.062.794,49 (Vorjahr: EUR 1.840 Tsd) aus der Nachverrechnung von Vorjahren gemäß der Gruppenbesteuerung als Unternehmensgruppe nach § 9 KStG sowie ein Ertrag aus der Bildung latenter Steuerforderungen in Höhe von EUR 73.875.472 (Vorjahr: EUR 42.526 Tsd). An laufender Körperschaftsteuer an das österreichische Finanzamt wurden ein Aufwand in Höhe von EUR 65.800.000,00 (Vorjahr: EUR 19.661 Tsd) sowie ein aperiodischer Körperschaftsteueraufwand in Höhe von EUR 4.185.637,09 (Vorjahr: EUR 5.882 Tsd) erfasst.
Die Erste Group Bank AG bildet seit dem Geschäftsjahr 2005 mit allen wesentlichen inländischen Tochterunternehmen eine steuerliche Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG und fungiert dabei als Gruppenträgerin. Mit allen Gruppenmitgliedern wurden Gruppen- und Steuerausgleichsverträge abgeschlossen, wobei für steuerpflichtige Gewinne in Höhe der auf diesen Gewinn entfallenden Körperschaftssteuer eine Steuerumlage an die Erste Group Bank AG entrichtet wird. Eine Verpflichtung zur Zahlung einer Steuerumlage an die Erste Group Bank AG besteht insofern nicht, als evident gehaltene steuerliche Verluste aus Vorjahren auf Ebene des Gruppenmitglieds verrechnet werden. Ferner verpflichtet sich die Erste Group Bank AG an ausscheidende Gruppenmitglieder eine Ausgleichszahlung für bisher genutzte steuerliche Verluste zu leisten.
Aus der ausländischen Einkommensteuer und sonstigen ausländischen ertragsabhängigen Steuern resultiert ein Aufwand in Höhe von EUR 15.133.498,72 (Vorjahr: EUR 8.030 Tsd).
44. Sonstige Steuern
Der Posten sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen, in Höhe von EUR 18.881.374,70 (Vorjahr: EUR 22.316 Tsd) beinhaltet im Wesentlichen die Bankenabgabe in Höhe von EUR 24.532.861,56 (Vorjahr: EUR 21.886 Tsd). An Rückstellungen aus vergangenen Jahren wurden im Berichtsjahr 2023 EUR 6.251.342,10 (Vorjahr: EUR 0 Tsd) aufgelöst.
45. Niederlassungen auf konsolidierter Basis
GeschäftsbereicheKommerzielles Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen SchuldnernInstitutionellesSalesgeschäft
FilialeNew YorkHongkongBerlin, Stuttgart
Sitzstaat der NiederlassungUSAChinaDeutschland
Dez 23   
Nettozinsertrag in EUR61.855.536,14-20.486.313,55-2.019,55
Betriebserträge in EUR61.985.130,20-17.387.815,80-207,28
Anzahl der Mitarbeiter / Stand zum Stichtag242413
Jahresergebnis vor Steuern in EUR50.237.191,68-24.426.155,22-4.037.452,97
Steuern vom Einkommen in EUR-13.392.124,49-1.795.417,79-34.035,28
Erhaltene öffentliche Beihilfenkeinekeinekeine
Dez 22   
Nettozinsertrag in EUR Tsd63.296-6.8142
Betriebserträge in EUR Tsd64.703-8.5483
Anzahl der Mitarbeiter / Stand zum Stichtag222412
Jahresergebnis vor Steuern in EUR Tsd54.264-16.521-3.784
Steuern vom Einkommen in EUR Tsd-8.446-271-26
Erhaltene öffentliche Beihilfenkeinekeinekeine
Für Hongkong ist das negative konsolidierte Jahresergebnis vor Steuern auf interne Geschäfte zum Zweck der Refinanzierung und des Hedgings zurückzuführen. Diese internen Geschäfte sind für die Darstellung der Tabelle zu eliminieren. Betrachtet man die Niederlassung Hongkong unkonsolidiert (also inklusive der in der Wiener Niederlassung verwendeten Sicherungsinstrumente für Hedging Geschäfte), so erzielte Hongkong ein positives Ergebnis.
46. Gesamtkapitalrentabilität
Der Jahresüberschuss vor Rücklagendotierung in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme zum Stichtag belief sich im Jahr 2023 auf 1,8% (Vorjahr: 1,7%).
47. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Das auf Grundlage der Ermächtigung, die in der 30. ordentlichen Hauptversammlung vom 12. Mai 2023 gemäß § 65 (1) Z 8 Aktiengesetz erteilt wurde, durchgeführte Aktien-Rückkaufprogramm der Erste Group Bank AG wurde am 16. Februar 2024 beendet. Es wurden 8.887.092 Stück Aktien zu einem Durchschnittskurs von EUR 33,76 erworben (insgesamt: EUR 299.999.998,23). Der Beschluss zur Einziehung der 8.887.092 Stück Aktien erfolgte am 22. Februar 2024 sowohl durch den Vorstand als auch den Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG und wurde mit der Eintragung im Firmenbuch wirksam.
D. ANGABEN ÜBER ORGANE UND ARBEITNEHMER
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer:innen der Erste Group Bank AG (gewichtet ohne karenzierte Arbeitnehmer:innen und Vorstände) betrug während des laufenden Geschäftsjahres 1.965 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.860).
2023 waren 117 Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 121) gegen Ersatz der Aufwendungen in anderen Unternehmen tätig. Der Kostenersatz von EUR 24.905.405,17 (Vorjahr: EUR 25.733 Tsd) ist in der Position sonstige betriebliche Erträge enthalten.
Übersicht Vergütungen an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
In der nachfolgenden Tabelle werden die Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats dargestellt. Der Aufwand wurde periodengerecht erfasst. Die angegebenen Beträge entsprechen den zum Bilanzstichtag erwarteten Auszahlungen und können von jenen, die tatsächlich zur Auszahlung kommen, abweichen.
Die Bezüge von aktiven Organen verteilen sich wie folgt:
1-12 231-12 22
in EUR bzw. in EUR TsdVorständeAufsichtsräteGesamtVorständeAufsichtsräteGesamt
Kurzfristig fällige Leistungen8.241.447,772.082.904,1310.324.351,907.2561.8579.113
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses1.707.068,670,001.707.068,671.42301.423
Andere langfristig fällige Leistungen1.403.762,130,001.403.762,131.22901.229
Anteilsbasierte Vergütungen3.503.169,980,003.503.169,982.24002.240
Summe         14.855.448,55           2.082.904,13 16.938.352,68 12.148 1.857 14.005
Die Erste Group Bank AG hat direkt weder 2023 noch im Vorjahr Kredite an Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats gewährt. Bezüge an Mitglieder des Vorstands, die während des Geschäftsjahres ausgeschieden sind, werden unter Bezüge von aktiven Organen dargestellt. Den Mitgliedern des Vorstands der Erste Group Bank AG wurde für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung von 0,5% (Vorjahr: 0,5%) in Relation zum gesamten Personalaufwand des Erste Group Konzerns gewährt. An ehemalige Organmitglieder und deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr 2023 Gesamtbezüge von EUR 3.061.806,31 (Vorjahr: EUR 2.729 Tsd) gewährt und 43.651 (Vorjahr: 57.669) Aktienäquivalente zuerkannt.
KURZFRISTIG FÄLLIGE LEISTUNGEN
Diese Kategorie umfasst Gehälter, Sachbezüge, Sozialversicherungsbeiträge und sonstige kurzfristig fällige Leistungen. Diese umfassen auch variable Vergütungsbestandteile, die innerhalb eines Jahres in bar zur Auszahlung kommen. Die dargestellten Bezüge von Aufsichtsratsmitgliedern umfassen Aufsichtsratsvergütungen, Sitzungsgelder sowie Entgelte für Organfunktionen bei verbundenen Unternehmen.
LEISTUNGEN NACH BEENDIGUNG DES ARBEITSVERHÄLTNISSES
Die Mitglieder des Vorstands nehmen nach den gleichen Grundsätzen wie die Mitarbeiter:innen an der beitragsorientierten Betriebspensionsregelung der Erste Group Bank AG teil (siehe Anhang Kapitel C Punkt 16). Unter Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden insbesondere Beitragszahlungen an Pensionskassen und an die Mitarbeitervorsorgekasse dargestellt.
ANDERE LANGFRISTIG FÄLLIGE LEISTUNGEN
Diese umfassen insbesondere variable Vergütungsbestandteile, die erst nach einem Jahr über mehrere Jahre verteilt in bar zur Auszahlung kommen. Darüber hinaus werden in dieser Kategorie auch Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen (siehe Anhang Kapitel C Punkt 16) dargestellt.
ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNGEN
In dieser Kategorie werden Aufwendungen für anteilsbasierte, variable Vergütungsbestandteile erfasst.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens vierzehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Funktionsdauer der Mitglieder des Aufsichtsrates endet mangels einer von der Hauptversammlung anlässlich der Bestellung festgelegten kürzeren Funktionsperiode für einzelne, mehrere oder alle Aufsichtsratsmitglieder mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das auf die Wahl folgende vierte Geschäftsjahr beschließt; eine Wiederwahl ist zulässig. Die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat erlischt ferner durch Tod, durch Widerruf, durch Rücktritt oder bei Eintritt eines in der Satzung definierten Hinderungsgrundes. Für den Widerruf ist eine Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen gültigen Stimmen und eine Mehrheit von drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich.
VERGÜTUNGEN AN DIE MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS
Die Hauptversammlung vom 18. Mai 2022 hat den Aufsichtsratsmitgliedern für das Geschäftsjahr 2021 sowie für die Folgejahre eine jährliche Vergütung nach dem nachstehenden Schema gewährt:
in EUR  Bezug pro Person
Vorsitzender  180.000,00
1. Stellvertreter  95.000,00
2. Stellvertreter  80.000,00
Mitglieder  65.000,00
Ergänzend erhalten die Vorsitzende des Risiko- und Prüfungsausschusses jeweils eine weitere jährliche Vergütung von EUR 20.000,00 (Vorjahr: EUR 20 Tsd), die Vorsitzende des IT-Auschusses von EUR 15.000,00 (Vorjahr: EUR 15 Tsd) sowie die Vorsitzende des Vergütungs-, Nominierungs- und Strategie- und Nachhaltigkeitsausschusses jeweils von EUR 10.000,00 (Vorjahr: EUR 10 Tsd). Besteht zwischen der Person der Finanzexpert:in und der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses keine Personenidentität, erhält auch erstere eine weitere jährliche Vergütung von EUR 20.000,00.
Das zusätzlich auszubezahlende Sitzungsgeld für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurde mit EUR 1.200,00 (Vorjahr: EUR 1 Tsd) pro Sitzung des Aufsichtsrats oder eines seiner Ausschüsse festgesetzt.
Die Erste Group Bank AG hat mit Mitgliedern ihres Aufsichtsrats keine sonstigen Rechtsgeschäfte abgeschlossen.
Transaktionen und gehaltene Bestände von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern
Die folgenden Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder hielten die in den folgenden Tabellen dargelegten Bestände an Aktien der Erste Group Bank AG. Bei jenen Mitgliedern, deren Funktionsperiode im Geschäftsjahr begann oder endete, wurden die zum Zeitpunkt des Beginns bzw. Ende der Funktionsperiode bestehenden Aktienbestände jeweils als Zugänge oder Abgänge eingebucht bzw. ausgebucht.
Vorstandsmitglieder31. Dezember 2022ZugängeAbgänge31. Dezember 2023
Bleier Ingo4.1115.2832.9006.494
Cernko Willibald (Vorsitzender)7.2063.311010.517
Dörfler Stefan4.4565.51409.970
Habeler-Drabek Alexandra1.3285.51406.842
O'Mahony David5.4565.514010.970
Poletto Maurizio4563.83804.294
Die Aufsichtsratsmitglieder erhielten für ihre Funktion als Mitglieder des Aufsichtsrats keine Optionen auf Aktien der Erste Group Bank AG.
Aufsichtsratsmitglieder31. Dezember 2022ZugängeAbgänge31. Dezember 2023
Catasta Christine0000
Egerth-Stadlhuber Henrietta0000
Ersek Hikmet (bis 11. Oktober 2023)3.96603.9660
Flatz Alois0000
Grießer Martin120600180
Haag Markus317600377
Haberhauer Regina294600354
Hardegg Maximilian24000240
Khüny Marion0000
Kühnel Mariana583100593
Krainer Senger-Weiss Elisabeth0000
Lachs Andreas106600166
Pichler Barbara5531220675
Pinter Jozef106600166
Rödler Friedrich (Vorsitzender)3.802003.802
Santner Friedrich0000
Schuster Michael3030060
Simor András0000
Sutter-Rüdisser Michèle F.2.222002.222
Tusek Christiane (ab 12. Mai 2023)0000
Zeisel Karin54600114
Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern nahestehende Personen hielten zum 31. Dezember 2023 1.640 Stück (Vorjahr: 1.518 Stk) Erste Group Bank AG Aktien.
Anteilsbasierte Vergütungen
Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Aufwand für anteilsbasierte Vergütungen beläuft sich auf EUR 11.780.536,41 (Vorjahr: EUR 1.863 Tsd), davon EUR 4.935.566,40 (Vorjahr: EUR 4.964 Tsd) für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Verbindlichkeit aus anteilsbasierten Vergütungen beläuft sich auf EUR 19.779.572,60 (Vorjahr: EUR 17.206 Tsd). Der innere Wert der Verbindlichkeit beträgt EUR 24.478.877,13 (Vorjahr: EUR 18.637 Tsd).
ANTEILSBASIERTE VERGÜTUNGEN FÜR DEN VORSTAND DER ERSTE GROUP BANK AG
Die gesamte Verbindlichkeit für variable Vergütungsbestandteile gegenüber Vorstandsmitgliedern zum 31. Dezember 2023 beträgt EUR 7.707.173,64 (Vorjahr: EUR 7.382 Tsd). Dieser Betrag umfasst Verbindlichkeiten aus dem Long Term Incentive Plan (LTI)-Programm (erstmalig für das Leistungsjahr 2021) sowie die noch nicht ausgezahlten Tranchen aus dem Phantom Share-Programm (für Leistungsjahre bis 2022).
Seit dem Geschäftsjahr 2021 gilt ein neuer Vergütungsplan in Aktien für den Vorstand der Erste Group Bank AG. Der Plan umfasst kurzfristige und langfristige variable Vergütungskomponenten. Die Gesamthöhe der variablen Vergütung wird im Folgejahr vom Aufsichtsrat festgelegt.
Kurzfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente 20% des Bonus werden am Tag dieses Aufsichtsratsbeschlusses in Aktien umgerechnet und nach einer Sperrfrist von einem Jahr übertragen.
Langfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente 30% des Bonus werden am Tag des Aufsichtsratsbeschlusses anhand des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 30 Handelstage in Performance Share Units (PSUs) umgerechnet (Long Term Incentive Plan). Eine PSU stellt ein ungesichertes, bedingtes Recht dar, in der Zukunft Aktien der Erste Group Bank AG zu erhalten. In den folgenden fünf Jahren wird die Anzahl der zunächst erreichten PSUs in einer Bandbreite von 120% bis 0% anhand von Leistungsindikatoren an den Konzernerfolg angepasst, die der Aufsichtsrat jährlich überprüft und in Ausnahmefällen anpasst. Die so ermittelte endgültige Anzahl an PSUs entspricht der Anzahl an Aktien, die nach einer Sperrfrist von einem weiteren Jahr übertragen werden.
Die gewährten Aktien und die PSUs sind anteilsbasierte Vergütungen, die durch die Übertragung von Eigenkapitalinstrumenten erfüllt und bis zum Ende des Leistungsjahres erdient werden. Die Erfassung dieser anteilsbasierten Vergütungen erfolgt zum Fair Value der gewährten Aktien bzw. PSUs zum Zeitpunkt der Einräumung, d.h. dem Zeitpunkt, zu dem die Beteiligten auf beiden Seiten ein übereinstimmendes Verständnis aller Konditionen haben. Die Festlegung des Zeitpunkts der Einräumung erfordert die wertende Beurteilung aller Umstände, da dem Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Beurteilung der Leistung im Leistungsjahr wesentliche Ermessensspielräume eingeräumt sind, erfolgt die Einräumung mit dem Beschluss des Aufsichtsrats über den zuerkannten Bonus für das abgelaufene Leistungsjahr.
Für das Leistungsjahr 2023 wird erwartet, dass den Teilnehmer:innen 29.571 Aktien und 44.356 PSUs (Vorjahr: 30.959 Aktien und 46.439 PSUs) gewährt werden. Der Fair Value der PSUs wird anhand einer Monte-Carlo-Simulation unter Berücksichtigung der Entwicklung der Konzernleistungskriterien über die folgenden 5 Jahre und des Aktienkurses der Erste Group Bank AG berechnet. Der geschätzte Fair Value beträgt am Bilanzstichtag EUR 2.441.904,18 (Vorjahr: EUR 1.990 Tsd). Insgesamt wurde im Jahr 2023 Personalaufwand in Höhe von EUR 2.979.866,94 (Vorjahr: EUR 2.241 Tsd) erfasst und entsprechend Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen gebildet.
Phantom Share-Programm
Die Erste Group Bank AG gewährt ausgewählten Mitarbeiter:innen jedes Jahr einen Bonus für im abgelaufenen Jahr erbrachte Leistungen (Erdienungszeitraum). Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Betragsgrenze überschreitet, hängt der endgültige Auszahlungsbetrag im Ausmaß von mindestens 25% von der Entwicklung des durchschnittlichen, volumengewichteten, täglichen Kurses der Erste Group-Aktie in Folgejahren ab (Phantom Share-Programm). Das Programm betrifft Konzerngesellschaften unterschiedlicher Länder, wobei sich die Betragsgrenze und der Anteil an Aktienäquivalenten jeweils unterscheiden. Die Aktienäquivalente (Phantom Shares) werden in mehrere Tranchen aufgeteilt, die sich durch die Dauer des Betrachtungszeitraums für die Entwicklung des Kurses der Erste Group-Aktie unterscheiden.
Das Phantom Share-Programm erfüllt die Kriterien für eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gemäß AFRAC 3.
Die variable Vergütung für Aktienäquivalente wird in geschätzter Höhe erfolgswirksam mit dem Fair Value erfasst. Die Rückstellung für noch nicht ausgezahlte Aktienäquivalente wird bis zur Auszahlung laufend mit dem Fair Value bewertet. Fair Value-Änderungen sowie Änderungen aus der finalen Zuteilung in Folgejahren werden erfolgswirksam erfasst. Für die Ermittlung des Fair Value wird die Anzahl der zum Bilanzstichtag noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalente mit dem für das jeweilige Auszahlungsjahr geschätzten, durchschnittlichen Kurs der Erste Group-Aktie multipliziert. Die Fair Values der Aktienäquivalente für das jeweilige Auszahlungsjahr werden mit einem Optionspreismodell (Black-Scholes-Modell) ermittelt. Die wesentlichen Parameter sind der Aktienkurs der Erste Group Aktie zum Bilanzstichtag sowie bis zur Auszahlung erwartete Dividendenzahlungen.
Für 2023 wird erwartet, dass 115.385 Stück (Vorjahr: 69.782 Stück) Aktienäquivalente mit einem Fair Value in Höhe von EUR 3.663.360,86 (Vorjahr: EUR 1.891 Tsd) an berechtigte Mitarbeiter:innen gewährt werden. Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Personalaufwand für das Phantom Share-Programm beläuft sich auf EUR 6.844.970,01 (Vorjahr: Ertrag EUR 3.101 Tsd).
MITARBEITERBETEILIGUNGSPROGRAMME
Das WeShare by Erste Group-Participation Programm und WeShare by Erste Group-Investment Plus Programm sind anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Aktien der Erste Group Bank AG. Beide Programme werden Mitarbeiter:innen der Erste Group angeboten, sofern bestimmte Voraussetzungen (z.B. Kapital- und Liquiditätsanforderungen, beschlossene Dividendenausschüttung, EZB Genehmigung) erfüllt sind.
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Investment Plus Programms konnten alle Mitarbeiter:innen, die sich von März/April 2023 bis Juni 2023 in einem aufrechten Dienstverhältnis mit der Erste Group befanden, freiwillig in Aktien der Erste Group Bank AG investieren und erhielten dann je nach Höhe ihres Investments Gratisaktien. Das WeShare by Erste Group-Investment Plus Program wurde im Juni 2023 abgerechnet. Die Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms gewährten Gratisaktien der Erste Group Bank AG beträgt 53.236 Stück (Vorjahr: 101.385 Stück), der Personalaufwand EUR 1.663.636,50 (Vorjahr: EUR 2.432 Tsd).
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Participation Programm erhalten alle Mitarbeiter:innen, die im Jahr 2023 mindestens 6 Monaten von der Erste Group beschäftigt waren und sich bis zum Zeitpunkt der Übertragung der Aktien im Juni 2024 noch in einem aufrechten Dienstverhältnis zur Erste Group befinden, Gratisaktien der Erste Group Bank AG im Gegenwert von EUR 350,00 netto. Die erwartete Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms durch die Erste Group Bank AG gewährten Gratisaktien beträgt 17.223 Stück (Vorjahr: 25.384 Stück). Dafür wurde, ausgehend von der Anzahl der berechtigte Mitarbeiter:innen, Personalaufwand in Höhe von EUR 292.062,96 (Vorjahr: EUR 291 Tsd) erfasst und entsprechend Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen gebildet.
Abfertigung und Pensionen
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für Mitglieder des Vorstands und leitende Angestellte betrugen EUR 1.760.898,91 (Vorjahr: Ertrag EUR 3.771 Tsd). Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen für andere Arbeitnehmer:innen betrugen EUR 27.690.570,23 (Vorjahr: Ertrag EUR 4.611 Tsd). In den angeführten Beträgen sind jeweils Aufwendungen für Hinterbliebene und Pensionist:innen einbezogen. Die Angaben über die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats gemäß § 239 (2) UGB sind im Kapitel F gesondert ausgewiesen.
E. GEWINNVERTEILUNGSVORSCHLAG
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende an die Aktionär:innen in Höhe von EUR 2,70 je Aktie (Vorjahr: EUR 1,90 je Aktie) zur Auszahlung zu bringen. Der gemäß § 235 (1) UGB von der Ausschüttung gesperrte Betrag beträgt EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd).
F. ORGANE DER ERSTE GROUP BANK AG 31. DEZEMBER 2023
Aufsichtsrat
PositionNameGeburts-jahrBerufDatum ErstbestellungEnde laufende Funktionsperiode
VorsitzenderRödler Friedrich1950Wirtschaftsprüfer und Steuerberater4. Mai 2004HV 2025
1. StellvertreterHardegg Maximilian1966Unternehmer12. Mai 2015HV 2025
2. StellvertreterinKrainer Senger-Weiss Elisabeth1972Rechtsanwältin21. Mai 2014HV 2024
MitgliedCatasta Christine1958Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin/ehem. CEO1. Juli 2022HV 2026
MitgliedEgerth-Stadlhuber Henrietta1971Geschäftsführerin Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft26. Juni 2019HV 2026
MitgliedErsek Hikmet1960CEO i.R.18. Mai 202211. Oktober 2023
MitgliedFlatz Alois1966Investor18. Mai 2022HV 2025
MitgliedKhüny Marion1969Beraterin17. Mai 2017HV 2026
MitgliedKühnel Mariana1983stv.Generalsekretärin, Wirtschaftskammer Österreich18. Mai 2022HV 2025
MitgliedSantner Friedrich1960Unternehmer10. November 2020HV 2027
MitgliedSchuster Michael1980Investor19. Mai 2021HV 2024
MitgliedSimor András1954ehem. Senior Vice President, CFO und COO10. November 202015. Jänner 2024
MitgliedSutter-Rüdisser Michèle F.1979Professorin in einem Institut für Finanzwissenschaften, Finanzrecht, Recht und Wirtschaft15. Mai 2019HV 2026
MitgliedTusek Christiane1975Vizerektorin für Finanzen und Entrepreneurship12. Mai 2023HV 2026
Vom Betriebsrat entsandt:    
MitgliedGrießer Martin1969-26. Juni 2019b.a.w.
MitgliedHaag Markus1980-21. November 2011b.a.w.
MitgliedHaberhauer Regina1965-12. Mai 2015b.a.w.
MitgliedLachs Andreas1964-9. August 2008b.a.w.
MitgliedPichler Barbara1969-9. August 2008b.a.w.
MitgliedPinter Jozef1974-25. Juni 201517. Jänner 2024
MitgliedZeisel Karin1961-9. August 2008b.a.w.
Vertreter der Aufsichtsbehörde
NamePosition
Bartsch Wolfgang Staatskommissar
Kremser Michael Staatskommissar-Stv.
BINDER GRÖSSWANG Rechtsanwälte GmbHTreuhänder gemäß PfandBG
Vorstand
VorstandsmitgliedGeburtsjahrDatum der ErstbestellungEnde der laufenden Funktionsperiode
Bleier Ingo19701. Juli 201930. Juni 2026
Cernko Willibald (Vorsitzender)19561. Juli 202230. Juni 2024
Dörfler Stefan19711. Juli 201931. Dezember 2027
Habeler-Drabek Alexandra19701. Juli 201931. Dezember 2027
O'Mahony David19651. Jänner 202031. Dezember 2026
Poletto Maurizio19731. Jänner 202131. Dezember 2027
Wien, 29. Februar 2024
Der Vorstand
Willibald Cernko e.h.
Vorsitzender
Ingo Bleier e.h.Stefan Dörfler e.h.
MitgliedMitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h.David O`Mahony e.h.MitgliedMitglied
Maurizio Poletto e.h.
Mitglied
IV. Lagebericht
GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE
Wirtschaftliches Umfeld
2023 schwächte sich das Weltwirtschaftswachstum vor allem wegen anhaltender wenngleich nachlassender Verwerfungen auf den Energie- und Nahrungsmittelmärkten sowie einer weiterhin restriktiven Geldpolitik zur Eindämmung der starken Inflation ab. Die Inflationsraten gingen zurück, blieben in vielen Volkswirtschaften aber dennoch über dem Zielwert. Zusätzlich war das Jahr von vermehrten geopolitischen Spannungen und Naturkatastrophen geprägt. Neben militärischen Konflikten insbesondere dem andauernden Krieg zwischen Russland und der Ukraine und dem israelisch-palästinensischen Konflikt schwächten die Insolvenzen mehrerer Regionalbanken in den USA sowie die Insolvenz der Credit Suisse der zweitgrößten und global systemrelevanten Schweizer Bank das Vertrauen der Investoren. Vor diesem Hintergrund erreichte die Weltwirtschaft eine Wachstumsrate von 3,1%.
Von den entwickelten Volkswirtschaften überraschten die Vereinigten Staaten positiv mit stabilem Konsum und Investitionen. Die US-Wirtschaft wuchs um 2,5%, trotz erhöhter Spannungen im Handel mit China, Bankenpleiten und der Haushaltskrise, die zur ersten Herabstufung des Ratings der langfristigen Staatsschulden seit 2011 führte. Die Erwartungen für die Eurozone wurden im Lauf des Jahres nach unten revidiert. Das GDP lag zum Jahresende bei 0,5%. Die starke Nachfrage nach Dienstleistungen unterstützte die dienstleistungsorientierten Volkswirtschaften, darunter insbesondere wichtige Tourismusländer wie Frankreich, Spanien und Kroatien, während die deutsche Wirtschaft sich leicht abschwächte. In Japan erholte sich das Wachstum aufgrund eines nachfragebezogenen Nachholbedarfs und des Wiederanspringens von Autoexporten und des Tourismus. Zahlreiche Schwellenländer erwiesen sich als durchaus robust, mit der Ausnahme von China, dessen Wirtschaftswachstums unter den Erwartungen blieb. Indien entwickelte sich wieder besser als andere große Schwellenländer. Die Arbeitsmärkte blieben insbesondere in entwickelten Volkswirtschaften bei historisch niedrigen Arbeitslosenquoten robust.
Die führenden Zentralbanken setzten ihre Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung fort. Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hob ihren Taggeldsatz (Federal Funds Rate) in vier Schritten von 4,00% auf 5,50% an, deutete im Dezember 2023 jedoch an, dass der Leitzins damit seinen Höchststand schon erreicht habe oder diesem zumindest nahe sei. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte den Leitzinssatz der Währungsunion ebenfalls im Lauf des Jahres in sechs Schritten von 2,50% auf 4,50%. Im Gegensatz zur Fed machte der EZB-Rat keine konkreten Aussagen zu bevorstehenden Zinssenkungen. Während die Wertpapierbestände der EZB aus dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Programme APP) weiterhin stetig zurückgingen, wird das Portfolio aus dem Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme PEPP) ab Mitte 2024 um monatlich EUR 7,5 Mrd abgebaut werden. Andere bedeutende Zentralbanken wie die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank hoben im Jahr 2023 ebenfalls ihre Leitzinsen an. Zum Jahresende 2023 lag die Gesamtinflation nicht zuletzt infolge der im Jahresverlauf rückläufigen Energie- und Lebensmittelpreise unter dem 2022 erreichten Höchststand. Alle Mitglieder der Eurozone verzeichneten zum Jahresende 2023 einstellige Inflationsraten.
Die österreichische Wirtschaftsleistung entwickelte sich schwächer als ursprünglich erwartet und lag unter dem Durchschnitt der Europäischen Union. Die sich abschwächende Entwicklung verlief auf breiter Basis, wobei insbesondere der Privatkonsum und die Investitionstätigkeit Schwäche zeigten. Der Privatkonsum litt unter den rückläufigen verfügbaren Haushaltseinkommen, wenngleich diese zum Teil durch verschiedene Subventionen ausgeglichen wurden. Besonders ausgeprägt war der Rückgang der Investitionstätigkeit im Bausektor, mit Ausnahme des Infrastrukturbereichs. Die von den Bereichen Maschinenbau, Chemie und Nahrungsmittel getriebenen Exporte gestalteten sich zu Jahresbeginn noch stärker und trugen zum Wirtschaftswachstum bei. Der Tourismus entwickelte sich sehr gut, wobei die Übernachtungen während der Sommersaison den seit Jahrzehnten höchsten Stand erreichten. Die Landwirtschaft entwickelte sich ebenfalls gut, leistete allerdings keinen signifikanten Beitrag zum BIP. Insgesamt schrumpfte die österreichische Wirtschaft um 0,7%.
Die Inflation begann in Österreich Anfang 2023 zu sinken. Die Jahresinflation erreichte ihren Höchststand im Jänner 2023 mit 11,2%. Die durchschnittliche Inflation belief sich auf 7,7% und lag damit über dem Durchschnitt der EU. Der österreichische Arbeitsmarkt blieb das gesamte Jahr hindurch stabil. Die Arbeitslosenquote belief sich auf 5,1%. Das gesamtstaatliche Defizit sank von 3,5% des BIP auf 2,7%, was hauptsächlich dem Auslaufen der Covid-19-Maßnahmen und dem dynamischen Wachstum der Steuereinnahmen zuzuschreiben war.
Die Volkswirtschaften Zentral- und Osteuropas verzeichneten gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Abschwächung. Die Wachstumsprognosen wurden im Jahresverlauf leicht nach unten korrigiert, da die Konjunktur durch die rückläufige, aber immer noch hohe Inflation und ein restriktives geldpolitisches Umfeld beeinflusst wurde. Der Konsum der privaten Haushalte blieb das gesamte Jahr hindurch gedämpft. Die Exporte litten unter dem eingeschränkten Wachstum der Haupthandelspartner in der Region,
was sich negativ auf die Industrieproduktion auswirkte. Der Rückgang der Auslandsnachfrage zeigte sich in den stark von der deutschen Wirtschaft abhängigen Ländern wie Tschechien und Ungarn am deutlichsten, während sich die Exporte der Slowakei dank nachlassender Lieferkettenprobleme und weiterer Investitionen in die Automobilindustrie günstig entwickelten. Nach dem starken Lageraufbau im Vorjahr sanken die Lagerbestände in den meisten CEE-Ländern. In Rumänien und Ungarn leistete die landwirtschaftliche Produktion einen positiven Beitrag. Kroatien profitierte wieder von einer sehr guten Entwicklung im Tourismussektor und konnte die beste Wirtschaftsentwicklung in der Region vorweisen. Insgesamt lagen die BIP-Wachstumsraten der CEE-Wirtschaften 2023 zwischen –0,9% in Ungarn und 2,5% in Serbien.
Trotz der Konjunkturschwäche blieben die Arbeitsmärkte sehr robust, wobei Länder wie Ungarn und Tschechien die niedrigsten Arbeitslosenquoten innerhalb der Europäischen Union aufwiesen. Angesichts erhöhter Inflationsraten setzten die Zentralbanken ihre restriktive Geldpolitik fort, was die Inflation in sämtlichen CEE-Ländern bis zum Jahresende in den einstelligen Bereich sinken ließ. Dieser dynamische Rückgang ermöglichte in einigen Nichteuroländern eine geldpolitische Lockerung: Die ungarische und die tschechische Nationalbank führten im letzten Quartal des Jahres erste Zinssenkungen durch. Die CEE-Staaten setzten eine Reihe von Maßnahmen zur Unterstützung von privaten Haushalten und Unternehmen um, darunter eine Deckelung von Strom- und Treibstoffpreisen sowie direkte Energiesubventionen. Sondergewinnsteuern und eigene Bankensteuern wurden in einer Reihe von CEE-Ländern eingeführt, so z.B. in Ungarn, der Slowakei und Rumänien. Während die Tschechische Krone gegenüber dem Euro abwertete, blieben die meisten CEE-Währungen im Jahresverlauf relativ stabil. Am 1. Jänner 2023 trat Kroatien der Eurozone als 20. Mitglied bei.
Analyse des Geschäftsverlaufes
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZENTWICKLUNG
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2023 erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2022 um 5,5% von EUR 97,3 Milliarden auf EUR 102,7 Milliarden. Die einzelnen Positionen entwickelten sich dabei wie folgt:
Infolge gestiegener täglich fälliger Guthaben bei Zentralbanken in Euro erhöhte sich die Position Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken um 6,3% von EUR 17,0 Milliarden auf EUR 18,1 Milliarden. Da die Zugänge im Handelsbestand die Verkäufe aus dem Anlagevermögen kompensierten blieb die Position Schuldtitel öffentlicher Stellen mit EUR 6,3 Milliarden (Vorjahr: EUR 6,3 Milliarden) stabil. Der Anstieg bei der Position Forderungen an Kreditinstitute um 6,3% von EUR 27,2 Milliarden im Vorjahr auf nunmehr EUR 28,9 Milliarden resultierte aus Zuwächsen bei den Pensionsgeschäften sowie Zugängen von nicht börsennotierten Wertpapieren in den Handelsbestand, die die Verkäufe aus dem Anlagevermögen mehr als wettmachten. Trotz Zukäufen von nicht börsennotierten Wertpapieren in den Handelsbestand und ins Anlagevermögen sank die Position Forderungen an Kunden gegenüber dem Jahresende 2022 um 4,7% auf EUR 22,1 Milliarden (Vorjahr: EUR 23,1 Milliarden), wobei Rückgänge vor allem bei Kontokorrentkrediten festzustellen waren. Die Position Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere ist gegenüber dem Vorjahr um 43,9% von EUR 9,1 Milliarden auf EUR 13,0 Milliarden gestiegen, was einerseits auf EUR 2,9 Milliarden mehr rückgekaufte börsennotierte eigene Emissionen und andererseits auf höhere börsennotierte Anleihebestände ausländischer Banken im Anlagevermögen zurückzuführen war. Hauptsächlich bedingt durch Zuschreibungen bzw. wegen des Rückkaufs der Anteile an der Erste Bank Hungary Zrt. erhöhten sich die Buchwerte der Positionen Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen um 9,4% von EUR 8,4 Milliarden auf EUR 9,2 Milliarden per 31. Dezember 2023. Die Position sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 3,1 Milliarden (Vorjahr: EUR 4,3 Milliarden) reduzierte sich um 27,8%, was im Wesentlichen dem 26,4%igen Rückgang der Forderungen aus derivativen Produkten - resultierend aus der Entwicklung der Zinskurve - geschuldet ist, die nunmehr 83,5% (Vorjahr: 81,8%) der Position ausmachen.
Da die Zuwächse bei den echten Pensionsgeschäften in Euro das Auslaufen zweier TLTRO III - Tranchen (EUR 5,0 Milliarden Ende Juni sowie EUR 3,0 Milliarden Ende September) nicht ausglichen, reduzierte sich die Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 13,2% auf EUR 33,1 Milliarden (Vorjahr: EUR 38,1 Milliarden). Hauptverantwortlich für den 41,5%igen Anstieg der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von EUR 10,9 Milliarden auf EUR 15,5 Milliarden waren weitere Termineinlagen von sonstigen ausländischen Finanzinstituten in Euro. Aufgrund der vermehrten Begebung von börsennotierten Pfandbriefen bzw. nicht fundierter Anleihen in Euro nahm die Position verbriefte Verbindlichkeiten um 22,8% auf EUR 32,5 Milliarden (Vorjahr: EUR 26,5 Milliarden) zu. Die Position sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 3,4 Milliarden (Vorjahr: EUR 4,4 Milliarden) reduzierte sich um 22,1%, was im Wesentlichen dem 25,5%igen Rückgang der Verbindlichkeiten aus derivativen Produkten - resultierend aus der Entwicklung der Zinskurve - geschuldet ist, die nunmehr 76,2% (Vorjahr: 79,7%) der Position ausmachen. Da die planmäßigen Tilgungen bzw. Teilstilllegungen durch Neuemissionen kompensiert wurden, erhöhten sich die Positionen Ergänzungs- und zusätzliches Kernkapital nur um 1,7% auf EUR 6,5 Milliarden (Vorjahr: EUR 6,4 Milliarden).
Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Kernkapital (CET 1 und AT1) auf EUR 12,0 Milliarden (Vorjahr: EUR 11,2 Milliarden) bzw. das harte Kernkapital (CET 1) auf EUR 9,6 Milliarden (Vorjahr: EUR 8,9 Milliarden). Die anrechenbaren Eigenmittel der Erste Group Bank AG gemäß Teil 2 der EU-Verordnung Nr. 575/2013 (vornehmlich Kern- und Ergänzungskapital) betrugen per 31. Dezember 2023 EUR 15,0 Milliarden (Vorjahr: EUR 14,0
Milliarden). Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag bei 23,4% (Vorjahr: 22,7%) bzw. die Gesamtkapitalquote bei 36,5% (Vorjahr: 35,5%).
ERLÄUTERUNGEN ZUR ERFOLGSENTWICKLUNG
Der Nettozinsertrag der Erste Group Bank AG reduzierte sich um 60,7% auf EUR 189,6 Millionen (Vorjahr: EUR 482,7 Millionen). Zwar wirkte sich das gestiegene Zinsumfeld positiv auf die Zinserträge aus dem Wertpapier- und Kreditgeschäft aus, konnte aber nicht die um EUR 190,7 Millionen auf EUR 130,2 Millionen gestiegenen Zinsaufwendungen (Vorjahr: Zinsertrag EUR 60,5 Millionen), resultierend aus der von der EZB Ende 2022 vorgegebenen Umstellung bei der Verzinsung der TLTRO-Einlagen, kompensieren. Der Rückgang bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen um 18,3% auf EUR 1.533,6 Millionen (Vorjahr: EUR 1.878,0 Millionen) ist im Wesentlichen auf die niedrigere Dividendenausschüttung der Česká Spořitelna a.s. ein verbundenes Unternehmen zurückzuführen. Der Saldo aus Provisionserträgen und -aufwendungen sank um 18,3% von EUR 60,6 Millionen im Vorjahr auf EUR 49,4 Millionen im Geschäftsjahr 2023, was hauptsächlich den um EUR 14,4 Millionen auf EUR 82,8 Millionen (Vorjahr: EUR 68,4 Millionen) gestiegenen Deckungsstockaufwendungen gegenüber den Sparkassen zuzuschreiben war. Infolge der Marktzinsentwicklung im Wertpapier- und Derivativgeschäft drehten sich die Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften von EUR 112,7 Millionen Aufwand im Vorjahr auf EUR 23,2 Millionen Ertrag in 2023. Da im Berichtsjahr weder gesonderte Bewertungseffekte aus der Terminierung von Derivaten ohne Grundgeschäft (Vorjahr: EUR 15,3 Millionen) anfielen noch Pensionsrückstellungen (Vorjahr: EUR 22,3 Millionen) aufgelöst wurden, verringerten sich die sonstigen betrieblichen Erträge um 21,2% auf EUR 105,1 Millionen (Vorjahr: EUR 133,4 Millionen). Insgesamt ergab sich daraus im Jahr 2023 eine 22,2%ige Verschlechterung der Betriebserträge auf EUR 1.901,0 Millionen (Vorjahr: EUR 2.442,0 Millionen).
Der Personalaufwand beinhaltet neben fixen und variablen Gehaltskosten sowie gesetzlichen Abgaben auch Kosten aus langfristigen Sozialrückstellungen und Aufwendungen aus der Zahlung von Pensionskassenbeiträgen. Insgesamt verzeichnete der Personalaufwand einen Anstieg um 15,3% auf EUR 304,8 Millionen (Vorjahr: EUR 264,3 Millionen). Ursache hierfür waren vor allem ergebniswirksam zu bilanzierende versicherungsmathematische Verluste (insbesondere infolge des von 3,75% auf 3,27% gesunkenen Diskontzinssatzes) langfristiger Sozialrückstellungen mit EUR 14,1 Millionen (Vorjahr: Gewinn EUR 28,5 Millionen, davon EUR 22,3 Millionen in den sonstigen betrieblichen Erträgen).
Der Personalstand der Erste Group Bank AG (nach Beschäftigungsgrad gewichtet) stieg gegenüber dem 31. Dezember 2022 um 0,9% und stellt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:
31. Dezember 202331. Dezember 2022
Inland1.990,81.973,8
Auslandsfilialen61,059,0
New York24,022,0
Hongkong24,024,0
Berlin, Stuttgart13,013,0
Gesamt2.051,82.032,8
davon karenziert104,9107,5
Hauptsächlich aufgrund vermehrter IT-Betriebskosten erhöhte sich der Sachaufwand um 2,2% auf EUR 287,0 Millionen (Vorjahr: EUR 281,0 Millionen). Der 36,7%ige Anstieg der Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände von EUR 8,7 Millionen auf EUR 11,9 Millionen ist auf die Inbetriebnahme einer nicht für den Bankbetrieb genutzten Liegenschaft per 1. Juli 2022 zurückzuführen. Da im Berichtsjahr 2023 die gesonderten Bewertungseffekte aus der Terminierung von Derivaten ohne Grundgeschäft (Vorjahr: EUR 11,2 Millionen) wegfielen und die Aufwendungen für den Resolution Fonds mit EUR 36,9 Millionen (Vorjahr: EUR 41,9 Millionen) um EUR 5,0 Millionen niedriger waren, reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 37,2% auf EUR 49,2 Millionen (Vorjahr: EUR 78,4 Millionen). Folglich stiegen die Betriebsaufwendungen um 3,2% auf EUR 652,9 Millionen (Vorjahreswert: EUR 632,4 Millionen).
Nach Abzug der gesamten Betriebsaufwendungen von den Betriebserträgen ergab sich im Geschäftsjahr 2023 ein Betriebsergebnis von EUR 1.248,1 Millionen (Vorjahr: EUR 1.809,6 Millionen). Die Kosten-/Ertragsrelation (Betriebsaufwendungen in Prozent der Betriebserträge) lag mit 34,3% über dem Vorjahreswert von 25,9%.
Die Erste Group Bank AG weist im Berichtsjahr eine Nettoauflösung an Risikovorsorgen für Kreditforderungen (einschließlich Forderungsabschreibungen, saldiert mit Erträgen aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen) in Höhe von EUR 138,8 Millionen (Vorjahr: Nettozuführung EUR 68,5 Millionen) aus, was vor allem der Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von ein paar Großkunden bzw. der Änderung in der kollektiven Bewertung (Stage-Overlay) im Energiesektor geschuldet ist. Der Saldo aus Wertpapieren des Umlaufvermögens (Bewertung und Realisate) sowie aus den Positionen Erträge und Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens betrug im Jahr 2023 positiv EUR 342,8 Millionen (Vorjahr: negativ EUR 278,2 Millionen). Dabei wirkten sich im Berichtsjahr insbesondere Beteiligungsbewertungen (vornehmlich Zuschreibung Banca Comercială Română S.A. sowie Erste Bank Hungary Zrt.) ergebnisverbessernd aus, hingegen ergab die Bewertung der von Töchterunternehmen begebenen nicht festverzinslichen Additional Tier 1 Anleihen einen Aufwand von EUR 82,1 MEUR (Vorjahr:
EUR 93,7 Millionen) und der Verkauf von im Anlagevermögen gehaltenen Bonds mit langen Laufzeiten einen Verlust von EUR 96,4 Millionen (Vorjahr: EUR 0 Millionen).
Demzufolge ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im Jahr 2023 mit EUR 1.729,8 Millionen positiv (Vorjahr: EUR 1.463,0 Millionen).
Da die Erste Group Bank AG nicht aus den operativen Erträgen resultierende Gewinnausschüttungen erhielt, beliefen sich die außerordentlichen Erträge im Berichtsjahr 2023 auf EUR 36,1 Millionen (Vorjahr: EUR 4,8 Millionen). Durch die von den Gruppenmitgliedern zu leistenden Steuerumlagen ergaben sich Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von EUR 71,3 Millionen (Vorjahr: EUR 145,7 Millionen). Im Jahr 2023 erwirtschaftete die Erste Group Bank AG wie im Vorjahr einen steuerlichen Gewinn, welcher entsprechend der gesetzlichen Regelung zu 75% mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet wurde. Für die verbleibenden 25% wurde ein laufender Körperschaftssteueraufwand erfasst. Die sonstigen Steuern reduzierten sich in 2023 um 15,4% auf EUR 18,9 Millionen (Vorjahr: EUR 22,3 Millionen), da Rückstellungen aus Vorjahren aufgelöst werden konnten.
Nach Berücksichtigung der Rücklagenveränderungen, die per Saldo eine Dotierung (Details siehe Anhang Kapitel C Punkt 20) von EUR 678,3 Millionen (Vorjahr: Dotierung EUR 774,6 Millionen) ergab, belief sich der Jahres- und Bilanzgewinn auf EUR 1.140,0 Millionen (Vorjahr: 816,6 Millionen).
Zweigniederlassungen
Die Erste Group Bank AG unterhält Zweigniederlassungen in New York, Hongkong und Deutschland (Berlin und Stuttgart), die im kommerziellen Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen Schuldnern sowie im institutionellen Salesgeschäft tätig sind. Für weiterführende quantitative Angaben wird auf die Ausführungen im Anhang Kapitel C Punkt 45 verwiesen.
VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG UND DIE RISIKEN DES UNTERNEHMENS
Langfristige Wachstumstrends in Zentral- und Osteuropa
Die verfügbaren Einkommen sind in den letzten Jahrzehnten im Vergleich zu Westeuropa kräftig gestiegen. Zusätzlich verfügen die meisten Länder Zentral- und Osteuropas über erheblich flexiblere Arbeitsmärkte als westeuropäische Staaten. Abgerundet werden diese Vorteile durch eine im Schnitt sehr wettbewerbsfähige Exportindustrie, die in Relation zur Produktivität von niedrigeren Lohnkosten sowie investitionsfreundlichen Steuer- und Sozialsystemen profitiert.
Ein Vergleich der Pro-Kopf-Verschuldung in Zentral- und Osteuropa und westlichen Märkten zeigt den Abstand, der zwischen diesen Märkten besteht. Das Niveau der privaten Verschuldung, und vor allem jenes der Haushalte, ist im Vergleich zu stärker entwickelten Volkswirtschaften zum Teil erheblich geringer. Die Erste Group Bank AG ist davon überzeugt, dass die Kreditausweitung, einhergehend mit dem Wirtschaftswachstum in der Region, einem langfristigen Wachstumstrend unterliegt.
Es ist daher zu erwarten, dass die Länder im östlichen Teil der Europäischen Union in den nächsten 15 bis 20 Jahren deutlich schneller wachsen werden als die Länder Westeuropas, auch wenn auf diesem langfristigen Wachstumspfad Zeiten der Expansion mit wirtschaftlicher Stagnation oder sogar Rückschlägen abwechseln könnten.
Kundengeschäft in Zentral- und Osteuropa
Die Eckpfeiler des Bankgeschäfts der Erste Group bilden im Wesentlichen die Business Segmente Privatkund:innen, Firmenkunden und das Kapitalmarktgeschäft.
PRIVATKUNDENGESCHÄFT
Das Geschäft mit Privatkund:innen ist das zentrale Geschäft der Erste Group, es umfasst das gesamte Spektrum von Kredit-, Einlagen- und Anlageprodukten sowie Kontoführung und Kreditkarten. Die Kernkompetenz im Privatkundengeschäft der Erste Group ist geschichtlich bedingt. Im Jahr 1819 stifteten wohlhabende Bürger Wiens einen Fonds zur Gründung des Vorgängerinstituts der Erste Group, der ersten Sparkasse in Zentraleuropa. Ihr Bestreben war es, weiten Kreisen der Bevölkerung Zugang zu elementaren Bankdienstleistungen, wie sicherem Sparen oder Hypothekarfinanzierungen, zu ermöglichen. Heute betreut die Bank
in ihren Märkten rund 16,2 Millionen Kund:innen und betreibt etwa 1.950 Filialen. Vermögende Privatkund:innen und Stiftungen werden von den Mitarbeiter:innen im Private Banking mit einem auf diese Kundengruppe zugeschnittenen Service betreut.
Zusätzlich nutzt und fördert die Erste Group digitale Vertriebskanäle wie Internet und mobiles Banking, nicht nur um der gestiegenen Bedeutung des digitalen Bankgeschäfts Rechnung zu tragen, sondern auch die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten. George, die digitale Plattform der Erste Group, ist bereits in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar. Die Einführung in Serbien wird vorangetrieben.
Das Privatkundengeschäft ist für die Erste Group aufgrund mehrerer Faktoren attraktiv: Es baut auf einem vorteilhaften Geschäftsmodell auf, dessen Eckpunkte Marktführerschaft, ein günstiges Risiko-Rendite-Profil und das Prinzip der Eigenfinanzierung sind. Außerdem profitiert es von einem umfassenden Angebot mit einfachen und verständlichen Produkten sowie erheblichem Cross-Selling-Potenzial. Die Erste Group erfüllt diese Voraussetzungen in all ihren Kernmärkten. Um ihre daraus resultierende Position der Stärke bestmöglich nutzen zu können, verfolgt sie ein hybrides Geschäftsmodell. Dieser Ansatz der Erste Group integriert die unterschiedlichen Vertriebs- und Kommunikationskanäle. Die Kund:innen entscheiden, wie, wann und wo sie ihre Bankgeschäfte erledigen. Als Schnittstelle zwischen digitalem Banking und traditionellem Filialgeschäft fungieren Contact Center, deren Tätigkeitsfeld mit Beratung und Verkauf weit über die herkömmliche Helpdesk-Funktion hinausgeht.
Neben dem Ausbau digitaler Vertriebskanäle bleibt das Filialnetz ein wichtiger Baustein der Geschäftsstrategie. Nur eine Retailbank mit einem modernen digitalen Angebot und einem flächendeckenden Vertriebsnetz ist in der Lage, maßgeschneiderte Lösungen und Kredite in Landeswährung überwiegend mit Einlagen derselben Währung zu finanzieren. Zusammenfassend gesagt ermöglicht das Retail Banking-Geschäftsmodell der Erste Group nachhaltiges und eigenfinanziertes Wachstum auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Ein weiterer positiver Faktor ist die Diversifikation des Privatkundengeschäfts über Länder unterschiedlichen Entwicklungsgrades wie Österreich, Tschechien, Rumänien, Slowakei, Ungarn, Kroatien und Serbien.
FIRMENKUNDENGESCHÄFT
Das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben, regionalen und multinationalen Konzernen sowie Immobilienunternehmen ist das zweite Hauptgeschäftsfeld, das ebenfalls wesentlich zum Erfolg der Erste Group beiträgt. Das Ziel der Erste Group ist es, ihre Kundenbeziehungen dahin gehend zu vertiefen, dass sie über das reine Kreditgeschäft hinausgehen. Konkret strebt die Bank an, dass Firmenkunden die Erste Group als ihre Hausbank wählen und auch ihren Zahlungsverkehr über die Banken der Erste Group abwickeln bzw. die Erste Group generell als ersten Ansprechpartner in Sachen Bankgeschäft sehen.
Entsprechend ihren unterschiedlichen Bedürfnissen werden Klein- und Mittelbetriebe lokal in Filialen oder eigenen Kommerzzentren betreut und multinationale Konzerne von den Einheiten des Bereichs Group Corporates serviciert. Dieser Ansatz erlaubt es der Erste Group, Branchen- und Produktwissen mit dem Verständnis für regionale Erfordernisse und der Erfahrung der lokalen Kundenbetreuer der Bank zu vereinen. Aufgrund regulatorischer Eingriffe gewinnt die Beratung und Unterstützung der Firmenkunden bei Kapitalmarkttransaktionen zunehmend an Bedeutung.
KAPITALMARKTGESCHÄFT
Ein kundenorientiertes Kapitalmarktgeschäft ist ebenfalls Teil des umfassenden Angebots der Erste Group an ihre Privat- und Firmenkunden. Die strategische Bedeutung des zentral geführten und lokal verankerten Kapitalmarktgeschäfts der Bank besteht darin, alle anderen Geschäftsbereiche in der Interaktion mit den Kapitalmärkten zu unterstützen und so den Kund:innen einen professionellen Zugang zu den Finanzmärkten zu bieten. Die Erste Group versteht ihr Kapitalmarktgeschäft daher als Bindeglied zwischen den Finanzmärkten und den Kund:innen. Als wesentlicher Kapitalmarktteilnehmer der Region erfüllt die Erste Group darüber hinaus so wichtige Funktionen wie Market Making, Kapitalmarkt-Research und Produktstrukturierung.
Auch im Kapitalmarktgeschäft liegt der Fokus der Erste Group auf den Bedürfnissen der Privat- und Firmenkunden sowie öffentlicher Gebietskörperschaften und Finanzinstitute. Aufgrund der starken Vernetzung der Erste Group im östlichen Teil der Europäischen Union verfügt die Bank über ein fundiertes Know-how über lokale Märkte und Kundenbedürfnisse. Die Erste Group konzentriert sich auch im Kapitalmarktgeschäft auf ihre Kernmärkte des Privat- und Firmenkundengeschäfts: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien. Für institutionelle Kunden hat die Erste Group in Deutschland, Polen sowie in Hongkong und New York spezialisierte Teams etabliert, die diesen Kund:innen ein maßgeschneidertes Produktangebot zur Verfügung stellen.
In vielen Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, sind die lokalen Kapitalmärkte weniger weit entwickelt als etwa in Westeuropa oder in den USA. Die Erste Group betrachtet den Aufbau leistungsfähiger Kapitalmärkte in der Region als eine weitere strategische Aufgabe im Rahmen ihres Kapitalmarktgeschäfts.
Ausblick
AUSBLICK FÜR 2024
Für 2024 hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von circa 15% zu erwirtschaften. Dazu werden insbesondere drei Faktoren beitragen: Erstens, ein gegenüber 2023 moderat ansteigendes Wirtschaftswachstum in den sieben Kernmärkten (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) trotz anhaltender geopolitischer Risiken, die, sollten sie schlagend werden, wohl negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung haben würden; zweitens ein auch weiterhin großteils positives, wenn auch geringfügig verschlechtertes Risikoumfeld; und schließlich die ungebrochene Fähigkeit der Erste Group, durch laufende Weiterentwicklung ihres Produktportfolios und ihrer Marke neue Kund:innen zu gewinnen und bestehende zu halten. Negativ auf die Zielerreichung werden sich Ausmaß und Zeitpunkt der erwarteten Leitzinssenkungen durch die Zentralbanken in allen Märkten auswirken. Insgesamt erwartet die Erste Group somit einen geringfügigen Rückgang des Betriebsergebnisses, das 2023 einen historischen Höchststand verzeichnete, und damit eine leichte Verschlechterung der Kosten-Ertrags-Relation gegenüber der 2023 ebenfalls erreichten historischen Bestmarke von 47,6% auf rund 50%.
Ökonomen erwarten für die Kernmärkte der Erste Group 2024 ein verbessertes reales BIP-Wachstum. Der Inflationsdruck sollte 2024 weiter nachlassen. Die anhaltend robusten Arbeitsmärkte sollten die wirtschaftliche Entwicklung in allen Märkten der Erste Group unterstützen. Die Leistungsbilanzsalden sollten in den meisten Ländern auf nachhaltigen Niveaus bleiben, während die Fiskaldefizite den Konsolidierungspfad fortsetzen sollten. Für die am BIP gemessene Staatsverschuldung wird in allen Märkten eine weitgehend stabile Entwicklung prognostiziert. Sie sollte damit deutlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben.
Vor diesem Hintergrund zeichnet sich für die Erste Group ein Nettokreditwachstum von etwa 5% ab. Dazu sollte sowohl das Retailgeschäft als auch das Firmenkundengeschäft in allen Märkten beitragen. Es wird erwartet, dass das Kreditwachstum einen Teil der oben genannten negativen Effekte der Zinsentwicklung ausgleichen wird. Damit sollte der Zinsüberschuss nach zwei Rekordjahren im Vergleich zu 2023 mit -3% moderat rückläufig ausfallen. Bei der zweiten wichtigen Einkommenskomponente dem Provisionsüberschuss wird ein Anstieg von rund 5% erwartet. Wie im Jahr 2023 sollten positive Wachstumsimpulse wieder von Zahlungsverkehr und der Versicherungsvermittlung sowie von der Vermögensverwaltung und dem Wertpapiergeschäft ausgehen, wobei Letzteres von einem konstruktiven Kapitalmarktumfeld abhängig ist. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis, das sich 2023 deutlich erholte, wird sich 2024 voraussichtlich auf in der Vergangenheit verzeichnete Werte normalisieren. Dies hängt jedoch wesentlich vom tatsächlichen kurzfristigen und langfristigen Zinsumfeld ab.
Die übrigen Einkommenskomponenten sollten im Großen und Ganzen stabil bleiben. Insgesamt wird daher davon ausgegangen, dass die Betriebserträge 2024 im Vergleich zu der 2023 verzeichneten Rekordmarke geringfügig sinken werden. Die Betriebsaufwendungen werden sich voraussichtlich um circa 5% erhöhen, womit die Kosten-Ertrags-Relation weiterhin auf einem soliden Niveau von etwa 50% bleiben sollte.
Auf Grundlage der oben beschriebenen Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2024 auf niedrigem Niveau verbleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Niveaus schwierig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2024 auf weniger als 25 Basispunkte der durchschnittlichen Bruttokundenkredite belaufen werden.
Während eine Prognose für den sonstigen betrieblichen Erfolg und diverse Kategorien von Gewinnen/Verlusten aus nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten schwierig ist, wird in diesem kombinierten Posten 2024 voraussichtlich eine Verbesserung eintreten, sofern es nicht zu wesentlichen Einmaleffekten kommt. Unter Annahme eines effektiven Gruppensteuersatzes von unter 20% und eines gegenüber 2023 gesunkenen Minderheitenergebnisses strebt die Erste Group für 2024 eine Eigenkapitalverzinsung von circa 15% an. Die CET-1 Quote sollte hoch bleiben und damit erhöhte Flexibilität in Bezug auf Aktienrückkäufe, Dividendenauszahlungen und auch M&A-Aktivitäten bieten, selbst nach einem weiteren, von der Erste Group für 2024 geplanten, Aktienrückkauf in Höhe von EUR 500 Mio.
Risikofaktoren für die Prognose inkludieren (geo-)politische und volkswirtschaftliche (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik) Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie Veränderungen im Wettbewerbsumfeld. Internationale (militärische) Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten haben keine direkten Auswirkungen auf die Erste Group, da sie nicht in diesen Regionen tätig ist. Indirekte Effekte, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen, Unterbrechungen der Lieferketten oder Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.
ANALYSE DER MITTELFRISTIGEN UND LANGFRISTIGEN GESCHÄFTSTREIBER
Die Erste Group betreibt das Geschäftsmodell einer Universalbank auf konsolidierter und auch auf lokaler Länderebene in sieben Kernmärkten: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Kroatien, Ungarn und Serbien. In allen diesen Ländern nimmt sie führende Positionen im Retail- und im Firmenkundengeschäft sowie in der Vermögensverwaltung ein. Damit ist die Entwicklung der Erste Group an die wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder gebunden insbesondere an das Wirtschaftswachstum, die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die Fiskal- und Geldpolitik. Darüber hinaus ist die Entwicklung vom Wettbewerbsumfeld und der Fähigkeit der Erste Group abhängig, neue Kund:innen und qualifizierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen.
Die Haupteinkommensquelle der Erste Group ist der Zinsüberschuss, auf den rund zwei Drittel der Gesamterträge entfallen. Im Wesentlichen ergibt er sich dieser aus der Differenz zwischen den für Kundeneinlagen und emittierte Anleihen bezahlten Zinsen und den aus Kundenkrediten und Anleiheinvestitionen erhaltenen Zinserträgen. Der Zinsüberschuss wird auch wesentlich von der Geldpolitik beeinflusst, die die kurzfristigen Marktzinsen bestimmt, sowie von den langfristigen Zinsen, die abhängig sind vom Wirtschaftsausblick, der Kreditwürdigkeit der verschiedenen Emittenten und der Einschätzung des Marktrisikos. Der sich daraus ergebende Verlauf der Zinskurve und die Fähigkeit der Bank, bestimmte Marktentwicklungen zu antizipieren, haben ebenfalls Einfluss auf den Zinsüberschuss. Ganz allgemein dämpfen sehr niedrige Zinsen in Verbindung mit einer flachen oder abfallenden Zinskurve den Zinsüberschuss, während ihn ansteigende Zinskurven und positive kurzfristige Marktzinsen stützen. Ein weiterer Wachstumstreiber ist das Volumenwachstum sowohl bei Kundenkrediten als auch bei Kundeneinlagen. Die Erste Group ist bestens positioniert, um von einem Volumenwachstum zu profitieren, da sie in CEE-Märkten tätig ist, die in sämtlichen Kategorien von Bankdienstleistungen und Bankprodukten noch unterversorgt sind.
Die zweite wesentliche Einkommenskomponente der Erste Group ist der Provisionsüberschuss, auf den im Allgemeinen mehr als ein Viertel der Gesamterträge entfällt. Die Erste Group ist bestrebt, den Anteil des Provisionsüberschusses mittelfristig und langfristig auszuweiten, um die Abhängigkeit vom Zinsüberschuss zu reduzieren. Dies sollte dadurch erleichtert werden, dass die CEE-Märkte wohlhabender werden, was die Nachfrage nach ertragsgenerierenden Produkten stärkt, wie zum Beispiel in der Vermögensverwaltung. Im Rahmen des Provisionsüberschusses stellen Nettoerträge aus dem Zahlungsverkehr wie Girokontengebühren, Transaktionsgebühren und Kreditkartengebühren weniger als die Hälfte der Nettoprovisionserträge dar. Das Wachstum der Erträge aus dem Zahlungsverkehr wird vor allem von der Konjunktur und der Fähigkeit der Bank getrieben, durch die profitable Erbringung von Leistungen und Produkten zu wettbewerbsfähigen Preisen neue Kund:innen zu gewinnen. Der bedeutendste Wachstumstreiber im Provisionsüberschuss sind Erträge aus dem Wertpapiergeschäft, die Erträge aus der Vermögensverwaltung sowie aus Wertpapierdienstleistungen wie Überweisungsaufträgen oder Wertpapieremissionsgebühren umfassen. Die Erste Group erwartet, dass diese Ertragskategorie auch zukünftig das Wachstum dynamisch treiben wird, da Kund:innen mit zunehmendem Wohlstand bestrebt sind, ihre Veranlagungen zu diversifizieren und auszuweiten. Erträge aus der Versicherungsvermittlung sollten ebenfalls einen deutlichen Beitrag zur Ausweitung der Erträge im Provisionsgeschäft leisten.
Die übrigen Erträge stammen aus dem Handels- und Fair Value-Ergebnis, das sich aufgrund marktbedingt schwankender Bewertungen volatil gestalten kann, aus der Immobilienvermietung, die eine stabile Einkommensquelle ist, sowie aus verschiedenen Kategorien der Position Gewinne/Verluste aus nicht zum Fair Value bewerteten Finanzvermögenswerten, die in der Erfolgsrechnung eher von geringerer Bedeutung ist und meist Einmaleffekte abbildet.
Verwaltungsaufwand bzw. Betriebsaufwendungen stellen die Kosten der Geschäftstätigkeit dar. Ungefähr drei Fünftel des Gesamtbetriebsaufwands entfallen auf den Personalaufwand, weitere 30% auf den Sachaufwand. Dazu zählen Posten, die sich vor allem auf die Infrastruktur beziehen, aber auch auf Marketing, Rechtskosten und Beratungskosten sowie Beiträge zur Einlagensicherung. Darüber hinaus beinhalten die Betriebsaufwendungen Abschreibungen, insbesondere auf Immobilien und Geschäftsausstattung, aber auch auf immaterielle Anlagegüter wie Software und Kundenbeziehungen. Mittelfristig bis langfristig strebt die Erste Group danach, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Betriebskosten und Betriebserträgen zu wahren, das in der Kosten-Ertrags-Relation zum Ausdruck kommt.
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten bzw. die Risikokosten beziehen sich auf Wertberichtigungen von bilanziellen oder außerbilanziellen Finanzvermögenswerten, in erster Linie Kundenkrediten. Die Erste Group ist bestrebt, die Risikokosten durch die Anwendung solider Vorschriften für die Kreditvergabe gering zu halten.
Der sonstige betriebliche Erfolg bezieht sich auf Aufwendungen und Vorsorgen für Posten wie Bankensteuern und Beiträge zu Abwicklungsfonds, Wertminderungen von Goodwill und Vorsorgen für Positionen, die keine Finanzvermögenswerte darstellen. Damit ist der sonstige betriebliche Erfolg meist und wird dies auch mittelfristig und langfristig bleiben ein deutlich negativer GuV-Posten, auch wenn die Erste Group bemüht ist, jene sonstigen Betriebsaufwendungen, die sie direkt kontrolliert, gering zu halten.
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag verringern das Periodenergebnis, wobei die tatsächliche konsolidierte Steuerbelastung vom Profitabilitätsmix aus den verschiedenen Märkten abhängig ist. Allgemein gilt, dass der konsolidierte Steuersatz niedriger ausfällt, wenn Gewinne in Ländern mit geringeren Unternehmensgewinnsteuern einen größeren Anteil zum Gesamtgewinn beitragen.
Die Minderheitenergebnisse stellen hauptsächlich die Gewinne dar, die von den Sparkassen erwirtschaftet werden, an denen die Erste Group nur beschränkt oder gar nicht beteiligt ist, die jedoch aufgrund des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors voll konsolidiert sind. Wenn die Gewinne der Sparkassen steigen, sind auch die Minderheitenergebnisse höher, sie fallen geringer aus, wenn die Gewinne der Sparkassen sinken. Historisch betrachtet, hatten die Minderheitenergebnisse immer einen negativen Effekt auf den konsolidierten Nettogewinn, da die Sparkassen in der Vergangenheit beständig Gewinne erzielt haben. Dieser Trend sollte sich auch mittelfristig bis langfristig fortsetzen.Insgesamt verfolgt die Erste Group das Finanzziel, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) zu erzielen, die deutlich über den Kapitalkosten liegt.
Risikomanagement
RISIKOPROFIL DER ERSTE GROUP BANK AG
Angesichts der Geschäftsstrategie der Erste Group Bank AG sind die maßgeblichen Risiken, neben dem Beteiligungsrisiko, vor allem Kreditrisiko, Marktrisiko, Zinsänderungsrisiko im Bankbuch, Liquiditätsrisiko und nicht finanzielle Risiken. Zusätzlich wird einmal im Jahr eine Risikomaterialitätsbeurteilung durchgeführt. Sämtliche relevanten Risiken werden innerhalb des Kontroll- und Risikomanagementsystems der Erste Group Bank AG abgedeckt. Dies beinhaltet die Anwendung einer Reihe von Instrumenten und Eskalationsmechanismen, um eine adäquate Überwachung des Risikoprofils sowie eine konsistente Umsetzung der Risikostrategie sicherstellen zu können.
BETEILIGUNGSRISIKO
Unter Beteiligungsrisiko werden sowohl Risiken aus potentiellen Wertverlusten aus der Bereitstellung von Eigenkapital, wie Teilwertabschreibungen, Veräußerungsverluste, Dividendenausfall oder die Verminderung von stillen Reserven, als auch aus Haftungsrisiken für Patronatserklärungen oder Einzahlungsverpflichtungen verstanden. Der Großteil an direkten und indirekten Beteiligungen wird in der Konzernbilanz vollkonsolidiert und deren Risiken somit detailliert erfasst. Dadurch werden potentielle Risiken von Beteiligungen auch in anderen Risikoarten und deren Überwachungs- und Steuerungsmethoden mitabgedeckt.
Die eingegangenen Beteiligungen der Erste Group Bank AG erfolgten unter der strategischen Zielsetzung, in das Retail-Banking zu investieren, wobei eigene Erfahrungen und Expertise eingebracht werden konnten. Um stärker an Wachstumsmärkten zu partizipieren, erfolgte zunehmend eine geographische Diversifizierung durch Investitionen in zentral- und osteuropäischen Staaten. Zur Minderung des politischen, rechtlichen und ökonomischen Risikos wurde der Fokus auf Länder im EU-Raum bzw. auf potenzielle EU-Bewerberländer gelegt.
RISIKOMANAGEMENT EINSCHLIEßLICH RISIKOMANAGEMENTZIELE UND -METHODEN IM ZUSAMMENHANG MIT DER VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN
Auch im Jahr 2023 blieb die geopolitische Entwicklung im Zentrum der Aufmerksamkeit des Managements. Die Entwicklung aktueller internationaler (militärischer) Konflikte, insbesondere des Angriffskriegs von Russland auf die Ukraine sowie im mittleren Osten, hat keine unmittelbare direkten Auswirkungen auf die Erste Group Bank AG, da sie in diesen Regionen nicht mit lokalen Gesellschaften vertreten ist. Indirekte Folgen, wie etwa eine Volatilität der Finanzmärkte, Auswirkungen von Sanktionen oder der Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Darüber hinaus nehmen die politischen Risiken zu, wenn politische Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher vor hoher Inflation erwartet werden, die von Kreditmoratorien (z. B. Rumänien, Serbien, Polen) über Zinsobergrenzen (z. B. Ungarn für KMU-Kredite) bis hin zu Preisobergrenzen reichen, die bei einigen Produkten zu einer Knappheitswirtschaft führen könnten (z. B. Obergrenzen für Lebensmittel in Ungarn). Um einen Teil der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zu finanzieren, wurden in einigen Ländern in großem Umfang Übergewinnsteuern für Energieunternehmen und in einigen Ländern (z. B. Ungarn, Slowakei, Rumänien) auch außerordentliche Banksteuern eingeführt.
Auf Basis der weiterhin bestehenden geopolitischen Unsicherheiten wurden die Regeln für Stufenüberschreibungen (Stage-Overlays) d.h. die Verschiebung in Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale, beibehalten. Die geopolitischen Konflikte (Ukraine und Naher Osten) verschärften die Herausforderungen durch einen starken Anstieg bzw. hoher Volatilität bei den Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits. Die Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Daher wurden die Regeln für Stage-Overlays (Geopolitical-Conflict-Overlays) als eine Kombination von konjunkturabhängigen Branchen (zyklische Branchen) und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach UGB/IFRS beibehalten. Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Aufgrund der immer noch anhaltenden Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen werden die zusätzlich zu den zyklischen Branchen eingeführten Stage-Overlays für
Energieabhängigkeit weiterhin als notwendig erachtet. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert: Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kunden entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primären Input in ihren Geschäftsprozessen. Die wirtschaftliche Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche „Rohstoffe“ wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert.
Im Bereich der Energiewirtschaft sind die betroffenen Subbranchen genauer spezifiziert worden. Unternehmen der Energiewirtschaft, die in der Erzeugung und Verteilung tätig sind, können potenziell von massiven Engpässen und Verwerfungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Nachschussforderungen, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer gefährden, wenn diese gekündigt werden, und / oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Grundsätzlich wurden alle Kunden aus diesen Subbranchen auf Stufe 2 migriert. Ausnahmen davon sind auf Basis einer individuellen Überprüfung und Dokumentation zulässig.
Die Zentralbanken reagierten auf das inflationäre Umfeld, das durch einen deutlichen Anstieg der Rohstoffpreise in Verbindung mit Angebotsengpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten verursacht wurde, indem sie mehrere deutliche Zinserhöhungen in Folge durchführten und die Geldpolitik strafften, um die Nachfrage abzukühlen und damit die Inflation zu lindern. Die Erste Group Bank AG beobachtet diesbezüglich die weitere Entwicklung der EZB.
Die Erste Group Bank AG ist bestrebt, eine wichtige Rolle bei der Finanzierung des Übergangs der Wirtschaft zu einer nachhaltigeren Form und bei der Reduzierung oder selektiven Einstellung von Geschäftsaktivitäten in umweltschädlichen Industrien zu spielen und bekennt sich zur Net Zero Banking Alliance und dem damit verbundenen Ziel, bis 2050 Netto-Null-Emissionen des Portfolios auf Ebene der Erste Group zu erreichen. In den Bereichen Wirtschaft und Strategie zielen die Aktivitäten darauf ab, den grünen Wandel durch die Förderung grüner Investitionen zu unterstützen. Im Risikomanagement wurde ESG in den Rahmen des Risikomanagements eingebettet, Methoden zur Identifizierung und Bewertung von ESG-Risiken wurden in allen bestehenden Risikokategorien implementiert, die Managementberichterstattung wurde erweitert, um ESG-Aspekte abzudecken, und es wurden erste Ansätze zur Risikosteuerung entwickelt.
Im Jahr 2023 und in den Folgejahren werden sowohl die Berechnung des CO2-Fußabdrucks als auch die Dekarbonisierung kontinuierlichen Datenverbesserungsmaßnahmen unterliegen, z. B. bei Immobilien/Hypotheken, um den Anteil der Verfügbarkeit von EPC-Labels zu erhöhen, indem deren Erhebung intensiviert wird, mit dem Ziel, Proxys zu reduzieren und dadurch die Genauigkeit der Berechnung zu erhöhen.
Im Kreditrisiko, der wichtigsten Risikokategorie, hat die Erste Group Bank AG den auf internen Ratings basierenden Ansatz (Internal Ratings-Based Approach IRB Approach) gemäß Capital Requirements Regulation (CRR) im Einsatz und verwendet diesen auch zur Berechnung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses gemäß Säule 2 des Baseler Regelwerks. Des Weiteren werden alle damit verbundenen und notwendigen Methoden und Prozesse für diesen Ansatz angewandt. Alle wesentlichen internen Modelle werden in der Erste Group Bank AG jährlich validiert und bei Bedarf überarbeitet, wobei sowohl Feststellungen der Aufsichtsbehörden als auch absehbare zukünftige Änderungen der rechtlichen Anforderungen berücksichtigt werden.
Die Marktrisiken im Handelsbuch werden auf Basis eines internen Modells mit Eigenmitteln unterlegt. Um das Marktrisiko aus bilanziellen Vermögenswerten (Anleihen, echten Pensionsgeschäften der Aktiva) und Verbindlichkeiten (eigene Emissionen) abzusichern, verwendet die Bank Zinsswaps, Währungsswaps, Kreditderivate und Optionen als Sicherungsinstrumente in Micro-Hedge-Beziehungen. Diese Sicherungsinstrumente werden auf Basis von § 201 UGB zusammen mit dem abgesicherten Grundgeschäft als Bewertungseinheit bilanziell erfasst.
Value at Risk-Werte (Konfidenzniveau 99%, gleichgewichtete Marktdaten, Haltedauer 1 Tag)
in EUR bzw. in EUR TsdGesamtZinsenCredit SpreadWährungAktienRohstoffeVolatilität
Dez 23       
Erste Group Bank AG47.366.429,9146.875.034,295.048.388,12972.523,00969.139,23120.432,00783.856,00
Bankbuch41.406.988,6240.643.735,295.048.388,12----
Handelsbuch5.959.441,296.231.299,00-972.523,00969.139,23120.432,00783.856,00
Dez 22       
Erste Group Bank AG45.60944.5566.7609801.5832111.064
Bankbuch41.27940.2836.760----
Handelsbuch4.3304.273-9801.5832111.064
Value at Risk Zahlen für das Bankbuch wurden vor 2023 nicht im Lagebricht veröffentlicht. Die Werte für 2022 wurden zwecks Vergleichbarkeit beigefügt.
Die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten sind durch die bei der Erste Group Bank AG angewandten Fair-Value-Hedge-Accounting-Prozesse erfüllt. Details hierzu werden im Anhang dieses Jahresabschlusses in Kapitel C Punkt 30 ausgeführt.
Das operationelle Risiko wird in der Erste Group Bank AG nach dem fortgeschrittenen Messansatz (Advanced Measurement Approach - AMA) mit Eigenkapital unterlegt.
Für die gesamtheitliche Betrachtung der eingegangenen und zukünftigen Risiken und Deckungsmassen der Bank wird die Risikotragfähigkeitsrechnung im Rahmen des internen Kapitaladäquanzprozesses (Internal Capital Adequacy Assessment Process - ICAAP) eingesetzt. Die Risikotragfähigkeitsrechnung hat die Funktion, regelmäßig über das Risikoprofil und die Kapitaladäquanz Auskunft zu geben und dient als Basis zur Bestimmung und Durchführung gegebenenfalls notwendiger Maßnahmen.
Die Erste Group Bank AG definiert ihre Risikostrategie und ihren Risikoappetit im Rahmen des jährlichen strategischen Planungsprozesses, wodurch eine angemessene Ausrichtung der Risiko-, Kapital- und Ergebnisziele sichergestellt wird. Strategische Limits und Prinzipien werden für alle Risikoarten auf Basis des Risk Appetite Statement in der Risikostrategie definiert. Diese Limits und Prinzipien unterstützen die Implementierung der mittel- bis langfristigen Risikostrategie. Die Risikomanagement-Governance stellt den umfassenden Überblick über sämtliche Risikoentscheidungen und die ordnungsgemäße Ausführung der Risikostrategie sicher. Risikoreduzierende Maßnahmen werden als Teil des regulären Risikomanagementprozesses durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Gruppe stets innerhalb des definierten Risikoappetits agiert.
Angaben zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich im Anhang im Kapitel C Punkt 32 und zu außerbilanziellen Risikopositionen im Anhang im Kapitel C Punkt 33 des Jahresabschlusses. Rechtsstreitigkeiten werden im Anhang im Kapitel A (Offene Rechtsfälle) behandelt.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Geschäftsgegenstand der Erste Group Bank AG ist es, Bankdienstleistungen zu erbringen. Der Produktionsprozess einer Bank ist daher nicht mit Forschung und Entwicklung im industriellen Sinn verbunden. Entwicklungsarbeiten fließen jedoch permanent in das laufende Geschäft der Bank ein.
Digitalisierung in der Erste Group
Das Tempo der digitalen Transformation hat sich als Folge technologischer Veränderungen, demografischer Entwicklungen und regulatorischer Eingriffe in den vergangenen Jahren deutlich beschleunigt. Damit haben sich auch das Kundenverhalten und die Erwartungen der Kund:innen an Finanzprodukte erheblich verändert. Die Erste Group ist überzeugt, dass das digitale Bankgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen und langfristig wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg sein wird und setzt daher auf digitale Innovation. Konzerninterne, interdisziplinäre Teams entwickeln innovative Lösungen mit dem Ziel, die Bankprodukte und -prozesse durchgängig (end-to-end) zu digitalisieren.
Die digitale Strategie der Erste Group basiert auf der digitalen Plattform George. Das Ziel ist, Kund:innen Zugang zu personalisierten Produkten der Erste Groupzu ermöglichen. Über API-Schnittstellen sind vielfältige Kooperationen, sei es mit Fintechs, Start-Ups oder branchenübergreifend möglich, und können daher helfen, neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen.
George wurde für Privatkund:innen 2015 in Österreich implementiert und ist mittlerweile in Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar und wird von fast 9 Millionen Kund:innen aktiv genutzt. Die Einführung von George in Serbien wird vorangetrieben. Das Angebot an digital verfügbaren Produkten und Dienstleistungen wird laufend erweitert. Kund:innen können über Plug-ins Anwendungen aktivieren und für die Verwaltung ihrer Finanzen nutzen. Um auch den Firmenkunden ein ausgezeichnetes digitales Banking zur Verfügung zu stellen hat die Erste Group George Business entwickelt und 2022 in Österreich sowie 2023 in Rumänien implementiert. Die Implementierung in Tschechien soll 2024 abgeschlossen werden, und George Business wird nachfolgend in den lokalen Banken eingeführt. Ziel ist, gruppenweit allen Kundensegmenten ein herausragendes digitales Kundenerlebnis (User Experience) auf einer Plattform zu bieten.
BERICHTERSTATTUNG ÜBER WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS
IKS-Rahmenvorgaben
Das interne Kontrollsystem (IKS) ist ein grundlegendes Element der internen Governance-Regelungen zur Sicherstellung der Anleger-und Kundeninteressen- bzw. der Vermögenswerte des Unternehmens. Es dient zur Identifizierung der Risiken aus den jeweiligen internen Prozessen, Sicherstellung der Wirksamkeit und Effektivität der im Unternehmen vorhandenen wesentlichen Kontrollen.
Die IKS-Policy legt die Rahmenbedingungen für das interne Kontrollsystem in der Erste Group Bank AG fest und definiert sowohl aktuelle Standards zu den allgemeinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten als auch Mindestkriterien für die IKS Dokumentation. In der Erste Group Bank AG ist ein top-down, risikoangepasster und dezentralisierter IKS Ansatz mit Fokus auf identifizierte materielle Risiken anzuwenden. Das bedeutet, dass alle materiellen Risiken, die im IKS Prozess identifiziert werden, mittels Kontrollen zu mitigieren sind. Folgende Kriterien werden für ein angemessenes IKS angewandt:
_Vollständigkeit: Die Prozesslandkarte sowie die internen Richtlinien und Verfahren, die im Rahmen des Group Policy Frameworks veröffentlicht wurden, sorgen dafür, dass alle identifizierten Risiken und potenziellen Schadensfälle/Szenarien berücksichtigt, festgelegt und gemanagt werden. Zusätzlich tragen sie zu einem vollständigen und integrierten Kontrollumfeld bei. Alle wesentlichen Risiken sollen durch wesentliche Kontrollen abgedeckt werden.
_Effektivität und Nachweisbarkeit: Im Rahmen des Monitorings des Risikoappetits wird die Funktionalität der wesentlichen Kontrollen regelmäßig überprüft, das optimale Kontrollumfeld überwacht und hinterfragt.
_Nachvollziehbarkeit: Die identifizierten wesentlichen Kontrollen werden in der Prozesslandkarte sowie den Richtlinien und Verfahren dokumentiert. Dies soll sicherstellen, dass sich die relevanten Mitarbeiter:innen über alle wesentlichen Kontrollen und ihrer Rolle im IKS-Prozess in transparenter Weise innerhalb der gesamten lokalen Einheit bewusst sind. Dadurch wird für die Nachvollziehbarkeit und transparente Darstellung der Verantwortlichkeit gesorgt.
Das Risikoprofil, inklusive der SOLL-IST Situation wird von jeder einzelnen Risikofunktion überwacht und im Rahmen der konsolidierten Risikoberichterstattung (GRR) für das Management oder relevante Risikogremium dargestellt.
Kontrollumfeld
Das Kontrollumfeld bildet den Rahmen für die Einführung, Anwendung und Überwachung der IKS-Grundsätze, -Verfahren und -Maßnahmen. Der Vorstand der Erste Group Bank AG trägt die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Anwendung eines den Anforderungen des Unternehmens angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.
Der Code of Conduct gibt allen Mitarbeiter:innen der Erste Group Bank AG Orientierung, definiert verpflichtende Regeln für das tägliche Geschäftsleben, beschreibt die Unternehmenswerte, bekräftigt die Verpflichtung, als Unternehmen verantwortungsvoll zu agieren und stellt die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien (Compliance) sicher.
Der bewusste Umgang mit Compliance-Themen sowie eine nachhaltige Risikokultur ermöglichen eine schnelle Identifikation der Risiken und eine gut durchdachte Entscheidungsfindung im Umgang mit vorhandenen Regelungen. Der Kern unserer Risikokultur sind interne Regelungen und vor allem eine offene Kommunikation, um ein möglichst breites Bewusstsein aller Mitarbeiter:innen für sämtliche Risiken, mit denen die Erste Group Bank AG konfrontiert ist, zu schaffen.
Die dem Bereich Group Accounting zugeordnete Abteilung Accounting AT & Group Statutory Reporting koordiniert und verifiziert die Erstellung des Jahresabschlusses der Erste Group Bank AG. Die Kompetenzzuordnung, die Kontenverantwortlichkeiten und die notwendigen Kontrollschritte sind entsprechend der IKS-Policy in den Arbeitsanweisungen definiert.
Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen
Das Hauptrisiko im Rechnungslegungsprozess besteht darin, dass Sachverhalte aufgrund von Fehlern oder vorsätzlichem Verhalten (Betrug) nicht entsprechend der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgebildet werden. Dies ist der Fall, sofern die Angaben in Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang wesentlich von den korrekten Werten abweichen, wenn sie also im Einzelnen oder in der Gesamtheit die auf Basis der Abschlüsse getroffenen Entscheidungen der Adressat:innen beeinflussen könnten. Dies kann schwerwiegende Folgen wie Vermögensschäden, Sanktionen der Bankenaufsicht oder Reputationsverlust nach sich ziehen.
Die in den Arbeitsanweisungen des UGB Bilanzierungshandbuch und im Handbuch zur IFRS-Rechnungslegung enthaltenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Erfassung, Buchung und Bilanzierung von Transaktionen sind zwingend von den betroffenen Einheiten einzuhalten. Als elementare Bestandteile des IKS innerhalb der Erste Group Bank AG gelten:
Controlling, als die permanente finanziell-betriebswirtschaftliche Analyse (z.B. Soll-Ist-Vergleiche zwischen Rechnungswesen und Controlling) und Steuerung des Unternehmens bzw. einzelner Unternehmensbereiche.
systemimmanente, selbsttätig wirkende Kontrolleinrichtungen und -maßnahmen in der formalen Ablauf- und Aufbauorganisation, z.B. programmierte Kontrollen in der Datenverarbeitung (SAP).
Grundsätze der Funktionstrennung und des Vieraugenprinzipes.
Die den einzelnen Stellen zugeteilten Aufgabengebiete sind schriftlich dokumentiert und werden laufend aktualisiert. Besonderen Wert wird auf eine funktionierende Stellvertreterregelung gelegt, um die Terminerfüllungen bei Ausfall einer Person nicht zu gefährden. Der Jahresabschluss samt Lagebericht wird im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates behandelt, darüber hinaus wird er im Aufsichtsrat festgestellt. Er wird auf der elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes (EVI) veröffentlicht und zuletzt im Firmenbuch hinterlegt.
Information und Kommunikation
Der UGB-/BWG-Jahresabschluss wird standardisiert und nach den oben beschriebenen Kontrollmaßnahmen erstellt. Leitende Mitarbeiter:innen und der Finanzvorstand (CFO) unterziehen den zu veröffentlichenden Jahresabschluss vor Weiterleitung an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats einer abschließenden Würdigung. Unterjährig wird quartalsmäßig über das UGB-Ergebnis an den zuständigen Finanzvorstand (CFO) berichtet.
Das Berichtswesen erfolgt fast ausschließlich automatisiert über Vorsysteme und automatische Schnittstellen und garantiert aktuelle Daten für Controlling, (Segment-) Ergebnisrechnungen und andere Auswertungen. Die Informationen des Rechnungswesens basieren auf derselben Datenbasis und werden monatlich miteinander für das Berichtswesen abgestimmt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Rechnungswesen und Controlling werden fortwährend Soll-Ist-Vergleiche zur Kontrolle und Abstimmung durchgeführt.
Darüber hinaus befindet sich das Rechnungswesen bei Neueinführungen von Kernbankensystemen und Implementierungen von neuen Produkten im regelmäßigen Austausch mit den relevanten Fachabteilungen, um frühzeitig Auskunft hinsichtlich rechnungswesen-spezifischer Aspekte bzw. Implikationen bei Produktneueinführungen zu geben.
Überwachung
Zur Überwachung und gleichzeitig zur Unterstützung einer starken Governance und eines starken Risikomanagements wendet die Erste Group Bank AG das Drei-Linien-Modell an, um die Strukturen und Prozesse, die die Erreichung der Ziele ermöglichen, auf deren Wirksamkeit zu überprüfen.
Die erste Linie umfasst dabei die Fachbereiche, in der die Abteilungsleiter:innen für die Überwachung einschließlich interner Kontrollen ihrer Geschäftsfelder zuständig sind. Diese Linie ist in einem ständigen Dialog mit den Geschäftsfeldern und berichtet über geplante, tatsächliche und erwartete Ergebnisse im Zusammenhang mit den Zielen der Organisation sowie über Risiken.
Die Rolle der zweiten Linie wird durch themenspezifische Spezialbereiche abgedeckt und bietet zusätzlich Fachkenntnisse, Unterstützung, Überwachung und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement an. Diese Tätigkeiten werden in der Erste Group Bank AG unter anderem von den Bereichen Risikomanagement, BWG-Compliance, WAG-Compliance, Geldwäscheprävention, Group Data and Reporting Governance und Group Security wahrgenommen. Sie sollen vorallem die Fachbereiche bei den Kontrollschritten unterstützen, die tatsächlichen Kontrollen validieren, State-of-the-art-Praktiken in die Organisation einbringen und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement abdecken.
Die dritte Linie ist für die unabhängige und objektive Prüfungssicherheit und Beratung in Bezug auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der Governance und des Risikomanagements verantwortlich. Diese Aufgaben werden von der Internen Revision erfüllt, welche auf Basis der gesetzlich erforderlichen und der risikoorientiert geplanten Prüfungen entsprechend dem vom Vorstand genehmigten und an den Prüfungsausschuss berichteten jährlichen Prüfplan sämtliche Bereiche der Bank in angemessenen Zeitabständen zu prüfen und zu beurteilen hat. Ein Schwerpunkt der Prüfungshandlungen ist dabei die Überwachung der Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Die Interne Revision berichtet über ihre Feststellungen mehrmals jährlich an Vorstand und Prüfungsausschuss.
Die Interne Revision ist gemäß § 42 BWG eine dem Vorstand unmittelbar unterstehende Kontrolleinrichtung. Sie dient ausschließlich der laufenden und umfassenden Prüfung der Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäftes und des Bankbetriebes. Aufgabe der Internen Revision ist es daher, den Vorstand bei der Sicherung des Vermögens der Bank, der Förderung der wirtschaftlichen und betrieblichen Leistungsfähigkeit und damit in der Geschäfts- und Betriebspolitik zu unterstützen. Die Tätigkeit der Internen Revision orientiert sich insbesondere an der vorliegenden Geschäftsordnung, die unter der Verantwortung aller Vorstandsmitglieder ausgearbeitet und von diesen genehmigt und in Kraft gesetzt wurde. Die Geschäftsordnung wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft und gegebenenfalls adaptiert.
BESTAND SOWIE ERWERB UND VERÄUSSERUNG EIGENER ANTEILE
Die Darstellung eigener Anteile zum Handelstag folgt den Offenlegungserfordernissen gemäß AktG.
Eigene Aktien im Bestand
in StückDez 23Dez 22
Erste Group Bank AG7.762.984-650.932
Verbundene Unternehmen1.106.3291.568.971
davon verpfändet00
Zum 31. Dezember 2023 belief sich der Eigenbestand an Erste Group Bank AG Aktien auf 7.762.984 Stück, wobei 8.137.141 Stück aus dem Aktienrückkaufprogramm, welches am 16. August 2023 startete resultieren. Der verbleibende Shortstand an Erste Group Bank AG Aktien in Höhe von 374.157 Stück (Vorjahr: 650.932 Stück) ist durch Leihegeschäfte gedeckt.
Sowohl die Anschaffungskosten in Höhe von EUR 270.383.937,51 aus dem Ankauf eigener Aktien in den Long-Bestand im Rahmen des Aktienrückkaufprogrammes als auch die im Zuge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes (Gratisaktien) aus dem An- und Verkauf angefallenen Veräußerungsverluste in Höhe von EUR 790.610,56 (Vorjahr: 2.514 Tsd) wurden in den anderen Gewinnrücklagen als Abgang erfasst.
Kauf eigener Aktien
Erste Group Bank AGVerbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 Aktienan-zahl in StückAnteil am Grundkapital in EURKaufwert in EURErwerbsgrundAktienan-zahl in StückAnteil am Grundkapital in EURKaufwert in EURErwerbs-grund
Jänner86.636173.272,002.804.971,89Wertpapierhandel    
Februar125.326250.652,004.934.980,12Wertpapierhandel    
März591.4091.182.818,0018.230.636,56Wertpapierhandel245.000490.000,007.278.830,00Kernaktionärs-programm
April77.212154.424,002.487.795,23Wertpapierhandel    
Mai113.519227.038,003.609.626,65Wertpapierhandel    
 66.762133.524,002.091.988,11Mitarbeiterbeteilig-ungsprogramm    
Juni342.312684.624,0010.758.845,86Wertpapierhandel    
 899.7511.799.502,0028.268.253,71Mitarbeiterbeteilig-ungsprogramm    
Juli103.782207.564,003.500.900,30Wertpapierhandel    
August68.387136.774,002.282.508,67Wertpapierhandel    
 1.065.6982.131.396,0035.604.344,20Aktienrückkauf    
September395.915791.830,0013.087.624,69Wertpapierhandel    
 3.014.8126.029.624,0098.824.658,10Aktienrückkauf    
Oktober156.880313.760,005.107.389,51Wertpapierhandel    
 2.440.4904.880.980,0080.088.862,07Aktienrückkauf    
November102.977205.954,003.590.629,59Wertpapierhandel    
 1.297.4392.594.878,0044.419.137,84Aktienrückkauf    
Dezember242.607485.214,008.744.400,62Wertpapierhandel    
 318.702637.404,0011.446.935,30Aktienrückkauf    
Gesamt11.510.61623.021.232,00379.884.489,02 245.000490.000,007.278.830,00 
Zweck des Wertpapierhandels war „Market Making“ und die Absicherung von Positionen im österreichischen Börsenindex (ATX).
Ziel des Kernaktionärsprogrammes ist es die Konzernstruktur und die Kooperation mit den Sparkassen zu verstärken.
Hinsichtlich weiterer Details zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm verweisen wir auf Kapitel D Anteilsbasierte Vergütungen und zum Aktienrückkaufprogramm auf Kapitel C Punkt 47.
Verkauf eigener Aktien
Erste Group Bank AGVerbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 Aktienanzahl in StückAnteil am Grundkapital in EURVeräußerungswert in EURAktienanzahl in StückAnteil am Grundkapital in EURVeräußerungswert in EUR
Jänner149.140298.280,004.883.436,73   
Februar185.635371.270,007.186.728,11   
März303.063606.126,009.450.303,30406.640813.280,0012.276.462,00
April67.669135.338,002.161.563,66   
Mai232.737465.474,007.396.720,78   
Juni1.258.7922.517.584,0039.050.489,10501.0021.002.004,0015.000.000,00
Juli90.695181.390,003.025.925,53   
August44.10888.216,001.487.328,72   
September391.572783.144,0012.752.285,06   
Oktober128.672257.344,004.245.198,37   
November146.544293.088,005.188.447,16   
Dezember98.073196.146,003.484.028,49   
Gesamt3.096.7006.193.400,00100.312.455,01907.6421.815.284,0027.276.462,00
Von den in der obigen Tabelle ausgewiesenen 406.640 Stück Aktien, welche im März 2023 von verbundenen Unternehmen verkauft wurden, waren 200.000 Stück per 31. Dezember 2022 verliehen und sind nicht im Gesamtbestand per 31. Dezember 2022 angeführt.
KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE UND DAMIT VERBUNDENE VEREINBARUNGEN
Die gesetzlich normierten Angabeverpflichtungen des § 243a (1) UGB werden wie folgt erfüllt:
Kapitalzusammensetzung und Aktiengattung (Z1)
Das gezeichnete Kapital bestand ausschließlich aus 429.800.000 auf Inhaber:innen lautende Stückaktien und betrug zum 31. Dezember 2023 EUR 859.600.000,00 (Vorjahr: EUR 859.600 Tsd). Darüber hinaus insbesondere zum Aktienrückkaufprogramm welches am 16. August 2023 startete wird auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang dieses Jahresabschlusses auf Kapitel C Punkt 20 bzw. Punkt 47 und für Angaben zum Haftungsverbund auf das Kapitel A Allgemeine Angaben verwiesen.
Beschränkungen von Stimmrechten und der Übertragung von Aktien (Z2)
Die Satzung enthält keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.
In mehreren Syndikatsverträgen vereinbarte die ERSTE Stiftung - welche zum 31. Dezember 2023 gemeinsam mit ihren Syndikatspartner:innen 24,11% (Vorjahr: 24,16%) hält - mit ihren Syndikatspartner:innen wie folgt: Im Falle von Aufsichtsratsbestellungen sind die Syndikatspartner:innen verpflichtet so zu stimmen, wie die ERSTE Stiftung es verlangt. Die Syndikatspartner:innen können Aktien nur nach einem vordefinierten Verkaufsverfahren veräußern und im Rahmen von jährlich von der ERSTE Stiftung verteilten Quoten erwerben (insgesamt maximal 3% innerhalb eines Kalenderjahres), so soll ein ungewolltes übernahmerechtliches Creeping-in verhindert werden. Darüber hinaus haben sich die Syndikatspartner:innen verpflichtet, selbst kein feindliches Übernahmeangebot zu stellen, nicht bei einem feindlichen Übernahmeangebot teilzunehmen oder in einer sonstigen Weise mit feindlichen Bieter:innen gemeinsam vorzugehen.
Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital von zumindest 10% (Z3)
Außer der oben genannten ERSTE Stiftung sind dem Vorstand keine weiteren direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die zumindest 10% betragen. Darüber hinaus wird auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang dieses Jahresabschlusses Kapitel A bzw. Kapitel C Punkt 22 verwiesen.
Aktieninhaber:innen mit besonderen Kontrollrechten (Z4)
Es gibt keine Inhaber:innen von Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
Stimmrechtskontrolle bei Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer:innen (Z5)
Die Stimmrechte der von der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung für die Arbeitnehmer:innen der an Mitarbeiteraktienprogrammen teilnehmenden Arbeitgebergesellschaften gemäß § 4d (5) Z 1 Einkommenssteuergesetz (EStG) treuhändig oder mittels Stimmrechtsvollmacht gehaltenen Aktien werden durch den Stiftungsvorstand der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung ausgeübt. Die Mitglieder des Stiftungsvorstands werden vom Stiftungsbeirat per Beschluss mit einfacher Mehrheit bestellt und abberufen, wobei Entsendungsrechte der Erste Group Bank AG sowie der bestehenden gesetzlichen Arbeitnehmer:innenvertretungen der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG verpflichtend zu berücksichtigen sind. Ein weiteres Mitglied des Stiftungsvorstands, welches vom Stiftungsbeirat bestellt wird, hat entweder ein ehemaliges Mitglied des Vorstands oder eine ehemalige (freie) Arbeitnehmer:in einer Arbeitgebergesellschaft gemäß § 4d (5) Z 1 EStG zu sein. Der Stiftungsbeirat besteht aus bis zu fünf Mitgliedern.
Besonderheiten hinsichtlich Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands bzw des Aufsichtsrats / Änderung der Satzung der Gesellschaft (Z6)
Dies betrifft:
Punkt 15.1 der Satzung, wonach der ERSTE Stiftung das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der von der Hauptversammlung zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats eingeräumt wird, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet,
Punkt 15.4 der Satzung, wonach für den Widerruf von Aufsichtsratsmitgliedern eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen gültigen Stimmen und eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich sind, sowie
Punkt 19.9 der Satzung, wonach Satzungsänderungen, sofern dadurch nicht der Gegenstand des Unternehmens geändert wird, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals von der Hauptversammlung beschlossen werden. Satzungsbestimmungen, die für Beschlüsse erhöhte Mehrheiten vorsehen, können selbst nur mit denselben erhöhten Mehrheiten geändert werden. Weiters kann Punkt 19.9. der Satzung nur mit einer Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen und mit einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals geändert werden.
Besondere Befugnisse des Vorstandes Aktien auszugeben oder zurückzukaufen (Z7)
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 12.5.2023 ist:
der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien gemäß § 65 (1) Z 7 Aktiengesetz (AktG) zum Zweck des Wertpapierhandels im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben, wobei der Handelsbestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien 5% des Grundkapitals am Ende jeden Tages nicht übersteigen darf. Der Gegenwert darf die Hälfte des Schlusskurses an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb nicht unterschreiten und den Schlusskurs an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb um nicht mehr als 20% überschreiten. Diese Ermächtigung gilt für 30 Monate, somit bis zum 12. November 2025.
der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 8 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 12. November 2025, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft zu einem niedrigsten Gegenwert von zwei Euro je Aktie und einem höchsten Gegenwert von nicht mehr als 50% über dem nach Handelsvolumina gewichteten durchschnittlichen Wiener Börsenkurs der letzten 20 Börsetage vor dem jeweiligen Erwerb der Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben; im Falle eines öffentlichen Angebots ist der Stichtag für das Ende des Durchrechnungszeitraums der Tag, an dem die Absicht bekannt gemacht wird, ein öffentliches Angebot zu stellen 5 (2) und (3) ÜbG). Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands und mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot oder auf eine sonstige gesetzlich zulässige, zweckmäßige Art, insbesondere auch außerbörslich und/oder von einzelnen Aktionären und unter Ausschluss des
quotenmäßigen Andienungsrechts erfolgen (umgekehrtes Bezugsrecht). Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, mit ihr verbundene Unternehmen 189a Z 8 UGB) oder für deren Rechnung durch Dritte ausgeübt werden. Der Vorstand ist für die Dauer von 5 Jahren ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 12. Mai 2028, gemäß § 65 (1b) ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu veräußern oder zu verwenden, die Veräußerungsbedingungen festzusetzen und über den Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu beschließen. Diese Ermächtigungen umfassen die Veräußerung eigener Aktien insbesondere zu den folgenden Zwecken: (i) um die Aktien gegen eine nicht in Barleistung bestehende Gegenleistung veräußern zu können, sofern dies zum Zweck des (auch mittelbaren) Erwerbs von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben, Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- und Ausland dient, (ii) um Aktien an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens 189a Z 8 UGB) oder eines sonstigen Unternehmens im Sinne von § 4d (5) Z 1 EStG, sowie an die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung und deren Begünstigte unentgeltlich oder verbilligt zu übertragen; und (iii) um die eigenen Aktien unter teilweisem oder vollständigem Ausschluss des Bezugsrechts auf jede gesetzlich zulässige Art, auch außerbörslich, wieder zu veräußern. Die Ermächtigungen dieses Beschlusses können einmal oder mehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutzt werden
der Vorstand ermächtigt, ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien einzuziehen.
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 19.5.2021 war:
der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 4 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. November 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft auch unter wiederholter Ausnutzung der 10%-Grenze sowohl über die Börse als auch außerbörslich auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionär:innen zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Abgabe von Aktien an die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung, an deren Begünstigte, an Arbeitnehmer:innen, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Erste Group Bank AG oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens oder eines sonstigen Unternehmens im Sinne von § 4d (5) Z 1 EStG zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Gegenwert je Aktie darf die Untergrenze von zwei Euro nicht unterschreiten und die Obergrenze von 120 Euro nicht überschreiten.
Sämtliche Erwerbe und Veräußerungen erfolgten im Rahmen der Genehmigungen der Hauptversammlung.
Gemäß Punkt 8.3 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, bis 18. Mai 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen (einschließlich bedingter Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG), welche das Bezugs- oder das Umtauschrecht auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft einräumen, jeweils unter Wahrung oder unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre, zu begeben. Die Ausgabebedingungen können zusätzlich oder anstelle eines Bezugs- oder Umtauschrechts auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt begründen. Die Begebung von Wandelschuldverschreibungen darf höchstens in jenem Umfang erfolgen, der eine Befriedigung geltend gemachter Umtausch- oder Bezugsrechte und, im Falle einer in den Ausgabebedingungen festgelegten Wandlungspflicht, die Erfüllung der entsprechenden Wandlungspflichten aus der bedingten Kapitalerhöhung gewährleistet. Für die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen mit Bezugsrechtsausschluss gilt Punkt 5.3 der Satzung. Ausgabebetrag, Ausgabebedingungen und der Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.
Bedeutende Vereinbarungen die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft wirksam werden, sich ändern oder enden, sowie ihre Wirkungen (Z8)
VERTRÄGE ZUM HAFTUNGSVERBUND
Der Vertrag des Haftungsverbundes/IPS sieht die Möglichkeit einer vorzeitigen Auflösung aus wichtigem Grund vor. Ein wichtiger Grund, der jeweils die anderen Vertragsteile zur Auflösung berechtigt, liegt insbesondere vor, wenn
_ein Vertragsteil die ihn nach der vorliegenden Vereinbarung treffenden Pflichten gröblich verletzt;
_sich die Beteiligungsverhältnisse an einem Vertragsteil so verändern, insbesondere durch Übertragung oder durch Kapitalerhöhung, dass ein oder mehrere dem Sparkassensektor nicht angehörende Dritte direkt und/oder indirekt sowie unmittelbar und/oder mittelbar die Kapital- und/oder Stimmrechtsmehrheit erhält/erhalten oder wenn
_ein Vertragsteil aus dem Sparkassensektor, gleichgültig aus welchem Grund, ausscheidet.
Der Haftungsverbund-/IPS-Vertrag endet, sofern und sobald eine dem Sektorverbund des Sparkassensektors nicht angehörende Dritte mehr als 25% der Stimmrechte oder des Kapitals der Erste Group Bank AG auf welche Art und Weise immer erwirbt und eine teilnehmende Sparkasse ihr Ausscheiden aus dem Haftungsverbund der Haftungsgesellschaft und der Erste Group Bank AG eingeschrieben und innerhalb von 12 Wochen ab dem Kontrollwechsel bekannt gibt.
DIRECTORS & OFFICERS-VERSICHERUNG
Im Falle, dass es während der Geltungsdauer der Polizze zu irgendeiner/m der folgenden Transaktionen oder Vorgänge (jeweils eine "Veränderung der Kontrollrechte“) hinsichtlich des Versicherungsnehmers kommt:
der Versicherungsnehmer durch Fusion oder Verschmelzung nicht mehr weiterbesteht, es sei denn, dass die Fusion oder Verschmelzung zwischen zwei Versicherungsnehmern stattfindet oder
eine andere Gesellschaft, Person oder konzertiert handelnde Gruppe von Gesellschaften und/oder Personen, die nicht Versicherungsnehmer sind, mehr als 50% der im Umlauf befindlichen Anteile des Versicherungsnehmers oder mehr als 50% der Stimmrechte erwirbt (daraus resultiert das Recht über die Kontrolle der Stimmrechte in Bezug auf Anteile, sowie das Recht auf die Wahl der Vorstandsmitglieder des Versicherungsnehmers),
dann bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze hinsichtlich Ansprüchen aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die vor dem Inkrafttreten dieser Veränderung der Kontrollrechte verübt oder angeblich verübt wurden, voll bestehen und wirksam. Kein Versicherungsschutz besteht jedoch hinsichtlich der Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach diesem Zeitpunkt verübt oder angeblich verübt wurden (es sei denn der Versicherungsnehmer und der Versicherer kommen anderweitig überein). Die Prämie als Gegenleistung für diese Deckung wird als vollständig verdient angesehen.
Im Falle, dass während der Geltungsdauer der Polizze eine Tochtergesellschaft aufhört eine Tochtergesellschaft zu sein, bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze hinsichtlich derselben bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze oder (gegebenenfalls) des Nachhaftungszeitraums weiter voll bestehen und wirksam, jedoch nur bezüglich solcher Ansprüche, die gegen einen Versicherten aufgrund von diesem während der Existenz dieser Gesellschaft als Tochtergesellschaft verübter oder angeblich verübter unrechtmäßiger Handlungen geltend gemacht werden. Kein Versicherungsschutz besteht hinsichtlich gegen einen Versicherten erhobener Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach dem Wegfall dieser Gesellschaft verübt oder angeblich verübt wurden.
KOOPERATION ZWISCHEN ERSTE GROUP BANK AG UND VIENNA INSURANCE GROUP (VIG)
Die Erste Group Bank AG und die Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe (VIG) sind Vertragspartner eines Generalvertriebsvertrages, welcher die Vertriebskooperation in Bezug auf Bank- und Versicherungsprodukte zwischen der Erste Group Bank AG und der VIG in Österreich und CEE regelt. Der ursprünglich im Jahr 2008 abgeschlossene Generalvertriebsvertrag (zwischen Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG und Vienna Insurance Group der WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG) wurde im Jahr 2018 erneuert und bis Ende 2033 verlängert. Das Ziel dieser Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages bestand insbesondere darin, den Generalvertriebsvertrag an vorgenommene Unternehmensumstrukturierungen der Vertragspartner anzupassen, einige kommerzielle Parameter zu adaptieren und den Vertrag an die jüngsten Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im regulatorischen Bereich anzupassen. Bereits in der ursprünglichen Vereinbarung wurde festgelegt, dass beide Vertragspartner das Recht haben, die Vereinbarung zu kündigen, wenn bei einer der beiden Vertragspartner ein Kontrollwechsel stattfindet. Im Falle eines Kontrollwechsels bei der Erste Group Bank AG hat die VIG das Recht, die Generalvertriebsvereinbarung zu kündigen. Falls es zu einem Kontrollwechsel bei der VIG kommt, hat die Erste Group Bank AG das reziproke Recht. Ein Kontrollwechsel in Bezug auf die Erste Group Bank AG liegt dann vor, wenn ein Aktionär/Dritter, der bisher weniger als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group Bank AG hält, erstmals mehr als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group Bank AG hält. Von dieser Regelung ausgenommen sind Anteilserwerbe der Aktionäre/Erwerber DIE ERSTE oesterreichische Spar-Casse Privatstiftung und/oder die österreichischen Sparkassen. In Bezug auf die VIG gilt die vorgenannte Regelung sinngemäß ausgenommen sind Anteilserwerbe durch den Aktionär Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group.
Abgesehen von dieser Beendigungsmöglichkeit haben die Vertragspartner in der Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages vereinbart, dass für den Fall, dass sich geänderte gesetzliche oder sonstige regulatorische Vorgaben wesentlich auf die zwischen den Vertragspartnern in den jeweiligen sogenannten Ländervertriebsverträgen festgelegten Geschäftsmodelle auswirken, eine Beendigung der jeweils betroffenen Ländervertriebsverträge aus wichtigem Grund möglich ist, sofern das Vorliegen eines solchen wichtigen Grundes von einem nach den Regelungen im Generalvertriebsvertrag eingerichteten Schiedsgerichtes bestätigt wird.
Die Erste Group Bank AG und die VIG sind weiters Vertragspartner einer Vermögensverwaltungsvereinbarung (Asset-Management-Vereinbarung), gemäß derer die Erste Group Bank AG die Verwaltung bestimmter Teile der Wertpapierveranlagungen der VIG und ihrer Konzerngesellschaften übernimmt. Im Falle eines Kontrollwechsels (wie oben definiert), hat jeder Vertragspartner das Recht diese Vereinbarung zu kündigen. Die Vermögensverwaltungsvereinbarung wurde gleichzeitig mit der Erneuerung und Verlängerung des oben beschriebenen Vertrags erneuert und wurde bis 2033 verlängert.
Entschädigungsvereinbarungen (Z9)
Für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Erste Group Bank AG und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder:innen oder Arbeitnehmer:innen .
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Die nichtfinanzielle Berichterstattung gemäß §243b UGB für die Erste Group Bank AG wird zusammen mit dem gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht der Gruppe im Geschäftsbericht der Erste Group veröffentlicht. Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird im Geschäftsbericht auf der Homepage unter www.erstegroup.com/ir offengelegt.
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Für Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ende des Geschäftsjahrs eingetreten sind, verweisen wir auf die Angaben im Anhang dieses Jahresabschlusses Kapitel C Punkt 47.
GLOSSAR
Betriebsaufwendungen
Summe aus Personalaufwand, Sachaufwand, Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
Betriebsergebnis
Betriebserträge abzüglich Betriebsaufwendungen.
Betriebserträge
Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen, Ergebnis aus Finanzgeschäften und sonstigen betrieblichen Erträgen.
CEE (Central and Eastern Europe)
Auch im Deutschen übliche englische Abkürzung für den Wirtschaftsraum Zentral- und Osteuropa. Umfasst die neuen EU-Mitgliedsländer der Erweiterungsrunden 2004 und 2007 sowie die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und der Sowjetunion sowie Albanien.
Eigenkapitalverzinsung, bereinigt um immaterielle Vermögenswerte (ROTE, Return on Tangible Equity)
Ergibt sich aus dem Jahresüberschuss vor Rücklagendotierung dividiert durch das um immaterielle Vermögenswerte bereinigte durchschnittliche Eigenkapital. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Erste Group Bank AG
Erste Group Bank AG als Einzelgesellschaft.
Erste Group
Erste Group Konzern.
Forbearance
Zugeständnisse an den Schuldner aufgrund finanzieller Schwierigkeiten.
Gesamtkapitalquote
Ergibt sich aus den gesamten anrechenbaren Eigenmittel gemäß Artikel 72 CRR ausgedrückt in % des Gesamtrisikobetrages gemäß Artikel 92 (3) CRR.
Gesamtkapitalrentabilität
Ergibt sich aus dem Jahresüberschuss vor Rücklagendotierung dividiert durch die durchschnittliche Bilanzsumme (Durchschnitt der letzten 5 Quartalsstichtage).
Harte Kernkapitalquote
Ergibt sich aus dem harten Kernkapital (CET1) gemäß Artikel 50 CRR ausgedrückt in % des Gesamtrisikobetrages gemäß Artikel 92 (3) CRR.
Kernkapitalquote
Ergibt sich aus dem Kernkapital gemäß Artikel 25 CRR in % des Gesamtrisikobetrages gemäß Artikel 92 (3) CRR.
Kosten-Ertrags-Relation
Auch als Cost/Income Ratio bezeichnet. Betriebsaufwendungen in % der Betriebserträge.
Risk Appetite Statement (RAS)
Der RAS ist eine strategische Erklärung, die das maximale Risiko bezeichnet, welches ein Unternehmen bereit ist für die Erreichung ihrer Unternehmensziele einzugehen.
Wien, 29. Februar 2024
Der Vorstand
Willibald Cernko e.h.
Vorsitzender
Ingo Bleier e.h.Stefan Dörfler e.h.
MitgliedMitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h.David O`Mahony e.h.MitgliedMitglied
Maurizio Poletto e.h.
Mitglied
V. Bestätigungsvermerk
BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS
PRÜFUNGSURTEIL
Die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes und die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, im Folgenden auch „wir“ genannt haben den Jahresabschluss der Erste Group Bank AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
 
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2023 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.
Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen bank- und unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Sachverhalt
Prüferisches Vorgehen
Verweis auf weitergehende Informationen
Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden (erwartete Kreditverluste)
SACHVERHALT
Wertminderungen von Krediten und Darlehen stellen die beste Schätzung des Managements hinsichtlich der erwarteten Verluste aus dem Kreditportfolio zum Abschlussstichtag dar. Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB.
Für Kredite und Darlehen an Kunden in Höhe von EUR 22,1 Mrd. hat die Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2023 Risikovorsorgen in Höhe von EUR 0,2 Mrd. zur Abdeckung von Wertminderungen gebildet. Die Bestimmung der Höhe der Risikovorsorgen unterliegt aufgrund der einfließenden Annahmen und zu treffenden Einschätzungen einem erheblichen Ermessensspielraum des Managements.
Die Erste Group Bank AG hat zur Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten interne Richtlinien und spezifische Prozesse implementiert. Diese hängen maßgeblich von quantitativen und qualitativen Kriterien ab und erfordern Einschätzungen und Ermessensausübungen des Managements.
Zur Bestimmung der Höhe der Wertminderungen werden gemäß IFRS 9 szenariobasierte Discounted-Cashflow-Methoden angewandt.
     
Kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für nicht ausgefallene Kredite werden Wertminderungen kollektiv ermittelt und entsprechen, sofern keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos eingetreten ist, den erwarteten Kreditverlusten bei Ausfall innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos von nicht ausgefallenen Krediten werden Wertminderungen in Höhe des erwarteten Verlusts über die Restlaufzeit dieser ermittelt. Ebenso werden erwartete Verluste über die Restlaufzeit für jene nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen ermittelt, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung (2018) wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko zum Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte.
Für ausgefallene Kredite und Darlehen mit vergleichbarem Risikoprofil, die für sich genommen nicht als signifikant zu betrachten sind, werden die erwarteten Kreditverluste ebenfalls kollektiv ermittelt.
Im Rahmen der kollektiven Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten werden Ausfallswahrscheinlichkeiten, zukunftsgerichtete Informationen und Parameter, auf Basis derer die erwarteten Cashflows sowie die erwarteten Erlöse aus Sicherheiten geschätzt werden, berücksichtigt. Diese Schätzungen werden mit Hilfe statistischer Modelle vorgenommen.
Nicht kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für ausgefallene Kredite und Darlehen, die auf Kreditnehmerebene als signifikant zu betrachten sind, werden erwartete Kreditverluste in einer Einzelfallbetrachtung ermittelt. Diese Wertminderungen werden unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien, der erwarteten Cashflows sowie der erwarteten Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten bestimmt.
Die Modelle, die zur Ermittlung von Wertminderungen entwickelt und implementiert wurden, sind spezifisch für die einzelnen Kreditportfolios. Sowohl für Produkte als auch für das wirtschaftliche Umfeld werden länderspezifische und zukunftsgerichtete Merkmale verwendet, die für die jeweilige Verlustschätzung relevant sind, was zu einer erhöhten Komplexität der Modelle und Inputfaktoren führt. Die der Schätzung von Wertminderungen von Krediten und Darlehen, insbesondere der Berücksichtigung zukünftiger wirtschaftlicher Verhältnisse, inhärenten Unsicherheiten sind auch 2023 durch die geopolitische und wirtschaftliche Situation erhöht.
Die Erste Group Bank AG hat diesem Umstand auf zwei Ebenen Rechnung getragen:
Es wurden auf der Grundlage expertenbasierter Kriterienkataloge Kundengruppen identifiziert, die von den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen potenziell besonders betroffen sind. Für diese Kundengruppen wird untersucht, ob es zu einer kollektiven signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist, die am einzelnen Finanzinstrument noch nicht feststellbar ist (kollektive Stufenzuteilung).
Details zur Methodik werden im Anhang im Unterpunkt „Wertminderungen für Ausfallrisiken“ dargestellt.
Aufgrund
des großen Ermessensspielraums des Managements in der Ausgestaltung der kollektiven Stufenzuteilung,
der hohen Unsicherheiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die mit einem hohen Maß an prüferischem Ermessen einhergehen,
der Komplexität der Modelle und interdependenten Annahmen und des damit verbundenen Prüfungsaufwands und
des Volumens der Risikovorsorgen
haben wir diesen Bereich als wesentlichen Prüfungssachverhalt identifiziert.
PRÜFERISCHES VORGEHEN
Um die Angemessenheit der Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden zu beurteilen, haben wir
unser Verständnis der von der Erste Group Bank AG angewandten Berechnungsmethodik für erwartete Kreditverluste auf der Grundlage von Richtlinien, Dokumentationen und Interviews aktualisiert und die Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS 9 überprüft. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Anpassungen von Methoden und Prozessen, die angewendet wurden, um die erhöhten Unsicherheiten im gegenwärtigen und zukünftigen Umfeld in den erwarteten Kreditverlusten zu erfassen.
die Kontrollaktivitäten im Kreditrisikomanagement und in den Kreditgeschäftsprozessen evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet, insbesondere hinsichtlich der Kreditgenehmigung, der laufenden Überwachung und des Frühwarnungssystems sowie der Prozesse rund um die Früherkennung von Ausfällen, sowie die Beurteilung, dass eine Rückzahlung als unwahrscheinlich erachtet wird („unlikely to pay“, UTP), erhoben und kritisch gewürdigt.
im Bereich der Ratingmodelle und Sicherheitenbewertung Kontrollaktivitäten evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet.
die Modell-Governance sowie Validierungsprozesse evaluiert und jene Informationen kritisch gewürdigt, die an das Management berichtet wurden. Wir haben mithilfe unserer Experten die Ergebnisse von Backtesting und Modellvalidierungen überprüft.
die Angemessenheit von Kreditrisiko-Parametern und -Modellen unter Berücksichtigung der möglichen Strukturbrüche in den beobachtbaren Daten untersucht und kritisch gewürdigt und die Plausibilität von Erwartungen und Schätzungen, die aufgrund solcher Verzerrungen vorgenommen wurden, um signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos einzelner Kunden oder von Kundengruppen zu identifizieren, beurteilt.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Stufenzuteilung gemäß den relevanten Richtlinien getestet.
Sensitivitäten und Auswirkungen der IFRS 9-spezifischen Modellaspekte analysiert.
evaluiert, ob Schlüsselkomponenten der Berechnung der erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss-Berechnung) korrekt in die Modelle einbezogen werden, indem wir Walkthroughs durchgeführt und Steuerungstabellen überprüft haben.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Expected Credit Loss-Berechnung getestet.
die Angemessenheit und Plausibilität zukunftsgerichteter Informationen beurteilt, die in die Schätzungen einfließen. Dabei haben wir insbesondere die zugrunde gelegten makroökonomischen Prognosen mit externen Informationsquellen verglichen und die Szenariengewichtung kritisch gewürdigt.
anhand von Stichproben getestet, ob Verlustereignisse gemäß den internen Richtlinien identifiziert wurden, und beurteilt, ob Ereignisse eingetreten sind, welche die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers in Bezug auf die Kreditforderung erheblich beeinflussen. Außerdem haben wir anhand von Stichproben die Angemessenheit der Risikovorsorgen geprüft und die unterstellten Szenarien sowie die geschätzten erwarteten Cashflows beurteilt.
VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN
Zu weiteren Details über die Bestimmung von erwarteten Kreditverlusten sowie über die Ausgestaltung der dafür eingesetzten Modelle verweisen wir auf die Ausführungen des Managements im Anhang unter Punkt B. Unterkapitel „Wertminderungen für Ausfallrisiken“.
SONSTIGE INFORMATIONEN
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Den Corporate Governance-Bericht gemäß § 243c UGB sowie den nichtfinanziellen Bericht gemäß § 243b UGB haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erhalten, die übrigen Teile des Geschäftsberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und sofern einschlägig damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichtes durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Gemäß §§ 23 und 24 SpG ist die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes der gesetzliche Abschlussprüfer der Erste Group Bank AG, Wien.
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, wurde, in Anwendung von § 1 Abs. 1 der Prüfordnung für Sparkassen, Anlage zu § 24 SpG, von der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. In der Hauptversammlung am 12.°Mai2023 wurde die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2024 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH ist seit dem Geschäftsjahr 2017 ununterbrochen zusätzlicher Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages sind Herr MMag. Herwig Hierzer, MBA, Wirtschaftsprüfer, (Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes) und Frau Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann, Wirtschaftsprüfer, (PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien) verantwortlich.
Wien, 29. Februar 2024
Sparkassen-Prüfungsverband
Prüfungsstelle
(Bankprüfer)
MMag. Herwig Hierzer, MBADr. Gregor Seisser, CFA
Wirschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
VI. Erklärung aller gesetzlicher Vertreter
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wien, 29. Februar 2024
Der Vorstand
Willibald Cernko e.h.
Vorsitzender
Ingo Bleier e.h.Stefan Dörfler e.h.MitgliedMitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h.David O`Mahony e.h.MitgliedMitglied
Maurizio Poletto e.h.
Mitglied