PQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31PQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31PQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31PQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31PQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ext:EgbKapitalrucklagePQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:ReserveOfCashFlowHedgesMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ext:EgbKapitalrucklagePQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfCashFlowHedgesMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-01-012022-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ext:EgbKapitalrucklagePQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:ReserveOfCashFlowHedgesMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberPQOH26KWDF7CG10L67922022-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ext:EgbKapitalrucklagePQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:ReserveOfCashFlowHedgesMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922020-12-31PQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ext:EgbKapitalrucklagePQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfCashFlowHedgesMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberPQOH26KWDF7CG10L67922021-01-012021-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberxbrli:sharesiso4217:EURxbrli:sharesiso4217:EUR
Erste Group
Jahresfinanzbericht 2022
2
GEPRÜFTE FINANZIELLE BERICHTERSTATTUNG
28. Februar 2023
Bestätigungsvermerk
Konzernlagebericht
Konzernabschluss
Jahresabschluss
3
BERICHT DER ABSCHLUSSPRÜFER
BESTÄTIGUNGSVERMERK
BERICHT ZUR PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES
Prüfungsurteil
Die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes und die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, im Folgenden auch „wir“ genannt haben den Konzernabschluss der Erste Group Bank AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang (Notes) zum Konzernabschluss der Erste Group Bank AG, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 59a BWG i. V. m. § 64 BWG und § 245a UGB.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden „EU-VO“) und mit den in Österreich geltenden Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.
Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen bank- und unternehmensrechtlichen sowie berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise zum Datum dieses Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
_Sachverhalt
_Prüferisches Vorgehen
_Verweis auf weitergehende Informationen
Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden (erwartete Kreditverluste)
Sachverhalt
Wertminderungen von Krediten und Darlehen stellen die beste Schätzung des Managements hinsichtlich der erwarteten Verluste aus dem Kreditportfolio zum Abschlussstichtag dar. Für Kredite und Darlehen an Kunden in Höhe von EUR 198 Mrd, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, hat die Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022 Risikovorsorgen in Höhe von EUR 3,8 Mrd. zur Abdeckung von Wertminderungen gebildet. Die Bestimmung der Höhe der Risikovorsorgen unterliegt aufgrund der einfließenden Annahmen und zu treffenden Einschätzungen erheblichem Ermessenspielraum des Managements.
Die Erste Group Bank AG hat zur Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten interne Richtlinien und spezifische Prozesse implementiert. Diese hängen maßgeblich von quantitativen und qualitativen Kriterien ab und erfordern Einschätzungen und Ermessensausübungen des Managements.
Zur Bestimmung der Höhe der Wertminderungen werden gemäß IFRS 9 szenariobasierte Discounted-Cashflow-Methoden angewandt:
Kollektiv ermittelte Wertminderungen
_Für nicht ausgefallene Kredite werden Wertminderungen kollektiv ermittelt und entsprechen, sofern keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos eingetreten ist, den erwarteten Kreditverlusten bei Ausfall innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos von nicht ausgefallenen Krediten werden Wertminderungen in Höhe des erwarteten Verlusts über die Restlaufzeit dieser ermittelt. Ebenso werden erwartete Verluste über die Restlaufzeit für jene nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen
4
ermittelt, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung (2018) wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko zum Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte.
_Für ausgefallene Kredite und Darlehen mit vergleichbarem Risikoprofil, die für sich genommen nicht als signifikant zu betrachten sind, werden die erwarteten Kreditverluste ebenfalls kollektiv ermittelt.
_Im Rahmen der kollektiven Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten werden Ausfallswahrscheinlichkeiten, zukunftsgerichtete Informationen und Parameter, auf Basis derer die erwarteten Cashflows sowie die erwarteten Erlöse aus Sicherheiten geschätzt werden, berücksichtigt. Diese Schätzungen werden mit Hilfe statistischer Modelle vorgenommen.
Nicht kollektiv ermittelte Wertminderungen
_Für ausgefallene Kredite und Darlehen, die auf Kreditnehmerebene als signifikant zu betrachten sind, werden erwartete Kreditverluste in einer Einzelfallbetrachtung ermittelt. Diese Wertminderungen werden unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien, der erwarteten Cashflows sowie der erwarteten Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten bestimmt.
Die Modelle, die zur Ermittlung von Wertminderungen entwickelt und implementiert wurden, sind spezifisch für die einzelnen Kreditportfolios. Sowohl für Produkte als auch für das wirtschaftliche Umfeld werden länderspezifische und zukunftsgerichtete Merkmale verwendet, die für die jeweilige Verlustschätzung relevant sind, was zu einer erhöhten Komplexität der Modelle und Inputfaktoren führt. Die der Schätzung von Wertminderungen von Krediten und Darlehen, insbesondere der Berücksichtigung zukünftiger wirtschaftlicher Verhältnisse, inhärenten Unsicherheiten haben sich durch die geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2022 deutlich erhöht. Bis zum Ende des Geschäftsjahres spiegeln sich Auswirkungen dieser Entwicklungen nicht im erwartbaren Maße in den Modellergebnissen wider.
Die Erste Group Bank AG hat dem auf zwei Ebenen Rechnung getragen:
_Zum einen wurden auf der Grundlage expertenbasierter Kriterienkataloge Kundengruppen identifiziert, die von den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen potentiell besonders betroffen sind. Für diese Kundengruppen wird untersucht, ob es zu einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist (Overlays). Details zur Methodik der eingesetzten Overlays werden in der Note 40 dargestellt.
_Bei den in die Modellierung der erwarteten Kreditverluste einbezogenen zukunftsgerichteten Informationen trägt die Erste Group Bank AG, wie in Note 40 weiter ausgeführt, der erhöhten Unsicherheit über die zukünftigen volkswirtschaftlichen Entwicklungen durch Anpassungen der makroökonomischen Annahmen und eine hohe Gewichtung des verwendeten Downside-Szenario Rechnung.
Aufgrund
_des großen Ermessenspielraums des Managements in der Ausgestaltung der Overlays und der Festlegung und Gewichtung makroökonomischer Zukunftsszenarien,
_der hohen Unsicherheiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die mit einem hohen Maß an prüferischem Ermessen einhergehen,
_der Komplexität der Modelle und interdependenten Annahmen und des damit verbundenen Prüfungsaufwands und
_des Volumens der Risikovorsorgen
haben wir diesen Bereich als wesentlichen Prüfungssachverhalt identifiziert.
Prüferisches Vorgehen
Um die Angemessenheit der Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden zu beurteilen, haben wir
_unser Verständnis der von der Erste Group Bank AG angewandten Berechnungsmethodik für erwartete Kreditverluste auf der Grundlage von Richtlinien, Dokumentationen und Interviews aktualisiert und die Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS 9 überprüft. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Anpassungen von Methoden und Prozessen, die angewendet wurden, um die erhöhten Unsicherheiten im gegenwärtigen und zukünftigen Umfeld in den erwarteten Kreditverlusten zu erfassen.
_die Kontrollaktivitäten im Kreditrisikomanagement und in den Kreditgeschäftsprozessen evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet, insbesondere hinsichtlich der Kreditgenehmigung, der laufenden Überwachung und des Frühwarnungssystems, sowie der Prozesse rund um die Früherkennung von Ausfällen sowie die Beurteilung, dass eine Rückzahlung als unwahrscheinlich erachtet wird, („unlikely to pay“, UTP) erhoben und kritisch gewürdigt.
_im Bereich der Ratingmodelle und Sicherheitenbewertung Kontrollaktivitäten evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet.
_die Modell-Governance sowie Validierungsprozesse evaluiert und jene Informationen kritisch gewürdigt, die an das Management berichtet wurden. Wir haben mithilfe unserer Experten die Ergebnisse von Backtesting und Modellvalidierungen überprüft.
_die Angemessenheit von Kreditrisiko-Parametern und -Modellen unter Berücksichtigung der möglichen Strukturbrüche in den beobachtbaren Daten untersucht und kritisch gewürdigt und die Plausibilität von Erwartungen und Schätzungen, die aufgrund solcher Verzerrungen vorgenommen wurden, um signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos einzelner Kunden oder von Kundengruppen zu identifizieren, beurteilt.
_für ausgewählte Portfolien die korrekte Stufenzuteilung gemäß den relevanten Richtlinien getestet.
_Sensitivitäten und Auswirkungen der IFRS 9-spezifischen Modellaspekte analysiert.
_evaluiert, ob Schlüsselkomponenten der Berechnung der erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss-Berechnung) korrekt in die Modelle einbezogen werden, indem wir Walkthroughs durchgeführt und Steuerungstabellen überprüft haben.
_für ausgewählte Portfolien die korrekte Expected Credit Loss-Berechnung getestet.
5
_die Angemessenheit und Plausibilität zukunftsgerichteter Informationen beurteilt, die in die Schätzungen einfließen. Dabei haben wir insbesondere die zugrunde gelegten makroökonomischen Prognosen mit externen Informationsquellen verglichen und die Szenariengewichtung kritisch gewürdigt.
_anhand von Stichproben getestet, ob Verlustereignisse gemäß den internen Richtlinien identifiziert wurden, und beurteilt, ob Ereignisse eingetreten sind, welche die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers in Bezug auf die Kreditforderung erheblich beeinflussen. Außerdem haben wir anhand von Stichproben die Angemessenheit der Risikovorsorgen geprüft und die unterstellten Szenarien sowie die geschätzten erwarteten Cashflows beurteilt.
Verweis auf weitergehende Informationen
Zu weiteren Details über die Bestimmung von erwarteten Kreditverlusten sowie über die Ausgestaltung der dafür eingesetzten Modelle verweisen wir auf die Ausführungen des Managements in Punkt c) Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen und Punkt 37. Bemessung des erwarteten Kreditverlustes.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Den konsolidierten Corporate Governance-Bericht gemäß § 267b UGB sowie den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a UGB haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erlangt, die übrigen Teile des Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 59a BWG i. V. m. § 64 BWG und § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
6
_Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen, kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
_Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben.
_Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
_Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
_Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
_Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und sofern einschlägig damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
7
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Gemäß §§ 23 und 24 SpG ist die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes der gesetzliche Abschlussprüfer der Erste Group Bank AG, Wien. Aufgrund § 23 Abs. 3 SpG iVm §§ 60 und 61 BWG erstreckt sich die Prüfpflicht auch auf den Konzernabschluss.
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, wurde, in Anwendung von § 1 Abs. 1 der Prüfordnung für Sparkassen, Anlage zu § 24 SpG, von der Hauptversammlung am 19. Mai 2021 als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. In der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 wurde die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH ist seit dem Geschäftsjahr 2017 ununterbrochen zusätzlicher Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages sind Herr MMag. Herwig Hierzer, MBA, Wirtschaftsprüfer, (Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes) und Frau Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann, Wirtschaftsprüfer, (PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien), verantwortlich.
Wien, 28. Februar 2023
Sparkassen-Prüfungsverband
Prüfungsstelle
(Bankprüfer)
MMag. Herwig Hierzer, MBA
Wirtschaftsprüfer
Dr. Gregor Seisser, CFA
Wirtschaftsprüfer
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
8
Konzernlagebericht
GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE
Wirtschaftliches Umfeld
Nach einem kräftigen Aufschwung im Jahr 2021 verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum 2022 deutlich, was vor allem auf den durch den russisch-ukrainischen Krieg verursachten Angebotsschock bei Energie, die zur Dämpfung der Inflation ergriffenen Fiskalmaßnahmen und die andauernden Covid-bedingten Einschränkungen in China zurückzuführen war. Die Inflation schnellte auf ein seit Jahrzehnten nicht mehr gekanntes Niveau, was weltweit zu einer restriktiveren Geldpolitik führte. Auch Covid hatte selbst nach der Aufhebung der Beschränkungen wirtschaftlicher und sozialer Aktivitäten im Jahresverlauf immer noch einen wachstumsdämpfenden Effekt. Auch Lieferkettenprobleme erschwerten nach wie vor die Erholung der Sachgütererzeugung, wenn auch in abnehmendem Maß. Die Arbeitsmärkte blieben hingegen robust. Insgesamt stieg das reale BIP weltweit um 3,4%, nachdem zu Jahresbeginn 2022 noch 4,4% prognostiziert wurden.
Von den entwickelten Volkswirtschaften der Welt verzeichneten sowohl die Vereinigten Staaten als auch der Euroraum rückläufige BIP-Wachstumsraten. Die wirtschaftlichen Folgen der russischen Invasion in der Ukraine, ein kurzzeitiger Rückschlag durch die Omikronwelle, restriktivere Finanzierungsbedingungen, sinkende verfügbare Realeinkommen infolge der fiskalischen Normalisierung und eine hohe Inflation hatten insgesamt eine negative Auswirkung auf die globale Wirtschaftsleistung.
Der militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sowie die daraus resultierenden Sanktionen wirkten sich auf die Exporte von Rohstoffen wie Metallen, Nahrungsmitteln, Öl und Gas aus der Region negativ aus, was die Inflation auf den seit Jahrzehnten höchsten Stand trieb. Aufgrund der hohen Abhängigkeit Österreichs und einiger Kernmärkte von russischem Erdgas sanken die Erdgaspreise nach dem Sommer wieder angesichts hoher Speicherstände sowie reduzierten Lieferungen– neben Österreich waren auch einige Volkswirtschaften in CEE sehr stark von russischem Erdgas abhängig. Als Reaktion auf die starke Inflation hatten die Zentralbanken außerhalb des Euroraums bereits 2021 einen restriktiveren Kurs in der Geldpolitik eingeschlagen. Die Europäische Zentralbank (EZB) folgte 2022. Zusätzlich griffen die Staaten zu Maßnahmen wie Preisdeckelungen, Subventionen und Steuersenkungen. Ähnlich wie in anderen entwickelten Volkswirtschaften blieben die Arbeitsmärkte im Euroraum sehr stark, die Arbeitslosenquoten in den meisten Ländern sanken. Insgesamt wuchs die Wirtschaft des Euroraums um 3,5%.
Die Zentralbanken befinden sich verstärkt durch die anhaltende geopolitische Krise im Spannungsfeld zwischen Inflationsbekämpfung und Stabilisierung von Konjunktur, Finanz- und Staatsschulden. Zur Bekämpfung der anhaltend hohen Teuerungsraten haben die Notenbanken deutliche Zeichen gesetzt und ihre zuvor expansive Geldpolitik beendet. Nach Zinserhöhungen in einigen CEE-Ländern und in Großbritannien hatte auch die US Federal Reserve (Fed) Mitte März den ersten Schritt eines Zinsanhebungszyklus gesetzt. Etwas zeitverzögert beendete auch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli mit der ersten Zinserhöhung seit 11 Jahren ihre seit sechs Jahren andauernde Nullzinspolitik. Die EZB erhöhte in insgesamt vier Zinsschritten den Leitzins zum Jahresende auf 2,5% und rekalibrierte die Bedingungen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte. Die gestiegenen Zinsen, gemeinsam mit gewachsenen Volumina in ihren Märkten, haben sich positiv auf den Zinsüberschuss der Erste Group ausgewirkt. Die Rekalibrierung der Bedingungen für das TLTRO Programm der EZB führte zu Schätzungsanpassungsverlusten, welche den Zinsüberschuss reduzierten.
Die österreichische Wirtschaft entwickelte sich besser als im Jahresverlauf erwartet und lag über dem Durchschnitt der Europäischen Union. Das Wirtschaftswachstum, das in der ersten Jahreshälfte deutlich stärker ausfiel, wurde von nahezu allen Wirtschaftssektoren gestützt, insbesondere dem Verkehr, dem Gastgewerbe, Dienstleistungen und der Sachgütererzeugung. In den meisten Branchen wurden die vor der Pandemie verzeichneten Niveaus wieder erreicht oder sogar überschritten. Die in Österreich hoch entwickelte Tourismusindustrie konnte sich mit der deutlichen Lockerung der Reisebeschränkungen weiter erholen. Der Handel leistete zu dieser Entwicklung ebenfalls einen deutlichen Beitrag. Im zweiten Halbjahr schwächte sich die Konjunktur in Österreich allerdings ab. Das Wachstum wurde durch den durch die hohe Inflation bedingten Rückgang der verfügbaren Einkommen spürbar gebremst. Darüber hinaus wirkten sich Lieferkettenprobleme negativ auf Investitionen und die Industrieproduktion aus. Während die meisten Covid-Maßnahmen während des Jahres ausliefen, schnürte die Regierung Hilfspakete, die die Auswirkungen der starken Inflation abmildern sollten. Die Maßnahmen umfassten vor allem Steuererleichterungen und Einmalzahlungen wie einen Klimabonus. Die Menge des in Österreich gespeicherten Gases erhöhte sich rasch und zählte zu Winterbeginn zu den höchsten in der Europäischen Union. Die Inflation erreichte im Oktober mit 11,0% einen Höhepunkt. Im Jahresdurchschnitt belief sich die Inflation 2022 auf 8,6%. Der österreichische Arbeitsmarkt erwies sich abermals als robust. Mit der Ende 2022 verzeichneten Arbeitslosenquote von 5,0% und bei der Anzahl der registrierten Langzeitarbeitslosen wurde der tiefste Stand seit 2014 erreicht. Insgesamt wuchs die österreichische Wirtschaft um 4,7%.
9
Auch die Entwicklung der Volkswirtschaften in Zentral- und Osteuropa übertraf die Erwartungen. Die Wachstumsprognosen wurden während des Jahres selbst in Ländern mit vor Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs starker Abhängigkeit von russischem Gas wie Tschechien, der Slowakei und Ungarn wieder angehoben. Rumänien und Kroatien, in denen russisches Erdgas eine deutlich geringere Rolle spielt, erzielten die höchsten Wachstumsraten der Region. Der Privatkonsum, einer der wichtigsten Treiber des Wirtschaftswachstums, schwächte sich im zweiten Halbjahr sichtbar ab. Die Ausfuhren verzeichneten trotz Lieferkettenproblemen dynamisches Wachstum. Die von hohen Auftragsbeständen geprägte Fahrzeugindustrie trug merklich zum Wirtschaftswachstum bei. Kroatien profitierte von der Erholung des Tourismussektors.
Die Inflation zog das gesamte Jahr hindurch weiter an und überstieg im Herbst in vielen CEE-Ländern die Marke von 15%. Als Reaktion auf den starken Preisanstieg setzten die Zentralbanken auf eine restriktive Geldpolitik. Die Leitzinsen stiegen in Tschechien um mehr als drei Prozentpunkte, in Rumänien und Polen um fast fünf Prozentpunkte und in Ungarn um 15 Prozentpunkte. Die monetären Rahmenbedingungen wurden aber auch durch andere Instrumente wie eine Verkleinerung der Bilanz durch Deviseninterventionen im Fall Tschechiens oder ein strengeres Liquiditätsmanagement und höhere Mindestreserveanforderungen im Fall Ungarns beeinflusst. Die Arbeitsmärkte blieben in der Region äußerst robust, die Arbeitslosenquoten in den meisten CEE-Ländern lagen auf oder nahe an ihren historischen Tiefständen. Tschechien und Ungarn zählten in der Europäischen Union zu den Ländern mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten. Zur Unterstützung von Privathaushalten und Unternehmen leiteten die Regierungen der CEE-Staaten eine Reihe von Maßnahmen ein, wie zum Beispiel Strompreisdeckel oder direkte Energie bezogene Subventionen. Einige CEE-Länder wie Ungarn und Kroatien hoben Steuern auf sogenannte Übergewinne ein. Auf dem Währungsmarkt entwickelte sich der ungarische Forint deutlich schlechter als andere Währungen und schwächte sich 2022 um mehr als 10% ab. Andere CEE-Währungen wie der rumänische Leu und die tschechische Krone blieben gegenüber dem Euro weitgehend stabil. Am 1. Jänner 2023 trat Kroatien als 20. Mitglied dem Euroraum bei. Insgesamt lag das BIP-Wachstum der CEE-Volkswirtschaften 2022 zwischen 1,7% in der Slowakei und 6,0% in Kroatien.
Analyse des Geschäftsverlaufs
Im Konzernlagebericht werden die GuV-Zahlen 2022 mit jenen von 2021 und die Bilanzwerte zum 31. Dezember 2022 mit jenen zum 31. Dezember 2021 verglichen. Die gesamte Entwicklung ist im Konzernanhang detailliert dargestellt.
Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR Mio
2021
2022
Änderung
Zinsüberschuss
4.975,7
5.950,6
19,6%
Provisionsüberschuss
2.303,7
2.452,4
6,5%
Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL
231,8
-47,3
n/v
Betriebserträge
7.742,0
8.570,6
10,7%
Betriebsaufwendungen
-4.306,5
-4.574,9
6,2%
Betriebsergebnis
3.435,5
3.995,8
16,3%
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-158,8
-299,5
88,6%
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-310,5
-398,5
28,3%
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
-73,5
-187,1
>100,0%
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
2.933,4
3.222,4
9,9%
Steuern vom Einkommen
-525,2
-556,1
5,9%
Periodenergebnis
2.408,1
2.666,3
10,7%
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
484,8
501,6
3,5%
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
1.923,4
2.164,7
12,5%
Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss erhöhte sich sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft signifikant. Der Anstieg des Zinsüberschusses bei Privatkunden ist auf ein höheres Zinsniveau in Tschechien, Ungarn, Rumänien, Österreich und der Slowakei sowie größere Kreditvolumina insbesondere bei Wohnbaukrediten in Tschechien, der Slowakei und Österreich zurückzuführen. Im Firmenkundengeschäft führten anhaltendes Kreditwachstum in allen Märkten sowie höhere Zinsen zu deutlichen Anstiegen insbesondere in Tschechien, Ungarn und Rumänien. Das Kapitalmarktgeschäft verzeichnete ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Dieser ist eine Folge höherer Zinsniveaus, günstiger Marktpositionen in Zinsderivaten und größerer Volumina bei Geldmarktplatzierungen.
Trotz bilanzieller Einmaleffekte im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von TLTRO III in Höhe von EUR -123,2 Mio (EUR +93,0 Mio) stieg der Zinsüberschuss auch in Österreich und in der Slowakei. Die Zinsspanne (annualisierte Summe von Zinsüberschuss, Dividendeneinkommen und Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen, dividiert durch durchschnittliche zinstragende Aktiva) lag bei 2,21% (2,05%).
10
Provisionsüberschuss
Zuwächse wurden in allen Kernmärkten und in fast allen Provisionskategorien erzielt. Die markantesten Anstiege gab es in allen Märkten bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen sowie der Vermögensverwaltung vor allem in Österreich und Tschechien. Bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen waren die Anstiege sowohl auf eine höhere Anzahl an Transaktionen als auch auf Preiserhöhungen zurückzuführen.
Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Sowohl das Handelsergebnis als auch die Zeile Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten (Fair Value Ergebnis) werden maßgeblich durch die Bewertung eigener verbriefter Verbindlichkeiten zum Fair Value beeinflusst. Die Bewertung der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten eigenen verbrieften Verbindlichkeiten wird im Fair Value Ergebnis abgebildet, während die Bewertung der korrespondierenden Absicherungsgeschäfte im Handelsergebnis erfasst wird.
Das Handelsergebnis drehte sich aufgrund von Bewertungseffekten infolge der Marktzinsentwicklung im Derivativgeschäft auf EUR 778,6 Mio (EUR 58,6 Mio). Die Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten entwickelten sich gegenläufig und erhöhten sich auf EUR 731,3 Mio (EUR 173,2 Mio). Verlusten aus der Bewertung des Wertpapierportfolios in Österreich (im Segment Sparkassen) und dem Kreditportfolio im Fair Value-Bestand in Ungarn standen, bedingt durch den Anstieg der langfristigen Zinsen, deutlich höhere Erträge aus der Bewertung eigener verbriefter Verbindlichkeiten gegenüber.
Verwaltungsaufwand
in EUR Mio
2021
2022
Änderung
Personalaufwand
2.578,1
2.668,0
3,5%
Sachaufwand
1.180,3
1.356,2
14,9%
Abschreibung und Amortisation
548,0
550,7
0,5%
Verwaltungsaufwand
4.306,5
4.574,9
6,2%
Der Personalaufwand erhöhte sich besonders deutlich in Tschechien, aber auch in Rumänien und Kroatien. Beim Sachaufwand gab es Anstiege in allen Kostenkategorien. Neben deutlich gestiegenen IT-Aufwendungen in Österreich im Zuge der fortschreitenden Digitalisierungsbestrebungen erhöhte sich der Raumaufwand, getrieben durch signifikant höhere Energiekosten, in allen Kernmärkten. Die Beiträge in Einlagensicherungssysteme stiegen auf EUR 142,9 Mio (EUR 122,4 Mio). In Ungarn stiegen die Aufwendungen auf EUR 18,2 Mio (EUR 7,1 Mio), vor allem wegen eines Einlagensicherungsfalls (Sberbank Europe AG). In Rumänien erhöhten sich die Aufwendungen für die Beitragszahlungen auf EUR 9,3 Mio (EUR 3,4 Mio), in Kroatien auf EUR 7,5 Mio (EUR 1,9 Mio). In Österreich gingen sie auf EUR 79,7 Mio (EUR 85,5 Mio) zurück. Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich signifikant auf 53,4% (55,6%).
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Die Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten beliefen sich auf EUR 75,3 Mio (EUR 32,8 Mio). Darin sind vor allem negative Ergebnisse aus dem Verkauf von Wertpapieren in Tschechien enthalten.
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich auf EUR -299,5 Mio (EUR -158,8 Mio). Die Nettodotierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen erhöhten sich insbesondere durch Dotierungen in Österreich auf EUR 336,4 Mio (EUR 119,1 Mio). Positiv wirkten sich unverändert hohe Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen in allen Segmenten insbesondere in Tschechien, Österreich und Kroatien in Höhe von EUR 82,1 (EUR 90,8 Mio) aus. Die Nettodotierungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien gingen auf EUR 27,6 Mio (EUR 104,8 Mio) zurück. Zuführungen zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken waren maßgeblich durch die Aktualisierung der zukunftsgerichteten makroökonomischen Annahmen (FLIs) sowie die Berücksichtigung von Kreditrisiken auf kollektiver Basis für zyklische Industrien und energieintensive Sektoren bedingt. Insgesamt bestanden per Ende Dezember 2022 krisenbezogene Kreditrisikovorsorgen von EUR 928 Mio.
Sonstiger betrieblicher Erfolg
Der sonstige betriebliche Erfolg wird maßgeblich von den Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft beeinflusst. Diese stiegen auf EUR 187,1 Mio (EUR 73,5 Mio). Die Belastung der österreichischen Gesellschaften erhöhte sich auf EUR 63,0 Mio (EUR 10,5 Mio). Dieser Anstieg ist zur Hälfte auf einen Einmaleffekt im Jahr 2022 zurückzuführen. Die reguläre ungarische Bankensteuer stieg geringfügig auf EUR 15,1 Mio (EUR 15,0 Mio). Zusammen mit der Finanztransaktionssteuer in Höhe von EUR 59,1 Mio (EUR 47,9 Mio) und einer erstmalig zu entrichtenden, von den Nettoerlösen des Vorjahres abhängigen Sondersteuer in Höhe von EUR 49,9 Mio resultierten in Ungarn Bankenabgaben von insgesamt EUR 124,1 Mio (EUR 63,0 Mio).
11
Der Saldo aus Zuführungen/Auflösungen für sonstige Rückstellungen verbesserte sich auf EUR 46,3 Mio (EUR 5,1 Mio). Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der rumänischen Bausparkasse verursachten Aufwendungen in Höhe von EUR 46,9 Mio, zusätzlich wurde im Zuge der Held for Sale-Klassifizierung einer rumänischen Tochtergesellschaft eine Rückstellung in Höhe von EUR 20,1 Mio gebildet. Diese negativen Effekte in Rumänien wurden durch Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von EUR 54,3 Mio im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten zu Konsumentenschutzklagen teilweise kompensiert. Darüber hinaus sind im sonstigen betrieblichen Erfolg die jährlichen Beiträge in Abwicklungsfonds von EUR 139,1 Mio (EUR 108,6 Mio) verbucht. Anstiege waren vor allem in Österreich auf EUR 73,9 Mio (EUR 51,5 Mio) und in Tschechien auf EUR 39,2 Mio (EUR 31,9 Mio) zu verzeichnen.
Bilanz
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Änderung
Aktiva
 
 
 
Kassenbestand und Guthaben
45.495
35.685
-21,6%
Handels- & Finanzanlagen
53.211
59.833
12,4%
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
21.001
18.435
-12,2%
Kredite und Darlehen an Kunden
180.268
202.109
12,1%
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.362
1.347
-1,1%
Andere Aktiva
6.090
6.456
6,0%
Summe der Vermögenswerte
307.428
323.865
5,3%
 
 
 
 
Passiva und Eigenkapital
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading
2.474
3.264
31,9%
Einlagen von Kreditinstituten
31.886
28.821
-9,6%
Einlagen von Kunden
210.523
223.973
6,4%
Verbriefte Verbindlichkeiten
32.130
35.904
11,7%
Andere Passiva
6.902
6.599
-4,4%
Gesamtes Eigenkapital
23.513
25.305
7,6%
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital
307.428
323.865
5,3%
Kassenbestand und Guthaben gingen wesentlich bedingt durch vorzeitige Rückzahlungen von TLTRO III-Mitteln auf EUR 35,7 Mrd (EUR 45,5 Mrd) zurück. Die Handels- und Finanzanlagen in den verschiedenen Kategorien der finanziellen Vermögenswerte stiegen auf EUR 59,8 Mrd (EUR 53,2 Mrd).
Kredite an Banken (netto), die nicht täglich fällige Sichteinlagen inkludieren, verringerten sich auf insgesamt EUR 18,4 Mrd (EUR 21,0 Mrd). Die Kundenkredite (netto) stiegen vor allem in Österreich und in Tschechien auf EUR 202,1 Mrd (EUR 180,3 Mrd). Wertberichtigungen für Kundenkredite lagen bei EUR 4,0 Mrd (EUR 3,9 Mrd). Die NPL-Quote, das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Bruttokundenkrediten, verbesserte sich auf 2,0% (2,4%), die Deckung der notleidenden Kredite durch Risikovorsorgen (basierend auf Bruttokundenkrediten) stieg auf 94,6% (90,9%).
Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading erhöhten sich auf EUR 3,3 Mrd (EUR 2,5 Mrd). Der Rückgang der Bankeinlagen auf EUR 28,9 Mrd (EUR 31,9 Mrd) ist insbesondere bedingt durch die vorzeitige Rückführung von TLTRO III-Verbindlichkeiten; deren Buchwert belief sich zum Jahresende auf EUR 15,6 Mrd (EUR 20,9 Mrd). Die Kundeneinlagen stiegen insbesondere aufgrund von starken Zuwächsen bei Termineinlagen auf EUR 224,0 Mrd (EUR 210,5 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag damit bei 90,2% (85,6%). Die verbrieften Verbindlichkeiten stiegen auf EUR 35,9 Mrd (EUR 32,1 Mrd). Andere Passiva beliefen sich auf EUR 6,6 Mrd (EUR 6,9 Mrd).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 323,9 Mrd (EUR 307,4 Mrd). Das gesamte bilanzielle Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 25,3 Mrd (EUR 23,5 Mrd). Darin ist Zusätzliches Kernkapital (AT1, Additional Tier 1) im Ausmaß von insgesamt EUR 2,2 Mrd aus vier Emissionen (April 2017, März 2019, Jänner 2020 und November 2020) inkludiert. Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter stiegen das Harte Kernkapital (CET1, CRR final) auf EUR 20,4 Mrd (EUR 18,8 Mrd) und die gesamten regulatorischen Eigenmittel (CRR final) auf EUR 26,2 Mrd (EUR 24,8 Mrd). Der Gesamtrisikobetrag die gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA) aus Kredit-, Markt- und operationellem Risiko (CRR final) stieg auf EUR 143,9 Mrd (EUR 129,6 Mrd).
Die Eigenmittelquote gesamte Eigenmittel in Prozent des Gesamtrisikos (CRR final) ging auf 18,2% (19,1%) zurück, blieb jedoch deutlich über dem gesetzlichen Mindesterfordernis. Die Kernkapitalquote belief sich auf 15,8% (16,2%), die Harte Kernkapitalquote auf 14,2% (14,5%), beide CRR final.
Das Cash-Ergebnis je Aktie belief sich in 2022 auf EUR 4,85 (EUR 4,18). Das Ergebnis je Aktie beträgt EUR 4,83 (EUR 4,17).
12
Die Cash-Eigenkapitalverzinsung, d.h. die Eigenkapitalverzinsung bereinigt um nicht auszahlungswirksame Positionen wie Firmenwertabschreibungen und die lineare Abschreibung für den Kundenstock, lag bei 12,7% (Eigenkapitalverzinsung: 12,6%) nach 11,7% (Eigenkapitalverzinsung: 11,6%) im Vorjahr.
Zweigniederlassungen
Die Erste Group Bank AG unterhält Zweigniederlassungen in New York, Hongkong und Deutschland (Berlin und Stuttgart), die im kommerziellen Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen Schuldnern sowie im institutionellen Sales-Geschäft tätig sind.
VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG UND RISIKEN DES UNTERNEHMENS
Langfristige Wachstumstrends in Zentral- und Osteuropa
Die verfügbaren Einkommen sind dank wachsender Wirtschaftsleistung, insbesondere in der Tschechischen Republik, kräftig gestiegen. Zusätzlich sind die meisten Länder Zentral- und Osteuropas mit zumindest vergleichbaren Humanressourcen wie westeuropäische Staaten ausgestattet, verfügen allerdings über erheblich flexiblere Arbeitsmärkte. Abgerundet werden diese Vorteile durch eine im Schnitt sehr wettbewerbsfähige Exportindustrie, die in Relation zur Produktivität von niedrigeren Lohnkosten sowie investitionsfreundlichen Steuer- und Sozialsystemen profitiert.
Ein Vergleich der Pro-Kopf-Verschuldung in Zentral- und Osteuropa und entwickelten Märkten zeigt den Abstand, der zwischen diesen Märkten besteht. Das Niveau der privaten Verschuldung, und vor allem jenes der Haushalte, ist im Vergleich zu stärker entwickelten Volkswirtschaften zum Teil erheblich geringer. Die Erste Group ist davon überzeugt, dass die Kreditausweitung, einhergehend mit dem Wirtschaftswachstum in der Region, einem langfristigen Wachstumstrend unterliegt und kein kurzfristiger Prozess ist, der seinen Höhepunkt bereits überschritten hat.
Es ist daher zu erwarten, dass die Länder im östlichen Teil der Europäischen Union in den nächsten 15 bis 20 Jahren deutlich schneller wachsen werden als die Länder Westeuropas, auch wenn auf diesem langfristigen Wachstumspfad Zeiten der Expansion mit wirtschaftlicher Stagnation oder sogar Rückschlägen abwechseln könnten.
Kundengeschäft in Zentral- und Osteuropa
Die Eckpfeiler des Bankgeschäfts der Erste Group bilden im Wesentlichen die Business Segmente Privatkund:innen, Firmenkunden und das Kapitalmarktgeschäft. Für weitere Informationen zu den Business Segmenten verweisen wir auf Note 1 im Konzernabschluss.
Privatkundengeschäft
Das Geschäft mit Privatkund:innen ist das zentrale Geschäft der Erste Group, es umfasst das gesamte Spektrum von Kredit-, Einlagen- und Anlageprodukten sowie Kontoführung und Kreditkarten. Die Kernkompetenz im Privatkundengeschäft der Erste Group ist geschichtlich bedingt. Im Jahr 1819 stifteten wohlhabende Bürger Wiens einen Fonds zur Gründung des Vorgängerinstituts der Erste Group, der ersten Sparkasse in Zentraleuropa. Ihr Bestreben war es, weiten Kreisen der Bevölkerung Zugang zu elementaren Bankdienstleistungen, wie sicherem Sparen oder Hypothekarfinanzierungen, zu ermöglichen. Heute betreut die Bank in ihren Märkten rund 16,1 Millionen Kund:innen und betreibt etwa 2.100 Filialen. Vermögende Privatkund:innen und Stiftungen werden von den Mitarbeiter:innen im Private Banking mit einem auf diese Kundengruppe zugeschnittenen Service betreut.
Zusätzlich nutzt und fördert die Erste Group digitale Vertriebskanäle wie Internet und mobiles Banking, nicht nur um der gestiegenen Bedeutung des digitalen Bankgeschäfts Rechnung zu tragen, sondern auch die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten. George, die digitale Plattform der Erste Group, ist bereits in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar. Die Einführung in Serbien wird vorangetrieben.
Das Privatkundengeschäft ist für die Erste Group aufgrund mehrerer Faktoren attraktiv: Es baut auf einem vorteilhaften Geschäftsmodell auf, dessen Eckpunkte Marktführerschaft, ein günstiges Risiko-Rendite-Profil und das Prinzip der Eigenfinanzierung sind. Außerdem profitiert es von einem umfassenden Angebot mit einfachen und verständlichen Produkten sowie erheblichem Cross-Selling-Potenzial. Die Erste Group erfüllt diese Voraussetzungen in all ihren Kernmärkten. Um ihre daraus resultierende Position der Stärke bestmöglich nutzen zu können, verfolgt sie eine Omni-Channel-Strategie. Der Omni-Channel-Ansatz der Erste Group integriert die unterschiedlichen Vertriebs- und Kommunikationskanäle. Die Kund:innen entscheiden, wie, wann und wo sie ihre Bankgeschäfte erledigen. Als Schnittstelle zwischen digitalem Banking und traditionellem Filialgeschäft fungieren Contact Center, deren Tätigkeitsfeld mit Beratung und Verkauf weit über die herkömmliche Helpdesk-Funktion hinausgeht.
13
Neben dem Ausbau digitaler Vertriebskanäle bleibt das Filialnetz ein wichtiger Baustein der Geschäftsstrategie. Nur eine Retailbank mit einem modernen digitalen Angebot und einem flächendeckenden Vertriebsnetz ist in der Lage, Kredite in Landeswährung überwiegend mit Einlagen derselben Währung zu finanzieren. Zusammenfassend gesagt, ermöglicht das Retail Banking-Geschäftsmodell der Erste Group nachhaltiges und eigenfinanziertes Wachstum auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Ein weiterer positiver Faktor ist die Diversifikation des Privatkundengeschäfts über Länder unterschiedlichen Entwicklungsgrades, wie Österreich, Tschechien, Rumänien, Slowakei, Ungarn, Kroatien und Serbien.
Firmenkundengeschäft
Das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben, regionalen und multinationalen Konzernen sowie Immobilienunternehmen ist das zweite Hauptgeschäftsfeld, das ebenfalls wesentlich zum Erfolg der Erste Group beiträgt. Das Ziel der Erste Group ist es, ihre Kundenbeziehungen dahin gehend zu vertiefen, dass sie über das reine Kreditgeschäft hinausgehen. Konkret strebt die Bank an, dass Firmenkunden die Erste Group als ihre Hausbank wählen und auch ihren Zahlungsverkehr über die Banken der Erste Group abwickeln bzw. die Erste Group generell als ersten Ansprechpartner in Sachen Bankgeschäft sehen.
Entsprechend ihren unterschiedlichen Bedürfnissen werden Klein- und Mittelbetriebe lokal in Filialen oder eigenen Kommerzzentren betreut und multinationale Konzerne von den Einheiten des Bereichs Group Corporates serviciert. Dieser Ansatz erlaubt es der Erste Group, Branchen- und Produktwissen mit dem Verständnis für regionale Erfordernisse und der Erfahrung der lokalen Kundenbetreuer der Bank zu vereinen. Aufgrund regulatorischer Eingriffe gewinnt die Beratung und Unterstützung der Firmenkunden bei Kapitalmarkttransaktionen zunehmend an Bedeutung.
Kapitalmarktgeschäft
Ein kundenorientiertes Kapitalmarktgeschäft ist ebenfalls Teil des umfassenden Angebots der Erste Group an ihre Privat- und Firmenkunden. Die strategische Bedeutung des zentral geführten und lokal verankerten Kapitalmarktgeschäfts der Bank besteht darin, alle anderen Geschäftsbereiche in der Interaktion mit den Kapitalmärkten zu unterstützen und so den Kund:innen einen professionellen Zugang zu den Finanzmärkten zu bieten. Die Erste Group versteht ihr Kapitalmarktgeschäft daher als Bindeglied zwischen den Finanzmärkten und den Kundinnen und Kunden. Als wesentlicher Kapitalmarktteilnehmer der Region erfüllt die Erste Group darüber hinaus so wichtige Funktionen wie Market Making, Kapitalmarkt-Research und Produktstrukturierung.
Auch im Kapitalmarktgeschäft liegt der Fokus der Erste Group auf den Bedürfnissen der Privat- und Firmenkunden sowie öffentlicher Gebietskörperschaften und Finanzinstitute. Aufgrund der starken Vernetzung der Erste Group im östlichen Teil der Europäischen Union verfügt die Bank über ein fundiertes Know-how über lokale Märkte und Kundenbedürfnisse. Die Erste Group konzentriert sich auch im Kapitalmarktgeschäft auf ihre Kernmärkte des Privat- und Firmenkundengeschäfts: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien. Für institutionelle Kunden hat die Erste Group in Deutschland, Polen sowie in Hongkong und New York spezialisierte Teams etabliert, die diesen Kund:innen ein maßgeschneidertes Produktangebot zur Verfügung stellen.
In vielen Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, sind die lokalen Kapitalmärkte weniger weit entwickelt als etwa in Westeuropa oder in den USA. Die Erste Group betrachtet den Aufbau leistungsfähiger Kapitalmärkte in der Region als eine weitere strategische Aufgabe im Rahmen ihres Kapitalmarktgeschäfts.
Ausblick
Für 2023 hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von 13 bis 15% zu erwirtschaften. Zur Erreichung dieses Ziels werden vor allem vier Faktoren beitragen: Erstens, positives Wirtschaftswachstum in allen Kernmärkten (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) trotz beträchtlicher geopolitscher und politischer Risiken, die, sollten sie schlagend werden, wohl negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung haben würden; zweitens, ein Zinsumfeld mit weitgehend stabilen Zentralbankleitzinsen in Ländern wie Tschechien, Rumänien und Ungarn sowie entsprechend den Markterwartungen (per Mitte Februar 2023) steigenden Zinsen im Euroraum; drittens, ein Risikoumfeld, das wie schon im Jahr 2022 weiterhin von geringen Kreditausfällen geprägt ist, und schließlich die Fähigkeit der Erste Group, ihr digitales Angebot laufend durch Innovationen zu modernisieren und erfolgreich auszubauen. Werden diese Bedingungen erfüllt, sollten sich das Betriebsergebnis und die Kosten-Ertrags-Relation verbessern. Damit wäre die Erste Group auf einem guten Weg, die angestrebte Kosten-Ertrags-Relation von rund 52% bis 2024 zu erreichen.
Ökonomen gehen derzeit (per Mitte Februar 2023) davon aus, dass die Kernmärkte der Erste Group 2023 in der Lage sein werden, eine Rezession zu vermeiden und sogar ein reales BIP-Wachstum in einer Größenordnung von null bis 3% zu verzeichnen. Der Inflationsdruck sollte nach der 2022 aufgrund außerordentlich hoher Energiepreise zweistelligen Teuerung 2023 nachlassen. Anhaltend niedrige Arbeitslosenraten sollten die Wirtschaftsleistung in allen Märkten der Erste Group stützen. Die Leistungsbilanzsalden, die 2022 wegen
14
außerordentlich hoher Energiepreise stark unter Druck gerieten, sollten sich 2023 dank eines Rückganges der Energiepreise wieder erholen. Auch die Fiskallage sollte sich nach den im Jahr 2022 verzeichneten deutlichen Haushaltsdefiziten wieder verbessern. Die Staatsverschuldung sollte in allen Kernmärkten der Erste Group weitgehend stabil und damit wesentlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben.
Vor diesem Hintergrund erwartet die Erste Group ein Nettokreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dazu sollte sowohl das Retail- als auch das Firmenkundengeschäft in allen Märkten der Erste Group beitragen; insgesamt plant die Erste Group, in allen Märkten im Rahmen des Gesamtmarktes zu wachsen. Das Kreditwachstum sollte zusammen mit einem günstigen Einfluss des Zinsumfeldes wie oben beschrieben zu einer Steigerung des Zinsüberschusses von rund 10% führen. Bei der zweiten wichtigen Einnahmenkomponente dem Provisionsüberschuss wird ein Anstieg im mittleren einstelligen Bereich erwartet. Wie schon 2022, sollten wieder Wachstumsimpulse vom Zahlungsverkehr und von der Versicherungsvermittlung ausgehen, während zusätzliche positive Beiträge aus dem Asset Management und dem Wertpapiergeschäft von einem konstruktiven Kapitalmarktumfeld abhängig sind. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis, das 2022 deutlich durch negative Bewertungseffekte aufgrund stark steigender Zinsen vor allem in der CEE-Region, aber auch in der Eurozone belastet wurde, sollte sich 2023 aufgrund geringerer Zinsanstiege in der Eurozone wieder normalisieren. Dies wird allerdings ganz erheblich vom tatsächlichen Zinsumfeld abhängig sein. Die übrigen Einkommenskomponenten sollten im Großen und Ganzen stabil bleiben. Insgesamt wird für 2023 ein Anstieg der Betriebserträge erwartet. Die Betriebsaufwendungen sollten sich um 7 bis 8% und damit weniger stark als die Betriebserträge erhöhen, allerdings wird dies auch von der Währungsentwicklung in der CEE-Region abhängig sein. Damit wird gegenüber 2022 eine weitere Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation erwartet.
Auf Grundlage der oben beschriebenen guten Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2023 auf niedrigem Niveau bleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Risikokostenniveaus schwierig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2023 unter 35 Basispunkten der durchschnittlichen Bruttokundenkredite bewegen werden.
Für den sonstigen betrieblichen Erfolg wird, solange keine signifikanten Sondereffekte eintreten, eine weitgehend unveränderte Entwicklung prognostiziert. Der Gruppensteuersatz wird bei unter 20% erwartet, während das Minderheitenergebnis ähnlich wie 2022 ausfallen sollte. Insgesamt strebt die Erste Group somit eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von 13 bis 15% an. Die CET1-Quote der Erste Group sollte hoch bleiben. Der Vorstand der Erste Group wird der Hauptversammlung im Jahr 2023 daher vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von EUR 1,90 je Aktie auszuschütten. Zusätzlich strebt die Erste Group 2023 vorbehaltlich der erforderlichen regulatorischen Genehmigung einen Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu EUR 300 Mio an.
Risikofaktoren für die Prognose inkludieren (geo-)politische und volkswirtschaftliche (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik) Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie globale Gesundheitsrisiken und Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Die Entwicklung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat keine unmittelbare direkte Auswirkung auf die Erste Group, da sie in keinem der Staaten mit lokalen Gesellschaften präsent ist. Indirekte Folgen, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen oder der Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.
Risikomanagement
Hinsichtlich der Erläuterungen der wesentlichen finanziellen Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten in der Erste Group sowie der Ziele und Methoden im Risikomanagement verweisen wir auf die Angaben in Note 27, 32, 34 ff, 45,46,47 sowie 55 im Konzernabschluss.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Digitalisierung
Das Tempo der digitalen Transformation hat sich als Folge technologischer Veränderungen, demografischer Entwicklungen, regulatorischer Eingriffe und letztlich auch der Pandemie in den vergangenen Jahren deutlich beschleunigt. Damit haben sich auch das Kundenverhalten und die Erwartungen der Kund:innen an Finanzprodukte erheblich verändert. Die Erste Group ist überzeugt, dass das digitale Bankgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen und langfristig wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg sein wird und setzt daher auf digitale Innovation. Konzerninterne interdisziplinäre Teams entwickeln innovative Lösungen mit dem Ziel, die Bankprodukte inklusive der zugehörigen Prozesse (z.B. Onboarding für Firmenkunden) durchgängig (end-to-end) zu digitalisieren.
 
Die digitale Strategie der Erste Group basiert auf einer eigenen, digitalen Plattform, unserem George inklusive digitaler Marktplätze (Ökosystem). Das Ziel ist, Kund:innen über standardisierte Schnittstellen (APIs) in der sicheren IT-Umgebung einer Finanzplattform Zugang zu personalisierten
15
Produkten der Erste Group, aber auch von Drittanbietern zu ermöglichen. APIs erlauben vielfältige Kooperationen, sei es mit Fintechs, Start-ups oder branchenübergreifend, und können daher helfen, neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen.
Die digitale Plattform George wurde für Privatkund:innen 2015 in Österreich implementiert und ist mittlerweile in Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar und wird von fast 9 Millionen Kund:innen aktiv genutzt. Die Einführung in Serbien wird folgen. Das Angebot an digital verfügbaren Produkten und Dienstleistungen wird laufend erweitert. Kund:innen können über Plug-ins Anwendungen der Erste Group oder Dritter aktivieren und für die Verwaltung ihrer Finanzen nutzen. Im Jahr 2022 hat George die nächste Evolutionsstufe erreicht. George Business wurde in Österreich implementiert und wird nachfolgend in den lokalen Banken eingeführt, bis 2024 in Rumänien und Tschechien. Ziel ist, allen Kundensegmenten gruppenweit und einheitlich ein herausragendes digitales Kundenerlebnis (User Experience) auf einer Plattform zu bieten.
Im Jahr 2022 wurden Softwareentwicklungskosten in Höhe von EUR 42 Mio (EUR 51 Mio) aktiviert.
BERICHTERSTATTUNG ÜBER WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGS-PROZESS
IKS-Rahmenvorgaben
Das interne Kontrollsystem (IKS) ist ein grundlegendes Element der internen Governance-Regelungen zur Sicherstellung der Anleger- und Kundeninteressen bzw. der Vermögenswerte des Unternehmens. Es dient zur Identifizierung der Risiken aus den jeweiligen internen Prozessen.
Die IKS-Policy legt die Rahmenbedingungen für das interne Kontrollsystem in der Erste Group fest und definiert sowohl aktuelle Standards zu den allgemeinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten als auch Mindestkriterien für die IKS Dokumentation. In der Erste Group ist ein top-down, risikoangepasster und dezentralisierter IKS Ansatz mit Fokus auf identifizierte materielle Risiken anzuwenden. Das bedeutet, dass alle materiellen Risiken, die im IKS Prozess identifiziert werden, mittels Kontrollen zu mitigieren sind. Folgende Kriterien werden für ein angemessenes IKS angewandt:
Vollständigkeit: Die Prozesslandkarte sowie die internen Richtlinien und Verfahren, die im Rahmen des Group Policy Frameworks veröffentlicht wurden, sorgen dafür, dass alle identifizierten Risiken und potenziellen Schadensfälle/Szenarien berücksichtigt, festgelegt und gemanagt werden. Zusätzlich tragen sie zu einem vollständigen und integrierten Kontrollumfeld innerhalb des jeweiligen Instituts bei. Alle wesentlichen Risiken sollen durch wesentliche Kontrollen abgedeckt werden, um ihre Wichtigkeit auf lokaler Ebene darzustellen.
Effektivität und Nachweisbarkeit: Im Rahmen des Monitorings des Risikoappetits wird die Funktionalität der wesentlichen Kontrollen regelmäßig überprüft, das optimale Kontrollumfeld überwacht und hinterfragt.
Nachvollziehbarkeit: Die identifizierten wesentlichen Kontrollen werden in der lokalen Prozesslandkarte sowie in den lokalen Richtlinien und Verfahren dokumentiert. Dies soll sicherstellen, dass sich die relevanten Mitarbeiter über alle wesentlichen Kontrollen und ihrer Rolle im IKS-Prozess in transparenter Weise innerhalb der gesamten lokalen Einheit bewusst sind. Dadurch wird für die Nachvollziehbarkeit und transparente Darstellung der Verantwortlichkeit gesorgt.
Das Risikoprofil, inklusive der SOLL-IST Situation wird von jeder einzelnen Risikofunktion überwacht und im Rahmen der konsolidierten Risikoberichterstattung (GRR) für das Management oder relevante Risikogremium dargestellt.
Kontrollumfeld
Der Code of Conduct gibt allen Mitarbeiter:innen der Erste Group Orientierung, definiert verpflichtende Regeln für das tägliche Geschäftsleben, beschreibt die Unternehmenswerte, bekräftigt die Verpflichtung, als Unternehmen verantwortungsvoll zu agieren und stellt die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien (Compliance) sicher.
Der bewusste Umgang mit Compliance-Themen sowie eine nachhaltige Risikokultur ermöglichen eine rasche Identifikation der Risiken und eine gut durchdachte Entscheidungsfindung im Umgang mit vorhandenen Regelungen. Der Kern der Risikokultur sind interne Richtlinien und vor allem eine offene Kommunikation, um ein möglichst breites Bewusstsein aller Mitarbeiter:innen für sämtliche Risiken, mit denen die Erste Group konfrontiert ist, zu schaffen.
Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Anwendung eines den Anforderungen des Unternehmens angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.
16
Das IFRS Accounting Manual der Erste Group bietet eine umfassende methodische Grundlage für die Erstellung und Übermittlung der monatlichen, vierteljährlichen und jährlichen IFRS Group Reporting Packages durch die Tochtergesellschaften der Erste Group.
Für die Implementierung der Konzernanweisungen ist das Management der jeweiligen Tochtergesellschaften verantwortlich. Die Überwachung der Einhaltung dieser Konzernregelungen erfolgt im Rahmen von Revisionsprüfungen durch die Konzern- und die lokale Revision.
Die Bereiche Group Accounting und Group Controlling verantworten die Erstellung der Konzernberichterstattung und sind dem CFO der Erste Group zugeordnet. Die Erstellung des Konzernabschlusses liegt in der Verantwortung des Bereiches Group Accounting. Die Kompetenzzuordnung, die Prozessbeschreibungen und die notwendigen Kontrollschritte sind in den Arbeitsanweisungen definiert.
Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen
Das Hauptrisiko im Rechnungslegungsprozess besteht darin, dass Sachverhalte aufgrund von Fehlern oder vorsätzlichem Verhalten (Betrug) nicht entsprechend der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgebildet werden. Dies ist der Fall, sofern die Angaben in Abschlüssen und Anhangsangaben wesentlich von den korrekten Werten abweichen, wenn sie also im Einzelnen oder in der Gesamtheit, die auf Basis der Abschlüsse getroffenen Entscheidungen und Adressaten beeinflussen könnten. Dies kann schwerwiegende Folgen wie Vermögensschäden, Sanktionen der Bankenaufsicht oder Reputationsverlust nach sich ziehen.
Insbesondere bergen Schätzungen bei der Bestimmung der Zeitwerte von Finanzinstrumenten bei Nichtvorliegen verlässlicher Marktwerte, Schätzungen bei der Bilanzierung von Risikovorsorgen für Kredite und von Rückstellungen sowie komplexe Bilanzbewertungsregelungen sowie das aktuell volatile Geschäftsumfeld das Risiko wesentlicher Fehler bei der Berichterstattung in sich.
Die Erste Group erstellt fachliche Vorgaben nach der IFRS-Konzernrichtlinie. Eine Darstellung der Organisation im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ist im Handbuch zur IFRS-Rechnungslegung in der Erste Group zusammengefasst. Die darin enthaltenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Erfassung, Buchung und Bilanzierung von Transaktionen sind zwingend von den betroffenen Einheiten einzuhalten.
Als elementare Bestandteile des Internen Kontrollsystems (IKS) innerhalb der Erste Group gelten:
_Systemimmanente, selbsttätig wirkende Kontrolleinrichtungen und -maßnahmen in der formalen Ablauf- und Aufbauorganisation, z.B. programmierte Kontrollen in der Datenverarbeitung
_Grundsätze der Funktionstrennung und des Vieraugenprinzips
_Controlling, als die permanente, finanziell-betriebswirtschaftliche Analyse (z.B. Soll-Ist-Vergleiche zwischen Rechnungswesen und Controlling) und Steuerung des Unternehmens bzw. einzelner Unternehmensbereiche
_Hochautomatisierte Datenvalidierung im Konzernkonsolidierungsprozess
Die den einzelnen Stellen zugeteilten Aufgabengebiete sind schriftlich dokumentiert und werden laufend aktualisiert. Besonderen Wert wird auf eine funktionierende Stellvertreterregelung gelegt, um die Terminerfüllungen bei Ausfall einer Person nicht zu gefährden.
Konzernkonsolidierung
Die im Konsolidierungssystem von den Tochtergesellschaften gemeldeten Werte der jeweiligen Einzelabschlüsse werden durch den zuständigen Einzelabschlussverantwortlichen in Group Accounting im Rahmen des Datenfreigabeprozesses, welcher umfangreiche großteils automatisierte Prüfroutinen vorsieht, überprüft und gegebenenfalls werden in Abstimmung mit den Einzelgesellschaften bzw. den Abschlussprüfern Anpassungen der vorgelegten Einzelabschlüsse vorgenommen. Im Konsolidierungssystem erfolgen dann die weiteren Konsolidierungsschritte. Diese umfassen u.a. die Kapitalkonsolidierung, die Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie die Schuldenkonsolidierung. Allfällige Zwischengewinne werden durch Konzernbuchungen eliminiert. Die Erstellung der nach IFRS und BWG/UGB geforderten Anhangangaben bildet den Abschluss.
Der Konzernabschluss wird samt dem Konzernlagebericht im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats behandelt. Der Konzernabschluss wird darüber hinaus dem Aufsichtsrat zur Kenntnisnahme vorgelegt. Er wird im Rahmen des Geschäftsberichts, auf der firmeneigenen Internetseite sowie im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht und zuletzt beim Firmenbuch eingereicht.
Information und Kommunikation
Unterjährig wird monatlich auf konsolidierter Basis an das Konzernmanagement berichtet. Die öffentlichen Zwischenberichte sie entsprechen den Bestimmungen des IAS 34 werden gemäß Börsegesetz quartalsweise erstellt. Zu veröffentlichende Finanzinformationen
17
werden von leitenden Mitarbeitern und dem Finanzvorstand (CFO) vor Weiterleitung an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats einer abschließenden Würdigung unterzogen.
Das Berichtswesen erfolgt fast ausschließlich automatisiert über Vorsysteme und automatische Schnittstellen und garantiert aktuelle Daten für Controlling, (Segment-)Ergebnisrechnungen und andere Auswertungen. Die Informationen des Rechnungswesens basieren auf derselben Datenbasis und werden monatlich miteinander für das Berichtswesen abgestimmt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Rechnungswesen und Controlling werden fortwährend Soll-Ist-Vergleiche zur Kontrolle und Abstimmung durchgeführt. Durch monatliche und quartalsweise Berichte an den Vorstand und den Aufsichtsrat sind die regelmäßige Finanzberichterstattung und die Überwachung des internen Kontrollsystems sichergestellt.
Darüber hinaus befindet sich das Rechnungswesen bei Neueinführungen von Kernbankensystemen und Implementierungen von neuen Produkten im Austausch mit den relevanten Fachabteilungen, um frühzeitig Auskunft hinsichtlich rechnungswesen-spezifischer Aspekte bzw. Implikationen bei Produktneueinführungen zu geben.
Überwachung
Zur Überwachung und gleichzeitig zur Unterstützung einer starken Governance und eines starken Risikomanagement wendet die Erste Group das Drei-Linien-Modell an, um die Strukturen und Prozesse, die die Erreichung der Ziele ermöglichen auf deren Wirksamkeit zu überprüfen.
Die erste Linie umfasst dabei die Fachbereiche, in der die Abteilungsleiter:innen für die Überwachung einschließlich interner Kontrollen ihrer Geschäftsfelder zuständig sind. Diese Linie ist in einem ständigen Dialog mit den Geschäftsfeldern und berichtet über geplante, tatsächliche und erwartete Ergebnisse im Zusammenhang mit den Zielen der Organisation sowie über Risiken.
Die Rolle der zweiten Linie wird durch themenspezifische Spezialbereiche abgedeckt und bietet zusätzlich Fachkenntnisse, Unterstützung, Überwachung und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement an. Diese Tätigkeiten werden in der Erste Group unter anderem von den Bereichen Risikomanagement, BWG-Compliance, WAG-Compliance, Geldwäscheprävention, Group Data and Reporting Governance und Group Security wahrgenommen. Sie sollen vor allem die Fachbereiche bei den Kontrollschritten unterstützen, die tatsächlichen Kontrollen validieren, State-of-the-art-Praktiken in die Organisation einbringen und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement abdecken.
Die dritte Linie ist für die unabhängige und objektive Prüfungssicherheit und Beratung in Bezug auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der Governance und des Risikomanagements verantwortlich. Diese Aufgaben werden von der Internen Revision erfüllt, welche auf Basis der gesetzlich erforderlichen und der risikoorientiert geplanten Prüfungen entsprechend dem vom Vorstand genehmigten und an den Prüfungsausschuss berichteten jährlichen Prüfplan sämtliche Bereiche der Bank in angemessenen Zeitabständen zu prüfen und zu beurteilen hat. Ein Schwerpunkt der Prüfungshandlungen ist dabei die Überwachung der Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Die Interne Revision berichtet über ihre Feststellungen mehrmals jährlich an Vorstand und Prüfungsausschuss.
Die Interne Revision ist gemäß § 42 BWG eine dem Vorstand unmittelbar unterstehende Kontrolleinrichtung. Sie dient ausschließlich der laufenden und umfassenden Prüfung der Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäfts und des Bankbetriebs. Aufgabe der Internen Revision ist es daher, den Vorstand bei der Sicherung des Vermögens der Bank, der Förderung der wirtschaftlichen und betrieblichen Leistungsfähigkeit und damit in der Geschäfts- und Betriebspolitik zu unterstützen. Die Tätigkeit der Internen Revision orientiert sich insbesondere an der vorliegenden Geschäftsordnung, die unter der Verantwortung aller Vorstandsmitglieder ausgearbeitet und von diesen genehmigt und in Kraft gesetzt wurde. Die Geschäftsordnung wird regelmäßig und anlassbezogen überprüft und gegebenenfalls adaptiert.
18
BESTAND SOWIE ERWERB UND VERÄUSSERUNG EIGENER ANTEILE
Eigene Aktien im Bestand
in Stück
Dez 21
Dez 22
Holding
-339.293
-650.932
Verbundene Unternehmen
1.623.493
1.568.971
Davon verpfändet
0
0,00
Zum 31.12.2022 ist in den Gewinnrücklagen ein Shortstand in Erste Bank Aktien in Höhe von 650.932 Stück und einem Buchwert in Höhe von EUR 19,5 Mio (Vorjahr: 339.293 Stück, Buchwert EUR 14.029.765,55) enthalten, der durch Leihegeschäfte gedeckt ist.
Die Darstellung der Käufe und Verkäufe eigener Anteile folgt den Offenlegungserfordernissen gemäß AktG.
Kauf eigener Aktien
 
Erste Group Bank AG
Verbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR Mio
Kaufwert in EUR Mio
Erwerbsgrund
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR Mio
Kaufwert in EUR Mio
Erwerbsgrund
Jänner
29.621
0,06
1,28
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Februar
 
 
 
 
310.000
0,62
10,78
Kernaktionärsprogramm
Februar
147.363
0,29
5,32
Wertpapierhandel
 
 
 
 
März
 
 
 
 
427.833
0,86
12,26
Kernaktionärsprogramm
März
283.266
0,57
8,65
Wertpapierhandel
 
 
 
 
April
 
 
 
 
22.000
0,04
0,67
Kernaktionärsprogramm
April
85.302
0,17
2,75
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Mai
 
 
 
 
797.681
1,60
22,46
Kernaktionärsprogramm
Mai
892.100
1,78
26,78
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Juni
 
 
 
 
99.587
0,20
2,69
Kernaktionärsprogramm
Juni
130.650
0,26
3,47
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Juli
86.900
0,17
2,09
Wertpapierhandel
 
 
 
 
August
 
 
 
 
127.500
0,26
3,10
Kernaktionärsprogramm
August
107.426
0,21
2,54
Wertpapierhandel
 
 
 
 
August
1.419.948
2,84
33,59
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
 
 
 
 
September
 
 
 
 
20.000
0,04
0,50
Kernaktionärsprogramm
September
886.946
1,77
22,60
Wertpapierhandel
 
 
 
 
September
98.792
0,20
2,17
Mitarbeiterbeteiligungsprogramm
 
 
 
 
Oktober
104.120
0,21
2,57
Wertpapierhandel
 
 
 
 
November
 
 
 
 
270.000
0,54
7,63
Kernaktionärsprogramm
November
186.383
0,37
5,29
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Dezember
 
 
 
 
49.000
0,10
1,38
Kernaktionärsprogramm
Dezember
105.640
0,21
2,99
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Gesamt
4.564.457
 
 
 
2.123.601
 
 
 
Zweck des Wertpapierhandels war insbesondere „Market Making“ und die Absicherung von Positionen im österreichischen Börsenindex (ATX).
Ziel des Kernaktionärsprogrammes ist es Gruppenstruktur und die Kooperation mit den Sparkassen zu verstärken.
Hinsichtlich weiterer Details zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm verweisen wir auf Notes 62 Anteilsbasierte Vergütungen.
19
Verkauf eigener Aktien
Erste Group Bank AG
 
Verbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 
 
 
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR Mio
Veräußerungswert in EUR Mio
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR Mio
Veräußerungswert in EUR Mio
Jänner
112.944
0,23
4,84
 
 
 
Februar
196.320
0,39
6,80
 
 
 
März
917.816
1,84
27,73
 
 
 
April
29.588
0,06
0,96
 
 
 
Mai
57.631
0,12
1,68
887.833
1,78
26,97
Juni
1.126.468
2,25
30,64
 
 
 
Juli
102.987
0,21
2,46
 
 
 
August
39.685
0,08
0,94
761.000
1,52
19,14
September
1.942.437
3,88
44,15
 
 
 
Oktober
61.258
0,12
1,48
 
 
 
November
127.021
0,25
3,55
 
 
 
Dezember
161.941
0,32
4,67
529.290
1,06
15,42
Gesamt
4.876.096
 
 
2.178.123
 
 
KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE UND DAMIT VERBUNDENE VEREINBARUNGEN
Hinsichtlich der Zusammensetzung des Kapitals, der Gattung der Aktien sowie eigenen Anteile wird auf Note 56 im Konzernanhang verwiesen. Die gesetzlich normierten Angabeverpflichtungen des § 243a Abs 1 UGB werden wie folgt erfüllt:
_Kapitalzusammensetzung und Aktiengattung
Die ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung (in der Folge „ERSTE Stiftung“) hält zum 31. Dezember 2022 gemeinsam mit ihren Syndikatspartnern (Sparkassen, Anteilsverwaltungssparkassen, Sparkassenstiftungen und Wiener Städtische Versicherungsverein) 24,16% (Vorjahr: 22,25%) an Kapitalanteilen vom Grundkapital der Erste Group Bank AG und ist mit 17,30% (Vorjahr: 16,50%) wesentlichste Aktionärin. Sie hält einen direkt zurechenbaren Kapitalanteil von 5,78% (Vorjahr: 5,90%), die indirekte Beteiligung der ERSTE Stiftung beträgt 11,52% (Vorjahr: 10,60%) der Kapitalanteile und wird von der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehalten, welche ein verbundenes Unternehmen der ERSTE Stiftung ist. 2,78% (Vorjahr: 1,67%) der Kapitalanteile werden von den Sparkassenstiftungen, Sparkassen und der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung gehalten, die mit der ERSTE Stiftung gemeinsam vorgehen. 4,08% (Vorjahr: 4,08%) der Kapitalanteile werden vom Syndikatspartner Wiener Städtische Versicherungsverein gehalten.
Die Erste Group Bank AG bildet gemeinsam mit den österreichischen Sparkassen einen Haftungsverbund gem. Artikel 4 (1) Z 127 CRR und ein aufsichtsbehördlich genehmigtes Institutsbezogenes Sicherungssystem (IPS) gem. Artikel 113 (7) CRR. Die Leistungen der einzelnen Mitglieder unterliegen im Anlassfall einer individuellen und allgemeinen Höchstgrenze. Die entsprechenden Beträge werden von der Haftungsgesellschaft ermittelt und den beitragspflichtigen Mitgliedern bekannt gegeben.
Die Einzahlungen der einzelnen IPS-Mitglieder in den für Unterstützungsmaßnahmen eingerichteten IPS Ex-Ante Fonds werden im Jahresabschluss als Beteiligung an der IPS GesbR, welche den Ex-Ante Fonds verwaltet, ausgewiesen und als Gewinnrücklage dotiert. Diese stellt aufgrund der vertraglichen Regelungen eine gesperrte Rücklage dar. Eine Auflösung dieser gesperrten Gewinnrücklage darf nur bei Inanspruchnahme des Ex-Ante Fonds aufgrund eines Schadensfalles erfolgen. Diese Rücklage kann daher intern nicht zur Verlustabdeckung verwendet werden und ist auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel im Sinne der CRR anrechenbar; auf konsolidierter Ebene ist der Ex-Ante Fonds jedoch anrechenbar. Weitere Erläuterungen sind dem Kapitel Konsolidierungskreis und der Note 33 zu entnehmen.
Weiters ist die Erste Group Bank AG das Zentralinstitut der ihr angeschlossenen österreichischen Sparkassen und bildet mit den Sparkassen einen Liquiditätsverbund nach § 27a BWG. Im Bedarfsfall hat die Erste Group Bank AG entsprechend den gesetzlichen bzw. vertraglichen Bestimmungen eine angeschlossene Sparkasse mit Liquidität zu versorgen.
_Beschränkungen von Stimmrechten und der Übertragung von Aktien
20
In mehreren Syndikatsverträgen vereinbarte die ERSTE Stiftung mit ihren Syndikatspartnern wie folgt: Im Falle von Aufsichtsratsbestellungen sind die Syndikatspartner verpflichtet so zu stimmen, wie die ERSTE Stiftung es verlangt. Die Syndikatspartner können Aktien nur nach einem vordefinierten Verkaufsverfahren veräußern und im Rahmen von jährlich von der ERSTE Stiftung verteilten Quoten erwerben (insgesamt maximal 3% innerhalb eines Kalenderjahres), so soll ein ungewolltes übernahmerechtliches Creeping-in verhindert werden. Darüber hinaus haben sich die Syndikatspartner verpflichtet, selbst kein feindliches Übernahmeangebot zu machen, nicht bei einem feindlichen Übernahmeangebot teilzunehmen oder in einer sonstigen Weise mit einem feindlichen Bieter gemeinsam vorzugehen.
Die Satzung enthält keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.
_Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital von zumindest 10%
Außer der ERSTE Stiftung sind dem Vorstand keine weiteren direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die zumindest 10% betragen.
_Aktieninhaber mit besonderen Kontrollrechten
Es gibt keine Inhaber von Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
_Stimmrechtskontrolle bei Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer
Die Stimmrechte der von der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung für die Arbeitnehmer der an Mitarbeiteraktienprogrammen teilnehmenden Arbeitgebergesellschaften gemäß § 4d Abs. 5 Z 1 Einkommenssteuergesetz (EStG) oder mittels Stimmrechtsvollmacht treuhändig gehaltenen Aktien werden durch den Stiftungsvorstand der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung ausgeübt. Die Mitglieder des Stiftungsvorstands werden vom Stiftungsbeirat per Beschluss mit einfacher Mehrheit bestellt und abberufen, wobei Entsendungsrechte der Erste Group Bank AG sowie der bestehenden gesetzlichen Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenvertretungen der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG verpflichtend zu berücksichtigen sind. Ein weiteres Mitglied des Stiftungsvorstands, welches vom Stiftungsbeirat bestellt wird, hat entweder ein ehemaliges Mitglied des Vorstands oder ein/e ehemalige/r (freie/r) Arbeitnehmer/in einer Arbeitgebergesellschaft gemäß § 4d Abs. 5 Z 1 EStG zu sein. Der Stiftungsbeirat besteht aus bis zu fünf Mitgliedern.
_Besonderheiten hinsichtlich Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands bzw des Aufsichtsrats / Änderung der Satzung der Gesellschaft
Dies betrifft:
_Punkt 15.1 der Satzung, wonach der ERSTE Stiftung das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der von der Hauptversammlung zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats eingeräumt wird, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet,
_Punkt 15.4 der Satzung, wonach für den Widerruf von Aufsichtsratsmitgliedern eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen gültigen Stimmen und eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich sind, sowie
_Punkt 19.9 der Satzung, wonach Satzungsänderungen, sofern dadurch nicht der Gegenstand des Unternehmens geändert wird, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals von der Hauptversammlung beschlossen werden. Satzungsbestimmungen, die für Beschlüsse erhöhte Mehrheiten vorsehen, können selbst nur mit denselben erhöhten Mehrheiten geändert werden. Weiters kann Punkt 19.9. der Satzung nur mit einer Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen und mit einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals geändert werden.
_Besondere Befugnisse des Vorstandes Aktien auszugeben oder zurückzukaufen
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 19.5.2021 ist:
_der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien gemäß § 65 (1) Z 7 Aktiengesetz zum Zweck des Wertpapierhandels im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben, wobei der Handelsbestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien 5% des Grundkapitals am Ende jeden Tages nicht übersteigen darf. Der Gegenwert für die zu erwerbenden Aktien darf die Hälfte des Schlusskurses an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb nicht unterschreiten und den Schlusskurs an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb um nicht mehr als 20% überschreiten. Diese Ermächtigung gilt für 30 Monate, somit bis zum 18. November 2023.
21
_der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 8 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. November 2023, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft auch unter wiederholter Ausnutzung der 10% Grenze sowohl über die Börse als auch außerbörslich auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionäre zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Gegenwert je Aktie darf die Untergrenze von zwei Euro nicht unterschreiten und die Obergrenze von 120 Euro nicht überschreiten. Der Vorstand ist für die Dauer von 5 Jahren ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. Mai 2026, gemäß § 65 (1b) iVm § 171 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu veräußern oder zu verwenden, insbesondere etwa als Gegenleistung für den Erwerb sowie zur Finanzierung des Erwerbs von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- oder Ausland und hierbei auch das quotenmäßige Kaufrecht der Aktionäre auszuschließen (Ausschluss des Bezugsrechts).
_der Vorstand ermächtigt, ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien einzuziehen.
_der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 4 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. November 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft auch unter wiederholter Ausnutzung der 10%-Grenze sowohl über die Börse als auch außerbörslich auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionäre zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Abgabe von Aktien an die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung, an deren Begünstigte, an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Erste Group Bank AG oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens oder eines sonstigen Unternehmens im Sinne von § 4d (5) Z 1 EStG zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Gegenwert je Aktie darf die Untergrenze von zwei Euro nicht unterschreiten und die Obergrenze von 120 Euro nicht überschreiten.
Sämtliche Erwerbe und Veräußerungen erfolgten im Rahmen der Genehmigungen der Hauptversammlung.
Gemäß Punkt 8.3 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, bis 18. Mai 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen (einschließlich bedingter Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG), welche das Bezugs- oder das Umtauschrecht auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft einräumen, jeweils unter Wahrung oder unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre, zu begeben. Die Ausgabebedingungen können zusätzlich oder anstelle eines Bezugs- oder Umtauschrechts auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt begründen. Die Begebung von Wandelschuldverschreibungen darf höchstens in jenem Umfang erfolgen, der eine Befriedigung geltend gemachter Umtausch- oder Bezugsrechte und, im Falle einer in den Ausgabebedingungen festgelegten Wandlungspflicht, die Erfüllung der entsprechenden Wandlungspflichten aus der bedingten Kapitalerhöhung gewährleistet. Für die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen mit Bezugsrechtsausschluss gilt Punkt 5.3 der Satzung. Ausgabebetrag, Ausgabebedingungen und der Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.
_Bedeutende Vereinbarungen, die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft wirksam werden, sich ändern oder enden, sowie ihre Wirkungen
Verträge zum Haftungsverbund
Der Vertrag des Haftungsverbundes/IPS sieht die Möglichkeit einer vorzeitigen Auflösung aus wichtigem Grund vor. Ein wichtiger Grund, der jeweils die anderen Vertragsteile zur Auflösung berechtigt, liegt insbesondere vor, wenn
ein Vertragsteil die ihn nach der vorliegenden Vereinbarung treffenden Pflichten gröblich verletzt;
sich die Beteiligungsverhältnisse an einem Vertragsteil so verändern, insbesondere durch Übertragung oder durch Kapitalerhöhung, dass ein oder mehrere dem Sparkassensektor nicht angehörende/r Dritte/r direkt und/oder indirekt sowie unmittelbar und/oder mittelbar die Kapital-und/oder Stimmrechtsmehrheit erhält/erhalten oder wenn
ein Vertragsteil aus dem Sparkassensektor, gleichgültig aus welchem Grund, ausscheidet.
Der Haftungsverbund-/IPS-Vertrag endet, sofern und sobald ein dem Sektorverbund des Sparkassensektors nicht angehörender Dritter mehr als 25% der Stimmrechte oder des Kapitals der Erste Group Bank AG auf welche Art und Weise immer erwirbt und eine teilnehmende Sparkasse ihr Ausscheiden aus dem Haftungsverbund der Haftungsgesellschaft und der Erste Group Bank AG eingeschrieben und innerhalb von 12 Wochen ab dem Kontrollwechsel bekannt gibt.
Directors & Officers-Versicherung
Änderungen der Kontrollrechte
22
Im Falle, dass es während der Geltungsdauer der Polizze zu irgendeiner/m der folgenden Transaktionen oder Vorgänge (jeweils eine „Veränderung der Kontrollrechte“) hinsichtlich der Versicherungsnehmer:in kommt:
die Versicherungsnehmer:in durch Fusion oder Verschmelzung nicht mehr weiterbesteht, es sei denn, dass die Fusion oder Verschmelzung zwischen zwei Versicherungsnehmer:innen stattfindet oder
eine andere Gesellschaft, Person oder konzertiert handelnde Gruppe von Gesellschaften und/oder Personen, die nicht Versicherungsnehmer:innen sind, mehr als 50% der im Umlauf befindlichen Anteile der Versicherungsnehmer:in oder mehr als 50% der Stimmrechte erwirbt (daraus resultiert das Recht über die Kontrolle der Stimmrechte in Bezug auf Anteile, sowie das Recht auf die Wahl der Vorstandsmitglieder der Versicherungsnehmer:in),
dann bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze hinsichtlich Ansprüchen aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die vor dem Inkrafttreten dieser Veränderung der Kontrollrechte verübt oder angeblich verübt wurden, voll bestehen und wirksam. Kein Versicherungsschutz besteht jedoch hinsichtlich der Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach diesem Zeitpunkt verübt oder angeblich verübt wurden (es sei denn die Versicherungsnehmer:in und der Versicherer kommen anderweitig überein). Die Prämie als Gegenleistung für diese Deckung wird als vollständig verdient angesehen.
Im Falle, dass während der Geltungsdauer der Polizze eine Tochtergesellschaft aufhört eine Tochtergesellschaft zu sein, bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze hinsichtlich derselben bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze oder (gegebenenfalls) des Nachhaftungszeitraums weiter voll bestehen und wirksam, jedoch nur bezüglich solcher Ansprüche, die gegen einen Versicherten aufgrund von diesem während der Existenz dieser Gesellschaft als Tochtergesellschaft verübter oder angeblich verübter unrechtmäßiger Handlungen geltend gemacht werden. Kein Versicherungsschutz besteht hinsichtlich gegen einen Versicherten erhobener Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach dem Wegfall dieser Gesellschaft verübt oder angeblich verübt wurden.
Kooperation zwischen Erste Group Bank AG und Vienna Insurance Group (VIG)
Die Erste Group Bank AG und die Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe (“VIG”) sind Vertragspartner eines Generalvertriebsvertrages, welcher die Vertriebskooperation in Bezug auf Bank- und Versicherungsprodukte zwischen der Erste Group Bank AG und der VIG in Österreich und CEE regelt. Der ursprünglich im Jahr 2008 abgeschlossene Generalvertriebsvertrag (zwischen Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG und Vienna Insurance Group der WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG) wurde im Jahr 2018 erneuert und bis Ende 2033 verlängert. Das Ziel dieser Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages bestand insbesondere darin, den Generalvertriebsvertrag an vorgenommene Unternehmensumstrukturierungen der Vertragspartner anzupassen, einige kommerzielle Parameter zu adaptieren und den Vertrag an die jüngsten Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im regulatorischen Bereich anzupassen. Bereits in der ursprünglichen Vereinbarung wurde festgelegt, dass beide Vertragspartner das Recht haben, die Vereinbarung zu kündigen, wenn bei einer der beiden Vertragspartner ein Kontrollwechsel stattfindet. Im Falle eines Kontrollwechsels bei der Erste Group Bank AG hat die VIG das Recht, die Generalvertriebsvereinbarung zu kündigen. Falls es zu einem Kontrollwechsel bei der VIG kommt, hat die Erste Group Bank AG das reziproke Recht. Ein Kontrollwechsel in Bezug auf die Erste Group Bank AG liegt dann vor, wenn ein Aktionär/Dritter, der bisher weniger als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group AG hält, erstmals mehr als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group AG hält. Von dieser Regelung ausgenommen sind Anteilserwerbe der Aktionäre/Erwerber DIE ERSTE oesterreichische Spar-Casse Privatstiftung und/oder die österreichischen Sparkassen. In Bezug auf die VIG gilt die vorgenannte Regelung sinngemäß ausgenommen sind Anteilserwerbe durch den Aktionär Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein Vermögensverwaltung Vienna Insurance Group.
Abgesehen von dieser Beendigungsmöglichkeit haben die Vertragspartner in der Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages vereinbart, dass für den Fall, dass sich geänderte gesetzliche oder sonstige regulatorische Vorgaben wesentlich auf die zwischen den Vertragspartnern in den jeweiligen sogenannten Ländervertriebsverträgen festgelegten Geschäftsmodelle auswirken, eine Beendigung der jeweils betroffenen Ländervertriebsverträge aus wichtigem Grund möglich ist, sofern das Vorliegen eines solchen wichtigen Grundes von einem nach den Regelungen im Generalvertriebsvertrag eingerichteten Schiedsgerichtes bestätigt wird.
Die Erste Group Bank AG und die VIG sind weiters Vertragspartner einer Vermögensverwaltungsvereinbarung (Asset-Management-Vereinbarung) gemäß derer die Erste Group Bank AG die Verwaltung bestimmter Teile der Wertpapierveranlagungen der VIG und ihrer Konzerngesellschaften übernimmt. Im Falle eines Kontrollwechsels (wie oben definiert), hat jeder Vertragspartner das Recht diese Vereinbarung zu kündigen. Die Vermögensverwaltungsvereinbarung wurde gleichzeitig mit der Erneuerung und Verlängerung des oben beschriebenen Vertrags erneuert und wurde bis 2033 verlängert.
_Entschädigungsvereinbarungen
Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen gemäß § 243a (1) Z 9 UGB.
23
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Die konsolidierte nicht-finanzielle Erklärung wird als gesonderter konsolidierter nichtfinanzieller Bericht erstellt und enthält die nach § 243b UGB und gemäß Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) nach § 267a UGB geforderten Informationen. Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird offengelegt und auf der Homepage unter www.erstegroup.com/ir veröffentlicht.
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Für Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ende des Geschäftsjahrs eingetreten sind verweisen wir auf die Angaben in Note 67 im Konzernabschluss.
Willibald Cernko e.h., Vorsitzender
Ingo Bleier e.h., Mitglied
Stefan Dörfler e.h., Mitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h., Mitglied
David O‘Mahony e.h., Mitglied
Maurizio Poletto e.h., Mitglied
Wien, 28. Februar 2023
24
Konzernabschluss 2022 nach IFRS
25
26
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR Mio
Anhang
1-12 21
1-12 22
Zinsüberschuss
2
4.975,7
5.950,6
Zinserträge
2
5.108,9
8.622,7
Sonstige ähnliche Erträge
2
1.476,5
2.617,6
Zinsaufwendungen
2
-483,8
-2.569,2
Sonstige ähnliche Aufwendungen
2
-1.125,9
-2.720,5
Provisionsüberschuss
3
2.303,7
2.452,4
Provisionserträge
3
2.722,1
2.888,7
Provisionsaufwendungen
3
-418,5
-436,3
Dividendenerträge
4
33,2
29,1
Handelsergebnis
5
58,6
-778,6
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
6
173,2
731,3
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
 
15,4
18,0
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
7
182,3
167,8
Personalaufwand
8
-2.578,1
-2.668,0
Sachaufwand
8
-1.180,3
-1.356,2
Abschreibung und Amortisation
8
-548,0
-550,7
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
9
-7,6
-52,0
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
10
-25,2
-23,3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
11
-158,8
-299,5
Sonstiger betrieblicher Erfolg
12
-310,5
-398,5
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
12
-73,5
-187,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
 
2.933,4
3.222,4
Steuern vom Einkommen
13
-525,2
-556,1
Periodenergebnis
 
2.408,1
2.666,3
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
 
484,8
501,6
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
 
1.923,4
2.164,7
Ergebnis je Aktie
In der Kennziffer „Ergebnis je Aktie“ wird das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis der durchschnittlichen Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien gegenübergestellt. Die Kennziffer „verwässertes Ergebnis je Aktie“ zeigt den maximal möglichen Verwässerungseffekt, wenn sich die durchschnittliche Zahl der Aktien aus eingeräumten Bezugs- oder Wandlungsrechten erhöht hat oder erhöhen kann (siehe auch Note 56 Kapital). Die Differenz zwischen der gewichteten durchschnittlichen Anzahl der Aktien im Umlauf und der gewichteten durchschnittlichen und verwässerten Anzahl der Aktien im Umlauf resultiert aus anteilsbasierten Vergütungstransaktionen mit Mitarbeiter:innen. Informationen zu anteilsbasierten Vergütungen sind in Note 62 dargestellt.
 
1-12 21
1-12 22
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
in EUR Tsd
1.923.380
2.164.718
Dividende auf Zusätzliches Kernkapital
in EUR Tsd
-147.807
-100.456
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis nach Abzug der Dividende für Zusätzliches Kernkapital
in EUR Tsd
1.775.573
2.064.261
Gewichtete, durchschnittliche und unverwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf
 
426.246.662
427.019.261
Unverwässertes Ergebnis je Aktie
in EUR
4,17
4,83
Gewichtete, durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf
 
426.246.662
427.492.890
Verwässertes Ergebnis je Aktie
in EUR
4,17
4,83
27
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Periodenergebnis
2.408,1
2.666,3
 
 
 
Sonstiges Ergebnis
 
 
Posten bei denen keine Umgliederung in das Periodenergebnis möglich ist
116,1
240,2
Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
28,6
99,3
Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten
20,4
-33,1
Rücklage für eigenes Kreditrisiko
82,3
239,3
Ertragsteuern auf Posten, welche nicht umgegliedert werden können
-15,3
-65,3
 
 
 
Posten bei denen eine Umgliederung in das Periodenergebnis möglich ist
-122,2
-359,5
Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten
-188,3
-560,4
Gewinn/Verlust der Periode
-191,2
-586,2
Umgliederungsbeträge
4,8
24,7
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
-1,9
1,0
Cashflow Hedge-Rücklage
-298,4
9,9
Gewinn/Verlust der Periode
-295,3
63,3
Umgliederungsbeträge
-3,1
-53,4
Währungsrücklage
271,0
79,0
Gewinn/Verlust der Periode
271,0
79,0
Ertragsteuern auf Posten, welche umgegliedert werden können
93,5
112,5
Gewinn/Verlust der Periode
94,2
107,2
Umgliederungsbeträge
-0,6
5,2
Anteil am sonstigen Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bilanziert nach der Equity-Methode
0,0
-0,4
Summe Sonstiges Ergebnis
-6,1
-119,3
 
 
 
Gesamtergebnis
2.402,0
2.547,0
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Gesamtergebnis
475,9
426,7
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Gesamtergebnis
1.926,1
2.120,3
Für eine detaillierte Darstellung von Ertragsteuern im sonstigen Ergebnis siehe Note 13 Ertragsteuern.
28
Konzernbilanz
in EUR Mio
Anhang
Dez 21
Dez 22
Aktiva
 
 
 
Kassenbestand und Guthaben
15
45.495,4
35.684,8
Finanzielle Vermögenswerte − Held for Trading
21, 22
6.473,0
7.765,6
Derivate
21
2.263,4
1.718,7
Sonstige Handelsaktiva
22
4.209,6
6.046,9
Als Sicherheit übertragen
29
372,7
94,4
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
23
3.124,4
2.735,3
Als Sicherheit übertragen
29
0,0
0,0
Eigenkapitalinstrumente
23
331,9
346,6
Schuldverschreibungen
23
1.974,7
1.549,3
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
23
9,9
0,0
Kredite und Darlehen an Kunden
23
808,0
839,3
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
19, 20
8.881,2
9.559,5
Als Sicherheit übertragen
29
130,2
698,5
Eigenkapitalinstrumente
20
132,4
99,2
Schuldverschreibungen
21
8.748,8
9.460,4
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
16
229.641,2
253.360,0
Als Sicherheit übertragen
29
1.232,4
1.760,9
Schuldverschreibungen
16
35.550,8
40.611,7
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
16
20.991,4
18.435,5
Kredite und Darlehen an Kunden
16
173.099,1
194.312,8
Forderungen aus Finanzierungsleasing
51
4.208,5
4.552,9
Derivate − Hedge Accounting
27
78,6
158,7
Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges
27
-3,9
-37,8
Sachanlagen
48
2.645,2
2.618,0
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
48
1.344,2
1.372,2
Immaterielle Vermögenswerte
49
1.362,3
1.347,1
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
59
210,9
208,6
Laufende Steuerforderungen
13
135,1
108,9
Latente Steuerforderungen
13
562,1
628,7
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
64
73,0
167,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
17
2.152,5
2.403,7
Sonstige Vermögenswerte
50
1.044,6
1.231,6
Summe der Vermögenswerte
 
307.428,2
323.865,0
 
 
 
 
in EUR Mio
Anhang
Dez 21
Dez 22
Passiva und Eigenkapital
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten − Held for Trading
21, 24
2.473,7
3.263,7
Derivate
21
1.623,8
2.626,5
Sonstige Handelspassiva
24
849,9
637,2
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
25
10.464,1
10.814,5
Einlagen von Kunden
25
494,7
1.352,8
Verbriefte Verbindlichkeiten
25
9.778,4
9.310,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
25
190,9
151,2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
18
265.415,5
278.932,5
Einlagen von Kreditinstituten
18
31.885,6
28.820,8
Einlagen von Kunden
18
210.028,7
222.619,7
Verbriefte Verbindlichkeiten
18
22.351,7
26.593,4
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
 
1.149,4
898,5
Leasingverbindlichkeiten
52
588,1
662,1
Derivate − Hedge Accounting
27
309,4
372,5
Rückstellungen
54
1.985,9
1.676,0
Laufende Steuerverpflichtungen
13
143,6
127,3
Latente Steuerverpflichtungen
13
18,7
15,6
Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
64
0,0
114,9
Sonstige Verbindlichkeiten
53
2.515,9
2.581,3
Gesamtes Eigenkapital
56
23.513,4
25.304,7
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Eigenkapital
56
5.516,0
5.957,1
Zusätzliche Eigenkapitalinstrumente
56
2.236,2
2.236,2
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
56
15.761,2
17.111,4
Gezeichnetes Kapital
56
859,6
859,6
Kapitalrücklagen
56
1.477,7
1.477,7
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen
56
13.423,9
14.774,1
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital
 
307.428,2
323.865,0
29
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
in EUR Mio
Gezeichnetes Kapital
Kapital-rücklagen
Gewinn-rücklagen
Cashflow Hedge-Rücklage
Fair Value-Rücklage
Rücklage für eigenes Kreditrisiko
Währungs-rücklage
Neubewertung aus leistungs-orientierten Versorgungs-plänen
Eigentümern des Mutter-unternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
Zusätzliche Eigenkapital-instrumente
Nicht beherr-schenden Anteilen zuzu-rechnendes Eigenkapital
Gesamtes Eigenkapital
Stand zum 1. Jänner 2022
859,6
1.477,7
14.932,5
-205,6
114,8
-207,3
-672,5
-538,1
15.761,2
2.236,2
5.516,0
23.513,4
Veränderung − Eigene Aktien
0,0
0,0
11,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
11,0
0,0
0,0
11,0
Gewinnausschüttung
0,0
0,0
-753,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-753,6
0,0
-90,7
-844,2
Kapitalerhöhungen/-herabsetzungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-2,0
-2,0
Änderungen im Konsolidierungskreis und Anteilsveränderungen
0,0
0,0
-24,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-24,0
0,0
113,7
89,8
Umgliederung vom Sonstigen Ergebnis in Gewinnrücklagen
0,0
0,0
-5,1
0,0
0,1
3,4
0,0
0,0
-1,6
0,0
-7,1
-8,7
Anteilsbasierte Vergütung
0,0
0,0
-1,3
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-1,3
0,0
0,0
-1,3
Sonstige Veränderungen
0,0
0,0
-0,6
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,6
0,0
0,5
-0,2
Gesamtergebnis
0,0
0,0
2.164,7
9,0
-379,0
180,0
78,9
66,8
2.120,3
0,0
426,7
2.547,0
Periodenergebnis
0,0
0,0
2.164,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
2.164,7
0,0
501,6
2.666,3
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
0,0
9,0
-379,0
180,0
78,9
66,8
-44,4
0,0
-74,9
-119,3
Veränderung der Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
66,8
66,8
0,0
15,6
82,4
Veränderung der Fair Value-Rücklage
0,0
0,0
0,0
0,0
-379,0
0,0
0,0
0,0
-379,0
0,0
-93,1
-472,1
Veränderung der Cashflow Hedge-Rücklage
0,0
0,0
0,0
9,0
0,0
0,0
0,0
0,0
9,0
0,0
0,0
8,9
Veränderung der Währungsrücklage
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
78,9
0,0
78,9
0,0
0,1
79,0
Veränderung der Rücklage für eigenes Kreditrisiko
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
180,0
0,0
0,0
180,0
0,0
2,5
182,4
Stand zum 31. Dezember 2022
859,6
1.477,7
16.323,7
-196,6
-264,1
-23,9
-593,6
-471,4
17.111,4
2.236,2
5.957,1
25.304,7
30
in EUR Mio
Gezeichnetes Kapital
Kapital-rücklagen
Gewinn-rücklagen
Cashflow Hedge-Rücklage
Fair Value-Rücklage
Rücklage für eigenes Kreditrisiko
Währungs-rücklage
Neubewertung aus leistungs-orientierten Versorgungs-plänen
Eigentümern des Mutter-unternehmens zuzurechnendes Eigenkapital
Zusätzliche Eigenkapital-instrumente
Nicht beherr-schenden Anteilen zuzu-rechnendes Eigenkapital
Gesamtes Eigenkapital
Stand zum 1. Jänner 2021
859,6
1.477,7
13.773,0
35,9
238,8
-290,3
-941,4
-549,1
14.604,2
2.733,0
5.073,1
22.410,3
Veränderung − Eigene Aktien
0,0
0,0
-3,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-3,7
0,0
0,0
-3,7
Gewinnausschüttung
0,0
0,0
-756,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-756,0
0,0
-40,0
-795,9
Kapitalerhöhungen/-herabsetzungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-496,8
1,4
-495,4
Änderungen im Konsolidierungskreis und Anteilsveränderungen
0,0
0,0
-4,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-4,7
0,0
-10,9
-15,6
Umgliederung vom Sonstigen Ergebnis in Gewinnrücklagen
0,0
0,0
5,3
0,0
-10,3
4,9
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Anteilsbasierte Vergütung
0,0
0,0
16,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
16,0
0,0
0,0
16,0
Sonstige Veränderungen
0,0
0,0
-20,8
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-20,8
0,0
16,5
-4,3
Gesamtergebnis
0,0
0,0
1.923,4
-241,5
-113,7
78,0
268,9
11,0
1.926,1
0,0
475,9
2.402,0
Periodenergebnis
0,0
0,0
1.923,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
1.923,4
0,0
484,8
2.408,1
Sonstiges Ergebnis
0,0
0,0
0,0
-241,5
-113,7
78,0
268,9
11,0
2,7
0,0
-8,9
-6,1
Veränderung der Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
11,0
11,0
0,0
13,1
24,1
Veränderung der Fair Value-Rücklage
0,0
0,0
0,0
0,0
-113,7
0,0
0,0
0,0
-113,7
0,0
-22,5
-136,2
Veränderung der Cashflow Hedge-Rücklage
0,0
0,0
0,0
-241,5
0,0
0,0
0,0
0,0
-241,5
0,0
-0,1
-241,5
Veränderung der Währungsrücklage
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
268,9
0,0
268,9
0,0
2,1
271,0
Veränderung der Rücklage für eigenes Kreditrisiko
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
78,0
0,0
0,0
78,0
0,0
-1,5
76,5
Stand zum 31. Dezember 2021
859,6
1.477,7
14.932,5
-205,6
114,8
-207,3
-672,5
-538,1
15.761,2
2.236,2
5.516,0
23.513,4
31
Konzern-Kapitalflussrechnung
in EUR Mio
Anhang
1-12 21
1-12 22
Periodenergebnis
 
2.408,1
2.666,3
Im Periodenergebnis enthaltene zahlungsunwirksame Posten
 
 
 
Abschreibung, Wertberichtigungen, Zuschreibung von nichtfinanziellen Vermögenswerten
48, 49
606,6
593,8
Zuführung (netto) zu Kreditvorsorgen und sonstigen Rückstellungen
12
219,7
323,6
Gewinne/Verluste aus der Bewertung und Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten
9, 10
210,6
533,1
Sonstige Anpassungen
 
83,1
105,1
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte − Held for Trading
21, 22
-120,2
-1.336,0
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
23
 
 
Eigenkapitalinstrumente
23
15,4
-14,8
Schuldverschreibungen
23
75,0
285,3
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
23
-9,9
9,9
Kredite und Darlehen an Kunden
23
-154,5
-77,6
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Schuldverschreibungen
19
-476,2
-1.115,9
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
16
 
 
Schuldverschreibungen
16
-5.977,9
-4.991,7
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
16
501,4
2.581,9
Kredite und Darlehen an Kunden
16
-13.336,3
-21.214,3
Forderungen aus Finanzierungsleasing
51
-70,1
-325,9
Derivate - Hedge Accounting
27
-114,9
-71,2
Andere Aktiva aus operativer Geschäftstätigkeit
17, 50
-1.025,5
-580,3
Finanzielle Verbindlichkeiten − Held for Trading
21, 24
-537,3
-416,3
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
25
-1.341,2
1.470,0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
18
 
 
Einlagen von Kreditinstituten
18
7.114,3
-3.097,6
Einlagen von Kunden
18
19.170,0
11.977,6
Verbriefte Verbindlichkeiten
18
3.331,9
4.241,7
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
 
631,6
-250,9
Derivate − Hedge Accounting
27
120,7
63,1
Andere Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit
53
78,9
-174,4
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
 
11.403,7
-8.815,4
Einzahlungen aus Veräußerung
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Eigenkapitalinstrumente
20
2,5
18,7
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
59
-21,4
17,9
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
48, 49
97,2
151,7
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
48
56,5
56,5
Auszahlungen für Erwerb
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte zum Fair Value über das sonstige Ergebnis bewertet: Eigenkapitalinstrumente
20
0,0
-0,7
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
48, 49
-548,0
-478,6
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
48
-63,0
-100,7
Erwerb von Tochterunternehmen (abzgl. erworbener Zahlungsmittel)
 
-7,2
102,1
Cashflow aus Investitionstätigkeit
 
-483,4
-233,1
Kapitalerhöhung
56
1,4
-2,0
Kapitalherabsetzung
56
-496,8
0,0
Anteilsveränderungen, die nicht zu einem Kontrollverlust führen
56
-15,6
89,8
Dividendenzahlungen den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen
56
-756,0
-753,6
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen
56
-40,0
-90,7
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
 
-1.306,9
-756,5
 
 
 
 
Zahlungsmittelbestand am Beginn der Periode
15
35.838,5
45.495,4
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit
 
11.403,7
-8.815,4
Cashflow aus Investitionstätigkeit
 
-483,4
-233,1
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
 
-1.306,9
-756,5
Effekte aus Wechselkursänderungen
 
43,4
-5,7
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode
15
45.495,4
35.684,8
 
 
 
 
Zahlungsströme für Steuern, Zinsen und Dividenden (in Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit erfasst)
 
4.055,5
5.217,5
Gezahlte Ertragsteuern
13
-391,1
-548,5
Erhaltene Zinsen
2
6.899,9
11.286,0
Erhaltene Dividenden
4
33,2
29,1
Gezahlte Zinsen
2
-2.486,5
-5.549,1
Der Zahlungsmittelbestand entspricht dem Bilanzposten „Kassenbestand und Guthaben“.
32
Anhang (Notes) zum Konzernabschluss der Erste Group
Allgemeine Angaben
Die Erste Group Bank AG ist die älteste Sparkasse Österreichs und ist an der Wiener Börse notiert. Zusätzlich notiert sie an der Prager Börse und an der Bukarester Börse. Der Firmensitz der Erste Group Bank AG befindet sich in 1100 Wien, Am Belvedere 1.
Der Erste Group Bank AG Konzern (nachfolgend „Erste Group“) bietet ein komplettes Angebot an Bank- und Finanzdienstleistungen wie Sparen, Asset Management (u.a. Investmentfondsgeschäft), Kredit- und Hypothekargeschäft, Investment Banking, Wertpapier- und Derivatehandel, Wertpapierverwaltung, Projektfinanzierung, Außenhandelsfinanzierung, Unternehmensfinanzierung, Kapital- und Geldmarktdienstleistungen, Devisen- und Valutenhandel, Leasing sowie Factoring an.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit dem Datum der Unterfertigung vom Vorstand aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Sowohl der Aufsichtsrat (23. März 2023) als auch die Hauptversammlung (12. Mai 2023) können Änderungen des Jahresabschlusses der Erste Group Bank AG vornehmen, die sich auf den vorliegenden Konzernabschluss auswirken können. Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Aufsichtsrat noch nicht zur Kenntnis genommen und der Jahresabschluss der Erste Group Bank AG wurde noch nicht vom Aufsichtsrat festgestellt. Dies gilt auch für die meisten Einzelabschlüsse, die für die Berechnung des Eigenmittelerfordernisses relevant sind.
Die Erste Group unterliegt den regulatorischen Anforderungen europäischer und österreichischer Aufsichtsbehörden (Nationalbank,Finanzmarktaufsicht, Single Supervisory Mechanism). Diese Rechtsvorschriften beinhalten insbesondere jene betreffend die bankaufsichtsrechtlichen Mindestkapitalerfordernisse, der Kategorisierung von Risikopositionen und außerbilanziellen Kreditrahmen, des mit Kund:innen verbundenen Kreditrisikos, des Marktrisikos (inklusive des Zins- und Währungsrisikos), des Liquiditätsrisikos und des operationellenRisikos.
Zusätzlich zum Bankgeschäft unterliegen einige Konzerngesellschaften speziellen regulatorischen Anforderungen, vor allem im Bereich der Vermögensverwaltung.
Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze
a) Grundsätze der Erstellung
Der Konzernabschluss der Erste Group für das Geschäftsjahr 2022 und die Vergleichsinformationen wurden in Übereinstimmung mit den in Kraft befindlichen International Financial Reporting Standards (IFRS) wie sie aufgrund der IAS Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 in der Europäischen Union anzuwenden sind erstellt. Die Anforderungen des § 59a Bankwesengesetz (BWG) und des § 245a Unternehmensgesetzbuch (UGB) werden erfüllt.
Der vorliegende Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung.
Die Erste Group unterliegt Kapitalausschüttungsbeschränkungen auf Grund von EU-weiten Vorschriften für Kapitalanforderungen, die für alle Kreditinstitute mit Sitz in der EU gelten. Die Erste Group ist keinen sonstigen wesentlichen Beschränkungen im Zusammenhang mit dem Zugang zu ihren bzw. der Nutzung ihrer Vermögenswerte oder der Begleichung der Verbindlichkeiten des Konzerns, ausgesetzt. Des Weiteren haben auch die Eigentümer:innen von nicht beherrschenden Anteilen der Tochtergesellschaften der Erste Group keine Rechte, die den Zugang des Konzerns zu seinen Vermögenswerten bzw. die Nutzung seiner Vermögenswerte oder die Fähigkeit, seine Verbindlichkeiten zu begleichen, einschränken.
Alle Beträge werden, sofern nicht ausdrücklich darauf hingewiesen wird, in Millionen Euro angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten. Die im Konzernabschluss verwendeten Abkürzungen werden im Abkürzungsverzeichnis am Ende dieses Berichts erläutert.
b) Währungsumrechnung
Der Konzernabschluss der Erste Group wird in Euro, der funktionalen Währung der Erste Group Bank AG, der Muttergesellschaft der Erste Group, aufgestellt. Die funktionale Währung ist die Währung des primären Wirtschaftsumfeldes, in dem die Gesellschaft tätig ist. Jedes Unternehmen innerhalb des Konzerns legt seine eigene funktionale Währung fest. Die im Abschluss des jeweiligen Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden unter Verwendung dieser funktionalen Währung bewertet.
33
Zur Währungsumrechnung werden die Umrechnungskurse der Zentralbanken der jeweiligen Länder herangezogen. Bei Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung der Euro ist, werden die Richtkurse der Europäischen Zentralbank herangezogen.
i. Transaktionen und Salden in fremder Währung
Fremdwährungstransaktionen werden von den Konzernunternehmen zunächst zu dem am Tag des Geschäftsvorfalls jeweils gültigen Wechselkurs in die funktionale Währung umgerechnet. Nachfolgend werden monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle sich daraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ ausgewiesen. Nicht monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem historischen Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet, d.h. aus ihnen resultieren keine Umrechnungsdifferenzen. Nicht monetäre Posten, die zu ihrem Fair Value in einer Fremdwährung bewertet werden (z.B. Beteiligungen), werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der Bemessung des Fair Values umgerechnet, sodass die Umrechnungsdifferenzen Teil des Fair Value-Ergebnisses sind.
ii. Umrechnung der Abschlüsse von in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen
Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe (ausländischer Tochtergesellschaften und Filialen) werden mit dem Kurs am Bilanzstichtag (Stichtagskurs) in Euro, die Berichtswährung der Erste Group, umgerechnet. Die Umrechnung der Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und der Konzern-Gesamtergebnisrechnung in Euro erfolgt mit dem Durchschnittskurs für die jeweilige Berichtsperiode, der auf Basis der täglichen Wechselkurse ermittelt wird. Ein im Zusammenhang mit dem Erwerb einer ausländischen Tochtergesellschaft entstehender Firmenwert, immaterielle Vermögenswerte wie Kundenstock und Marke sowie Anpassungen der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden an den Fair Value werden als Vermögenswerte und Schulden dieser ausländischenTochtergesellschaft behandelt und mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Der Firmentwert der Česká spořitelna a.s. wird jedoch auf Basis der Übergangsbestimmungen in IAS 21.59 zum historischen Wechselkurs umgerechnet.
Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung ergeben, werden in dem Posten „Währungsrücklage“ in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Das kumulierte Ergebnis wird in dem Posten „Währungsrücklage“ in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Beim Abgang einer ausländischen Tochtergesellschaft werden die kumulierten Umrechnungsdifferenzen, die bis dahin im sonstigen Ergebnis erfasst wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ berücksichtigt.
c) Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Der Konzernabschluss enthält Werte, die auf Basis von Ermessensentscheidungen sowie unter Verwendung von Schätzungen und Annah-men ermittelt worden sind. Die verwendeten Schätzungen und Annahmen basieren auf historischen Erfahrungen und sonstigen Faktoren, wie Planungen, Erwartungen und Prognosen zukünftiger Ereignisse, die nach heutigem Ermessen vernünftig erscheinen. Aufgrund der mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundenen Unsicherheit könnten jedoch in zukünftigen Perioden Anpassungen des Buchwerts der entsprechenden Vermögenswerte oder Schulden erforderlich werden. Die wesentlichen Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen sind bei den Angaben zu den jeweiligen Vermögenswerten und Schulden dargestellt und betreffen insbesondere:
_Steuern vom Einkommen und aktive latente Steuern (Note 13 Ertragsteuern)
_SPPI-Beurteilung von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze)
_Beurteilung des Geschäftsmodells von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze)
_Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB (Kapitel Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze, Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten)
_Fair Value von Finanzinstrumenten (Note 26 Fair Value von Finanzinstrumenten)
_Wertminderungen von Finanzinstrumenten (Kapitel Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze, Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes und Note 40 Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen und Krisenauswirkungen)
_Wertminderungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten (Kapitel Langfristige Vermögenswerte und sonstige Aktiva)
_Rückstellungen (Note 54 Rückstellungen)
_Leistungsorientierte Versorgungspläne (Note 54 Rückstellungen)
_Beherrschung von Tochtergesellschaften (Note 58 Tochterunternehmen)
_Maßgeblicher Einfluss bei assoziierten Unternehmen und gemeinschaftliche Führung bei Gemeinschaftsunternehmen (Note 59 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen)
_Anteile an strukturierten Unternehmen (Note 60 Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen)
Im Jahr 2022 haben der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise, die Inflation und die Zinsentwicklung zusätzliche Unsicherheiten für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Erste Group mit sich gebracht. Im Jahr 2021 resultierten solche zusätzlichen Unsicherheiten aus der Covid-19-Pandemie. Zu den möglichen Effekten gehören erhebliche Auswirkungen auf erwartete Kreditverluste und das Betriebsergebnis sowie die potenziellen Auswirkungen auf Wertminderungen des Firmenwerts und anderer nichtfinanzieller Vermögenswerte. Die Erste Group verfolgt die Entwicklungen genau und erfasst die Auswirkungen im Konzernabschluss, sofern verlässliche Informationen zur Unterstützung ihrer Erfassung verfügbar sind.
34
Das „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ in Höhe von EUR 299,5 Mio wurde von der Auflösung der Covid-19-Pandemie-Overlays in Höhe von EUR 183,5 Mio beinflusst. Diese Overlays konnten aufgrund der Verringerung dieser Risiken im Laufe des Jahres 2022 vollständig zurückgenommen werden. Wertminderungen, die unmittelbar auf Änderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen sowie auf Overlays im Zusammenhang mit zusätzlichen Risiken aufgrund der aktuellen geopolitischen Situation hauptsächlich dem Ukraine-Krieg und seinen Auswirkungen auf die Wirtschaft stehen, beliefen sich auf EUR 377,7 Mio. Im Jahr 2021 führten Änderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen und Maßnahmen des Managements zur Identifizierung der am stärksten betroffenen Portfolios aufgrund der Covid-19-Pandemie zu einer Auflösung von Wertminderungen in Höhe von EUR 39,1 Mio. Insgesamt belaufen sich die inkrementellen Wertberichtigungen für notleidende Kreditrisikovolumen, die auf die makroökonomische Rahmenbedingungen und die geopolitische Entwicklung zurückzuführen sind, in der Bilanz im Jahr 2022 auf EUR 927,8 Mio (2021: EUR 733,6 Mio). Details zu diesen Auswirkungen auf die Schätzung erwarteter Kreditverluste sind in Note 40 Szenarien für die Berücksichtigung zukunftbezogener Informationen und Krisenauswirkungen beschrieben.
Die Marktkapitalisierung der Erste Group lag zum Jahresende 2022 unter dem Buchwert des Nettovermögens. Deshalb wurde eine umfassende Überprüfung durchgeführt, um die Werthaltigkeit der nichtfinanziellen Vermögenswerte sicherzustellen. Im Zuge dieser Analyse hat der Konzern eine Schätzung des Nutzungswerts auf Ebene aller zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) vorgenommen. Der Nutzungswert wird durch Diskontierung der Zahlungsströme zu einem Zinssatz ermittelt, der die gegenwärtigen Marktzinsen sowie spezifische Risiken der ZGE berücksichtigt. Die Diskontierungszinssätze wurden auf Basis des Capital Asset Pricing-Modells (CAPM) ermittelt. Entsprechend dem CAPM setzen sich die Diskontierungszinssätze aus einem risikolosen Zinssatz und einer Marktrisikoprämie, multipliziert mit einem Faktor für das systematische Risiko (Betafaktor), zusammen. Darüber hinaus wurde für die Berechnung der Diskontierungszinssätze eine länderspezifische Risikozuschlagskomponente berücksichtigt. Die zur Ermittlung der Diskontierungszinssätze herangezogenen Werte wurden basierend auf externen Informationen festgelegt. Die Zahlungsströme unterliegen einem Planungshorizont von fünf Jahren. Darüber hinaus erfolgt eine Extrapolation der ewigen Rente basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate. Bei jenen ZGEs, bei denen der Buchwert über dem Nutzungswert lag, wurden die Fair Values der zugrundeliegenden nichtfinanziellen Vermögenswerte ermittelt und mit den jeweiligen Buchwerten verglichen. Diese Analyse hat keinen Wertminderungsbedarf über die im Rahmen der üblichen Werthaltigkeitsprüfung erfassten Beträge (siehe Note 48 Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Note 49 Immaterielle Vermögenswerte und Note 59 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen) ergeben.
Weiters führte der jährliche Wertminderungstest für den Firmenwert der Česká spořitelna a.s. zu keiner Wertminderung, da der berechnete erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt. Details zum Wertminderungstest für den Firmenwert sind in Note 49 Immaterielle Vermögenswerte beschrieben.
d) Anwendung geänderter und neuer IFRS bzw. IAS
Die angewandten Rechnungslegungsgrundsätze entsprechen jenen Bilanzierungsvorschriften, die im vorangegangenen Geschäftsjahr verwendet wurden, ausgenommen jene Standards und Interpretationen, die für die Geschäftsjahre, die nach dem 1. Jänner 2022 beginnen, gültig sind. In Bezug auf neue Standards und Interpretationen sowie deren Änderungen sind nur jene angeführt, die für die Geschäftstätigkeit der Erste Group relevant sind.
Verpflichtend anzuwendende Standards und Interpretationen
Folgende Änderungen der Standards sind für das Geschäftsjahr 2022 verpflichtend anzuwenden und wurden von der EU übernommen:
_Jährliche Verbesserungen zu IFRSs 2018-2020 Zyklus (Änderungen von IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41)
Aus der Anwendung der oben genannten Änderungen in 2022 ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Erste Group.
Noch nicht anzuwendende Standards und Interpretationen
Die nachstehenden Standards und Änderungen wurden vom IASB verabschiedet und veröffentlicht, müssen aber noch nicht angewendet werden. Alle wurden von der EU übernommen:
_IFRS 17: Versicherungsverträge
_Änderungen von IAS 1: Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
_Änderungen von IAS 8: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen
_Änderungen von IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen
IFRS 17: Versicherungsverträge. IFRS 17 wurde im Mai 2017 veröffentlicht und ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen, anzuwenden. IFRS 17 regelt die Grundsätze in Bezug auf den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Angaben für Versicherungsverträge innerhalb des Anwendungsbereichs des Standards. Die Zielsetzung von IFRS 17 besteht in der Bereitstellung relevanter Informationen durch die bilanzierenden Unternehmen und soll so zu einer glaubwürdigen Darstellung der Versicherungsverträge führen. Diese Informationen dienen als Grundlage für die Abschlussadressat:innen, um die Auswirkungen von Versicherungsverträgen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Zahlungsströme eines Unternehmens beurteilen zu können. Aus der Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Änderungen auf den Konzernabschluss der Erste Group erwartet.
35
Änderungen von IAS 1: Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Die Änderungen von IAS 1 wurden im Februar 2021 veröffentlicht und sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen, anzuwenden. Die Änderungen präzisieren die Formulierung, dass ein Unternehmen wesentliche Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anzugeben hat. Darüber hinaus wurden Leitlinien ergänzt, wie ein Unternehmen wesentliche Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden identifizieren kann. Die Änderungen enthalten weiters Beispiele, wann Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wahrscheinlich wesentlich sind. Aus der Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Erste Group erwartet. Möglicherweise müssen jedoch die Angaben zu den Rechnungslegungsgrundsätzen überarbeitet werden.
Änderungen von IAS 8: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen. Die Änderungen von IAS 8 wurden im Februar 2021 veröffentlicht und sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen, anzuwenden. Die Änderungen stellen klar wie zwischen Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen zu unterscheiden ist. Aus der Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Erste Group erwartet.
Änderungen von IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen. Die Änderungen von IAS 12 wurden im März 2021 veröffentlicht und sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Jänner 2023 beginnen, anzuwenden. Die Änderungen stellen klar, dass die Erstanwendungsausnahme in IAS 12.15(b) und IAS 12.24 nicht für Transaktionen gilt, bei denen beim erstmaligen Ansatz abzugsfähige und zu versteuernde temporäre Differenzen in gleicher Höhe entstehen. Aus der Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Erste Group erwartet.
36
Ertragslage
1.Segmentberichterstattung
Die Segmentberichterstattung der Erste Group basiert auf dem Managementansatz gemäß IFRS 8, Geschäftssegmente. Diesem Ansatz ent-sprechend, werden die Segmentinformationen auf Basis der internen Managementberichterstattung erstellt, die von der leitenden Unternehmensinstanz regelmäßig zur Beurteilung der Ertragskraft der einzelnen Segmente und für die Zuteilung von Ressourcen herangezogen wird. In der Erste Group wird die Funktion der leitenden Unternehmensinstanz vom Vorstand ausgeübt. Die Erste Group verwendet eine Matrix-Organisationsstruktur mit geografischer Segmentierung und Business Segmenten. Da die leitende Unternehmensinstanz primär auf Basis der geografischen Segmente steuert, bilden diese die Geschäftssegmente nach IFRS 8. Um umfassendere Informationen zu bieten, werden die Ergebnisse zusätzlich nach Business Segmenten berichtet.
Geografische Segmentierung (Geschäftssegmente)
Für die Segmentberichterstattung werden geografische Segmente als Geschäftssegmente definiert, für die die Informationen auf der Grundlage des Standorts der verbuchenden Gesellschaft (nicht auf jener des Risikolandes) dargestellt werden. Betreffen Informationen einen Teilkonzern, erfolgt die Zuordnung auf Basis des Standorts des jeweiligen Mutterinstituts aufgrund von Verantwortlichkeiten der lokalen Unternehmensinstanz.
Die Definition der geografischen Gebiete richtet sich nach den Kernmärkten der Erste Group und den Standorten der Tochterbanken und sonstigen Finanzinstitutsbeteiligungen. Die geografischen Gebiete bestehen aus den zwei Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa sowie einem Segment Sonstige, das die verbleibenden, nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten der Erste Group sowie die Überleitung zum Gruppenergebnis inkludiert.
Das geografische Gebiet Österreich umfasst die folgenden drei Geschäftssegmente:
_Das Segment Erste Bank Oesterreich & Tochtergesellschaften (EBOe & Töchter) beinhaltet die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG (Erste Bank Oesterreich) und ihre wichtigsten Tochtergesellschaften (z.B. sBausparkasse, Salzburger Sparkasse, Tiroler Sparkasse, Sparkasse Hainburg).
_Das Segment Sparkassen umfasst jene Sparkassen, die Mitglieder des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors sind und an denen die Erste Group zwar keine Mehrheitsbeteiligung hält, jedoch gemäß IFRS 10 Kontrolle ausübt. Zur Gänze bzw. mehrheitlich im Eigentum der Erste Group stehende Sparkassen Erste Bank Oesterreich, Tiroler Sparkasse, Salzburger Sparkasse und Sparkasse Hainburg – sind nicht Teil des Segments Sparkassen.
_Das Segment Sonstiges Österreich-Geschäft umfasst die Erste Group Bank AG (Holding) mit ihrem Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft sowie die Erste Group Immorent GmbH, die Erste Asset Management GmbH und die Intermarket Bank AG.
Das geografische Gebiet Zentral- und Osteuropa (CEE) beinhaltet sechs Geschäftssegmente, die jeweils die Tochterbanken der Erste Group in den einzelnen CEE-Ländern beinhalten:
_Tschechische Republik (umfasst den Teilkonzern Česká spořitelna)
_Slowakei (umfasst den Teilkonzern Slovenská sporitel’ňa)
_Rumänien (umfasst den Teilkonzern Banca Comercială Română)
_Ungarn (umfasst den Teilkonzern Erste Bank Hungary)
_Kroatien (umfasst den Teilkonzern Erste Bank Croatia)
_Serbien (umfasst den Teilkonzern Erste Bank Serbia)
Das Segment Sonstige umfasst im Wesentlichen zentral gesteuerte Aktivitäten und Posten, die nicht direkt anderen Segmenten zugeordnet sind. Es beinhaltet das Corporate Center der Erste Group Bank AG (und damit Dividenden und Refinanzierungskosten von Beteiligungen sowie Verwaltungsaufwendungen), die interne Leistungsverrechnung von Servicebetrieben (Facility Management, IT, Procurement), die Bankenabgabe der Erste Group Bank AG sowie das freie Kapital der Erste Group (definiert als Differenz zwischen dem durchschnittlichen IFRS-Kapital und dem den Segmenten zugeordneten durchschnittlichen ökonomischen Kapital). Darüber hinaus sind das Bilanzstrukturmanagement der Erste Group Bank AG sowie die Konsolidierung (z.B. Überleitung zum Konzernergebnis und Dividenden)
P1864#yIS1
37
im Segment Sonstige enthalten. Die Konsolidierung entspricht der Spalte „Konsolidierung“ in der Business Segment Sicht (siehe Tabelle
„Business Segmente (2)“).
Business Segmente
Neben den geografischen Segmenten, die die Geschäftssegmente der Erste Group darstellen, werden auch Business Segmente berichtet.
Privatkunden. Das Segment Privatkunden umfasst das Geschäft mit Privatpersonen, Kleinstunternehmen und Freiberufler:innen in der Verantwortung der Kundenbetreuer:innen des Retailvertriebs. Die Geschäftsaktivitäten werden von den lokalen Banken in Zusammenarbeit mit deren Tochtergesellschaften etwa in den Bereichen Leasing und Asset Management ausgeführt, wobei der Fokus auf den Verkauf einfacher Produkte ausgerichtet ist. Diese reichen von Hypothekar- und Konsumkrediten, Anlageprodukten, Girokonten, Sparprodukten bis zu Kreditkarten und Cross-Selling-Produkten wie Leasing, Versicherungen und Bausparprodukten.
Firmenkunden. Das Segment Firmenkunden beinhaltet das Geschäft mit Firmenkunden mit unterschiedlichem Umsatz (Klein- und Mittelunternehmen sowie Large Corporate), das gewerbliche Immobiliengeschäft sowie das Public Sector-Geschäft.
Kapitalmarktgeschäft. Das Segment Kapitalmarktgeschäft umfasst Handels- und Marktaktivitäten sowie das gesamte Kundengeschäft mit Finanzinstituten. Es steuert das Handelsbuch der Erste Group und führt unter anderem Handelsaktivitäten am Markt aus und betreibt Market Making sowie kurzfristiges Liquiditätsmanagement. Darüber hinaus sind in diesem Segment Aktivitäten mit Finanzinstituten als
Kunden inkludiert.
Bilanzstrukturmanagement & Lokale Corporate Center. Das Segment Bilanzstrukturmanagement & Lokale Corporate Center (BSM & LCC) umfasst alle Bilanzstrukturaktivitäten der lokalen Einheiten und der Erste Group Bank AG (Holding) sowie die lokalen Corporate Center, welche alle Aktivitäten beinhalten, die nicht dem Kernbankengeschäft zuzurechnen sind, wie z.B. interne Servicebetriebe und Posten für die Konsolidierung lokaler Ergebnisse. Das Corporate Center der Erste Group Bank AG ist Teil des Segments Group Corporate Center.
Sparkassen. Das Segment Sparkassen ist ident mit dem Geschäftssegment Sparkassen.
Group Corporate Center. Das Segment Group Corporate Center (GCC) umfasst im Wesentlichen zentral gesteuerte Aktivitäten und Posten, die nicht direkt anderen Segmenten zugeordnet sind. Es beinhaltet das Corporate Center der Erste Group Bank AG (und damit Dividenden und Refinanzierungskosten von Beteiligungen sowie Verwaltungsaufwendungen), die interne Leistungsverrechnung von Servicebetrieben (Facility Management, IT, Procurement), die Bankenabgabe der Erste Group Bank AG sowie das freie Kapital der Erste Group (definiert als Differenz zwischen dem durchschnittlichen IFRS-Kapital und dem den Segmenten zugeordneten durchschnittlichen ökonomischen Kapital).
Konsolidierung. Konsolidierung ist kein Segment, sondern die Überleitung zum IFRS-Konzernergebnis. Beinhaltet sind Konsolidierungen zwischen Beteiligungen der Erste Group (z.B. gruppeninterne Refinanzierung, interne Kostenverrechnungen). Konsolidierungen innerhalb von Teilkonzernen sind den jeweiligen Segmenten zugeordnet.
Dividendeneliminierungen zwischen Erste Group Bank AG und den vollkonsolidierten Beteiligungen erfolgen im Segment Group Corporate Center. Konsolidierungsdifferenzen, die zwischen einzelnen Segmenten entstehen und über die Laufzeit einer zugrundeliegenden Transaktion ausgeglichen werden, werden im Group Corporate Center dargestellt.
Bewertungsgrundlagen
Die Gewinn- und Verlustrechnung des Segmentberichts basiert auf jenen Kennzahlen, die dem Vorstand der Erste Group zur Ressourcen-zuteilung und für die Beurteilung der Ertragskraft der Segmente vorgelegt werden. Sowohl die Managementberichterstattung als auch der Segmentbericht der Erste Group basiert auf den IFRS-Vorschriften. Für den Segmentbericht kamen die gleichen Rechnungslegungsstandards, Methoden und Bewertungsvorschriften wie bei der Ermittlung des konsolidierten Konzernergebnisses zur Anwendung.
Die Zinserträge sind nicht gesondert vom Zinsaufwand für die berichtspflichtigen Segmente ausgewiesen. Diese Kennzahlen sind auf Nettobasis unter Zinsüberschuss dargestellt, was der internen Berichterstattung an die leitende Unternehmensinstanz entspricht. Dieser stützt sich auf die Nettozinserträge, um die Ertragskraft der Segmente zu beurteilen und Entscheidungen über die Allokation der Ressourcen
38
für die Segmente zu treffen. Der Provisionsüberschuss sowie der sonstige betriebliche Erfolg werden ebenfalls auf Nettobasis gemäß der internen Berichtserstattung an die leitende Unternehmensinstanz ausgewiesen.
Der Kapitalverbrauch je Segment wird vom Management der Erste Group regelmäßig zur Beurteilung der Ertragskraft der Segmente berücksichtigt. Für die Berechnung des durchschnittlich zugeordneten Kapitals werden das Kreditrisiko, das Marktrisiko und operationelle Risiko sowie das strategische Geschäftsrisiko herangezogen. Im Rahmen der regelmäßigen internen Berichterstattung an den Vorstand der Erste Group werden die Summe der Aktiva und die Summe der Verbindlichkeiten sowie die risikogewichteten Aktiva und das zugeordnete Kapital pro Segment ausgewiesen. Das gesamte durchschnittlich zugeordnete Kapital der Gruppe entspricht dem gesamten durchschnittlichen Eigenkapital der Gruppe.
Für die Messung und Beurteilung der Ertragskraft der Segmente werden in der Erste Group auch die Verzinsung des zugeordneten Kapitals sowie die Kosten-Ertrags-Relation herangezogen. Die Verzinsung auf das zugeordnete Kapital wird pro Segment aus dem Nettoperiodenergebnis vor Minderheiten in Relation zum durchschnittlich zugeordneten Kapital berechnet. Die Kosten-Ertrags-Relation pro Segment wird aus den Betriebsaufwendungen (Verwaltungsaufwand) in Relation zu den Betriebserträgen (Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Dividendenerträgen, Handelsergebnis, Gewinnen/Verlusten aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bewertet, Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen, Mieterträgen aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen) berechnet. 
39
Geschäftssegmente: Geografische Segmentierung – Überblick
Österreich
Zentral- und Osteuropa
Sonstige
Gesamte Gruppe
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
Zinsüberschuss
2.143,9
2.565,7
2.617,5
3.159,7
214,3
225,2
4.975,7
5.950,6
Provisionsüberschuss
1.345,9
1.396,3
1.043,9
1.133,6
-86,1
-77,5
2.303,7
2.452,4
Dividendenerträge
14,4
18,3
7,9
4,3
10,9
6,6
33,2
29,1
Handelsergebnis
33,9
-127,5
226,7
325,8
-201,9
-976,9
58,6
-778,6
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)
74,3
51,6
-31,6
-66,8
130,5
746,5
173,2
731,3
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
-0,6
2,9
10,8
7,1
5,2
8,0
15,4
18,0
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
149,3
140,9
48,1
42,3
-15,1
-15,4
182,3
167,8
Verwaltungsaufwand
-2.163,5
-2.195,2
-1.941,3
-2.117,6
-201,7
-262,0
-4.306,5
-4.574,9
davon Abschreibung und Amortisation
-175,0
-159,7
-267,2
-277,4
-105,9
-113,5
-548,0
-550,7
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)
-0,8
-0,6
-7,0
-50,5
0,2
-1,0
-7,6
-52,0
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)
-21,7
-0,3
-1,9
-25,0
-1,5
2,0
-25,2
-23,3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-4,3
-157,6
-163,5
-134,1
9,0
-7,8
-158,8
-299,5
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-21,1
-55,8
-175,4
-284,8
-114,0
-58,0
-310,5
-398,5
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
-9,6
-41,1
-63,0
-124,1
-0,9
-21,9
-73,5
-187,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
1.549,5
1.638,7
1.634,2
1.994,0
-250,3
-410,3
2.933,4
3.222,4
Steuern vom Einkommen
-377,6
-417,7
-330,9
-375,5
183,3
237,1
-525,2
-556,1
Periodenergebnis
1.171,9
1.221,0
1.303,3
1.618,4
-67,0
-173,2
2.408,1
2.666,3
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
431,0
442,2
51,5
57,3
2,2
2,0
484,8
501,6
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
740,9
778,8
1.251,7
1.561,1
-69,3
-175,2
1.923,4
2.164,7
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Betriebserträge
3.760,9
4.048,1
3.923,3
4.605,9
57,8
-83,4
7.742,0
8.570,6
Betriebsaufwendungen
-2.163,5
-2.195,2
-1.941,3
-2.117,6
-201,7
-262,0
-4.306,5
-4.574,9
Betriebsergebnis
1.597,5
1.852,9
1.982,0
2.488,3
-143,9
-345,4
3.435,5
3.995,8
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)
58.570
62.673
47.178
53.151
2.711
3.458
108.459
119.282
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital
8.348
9.712
8.573
9.913
6.308
4.660
23.229
24.284
Kosten-Ertrags-Relation
57,5%
54,2%
49,5%
46,0%
>100%
>100%
55,6%
53,4%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital
14,0%
12,6%
15,2%
16,3%
-1,1%
-3,7%
10,4%
11,0%
Summe Aktiva (Periodenende)
199.308
204.979
134.082
142.554
-25.962
-23.669
307.428
323.865
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)
161.679
166.197
121.281
129.479
954
2.884
283.915
298.560
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wertminderungen
-9,1
-157,3
-216,2
-196,1
-3,9
-24,0
-229,1
-377,4
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing
34,9
-159,1
-109,5
-93,3
20,6
-19,5
-54,1
-272,0
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)
-39,2
1,5
-54,0
-40,7
-11,6
11,7
-104,8
-27,6
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert
0,0
0,0
0,0
-5,4
0,0
0,0
0,0
-5,4
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
0,0
0,0
-3,9
-5,9
-9,8
-14,7
-13,7
-20,6
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
-4,8
0,4
-48,8
-50,7
-3,1
-1,5
-56,7
-51,8
40
Geschäftssegmente: Geografisches Gebiet Österreich
EBOe & Töchter
Sparkassen
Sonstiges Österreich-Geschäft
Österreich
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
Zinsüberschuss
646,4
708,9
1.080,3
1.222,5
417,2
634,3
2.143,9
2.565,7
Provisionsüberschuss
460,1
480,1
584,5
623,1
301,3
293,1
1.345,9
1.396,3
Dividendenerträge
6,2
6,5
5,2
8,5
2,9
3,3
14,4
18,3
Handelsergebnis
-19,4
-58,2
-8,6
-69,7
61,8
0,4
33,9
-127,5
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)
36,4
57,3
51,1
16,4
-13,3
-22,1
74,3
51,6
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
-0,1
3,3
0,0
0,0
-0,5
-0,4
-0,6
2,9
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
63,7
52,4
41,7
43,1
43,9
45,3
149,3
140,9
Verwaltungsaufwand
-702,7
-688,6
-1.108,8
-1.143,4
-352,0
-363,2
-2.163,5
-2.195,2
davon Abschreibung und Amortisation
-55,7
-42,2
-82,1
-85,1
-37,2
-32,5
-175,0
-159,7
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)
-2,0
-0,7
1,2
0,2
0,0
0,0
-0,8
-0,6
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)
-0,5
0,1
-0,8
0,5
-20,4
-0,9
-21,7
-0,3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-31,5
-31,1
23,8
-62,2
3,4
-64,3
-4,3
-157,6
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-32,2
-35,1
-16,3
-25,5
27,4
4,9
-21,1
-55,8
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
-4,3
-23,3
-5,2
-17,7
-0,1
-0,1
-9,6
-41,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
424,3
494,8
653,4
613,6
471,8
530,3
1.549,5
1.638,7
Steuern vom Einkommen
-97,3
-139,7
-167,8
-157,2
-112,4
-120,8
-377,6
-417,7
Periodenergebnis
326,9
355,1
485,6
456,4
359,3
409,6
1.171,9
1.221,0
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
20,3
34,9
402,4
399,5
8,2
7,9
431,0
442,2
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
306,6
320,1
83,2
56,9
351,1
401,7
740,9
778,8
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Betriebserträge
1.193,3
1.250,4
1.754,3
1.843,9
813,3
953,9
3.760,9
4.048,1
Betriebsaufwendungen
-702,7
-688,6
-1.108,8
-1.143,4
-352,0
-363,2
-2.163,5
-2.195,2
Betriebsergebnis
490,6
561,7
645,5
700,5
461,3
590,6
1.597,5
1.852,9
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)
15.206
15.454
26.903
27.280
16.461
19.939
58.570
62.673
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital
1.995
2.433
3.891
4.665
2.462
2.615
8.348
9.712
Kosten-Ertrags-Relation
58,9%
55,1%
63,2%
62,0%
43,3%
38,1%
57,5%
54,2%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital
16,4%
14,6%
12,5%
9,8%
14,6%
15,7%
14,0%
12,6%
Summe Aktiva (Periodenende)
59.824
59.249
78.539
80.471
60.945
65.259
199.308
204.979
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)
57.324
56.574
72.828
74.399
31.527
35.223
161.679
166.197
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wertminderungen
-31,5
-30,8
23,0
-61,9
-0,6
-64,5
-9,1
-157,3
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing
-25,8
-33,8
45,5
-67,4
15,2
-57,8
34,9
-159,1
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)
-5,7
2,7
-21,7
5,3
-11,8
-6,5
-39,2
1,5
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
0,0
0,3
-0,8
0,3
-4,0
-0,2
-4,8
0,4
41
Geschäftssegmente: Geografisches Gebiet Zentral- und Osteuropa
Tschechien
Slowakei
Rumänien
Ungarn
Kroatien
Serbien
Zentral- und Osteuropa
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
Zinsüberschuss
1.150,5
1.416,7
434,9
449,5
432,6
530,0
257,2
395,8
269,5
284,7
72,8
83,0
2.617,5
3.159,7
Provisionsüberschuss
358,2
386,9
174,3
192,2
176,4
191,5
207,4
222,8
107,5
117,2
20,2
23,0
1.043,9
1.133,6
Dividendenerträge
6,5
2,7
0,6
0,6
0,7
0,8
0,1
0,2
0,1
0,0
0,0
0,0
7,9
4,3
Handelsergebnis
67,5
152,2
9,8
23,6
77,4
123,3
37,9
-18,4
29,4
39,5
4,7
5,6
226,7
325,8
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)
-4,0
-17,8
-0,8
2,3
0,5
4,5
-27,9
-54,1
0,6
-1,6
0,0
0,0
-31,6
-66,8
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
3,0
3,0
5,9
2,7
0,7
0,2
0,0
0,0
1,1
1,0
0,1
0,2
10,8
7,1
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
8,3
8,5
0,3
0,4
22,7
17,8
8,1
7,6
8,7
7,9
0,1
0,2
48,1
42,3
Verwaltungsaufwand
-795,3
-868,5
-292,4
-307,1
-339,7
-381,2
-230,7
-246,8
-217,8
-239,6
-65,4
-74,4
-1.941,3
-2.117,6
davon Abschreibung und Amortisation
-106,1
-110,8
-33,4
-34,6
-43,8
-52,1
-45,0
-41,3
-33,1
-32,6
-5,9
-5,9
-267,2
-277,4
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)
-9,3
-49,7
0,0
0,0
0,0
0,0
2,4
-0,4
0,0
0,0
-0,1
-0,3
-7,0
-50,5
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)
-0,2
-25,8
-2,6
-0,5
-0,0
0,0
0,8
1,1
0,1
0,1
-0,0
0,0
-1,9
-25,0
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-69,4
-25,9
-1,1
-32,1
-46,4
-79,8
-16,2
-18,4
-22,2
42,2
-8,2
-20,0
-163,5
-134,1
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-66,5
-67,9
-15,5
-11,4
-32,8
-37,3
-60,2
-138,6
5,2
-27,1
-5,6
-2,5
-175,4
-284,8
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-63,0
-124,1
0,0
0,0
0,0
0,0
-63,0
-124,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
649,3
914,4
313,3
320,2
292,0
369,6
178,9
150,6
182,2
224,4
18,4
14,7
1.634,2
1.994,0
Steuern vom Einkommen
-145,1
-155,9
-75,4
-70,9
-55,6
-72,7
-22,9
-25,6
-30,9
-49,9
-1,0
-0,6
-330,9
-375,5
Periodenergebnis
504,2
758,6
237,9
249,3
236,4
297,0
156,0
125,1
151,3
174,5
17,4
14,1
1.303,3
1.618,4
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
0,1
0,1
0,0
0,0
0,3
0,3
0,0
0,0
47,6
54,1
3,6
2,8
51,5
57,3
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
504,1
758,5
237,9
249,3
236,1
296,6
156,0
125,1
103,7
120,4
13,9
11,2
1.251,7
1.561,1
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Betriebserträge
1.589,9
1.952,3
625,0
671,3
710,9
867,9
482,7
553,8
416,9
448,7
97,9
111,9
3.923,3
4.605,9
Betriebsaufwendungen
-795,3
-868,5
-292,4
-307,1
-339,7
-381,2
-230,7
-246,8
-217,8
-239,6
-65,4
-74,4
-1.941,3
-2.117,6
Betriebsergebnis
794,6
1.083,8
332,6
364,2
371,2
486,7
252,0
306,9
199,1
209,2
32,4
37,5
1.982,0
2.488,3
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)
19.634
22.374
8.105
9.232
7.319
8.529
4.272
5.116
6.168
6.071
1.680
1.829
47.178
53.151
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital
3.034
3.848
1.282
1.488
1.723
1.800
1.205
1.248
1.071
1.232
259
297
8.573
9.913
Kosten-Ertrags-Relation
50,0%
44,5%
46,8%
45,8%
47,8%
43,9%
47,8%
44,6%
52,2%
53,4%
66,9%
66,5%
49,5%
46,0%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital
16,6%
19,7%
18,6%
16,8%
13,7%
16,5%
13,0%
10,0%
14,1%
14,2%
6,7%
4,7%
15,2%
16,3%
Summe Aktiva (Periodenende)
66.045
68.002
23.157
23.752
18.238
19.972
11.569
12.717
12.262
14.980
2.812
3.132
134.082
142.554
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)
60.284
62.292
21.104
21.566
16.273
17.738
10.339
11.601
10.792
13.519
2.489
2.763
121.281
129.479
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wertminderungen
-92,6
-71,7
-3,5
-35,8
-68,8
-85,9
-15,6
-24,2
-27,4
41,4
-8,2
-20,0
-216,2
-196,1
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing
-57,2
-29,6
7,3
-35,8
-34,1
-66,7
-16,5
-14,4
-1,0
70,5
-8,0
-17,3
-109,5
-93,3
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)
-12,2
3,7
-8,4
3,7
-12,3
-13,1
0,4
-4,1
-21,2
-28,3
-0,2
-2,7
-54,0
-40,7
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-5,4
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-5,4
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
0,0
0,0
-3,9
-5,9
-0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-3,9
-5,9
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
-23,2
-45,8
1,5
2,2
-22,4
-6,0
0,6
-0,4
-5,2
-0,7
0,0
0,0
-48,8
-50,7
42
Business Segmente (1)
Privatkunden
Firmenkunden
Kapitalmarktgeschäft
BSM&LCC
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
Zinsüberschuss
2.102,4
2.643,0
1.190,7
1.541,8
205,8
526,3
223,2
-282,6
Provisionsüberschuss
1.206,6
1.270,2
332,5
369,9
289,9
289,0
-85,6
-84,0
Dividendenerträge
0,4
0,0
0,5
0,0
0,1
2,7
16,1
11,4
Handelsergebnis
121,6
158,1
100,5
149,2
120,2
55,7
-206,2
-914,9
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten zum FVPL
-30,9
-58,6
-0,7
3,7
-10,1
-33,4
179,8
818,3
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
7,0
3,4
0,0
3,3
0,0
0,0
3,1
3,2
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
24,0
5,7
109,6
111,1
0,4
0,4
24,7
26,1
Verwaltungsaufwand
-2.111,8
-2.227,1
-543,7
-592,4
-237,3
-245,9
-124,1
-122,3
davon Abschreibung und Amortisation
-270,0
-259,2
-63,8
-69,1
-17,5
-13,5
-9,2
-10,8
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten zu AC
-2,6
-1,7
0,2
0,0
0,0
0,0
-4,3
-50,0
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten nicht zum FVPL
0,0
0,0
0,6
0,8
-0,1
-0,2
-28,0
-26,1
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-122,4
-135,0
-60,0
-105,0
-5,6
0,7
-2,3
6,3
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-55,6
-100,9
-12,5
-56,9
-27,5
-34,3
-105,5
-155,1
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
-41,0
-80,1
-23,2
-39,2
-4,9
-10,1
1,7
-18,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
1.138,7
1.557,1
1.117,7
1.425,6
335,8
561,1
-109,0
-769,6
Steuern vom Einkommen
-217,6
-306,2
-214,9
-280,6
-70,5
-112,6
-27,0
125,2
Periodenergebnis
921,1
1.251,0
902,8
1.145,0
265,4
448,5
-136,0
-644,4
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
31,3
33,2
44,4
62,5
4,8
4,6
-0,4
-0,2
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
889,7
1.217,7
858,4
1.082,5
260,6
443,9
-135,6
-644,2
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Betriebserträge
3.431,1
4.021,8
1.733,1
2.179,1
606,3
840,7
155,1
-422,3
Betriebsaufwendungen
-2.111,8
-2.227,1
-543,7
-592,4
-237,3
-245,9
-124,1
-122,3
Betriebsergebnis
1.319,3
1.794,7
1.189,4
1.586,7
369,0
594,8
31,0
-544,6
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)
21.808
22.458
47.329
55.858
3.305
3.600
6.704
7.269
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital
3.641
3.791
5.330
5.841
1.104
1.102
4.420
5.917
Kosten-Ertrags-Relation
61,5%
55,4%
31,4%
27,2%
39,1%
29,2%
80,0%
-29,0%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital
25,3%
33,0%
16,9%
19,6%
24,0%
40,7%
-3,1%
-10,9%
Summe Aktiva (Periodenende)
71.408
74.941
64.742
76.016
47.772
47.665
84.054
84.692
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)
111.352
113.825
36.989
41.625
41.902
44.638
60.682
65.218
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wertminderungen
-121,6
-154,0
-83,8
-121,1
-5,6
0,7
-36,8
-20,5
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing
-123,7
-148,4
5,7
-44,5
0,1
1,5
-0,8
3,0
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)
1,4
13,4
-65,7
-60,5
-5,8
-0,8
-1,5
3,2
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert
0,0
-5,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-0,4
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
0,0
-0,2
0,2
-0,1
0,0
0,0
-4,1
-5,6
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
0,8
-13,9
-24,0
-16,0
0,0
0,0
-30,4
-20,7
43
Business Segmente (2)
Sparkassen
Group Corporate Center
Konsolidierungen
Gesamte Gruppe
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
1-12 21
1-12 22
Zinsüberschuss
1.080,3
1.222,5
100,5
137,7
72,7
161,8
4.975,7
5.950,6
Provisionsüberschuss
584,5
623,1
5,9
12,4
-30,1
-28,3
2.303,7
2.452,4
Dividendenerträge
5,2
8,5
10,9
6,6
0,0
0,0
33,2
29,1
Handelsergebnis
-8,6
-69,7
-11,9
-17,0
-57,1
-140,0
58,6
-778,6
Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten (FVPL)
51,1
16,4
-15,9
-15,1
0,0
0,0
173,2
731,3
Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen
0,0
0,0
5,2
8,0
0,0
0,0
15,4
18,0
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
41,7
43,1
-17,7
-17,9
-0,4
-0,8
182,3
167,8
Verwaltungsaufwand
-1.108,8
-1.143,4
-904,2
-963,9
723,4
720,1
-4.306,5
-4.574,9
davon Abschreibung und Amortisation
-82,1
-85,1
-126,6
-134,3
21,1
21,3
-548,0
-550,7
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von finanz. Vermögenswerten (AC)
1,2
0,2
1,2
-0,4
-3,4
-0,1
-7,6
-52,0
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Finanzinstrumenten (nicht FVPL)
-0,8
0,5
-0,0
1,6
3,2
0,1
-25,2
-23,3
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
23,8
-62,2
7,7
-4,3
-0,0
0,0
-158,8
-299,5
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-16,3
-25,5
615,2
687,0
-708,3
-712,8
-310,5
-398,5
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
-5,2
-17,7
-0,9
-21,9
0,0
0,0
-73,5
-187,1
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
653,4
613,6
-203,3
-165,3
0,0
0,0
2.933,4
3.222,4
Steuern vom Einkommen
-167,8
-157,2
172,6
175,2
0,0
0,0
-525,2
-556,1
Periodenergebnis
485,6
456,4
-30,7
9,9
0,0
0,0
2.408,1
2.666,3
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
402,4
399,5
2,2
2,0
0,0
0,0
484,8
501,6
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis
83,2
56,9
-32,9
7,9
0,0
0,0
1.923,4
2.164,7
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Betriebserträge
1.754,3
1.843,9
76,9
114,7
-14,8
-7,3
7.742,0
8.570,6
Betriebsaufwendungen
-1.108,8
-1.143,4
-904,2
-963,9
723,4
720,1
-4.306,5
-4.574,9
Betriebsergebnis
645,5
700,5
-827,3
-849,1
708,5
712,8
3.435,5
3.995,8
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Risikogewichtete Aktiva (Kreditrisiko, Periodenende)
26.903
27.280
2.411
2.818
0
0
108.459
119.282
Durchschnittliches, zugeordnetes Kapital
3.891
4.665
4.843
2.968
0
0
23.229
24.284
Kosten-Ertrags-Relation
63,2%
62,0%
>100%
>100%
>100%
>100%
55,6%
53,4%
Verzinsung auf zugeordnetes Kapital
12,5%
9,8%
-0,6%
0,3%
 
 
10,4%
11,0%
Summe Aktiva (Periodenende)
78.539
80.471
3.597
5.464
-42.684
-45.385
307.428
323.865
Summe Passiva ohne Eigenkapital (Periodenende)
72.828
74.399
2.903
4.281
-42.741
-45.426
283.915
298.560
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wertminderungen
23,0
-61,9
-4,4
-20,5
0,0
0,0
-229,1
-377,4
Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte AC/FVOCI und Finanzierungsleasing
45,5
-67,4
19,1
-16,2
0,0
0,0
-54,1
-272,0
Zuführungen zu Rückstellungen für Verpflichtungen und gegebene Garantien (netto)
-21,7
5,3
-11,4
11,8
0,0
0,0
-104,8
-27,6
Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwert
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
-5,4
Wertminderungen für Investitionen in Tochtergesellschaften, Joint Ventures und assoziierte Unternehmen
0,0
0,0
-9,8
-14,7
0,0
0,0
-13,7
-20,6
Wertminderungen für sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte
-0,8
0,3
-2,3
-1,5
0,0
0,0
-56,7
-51,8
44
2.Zinsüberschuss
Der Zinsüberschuss wird in Zinserträge, sonstige ähnliche Erträge, Zinsaufwendungen und sonstige ähnliche Aufwendungen aufgegliedert. Maßgeblich für die Zuordnung zu diesen Posten ist, ob die Effektivzinsmethode für die Erfassung von Zinserträgen und -aufwendungen gemäß IFRS 9 verpflichtend anzuwenden ist.
„Zinserträgebetreffen Erlöse aus Zinsen von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten und erfolgsneutral zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerten. Sie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst, wie im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“ beschrieben.
In dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ sind zinsähnliche Erträge enthalten, die aus nicht derivativen finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten, Hedge Accounting Derivaten, Forderungen aus Finanzierungsleasing und negativen Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten resultieren. Zu den Negativzinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten zählen auch Gebühren, die auf Einlagen von Geschäftskunden auf Basis eines bestimmten Prozentsatzes der ausstehenden Salden erhoben werden.
Der Posten „Zinsaufwendungen“ betrifft Zinsaufwendungen aus zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten, die unter Verwendung der Effektivzinsmethode berechnet werden. Diese wird im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“ beschrieben.
In dem Posten „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ sind zinsähnliche Aufwendungen enthalten, die aus nicht derivativen finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten, Hedge Accounting Derivaten, negativen Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten, Leasingverbindlichkeiten, IFRS 9 und IAS 37 Rückstellungen (Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes durch bloßen Zeitablauf) sowie Nettoverpflichtungen aus Versorgungsplänen nach IAS 19 (Nettozinskosten auf Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsrückstellungen) resultieren.
Zinserträge und sonstige ähnliche Erträge enthalten Zinserträge aus Krediten und Darlehen an Kreditinstitute und Kunden, aus Kassenbeständen und Guthaben, aus Schuldverschreibungen aller Bewertungskategorien finanzieller Vermögenswerte, aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie aus Forderungen aus Finanzierungsleasing. Zu den Zinsaufwendungen und sonstigen ähnlichen Aufwendungen zählen neben Zinsaufwendungen für Einlagen von Kreditinstituten und Kunden auch Zinsaufwendungen für begebene Schuldverschreibungen und für sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aller Bewertungskategorien sowie Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus enthält der Zinsüberschuss Zinsen aus derivativen Finanzinstrumenten.
Zusätzlich werden Modifikationsgewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten in Stufe 1 in den Zinserträgen ausgewiesen. Weiters wird der noch nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im Effektivzinssatz berücksichtigt wurden, bei der Ausbuchung von Vermögenswerten in Stufe 1 und 2 am Ausbuchungstag in den Zinserträgen erfasst.
45
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Finanzielle Vermögenswerte AC
4.939,8
8.378,4
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
169,0
244,3
Zinserträge
5.108,9
8.622,7
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
58,0
65,6
Finanzielle Vermögenswerte HfT
1.005,0
2.344,8
Derivate - Hedge Accounting, Zinsrisiken
-19,8
-118,7
Sonstige Vermögenswerte
116,7
130,9
Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten
316,5
194,9
Sonstige ähnliche Erträge
1.476,5
2.617,6
Zinserträge und sonstige ähnliche Erträge
6.585,4
11.240,3
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
-483,8
-2.569,2
Zinsaufwendungen
-483,8
-2.569,2
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
-272,6
-257,3
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
-785,0
-2.367,2
Derivate − Hedge Accounting, Zinsrisiken
121,8
38,1
Sonstige Verbindlichkeiten
-19,1
-30,2
Negative Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten
-170,9
-103,9
Sonstige ähnliche Aufwendungen
-1.125,9
-2.720,5
Zinsaufwendungen und sonstige ähnliche Aufwendungen
-1.609,7
-5.289,7
 
 
 
Zinsüberschuss
4.975,7
5.950,6
In den verschiedenen Posten für Zinserträge sind Zinserträge von wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten in Höhe von EUR 99,9 Mio (2021: EUR 80,2 Mio) erfasst.
Die in den Zeilen „Negative Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten“ und „Negative Zinsen aus finanziellen Vermögenswerten“ ausgewiesenen Beträge betreffen großteils das Interbankengeschäft sowie Einlagen und Refinanzierungen bei Zentralnotenbanken.
Im Jahr 2022 enthalten die Zinsaufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten auch Schätzungsanpassungsverluste aus TLTRO III in Höhe von EUR 129,3 Mio. Im Jahr 2021 enthalten die negativen Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten Schätzungsanpassungsgewinne aus TLTRO III in Höhe von EUR 93,0 Mio. Für weitere Details siehe Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
3.Provisionsüberschuss
Die Erste Group erhält aus verschiedenen Dienstleistungen, die sie für Kund:innen erbringt, Gebühren und Provisionen. Provisionserträge werden auf Basis der im Vertrag mit der Kund:in spezifizierten Gegenleistung bewertet. Die Erste Group erfasst diese Erlöse, wenn sie eine zugesagte Leistung an eine Kund:in überträgt.
Provisionen aus der Erbringung von Dienstleistungen über einen bestimmten Zeitraum werden periodengerecht über den entsprechenden Zeitraum abgegrenzt. Darin enthalten sind Provisionen aus Kreditzusagen, erhaltene Prämien für Finanzgarantien und andere Provisionen aus dem Kreditgeschäft, Provisionserträge aus der Vermögensverwaltung, dem Depotgeschäft und sonstige Verwaltungs- und Beratungsgebühren sowie Gebühren aus dem Versicherungsvermittlungsgeschäft. Die Leistungen, die über einen bestimmten Zeitraum erbracht werden, beinhalten auch Zahlungsverkehrsdienstleistungen wie beispielsweise periodische Kartengebühren.
Provisionserträge aus transaktionsbezogenen Leistungen für Dritte, wie dem Erwerb und Verkauf von Aktien oder anderen Wertpapieren für Kund:innen oder Devisentransaktionen, sowie Vermittlungsprovisionen aus Leistungen wie dem Verkauf von Fonds- oder Versicherungsprodukten werden nach Abschluss der jeweiligen Transaktion erfasst. Transaktionsbasierte Leistungen beinhalten auch Zahlungsverkehrsdienstleistungen wie beispielsweise Behebungsgebühren.
Ein Vertrag mit einer Kund:in, der im Ansatz eines Finanzinstruments resultiert, kann teilweise in den Anwendungsbereich des IFRS 9 und teilweise in den Anwendungsbereich des IFRS 15 fallen. In so einem Fall wendet die Erste Group zuerst IFRS 9 zur Separierung und Bewertung jener Vertragsbestandteile im Anwendungsbereich des IFRS 9 an. Erst nachgelagert wird IFRS 15 auf die übrigen Vertragsbestandteile angewendet. Beispielsweise werden in einem Kreditvertrag vereinbarte Verwaltungsgebühren, die nicht integraler Bestandteil der Effektivverzinsung eines Finanzinstruments sind, im Provisionsüberschuss berücksichtigt.
46
1-12 21
1-12 22
in EUR Mio
Erträge
Aufwendungen
Erträge
Aufwendungen
Wertpapiere
282,2
-57,0
281,6
-56,1
Emissionen
37,8
-5,4
47,2
-1,3
Überweisungsaufträge
229,6
-40,1
216,7
-42,8
Sonstige
14,8
-11,5
17,7
-12,0
Clearing und Abwicklung
1,6
-3,6
1,9
-4,4
Vermögensverwaltung
508,0
-52,9
524,3
-48,8
Depotgeschäft
133,0
-14,6
123,4
-16,0
Treuhandgeschäfte
1,3
0,0
1,3
0,0
Zahlungsverkehrsdienstleistungen
1.212,7
-205,3
1.340,1
-236,5
Kartengeschäft
351,2
-133,5
406,4
-157,8
Sonstige
861,6
-71,8
933,7
-78,7
Vermittlungsprovisionen
261,9
-8,1
274,1
-8,3
Fondsprodukte
29,1
-2,1
24,2
-1,9
Versicherungsprodukte
201,2
-1,3
210,7
-0,7
Devisentransaktionen
29,2
-2,0
36,5
-2,9
Sonstige(s)
2,4
-2,7
2,7
-2,8
Strukturierte Finanzierungen
1,0
0,0
0,5
0,0
Servicegebühren − Verbriefungen
0,0
-2,0
0,4
-1,1
Kreditgeschäft
206,2
-46,3
218,2
-38,2
Erhaltene, gegebene Garantien
79,1
-2,4
93,8
-3,4
Erhaltene, gegebene Kreditzusagen
40,0
-1,0
42,9
-1,3
Sonstiges Kreditgeschäft
87,1
-42,9
81,5
-33,4
Sonstige(s)
114,0
-28,6
123,0
-26,9
Provisionserträge und -aufwendungen
2.722,1
-418,5
2.888,7
-436,3
 
 
 
 
 
Provisionsüberschuss
2.303,7
2.452,4
Provisionen aus der Vermögensverwaltung sowie aus dem Depot- und Treuhandgeschäft sind Gebühren, die die Erste Group für Geschäfte, in denen sie Vermögenswerte für Kund:innen treuhändig hält oder anlegt, verdient. Diese beliefen sich auf EUR 584,1 Mio (2021: EUR 574,8 Mio). Im Provisionsüberschuss sind Erträge in Höhe von EUR 1.085,7 Mio (2021: EUR 979,1 Mio) enthalten, die sich auf finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten beziehen, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden.
4.Dividendenerträge
Dividendenerträge werden erfasst, sobald ein Rechtsanspruch auf Zahlung besteht. Dieser Posten umfasst Dividenden aus sämtlichen Aktien und sonstigen Eigenkapitalinstrumenten, d.h. solche, die zu Handelszwecken gehalten werden, sowie solche die nicht zu Handelszwecken gehalten werden und entweder zum FVPL oder zum FVOCI bewertet werden.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Finanzielle Vermögenswerte HfT
1,4
2,9
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
23,0
17,5
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
8,7
8,6
Dividendenerträge
33,2
29,1
5.Handelsergebnis
Das Handelsergebnis umfasst sämtliche Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen (Clean Price) von im Handelsbestand gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, inklusive aller Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument designiert sind, sowie Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung. Das Handelsergebnis umfasst weiters Erträge und Aufwendungen aus Ineffektivitäten von Fair Value Hedges und Cashflow Hedges. Außerdem werden Währungsgewinne und -verluste aus sämtlichen monetären Vermögenswerten und Schulden und aus Devisenkassageschäften in diesem Posten ausgewiesen.
Die Rechnungslegungsgrundsätze für die Erfassung von Währungsgewinnen und -verlusten sind im Kapitel Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze b) Währungsumrechnung: i. Transaktionen und Salden in fremder Währung“ dargestellt. Informationen zum Hedge Accounting sind in der Note 27 Hedge Accounting beschrieben.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Wertpapier- und Derivativgeschäft
-227,6
-853,3
Devisentransaktionen
297,0
86,2
Ergebnis aus Hedge Accounting
-10,8
-11,5
Handelsergebnis
58,6
-778,6
6.Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
47
Dieser Posten beinhaltet Fair Value-Änderungen (Clean Price) von nicht zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden, sowie Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung. Dies betrifft sowohl nicht zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte, die in diese Kategorie gewidmet wurden, als auch solche, die verpflichtend zum FVPL bewertet werden. Darüber hinaus werden Gewinne und Verluste (Clean Price) von finanziellen Verbindlichkeiten, die in die FVPL-Kategorie gewidmet wurden, einschließlich Gewinne und Verluste aus deren Ausbuchung in diesem Posten ausgewiesen. Die Fair Value-Änderungen, die auf Änderungen des eigenen Kreditrisikos der Verbindlichkeiten zurückzuführen sind, werden jedoch im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Ergebnis aus der Bewertung/dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten – designiert zum FVPL
-11,0
-18,8
Ergebnis aus der Bewertung/dem Rückkauf von finanziellen Verbindlichkeiten – designiert zum FVPL
207,8
939,6
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten – designiert zum FVPL
196,7
920,8
Ergebnis aus der Bewertung/dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten – verpflichtend zum FVPL
-23,5
-189,5
Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
173,2
731,3
In der Berichtsperiode wurde infolge des Rückkaufs von eigenen verbrieften Verbindlichkeiten (Emissionen) ein Verlust in Höhe von EUR 4,4 Mio (vor Steuern) (2021: EUR 6,6 Mio) von der Rücklage für eigenes Kreditrisiko in die Gewinnrücklagen übertragen.
7.Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und aus Operating-Leasingvereinbarungen werden linear über die Laufzeit der Leasingverträge erfasst. Betriebliche Aufwendungen im Zusammenhang mit als Finanzinvestionen gehaltene Immobilien sind im Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst. Für Details verweisen wir auf Note 12 Sonstiger betrieblicher Erfolg.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
104,9
113,4
Sonstige Operating-Leasing-Verträge
77,4
54,4
Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen
182,3
167,8
48
8.Verwaltungsaufwand
Personalaufwand
In den Personalaufwendungen werden Löhne und Gehälter, Aufwendungen aus variablen Vergütungsbestandteilen, gesetzliche und freiwillige Sozialaufwendungen, personalabhängige Steuern und Abgaben erfasst. Dienstzeitaufwendungen aus Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsgeldverpflichtungen und Neubewertungen von Jubiläumsgeldverpflichtungen sind ebenfalls in diesem Posten dargestellt. Weiters können Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsrückstellungen Teil des Personalaufwands sein.
Für Informationen zur Vergütung (inklusive erfolgsabhängiger Vergütung) von Vorstandsmitgliedern verweisen wir auf Note 61 Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen. Für Informationen zur anteilsbasierten Vergütung des Vorstands und der Mitarbeiter:innen verweisen wir auf Note 62 Anteilsbasierte Vergütung.
Sachaufwand
Im Sachaufwand sind insbesondere IT-Aufwand, Raumaufwand sowie Aufwendungen für den Bürobetrieb, Aufwand für Werbung und Marketing und Rechts- und Beratungsaufwendungen enthalten. Weiters beinhaltet dieser Posten Aufwendungen für Einzahlungen in die Einlagensicherung. Auch Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsrückstellungen können im Sachaufwand ausgewiesen werden.
Abschreibung und Amortisation
Dieser Posten beinhaltet Abschreibungen auf Sachanlagen, auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und auf immaterielle Vermögenswerte, sowie Abschreibungen der im Rahmen von IFRS 16 bilanzierten Nutzungsrechte.
Verwaltungsaufwand
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Personalaufwand
-2.578,1
-2.668,0
Laufende Bezüge
-1.960,5
-2.049,1
Sozialversicherung
-483,3
-487,9
Langfristige Personalrückstellungen
-14,0
0,5
Sonstiger Personalaufwand
-120,4
-131,5
Sachaufwand
-1.180,3
-1.356,2
Beiträge zur Einlagensicherung
-122,4
-142,9
IT-Aufwand
-433,0
-487,8
Raumaufwand
-156,3
-186,2
Aufwand Bürobetrieb
-121,8
-151,7
Werbung/Marketing/Veranstaltungen
-167,5
-192,9
Rechts- und Beratungskosten
-118,4
-125,6
Sonstiger Sachaufwand
-60,8
-69,1
Abschreibung und Amortisation
-548,0
-550,7
Software und andere immaterielle Vermögenswerte
-193,3
-192,4
Selbst genutzte Immobilien
-150,0
-160,6
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
-30,4
-29,3
Kundenstock
-7,6
-7,3
Betriebs- und Geschäftsausstattung und sonstige Sachanlagen
-166,8
-161,2
Verwaltungsaufwand
-4.306,5
-4.574,9
49
Im Personalaufwand sind Aufwendungen aus beitragsorientierten Versorgungsplänen in Höhe von EUR 47,9 Mio (2021: EUR 44,1 Mio) berücksichtigt. 
Durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:innen (gewichtet nach Beschäftigungsgrad)
1-12 21
1-12 22
Österreich
15.829
15.686
Erste Group Bank AG, Erste Bank Oesterreich und Tochtergesellschaften
8.726
8.561
Sparkassen
7.103
7.125
Außerhalb Österreichs
29.305
29.271
Teilkonzern Česká spořitelna
9.742
9.846
Teilkonzern Banca Comercială Română
5.480
5.303
Teilkonzern Slovenská sporitel’ňa
3.701
3.618
Teilkonzern Erste Bank Hungary
3.228
3.272
Teilkonzern Erste Bank Croatia
3.287
3.240
Teilkonzern Erste Bank Serbia
1.205
1.212
Sparkassen Tochtergesellschaften
1.464
1.523
Sonstige Tochtergesellschaften und ausländische Filialen
1.197
1.257
Gesamt
45.134
44.957
50
9.Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen und sonstigen Ausbuchungsereignissen von finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert wurden. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 werden jedoch im Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Gewinne aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten AC
10,7
0,3
Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten AC
-18,3
-52,4
Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten
-7,6
-52,0
10.Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen und sonstigen Ausbuchungsereignissen von finanziellen Vermögenswerten zum FVOCI, finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten und sonstigen Finanzinstrumenten, die nicht zum FVPL bilanziert werden, wie beispielsweise Forderungen aus Finanzierungsleasing oder Finanzgarantien. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 werden jedoch im Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Verkauf von finanziellen Vermögenswerten FVOCI
-4,8
-24,2
Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten AC
-20,4
0,9
Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten
-25,2
-23,3
11.Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Dieser Posten beinhaltet Wertminderungen und Auflösungen von Wertminderungen aller Arten von Finanzinstrumenten, auf die das IFRS 9-Wertminderungsmodell erwarteter Kreditverluste anwendbar ist. Darüber hinaus werden Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen, Modifikationsgewinne und -verluste für finanzielle Vermögenswerte in Stufe 2 und Stufe 3 und POCI-Vermögenswerte sowie Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten in Stufe 3 und POCI-Vermögenswerten in diesem Posten dargestellt.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
2,1
-1,1
Finanzielle Vermögenswerte AC
-70,0
-292,6
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)
-130,8
-355,0
Direktabschreibungen
-11,8
-8,8
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte
88,3
78,8
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen
-15,7
-7,6
Forderungen aus Finanzierungsleasing
13,9
21,8
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)
11,7
18,6
Direktabschreibungen
-0,3
-0,2
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte
2,5
3,3
Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien
-104,8
-27,6
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-158,8
-299,5
In der nachfolgenden Tabelle wird die Veränderung der in der Bilanz erfassten Wertberichtigungen für Kreditrisiken dem Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten gegenübergestellt.
51
Änderungen Wertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR Mio
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanz-instrumenten
Sonstige erfolgswirksame Änderungen
Erfolgsneutrale Änderungen
Gesamt
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Jän 22
 
 
 
-4.447,1
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)
-378,9
 
 
-378,9
Erhöhung durch Zeitablauf (Aufzinsung)
 
-91,2
 
-91,2
Ausbuchungen aufgrund von Verkäufen
 
 
43,7
43,7
Abschreibungen
 
 
380,6
380,6
Änderungen Konsolidierungskreis
 
 
-1,9
-1,9
Währungsdifferenzen
 
-10,7
 
-10,7
Sonstige
 
-0,7
 
-0,7
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Dez 22
 
 
 
-4.506,2
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten als POCI klassifiziert
13,8
 
 
 
Direktabschreibungen
-8,9
 
 
 
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte
82,1
 
 
 
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen
-7,6
 
 
 
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-299,5
 
 
 
Änderungen Wertberichtigungen für Kreditrisiken
in EUR Mio
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanz-instrumenten
Sonstige erfolgswirksame Änderungen
Erfolgsneutrale Änderungen
Gesamt
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Jän 21
 
 
 
-4.446,5
Zuführung zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken (netto)
-241,7
 
 
-241,7
Erhöhung durch Zeitablauf (Aufzinsung)
 
-70,7
 
-70,7
Ausbuchungen aufgrund von Verkäufen
 
 
62,0
62,0
Abschreibungen
 
 
295,6
295,6
Änderungen Konsolidierungskreis
 
 
-15,5
-15,5
Währungsdifferenzen
 
-31,5
 
-31,5
Sonstige
 
1,2
 
1,2
Wertberichtigungen für Kreditrisiken Dez 21
 
 
 
-4.447,1
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten als POCI klassifiziert
19,9
 
 
 
Direktabschreibungen
-12,1
 
 
 
Eingänge abgeschriebener finanzieller Vermögenswerte
90,8
 
 
 
Gewinne/Verluste aus vertraglichen Modifikationen
-15,7
 
 
 
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-158,8
 
 
 
12.Sonstiger betrieblicher Erfolg
Im sonstigen betrieblichen Erfolg sind grundsätzlich all jene Erträge und Aufwendungen der Erste Group ausgewiesen, die nicht unmittelbar der laufenden Geschäftstätigkeit zuzurechnen sind.
Der sonstige betriebliche Erfolg beinhaltet Erträge aus der Auflösung von und Aufwendungen aus der Zuführung zu Rückstellungen im Anwendungsbereich von IAS 37. Weiters werden Wertminderungen und Aufholungen von Wertminderungen sowie Ergebnisse aus dem Verkauf von Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und immateriellen Vermögenswerten im sonstigen betrieblichen Erfolg dargestellt. Dieser Posten beinhaltet auch etwaige Wertminderungen von Firmenwerten.
Darüber hinaus beinhaltet der sonstige betriebliche Erfolg Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds, sonstige Steuern sowie Veräußerungsergebnisse von At Equity-bewerteten Unternehmensbeteiligungen und Gewinne und Verluste aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften.
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft werden ebenfalls als Teil des sonstigen betrieblichen Erfolges berücksichtigt. Eine Verbindlichkeit oder eine Rückstellung für Steuern und Abgaben wird bilanziert, wenn eine Tätigkeit durchgeführt wird, die aufgrund der gesetzlichen Vorschriften die Verpflichtung zur Leistung der Abgabe auslöst.
52
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Sonstige betriebliche Aufwendungen
-392,8
-520,2
Zuführung - Sonstige Rückstellungen
-198,0
-176,0
Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft
-73,5
-187,1
Bankenabgabe
-25,5
-128,0
Finanztransaktionssteuer
-48,0
-59,2
Sonstige Steuern
-12,7
-12,5
Beitragszahlungen an Abwicklungsfonds
-108,6
-139,1
Wertberichtigung von Geschäfts- oder Firmenwert
0,0
-5,4
Sonstige betriebliche Erträge
203,1
222,3
Auflösung - Sonstige Rückstellungen
203,1
222,3
Ergebnis aus Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und immateriellen Vermögenswerten
-24,3
-18,6
Ergebnis aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen
-96,5
-81,9
Sonstiger betrieblicher Erfolg
-310,5
-398,5
Die Erhöhung bei den Bankenabgaben ist auf eine erstmalig zu entrichtende, von den Nettoerlösen des Vorjahres abhängigen Sondersteuer in Ungarn in Höhe von EUR 49,9 Mio sowie aperiodische Effekte in Österreich zurückzuführen.
Die betrieblichen Aufwendungen (inklusive Reparaturen und Instandhaltungskosten) für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, mit denen Mieteinnahmen erzielt wurden, beliefen sich auf EUR 36,0 Mio (2021: EUR 36,1 Mio).
Im „Ergebnis aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen/Erträgen“ sind Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von EUR 0,0 Mio (2021: EUR 1,4 Mio) enthalten.
13.Ertragsteuern
Laufende und latente Steuern werden grundsätzlich als Erträge oder Aufwendungen erfolgswirksam in der jeweiligen Periode erfasst. Jedoch werden Steuern, die sich auf Posten beziehen, die über das „Sonstige Ergebnis“ oder direkt im Eigenkapital erfasst werden, korrespondierend ebenfalls im „Sonstigen Ergebnis“ oder direkt im Eigenkapital und nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Laufende Steuern
Laufende Steueransprüche und -schulden für das Berichtsjahr und frühere Perioden werden mit jenem Betrag angesetzt, in dessen Höhe eine Erstattung der oder eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Die zur Berechnung der Beträge herangezogenen Steuersätze und Steuergesetze sind jene, die zum Bilanzstichtag Gültigkeit haben.
Kuponzahlungen auf von der Erste Group Bank AG begebene Eigenkapitalinstrumente, die als zusätzliches Kernkapital (AT1) angerechnet werden, sind in Österreich als Betriebsausgabe steuerlich abzugsfähig. Da die AT1 Kupons als Gewinnausschüttung betrachtet werden, sind die Steuereffekte in der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen.
Latente Steuern
Latente Steuern werden für temporäre Unterschiede angesetzt, die zum Bilanzstichtag zwischen den steuerlichen Wertansätzen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einerseits und deren Buchwerten andererseits bestehen. Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Unterschiede erfasst. Latente Steueransprüche werden für alle steuerlich abzugsfähigen temporären Unterschiede und noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Umfang erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ein zu versteuerndes Einkommen zur Verrechnung zur Verfügung stehen wird. Für temporäre Differenzen, die aus dem erstmaligen Ansatz eines Firmenwerts resultieren, werden keine latenten Steuern angesetzt.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Maß reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise genutzt werden kann. Nicht bilanzierte latente Steueransprüche werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein zukünftiges zu versteuerndes Einkommen eine Nutzung der latenten Steueransprüche ermöglicht.
Latente Steueransprüche und -schulden werden unter Anwendung jener Steuersätze (und Steuergesetze) bewertet, die zum Bilanzstichtag bereits in Kraft sind oder die in Kürze gelten werden und von denen erwartet wird, dass sie im Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen in Kraft sein werden. In Österreich wird von Steuersätzen dann ausgegangen, dass sie in Kürze gelten werden, wenn sie vom Nationalrat beschlossen wurden. Für die Tochtergesellschaften gelten die jeweiligen lokalen Steuerbestimmungen.
Latente Steueransprüche und -schulden werden gegeneinander aufgerechnet, falls ein einklagbares Recht zur Aufrechnung besteht und die latenten Steuern von der gleichen Steuerbehörde eingehoben werden.
53
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Die Ermittlung von Steuerbemessungsgrundlagen unterliegt naturgemäß einer allgemeinen Unsicherheit, da die Steuergesetzgebung in einigen Punkten Beurteilungen erfordert. Aktive latente Steuern werden für steuerliche Verlustvorträge und steuerlich abzugsfähige temporäre Unterschiede insoweit angesetzt, als wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ein ausreichendes zu versteuerndes Einkommen zur Verrechnung mit den Verlusten zur Verfügung stehen wird. Dazu wird ein Planungszeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt. Ermessensentscheidungen sind erforderlich, um auf Basis des wahrscheinlichen Zeitpunkts und der Höhe zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie zukünftiger Steuerplanungsstrategien festzustellen, in welcher Höhe aktive latente Steuern anzusetzen sind.
Die Steuern vom Einkommen beinhalten die in den einzelnen Konzernunternehmen auf Grundlage der steuerlichen Ergebnisse errechneten laufenden Ertragsteuern, Ertragsteuerkorrekturen für Vorjahre sowie die Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen.
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Laufender Steueraufwand/-ertrag
-545,3
-577,9
laufende Periode
-520,7
-569,2
Vorperiode
-24,6
-8,8
Latenter Steueraufwand/-ertrag
20,1
21,8
laufende Periode
15,5
16,3
Vorperiode
4,5
5,5
Gesamt
-525,2
-556,1
Die nachstehende Überleitungsrechnung stellt den Zusammenhang zwischen den rechnerischen und ausgewiesenen Steuern vom Einkommen dar:
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
2.933,4
3.222,4
Rechnerischer Ertragsteueraufwand im Geschäftsjahr zum österreichischen Ertragsteuersatz (25%)
-733,3
-805,6
Auswirkung abweichender Steuersätze
149,0
161,4
Steuerminderungen aufgrund steuerbefreiter Beteiligungserträge und sonstiger steuerbefreiter Erträge
127,8
178,5
Steuermehrungen aufgrund von nicht abzugsfähigen Aufwendungen
-170,9
-216,0
Auswirkungen von Konzernsachverhalten auf die Steuerlatenzen
-171,8
13,4
Zuschreibung von aktiven Steuerlatenzen aus Verlustvorträgen, die in Vorperioden nicht angesetzt wurden
313,4
107,8
Abwertung von aktiven Steuerlatenzen, die in Vorperioden erfolgswirksam angesetzt wurden
-2,4
0,0
Zuschreibung von aktiven Steuerlatenzen aus temporären Differenzen, die in Vorperioden nicht angesetzt wurden
0,2
71,6
Nicht-Ansatz von temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen, die in der Berichtsperiode entstanden sind
-6,8
-3,1
Aperiodischer Steueraufwand/-ertrag
-20,0
-3,2
Steueraufwand/-ertrag aufgrund von Änderungen des Steuersatzes und Einführung zusätzlicher Steuern
0,0
-21,4
Steueraufwand/-ertrag aus anderen Effekten
-10,4
-39,5
Gesamt
-525,2
-556,1
Der negative Effekt von EUR -21,4 Mio in der Steuerüberleitungsrechnung für das Berichtsjahr 2022 in der Position „Steueraufwand/-ertrag aufgrund von Änderungen des Steuersatzes und Einführung zusätzlicher Steuern“ (2021: EUR 0 Mio) resultiert aus der erwarteten Steuersatzsenkung der Körperschaftsteuer, die im Jänner 2022 beschlossen wurde. Die Senkung der österreichischen Körperschaftsteuer erfolgt von 25% in 2022 auf zunächst 24% im Veranlagungsjahr 2023 und weiter auf 23% ab dem Veranlagungsjahr 2024. Folglich wurden alle latenten Steuererträge und -aufwendungen, die temporäre Differenzen aus dem Jahr 2022 betreffen sowie aktive und passive Steuerlatenzen per Jahresende 2021 - sofern sie 2023 und den darauffolgenden Jahren aufgelöst werden können - mit den neuen Steuersätzen bewertet. Der Hauptgrund für den negativen steuerlichen Effekt trotz sinkender Steuersätze liegt darin, dass die zum Jahresende 2021 bestehenden aktiven Steuerlatenzen der österreichischen Tochtergesellschaften nun mit dem niedrigeren neuen Steuersatz von zumeist 23% bewertet wurden.
Der Anstieg des negativen Effektes in der Position „Steueraufwand/-ertrag aus anderen Effekten“ von EUR -10,4 Mio im Jahr 2021 auf EUR -39,5 Mio im Jahr 2022 resultiert hauptsächlich aus der Einführung einer Übergewinnsteuer im kroatischen Steuerrecht für das Steuerjahr 2022 (EUR -12,1 Mio). Darüber hinaus gab es einen hohen Anstieg der Gewerbe- und Innovationsteuer im ungarischen Steuerrecht (von EUR -11,9 Mio im Jahr 2021 auf EUR -15,8 Mio im Jahr 2022). Die Position „Steueraufwand/-ertrag aus anderen Effekten“ umfasst überdies einen negativen Effekt von EUR -5,6 Mio, der sich aus der Verrechnung laufender oder früherer steuerlicher Ergebnisse der Gruppenmitglieder innerhalb der steuerlichen Unternehmensgruppe ergibt, dessen Gruppenträger die Erste Group Bank AG ist.
54
In der nachstehenden Tabelle sind die Ertragsteuern, die auf einzelne Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallen, dargestellt:
1-12 21
1-12 22
in EUR Mio
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten
20,4
-5,0
16,4
-33,1
8,5
-24,6
Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumenten
-188,3
36,6
-151,6
-560,4
113,4
-447,0
Rücklage für eigenes Kreditrisiko
82,3
-5,7
76,5
239,3
-56,9
182,4
Cashflow Hedge-Rücklage
-298,4
56,9
-241,5
9,9
-0,9
8,9
Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen
28,6
-4,5
24,1
99,3
-16,9
82,4
Währungsrücklage
271,0
0,0
271,0
79,0
0,0
79,0
Anteil am sonstigen Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bilanziert nach der Equity-Methode
0,0
0,0
0,0
-0,4
0,0
-0,4
Sonstiges Ergebnis
-84,4
78,3
-5,2
-166,5
47,2
-119,3
Die Ertragsteuern im sonstigen Ergebnis sind durch die Erfassung von Ergebnissen aus Werthaltigkeitsprüfungen beeinflusst. Die Zuordnung der Ergebnisse aus Werthaltigkeitsprüfungen basiert auf dem Ansatz der Erste Group, nicht werthaltige Beträge von latenten Steuerforderungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Ergebnis aufzuteilen. Die Zuordnung erfolgt anteilig basierend auf der Entstehung der zugrundeliegenden temporären Differenzen.
Die auf die Fair Value-Rücklage und die Cashflow Hedge-Rücklage entfallenden Ertragsteuern sind darüber hinaus durch unterschiedliche Steuersätze auf gegenläufige Veränderungen innerhalb der Fair Value-Rücklage und der Cashflow Hedge-Rücklage beeinflusst.
55
Wesentliche Komponenten der latenten Steuerforderungen und Steuerverpflichtungen
Steuerforderungen
Steuerverpflichtungen
Nettoabweichung 2022
in EUR Mio
Dez 22
Jän 22
Dez 22
Jän 22
Gesamt
Gewinn- und Verlust­rechnung
Sonstiges Ergebnis
Temporäre Differenzen betreffen die folgenden Positionen:
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten HfT und nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten FVPL
219
202
-317
-233
-68
-11
-57
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
115
4
-6
-61
167
44
123
Finanzielle Vermögenswerte AC und Finanzierungsleasing
636
273
-211
-149
301
299
0
Derivate − Hedge Accounting
80
120
-51
-32
-58
-57
-1
Sachanlagen
22
20
-114
-111
-2
-2
0
Beteiligungen und verbundene Unternehmen
47
28
-3
-8
23
23
0
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
274
201
-395
-31
-290
-290
0
Langfristige Personalrückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)
114
130
-3
-3
-16
0
-17
Sonstige Rückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)
58
72
-2
-2
-14
-14
0
Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte
3
3
-78
-86
8
8
0
Sonstiges
146
227
-47
-53
-75
-74
0
Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen
-94
-147
0
0
53
53
0
Latente Steuerposition aus kumulierten Verlustvorträgen nach Werthaltigkeitsüberprüfung
219
178
0
0
42
42
0
Auswirkung der Saldierung gemäß IAS 12.71
-1.211
-750
1.211
750
0
0
0
Summe latente Steuern
629
562
-16
-19
70
22
48
Summe laufende Steuern
109
135
-127
-144
-10
-578
0
Summe Steuern
738
697
-143
-162
60
-556
48
Steuerforderungen
Steuerverpflichtungen
Nettoabweichung 2021
in EUR Mio
Dez 21
Jän 21
Dez 21
Jän 21
Gesamt
Gewinn- und Verlust­rechnung
Sonstiges Ergebnis
Temporäre Differenzen betreffen die folgenden Positionen:
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten HfT und nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten FVPL
202
319
-233
-305
-45
-37
-8
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
4
0
-61
-62
4
-31
32
Finanzielle Vermögenswerte AC und Finanzierungsleasing
273
314
-149
-119
-71
-73
0
Derivate − Hedge Accounting
120
87
-32
-48
49
-8
57
Sachanlagen
20
27
-111
-112
-6
-5
0
Beteiligungen und verbundene Unternehmen
28
45
-8
-8
-17
-17
0
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
201
214
-31
-38
-6
-7
0
Langfristige Personalrückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)
130
148
-3
-3
-19
-14
-5
Sonstige Rückstellungen (steuerliche Rückstellungsbewertung abweichend)
72
104
-2
-2
-32
-32
0
Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte
3
4
-86
-88
1
2
0
Sonstiges
227
134
-53
-60
101
101
0
Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen
-147
-161
0
0
14
12
2
Latente Steuerposition aus kumulierten Verlustvorträgen nach Werthaltigkeitsüberprüfung
178
48
0
0
129
129
0
Auswirkung der Saldierung gemäß IAS 12.71
-750
-823
750
823
0
0
0
Summe latente Steuern
562
460
-19
-20
103
20
78
Summe laufende Steuern
135
175
-144
-58
-125
-545
0
Summe Steuern
697
635
-162
-79
-21
-525
78
Die latenten Steuerforderungen und -verpflichtungen sind jeweils vor Saldierung in den Einzelgesellschaften dargestellt. Die in der Tabelle angeführten Beträge stellen die Bruttowerte des jeweiligen Postens vor Werthaltigkeitsprüfung dar. Eine Ausnahme davon bilden steuerliche Verlustvorträge. Die übrigen nicht werthaltigen Beträge sind in dem Posten „Nicht werthaltige Steuerposition aus temporären Differenzen“ in der Tabelle berücksichtigt.
Die Gesamtveränderung der latenten Steuern beträgt im Jahresvergleich EUR 70 Mio (2021: EUR 103 Mio), wovon EUR 22 Mio (2021: Ertrag EUR 20 Mio) als latenter Steuerertrag in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten sind. Ein Ertrag von EUR 48 Mio (2021: EUR 78 Mio) entfällt auf das sonstige Ergebnis (OCI). Darüber hinaus wurde ein laufender Steuerertrag für zurückgekaufte verbriefte Verbindlichkeiten (eigene Emissionen) in Höhe von EUR 1,0 Mio (2021: EUR 1,6 Mio) in die Gewinnrücklagen gebucht. Dieser Wert stellt den kumulierten latenten Steuerertrag im OCI dar, der sich aus Veränderungen des eigenen Kreditrisikos für während des Jahres zurückgekaufte eigene Emmissionen ergab und sich durch den Rückkauf umkehrte.
Es wird erwartet, dass die in der Bilanz aktivierten latenten Steuerforderungen in Höhe von EUR 629 Mio (2021: EUR 562 Mio) in naher Zukunft realisiert werden können. Zum 31. Dezember 2022 hat die Erste Group für Gesellschaften, die einen Verlust in der laufenden Periode oder in der Vorperiode erlitten haben, latente Steuerforderungen ausgewiesen, die die latenten Steuerverpflichtungen um
56
EUR 10 Mio (2021: EUR 12 Mio) übersteigen. Der Ansatz latenter Steueransprüche ist auf die Einschätzung des Managements zurückzuführen, gemäß der es wahrscheinlich ist, dass die jeweiligen Gesellschaften zu versteuernde Ergebnisse erzielen werden, mit denen noch nicht genutzte steuerliche Verluste, Steuergutschriften und abzugsfähige Differenzen verrechnet werden können. Diese Einschätzungen resultieren aus von den Konzerngesellschaften durchgeführten Werthaltigkeitstests, entweder auf Ebene der Einzelgesellschaft oder auf Ebene des Gruppenträgers für alle Gruppenmitglieder. Diese Werthaltigkeitstests beinhalten Vergleiche der latenten Steuerforderungen inklusive der steuerlichen Verlustvorträge nach Verrechnung mit den latenten Steuerverpflichtungen auf Ebene der jeweiligen Einzelgesellschaft bzw. des jeweiligen Gruppenträgers für alle Gruppenmitglieder mit steuerlichen Planungsrechnungen. Der Planungszeitraum beträgt bis zu 5 Jahre, abhängig von den Steuergesetzen und den Umständen des Einzelfalls. Fallen diese Werthaltigkeitstests negativ aus, werden die Aktivposten insoweit nicht angesetzt, bzw. bereits bestehende wertberichtigt.
In Übereinstimmung mit IAS 12.39 wurden latente Steuerverpflichtungen für temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen in Höhe von EUR 2.545 Mio (2021: EUR 2.467 Mio) nicht angesetzt, da nicht erwartet wird, dass sich diese in absehbarer Zeit umkehren. Zum 31. Dezember 2022 wurden für steuerliche Verlustvorträge und für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von EUR 2.926 Mio (2021: EUR 3.839 Mio) keine aktiven latenten Steuerforderungen angesetzt. Davon entfallen EUR 1.385 Mio (2021: EUR 2.032 Mio) auf steuerliche Verlustvorträge, für die nicht erwartet wird, dass diese in absehbarer Zeit verwertet werden können. Darin enthalten ist ein Betrag in Höhe von EUR 1.125 Mio (2021: EUR 1.218 Mio) für temporäre Differenzen aus Beteiligungen an Tochterunternehmen, für welche keine latenten Steueransprüche nach IAS 12.44 erfasst wurden.
Von den insgesamt nicht angesetzten aktiven latenten Steuerforderungen für steuerliche Verlustvorträge verfallen im nächsten Jahr EUR 0 Mio (2021: EUR 1 Mio) und in späteren Jahren EUR 5 Mio (2021: EUR 3 Mio). Ein Betrag von EUR 307 Mio (2021: EUR 493 Mio) steht unbegrenzt zur Verfügung.
14.Gewinnverwendung
Für 2022 belief sich der Jahresüberschuss der Erste Group Bank AG gemäß den österreichischen Rechnungslegungsvorschriften auf EUR 1.591,2 Mio (2021: EUR 1.782,3 Mio). Das Kapital erhöhte sich entsprechend.
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende an die Aktionär:innen in Höhe von EUR 1,90 je Aktie (2021: EUR 1,60 je Aktie) zur Auszahlung zu bringen.
57
Finanzinstrumente – Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für Finanzinstrumente
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IFRS 9 sind alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, zu denen auch derivative Finanzinstrumente zählen, in der Bilanz anzusetzen und in Abhängigkeit der ihnen zugewiesenen Kategorie zu bewerten.
Für die Bewertung von Finanzinstrumenten stehen grundsätzlich die zwei folgenden Bewertungsmethoden zur Verfügung: zu fortgeführten Anschaffungskosten und Fair Value.
i. Fortgeführte Anschaffungskosten und Effektivzinssatz
Fortgeführte Anschaffungskosten sind der Betrag, mit dem der finanzielle Vermögenswert oder die finanzielle Verbindlichkeit beim erstmaligen Ansatz bewertet wird, abzüglich der Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode sowie bei finanziellen Vermögenswerten nach Berücksichtigung einer etwaigen Wertberichtigung.
Der Effektivzinssatz (effective interest rate, „EIR“) ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein-/Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögenswerts oder der finanziellen Verbindlichkeit exakt auf den Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts (d.h. die fortgeführten Anschaffungskosten vor Berücksichtigung von Wertberichtigungen) oder auf die fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit abgezinst werden. Die geschätzten Cashflows berücksichtigen dabei alle vertraglichen Bedingungen des Finanzinstruments, erwartete Kreditverluste bleiben aber unberücksichtigt. Die Berechnung umfasst weiters Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren, wenn diese integraler Bestandteil des EIR sind sowie alle anderen Agios und Disagios auf den Nennbetrag.
Für finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität (purchased or originated credit-impaired financial asset, „POCI“, siehe Abschnitt „Wertminderung von Finanzinstrumenten“) wird der bonitätsangepasste Effektivzinssatz verwendet. Der bonitätsangepasste EIR ist jener Zinssatz, der die geschätzten künftigen Cashflows, unter Berücksichtigung der erwarteten Kreditverluste, exakt auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts abzinst.
Der EIR wird für die Erfassung von Zinserträgen und Zinsaufwendungen verwendet. Zinserträge werden wie folgt berechnet:
_EIR angewendet auf den Bruttobuchwert von finanziellen Vermögenswerten ohne beeinträchtigter Bonität (Stufe 1 und Stufe 2, siehe Abschnitt „Wertminderung von Finanzinstrumenten“);
_EIR angewendet auf die fortgeführten Anschaffungskosten von finanziellen Vermögenswerten mit beeinträchtigter Bonität (Stufe 3, siehe Abschnitt „Wertminderung von Finanzinstrumenten“); und
_bonitätsangepasster EIR angewendet auf die fortgeführten Anschaffungskosten für POCI-Vermögenswerte.
Der Zinsaufwand wird berechnet, indem der EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten der finanziellen Verbindlichkeiten angewendet wird.
ii. Fair Value
Der Fair Value ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmer:innen am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde. Diese Definition gilt auch für nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Details zu Methoden, die für die Fair Value-Bewertung angewendet werden, sowie zur Fair Value-Hierarchie sind in der Note 26 Fair Value von Finanzinstrumenten dargestellt.
Erstmaliger Ansatz und Bewertung
i. Erstmaliger Ansatz
Finanzinstrumente werden erstmalig in der Bilanz erfasst, wenn der Erste Group vertragliche Ansprüche und/oder Verpflichtungen aus dem Finanzinstrument entstehen. Marktübliche Käufe oder Verkäufe eines finanziellen Vermögenswerts werden zum Erfüllungstag erfasst. Als Erfüllungstag gilt der Tag, an dem ein finanzieller Vermögenswert übertragen wird.
ii. Erstmalige Bewertung
Finanzinstrumente werden beim erstmaligen Ansatz mit dem Fair Value inklusive Transaktionskosten bewertet (ausgenommen hiervon sind erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente, bei denen die Transaktionskosten direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden). In den meisten Fällen entspricht der Fair Value beim erstmaligen Ansatz dem Transaktionspreis, d.h. dem Preis, der bei Ausreichung oder Erwerb eines finanziellen Vermögenswerts übertragen wurde, bzw. dem Preis, der für die Emission oder das Eingehen einer finanziellen Verbindlichkeit eingenommen wurde.
58
Klassifizierung und Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte
Die Klassifizierung und Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte hängt im IFRS 9 von den zwei folgenden Kriterien ab:
(i)das Geschäftsmodell zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte die Beurteilung konzentriert sich darauf, ob der finanzielle Vermögenswert im Rahmen eines Portfolios gehalten wird, dessen Zielsetzung nur in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows (Geschäftsmodell „Halten“), oder sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows als auch dem Verkauf der Vermögenswerte (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“) besteht oder ob dieser in einem anderen Geschäftsmodell gehalten wird.
(ii)die Eigenschaften der vertraglichen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts die Beurteilung konzentriert sich darauf, ob die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows führen, bei denen es sich ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag (solely payments of principal and interest, „SPPI“) handelt. Weitere Details sind in diesem Kapitel unter „Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen dargestellt“.
Die Anwendung dieser Kriterien führt zur Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte in drei Bewertungskategorien, die in der jeweiligen Note beschrieben werden.
_Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
_Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
_Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Klassifizierung und Folgebewertung von finanziellen Verbindlichkeiten
Mit Ausnahme der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten werden finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Für weitere Details zu finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten und auf Note 25 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Die Erste Group erfasst Wertminderungen ihrer finanziellen Vermögenswerte aus Schuldinstrumenten, die nicht zum FVPL bewertet werden, ihrer Leasingforderungen und ihrer außerbilanziellen Kreditrisiken aus Finanzgarantien und bestimmten Kreditzusagen. Die Wertminderung basiert auf erwarteten Kreditverlusten (expected credit loss, „ECL“), die Folgendes widerspiegeln:
_einen unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch eine Reihe möglicher Szenarien bestimmt wird;
_den Zeitwert des Geldes; und
_plausible und nachvollziehbare Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle Bedingungen sowie Prognosen zu zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die zum Bilanzstichtag ohne unangemessene Kosten oder Mühen zur Verfügung stehen.
Der erwartete Kreditverlust wird als Wertminderung erfasst. Für die Bemessung der Höhe der erwarteten Kreditverluste und der Erfassung von Zinserträgen unterscheidet die Erste Group drei Wertminderungsstufen:
Stufe 1 bezieht sich auf Finanzinstrumente, für die keine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz identifiziert wurde oder die dem IFRS 9 Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko unterliegen. Die Wertminderung wird in Höhe des Anteils der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverluste, die aus möglichen Ausfallereignissen während der nächsten 12 Monate resultieren, bemessen. Zinserträge werden unter Anwendung des EIR auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts erfasst.
Finanzinstrumente in Stufe 2 weisen eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos seit dem erstmaligen Ansatz auf (und das Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko wird nicht angewendet). Stufe 2 umfasst auch Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente, für die die Vorschriften des IFRS 9 die obligatorische Anwendung des „vereinfachten Verfahrens“ vorsehen. Die Wertminderung wird in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet. Zinserträge werden unter Anwendung des EIR auf den Bruttobuchwert des finanziellen Vermögenswerts erfasst (wie in Stufe 1). Bei Inanspruchnahmen von zugesagten Kreditlinien durch nicht ausgefallene Kund:innen wird das gesamte (bilanzielle und außerbilanzielle) Kreditrisikovolumen, abhängig von der Entwicklung des Kreditrisikos zwischen Zusage und erstmaliger Inanspruchnahme, als Stufe 1 oder Stufe 2 klassifiziert.
Finanzinstrumente in Stufe 3 weisen eine beeinträchtigte Bonität auf. Die Erste Group hat hierbei den Ansatz gewählt, den IFRS 9-Begriff der „beeinträchtigten Bonität“ an die aufsichtsrechtliche Ausfalldefinition gemäß den Vorgaben der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde in EBA/GL/2016/07 und der Delegierten Verordnung (EU) 2018/171 der Kommission anzugleichen. Bei Anwendung der Ausfalldefinition besteht in der Erste Group generell eine Gesamtkundensicht, die zu einer Zuordnung in die Stufe 3 bei allen Geschäften mit einer Kund:in führt, auch wenn der Ausfall nur bei einem von mehreren Geschäften mit der Kund:in erfolgt (pulling-effect). Auf der anderen Seite bewirkt eine Hochstufung vom Ausfallstatus ein Wegfallen der beeinträchtigten Bonität bei sämtlichen Risikopositionen mit der Kund:in. Die Wertminderung der Finanzinstrumente in Stufe 3 wird in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet. Zinserträge werden unter Anwendung des Effektivzinssatzes auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts (d.h. den Nettobuchwert) erfasst. Aus bilanzieller Sicht werden Zinsabgrenzungen auf Basis des Bruttobuchwerts des finanziellen Vermögenswerts erfasst. Die Differenz zwischen den abgegrenzten Zinsen und den erfassten Zinserträgen wird durch das bilanzielle Wertberichtigungskonto ausgeglichen (ohne die Wertminderung in der Gewinn- und Verlustrechnung zu beeinflussen).
59
Für finanzielle Vermögenswerte mit bereits bei Erwerb oder Ausreichung beeinträchtigter Bonität (purchased or originated credit-impaired, „POCI“) werden die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste zunächst im bonitätsangepassten Effektivzinssatz berücksichtigt. Daher wird zu Beginn keine Wertberichtigung gebildet. In der Folge werden nur nachteilige Veränderungen der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste nach der erstmaligen Erfassung als Wertminderung berücksichtigt, während positive Veränderungen als Wertminderungserträge erfasst werden, die den Bruttobuchwert der POCI-Vermögenswerte erhöhen. Für POCI-Vermögenswerte werden keine Wertminderungsstufen unterschieden.
Die Bewertung der erwarteten Kreditverluste enthält Cashflows, die aus Sicherheiten und jenen von der Erste Group gehaltenen Finanzgarantien erwartet werden, welche als integraler Vertragsbestandteil der finanziellen Vermögenswerte angesehen werden, deren Risiko garantiert wird. Die Erste Group betrachtet Garantien als integral, wenn sie zum oder nahe am Beginn des garantierten finanziellen Vermögenswerts abgeschlossen werden. Wenn der Bank in einem Kreditvertrag die Möglichkeit eingeräumt wird eine Garantie zu verlangen, gilt diese ebenfalls als integral. Prämien, die für eine integrale Finanzgarantie und andere Kreditsicherheiten bezahlt werden, werden in den Effektivzinssatz des zugrundeliegenden finanziellen Vermögenswerts einbezogen.
Erstattungsansprüche aus Finanzgarantien, die nicht als integraler Vertragsbestandteil betrachtet werden, werden im Bilanzposten „Sonstige Vermögenswerte“ ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung verringern sie den Wertminderungsverlust von garantierten finanziellen Vermögenswerten in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“. Als Voraussetzung für diese Behandlung muss die Erstattung des Verlustes der Bank im Rahmen der Garantie so gut wie sicher sein. Bezahlte Prämien für nicht integrale finanzielle Garantien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Provisionsaufwendungen“ unter „Provisionsüberschuss“ erfasst.
Ausführlichere Informationen zur Identifizierung von signifikanten Erhöhungen des Ausfallrisikos (inklusive Beurteilung auf kollektiver Basis) sowie zu Schätzmethoden für die Berechnung des 12-Monats-ECL und der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste sind in Note 34 Kreditrisiko dargestellt. Informationen zur Ausfalldefinition sind in Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten.
Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten entspricht der Nettobuchwert des in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerts der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert und den kumulierten Wertminderungen. Bei finanziellen Vermögenswerten, die zu FVOCI bewertet werden, wird die Wertminderung jedoch im kumulierten sonstigen Ergebnis erfasst. Diese Erfassung erfolgt in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als „Fair Value Rücklage“. Die Wertminderungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in dem Bilanzposten „Rückstellungen“ ausgewiesen.
Informationen über die Entwicklung der erwarteten Kreditverluste der jeweiligen Finanzinstrumente sind in Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Wertminderungsaufwendungen und -erträge für alle Arten von Finanzinstrumenten in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Ausbuchung von Finanzinstrumenten und Behandlung vertraglicher Modifikationen
i. Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten
Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird ausgebucht, wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:
_die vertraglichen Anrechte auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert sind ausgelaufen; oder
_die Erste Group hat ihre vertraglichen Anrechte auf Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert an Dritte übertragen oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer Vereinbarung (sogenannte Durchleitungsvereinbarung) übernommen, und dabei entweder:
_im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen oder
_im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten wurden, jedoch die Verfügungsmacht am Vermögenswert übertragen wurde.
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten finanziellen Vermögenswerts und der erhaltenen Gegenleistung in der Zeile „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ oder, bei finanziellen Vermögenswerten zum FVOCI, in der Zeile Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumentenausgewiesen. Für finanzielle Vermögenswerte zum FVPL werden die Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung zusammen mit den Bewertungsergebnissen in der Zeile „Handelsergebnis“ oder „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ erfasst.
ii. Ausbuchungskriterien für vertragliche Modifikationen von finanziellen Vermögenswerten
Im Rahmen des laufenden Kreditgeschäfts und im Einvernehmen mit den jeweiligen Schuldner:innen kann es dazu kommen, dass die Erste Group gewisse Bedingungen der zugrunde liegenden Verträge neu verhandelt oder auf andere Weise abändert. Dies kann beispielsweise marktgetriebene kommerzielle Neuverhandlungen umfassen oder vertragliche Änderungen, die darauf abzielen, finanzielle Schwierigkeiten der Kreditnehmer:in zu mildern oder zu verhindern. Für die Beurteilung der wirtschaftlichen Substanz und der finanziellen Auswirkungen
60
solcher vertraglichen Modifikationen hat die Erste Group eine Reihe von Kriterien entwickelt, anhand derer festgelegt wird, ob sich die geänderten Konditionen wesentlich von den ursprünglichen unterscheiden.
Marktbasierte Zinsanpassungen, die spezifische Bedingungen erfüllen, lösen keine Beurteilung der Signifikanz der Änderung aus. Stattdessen führen sie zu einer Neuberechnung des EIR der Kredite. Solche Zinsanpassungen beziehen sich in der Regel auf nicht notleidende finanzielle Vermögenswerte, die keinen Forbearance-Status aufweisen und für die eine Vorfälligkeitsoption und ein hinreichend kompetitiver Refinanzierungsmarkt bestehen. Darüber hinaus müssen die Kosten, die der Schuldner:in im Falle einer Vorauszahlung bzw. vorzeitigen Beendigung anfallen, als gering beurteilt werden. Solche Bedingungen führen ein implizites, variables Zinselement in den Vertrag ein. Diese Art der Zinsanpassungen kommt selten auf Kredite in Stufe 2 zur Anwendung.
Wesentliche Änderungen führen zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögenswerts und zum erstmaligen Ansatz des modifizierten finanziellen Vermögenswerts als neues Finanzinstrument. Folgende Ereignisse sind von dieser Regelung umfasst:
_die Änderung der vertraglichen Gegenpartei (außer es handelt sich um eine formelle Änderung, z.B. Änderungen der rechtlichenBezeichnung);
_die Änderung der Vertragswährung (außer wenn die Änderung aus der Ausübung einer im ursprünglichen Vertrag enthaltenen Option zum Währungswechsel mit bereits definierten Bedingungen resultiert oder die neue Währung an die ursprüngliche Währung gekoppelt ist);
_die Einführung von nicht SPPI-konformen Vertragsklauseln (außer es handelt sich um Zugeständnisse, die die Einbringlichkeit von Forderungen verbessern, indem sie den Schuldner:innen ermöglichen, sich von finanziellen Schwierigkeiten zu erholen); oder
_das Entfernen einer nicht SPPI-konformen Vertragsklausel.
Für gewisse Ausbuchungskriterien ist es entscheidend, ob die vertragliche Modifikation bei einer Schuldner:in mit finanziellen Schwierigkeiten durchgeführt wurde. Bestimmte Vertragsmodifikationen bei Schuldner:innen mit finanziellen Schwierigkeiten werden nicht als wesentlich erachtet, da sie darauf abzielen, die Aussichten der Bank auf die Einbringlichkeit der Forderungen zu verbessern, indem die Tilgungspläne an die spezifischen finanziellen Voraussetzungen dieser Schuldner:innen angepasst werden. Wenn solche vertraglichen Modifikationen jedoch bei nicht notleidenden Schuldner:innen angewendet werden, können diese als wesentlich genug angesehen werden, um eine Ausbuchung auszulösen. Dies wird in der Folge näher erläutert.
Die folgenden Kriterien führen zur Ausbuchung, es sei denn, sie gelten als Forbearance-Maßnahmen, sie werden auf ausgefallene Kund:innen angewendet oder sie lösen einen Ausfall aus (d.h. die Ausbuchung basiert auf einer Modifikation, die nicht aus finanziellen Schwierigkeiten der Kund:in resultiert):
_Änderung des Tilgungsplans, die dazu führt, dass die gewichtete Restlaufzeit des Vermögenswerts im Vergleich zum ursprünglichen Vermögenswert um mehr als 100% und mindestens um zwei Jahre verändert ist;
_Änderung des Zeitpunkts/der Höhe der vertraglichen Cashflows, die dazu führt, dass der Barwert der modifizierten Cashflows (diskontiert mit dem Effektivzinssatz vor Modifikation) um mehr als 10% vom Bruttobuchwert des Vermögenswerts unmittelbar vor der Änderung abweicht (kumulative Beurteilung unter Berücksichtigung aller Änderungen in den letzten zwölf Monaten); oder
_die Umwandlung eines variablen Zinssatzes in einen fixen Zinssatz oder umgekehrt für die gesamte Restlaufzeit des finanziellen Vermögenswertes.
Wenn vertragliche Modifikationen, die als Forbearance-Maßnahmen gelten oder die auf ausgefallene Kund:innen angewendet werden oder die einen Ausfall auslösen (d.h. sie resultieren aus finanziellen Schwierigkeiten der Kund:in), so wesentlich sind, dass sie qualitativ als Tilgung des ursprünglichen Vertrages gesehen werden, führen sie zu einer Ausbuchung. Beispiele für solche Modifikationen sind:
_eine neue Vereinbarung mit wesentlich geänderten Vertragsbestandteilen, die im Rahmen einer notwendig gewordenen Restrukturierung nach einer Stillhaltevereinbarung, die die Rechte der ursprünglichen Vermögenswerte temporär aussetzt, unterzeichnet wurde;
_Zusammenführung mehrerer ursprünglicher Kredite in einen Vermögenswert mit wesentlich geänderten Bedingungen; oder
_Umwandlung eines revolvierenden Kredites in einen nicht revolvierenden Kredit.
Vertragliche Modifikationen, die zu einer Ausbuchung des jeweiligen ursprünglichen Vermögenswerts führen, führen zum erstmaligen Ansatz eines neuen finanziellen Vermögenswerts. Wenn die Schuldner:in ausgefallen ist oder die wesentliche Modifikation zum Ausfall führt, wird der neue Vermögenswert als POCI behandelt. Die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten Vermögenswerts und dem Fair Value des neuen POCI-Vermögenswerts bei erstmaliger Erfassung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Wenn die Schuldner:in nicht ausgefallen ist oder die wesentliche Modifikation nicht zum Ausfall führt, wird der nach der Ausbuchung des ursprünglichen Vermögenswerts erfasste neue Vermögenswert der Stufe 1 zugeordnet. Bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Krediten wird der nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im EIR berücksichtigt wurden, zum Ausbuchungszeitpunkt in die Zeile „Zinserträge“ im „Zinsüberschuss“ gebucht. Die Auflösung der Wertminderungen, die für den ursprünglichen Vermögenswert zum Zeitpunkt der wesentlichen Modifikation gebildet waren, sowie die Bildung der Wertminderung für den neuen Vermögenswert werden in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Der verbleibende
61
Unterschiedsbetrag wird in der Zeile „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten“ dargestellt.
Ausbuchungsgewinne und -verluste von finanziellen Vermögenswerten, die zum FVPL bewertet werden, sind, unabhängig davon, ob sie ausgefallen sind, im selben Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten wie ihre Bewertungsergebnisse, d.h. in „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“.
Für Schuldinstrumente, die nicht zum FVPL bewertet werden und die vertraglichen Änderungen unterliegen, die nicht zu einer Ausbuchung führen, wird der Bruttobuchwert des Vermögenswerts durch Erfassung eines Modifikationsgewinns oder -verlusts angepasst. Dieser Modifikationsgewinn oder -verlust entspricht der Differenz zwischen dem Bruttobuchwert vor der Modifikation und dem Barwert der Cashflows des modifizierten Vermögenswerts, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird der Modifikationsgewinn oder -verlust in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ dargestellt, wenn sich die Modifikationen auf finanzielle Vermögenswerte in Stufe 1 beziehen. Für finanzielle Vermögenswerte in Stufe 2 und 3 und POCI-Vermögenswerte wird der Modifikationsgewinn oder -verlust in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen. Soweit jedoch die vertragliche Modifikation darin besteht, dass die Bank ihre Rechte auf Zahlungsströme in Bezug auf den ausstehenden Betrag des Vermögenswerts aufgibt, wie z.B. (teilweiser) Verzicht auf den Kapitalbetrag oder aufgelaufene Zinsen, wird dieser Verzicht als Abschreibung behandelt.
iii. Abschreibungen
Die Erste Group schreibt einen finanziellen Vermögenswert oder einen Teil davon ab, wenn sie keine realistischen Erwartungen hat, die jeweiligen Cashflows aus dem Vermögenswert zu erhalten. Bei einer solchen Abschreibung werden der Bruttobuchwert des Vermögenswerts und der zugehörige Stand an Wertminderungen gleichermaßen reduziert.
Die Erste Group hat Kriterien für die Abschreibung von uneinbringlichen Forderungen im Kreditgeschäft festgelegt. Abschreibungen können aus Forbearance-Maßnahmen resultieren, bei denen die Bank vertraglich auf einen Teil des ausstehenden Betrags verzichtet, um der Kund:in bei der Überwindung von finanziellen Schwierigkeiten zu helfen und somit die Aussichten auf Einbringlichkeit des übrigen Kredits zu verbessern (bei Firmenkunden in der Regel unter der Annahme der Unternehmensfortführung). Informationen zu Forbearance sind in Note 41 Restrukturierungen, Neuverhandlungen und Forbearance enthalten.
In Szenarien ohne Unternehmensfortführung werden Abschreibungen von uneinbringlichen Forderungen von Firmenkunden durch rechtliche Vollstreckungsmaßnahmen wie Konkurs, Liquidation oder Gerichtsverfahren ausgelöst. Weitere Auslöser für Abschreibungen können sich aus Entscheidungen ergeben, aufgrund der Wertlosigkeit der Forderung oder Sicherheiten auf eine Vollstreckung zu verzichten, oder generell aus der Beurteilung, dass die Forderung wirtschaftlich verloren ist. Bei Retailkund:innen stellen sich die Uneinbringlichkeit sowie der Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung im Zuge des Inkassoprozesses heraus, wenn offenkundig wird, dass der fällige Betrag, beispielsweise aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens, nicht eingehoben werden kann. Übrige uneinbringliche Forderungen werden nach dem Inkassoprozess abgeschrieben.
iv. Ausbuchung finanzieller Verbindlichkeiten
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Dies geschieht in der Regel, wenn die Verbindlichkeit zurückgezahlt oder zurückgekauft wird. Eine Ausbuchung kann sich auch aus einer wesentlichen Änderung der Bedingungen einer bestehenden finanziellen Verbindlichkeit oder aus einem Austausch von Schuldinstrumenten mit wesentlich unterschiedlichen Bedingungen zwischen der Erste Group und der Kreditgeber:in ergeben. In dieser Hinsicht ist die Schwelle für wesentlich geänderte/wesentlich unterschiedliche Bedingungen erreicht, wenn der Barwert der Cashflows unter den neuen Bedingungen, diskontiert mit dem ursprünglichen EIR, mindestens 10 Prozent vom Buchwert der Verbindlichkeit vor der Änderung/dem Austausch abweicht.
In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Differenz zwischen dem Buchwert der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit und der gezahlten Gegenleistung je nach Bewertungskategorie der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit in der Zeile Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“, „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ oder „Handelsergebnis“ ausgewiesen.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
i. SPPI-Beurteilung
Die Beurteilung, ob es sich bei vertraglichen Cashflows finanzieller Vermögenswerte ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen (solely payments of principal and interest, „SPPI“) handelt, unterliegt wesentlichen Ermessensentscheidungen auf Grundlage der IFRS 9 Richtlinien. Dieses Ermessen ist für den Klassifizierungs- und Bewertungsprozess des IFRS 9 von entscheidender Bedeutung, da es bestimmt, ob der Vermögenswert zum FVPL oder, je nach Beurteilung des Geschäftsmodells, zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum FVOCI zu bewerten ist. Unter Berücksichtigung der Vertragsmerkmale von finanziellen Vermögenswerten im Geschäft der Erste Group werden Ermessensentscheidungen im Wesentlichen in folgenden Bereichen getroffen: Vorfälligkeitsentschädigungen, Projektfinanzierungen und Zinsanpassungen, die auf der Erfüllung bestimmter ESG bezogener Ziele basieren.
62
Die Beurteilung, ob die auf Kredite angewendeten Vorfälligkeitsentschädigungen eine angemessene Entschädigung für vorzeitige Beendigung oder Vorauszahlung darstellen, basiert auf einem Vergleich der Höhe der Gebühren mit den wirtschaftlichen Kosten, die der Bank durch die vorzeitige Beendigung oder Vorauszahlung entstanden sind. Zu diesem Zweck verwendet die Erste Group einen quantitativen Test, bei dem sich diese Kosten aus dem Verlust der Zinsmarge und dem Zinsverlust, der aus einer potentiellen Senkung des Zinsniveaus bis zur Vorauszahlung resultiert, berechnen. Die Angemessenheit der Gebühren kann auch auf qualitativer Basis dargelegt werden, wie zum Beispiel auf Basis gängiger Marktpraxis bezüglich der Höhe der Vorfälligkeitsentschädigungen und ihrer Akzeptanz durch die Behörden.
Bei Projektfinanzierungen prüft die Erste Group, ob es sich um eine elementare Kreditvereinbarung handelt und nicht um eine Investition in die finanzierten Projekte. In diesem Zusammenhang werden Bonität, Besicherungsgrad, bestehende Garantien der Sponsoren und die Eigenkapitalausstattung der finanzierten Projekte berücksichtigt.
In den letzten Jahren wurden finanzielle Vermögenswerte, deren Zinsen basierend auf der Erfüllung bestimmter ESG-bezogener Ziele durch die Schuldner:innen (z.B. Erfüllung bestimmter CO2-Emissionsziele) angepasst werden, Teil des Geschäfts der Erste Group. Derzeit gibt es in IFRS 9 keine spezifischen Leitlinien zur Beurteilung der SPPI-Konformität solcher Merkmale. Die Erste Group ist zu dem Schluss gekommen, dass ESG-bezogene Zinsanpassungen einen geringfügigen Effekt auf die vertraglichen Cashflows des bestehenden Kreditportfolios haben. Infolgdessen haben sie keinen Einfluss auf die SPPI-Beurteilung.
ii. Beurteilung des Geschäftsmodells
Bei jedem SPPI-konformen finanziellen Vermögenswert ist bei der erstmaligen Erfassung zu beurteilen, ob dieser in einem Geschäfts-modell gehalten wird, dessen Ziel nur in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows (Geschäftsmodell „Halten“) oder in der Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows und dem Verkauf der Vermögenswerte (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“) besteht, oder ob dieser in einem anderen Geschäftsmodell gehalten wird. Der entscheidende Aspekt bei der Unterscheidung ist folglich die Häufigkeit und Wesentlichkeit der Verkäufe von Vermögenswerten im jeweiligen Geschäftsmodell. Da die Zuordnung eines Vermögenswerts zu einem Geschäftsmodell beim erstmaligen Ansatz vorgenommen wird, kann es vorkommen, dass Cashflows in den Folgeperioden anders als ursprünglich erwartet realisiert werden und somit eine andere Bewertungsmethode angemessen erscheint. Gemäß IFRS 9 führen solche nachträglichen Änderungen bei bestehenden finanziellen Vermögenswerten in der Regel nicht zu Reklassifizierungen oder Fehler-korrekturen in Vorperioden. Die neuen Informationen darüber, wie Cashflows realisiert werden, können jedoch darauf hindeuten, dass sich das Geschäftsmodell und damit die Bewertungsmethode für neu erworbene oder neu entstandene finanzielle Vermögenswerte geändert haben.
In der Erste Group werden gewisse Verkäufe und andere Ausbuchungen als nicht im Widerspruch zu einem Geschäftsmodell mit dem Ziel der Vereinnahmung vertraglicher Cashflows gesehen. Beispiele sind Verkäufe aufgrund einer Erhöhung des Ausfallrisikos, Verkäufe, die nahe dem Fälligkeitstermin des Vermögenswerts stattfinden, sowie seltene Verkäufe aufgrund nicht wiederkehrender Ereignisse (wie Änderungen des regulatorischen oder steuerlichen Umfeldes, größere interne Umstrukturierungen oder Unternehmenszusammenschlüsse oder eine ernste Liquiditätskrise) oder eine Ausbuchung, die aus einem Angebot des Emittenten zum Austausch einer Anleihe resultiert. Andere Arten von Verkäufen, die im Geschäftsmodell „Halten“ durchgeführt werden, werden rückwirkend beurteilt. Wenn dabei bestimmte quantitative Schwellenwerte überschritten werden oder wenn dies im Hinblick auf neue Erwartungen als notwendig erachtet wird, führt die Erste Group zudem einen prospektiven Test durch. Wenn der Buchwert der Vermögenswerte, die voraussichtlich aus anderen als den oben genannten Gründen über die erwartete Nutzungsdauer aus dem aktuellen Geschäftsmodell verkauft werden, 10% des Buchwerts des Portfolios übersteigt, sind neue Akquisitionen oder Ausreichungen von Vermögenswerten einem anderen Geschäftsmodell zuzuordnen.
iii. Wertminderungen von Finanzinstrumenten
Das Wertminderungsmodell erwarteter Kreditverluste an sich basiert auf Ermessensentscheidungen, da es eine Beurteilung erfordert, ob eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos vorliegt, ohne hierfür detaillierte Leitlinien bereitzustellen. Im Hinblick auf die signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos hat die Erste Group spezifische Beurteilungsregeln festgelegt, die aus qualitativen Informationen und quantitativen Schwellenwerten bestehen. Ein weiterer komplexer Bereich besteht in der Bildung von Gruppen ähnlicher Vermögenswerte, die erforderlich ist, um die Erhöhung des Ausfallrisikos auf kollektiver Basis zu beurteilen, bevor spezifische Informationen auf der Ebene einzelner Instrumente verfügbar sind. Die Berechnung der erwarteten Kreditverluste umfasst komplexe Modelle, die sich auf historische Statistiken zu Ausfallwahrscheinlichkeiten und Ausfallverlustquoten, deren Extrapolationen bei unzureichenden Beobachtungen, individuelle Schätzungen der bonitätsangepassten Cashflows und Wahrscheinlichkeiten verschiedener Szenarien, einschließlich Berücksichtigung zukunftsorientierter Informationen, stützen. Darüber hinaus muss die tatsächlich erwartete Laufzeit der Instrumente in Bezug auf revolvierende Kreditfazilitäten modelliert werden.
Ausführlichere Informationen zur Identifizierung von signifikanten Erhöhungen des Ausfallrisikos (inklusive Beurteilung auf kollektiver Basis) sowie zu Schätzmethoden für die Berechnung des 12-Monats-ECL und der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste sind in Note 34 Kreditrisiko dargestellt. Informationen zur Ausfalldefinition sind in Note 37 Bemessung des erwarteten Kreditverlustes enthalten. Die Entwicklung der Risikovorsorgen finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
iv. Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB
63
Bezüglich der Beurteilung, ob finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO III Programm Zuwendungen der öffentlichen Hand enthalten, wie der Effektivzinssatz für diese Verbindlichkeiten ermittelt wird und wie Schätzungsänderungen in Bezug auf die Erfüllung der relevanten Kriterien zum Kreditwachstum berücksichtigt werden siehe Note 18 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten.
64
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente
Finanzielle Vermögenswerte werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert, wenn sie in einem Geschäftsmodell gehalten werden, dessen Zielsetzung die Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows ist (Geschäftsmodell „Halten“), und ihre vertraglichen Cashflows gleichzeitig SPPI-konform sind.
In der Bilanz werden diese Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, d.h. mit dem Bruttobuchwert abzüglich der Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste. Der Ausweis erfolgt in den Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“, „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen“ sowie „Kassenbestand und Guthaben“.
Zinserträge aus diesen Vermögenswerten werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Wertminderungserträge oder -aufwendungen sind in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ enthalten. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung dieser Vermögenswerte (z.B. Verkäufe) werden im Posten „Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögens-werten“ ausgewiesen.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte stellen in der Erste Group die größte Bewertungskategorie dar. Sie umfasst den überwiegenden Teil des Kreditgeschäfts mit Kund:innen (ausgenommen bestimmte erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Kredite), das Interbankenkreditgeschäft (einschließlich Reverse-Repurchase-Geschäfte), Einlagen bei Zentralbanken, Schuldverschreibungen, Durchlaufposten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Für Details betreffend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten verweisen wir auf Note 18.
15.Kassenbestand und Guthaben
In den Posten Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten werden Forderungen (Einlagen) gegenüber Zentralnotenbanken und Kreditinstituten ausgewiesen, die täglich fällig sind. Dies bedeutet eine uneingeschränkte Verfügbarkeit ohne vorherige Kündigung bzw. Verfügbarkeit mit einer Kündigungsfrist von maximal einem Geschäftstag bzw. 24 Stunden. In den Guthaben bei Zentralbanken sind Mindestreserveeinlagen in der Höhe von EUR 3.989,7 Mio (2021: EUR 6.355,4 Mio) enthalten. Die Mindestreservepflicht errechnet sich aus bestimmten Bilanzposten und ist im Durchschnitt über einen längeren Zeitraum zu erfüllen. Daher unterliegen die Mindestreserveeinlagen keinen Verfügungsbeschränkungen.
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Kassenbestand
9.781
3.796
Guthaben bei Zentralbanken
34.682
31.167
Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten
1.033
722
Kassenbestand und Guthaben
45.495
35.685
16.Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
Schuldverschreibungen
Schuldverschreibungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, können aus unterschiedlichen Gründen erworben worden sein, z.B. Erfüllung interner/externer Liquiditätsrisikoanforderungen und effiziente Platzierung des strukturellen Liquiditätsüberschusses, vom Vorstand beschlossene strategische Positionen, Initiierung und Förderung von Kundenbeziehungen, Ersatz für Kreditgeschäfte oder sonstige Aktivitäten zur Ertragsgenerierung. Ihr gemeinsames Merkmal ist jedoch, dass wesentliche und häufige Verkäufe solcher Wertpapiere nicht erwartet werden. Für eine Beschreibung, welche Verkäufe als mit dem Geschäftsmodell „Halten“ vereinbar angesehen werden, siehe Absatz „Beurteilung des Geschäftsmodells“ im Kapitel Finanzinstrumente Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze.
65
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwert
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Buchwert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
15
0
0
15
0
0
0
0
15
Regierungen
32.880
8
0
32.889
-9
0
0
-9
32.880
Kreditinstitute
6.505
91
0
6.596
-3
-2
0
-5
6.591
Sonstige Finanzinstitute
263
36
1
300
0
-1
-1
-2
298
Nicht finanzielle Gesellschaften
669
161
3
834
-1
-3
-2
-6
828
Gesamt
40.333
296
4
40.633
-13
-5
-3
-22
40.612
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
13
0
0
13
0
0
0
0
13
Regierungen
29.887
3
0
29.890
-8
0
0
-8
29.882
Kreditinstitute
4.707
0
0
4.707
-3
0
0
-3
4.705
Sonstige Finanzinstitute
175
1
0
176
0
0
0
0
176
Nicht finanzielle Gesellschaften
725
54
0
778
-1
-3
0
-4
774
Gesamt
35.508
57
0
35.565
-12
-3
0
-15
35.551
Zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021) gibt es keine POCI-Vermögenswerte in diesem Bilanzposten.
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwerte
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Buchwert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
13.514
0
0
13.514
0
0
0
0
13.513
Kreditinstitute
4.859
69
0
4.928
-5
0
0
-6
4.922
Gesamt
18.373
69
0
18.441
-6
0
0
-6
18.435
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
16.429
0
0
16.429
-1
0
0
-1
16.428
Kreditinstitute
4.509
60
0
4.569
-5
-1
0
-5
4.563
Gesamt
20.938
60
0
20.998
-6
-1
0
-6
20.991
Zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021) gibt es keine POCI-Vermögenswerte in diesem Bilanzposten.
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
Kredite und Darlehen an Kunden
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwerte
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Gesamt
Buchwert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regierungen
8.456
642
10
2
9.110
-4
-28
-1
0
-32
9.078
Sonstige Finanzinstitute
4.160
1.017
101
10
5.288
-8
-20
-37
0
-64
5.224
Nicht finanzielle Gesellschaften
63.081
24.039
2.084
238
89.443
-162
-773
-1.043
-65
-2.043
87.401
Haushalte
80.691
11.821
1.689
100
94.301
-161
-594
-913
-22
-1.690
92.611
Gesamt
156.388
37.519
3.885
350
198.143
-335
-1.415
-1.994
-86
-3.830
194.313
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regierungen
6.356
730
2
3
7.091
-4
-20
-2
0
-27
7.065
Sonstige Finanzinstitute
3.671
482
45
11
4.209
-10
-14
-16
0
-40
4.169
Nicht finanzielle Gesellschaften
57.224
17.486
2.039
201
76.950
-211
-666
-1.069
-61
-2.007
74.944
Haushalte
75.926
10.700
1.851
112
88.589
-158
-504
-979
-26
-1.667
86.922
Gesamt
143.177
29.398
3.937
327
176.839
-383
-1.203
-2.066
-88
-3.740
173.099
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
66
17.Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
 
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwerte
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Gesamt
Buchwert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
2
0
0
0
2
0
0
0
0
0
2
Regierungen
48
15
0
0
63
0
0
0
0
0
63
Kreditinstitute
43
2
0
0
44
0
0
0
0
0
44
Sonstige Finanzinstitute
87
8
0
0
95
0
0
0
0
0
95
Nicht finanzielle Gesellschaften
1.364
720
42
1
2.127
-7
-6
-31
-1
-45
2.082
Haushalte
100
23
15
0
137
-2
-5
-12
0
-19
118
Gesamt
1.643
768
57
1
2.469
-9
-11
-44
-1
-65
2.404
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
Regierungen
75
33
0
0
107
0
0
0
0
-1
107
Kreditinstitute
21
2
2
0
25
0
-1
-1
0
-2
23
Sonstige Finanzinstitute
28
3
0
0
31
0
0
0
0
0
31
Nicht finanzielle Gesellschaften
937
950
61
0
1.949
-9
-3
-50
0
-62
1.887
Haushalte
90
19
18
0
126
-2
-5
-15
0
-22
104
Gesamt
1.151
1.007
81
0
2.239
-12
-9
-66
0
-87
2.152
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
18.Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Der Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ wird weiter in „Einlagen von Kreditinstituten“, „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ sowie „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ aufgegliedert.
Zinsaufwendungen werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinsaufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus der Ausbuchung (hauptsächlich Rückkauf) werden in dem Posten „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm der EZB werden unter „Einlagen von Kreditinstituten“ ausgewiesen. Eine Beurteilung der Erste Group über angemessene Bilanzierungsgrundsätze für diese Instrumente kam zum Ergebnis, dass diese keine unter dem Marktzins verzinsten Darlehen darstellen. Die IAS 20-Bestimmungen für Zuwendungen der öffentlichen Hand werden daher nicht angewendet. Dies ergibt sich daraus, dass TLTRO-Instrumente als ein separater Markt betrachtet werden, der von der EZB im Rahmen ihrer Geldmarktpolitik organisiert wird. Finanzielle Verbindlichkeiten aus dem TLTRO-Programm werden daher zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IFRS 9 bewertet.
Die TLTRO-Bedingungen sehen generell eine Zinssatzsenkung vor, wenn Banken über einen Beobachtungszeitraum bestimmte Kreditschwellen erreichen. Bei Ersterfassung wird der ursprüngliche Effektivzinssatz unter Berücksichtigung der Vertragsbedingungen und der Einschätzung, ob die Kriterien für die reduzierten Zinsen erfüllt werden, bestimmt. Anschließend prüft die Erste Group, sofern der Beobachtungszeitraum nicht abgelaufen ist, wie die Kriterien erfüllt werden. Das wahrscheinlichere Szenario wird sowohl für die ursprüngliche Effektivzinsberechnung als auch für die anschließende Prüfung verwendet. Kommt es zu einer Änderung der Schätzung bezüglich der erwarteten Zahlungen wird eine Schätzungsanpassung gebucht. Die Höhe der Schätzungsanpassung wird ermittelt, indem die geänderten erwarteten Zahlungsströme mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz abgezinst werden. Dieser Betrag wird mit dem Bruttobuchwert vor der Anpassung verglichen und die Differenz als Schätzungsanpassung im Zinsüberschuss ausgewiesen. Im Jahr 2021 hat die Erste Group einen Schätzungsanpassungsgewinn in Höhe von EUR 93,0 Mio erfasst. Dies ergab sich aus der Einschätzung, dass das 0%-Kreditwachstum als qualifizierende Bedingung für die Zinssenkung um 50 Basispunkte im Zeitraum zwischen Juni 2021 und Juni 2022 erfüllt wird.
Die Erste Group behandelt TLTRO in Bezug auf Änderungen der EZB-Leitzinsen (d.s. Zinssatz für die Einlagefazilität (DFR) und Hauptrefinanzierungssatz) als variabel verzinsliche Instrumente. Immer wenn die EZB die Leitzinsen ändert, wird der Effektivzinssatz des TLTRO neu berechnet, wobei angenommen wird, dass der aktuelle EZB-Zinssatz bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit der TLTRO-Tranche gilt. Wenn die EZB unbedingte Änderungen des TLTRO-Zinssatzes vornimmt, bei denen es sich nicht um Änderungen der Leitzinsen handelt, werden diese als Schätzungsanpassungen behandelt und im Nettozinsertrag ausgewiesen. Dies inkludiert auch Änderungen in der Zinsberechnung.
Im Oktober 2022 kündigte die EZB eine Änderung der Methode zur Anwendung der EZB-Leitzinssätze für TLTRO III-Tranchen an. Für die Erste Group bedeutet dies, dass ab dem 23. November 2022 der aktuelle DFR gilt (statt dem über die gesamte 3-jährige Laufzeit der
67
TLTRO III-Tranchen berechneten durchschnittlichen DFR). Daraus resultierte im Jahr 2022 ein Schätzungsanpassungsverlust in Höhe von EUR 129,3 Mio. Vorzeitige Rückzahlungen von Tranchen im November 2022 führten zu einem positiven Effekt in Höhe von EUR 6,1 Mio.
Der Buchwert der TLTRO III-Verbindlichkeiten belief sich Ende 2022 auf EUR 15.567 Mio (2021: EUR 20.920 Mio). Hauptgrund für den Rückgang im Jahr 2022 waren vorzeitige Rückzahlungen von TLTRO III-Tranchen mit Nominalbetrag EUR 5.675 Mio. Zum Jahresende 2022 war die Erste Group der Ansicht, dass weitere vorzeitige Rückzahlungen nicht wahrscheinlich sind.
Im Jahr 2022 belief sich der für TLTRO III finanzielle Verbindlichkeiten erfasste Zinsaufwand auf EUR 141,2 Mio. Darin ist im Wesentlichen der Schätzungsanpassunsverlust in Höhe von EUR 129,3 Mio enthalten. Der negative Zinsaufwand bezogen auf den Zeitraum des Jahres, in dem der Effektivzins negativ war, betrug EUR 91,1 Mio, einschließlich des positiven Schätzungsanpassunseffekts aus vorzeitigen Rückzahlungen von EUR 6,1 Mio. (2021: 208,1 Mio, inklusive Schätzungsanpassunsgewinn von EUR 93,0 Mio).
Einlagen von Kreditinstituten
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Täglich fällige Einlagen
1.765
1.951
Termineinlagen
29.163
25.066
Pensionsgeschäfte
958
1.803
Einlagen von Kreditinstituten
31.886
28.821
Einlagen von Kunden
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Täglich fällige Einlagen
167.738
171.576
Spareinlagen
43.669
46.558
Sonstige Finanzinstitute
173
222
Nicht finanzielle Gesellschaften
1.985
2.050
Haushalte
41.511
44.286
Nicht-Spareinlagen
124.069
125.018
Regierungen
6.963
7.070
Sonstige Finanzinstitute
7.530
7.991
Nicht finanzielle Gesellschaften
37.916
37.420
Haushalte
71.660
72.537
Termineinlagen
41.662
49.646
Einlagen mit vereinbarter Laufzeit
34.986
43.331
Spareinlagen
21.974
21.312
Sonstige Finanzinstitute
742
1.056
Nicht finanzielle Gesellschaften
1.409
1.813
Haushalte
19.824
18.444
Nicht-Spareinlagen
13.012
22.019
Regierungen
2.970
3.967
Sonstige Finanzinstitute
1.843
4.605
Nicht finanzielle Gesellschaften
3.265
6.924
Haushalte
4.934
6.523
Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist
6.676
6.315
Regierungen
9
5
Sonstige Finanzinstitute
120
118
Nicht finanzielle Gesellschaften
294
278
Haushalte
6.253
5.913
Pensionsgeschäfte
628
1.398
Regierungen
1
12
Sonstige Finanzinstitute
627
1.386
Einlagen von Kunden
210.029
222.620
Regierungen
9.942
11.054
Sonstige Finanzinstitute
11.037
15.378
Nicht finanzielle Gesellschaften
44.868
48.485
Haushalte
144.182
147.702
Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Nachrangige verbriefte Verbindlichkeiten
1.943
2.945
Nicht-bevorrechtigte vorrangige Anleihen
1.474
1.667
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten
18.935
21.981
Anleihen
8.146
7.308
Einlagenzertifikate
1.264
4.008
Sonstige Depotzertifikate/Namenszertifikate
148
121
Hypothekenpfandbriefe
9.377
10.544
Verbriefte Verbindlichkeiten
22.352
26.593
Im Jahr 2022 wurden unter dem Debt Issuance-Programme (DIP) 132 Emissionen (2021: 9) mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 2.075 Mio (2021: EUR 110 Mio) neu begeben. Weiters wurden aus dem Structured Notes-Programm (SNP) 122 (2021: 163) neue
68
Anleihen mit einem Gesamtvolumen von EUR 299 Mio (2021: EUR 495 Mio) begeben. Aus dem Covered Bonds-Programm wurden in 2022 4 (2021: 1) neue Anleihen mit einem Volumen von EUR 2,3 Mrd (2021: EUR 2,0 Mrd) begeben. Das Capital Guaranteed Structured Notes-Programm wurde im Juni 2019 implementiert. Im Jahr 2022 wurden daraus 82 (2021: 34) Anleihen mit einem gesamten Volumen von EUR 305 Mio (2021: EUR 103 Mio) emitiert. Im Dezember 2019 wurde das Multi Issuer EMTN Notes-Programm aufgelegt. Im Jahr 2022 wurden daraus 2 (2021: 7) neue Anleihen mit einem gesamten Volumen in Höhe von EUR 1,0 Mrd (2021: EUR 2,3 Mrd) begeben. Darüber hinaus wurden Namensschuldverschreibungen mit einem Volumen von EUR 225 Mio (2021: EUR 46 Mio) begeben.
Das Euro Commercial Paper and Certificates of Deposit-Programm wurde im Jahr 2022 mit einem unbegrenzten Emissionsrahmen ausgestattet. Im Jahr 2022 wurden 530 Emissionen (2021: 310) mit einem Gesamtvolumen von rund EUR 145,0 Mrd (2021: EUR 65,2 Mrd) begeben, im gleichen Zeitraum wurden Emissionen im Gesamtvolumen von rund EUR 144,0 Mrd (2021: EUR 64,0 Mrd) getilgt.
Über die Filiale in New York und durch die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft Erste Finance Delaware LLC begibt die Erste Group Commercial Papers und Certificates of Deposits für den US-Geldmarkt. Der Stand des Dollar Certificates of Deposit-Programms der Filiale in New York belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 18,9 Mio (USD 20,0 Mio), zum 31. Dezember 2021 auf EUR 17,5 Mio (USD 20,0 Mio). Das Dollar Commercial Paper-Programm der Erste Finance Delaware LLC hat ein Emissionsvolumen von EUR 6,7 Mrd (USD 7,6 Mrd), der Stand zum 31. Dezember 2022 belief sich auf EUR 2,8 Mrd (USD 3,0 Mrd), zum 31. Dezember 2021 EUR 1,4 Mrd (USD 1,6 Mrd).
69
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
19.Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte - Schuldinstrumente
Schuldinstrumente werden erfolgsneutral zum Fair Value (fair value through other comprehensive income, „FVOCI“) bilanziert, wenn ihre vertraglichen Cashflows SPPI-konform sind und sie innerhalb eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Zielsetzungen sowohl die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch die Veräußerung von Vermögenswerten sind (Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“). In der Bilanz sind sie als „Schuldinstrumente“ im Posten „Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte“ enthalten.
Zinserträge aus diesen Vermögenswerten werden nach der Effektivzinsmethode berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Wertminderungserträge oder -aufwendungen sind in der Zeile „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ enthalten. Die Gegenbuchung erfolgt im OCI und nicht gegen den Buchwert des Vermögenswerts. Der Bewertungseffekt in der Gewinn- und Verlustrechnung ist somit derselbe wie bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten.
Die Differenz zwischen dem Fair Value, zu dem die Vermögenswerte in der Bilanz ausgewiesen werden, und den fortgeführten Anschaffungskosten wird in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Fair Value Rücklage“ als kumuliertes sonstiges Ergebnis (other comprehensive income, „OCI“) ausgewiesen. Die Veränderungen der Berichtsperiode werden im sonstigen Ergebnis in der Zeile Fair Value-Rücklage von Schuldinstrumentenausgewiesen. Diese Zeile enthält auch die Gegenbuchung für die Wertminderungserträge und -aufwendungen. Bei Ausbuchung des finanziellen Vermögenswerts wird der zuvor im sonstigen Ergebnis kumulierte Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung in die Zeile „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ umgegliedert.
In der Erste Group enthält die FVOCI-Kategorie Investitionen in Schuldverschreibungen, d.h. Kreditgeschäft ist in dieser Bewertungskategorie nicht enthalten. Ähnlich wie bei den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldverschreibungen beziehen sich diese auf verschiedene Geschäftsziele, wie z.B. Erfüllung interner/externer Liquiditätsrisikoanforderungen und effiziente Platzierung des strukturellen Liquiditätsüberschusses, vom Vorstand beschlossene strategische Positionen, Initiierung und Förderung von Kundenbeziehungen, Ersatz für Kreditgeschäfte oder sonstige Aktivitäten zur Ertragssteigerung. Das gemeinsame Merkmal dieser Schuldinstrumente in der FVOCI-Kategorie ist, dass eine aktive Ertragsoptimierung über Verkäufe wesentlich zur Zielerreichung dieses Geschäftsmodells beiträgt. Die Verkäufe werden getätigt, um die Liquiditätssituation zu optimieren oder Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen zu erzielen. Die Geschäftsziele werden entsprechend sowohl durch die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows als auch durch Verkäufe der Schuldinstrumente erreicht.
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwerte
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
 
 
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Gesamt
Fortge-führte Anschaf-fungs-kosten
Kumulierte Veränder-ungen im sonstigen Ergebnis
Fair Value
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Regierungen
7.079
242
0
7.321
-4
-7
0
-10
7.311
-295
7.016
Kreditinstitute
1.293
18
0
1.311
-2
0
0
-3
1.308
-60
1.249
Sonstige Finanzinstitute
197
99
1
297
0
0
-1
-2
295
-11
285
Nicht finanzielle Gesellschaften
548
449
2
1.000
-1
-8
-1
-10
990
-79
911
Gesamt
9.117
808
3
9.929
-7
-16
-1
-24
9.904
-444
9.460
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Zentralbanken
6
0
0
6
0
0
0
0
6
0
6
Regierungen
6.493
92
0
6.585
-3
-4
0
-7
6.578
60
6.638
Kreditinstitute
867
0
0
867
-2
0
0
-2
865
25
890
Sonstige Finanzinstitute
164
92
0
256
0
-2
0
-3
253
7
260
Nicht finanzielle Gesellschaften
536
405
0
941
-1
-10
0
-11
930
24
955
Gesamt
8.066
589
0
8.655
-7
-16
0
-23
8.632
117
8.749
Zum 31. Dezember 2022 (31. Dezember 2021) gibt es keine POCI-Vermögenswerte in diesem Bilanzposten.
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
70
20.Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte - Eigenkapitalinstrumente
Für bestimmte Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, macht die Erste Group von dem Wahlrecht Gebrauch, diese zum FVOCI zu bewerten. Dieses Wahlrecht wird für Beteiligungen angewendet, die strategisch bedeutsame Geschäftsbeziehungen im Bankensektor (mit Ausnahme des Versicherungsgeschäfts) darstellen. Die Gewinne oder Verluste aus Fair Value-Änderungen für die Berichtsperiode werden als sonstiges Ergebnis in der Zeile „Fair Value-Rücklage von Eigenkapitalinstrumenten“ in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesen. Die kumulierten Gewinne oder Verluste sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Fair Value Rücklage“ enthalten. Dieser im OCI erfasste Betrag wird niemals in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert. Bei Ausbuchung solcher Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI erfolgt jedoch eine Umgliederung des im OCI kumulierten Betrags in die Gewinnrücklagen. Erhaltene Dividenden aus Instrumenten dieser Kategorie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Dividendenerträge“ ausgewiesen. In der Bilanz werden finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden, als „Eigenkapitalinstrumente“ im Posten „Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen.
Per 31. Dezember 2022 belief sich der Buchwert der Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI auf EUR 99,2 Mio (2021: EUR 132,4 Mio), die im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Fair Value-Änderung für Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI vor Steuern betrug EUR 55,6 Mio (2021: EUR 88,5 Mio). Im Jahr 2022 wurden Eigenkapitalinstrumente zum FVOCI in Höhe von EUR 0,0 Mio (2021: EUR 17,7 Mio) aufgrund von strategischen Geschäftsentscheidungen verkauft. Der kumulative Verlust (nach Steuern), der bei der Ausbuchung von Eigenkapitalinstrumenten zum FVOCI vom kumulierten sonstigen Ergebnis in die Gewinnrücklage übertragen wurde, belief sich auf EUR 0,2 Mio (2021: Gewinn EUR 14,8 Mio).
71
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente
Es gibt unterschiedliche Gründe, gehaltene Schuldinstrumente erfolgswirksam zum Fair Value (fair value through profit or loss, „FVPL) zu bewerten:
FVPL-Bewertungen betreffen gehaltene Schuldinstrumente, die übrigen Geschäftsmodellen zugeordnet sind, d.h. sie werden weder in einem „Halten“-Geschäftsmodell noch in einem „Halten und Verkaufen“-Geschäftsmodell gehalten. Meist wird für diese finanziellen Vermögenswerte erwartet, dass sie vor ihrer Fälligkeit verkauft werden oder die Entwicklung des Portfolios, in dem sie enthalten sind, wird auf Grundlage des Fair Values beurteilt. In der Erste Group sind solche Geschäftsmodelle typisch für Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden (d.h. finanzielle Vermögenswerte, die von den Handelsabteilungen der Bank gehalten werden), oder für Vermögenswerte, deren Wert überwiegend durch Verkäufe realisiert wird (z.B. Investitionen in Verbriefungen), oder für noch nicht abgeschlossene Kreditsyndizierungen, wenn der Kredit am Markt zum Verkauf angeboten wird. Weiters werden finanzielle Vermögenswerte, die von vollkonsolidierten Investmentfonds gehalten werden, zum FVPL bewertet, da sie auf Fair Value-Basis gemanagt und beurteilt werden. Andere Fälle von FVPL-Bewertungen betreffen finanzielle Vermögenswerte, deren vertragliche Cashflows nicht dem SPPI-Kriterium entsprechen. In der Erste Group sind davon gewisse Schuldinstrumente sowie Kredite an Kunden betroffen.
Die Erste Group macht von dem Wahlrecht Gebrauch, gewisse finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung in die FVPL-Kategorie zu widmen (Fair Value-Option). Dies ist dann der Fall, wenn eine solche Klassifizierung bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) beseitigt oder signifikant verringert, die zwischen festverzinslichen finanziellen Vermögenswerten, die ansonsten zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum FVOCI bewertet werden würden, und den zugehörigen Derivaten, die zum FVPL bewertet werden, entstehen würden.
In der Bilanz werden gehaltene Schuldinstrumente, die zum FVPL bewertet werden, als „Handelsaktiva“ in dem Unterposten „Sonstige Handelsaktiva“ und als Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswertein den Unterposten „Schuldinstrumente” und „Kredite und Darlehen an Kunden” dargestellt. Nicht zu Handelszwecken gehaltene, erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte bestehen aus zwei Unterkategorien, die in Note 23 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte dargestellt sind: „zum FVPL designiert“ und „verpflichtend zum FVPL“. Finanzielle Vermögenswerte werden als „verpflichtend zum FVPL“ ausgewiesen, wenn sie einem übrigen Geschäftsmodell (nicht „Halten“ oder „Halten und Verkaufen“) zugeordnet sind und sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden oder ihre vertraglichen Cashflows nicht SPPI-konform sind.
Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die zu Handelszwecken gehalten werden (d.h. solche, die von den Handelsabteilungen der Bank gehalten werden), werden zum FVPL bewertet. In der Bilanz sind solche Instrumente als „Handelsaktiva“ in dem Unterposten „Sonstige Handelsaktiva“ ausgewiesen. Investitionen in Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, werden ebenfalls zum FVPL bewertet, sofern sie nicht zum FVOCI designiert sind. In der Bilanz sind solche Instrumente als Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswertein dem Unterposten „Eigenkapitalinstrumente“ bzw. in Note 23 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte in der Unterkategorie „verpflichtend zum FVPL“ ausgewiesen.
Gemäß IFRS 9 werden alle derivativen Finanzinstrumente, sofern sie nicht als Sicherungsinstrument designiert sind, als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf Note 21 Derivative Finanzinstrumente.
In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Gewinne und Verluste von nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerten, die zum FVPL bewertet werden, in Zins- oder Dividendenerträge und Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen unterteilt. Zinserträge aus Schuldinstrumenten werden in der Zeile „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ dargestellt und unter Anwendung des EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts berechnet. Dividendenerträge aus Eigenkapitalinstrumenten werden in der Zeile „Dividendenerträge“ ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen werden nach Abzug der Zins- oder Dividendenerträge berechnet und beinhalten Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren. Sie werden in der Zeile „Handelsergebnis“ für zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und in der Zeile „Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“, im Falle von nicht zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten, ausgewiesen. Für Anteile an nicht konsolidierten Fonds wird die Zins- oder Dividendenkomponente nicht von den Gewinnen und Verlusten aus Fair Value-Änderungen getrennt.
Finanzielle Verbindlichkeiten zum FVPL umfassen finanzielle Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, und solche, die in die FVPL-Kategorie designiert wurden.
In der Bilanz werden finanzielle Verbindlichkeiten FVPL in den Posten „Finanzielle Verbindlichkeiten Held for Trading”, Unterkategorien „Derivate” und „Sonstige Handelspassiva, sowie „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“, Unterkategorien „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ und „Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“,
72
erfasst. Die maßgeblichen Rechnungslegungsgrundsätze sind in Note 21 Derivative Finanzinstrumente, Note 24 Sonstige Handelspassiva und Note 25 Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten erläutert.
21.Derivative Finanzinstrumente
Zur Steuerung von Zins-, Währungs- und sonstigen Marktpreisrisiken setzt die Erste Group derivative Finanzinstrumente ein. Hierbei kommen vor allem Interest Rate Swaps, Futures, Forward Rate Agreements, Interest Rate Options, Currency Swaps, Currency Options sowie Credit Default Swaps zur Anwendung.
Für Darstellungszwecke wird zwischen folgenden Derivaten unterschieden:
_Derivate – zu Handelszwecken gehalten
_Derivate – Hedge Accounting
Details zu Hedge Accounting Derivaten sind in Note 27 Hedge Accounting dargestellt.
Derivate werden in der Konzernbilanz mit ihrem Fair Value (Dirty Price) angesetzt. Positive Fair Values von Derivaten werden in der Bilanz als Vermögenswerte, negative Fair Values als Verbindlichkeiten dargestellt.
Zu Handelszwecken gehaltene Derivate sind solche, die nicht als Sicherungsinstrument in Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) designiert werden. Diese werden unabhängig von ihrer internen Klassifizierung, d.h. sowohl Derivate des Handelsbuchs als auch Derivate des Bankbuchs, im Posten „Derivate“ unter „Handelsaktiva“ bzw. „Handelspassiva“ ausgewiesen.
Derivate Hedge Accounting sind solche, die als Sicherungsinstrument in Sicherungsbeziehungen designiert werden und die Bedingungen von IAS 39 erfüllen (siehe Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen). Diese werden aktiv- und passivseitig in der Bilanz in dem Posten „Derivate – Hedge Accounting“ ausgewiesen.
Veränderungen des Fair Values (Clean Price) von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten sowie von Sicherungsderivaten in Fair Value Hedges werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im „Handelsergebnis“ dargestellt. Zinserträge/-aufwendungen von zu Handelszwecken gehaltenen Derivaten und von Hedging-Derivativen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Sonstige ähnliche Erträge“ oder Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Die Erfassung dieser Zinserträge/-aufwendungen erfolgt auf Basis einer EIR-ähnlichen Abgrenzung in Bezug auf den Nominalwert des Derivats und schließt die Amortisierung des Zugangswerts (z.B. allfällige Vorabgebühren) mit ein.
Der effektive Teil aus Veränderungen des Fair Values (Clean Price) von Derivaten in Cashflow Hedges wird im sonstigen Ergebnis im Posten Cashflow Hedge-Rücklagein der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasst. Das kumulierte sonstige Ergebnis wird in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung unter „Cashflow Hedge-Rücklage“ dargestellt. Der ineffektive Teil aus Veränderungen des Fair Values (Clean Price) von Derivaten in Cashflow Hedges wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ erfasst.
Eingebettete Derivate
Die Erste Group begibt gewisse finanzielle Verbindlichkeiten, die strukturierte Merkmale enthalten. „Strukturierte Merkmale“ bedeutet, dass ein Derivat in ein nicht derivatives Basisinstrument eingebettet ist. Eingebettete Derivate werden vom Basisinstrument separiert, wenn
_deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken des Basisvertrags (Schuld-instrument) verbunden sind;
_das eingebettete Derivat der Definition eines Derivats entspricht; und
_das hybride Finanzinstrument keinem finanziellen Vermögenswert oder Verbindlichkeitsposten zugeordnet ist, das zu Handelszwecken gehalten wird, oder als erfolgswirksam zum Fair Value bewertet eingestuft wird.
Eingebettete Derivate, die getrennt werden, werden als alleinstehendes Derivat bilanziert und in der Bilanz in dem Posten „Derivate“ unter Handelsaktivabzw. Handelspassiva“ ausgewiesen. In der Erste Group beziehen sich solche Derivate auf Anleihen und Einlagen deren Zahlungen an Aktienpreise und Fremdwährungskurse gebunden sind.
In der Erste Group bezieht sich die Mehrheit an nicht eng verbundenen eingebetteten Derivaten auf begebene Anleihen, bei denen die Fair Value Option ausgenutzt wird. Daher sind diese eingebetteten Derivate Teil der Fair Value Bewertung des gesamten hybriden Instruments zum FVPL und werden nicht separiert.
73
Derivate – Held for Trading
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Nominalwert
Positiver Fair Value
Negativer Fair Value
Nominalwert
Positiver Fair Value
Negativer Fair Value
Derivate des Handelsbuchs
197.734
3.477
3.623
244.708
6.490
6.607
Zinssatz
136.122
2.801
2.876
178.235
5.788
5.508
Eigenkapital
491
7
6
669
10
10
Devisengeschäft
60.305
638
717
64.992
686
1.084
Kredit
598
14
24
551
5
5
Waren
16
0
0
9
0
0
Sonstige(s)
201
17
0
253
1
1
Derivate des Bankbuchs
21.210
919
310
25.626
554
1.003
Zinssatz
15.442
776
231
19.178
374
850
Eigenkapital
1.236
74
34
1.334
57
80
Devisengeschäft
4.168
66
44
4.769
122
68
Kredit
223
3
1
155
1
1
Sonstige(s)
141
0
0
190
0
4
Bruttowerte, gesamt
218.943
4.396
3.933
270.334
7.045
7.610
Saldierung
 
-2.132
-2.309
 
-5.326
-4.983
Gesamt
 
2.263
1.624
 
1.719
2.626
Die Erste Group wickelt einen Teil der Transaktionen mit Zins- und Kreditderivaten über Clearing-Häuser ab. Diese Derivate sowie die zugehörigen Barsicherheiten erfüllen die Erfordernisse zur bilanziellen Saldierung. Für weitere Details zur bilanziellen Saldierung verweisen wir auf die Note 28 Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
22.Sonstige Handelsaktiva
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Eigenkapitalinstrumente
84
70
Schuldverschreibungen
4.125
5.977
Zentralbanken
0
3.045
Regierungen
3.207
1.575
Kreditinstitute
699
1.133
Sonstige Finanzinstitute
127
160
Nicht finanzielle Gesellschaften
92
64
Sonstige Handelsaktiva
4.210
6.047
23.Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Designiert
Verpflichtend
Designiert
Verpflichtend
Eigenkapitalinstrumente
0
332
0
347
Schuldverschreibungen
476
1.499
327
1.223
Regierungen
36
161
35
170
Kreditinstitute
435
111
286
119
Sonstige Finanzinstitute
5
1.054
5
864
Nicht finanzielle Gesellschaften
0
173
0
70
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
0
10
0
0
Kreditinstitute
0
10
0
0
Kredite und Darlehen an Kunden
0
808
1
839
Regierungen
0
1
0
1
Sonstige Finanzinstitute
0
21
0
26
Nicht finanzielle Gesellschaften
0
48
1
33
Haushalte
0
737
0
779
Finanzielle Vermögenswerte designiert und verpflichtend zum FVPL bewertet
476
2.648
328
2.408
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
 
3.124
 
2.735
Der Konzern hat Schuldverschreibungen als erfolgswirksam zum Fair Value bewertet designiert. Das maximale Kreditrisiko dieser Schuldverschreibungen entspricht dem Fair Value. Zum Bilanzstichtag belief sich die kumulierte Fair Value-Änderung, die auf die Änderung des Kreditrisikos zurückzuführen ist, auf EUR 6,1 Mio (2021: EUR 19,0 Mio) und jene für die Berichtsperiode auf EUR -0,7 Mio (2021: EUR 11,9 Mio).
74
24.Sonstige Handelspassiva
Nicht derivative, zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen solche, die kurzfristig rückgekauft werden. Im Geschäft der Erste Group umfasst diese Gruppe von Verbindlichkeiten überwiegend Leerverkäufe. Diese ergeben sich aus Rückgabeverpflichtungen von Wertpapieren, die mit einer Rückübertragungsverpflichtung gekauft wurden (Reverse-Repurchase-Geschäfte) oder über Wertpapierleihegeschäfte ausgeliehen wurden und anschließend an Dritte verkauft werden. In der Bilanz werden solche Verbindlichkeiten im Posten „Handelspassiva“, Unterposition „Sonstige Handelspassiva“ ausgewiesen. Die Gewinne oder Verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Zeile „Handelsergebnis“ ausgewiesen.
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Shortpositionen
785
585
Eigenkapitalinstrumente
84
129
Schuldverschreibungen
702
456
Verbriefte Verbindlichkeiten
64
52
Sonstige Handelspassiva
850
637
25.Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Die Erste Group wendet die Möglichkeit an, gewisse finanzielle Verbindlichkeiten beim erstmaligen Ansatz in die FVPL-Kategorie zu designieren (Fair Value-Option), wenn:
_eine solche Klassifizierung bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) beseitigt oder signifikant verringert, die zwischen ansonsten zu Anschaffungskosten bewerteten, festverzinslichen finanziellen Verbindlichkeiten und zum Fair Value bewerteten Derivaten, die mit diesen Verbindlichkeiten in Beziehung stehen, entstehen würden. In der Erste Group erfolgt die quantitative Beurteilung, ob die Fair Value-Option tatsächlich bilanzielle Inkongruenzen beseitigt oder signifikant verringert, in Bezug auf Fair Value-Änderungen, die auf das Zinsänderungsrisiko zurückzuführen sind; oder
_der gesamte hybride Vertrag ein nicht eng verbundenes eingebettetes Derivat enthält.
Finanzielle Verbindlichkeiten in der Fair Value-Option werden in der Bilanz in dem Posten Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeitenweiter aufgeteilt in „Einlagen von Kunden“, „Verbriefte Verbindlichkeiten“ und Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ erfasst. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ enthalten Fondsanteile, die von vollkonsolidierten Fonds begeben wurden. Zinsaufwendungen werden unter Anwendung des EIR auf die fortgeführten Anschaffungskosten der finanziellen Verbindlichkeit berechnet und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus Fair Value-Änderungen werden abzüglich der Zinsaufwendungen in dem Posten Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ dargestellt.
Die Fair Value-Änderungen, die sich aus dem Kreditrisiko von finanziellen Verbindlichkeiten für die Berichtsperiode ergeben, werden im sonstigen Ergebnis in der Gesamtergebnisrechnung im Posten „Rücklage für eigenes Kreditrisiko“, dargestellt. Der kumulierte Betrag wird als kumuliertes OCI im Posten „Rücklage für eigenes Kreditrisiko“ in der Eigenkapitalveränderungsrechnung erfasst. Dieser im OCI erfasste Betrag wird niemals in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert. Bei Ausbuchung (hauptsächlich Rückkäufe) solcher erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt jedoch eine Umgliederung des im OCI kumulierten Betrags in die Gewinnrücklagen.
Der als kumuliertes OCI erfasste kumulative Betrag des Kreditrisikos wird als Differenz zwischen dem Barwert der Verbindlichkeit unter Anwendung des ursprünglichen Credit Spreads und dem Fair Value der Verbindlichkeit berechnet. Die Höhe der Fair Value-Änderung, die auf Änderungen des Kreditrisikos der Verbindlichkeit in der betreffenden Periode zurückzuführen ist und im sonstigen Ergebnis erfasst wird, ist die Differenz zwischen dem kumulierten Betrag am Ende und am Beginn dieser Periode. Bei der Berechnung des Barwerts der Verbindlichkeit unter Anwendung des ursprünglichen Credit Spreads wird als Diskontierungssatz die Summe aus dem beobachteten Zinssatz (Swap-Zinskurve) und dem ursprünglichen Credit Spread herangezogen. Der ursprüngliche Credit Spread wird bei erstmaligem Ansatz der Verbindlichkeit ermittelt und entspricht der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Differenz zwischen der Gesamtrendite der Verbindlichkeit und dem beobachteten Zinssatz (Swap-Zinskurve).
Buchwert
Rückzahlbarer Betrag
Delta zwischen Buchwert und rückzahlbarem Betrag
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Einlagen
495
1.353
464
1.356
31
-3
Verbriefte Verbindlichkeiten
9.778
9.310
9.509
10.268
270
-958
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
191
151
191
151
0
0
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
10.464
10.814
10.163
11.775
301
-960
75
Fair Value-Änderungen, die auf Änderungen des eigenen Kreditrisiko zurückzuführen sind
Für die Berichtsperiode
Kumulierter Betrag
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Dez 21
Dez 22
Einlagen
0
-4
0
-3
Verbriefte Verbindlichkeiten
-82
-234
269
31
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
-82
-238
269
27
In der Zeile „Sonstige finanzielle Verbindlichkeitenwerden von vollkonsolidierten Fonds begebene Fondsanteile ausgewiesen. Die Fair Value-Änderungen dieser Verbindlichkeiten werden ausschließlich von der Entwicklung der zugrundeliegenden Vermögenswerte bestimmt und sind nicht von Änderungen des eigenen Kreditrisikos der jeweiligen Fonds abhängig.
Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Nachrangige verbriefte Verbindlichkeiten
3.419
1.991
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten
6.360
7.319
Anleihen
4.098
5.416
Sonstige Depotzertifikate/Namenszertifikate
824
815
Hypothekenpfandbriefe
1.272
962
Öffentliche Pfandbriefe
165
126
Verbriefte Verbindlichkeiten
9.778
9.310
76
Finanzinstrumente – Sonstige Angaben
26.Fair Value von Finanzinstrumenten
Die Fair Value-Bewertung in der Erste Group erfolgt primär anhand von externen Datenquellen (Börsenpreise oder Broker-Quotierungen in hochliquiden Marktsegmenten). Finanzinstrumente, für die die Fair Value-Bewertung anhand von quotierten Marktpreisen erfolgt, sind hauptsächlich börsennotierte Wertpapiere und börsennotierte Derivate sowie liquide Anleihen, die auf OTC-Märkten gehandelt werden.
Kann der Fair Value von in der Bilanz erfassten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nicht von einem aktiven Markt abgeleitet werden, wird er, unter Verwendung verschiedener Bewertungsmethoden einschließlich der Verwendung mathematischer Modelle ermittelt. Die Input-Parameter für diese Modelle werden so weit wie möglich von beobachtbaren Marktdaten abgeleitet. Ist dies nicht möglich, muss der Fair Value auf Basis von Schätzungen ermittelt werden. Die Verwendung von nicht beobachtbaren Parametern ist besonders für Modelle zur Bewertung von Krediten und nicht börsennotierten Eigenkapitalinstrumenten relevant. Bewertungsmodelle, die Fair Value-Hierarchie und Fair Values von Finanzinstrumenten werden nachfolgend näher erläutert.
Für alle Finanzinstrumente wird ein Fair Value auf wiederkehrender Basis ermittelt.
Zum Fair Value bilanzierte Finanzinstrumente
Beschreibung der Bewertungsmodelle und Parameter
Für die Ermittlung des Fair Value von Finanzinstrumenten verwendet die Erste Group Bewertungsmodelle, die einen internen Prüfprozess durchlaufen haben und bei denen die unabhängige Ermittlung der Bewertungsparameter (wie Zinssätze, Wechselkurse, Volatilitäten und Credit Spreads) sichergestellt ist. Sofern eine Umstellung auf die neuen Referenzzinsätze bereits erfolgt ist (siehe Note 69 Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform)), werden diese zur Ermittlung der Fair Values herangezogen.
Kredite. Die Berechnungsmethode für die Ermittlung des Fair Values von Krediten, die das SPPI („solely payments of principal and interest“) Kriterium nicht erfüllen, entspricht nach der Fair Value-Definition der einfachen Barwertmethode. Das Kreditrisiko wird berücksichtigt, indem die vertraglich vereinbarten Cash Flows unter Einbeziehung der Ausfallswahrscheinlichkeit (PD) und der Verlustquote bei Ausfall (LGD) auf die zu erwarteten Cash Flows angepasst werden. Die Abzinsung der angepassten Cash Flows erfolgt mit einer Zinskurve, die sich aus dem risikofreien Zinssatz und einem Refinanzierungsaufschlag für vorrangige unbesicherte Emissionen zusammensetzt.
Schuldinstrumente. Für Plain Vanilla-Schuldinstrumente (fix und variabel verzinst) wird der Fair Value durch die Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme errechnet. Die Diskontierungskurve ist abhängig vom Zinssatz der jeweiligen Emissionswährung und einer Spread-Anpassung, die von der Credit Spread-Kurve des Emittenten abgeleitet wird. Ist keine Emittentenkurve vorhanden, so wird der Spread von einem ähnlichen Instrument abgeleitet und um Differenzen im Risikoprofil des Instruments angepasst. Ist kein ähnliches Finanzinstrument verfügbar, wird die Spread-Anpassung aufgrund von anderen Informationen vorgenommen, z.B. Ermittlung des Credit Spreads anhand von internen Ratings und Ausfallswahrscheinlichkeiten oder auf Basis von Managemententscheidungen. Bei komplexeren Schuldinstrumenten (z.B. bei Instrumenten mit optionalen Eigenschaften wie Kündigungsrechten, Zinsober- und Zinsuntergrenzen oder Indexabhängigkeiten) wird der Fair Value mittels einer Kombination aus diskontierten Zahlungsströmen und komplexeren finanzmathematischen Modellen ermittelt, wie sie auch bei der Berechnungsmethode für OTC-Derivate Anwendung finden.
Eigenkapitalinstrumente. Nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapitalinstrumente (Beteiligungen), die über notierte Marktpreise auf einem aktiven Markt verfügen, werden anhand des notierten Marktpreises bewertet. Für alle anderen nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Eigenkapitalinstrumente wird der Fair Value durch Standardbewertungsmodelle, unter Verwendung von nicht beobachtbaren Inputparametern, ermittelt.
Diese umfassen die adjustierte Nettoinventarwertmethode, die vereinfachte Ertragswertmethode, das Dividend-Discount-Modell und die Multiplikatoren-Methode. Bei der adjustierten Nettoinventarwertmethode wird zum Bewertungsstichtag der Fair Value der in der Bilanz eines Unternehmens erfassten Vermögenswerte und Schulden, sowie der Fair Value von nicht bilanzierten Vermögenswerten und Schulden, ermittelt. Die resultierenden Fair Values der bilanzierten und nicht bilanzierten Vermögenswerte und Schulden stellen daher den Fair Value des Eigenkapitals des Beteiligungsunternehmens dar.
Beim Dividend-Discount-Modell wird davon ausgegangen, dass der Wert eines Eigenkapitalinstruments, welches von einem Unternehmen ausgegeben wird, dem Barwert einer ewigen Dividende entspricht. Auch bei der vereinfachten Ertragswertmethode wird der Fair Value auf Basis des diskontierten, zukünftigen Einkommens gerechnet. Diese Methode kann jedoch auch verwendet werden, wenn nur ein für ein Jahr geplantes Einkommen zur Verfügung steht. Die vereinfachte Ertragswertmethode und das Dividend-Discount-Modell diskontieren zukünftige Erträge und Dividenden unter Verwendung eines Diskontierungszinssatzes, der die Eigenkapitalkosten widerspiegelt. Die Eigenkapitalkosten hängen vom risikofreien Zinssatz, der Marktrisikoprämie, dem Relevered Beta und der Länderrisikoprämie ab. Das Relevered Beta ist von der Branchenklassifizierung abgeleitet, welche von Damodaran veröffentlicht und verwaltet wird.
77
In seltenen Fällen wird die Multiplikator-Methode verwendet. Dieser Ansatz verwendet Kurse und andere relevante Informationen aus Markttransaktionen mit vergleichbaren Unternehmen eines Beteiligungsunternehmens zur Ableitung eines Multiplikators. Mit Hilfe dieses Multiplikators wird der Fair Value des Beteiligungswerts oder Unternehmenswerts ermittelt.
Verbindlichkeiten. Die Fair Value-Bewertung von erfolgswirksam zum Fair Value eingestuften finanziellen Verbindlichkeiten basiert auf liquiden Marktpreisen, sofern diese verfügbar sind. Für emittierte Wertpapiere, deren Fair Value nicht direkt am Markt verfügbar ist, wird der Fair Value mittels Diskontierung zukünftiger Cashflows ermittelt. Ein wesentlicher Inputfaktor für die Wertanpassung des eigenen Kreditrisikos je Senioritätsklasse sind abgeleitete Credit Spreads von liquiden Benchmarkanleihen sowie zusätzliche Quotierungen von externen Investmentbanken, die regelmäßig zur Verfügung gestellt werden. Für die zur Anwendung kommenden Spreads erfolgt eine regelmäßige Validierung durch das Risikomanagement. Darüber hinaus wird bei der Ermittlung des Fair Values den Effekten aus Optionalitäten Rechnung getragen.
OTC-Derivate. Derivate mit liquiden Basiswerten (z.B. Zinsswaps und -optionen, Fremdwährungsgeschäfte und -optionen, Optionen auf börsennotierte Wertpapiere oder Indizes, Credit Default Swaps, Commodity Swaps) werden nach Standardbewertungsmodellen bewertet. Diese Modelle umfassen Discounted Cash Flow-Modelle, Optionsmodelle nach Black-Scholes und Hull-White sowie Hazard Rate-Modelle. Die Modelle werden an quotierten Marktdaten kalibriert (inklusive impliziten Volatilitäten). Für die Bewertung von komplexeren Instrumenten werden auch Monte-Carlo-Simulationen eingesetzt. Für Instrumente mit nicht ausreichend liquiden Basiswerten werden Marktdaten von nicht regelmäßigen Transaktionen herangezogen oder Extrapolationstechniken eingesetzt. Für die Ermittlung des Fair Value von besicherten Derivaten wird ein Diskontierungszinssatz verwendet, der den für die Verzinsung der Barsicherheiten maßgeblichen Zinssatz widerspiegelt.
Die Erste Group bewertet Derivate gemäß der Mid-Market-Rate. Um das Niveau des Bid-Ask-Spreads der relevanten Positionen zu berücksichtigen, wird eine Anpassung anhand der Marktliquidität durchgeführt. Die Anpassungsparameter sind von Produkttyp, Währung, Laufzeit und Volumen abhängig. Die Parameter werden regelmäßig sowie im Fall von signifikanten Marktbewegungen überprüft. Bei der Ermittlung der Bid-Ask-Anpassung wird keine Aufrechnung gegenläufiger Positionen (Netting) durchgeführt.
Im Rahmen der Bewertung von OTC-Derivaten werden Bewertungsanpassungen für das Kontrahentenausfallsrisiko (Credit Value Adjustment, CVA) und Anpassungen für das eigene Kreditrisiko (Debit Value Adjustment, DVA) vorgenommen. Die CVA-Anpassung hängt vom erwarteten positiven Risikobetrag (Expected Positive Exposure) und von der Bonität der Kontrahent:in ab. Die DVA-Anpassung wird durch den erwarteten negativen Risikobetrag (Expected Negative Exposure) und durch die Kreditqualität der Erste Group bestimmt. Das in der Erste Group implementierte Verfahren für die Berechnung des erwarteten Exposures basiert für die wichtigsten Produktklassen auf einem Modell über Abbildung durch replizierende Optionen oder einer Monte-Carlo Simulation. Letztere wird für Produkte angewandt, für die es keine geeignete Optionsreplikation gibt. Für die restlichen Produkte basiert die Exposure-Berechnung auf einem (Marktwert + Add-On) -Ansatz. Die Ausfallswahrscheinlichkeit von nicht aktiv am Markt gehandelten Kontrahent:innen wird durch eine Anpassung der internen Ausfallswahrscheinlichkeiten (Probability of Default, PD) über einen Korb von liquiden (auf dem zentraleuropäischen Markt aktiven) Emittenten durchgeführt. Dadurch werden in das Bewertungsverfahren marktbasierte Informationen integriert. Kontrahent:innen mit liquiden Anleihe- oder CDS-Quotierungen werden direkt, aus diesen Instrumenten abgeleitete, marktbasierte Ausfallswahrscheinlichkeiten zugeordnet. Die Bewertungsparameter für die Erste Group werden aus den Rückkaufniveaus für Erste Group-Anleihen abgeleitet. Bei der Ermittlung des Exposures werden in der Regel Saldierungs-Effekte nur für jene Kontrahent:innen berücksichtigt, bei denen der Effekt materiell ist. In diesen Fällen wird eine Saldierung sowohl für CVA als auch für DVA vorgenommen. Für mit relevanten Saldierungsvereinbarungen (z.B. CSA-Agreements) besicherte Kontrahent:innen wird kein CVA angesetzt, falls die Schwellenwerte für eine Besicherung nicht wesentlich sind.
Die beschriebene Methodik führt zu CVA-Wertanpassungen in Höhe von insgesamt EUR 11,4 Mio (2021: EUR 14,5 Mio) und zu DVA-Wertanpassungen in Höhe von insgesamt EUR 21,0 Mio (2021: EUR 4,4 Mio).
Basierend auf einer von der Erste Group durchgeführten Analyse, wurde entschieden, dass für die Bewertung von OTC-Derivaten kein Funding Value Adjustment (FVA) berücksichtigt wird.
Validierung und Kontrolle
Die Zuständigkeit für die Bewertung von Finanzinstrumenten, die zum Fair Value bewertet werden, ist unabhängig von den Handelseinheiten. Zusätzlich hat die Erste Group eine unabhängige Validierungsabteilung eingerichtet, um die Funktionstrennung zwischen Einheiten für die Modellentwicklung, Bewertungspreisermittlung und Validierung sicherzustellen. Das Ziel der unabhängigen Modellvalidierung ist die Bewertung von Modellrisiken, die durch die theoretische Grundlage des Modells, der Qualität der Inputdaten (wie z.B. Marktdaten) und der Modellkalibrierung entstehen.
Fair Value-Hierarchie
Die Fair Values von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten werden den drei Kategorien der IFRS-Fair Value-Hierarchie zugeordnet.
78
Level 1 der Fair Value-Hierarchie
Für Finanzinstrumente der Level 1-Kategorie erfolgt die Fair Value-Bewertung unmittelbar auf Basis notierter Preise für identische Finanzinstrumente in aktiven Märkten. Eine Zuordnung zu Level 1 erfolgt nur dann, wenn eine laufende Preisbildung auf Basis von Transaktionen, die in ausreichender Häufigkeit und in ausreichendem Volumen stattfinden, erfolgt.
Dieser Kategorie werden börsegehandelte Derivate (Optionen), Aktien, Staatsanleihen und sonstige Anleihen sowie Fonds, die in liquiden und aktiven Märkten gehandelt werden, zugeordnet.
Level 2 der Fair Value-Hierarchie
Wird eine Marktbewertung herangezogen, deren Markt aufgrund einer eingeschränkten Liquidität nicht als aktiver Markt betrachtet werden kann (abgeleitet von verfügbaren Marktliquiditätsindikatoren), wird das zugrunde liegende Finanzinstrument als Level 2 klassifiziert. Sind keine Marktpreise verfügbar, so wird anhand von Modellen, die auf Marktdaten beruhen, bewertet. Sofern alle wesentlichen Parameter des Bewertungsmodells am Markt beobachtbar sind, wird das Finanzinstrument als Level 2 der Fair Value-Hierarchie eingestuft. Für Level 2-Bewertungen werden typischerweise Zinskurven, Credit Spreads und implizite Volatilitäten als nachvollziehbare, beobachtbare Marktparameter verwendet.
Dieser Kategorie werden neben OTC- Derivaten vor allem weniger liquide Aktien, Anleihen und Fonds, Asset Backed Securities (ABS), Collateralized Debt Obligations (CDO) und auch eigene Emissionen und Einlagen zugeordnet.
Level 3 der Fair Value-Hierarchie
In manchen Fällen kann die Fair Value-Bewertung weder anhand von ausreichend regelmäßig gestellten Marktpreisen noch anhand von Bewertungsmodellen, die vollständig auf beobachtbaren Marktdaten beruhen, erfolgen. In diesem Fall werden einzelne, nicht am Markt beobachtbare Bewertungsparameter anhand angemessener Annahmen geschätzt. Sobald ein nicht am Markt beobachtbarer Parameter für das Bewertungsmodell signifikant oder der Marktpreis nicht regelmäßig beobachtbar ist, wird das Finanzinstrument als Level 3 der Fair Value-Hierarchie eingestuft. Typischerweise werden Credit Spreads, die aus internen Schätzungen für Ausfallswahrscheinlichkeiten (Probability of Default, PD) und Verlustquoten (Loss Given Default, LGD) abgeleitet werden, als nicht beobachtbare Parameter verwendet.
Das Volumen von Finanzinstrumenten, die der Level 3-Kategorie zugeordnet werden, lässt sich in folgende Bereiche einteilen:
_Marktwerte von Derivaten, bei denen die CVA-Anpassung einen wesentlichen Einfluss auf die Bewertung hat und mittels nichtbeobachtbarer Parameter (d.h. unter Verwendung von internen Schätzungen für PDs und LGDs) berechnet werden.
_Illiquide Anleihen und nicht börsennotierte Aktien, Beteiligungen oder Fonds für deren Bewertung Modelle verwendet werden, die nicht am Markt beobachtbare Werte (z.B. Credit Spreads) enthalten bzw. die mit Broker-Quotierungen bewertet werden, die nicht der Level 1- oder Level 2-Kategorie zuzuordnen sind.
_Kredite, deren vertragliche Zahlungsströme des Vermögenswertes nicht nur Zahlungen von Nominale und Zinsen darstellen.
_Fondsanteile, die von vollkonsolidierten Fonds begeben werden, sowie eigene Emissionen, wenn es keine Preisaktualisierungen inregelmäßigen Abständen gibt.
_Collateralized Mortgage Obligations (CMO).
Der gewählten Methode für die Zuordnung der Positionen zu den Levels entsprechend, werden alle Level-Bestände und Level-Veränderungen während der Berichtsperiode jeweils am Ende der Berichtsperiode zugeordnet.
Eine Umgliederung von Level 1 in Level 2 oder 3 bzw. vice versa erfolgt dann, wenn die oben beschriebenen Kriterien für die Zuordnung von Finanzinstrumenten in den jeweiligen Level nicht mehr vorliegen.
79
Zuordnung von zum Fair Value bilanzierten Finanzinstrumenten zu den Level-Kategorien
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Level 1
Level 2
Level 3
Gesamt
Level 1
Level 2
Level 3
Gesamt
Aktiva
 
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte HfT
1.984
4.443
46
6.473
1.829
5.624
313
7.766
Derivate
5
2.231
27
2.263
10
1.677
32
1.719
Sonstige Handelsaktiva
1.979
2.212
18
4.210
1.820
3.947
281
6.047
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
1.670
281
1.173
3.124
1.337
200
1.198
2.735
Eigenkapitalinstrumente
40
9
283
332
37
33
277
347
Schuldverschreibungen
1.630
272
72
1.975
1.300
167
82
1.549
Kredite und Darlehen
0
0
818
818
0
0
839
839
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
7.604
807
470
8.881
7.878
1.284
398
9.560
Eigenkapitalinstrumente
1
0
131
132
1
0
98
99
Schuldverschreibungen
7.603
807
339
8.749
7.877
1.283
300
9.460
Derivate − Hedge Accounting
0
79
0
79
0
155
3
159
Gesamtaktiva
11.258
5.610
1.689
18.557
11.044
7.263
1.912
20.219
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Passiva
 
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
774
1.690
9
2.474
585
2.667
12
3.264
Derivate
5
1.609
9
1.624
8
2.608
11
2.626
Sonstige Handelspassiva
769
81
0
850
578
59
1
637
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
325
9.894
245
10.464
0
10.663
151
10.814
Einlagen von Kunden
0
495
0
495
0
1.353
0
1.353
Verbriefte Verbindlichkeiten
325
9.399
54
9.778
0
9.310
0
9.310
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
0
0
191
191
0
0
151
151
Derivate − Hedge Accounting
0
307
2
309
0
372
0
372
Gesamtpassiva
1.100
11.891
256
13.247
585
13.702
163
14.451
Derivate, die über Clearing Häuser abgewickelt werden, sind entsprechend ihrer bilanziellen Behandlung saldiert dargestellt. Die saldierten Derivate sind Level 2 zugeordnet.
Beschreibung der Bewertungsprozesse für Finanzinstrumente der Kategorie Level 3
Falls zumindest ein wesentlicher Bewertungsparameter nicht am Markt beobachtbar ist, wird dieses Instrument dem Level 3 der Fair Value-Hierarchie zugeordnet. Zur Validierung des Bewertungspreises sind zusätzliche Schritte notwendig. Diese umfassen insbesondere die Analyse relevanter historischer Daten oder ein Benchmarking zu vergleichbaren Finanzinstrumenten. Diese Verfahren beinhalten Parameterschätzungen und Expertenmeinungen. Weitere Ausführungen zu den verwendeten Parametern sowie eine Sensitivitätsanalyse werden nachfolgend in dem Unterkapitel Wesentliche nicht beobachtbare Bewertungsparameter und Sensitivitätsanalyse der Level 3-Positionen dargestellt.
Veränderungen der Volumina in Level 1 und Level 2
Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2 nach Bilanzposten und Instrumenten
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Level 1 zu Level 2
Level 2 zu Level 1
Level 1 zu Level 2
Level 2 zu Level 1
Finanzielle Vermögenswerte HfT
131
15
34
49
Anleihen
131
15
33
48
Fonds
0
0
0
0
Aktien
0
0
1
1
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
22
2
15
9
Anleihen
21
2
15
6
Fonds
1
0
0
2
Aktien
0
0
0
1
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
105
91
407
93
Anleihen
105
91
407
93
Gesamtergebnis
258
108
456
151
Reklassifizierungen zwischen Level 1 und Level 2 resultieren hauptsächlich aus Marktveränderungen und der daraus resultierenden Qualität und Beobachtbarkeit von Bewertungsparametern.
80
Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten in Level 3
81
Entwicklung des Fair Values von Finanzinstrumenten in Level 3
in EUR Mio
 
Erfolg in der G&V
Erfolg im sonstigen Ergebnis
Käufe
Verkäufe
Tilgung
Unter-nehmens-erwerb
Unter-nehmens-abgänge
Transfers in Level 3
Transfers aus Level 3
Währungs-umrech-nung
 
 
Jän 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 22
Aktiva
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte HfT
46
-27
0
270
-1
0
0
0
42
-17
0
313
Derivate
27
-22
0
0
0
0
0
0
42
-16
0
32
Sonstige Handelsaktiva
18
-5
0
270
-1
0
0
0
0
-1
0
281
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
1.173
-61
0
862
-42
-671
12
0
23
-39
-58
1.198
Eigenkapitalinstrumente
283
-12
0
32
-9
-3
12
0
0
-27
1
277
Schuldverschreibungen
72
-2
0
12
-3
-10
0
0
23
-11
1
82
Kredite und Darlehen
818
-46
0
817
-30
-658
0
0
0
-1
-60
839
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
470
0
-43
34
-2
-26
0
0
109
-147
3
398
Eigenkapitalinstrumente
131
0
-33
0
0
0
0
0
0
0
0
98
Schuldverschreibungen
339
0
-10
34
-2
-26
0
0
109
-147
3
300
Derivate − Hedge Accounting
0
3
0
0
0
0
0
0
0
0
0
3
Gesamtaktiva
1.689
-84
-43
1.165
-46
-697
12
0
174
-203
-55
1.912
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Passiva
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
9
2
0
3
-2
0
0
0
0
0
0
12
Derivate
9
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
11
Sonstige Handelspassiva
0
0
0
3
-2
0
0
0
0
0
0
1
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
245
-28
0
85
-95
-1
0
0
0
-55
0
151
Verbriefte Verbindlichkeiten
54
0
0
1
0
0
0
0
0
-55
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
191
-28
0
84
-95
-1
0
0
0
0
0
151
Derivate − Hedge Accounting
2
-2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamtpassiva
256
-28
0
88
-97
-1
0
0
0
-55
0
163
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
Aktiva
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte HfT
85
-14
0
17
-1
0
0
0
1
-42
0
46
Derivate
75
-14
0
0
0
0
0
0
0
-34
0
27
Sonstige Handelsaktiva
10
0
0
17
-1
0
0
0
1
-8
0
18
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
1.046
-33
0
408
-181
-52
0
0
6
-13
-8
1.173
Eigenkapitalinstrumente
282
-8
0
25
-13
0
0
0
2
-6
2
283
Schuldverschreibungen
77
9
0
3
-15
-3
0
0
4
-5
2
72
Kredite und Darlehen
687
-33
0
380
-153
-49
0
0
0
-2
-12
818
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
376
-2
20
50
-20
-24
0
0
136
-70
5
470
Eigenkapitalinstrumente
129
0
20
0
-18
0
0
0
0
0
0
131
Schuldverschreibungen
248
-2
0
50
-3
-24
0
0
135
-70
5
339
Derivate − Hedge Accounting
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamtaktiva
1.508
-49
20
475
-202
-77
0
0
143
-126
-3
1.689
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Passiva
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
2
7
0
0
0
0
0
0
0
0
0
9
Derivate
2
7
0
0
0
0
0
0
0
0
0
9
Sonstige Handelspassiva
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
336
3
1
67
-55
-6
0
0
11
-113
0
245
Verbriefte Verbindlichkeiten
155
0
1
0
0
-1
0
0
11
-113
0
54
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
180
3
0
67
-55
-5
0
0
0
0
0
191
Derivate − Hedge Accounting
0
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
2
Gesamtpassiva
338
12
1
67
-55
-6
0
0
11
-113
0
256
Reklassifizierungen in und aus Level 3 resultieren aus der Umstellung der Bewertung auf Modelle mit beobachtbaren bzw. nicht-beobachtbaren Parametern.
82
Gewinne und Verluste von finanziellen Vermögenswerten, die am Ende der Berichtsperiode Level 3 zugeordnet sind
in EUR Mio
1-12 21
1-12 22
Aktiva
 
 
Finanzielle Vermögenswerte HfT
-13,7
-25,0
Derivate
-13,3
-20,0
Sonstige Handelsaktiva
-0,4
-5,0
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
-31,6
-51,0
Eigenkapitalinstrumente
-9,3
-8,0
Schuldverschreibungen
11,2
3,2
Kredite und Darlehen
-33,5
-46,2
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
-2,8
-3,4
Schuldverschreibungen
-2,8
-3,4
Derivate − Hedge Accounting
0,0
3,4
Gesamt
-48,0
-76,1
 
 
 
Passiva
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
-6,8
-0,6
Derivate
-6,8
-0,6
Sonstige Handelspassiva
0,0
0,0
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
-2,2
25,1
Einlagen von Kunden
0,0
0,0
Verbriefte Verbindlichkeiten
1,4
0,0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
-3,5
25,1
Derivate − Hedge Accounting
-2,3
2,4
Gesamt
-11,2
26,9
Wesentliche nicht beobachtbare Bewertungsparameter und Sensitivitätsanalyse der Level 3-Positionen
Wenn die Ermittlung des Fair Values eines Finanzinstruments von nicht beobachtbaren Parametern abhängt, können diese aus einer Bandbreite von alternativen Parametrisierungen gewählt werden. Für die Bilanzerstellung wurde aus diesen Bandbreiten eine Parametrisierung gewählt, die den Marktbedingungen zum Berichtszeitpunkt entspricht.
83
Bandbreiten der am Markt nicht beobachtbaren Bewertungsparameter in der Level 3-Kategorie
Finanzielle Vermögenswerte
Produktkategorie
Fair Value in EUR Mio
Bewertungsverfahren
Wesentlichenicht beobachtbare Parameter
Bandbreite der nicht beobachtbaren Parameter(gewichteter Durchschnitt)
Dez 22
 
 
 
PD
1,05%-9,81% (5,84%)
Positiver Fair Value von Derivaten
Forwards, Swaps, Optionen
34,5
Diskontierungsmodelle und Optionsmodelle mit CVA-Anpassungen basierend auf zukünftigen Exposure
LGD
60%
Fixe und variable Anleihen
7,5
Diskontierungsmodelle
Credit spread
0,17%-2,25% (0,37%)
PD
0,09%-5,95% (2,17%)
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
Kredite
839,3
Diskontierungsmodelle
LGD
0%-25,79% (5,16%)
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Fixe und variable Anleihen
237,7
Diskontierungsmodelle
Credit spread
0,17%-8,95% (3,22%)
Relevered Beta
Abhängig von Branche:
Versicherungen (allgemein) 1,07-1,10
Erholungs- und Freizeitindustrie 1,02-1,03
Immobilien (Allgemein/Diversifiziert) 0,89-0,9
Immobilien (Entwicklung) 0,81
Finanzierungsdienstleister (Nicht-Bank & Versicherungen) 0,4-1,05
Unternehmens- und Verbraucherdienstleistungen 1,09
Kureinrichtungen und Gesundheitszentrum GmbH 0,76
Transport 1,05-1,06
198,6
Dividend Discount Modell;
Vereinfachte Ertragswertmethode
Länderrisikoprämie
Österreich 0,34%-0,49%, Kroatien 2,13%, Tschechien 0,72%, Rumänien 1,87-2,64%, Slowakei 1,02%; Ungarn 1,62%, Nordmazedonien 3,06%
Eigenkapitalkosten aufgrund oben genannter Parameter:6,28%-13,53%
127,6
Adjustierte Nettoinventarwertmethode
Angepasstes Eigenkapital
Abhängig vom buchhalterischen Eigenkapital
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte / Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapital-instrumente (Beteiligungen)
0,03
Multiplikatormethode
EV / SALES
EV / EBITDA
EV / EBIT
P/E
P/E (implicit)
P/B
Abhängig von Branchenklassifizierung nach Damodaran
Dez 21
 
 
 
PD
1,17%-100% (5,34%)
Positiver Fair Value von Derivaten
Forwards, Swaps, Optionen
59,6
Diskontierungsmodelle und Optionsmodelle mit CVA-Anpassungen basierend auf zukünftigen Exposure
LGD
60%
Fixe und variable Anleihen
16,6
Diskontierungsmodelle
Credit spread
0,45%-2,93% (0,51%)
PD
0,09%-7,27% (3,10%)
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte
Kredite
817,8
Diskontierungsmodelle
LGD
0%-46,22% (13,62%)
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Fixe und variable Anleihen
443,7
Diskontierungsmodelle
Credit spread
0,01%-6,52% (0,90%)
Relevered Beta
Abhängig von Branche:
Versicherungen (allgemein) 1,04-1,10
Erholungs- und Freizeitindustrie 0,96
Immobilien (Allgemein/Diversifiziert) 0,78
Immobilien (Betrieb/Dienstleistungen)0,63
Finanzierungsdienstleister (Nicht-Bank & Versicherungen) 0,91-1,06
Banken (regional) 0,57
Kureinrichtungen und Gesundheitszentrum GmbH 0,66
249,3
Dividend Discount Modell;
Vereinfachte Ertragswertmethode
Länderrisikoprämie
Kroatien 2,21%, Österreich 0,33%-0,35%,
Tschechien 0,53%, Rumänien 1,95%, Russland 1,82%, Slowakei 0,75%;
Ungarn 1,95%, Nordmazedonien 2,97% Eigenkapitalkosten aufgrund oben genannter Parameter: 5,48%-13,03%
147,9
Adjustierte Nettoinventarwertmethode
Angepasstes Eigenkapital
Abhängig vom buchhalterischen
Eigenkapital
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte / Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
Nicht mit Handelsabsicht gehaltene Eigenkapital-instrumente (Beteiligungen)
0,03
Multiplikatormethode
EV / SALES
EV / EBITDA
EV / EBIT
P/E
P/E (implicit)
P/B
Abhängig von Branchenklassifizierung nach Damodaran
Zusätzlich zu den oben genannten Angaben wurden Eigenkapitalinstrumente mit einem Fair Value von EUR 26,4 Mio (2021: EUR 23,3 Mio ) auf Basis von Expertenschätzungen bewertet.
84
Des Weiteren sind in der Konzernbilanz Level 3 Eigenkapitalinstrumente in Höhe von EUR 40,8 Mio (2021: EUR 39,5 Mio ) enthalten, die nicht zu den Beteiligungen gezählt werden und welche je nach Qualität und Verfügbarkeit von Brokerquotierungen bewertet werden.
Sensitivitätsanalyse hinsichtlich möglicher alternativer Parametrisierung auf Produktebene
Dez 21
Dez 22
 
Fair Value-Veränderungen
Fair Value-Veränderungen
in EUR Mio
Positiv
Negativ
Positiv
Negativ
Derivate
3,1
-5,3
2,9
-3,4
Gewinn- und Verlustrechnung
3,1
-5,3
2,9
-3,4
Schuldverschreibungen
21,6
-28,8
10,0
-13,3
Gewinn- und Verlustrechnung
3,3
-4,4
2,4
-3,2
Sonstiges Ergebnis
18,3
-24,4
7,6
-10,1
Eigenkapitalinstrumente
106,6
-70,4
64,8
-49,8
Gewinn- und Verlustrechnung
58,0
-43,8
42,9
-35,4
Sonstiges Ergebnis
48,6
-26,6
21,9
-14,4
Kredite und Darlehen
17,9
-45,7
15,7
-46,4
Gewinn- und Verlustrechnung
17,9
-45,7
15,7
-46,4
Gesamt
149,2
-150,2
93,4
-112,9
Gewinn- und Verlustrechnung
82,3
-99,2
63,9
-88,4
Sonstiges Ergebnis
66,9
-51,0
29,5
-24,5
Zur Ermittlung der möglichen Auswirkungen wurden hauptsächlich Credit Spreads (für Schuldverschreibungen), PDs, LGDs (für CVAs von Derivaten) und Marktschwankungen vergleichbarer Aktien herangezogen. Ein Anstieg (Reduktion) von Spreads, PDs und LGDs verursacht eine Reduktion (Anstieg) des jeweiligen Fair Values. Positive Korrelationseffekte zwischen PDs und LGDs werden in der Sensitivitätsanalyse nicht berücksichtigt. Bei nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten würden Erhöhungen (Verringerungen) aller für die Eigenkapitalkostenberechnung verwendeten Inputfaktoren (isoliert betrachtet) zu einer niedrigeren (höheren) Fair Value-Bewertung führen.
Die folgenden Wertebereiche wurden in der Sensitivitätsanalyse verwendet:
_für Schuldverschreibungen ein Bereich für Credit Spreads zwischen +100 Basispunkten und -75 Basispunkten,
_für eigenkapitalbezogene Wertpapiere eine Bewertungsbandbreite zwischen -10% und +5%,
_für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, die mit der adjustierten Nettoinventarwertmethode bewertet wurden, die Bewertungsbandbreite zwischen -10% und + 10%,
_für nicht börsennotierte Eigenkapitalinstrumente, die mit dem Dividenden-Discount-Modell bzw. der vereinfachten Ertragswertmethode bewertet wurden, die Kosten für das Eigenkapital zwischen -2% und + 2%,
_für CVAs von Derivaten wurde ein Up- bzw. Downgrade des Ratings um eine Stufe sowie eine Veränderung der LGD-Annahmen um -5% bzw. +10% simuliert,
_für Kredite ein Up- bzw. Downgrade der PD (Ausfallswahrscheinlichkeit) um 1%, eine Veränderung des LGD (Verlustquote bei Ausfall) von -5% und +10% und eine Bandbreite der Credit Spreads zwischen +100 Basispunkten und 75 Basispunkten.
85
Fair Values von Finanzinstrumenten, die nicht zum Fair Value bilanziert werden
in EUR Mio
Buchwert
Fair value
Level 1
Level 2
Level 3
Dez 22
 
 
 
 
 
Aktiva
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte AC
253.360
240.268
31.703
3.699
204.867
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
18.435
18.138
0
0
18.138
Kredite und Darlehen an Kunden
194.313
186.501
0
0
186.501
Schuldverschreibungen
40.612
35.630
31.703
3.699
228
Forderungen aus Finanzierungsleasing
4.553
4.499
0
0
4.499
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.404
2.389
0
0
2.389
 
 
 
 
 
 
Passiva
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
278.932
276.200
12.875
12.293
251.032
Einlagen von Kreditinstituten
28.821
28.290
0
0
28.290
Einlagen von Kunden
222.620
221.224
0
0
221.224
Verbriefte Verbindlichkeiten
26.593
25.789
12.875
12.293
621
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
899
898
0
0
898
 
 
 
 
 
 
Finanzgarantien und Kreditzusagen
 
 
 
 
 
Finanzgarantien
n/a
47
0
0
47
Kreditzusagen
n/a
529
0
0
529
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Aktiva
 
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte AC
229.641
231.575
30.887
3.922
196.766
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
20.991
21.193
0
0
21.193
Kredite und Darlehen an Kunden
173.099
175.356
0
0
175.356
Schuldverschreibungen
35.551
35.026
30.887
3.922
217
Forderungen aus Finanzierungsleasing
4.209
4.214
0
0
4.214
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.152
2.158
0
0
2.158
 
 
 
 
 
 
Passiva
 
 
 
 
 
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
265.415
265.141
10.447
11.262
243.432
Einlagen von Kreditinstituten
31.886
31.807
0
0
31.807
Einlagen von Kunden
210.029
209.704
0
0
209.704
Verbriefte Verbindlichkeiten
22.352
22.481
10.447
11.262
772
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
1.149
1.149
0
0
1.149
 
 
 
 
 
 
Finanzgarantien und Kreditzusagen
 
 
 
 
 
Finanzgarantien
n/a
4
0
0
4
Kreditzusagen
n/a
998
0
0
998
In der oben stehenden Tabelle werden positive Fair Values von Finanzgarantien und Verpflichtungen mit positivem Vorzeichen, negative Fair Values werden mit negativem Vorzeichen dargestellt.
Der Fair Value von Krediten und Darlehen an Kunden und Kreditinstitute wurde mittels Diskontierung der zukünftigen Cashflows berechnet, wobei sowohl die Zins- als auch die Credit Spread-Effekte berücksichtigt wurden. Der Zinssatzeffekt beruht auf den Marktzinsbewegungen, während die Änderungen des Credit Spreads von den Ausfallswahrscheinlichkeiten (PDs) und den Verlustquoten bei Ausfall (LGDs), die für die internen Risikoberechnungen verwendet werden, abgeleitet werden. Die Berechnung der Fair Values erfolgte je Portfoliogruppe. Dazu wurden die Kredite und Darlehen in homogene Portfolien zusammengefasst. Die Einteilung erfolgte aufgrund von Ratingmethode, Ratingklasse, Laufzeit und Land, in dem diese gebucht wurden.
Die Fair Values von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldverschreibungen werden im Wesentlichen entweder direkt vom Markt oder anhand von direkt beobachtbaren Marktparametern (z.B. Zinskurven) ermittelt.
Der Fair Value von Einlagen und sonstigen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wird unter Berücksichtigung des tatsächlichen Zinsumfeldes sowie der eigenen Credit Spreads geschätzt. Diese Positionen werden der Level 3-Kategorie zugeordnet. Für Verbindlichkeiten ohne vertragliche Laufzeit (z.B. Sichteinlagen) wird der Restbuchwert als Minimumwert für den Fair Value angenommen.
Der Fair Value der emittierten Wertpapiere und nachrangigen Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten basiert auf liquiden Marktpreisen, sofern diese verfügbar sind. Für emittierte Wertpapiere, deren Fair Value nicht direkt am Markt verfügbar ist, wird der Fair Value mittels Diskontierung zukünftiger Cashflows ermittelt. Ein wesentlicher Inputfaktor für die Wertanpassung des eigenen Kreditrisikos je Senioritätsklasse sind abgeleitete Credit Spreads von liquiden Benchmarkanleihen sowie zusätzliche Quotierungen von externen Investmentbanken, die regelmäßig zur Verfügung gestellt werden. Für die zur Anwendung kommenden Spreads erfolgt eine regelmäßige Validierung durch das Risikomanagement. Darüber hinaus wird bei der Ermittlung des Fair Values den Effekten aus Optionalitäten Rechnung getragen. Für außerbilanzielle Verbindlichkeiten (Finanzgarantien und unwiderrufliche Kreditzusagen) werden folgende Bewertungsansätze verwendet: der Fair Value von unwiderruflichen Kreditzusagen wird mit Hilfe von regulatorischen
86
Kreditkonversionsfaktoren ermittelt. Die daraus resultierenden Kreditäquivalente werden wie bilanzierte Vermögenswerte behandelt. Die Differenz zwischen dem gesamten Fair Value und dem Nominalwert der hypothetischen Kreditrisikoäquivalente entspricht dem Fair Value der unwiderruflichen Kreditzusagen. Sofern der gesamte Fair Value der hypothetischen Kreditäquivalente höher als der Nominalwert ist, ergibt sich ein positiver Fair Value von unwiderruflichen Kreditzusagen. Der Fair Value von Finanzgarantien wird in Analogie zu einem CDS-Modell ermittelt. Entsprechend diesem Modell ergibt sich der Fair Value aus der Summe der Barwerte zukünftiger Cashflows. Diese umfassen die Auszahlungen infolge der Inanspruchnahme aus den Garantien, die auf Basis der PDs und LGDs der jeweiligen Kund:innen modelliert werden, sowie Einzahlungen aus den zukünftig erhaltenen Garantiegebühren. Wenn die Barwerte der zukünftigen Auszahlungen die Barwerte der zukünftigen Garantiegebühren überschreiten, ist der Fair Value von Finanzgarantien negativ. 
27.Hedge Accounting
Zur Absicherung des Fremdwährungs- und Zinsrisikos verwendet die Erste Group derivative Finanzinstrumente. Damit das Derivat und die Risikoposition für die Bilanzierung eines Sicherungsgeschäfts in Frage kommen, wird die Sicherungsbeziehung zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument zu Beginn der Absicherung formal festgelegt und dokumentiert. Dokumentiert werden dabei die Art des abgesicherten Risikos, die Zielsetzung und Strategie im Hinblick auf die Absicherung sowie die Methode, die angewendet wird, um die Effektivität des Sicherungsinstruments zu messen. Eine Sicherungsbeziehung wird als in hohem Maße wirksam betrachtet, wenn die dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Veränderungen des Fair Values oder der Cashflows die Fair Value-Änderungen des Sicherungsinstruments in einer Bandbreite von 80% bis 125% kompensieren. Die Beurteilung erfolgt dabei sowohl prospektiv, d.h. ob die Ergebnisse innerhalb der Bandbreite erwartet werden, als auch retrospektiv, d.h. ob die tatsächlichen Ergebnisse innerhalb der Bandbreite liegen. Die Effektivität wird für jede Sicherungsbeziehung sowohl zu Beginn als auch während der Laufzeit bestimmt. Detaillierte Bedingungen für bestimmte Arten von Sicherungsbeziehungen sowie zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehungen durch die Erste Group sind intern in den Hedge Accounting-Richtlinien festgelegt. Wie in den Übergangsbestimmungen von IFRS 9 erlaubt, hat die Erste Group beschlossen, die Anforderungen für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften des IAS 39 weiterhin anzuwenden.
i. Fair Value Hedge
Änderungen des Fair Values (Clean Price) von derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von qualifizierten und designierten Fair Value Hedges eingesetzt werden, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ erfasst. Zinserträge und -aufwendungen aus Sicherungsderivaten werden im Posten Sonstige ähnliche Erträge“ oder Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Die Fair Value-Änderung des Grundgeschäfts, die dem abgesicherten Risiko zugerechnet wird, wird ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Handelsergebnis“ erfasst und ist Teil des Buchwerts des Grundgeschäfts.
Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken verwendet die Erste Group auch Portfolio Fair Value Hedges (wie in IAS 39.AG114-AG132 definiert). Zu diesem Zweck wendet die Erste Group das durch die EU zur Verfügung gestellte Carve-Out für sogenannte „Bottom Layer“-Absicherungen an. Für weitere Details dazu verweisen wir auf das Kapitel „Absicherung von Zinsrisiken“ weiter unten. Die Änderung im Fair Value des Grundgeschäfts, die dem abgesicherten Zinsrisiko zuzurechnen ist, wird in der Bilanz in dem Posten „Wertanpassung aus Portfolio Fair Value Hedges“ ausgewiesen.
Wenn ein Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert, beendet oder ausgeübt wird oder wenn die Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen nicht mehr erfüllt werden, wird die Sicherungsbeziehung beendet. In diesem Fall wird die Fair Value-Anpassung des Grundgeschäfts über die Restlaufzeit bis zur Fälligkeit aufgelöst und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinserträge“ (wenn das Grundgeschäft ein finanzieller Vermögenswert war) oder „Zinsaufwendungen“ (wenn das Grundgeschäft eine finanzielle Verbindlichkeit war) unter „Zinsüberschuss“ dargestellt. Für Portfolio Fair Value Hedges von Zinsänderungsrisiken wird die Fair Value-Anpassung der beendeten Sicherungsbeziehung linear amortisiert und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen.
ii. Cashflow Hedge
Um Unsicherheiten zukünftiger Zahlungsströme zu vermeiden und in Folge das Zinsergebnis zu stabilisieren, werden Cashflow Hedges angewendet. Der effektive Teil des Gewinns oder Verlustes von Sicherungsinstrumenten, die im Rahmen von designierten und qualifizierten Cashflow Hedges eingesetzt werden, wird im sonstigen Ergebnis in der „Cashflow Hedge-Rücklage“ erfasst. Der ineffektive Teil wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten Handelsergebnisausgewiesen. Zur Bestimmung des effektiven/ineffektiven Teils wird das Derivat mit seinem „Clean Price“ (d.h. exklusive der Zinskomponente) betrachtet. Wenn die abgesicherte Zahlung in die Gewinn- und Verlustrechnung einfließt, werden die Gewinne und Verluste aus dem Sicherungsinstrument vom sonstigen Ergebnis in den entsprechenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht (zumeist in den Posten Sonstige ähnliche Erträge“ oder Sonstige ähnliche Aufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“). Bei der Bilanzierung von Grundgeschäften für Cashflow Hedges besteht keine Abweichung im Vergleich zu Situationen, in denen keine Sicherungsbeziehung angewendet wird.
Wenn ein Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert, beendet oder ausgeübt wird oder wenn die Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen nicht mehr erfüllt werden, wird die Sicherungsbeziehung beendet. In diesem Fall verbleibt der kumulierte Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsinstrument, der im sonstigen Ergebnis erfasst wurde, in der „Cashflow Hedge-Rücklage“, bis die Transaktion erfolgt.
87
Absicherung von Zinsrisiken
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ist die Erste Group Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, die sich aus den Zinsmerkmalen und dem Zinsverhalten von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und außerbilanziellen Posten ergeben. Dies betrifft sowohl die bestehenden Bilanzpositionen als auch die erwartete Entwicklung der Bilanz und Bankaktivitäten. Das Zinsrisiko kann im Allgemeinen als eine mögliche Verschlechterung der Finanzlage einer Bank als Folge von nachteiligen Veränderungen der Marktzinssätze definiert werden.
Die Hedge Accounting-Aktivitäten der Erste Group beziehen sich auf zinsrisikotragende Positionen im Bankbuch. Das Zinsrisiko des Bankbuchs wird vom Bereich Group Asset Liability Management (ALM) gesteuert. Zinsrisikomanagement-Maßnahmen werden vom Group Asset Liability Committee (ALCO) als Teil der ALM-Strategie genehmigt. Für Sicherungsbeziehungen, die die Voraussetzungen für Hedge Accounting erfüllen, wird die Effektivität durch den von ALM als Risikoträger unabhängigen Bereich Risikomanagement gemessen.
Ziel des Zinsrisikomanagements im Bankbuch ist die Optimierung von Zinsrisikopositionen sowohl aus Risiko- als auch Ertragsgesichtspunkten. Zu diesem Zweck und zur Einhaltung externer sowie interner Vorschriften und Beschränkungen steuert die Erste Group das Zinsrisiko sowohl im Hinblick auf die Ertragssituaton als auch im Hinblick auf den ökonomischen Wert. Schwerpunkt der Zinsrisikoanalyse aus Ertragssicht ist die Veränderung des Zinsüberschusses. Schwankungen von Zinssätzen wirken sich auf den Zinsüberschuss aus, indem sie die Zinserträge und Zinsaufwendungen der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beeinflussen. Bezogen auf den ökonomischen Wert stellt das Zinsrisiko die Veränderung des ökonomischen Eigenkapitals dar. Es kann als Barwert der Cashflows aus Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und außerbilanziellen Posten identifiziert werden. Veränderungen der Zinssätze ändern sowohl die Höhe der zukünftigen Cashflows als auch den Wert der Abzinsungsfaktoren, die bei der Berechnung angewendet werden.
Bestehende Bilanzposten und Einflüsse geplanter oder prognostizierter Transaktionen werden anhand von Kennzahlen analysiert, die die Ertragssicht als auch den ökonomischen Wert berücksichtigen. Die Erste Group hält das Risiko innerhalb von definierten Bandbreiten. Im Rahmen des aktiven Zinsrisikomanagements setzt das ALM bevorzugt auf Anleihenkäufe und Derivate-Transaktionen. Grundsätzlich besteht der Ansatz der Erste Group darin, alle wesentlichen festverzinslichen oder strukturierten Emissionen in variabel verzinsliche Positionen zu drehen. Neben der Steuerung des Zinsrisikoprofils mit Derivate-Transaktionen und Anleihenkäufen kann das Zinsrisikoprofil auch dadurch gesteuert werden, dass einzelne Benchmark-Neuemissionen bewusst nicht mittels Derivaten abgesichert werden.
Zinsswaps werden am Häufigsten zur aktiven Steuerung des Zinsrisikos eingesetzt. Wenn es zur Umsetzung der Zinsrisikostrategie sinnvoll erscheint, werden fix verzinste Positionen in variabel verzinste (in der Regel basierend auf dem 3-Monats Geldmarktsatz wie beispielsweise dem Euribor) umgewandelt. Es kann jedoch auch erforderlich sein, variabel verzinste Zinspositionen in fix verzinste Positionen zu drehen.
Die Erste Group wendet Hedge Accounting an, um bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) zwischen erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten derivativen Finanzinstrumenten einerseits und finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Bankbuch (bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value) andererseits zu vermeiden. Darüber hinaus macht die Erste Group auch von der Möglichkeit Gebrauch, finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten als „erfolgswirksam zum Fair Value bewertet“ zu designieren (Fair Value-Option). Durch eine solche Klassifizierung werden ebenfalls bilanzielle Inkongruenzen (Accounting Mismatch) beseitigt, ohne Hedge Accounting anzuwenden.
Fair Value Hedges werden angewendet, wenn im Rahmen des Zinsrisikomanagements festverzinsliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in variabel verzinsliche Positionen umgewandelt werden. Im Gegensatz dazu kommt es zur Anwendung von Cashflow Hedges, wenn variabel verzinsliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten in festverzinsliche Positionen umgewandelt (siehe auch die nachfolgenden Ausführungen zu Proxy-Hedges) werden.
Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken von vorzeitig rückzahlbaren fix verzinsten Krediten wendet die Erste Group auch Portfolio Fair Value Hedges an (wie in IAS 39AG114-AG132 definiert). Zu diesem Zweck wendet die Erste Group das durch die EU zur Verfügung gestellte Carve-Out an und sichert Zinsänderungsrisiken in Bezug auf einen Basis-Betrag („Bottom Layer“-Betrag). Dabei ist davon auszugehen, dass vorzeitige Kreditrückzahlungen keine Auswirkungen auf den definierten Basis-Betrag (inklusive eines Sicherheitsaufschlags) haben. Das bedeutet, dass der Basis-Betrag einer betraglich festgelegten Zinsänderungsposition entspricht, die mit einem Zinsswap abgesichert wird. Bei diesem Ansatz werden vorzeitige Rückzahlungen, andere Ausbuchungen sowie Wertminderungen immer dem ungesicherten Betrag, der über dem definierten Basis-Betrag liegt, zugeordnet. Das bedeutet, dass sie nicht die Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehungen beeinflussen, außer diese Beträge erreichen die festgelegte „Bottom Layer“-Schwelle.
Bei Fair Value Hedges wird nur die Zinsrisiko-Komponente der Fair Value-Änderungen des festverzinslichen Grundgeschäfts abgesichert. Die gehedgte Zinsrisiko-Komponente bezieht sich auf den beobachteten Zinssatz (Swapsatz). Die Fair Value-Volatilität, die sich aus Änderungen des über den Swapsatz hinausgehenden Spreads des gesicherten Festzinsinstruments ergibt, ist nicht Teil des Hedge Accounting.
Analog dazu stellt bei Cashflow Hedges nur der Referenzzinssatz (z.B. Euribor, USD Libor) das abgesicherte Risiko dar. Veränderungen, die sich nur aus dem Spread ergeben, sind nicht Teil des Hedge Accounting.
88
Die als Sicherungsinstrumente designierten Zinsderivate stehen in einem wirtschaftlichen Zusammenhang mit der Zinsrisikokomponente des gesicherten Grundgeschäfts. Die nicht-zinsbezogenen Risiko-Komponenten (wie Kreditaufschläge) sind nicht Teil der Sicherungsbeziehung. Daher werden auf beiden Seiten der Sicherungsbeziehung vergleichbare Bewertungsparameter angewendet. Somit werden gegenläufige Effekte in dem Umfang erfasst, in dem ein wirtschaftlicher Zusammenhang besteht, ohne dass es zu einer künstlich erzeugten Volatilität in der Gewinn- und Verlustrechnung kommt. Die Zinsrisikokomponente ist der wichtigste Einflussfaktor auf die Fair Value-Schwankungen des gesicherten Grundgeschäfts.
Für Cashflow Hedges von Einlagen bei Zentralbanken (in der nachfolgenden Tabelle unter „Kredite und Darlehen an Banken/Repos“ ausgewiesen) existiert für die abgesicherten Zinssätze (z.B. der Einlagesatz der EZB oder zweiwöchige Reposatz der CNB) keine zukunftsgerichtete Kurve über den Sicherungszeitraum. In solchen Fällen wird das abgesicherte Risiko durch einen anderen Zinssatz repliziert, für den die zukunftsgerichtete Kurve existiert (z.B. €STR Swapzinskurve oder 1M PRIBOR Swapzinskurve). Ein Nachweis einer starken Korrelation zwischen den Zinssätzen ist erforderlich.
Im Normalfall entsprechen die designierten Sicherungsbeziehungen den ökonomischen Sicherungsbeziehungen, die ALM bei der Steuerung des Zinsänderungsrisikos festlegt. In einigen Fällen sind Sicherungsderivate jedoch nicht direkt mit bestimmten Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten verbunden, sondern werden im Rahmen der Steuerung der Gesamtzinsrisiko-Position eingesetzt. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass die Derivate sich auf Finanzinstrumente beziehen, die sich nicht als Grundgeschäfte im Rahmen der Hedge Accounting-Anforderungen nach IFRS qualifizieren. Um die risikomindernden Auswirkungen solcher derivativer Finanzinstrumente bilanziell abzubilden, sucht die Erste Group nach geeigneten Grundgeschäften, die den Bedingungen des Derivats am besten entsprechen, und designiert eine effektive Sicherungsbeziehung (sogenannte Proxy-Hedges). In der Regel werden Cashflow Hedges für Vermögenswerte mit variabler Verzinsung auf einer solchen Basis designiert, wobei das tatsächliche, wirtschaftlich abgesicherte Risiko aus dem modellierten fixen Zinsprofil von Sichteinlagen resultieren kann.
Das Sicherungsverhältnis wird in Übereinstimmung mit den in IAS 39 definierten Regeln gewählt. Das Volumen des als Sicherungsinstrument designierten Derivats darf das Volumen des gesicherten Grundgeschäfts nicht übersteigen. Ist die Nominale eines Sicherungsderivats größer als die Nominale des Grundgeschäfts, wird nur der entsprechende Anteil des Derivats als Sicherungsinstrument designiert. Das gleiche gilt in Bezug auf die Laufzeit: die Laufzeit des Sicherungsinstruments darf nicht länger sein als die Laufzeit des gesicherten Grundgeschäfts.
Mögliche Ursachen für die Ineffektivität von Sicherungsbeziehungen können sein:
_Sicherungsinstrumente und gesicherte Grundgeschäfte werden während ihrer Laufzeit designiert (nicht von Beginn an)
_die Verwendung unterschiedlicher Zinskurven (Abzinsung) für das gesicherte Grundgeschäft und das Sicherungsinstrument
_nur bei Cashflow Hedges: die Zinsperioden von Sicherungsderivaten und abgesicherten variabel verzinslichen Positionen stimmen nicht überein
_nur bei Fair Value Hedges: Volatilität des Barwerts des variablen Teils des Sicherungsderivats
_die Handelstage von Sicherungsinstrument und gesichertem Grundgeschäft stimmen nicht überein
_tatsächliche vorzeitige Rückzahlungen eines Portfolios die von den erwarteten vorzeitigen Rückzahlungen abweichen oder
_Kreditrisikoanpassungen (CVA, DVA) der Sicherungsderivate
Nominale der gesicherten Grundgeschäfte - Absicherung von Zinsrisiken
 
Nominale
in EUR Mio
Gesichertes Grundgeschäft
Dez 21
Dez 22
Fair Value Hedges
 
 
 
Vermögenswerte
Kredite und Darlehen an Kunden (Portfolios)
240
243
Vermögenswerte
Kredite und Darlehen an Kunden (Einzel)
303
294
Vermögenswerte
Anleihen FVOCI
983
1.005
Vermögenswerte
Anleihen AC
1.064
1.107
Verbindlichkeiten
Verbriefte Verbindlichkeiten (Emissionen)
12.931
16.563
Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten/Repos
50
47
Cashflow Hedges
 
 
 
Vermögenswerte
Kredite und Darlehen an Banken/Repos
1.337
1.947
Vermögenswerte
Kredite und Darlehen an Kunden
1.721
1.764
Portfolio Hedges in Bezug auf einen definierten Basisbetrag („Bottom-Layer-Hedges“) sind in der Tabelle mit dem tatsächlich abgesicherten Basis-Betrag dargestellt. Die im Rahmen von Portfolio Hedges gesicherten Kredite und Darlehen sind in der Bilanz in dem Posten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“ ausgewiesen, der Buchwert beläuft sich auf EUR 599,6 Mio (2021: EUR 523,7 Mio).
Absicherung von Fremdwährungsrisiken
Ziel des Fremdwährungsrisikomanagements im Bankbuch ist es, nachteilige Marktbewegungen von Wechselkursen zu vermeiden, die den Gewinn oder Verlust der Erste Group beeinflussen könnten. Nur ein kleiner Teil des Wechselkursrisikomanagements erfordert die Anwendung von Hedge Accounting. Derzeit werden Anleihen und Kredite mit einem Nominalbetrag von EUR 1.616 Mio (2021: EUR 946 Mio) durch Cashflow Hedges abgesichert. Dabei werden Währungsswaps als Sicherungsinstrumente eingesetzt. Währungsswaps
89
mit einem Nominalbetrag von EUR 151 Mio (2021: EUR 0,0 Mio) werden als Sicherungsinstrument zur Absicherung von Zinsabgrenzungen auf finanzielle Vermögenswerte in Fremdwährung eingesetzt.
Quantitative Angaben
In den nachfolgenden Tabellen werden detaillierte Informationen zu Sicherungsinstrumenten und gesicherten Grundgeschäften für Fair Value Hedges und Cashflow Hedges dargestellt. Die angegebenen Werte für Fair Value Hedges umfassen neben Einzel-Hedges auch Portfolio-Hedges, die jedoch aufgrund von Unwesentlichkeit nicht separat dargestellt werden.
Sicherungsinstrumente
Buchwert
 
 
Laufzeitbänder der Nominale
in EUR Mio
Vermögens-werte
Verbindlich-keiten
Fair Value-Änderung, für Messung der Ineffektivität verwendet (Periode)
Nominale
≤ 3 M
> 3 M und ≤ 1 J
> 1 J und ≤ 5 J
> 5 J
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
Fair Value Hedges
403
2.073
-1.600
19.662
869
79
9.903
8.811
Zinsrisiko
403
2.073
-1.600
19.662
869
79
9.903
8.811
Cash Flow Hedges
94
175
70
5.113
176
497
4.171
269
Zinsrisiko
7
175
36
3.670
0
339
3.331
0
Fremdwährungsrisiko
87
0
34
1.443
176
158
840
269
Bruttowerte, gesamt
497
2.248
-1.529
24.776
1.045
576
14.074
9.080
Saldierung
-338
-1.876
 
 
 
 
 
 
Gesamt
159
372
-1.529
24.776
1.045
576
14.074
9.080
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
Fair Value Hedges
319
344
-232
15.988
1.012
17
6.647
8.312
Zinsrisiko
319
344
-232
15.988
1.012
17
6.647
8.312
Cash Flow Hedges
6
183
-305
4.003
182
77
3.280
464
Zinsrisiko
0
149
-234
3.057
182
60
2.685
129
Fremdwährungsrisiko
6
35
-71
946
0
16
594
335
Bruttowerte, gesamt
325
527
-537
19.991
1.195
94
9.927
8.776
Saldierung
-246
-218
0
0
0
0
0
0
Gesamt
79
309
-537
19.991
1.195
94
9.927
8.776
Die Sicherungsinstrumente sind in der Bilanz in der Zeile „Derivate – Hedge Accounting“ ausgewiesen.
Gesicherte Grundgeschäfte von Fair Value Hedges
 
Fair Value-Anpassungen des Grundgeschäfts
in EUR Mio
Buchwert
erfasst im Buchwert
davon: für die Periode, in der die Ineffektivität erfasst wurde
für beendete Sicherungsgeschäfte
Dez 22
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
 
 
 
 
Zinsrisiko
915
-79
-134
8
Finanzielle Vermögenswerte AC
 
 
 
 
Zinsrisiko
1.807
-303
-324
16
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
 
 
 
 
Zinsrisiko
15.370
-1.892
2.047
73
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
 
 
 
 
Zinsrisiko
1.040
53
-37
12
Finanzielle Vermögenswerte AC
 
 
 
 
Zinsrisiko
2.036
19
-100
19
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
 
 
 
 
Zinsrisiko
13.636
90
365
96
Die gesicherten Grundgeschäfte werden in folgenden Posten der Bilanz ausgewiesen:
_Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte: Schuldverschreibungen
_Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte: Kredite und Darlehen an Kunden
_Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte: Schuldverschreibungen
_Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten: Verbriefte Verbindlichkeiten
90
Gesicherte Grundgeschäfte von Cashflow Hedges
in EUR Mio
Fair Value-Änderung, für Messung der Ineffektivität verwendet (Periode)
Cashflow Hedge-Rücklage bestehender Sicherungsbeziehungen
Cashflow Hedge-Rücklage beendeter Sicherungsbeziehungen
Dez 22
 
 
 
Zinsrisiko
-36
-29
-207
Fremdwährungsrisiko
-55
4
-10
Gesamt
-91
-25
-217
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
Zinsrisiko
217
-156
-12
Fremdwährungsrisiko
66
-85
0
Gesamt
282
-240
-12
Auswirkungen des Hedge Accounting auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das Sonstige Ergebnis
 
 
Ergebniswirksame Umgliederung der Cashflow Hedge-Rücklage, weil
in EUR Mio
Ergebniswirksam erfasste Ineffektivität
Gewinn/Verlust im Sonstigen Ergebnis
das gesicherte Grund-geschäft Auswirkungen auf die G&V hat
abgesicherte zukünftige Cashflows nicht mehr erwartet werden
Dez 22
 
 
 
 
Fair Value Hedges
 
 
 
 
Zinsrisiko
-11
0
0
0
Cash Flow Hedges
 
 
 
 
Zinsrisiko
0
37
-98
0
Fremdwährungsrisiko
0
34
46
0
Gesamt
-11
71
-52
0
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
Fair Value Hedges
 
 
 
 
Zinsrisiko
-4
0
0
0
Cash Flow Hedges
 
 
 
 
Zinsrisiko
-7
-228
-3
0
Fremdwährungsrisiko
-1
-70
0
0
Gesamt
-11
-298
-3
0
Die Ineffektivität aus Fair Value Hedges und Cashflow Hedges wird in der Gewinn- und Verlustrechnung im „Handelsergebnis“ dargestellt. Die aus der Cashflow Hedge-Rücklage umgegliederten Beträge werden in der Zeile „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ für Absicherungen von Zinsrisiken und in der Zeile „Handelsergebnis“ für Absicherungen von Fremdwährungsrisiken ausgewiesen.
Auswirkungen der Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform) auf Hedge Accounting
Die IBOR-Reform und die Auswirkungen auf die Erste Group sind in der Note 69 Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform) dargestellt. Im Hinblick auf Hedge Accounting geht die Erste Group davon aus, dass aufgrund der Reform Unsicherheiten für die Absicherung von US-Dollar (USD) Libor-Zinsrisiken bestehen. Davon betroffen sind Sicherungsinstrumente mit einer Nominale von USD 50 Mio (EUR 47 Mio) (2021: USD 50 Mio (EUR 44 Mio)) in Bezug auf Fair Value Hedges von erworbenen Anleihen sowie Sicherungsinstrumente mit einer Nominale von USD 150 Mio (EUR 141 Mio) (2021: USD 150 Mio (EUR 132 Mio)) in Bezug auf Fair Value Hedges von eigenen Emissionen. Die Laufzeit dieser Fair Value Hedges geht über das Enddatum der entsprechenden Libor-Zinssätze (30. Juni 2023 für den USD Libor mit Laufzeiten von einem, drei, sechs und zwölf Monaten) hinaus.
Die Ablöse der USD Libor-Zinssätze durch den Sofr - für die entsprechenden Fristigkeiten - wird sich auf die als Sicherungsinstrumente designierten USD Zinsswaps in zweifacher Weise auswirken: neben der Änderung des Referenzzinssatzes zur Bestimmung der variablen Zahlungsströme in USD (3-Monats Libor ändert sich auf 3-Monats Sofr) wird sich auch die Diskontierungskurve ändern. Auf Seite des gesicherten Grundgeschäftes wird sich die Ablöse des Libor durch den Sofr auf die abgesicherte Zinsrisiko-Komponente des Referenzzinssatzes ebenfalls in einer Änderung der Diskontierungskurve niederschlagen. Die bisher auf dem Libor basierte Diskontierungskurve wird auf eine Diskontierungskurve basierend auf dem Overnight-Satz Sofr umgestellt.
Im Hinblick auf die bestehenden Unsicherheiten wendet die Erste Group die Bestimmungen von IAS 39 an. Diese Bestimmungen zielen darauf ab, dass bilanzielle Sicherungsbeziehungen trotz der Unsicherheiten infolge der IBOR-Reform fortbestehen. Im Detail sehen die Änderungen von IAS 39 vor, dass die separate Identifizierbarkeit der designierten, nicht-vertraglich spezifizierten Zinsrisiko-Komponente des Referenzzinssatzes, die auf einer USD Libor-Zinskurve basiert, nur am Beginn der Sicherungsbeziehung - und nicht während der gesamten Laufzeit - erforderlich ist. Darüber hinaus kann für die prospektive Effizienzmessung angenommen werden, dass es infolge der IBOR-Reform zu keiner Änderung der Sicherungsinstrumente und der abgesicherten Risiken der Grundgeschäfte kommen wird. In Bezug auf die retrospektive Effizienzmessung sind die betroffenen Sicherungsbeziehungen nicht zu beenden, wenn die Ergebnisse außerhalb der vorgesehenen Bandbreite liegen. Jedoch ist die ermittelte Ineffizienz erfolgswirksam zu erfassen. Die Erleichterungen sind nicht mehr anzuwenden, wenn die Unsicherheiten im Hinblick auf USD Libor-basierten Zahlungsströmen von Sicherungsinstrumenten und der designierten Zinsrisiko-Komponente, die auf der USD Libor-Zinskurve basiert, wegfallen.
91
Mit Ende 2021 wurden die Schweizer Franken (CHF) Libor-Zinssätze durch auf den Saron basierende Zinssätze abgelöst. Davon betroffen waren Sicherungsinstrumente mit einer Nominale in Höhe von CHF 200 Mio (EUR 194 Mio) in Bezug auf Fair Value Hedges von eigenen Emissionen. Entsprechend den Vorschriften des IASB Projekts zur IBOR-Reform Phase 2: Änderungen von IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 (veröffentlicht im August 2020) wurde die Dokumentation der Sicherungsbeziehung angepasst. Die Auswirkungen der Bewertungsänderungen wurden erfolgswirksam in 2021 erfasst – ohne vorzeitige Beendigung der Sicherungsbeziehung.
Die Erste Group wendet Hedge Accounting auch für Zinsrisiken in EUR und CZK an. Allerdings geht die Bank davon aus, dass für diese Sicherungsbeziehungen keine Unsicherheiten im Hinblick auf die IBOR-Reform bestehen. Alle als Hedge Accounting bilanzierten Absicherungen von EUR-Zinsrisiken beziehen sich auf den Euribor. Der Euribor wurde bereits reformiert und entspricht den Regelungen der EU-Benchmark-Verordnung (BMR). Das gleiche gilt für den tschechischen Referenzzinssatz Pribor (für CZK), dessen Berechnungsmethode in 2020 gestärkt wurde, ohne wesentliche Änderungen des zugrunde liegenden Zinssatzes.
28.Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert und als Nettobetrag in der Bilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
In der nachfolgenden Tabelle sind Saldierungseffekte in der Bilanz der Erste Group sowie die Auswirkungen einer Saldierung vonFinanzinstrumenten, die Gegenstand einer Saldierungsvereinbarung sind, dargestellt.
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit Saldierungs- und potenziellen Saldierungsvereinbarungen
 
 
 
Potenzielle Saldierungsvereinbarungen, die nicht in der Bilanz saldiert werden
 
in EUR Mio
Finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (brutto)
Saldierte Beträge (brutto)
Bilanzierte finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (netto)
Finanz­instrumente
Erhaltene/gegebene Barsicherheiten
Sonstige erhaltene/gegebene finanzielle Sicherheiten
Nettobetrag nach potenziellen Saldierungs­vereinbarungen
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
Vermögenswerte
 
 
 
 
 
 
 
Derivate
7.542
5.664
1.877
1.111
461
0
305
Variation-Margin-Aktiva
1.448
1.448
0
0
0
0
0
Pensionsgeschäfte (Reverse-Repo)
15.169
0
15.169
0
73
15.056
40
Gesamt
24.158
7.112
17.046
1.111
535
15.056
345
 
 
 
 
 
 
 
 
Verbindlichkeiten
 
 
 
 
 
 
 
Derivate
9.858
6.859
2.999
1.111
242
192
1.454
Variation-Margin-Passiva
257
253
3
0
0
0
3
Pensionsgeschäfte (Repo)
3.201
0
3.201
0
8
3.160
33
Gesamt
13.316
7.112
6.204
1.111
250
3.352
1.490
 
 
 
Potenzielle Saldierungsvereinbarungen, die nicht in der Bilanz saldiert werden
 
in EUR Mio
Finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (brutto)
Saldierte Beträge (brutto)
Bilanzierte finanzielle Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (netto)
Finanz­instrumente
Erhaltene/gegebene Barsicherheiten
Sonstige erhaltene/gegebene finanzielle Sicherheiten
Nettobetrag nach potenziellen Saldierungs­vereinbarungen
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
Vermögenswerte
 
 
 
 
 
 
 
Derivate
4.721
2.379
2.342
1.127
729
0
487
Variation-Margin-Aktiva
332
328
4
0
0
0
4
Pensionsgeschäfte (Reverse-Repo)
16.777
0
16.777
0
8
16.492
276
Gesamt
21.829
2.707
19.123
1.127
737
16.492
767
 
 
 
 
 
 
 
 
Verbindlichkeiten
 
 
 
 
 
 
 
Derivate
4.460
2.527
1.933
1.127
251
70
486
Variation-Margin-Passiva
181
180
1
0
0
0
1
Pensionsgeschäfte (Repo)
1.586
0
1.586
0
2
1.584
0
Gesamt
6.227
2.707
3.520
1.127
253
1.654
487
Im Vergleich zum Jahresabschluss 2021 wurden die Tabellen geändert und die zuvor im Text offengelegten Information zu den Variation-Margin-Aktiva und -Passiva ist direkt in den Tabellen enthalten.
Der Effekt aus der Saldierung ist in der Spalte „Saldierte Beträge (brutto)“ dargestellt. 
92
Die Erste Group wickelt einen Teil der Zinsderivate über das London Clearing House und EUREX, Transaktionen mit Kreditderivaten über die ICE Clear Europe Ltd ab, dabei werden die Saldierungsvoraussetzungen nach IAS 32 erfüllt. Die Saldierung wird zwischen den brutto aktiv- und passivseitigen Derivatpositionen vorgenommen. Die saldierten Derivatpositionen werden zusätzlich mit den Beträgen aus Nachschussmargen (Variation Margins) gegengerechnet. Folglich muss die Saldierung von Derivaten in Relation zu den Variation-Margin-Aktiva und Passiva-Salden gesehen werden. Die Summe der saldierten Beträge in den Zeilen "Derivate" und "Variation-Margin-Aktiva" in der Tabelle für finanzielle Vermögenswerte entspricht der Summe der saldierten Beträge in den Zeilen "Derivate" und "Variation-Margin-Passiva" in der Tabelle für finanzielle Verbindlichkeiten. Die Variation-Margin-Aktiva werden unter dem Bilanzposten „Kassenbestand und Guthaben“ ausgewiesen. Die Variation-Margin-Passiva werden unter dem Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten: Einlagen von Kreditinstituten“ ausgewiesen.
Die Erste Group verwendet Globalverrechnungsverträge (Master Netting Agreements) und Pensionsgeschäfte zur Reduktion von Kreditrisiken bei Derivaten und Finanzierungstransaktionen. Diese Verträge qualifizieren sich als potenzielle Saldierungsvereinbarungen.
Globalverrechnungsverträge sind für Kontrahenten mit mehreren Derivateverträgen relevant. Aufgrund des Ausfalls einer Gegenpartei erfolgt durch diese Verträge eine Nettoabwicklung über alle Verträge. Bei Transaktionen mit Derivaten werden die Beträge der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die aufgrund von Globalverrechnungsverträgen aufgerechnet werden dürfen, in der Spalte „Finanzinstrumente“ ausgewiesen. Wenn die Nettoposition weiter mit Barsicherheiten oder mit sonstigen finanziellen Sicherheiten abgesichert wird, erfolgt der Ausweis in den entsprechenden Spalten „Erhaltene/gegebene Barsicherheiten“ bzw. „Sonstige erhaltene/gegebene Sicherheiten“.
Pensionsgeschäfte sind in erster Linie Finanzierungstransaktionen. Dabei handelt es sich um den Verkauf und anschließenden Rückkauf von Wertpapieren zu einem im Voraus vereinbarten Preis und Zeitpunkt. Dadurch wird gewährleistet, dass die Wertpapiere als Sicherheit bei der Kreditgeber:in verbleiben, wenn die Kreditnehmer:in ihre Verpflichtungen nicht erfüllt. Saldierungseffekte von Pensionsgeschäften werden in den Spalten „Sonstige erhaltene/gegebene finanzielle Sicherheiten“ ausgewiesen. Der Ausweis der Sicherheiten erfolgt zum Fair Value der übertragenen Wertpapiere. Übersteigt der Fair Value der Sicherheit den Buchwert der Forderung/Verbindlichkeit des Pensionsgeschäfts, wird der Betrag nur bis zur Höhe des Buchwerts ausgewiesen. Die verbleibenden Positionen können mit Barsicherheiten abgesichert werden. Der Veräußer:in ist es während der Zeit der Verpfändung untersagt, über Barsicherheiten und finanzielle Sicherheiten, die in diese Transaktionen eingebunden sind, zu verfügen. Für weitere Details zu Pensionsgeschäften verweisen wir auf Note 29 Übertragung von finanziellen Vermögenswerten – Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihegeschäfte
29.Übertragung von finanziellen Vermögenswerten – Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihegeschäfte
Pensionsgeschäfte
Transaktionen, bei denen Wertpapiere mit der Vereinbarung einer Rückübertragung zu einem bestimmten Termin verkauft werden, werden als Pensionsgeschäfte bezeichnet (Repurchase-Geschäft). Die verkauften Wertpapiere werden weiterhin in der Bilanz erfasst, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen bei der Erste Group verbleiben; die Wertpapiere werden am Ende der Laufzeit des Pensionsgeschäfts zu einem fixierten Preis rückübertragen. Weiters ist die Erste Group Begünstigte aller Kupons und sonstiger, während der Laufzeit des Pensionsgeschäfts, erhaltener Erträge, die aus den übertragenen Vermögenswerten resultieren. Diese Zahlungen werden an die Erste Group überwiesen oder spiegeln sich im Rückkaufspreis wider.
Die für den Verkauf erhaltenen Barmittel werden in der Bilanz erfasst. Die entsprechende Rückgabeverpflichtung wird unter „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten“ in den Unterpositionen „Einlagen von Kreditinstituten“ oder „Einlagen von Kunden“ ausgewiesen. Die Bilanzierung als Finanzierung für die Erste Group entspricht dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktion. Der Unterschied zwischen Rückübertragungs- und Kaufpreis wird als Zinsaufwand erfasst, über die Laufzeit der zugrunde liegenden Transaktion abgegrenzt und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinsaufwendungen“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen. Finanzielle Vermögenswerte, die von der Erste Group im Rahmen von Repurchase-Geschäften übertragen wurden, verbleiben weiterhin in der Bilanz und werden im Posten „davon als Sicherheit übertragen“ in dem jeweiligen Bilanzposten ausgewiesen. Die Bewertungskategorie der übertragenen finanziellen Vermögenswerte ändert sich nicht.
Wertpapiere, die mit einer Rückübertragungsverpflichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt gekauft wurden (Reverse-Repurchase-Geschäfte), werden hingegen nicht in der Bilanz erfasst. Die für den Kauf der Wertpapiere gezahlten Barmittel werden als Forderung im Bilanzposten „Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte“ unter „Kredite und Darlehen an Kreditinstitute“ und „Kredite und Darlehen an Kunden“ dargestellt. Damit wird dem wirtschaftlichen Gehalt der Transaktion als Kredit der Erste Group Rechnung getragen. Der Unterschied zwischen Kauf- und Rückübertragungspreis wird als Zinsertrag erfasst und abgegrenzt über die Laufzeit der zugrunde liegenden Transaktion in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Zinserträge“ unter „Zinsüberschuss“ ausgewiesen.
Wertpapierleihegeschäfte
Als Wertpapierleihe werden Geschäfte bezeichnet, bei denen die Verleiher:in Wertpapiere an die Entleiher:in übereignet mit der Verpflichtung, dass die Entleiher:in nach Ablauf der vereinbarten Frist Papiere gleicher Art, Güte und Menge zurücküberträgt und ein von der Dauer der Leihe abhängiges Entgelt entrichtet. Die im Rahmen einer Wertpapierleihe an Kontrahent:innen übertragenen Wertpapiere 
93
bleiben in der Bilanz, da im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen bei der Erste Group (als Verleiherin) verbleiben und diese die Wertpapiere erhält, wenn das Wertpapierleihegeschäft ausläuft. Weiters ist die Erste Group Begünstigte aller Kupons und sonstiger während der Laufzeit des Wertpapierleihegeschäfts erhaltener Erträge, die aus den übertragenen Vermögenswerten resultieren. Die verliehenen Wertpapiere werden unter dem jeweiligen Bilanzposten in der Zeile „davon als Sicherheit übertragen“ ausgewiesen. Provisionserträge aus Wertpapierleihegeschäften werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Provisionserträge“ unter „Provisionsüberschuss“ dargestellt.
Die Verpflichtung, entliehene Wertpapiere zurückzugeben, wird nur dann als Verbindlichkeit bilanziert, wenn die Wertpapiere in der Folge an Dritte verkauft wurden. In solchen Fällen wird die Rückgabeverpflichtung für Wertpapiere in der Bilanz als Leerverkauf unter „Handelspassiva“, Unterposition „Sonstige Handelspassiva“ bilanziert. Provisionsaufwendungen aus Wertpapierleihegeschäften werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Provisionsaufwendungen“ unter „Provisionsüberschuss“ dargestellt.
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Buchwert übertragener Vermögens-werte
Buchwert zugehöriger Verbindlich-keiten
Buchwert übertragener Vermögens-werte
Buchwert zugehöriger Verbindlich-keiten
Pensionsgeschäfte
753
739
1.882
1.650
Finanzielle Vermögenswerte AC
573
559
1.455
1.219
Handelsaktiva
50
50
38
39
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
130
130
390
392
 
 
 
 
 
Wertpapierleihegeschäft
982
0
671
0
Finanzielle Vermögenswerte AC
659
0
306
0
Handelsaktiva
323
0
57
0
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
0
0
309
0
Gesamt
1.735
739
2.554
1.650
Bei den übertragenen finanziellen Vermögenswerten handelt es sich um Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere. Der Gesamtwert der übertragenen Vermögenswerte entspricht dem Buchwert des jeweiligen Bilanzpostens, wobei die Empfänger:in das Recht hat, diese weiterzuverkaufen oder weiter zu verpfänden. Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften stellen die Rückgabeverpflichtung für erhaltene Barmittel dar.
Die folgende Tabelle zeigt die Fair Values der übertragenen Vermögenswerte und die dazugehörigen Verbindlichkeiten für Pensionsgeschäfte, bei denen nur ein Rückgriffsrecht auf die übertragenen Vermögenswerte besteht.
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Fair Value übertragener Vermögens-werte
Fair Value zugehöriger Verbindlich-keiten
Nettoposition
Fair Value übertragener Vermögens-werte
Fair Value zugehöriger Verbindlich-keiten
Nettoposition
Finanzielle Vermögenswerte AC
572
559
13
1.297
1.221
76
Handelsaktiva
50
50
0
38
39
-1
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
130
130
0
390
392
-2
Gesamt
752
739
13
1.724
1.651
73
30.Als Sicherheiten übertragene finanzielle Vermögenswerte
Buchwerte von finanziellen Vermögenswerten, die als Sicherheiten für Verbindlichkeiten gestellt wurden
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Finanzielle Vermögenswerte AC
41.386
43.141
Handelsaktiva
380
99
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
0
25
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
488
932
Gesamt
42.254
44.196
Bei den Vermögenswerten handelt es sich um Kreditforderungen sowie um Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere.
Die Sicherheiten wurden vor allem im Rahmen von Pensionsgeschäften, Refinanzierungstransaktionen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie den jeweiligen Nationalbanken, Krediten zur Deckung der hypothekarisch besicherten Pfandbriefe und sonstigen Sicherungsvereinbarungen gestellt.
Der Fair Value der erhaltenen Sicherheiten, die auch ohne Ausfall der Sicherungsgeber weiterverpfändet bzw. weiterveräußert werden dürfen, beträgt EUR 16.431,5 Mio (2021: EUR 18.500,3 Mio). Sicherheiten mit einem Fair Value von EUR 3.410,0 Mio (2021: EUR 1.122,8 Mio) wurden weiterveräußert oder weiterverpfändet. Die Bank ist verpflichtet, die weiterveräußerten und weiterverpfändeten Sicherheiten zurückzugeben.
94
31.Wertpapiere
Dez 21
Dez 22
 
 
 
Finanzielle Vermögenswerte
 
 
Finanzielle Vermögenswerte
in EUR Mio
AC
Handels­aktiva
Verpflich-tend zum FVPL
Designiert zum FVPL
FVOCI
AC
Handels­aktiva
Verpflich-tend zum FVPL
Designiert zum FVPL
FVOCI
Schuldverschreibungen und andere zinsbezogene Wertpapiere
35.551
4.125
1.499
476
8.749
40.612
5.977
1.223
327
9.460
Börsenotiert
33.027
1.841
701
98
6.832
38.587
1.779
614
52
7.714
Nicht börsenotiert
2.524
2.284
798
379
1.917
2.025
4.198
609
275
1.747
Eigenkapitalbezogene Wertpapiere
0
84
332
0
132
0
70
347
0
99
Börsenotiert
0
76
113
0
56
0
64
132
0
41
Nicht börsenotiert
0
9
219
0
77
0
6
215
0
58
Gesamt
35.551
4.210
1.830
476
8.881
40.612
6.047
1.569
327
9.560
Investmentfondsanteile werden unter Schuldverschreibungen und anderen zinsbezogenen Wertpapieren ausgewiesen.
95
Risiko- und Kapitalmanagement
32.Risikomanagement
Risikopolitik und -strategie
Die Erste Group hat ein, auf ihr Geschäfts- und Risikoprofil abgestimmtes, vorausschauendes Risikomanagementregelwerk entwickelt. Dieses Regelwerk basiert auf einer klaren Risikostrategie und definiert generelle Prinzipien, gemäß denen das Eingehen von Risiken in der ganzen Gruppe stattfindet. Die Risikostrategie ist mit der Geschäftsstrategie der Gruppe konsistent und berücksichtigt ebenfalls den erwarteten Einfluss externer Umweltfaktoren auf die geplanten Geschäfts- und Risikoentwicklungen.
Die Risikostrategie beschreibt das Ist-Risikoprofil und das Ziel-Risikoprofil, definiert die Risikomanagement Prinzipen, die strategischen Ziele als auch Initiativen für die wichtigsten Risikoarten und setzt strategische Limits für die wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Risikoarten, die in der Risikomaterialitätsbeurteilung angeführt werden. Die Risikostrategie wird im Rahmen einer klar definierten Governance-Struktur umgesetzt. Diese dient zur Überwachung des Risikoappetits, ergänzender Kennzahlen als auch zur Eskalation von Limitüberschreitungen.
 
Die Erste Group Bank AG hat das Internet als Medium für die Offenlegungspflicht der Erste Group gemäß Artikel 434 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (Capital Requirements Regulation - CRR) in der Europäischen Union und der Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 gewählt. Details finden sich auf der Webseite der Erste Group unter www.erstegroup.com/ir. Maßgebliche Offenlegungen finden sich im Geschäftsbericht in der Sektion „Berichte“ oder als gesondert publizierte Dokumente in der Sektion „Regulatorische Veröffentlichungen“.
Organisation des Risikomanagements
Die Risikoüberwachung und -kontrolle wird durch klare Organisationsstrukturen mit definierten Rollen und Verantwortlichkeiten, delegierten Entscheidungskompetenzen und Risikolimits adressiert.
Die einzige organisatorische Änderung im Jahr 2022 auf Bereichsebene im Group CRO-Bereich war die Verlagerung von Group Legal in das CEO-Ressort, um alle rechtlichen/regulatorischen Verantwortlichkeiten in einem Vorstandsbereich zu bündeln. Abgesehen davon wurde die, 2020 eingerichtete, Struktur beibehalten und gestärkt.
Der Vorstand und insbesondere die Risikovorständin der Erste Group (Group Chief Risk Officer, Group CRO) üben die Aufsichtsfunktion im Rahmen der Risikomanagementstruktur der Erste Group aus. Die Risikokontrolle und -steuerung in der Erste Group werden auf Grundlage der Geschäftsstrategie und des vom Vorstand genehmigten Risikoappetits wahrgenommen. Die Group CRO verantwortet im Zusammenwirken mit den Chief Risk Officers der Tochterbanken die Umsetzung und Einhaltung der Risikokontroll- und Risikomanagement-Strategien für sämtliche Risikoarten und Geschäftsfelder.
Der Vorstand und insbesondere die Group CRO sorgen für die Verfügbarkeit einer angemessenen Infrastruktur und geeigneter Mitarbeiter:innen sowie der entsprechenden Methoden, Normen und Prozesse; die konkrete Identifizierung, Messung, Beurteilung, Genehmigung, Überwachung, Steuerung und Limitierung von relevanten Risiken erfolgen auf der Ebene der operativen Einheiten in der Erste Group.
Auf Konzernebene wird der Vorstand von mehreren Bereichen unterstützt, die zur Erfüllung operativer Risikokontrollfunktionen sowie zur Wahrnehmung von Zuständigkeiten des strategischen Risikomanagements eingerichtet wurden. Die folgenden Risikomanagement-funktionen berichten direkt an die Group CRO:
_Group Liquidity and Market Risk Management;
_Enterprise wide Risk Management;
_Credit Risk Methods;
_Group Compliance;
_Retail Risk Management;
_Credit Risk Portfolio;
_Corporate Risk Management;
_Group Legal (bis Ende Oktober 2022);
_Cyber Risk Management;
_Local Chief Risk Officers.
Der Vorstand befasst sich regelmäßig in seinen regulären Vorstandssitzungen mit Risikothemen zu allen Risikoarten. Soweit erforderlich werden Maßnahmen diskutiert und ergriffen.
Darüber hinaus wurden zur Durchführung von Risikomanagementaktivitäten in der Erste Group bestimmte bereichsübergreifende Gremien eingerichtet.
96
_Risikoausschuss des Aufsichtsrates;
_CRO Board;
_Holding Credit Committee;
_Market Risk Committee;
_Operative Market Risk Committee;
_Strategic Risk Executive Committee;
_Strategic Risk Management Committee;
_Stress Testing Committee;
_Group Resolution Committee;
_United States Risk Committee;
_Regional Operational Conduct Committee;
_Group IT Risk & Security Committee;
_Group Asset Liability Committee;
_Operational Liquidity Committee;
_Banking Book Committee.
Daneben bestehen Gremien auf lokaler Ebene, wie z.B. das Team Risikomanagement in Österreich. Dieses ist für einen gemeinsamen Risikoansatz der österreichischen Sparkassen zuständig.
Konzernweites Risiko- und Kapitalmanagement
Die zentrale Komponente der Gesamtbankrisikosteuerung im Enterprise wide Risk Management (ERM) bildet der interne Kapitaladäquanzprozess (Internal Capital Adequacy Assessment Process - ICAAP) gemäß Säule 2 des Baseler Regelwerks und der regulatorischen Richtlinien (z.B. EZB-Leitfaden für ICAAP).
 
Das ERM-Regelwerk ist so ausgestaltet, dass es das Management der Bank bei der Steuerung des Risikoportfolios sowie der Deckungs-potenziale unterstützt, um jederzeit eine ausreichende Kapitalausstattung zu gewährleisten, die der Art und der Größe des Risikoprofils der Bank entspricht. Das Regelwerk ist an die Anforderungen des Geschäfts- und Risikoprofils der Bank angepasst und spiegelt die strategischen Ziele wider, d.h. den Schutz der Aktionär:innen und der Gläubiger:innen sowie den nachhaltigen Fortbestand des Unternehmens.
Das ERM-Regelwerk ist ein modulares und umfassendes Management- und Steuerungssystem innerhalb der Erste Group sowie ein wesentlicher Teil des gruppenübergreifenden Steuerungs- und Managementinstrumentariums. Das ERM-Regelwerk als effektives internes Steuerwerk umfasst zur Abdeckung aller und insbesondere der regulatorischen Anforderungen die folgenden Komponenten:
_Risikoappetit (Risk Appetite Statement - RAS), Limits und Risikostrategie;
_Portfolio- und Risikoanalyse inklusive Risikomaterialitätsbeurteilung (Risk Materiality Assessment RMA), Konzentrations-risikomanagement und Stresstest;
_Risikotragfähigkeitsrechnung;
_Kapitalallokation und Leistungsmanagement;
_Planung von Risikokennzahlen;
_Sanierungs- und Abwicklungsplanung.
Neben dem obersten Ziel des ICAAP, die Sicherstellung und Nachhaltigkeit der Eigenkapitalausstattung, dienen die ERM-Komponenten dem Management als Unterstützung bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie.
Risikoappetit
Der Risikoappetit definiert das maximale Risikoniveau, das die Erste Group bei der Verfolgung ihrer Geschäftsziele zu akzeptieren bereit ist. Der Gesamtansatz umfasst eine Erklärung zur Risikobereitschaft, Risikogrenzen sowie die Rollen und Verantwortlichkeiten derjenigen, die die Umsetzung und Überwachung des Rahmenwerks zur Risikobereitschaft beaufsichtigen. Das Limit-Rahmenwerk (d.h. Risikoappetit-Rahmenwerk) der Erste Group umfasst Risikolimits, die in der Erklärung zur Risikobereitschaft und in der Risikostrategie festgelegt sind, Branchenlimits, maximale Kreditvergabelimits und operative Limits.
Das Gruppen Risikoappetit Statement (Group RAS) dient als strategische Aussage, welche das maximale tolerierbare Risiko definiert, um die Unternehmensziele innerhalb des Risikoappetits der Gruppe zu erreichen. Das RAS der Gruppe stellt, durch die vom Vorstand und Risikoausschuss des Aufsichtsrates genehmigten und vom Aufsichtsrat anerkannten Triggers und Limits, eine innerhalb des Gesamtrisikoappetits verbindliche Einschränkung der Geschäftstätigkeiten der Erste Group dar. Es ist in die strukturellen Prozesse wie Geschäfts- und Risikostrategie, Budgetierung, Kapital- und Liquiditätsplanung, Sanierungsplan, Stress-Testing und Vergütungsrahmenwerk integriert und eingebettet. Das RAS besteht aus Kernrisikokennzahlen (Kapital, Liquidität, Risiko-Ertrags-Profil) zur quantitativen Risiko-/Renditensteuerung und aus qualitativen Aussagen in Form von wesentlichen Risikoprinzipien, die einen Teil der Risikomanagement-Richtlinien bilden.
97
Die Kernrisikokennzahlen geben die Grenzen für die Risiko-/Renditenzielsetzung vor und bilden einen wesentlichen Input in der jährlichen Strategie- und Budgetplanung, um eine gesamthafte Sichtweise auf Kapital, Liquidität und den Risiko-/Ertragsausgleich zu schaffen. Das Hauptziel des RAS ist es:
_sicherzustellen, dass die Erste Group über ausreichende Ressourcen verfügt, um den Geschäftsbetrieb zu jeder Zeit zu gewährleisten und Stressereignisse zu absorbieren;
_Toleranzgrenzen für die Risikozielsetzungen der Gruppe festzusetzen;
_die Finanzkraft der Gruppe und die Robustheit ihrer Systeme und Kontrollen sicherzustellen.
Die Festsetzung des RAS auf Gruppenebene erfolgt vorausschauend, um die Risiko-Ertragssteuerung zu stärken und ein proaktives Management des Risikoprofils zu garantieren. Externe Vorgaben wie regulatorische Anforderungen bilden die Ober- und Untergrenze für das RAS und somit das Risiko, das die Erste Group bereit ist einzugehen. Um sicherstellen zu können, dass die Gruppe innerhalb des zum Ziel gesetzten Risikoappetits agiert, wird für alle Kennzahlen ein Ampelsystem angewendet. Diese Vorgehensweise ermöglicht die zeitnahe Informationsweitergabe an die vorgesehene Governance und das Implementieren von effektiven risikominimierenden Gegenmaßnahmen. Das RAS Ampelsystem ist wie folgt definiert:
_RAS ist grün: Ziele der Risiko-Ertragssteuerung liegen innerhalb der festgelegten Grenzen;
_RAS ist gelb: Die Unter- oder Überschreitung eines vordefinierten Schwellenwerts führt zu einem im Governance-Prozess festgelegten Informations- und Diskussionsaustausch zwecks Bestimmung potenzieller Gegenmaßnahmen;
_RAS ist rot: Die Unter- oder Überschreitung des vorabdefinierten Limits löst eine sofortige Eskalation im Rahmen des Governance-Prozesses und umgehende Einleitung von Gegenmaßnahmen aus.
Zusätzlich wurden gestresste Schwellenwerte für ausgewählte RAS-Kernkennzahlen definiert, die in die Beurteilung des Stresstestergebnisses integriert und an den Vorstand als Frühwarnindikator berichtet werden und somit das proaktive Management des Risiko- und Kapitalprofils unterstützen.
Des Weiteren werden basierend auf dem Risikoappetit der Gruppe ergänzende Risikokennzahlen und Prinzipien für die wesentlichen Risikoarten der Risikostrategie definiert. Diese Kennzahlen und Prinzipien unterstützen die Umsetzung der mittel- und langfristigen Strategie. Diese Steuerung garantiert eine umfassende Kontrolle der Risikoentscheidungen und eine Umsetzung der Risikostrategie der Gruppe. Gegenmaßnahmen werden als Teil des regulären Risikomanagementprozesses eingeleitet, um innerhalb des Risikoappetits zu bleiben.
Das Gruppen RAS wird für die lokalen Tochterunternehmen heruntergebrochen. Die Genehmigung für das lokale RAS erfolgt sowohl durch den Vorstand der Erste Group Bank AG, um mit dem Risikoappetit der Gruppe im Einklang zu stehen, als auch durch den lokalen Vorstand, um eine Anpassung an die lokalen regulatorischen Anforderungen sicherzustellen. Die Gruppe kann entscheiden, ob weitere vorgeschriebene Einschränkungen und Limits im lokalen Risikoappetit hinzugefügt werden, um eine Übereinkunft des Risikoappetits mit der Risikostrategie der Gruppe herzustellen.
Weiters hat die Gruppe eine aggregierte und konsolidierte RAS-Übersicht, das Risk Dashboard, weiterentwickelt, welche die Entwicklungen des Risikoprofils der Gruppe und der lokalen Einheiten veranschaulicht, indem das Risikopotenzial und die Risikolimite verglichen werden. Das Risk Dashboard wird dem Vorstand und dem Aufsichtsrat (einschließlich des Risikoausschusses des Aufsichtsrates) regelmäßig präsentiert, um die Überprüfung, Aufsicht und das Monitoring des Risikoprofils der Gruppe sowie der lokalen Tochterunternehmen zu unterstützen.
Das Gruppen-RAS für 2022 wurde im letzten Quartal 2021 vom Vorstand und vom Risikoausschuss des Aufsichtsrates genehmigt und vom Aufsichtsrat anerkannt.
ESG-Risiken sind im Risikoappetit und in der Risikostrategie verankert und sind auch Bestandteil des Risk Materiality Assessments (Bewertungen der Wesentlichkeit von Risiken) der Erste Group. Sie sind in die Risikotaxonomie der Erste Group als transversale Risiken (die Risiken, die Auswirkungen haben und sich in mehr als einer Schlüsselrisikokategorie widerspiegeln) integriert und in den maßgeblichen Risikokategorien Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelles Risiko erfasst. Die Definition des ESG-Risikos der Erste Group ist Teil der „Group ICAAP“ Richtlinie und deckt eine große Bandbreite von Risiken aus Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren ab.
Portfolio- und Risikoanalyse
Die Erste Group setzt eine eigene Infrastruktur, Systeme und Prozesse ein, mit deren Hilfe die eingegangenen Risiken des Portfolios identifiziert, gemessen, kontrolliert, berichtet und gesteuert werden. Portfolio- und Risikoanalyseverfahren werden für die Quantifizierung, Qualifizierung und Diskussion der Risiken konzipiert, um die Geschäftsleitung zeitgerecht zu informieren.
Risikomaterialitätsbeurteilung
Die Risikomaterialitätsbeurteilung erhebt die Materialität von Risikoarten und somit das Risikoprofil der Erste Group. Die Risikomaterialitätsbeurteilung ist ein jährlicher Prozess mit dem Ziel, neue durch die Erste Group eingegangene wesentliche Risiken systematisch zu erheben und alle bestehenden wesentlichen Risiken zu bewerten. Die Geschäftsleitung muss möglicherweise zusätzlich eine RMA auf Ad-hoc-Basis anfordern, um sich ändernden Betriebsumgebungen oder neuen Risiken zu begegnen (z.B. vorläufige RMA, die im ersten Halbjahr 2022 aufgrund des Russland-Ukraine-Krieges durchgeführt wurde). Daher ist die Risikomaterialitätsbeurteilung ein wesentlicher Bestandteil des ICAAP und dient als Steuerungswerkzeug für das Seniormanagement.
98
Die aus dieser Bewertung gewonnenen Erkenntnisse dienen der Verbesserung der Risikomanagementpraktiken und der weiteren Risiko-minderung in der Erste Group. Sie liefern auch einen Beitrag für die Ausgestaltung und Definition der Risikostrategie und des Risikoappetits. Wesentliche Ergebnisse und Empfehlungen der Risikomaterialitätsbeurteilung werden für die Szenariogestaltung und die Auswahl der Comprehensive und Reverse Stresstests herangezogen.
Konzentrationsrisikomanagement
Die Erste Group hat einen Prozess implementiert, um Risikokonzentrationen zu identifizieren, zu messen, zu kontrollieren und zu steuern. Dieser Prozess ist für die Sicherung des langfristigen Fortbestands der Erste Group wichtig, vor allem in einem schwierigen Marktumfeld und unter angespannten wirtschaftlichen Bedingungen.
Die Risikokonzentrationsanalyse der Erste Group wird auf einer jährlichen Basis durchgeführt und berücksichtigt Konzentrationen innerhalb des Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationellen Risikos sowie risikoartenübergreifende Konzentrationen. Ermittelte Risikokonzentrationen werden für die Szenariogestaltung des Comprehensive Stresstests berücksichtigt und unter Stressbedingungen gemessen. Das Ergebnis der Risikokonzentrationsanalyse trägt auch zur Erkennung wesentlicher Risiken im Rahmen der Risikomaterialitätsbeurteilung sowie zur Definition und Kalibrierung des Limitsystems der Erste Group bei.
Stresstests
Die Modellierung von Sensitivitäten der Aktiva und Passiva sowie der Gewinne und Verluste geben Führungs- und Steuerungsinformation und helfen damit, das Risiko-Ertrags-Profil der Gruppe zu optimieren. Zusätzlich verhelfen Stresstests durch Berücksichtigung gravierender aber durchaus plausibler Szenarien die Robustheit der Risikoberechnung, der Steuerung und des Managements zu stärken. Risikomodellierung und Stresstests sind grundlegende und vorausschauende Elemente des internen Kapitaladäquanzprozesses. Sensitivitäten und Stress-Szenarien werden im Planungsprozess der Gruppe berücksichtigt.
Die komplexesten Stresstestaufgaben, die die Erste Group durchführt, sind Szenario-Stresstests, in denen die Auswirkungen verschiedener ökonomischer Szenarien, inklusive von Rückkoppelungseffekten auf alle Risikoarten (Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelles Risiko) umfassend berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Auswirkungen auf die zugehörigen Volumina von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie Gewinn- und Verlustsensitivitäten mit einbezogen. Zusätzlich zu den Standard Szenario-Stresstests werden Reverse-Stresstests durchgeführt. Diese werden herangezogen, um ein Szenario oder eine Kombination aus Szenarien zu identifizieren, welche die Tragfähigkeit des aktuellen Geschäftsmodells überprüft.
Für Stresstests hat die Erste Group spezielle Instrumente entwickelt um die Auswirkung bestimmter makroökonomischer Variablen (z.B. BIP oder Arbeitslosenquoten) auf Risikoparameter überzuleiten, die eine Kombination von Bottom-up- und Top-down-Ansätzen darstellen. Zur Anpassung der Stressparameter nutzt die Erste Group zusätzlich die einschlägige Erfahrung lokaler Expert:innen und verwendet gegebenenfalls deren statistischen Modelle, die die Auswirkungen von makroökonomischen Variablen auf Ausfallwahrscheinlichkeiten in den jeweiligen Märkten simulieren. Bei der Ermittlung der jeweiligen Segmentierung, in welcher die Stressparameter definiert sind, muss insbesondere auf eine hinreichende Granularität und spezifische Charakteristika (u.a. von Ländern und Branchen) Augenmerk gelegt werden.
Im Jahr 2022 nahm die Erste Group am ersten Klimastress-Test der EZB teil, der Teil der umfassenderen „Klimaroadmap“ war. Die Teilnahme an diesem Stress-Test war eine wichtige Lernmöglichkeit. Nach Abschluss dieses ersten Klimastress-Tests hat die Erste Group Maßnahmen ergriffen, um Klimarisiken in das interne Stress-Testing-Rahmenwerk zu integrieren. Insbesondere sind sowohl physische Risiken als auch Übergangsrisiken aufgrund prognostizierter Klimaveränderungen nun im internen Stress-Testing-Rahmenwerk enthalten.
Die Ergebnisse des internen Stresstests der Erste Group werden analysiert, um gegebenenfalls über geeignete Gegenmaßnahmen entscheiden zu können und darüber hinaus zur Information der Banksteuerung. Die internen gesamthaften Stresstests im Jahr 2022 zeigten keine Verletzung der gestressten RAS-Schwellenwerte nach der Anwendung von szenariobedingten Maßnahmen in den letzten zwei Jahren des Stressszenarios.
Risikotragfähigkeitsrechnung
Die Risikotragfähigkeitsberechnung (Risk-bearing Capacity Calculation, RCC) beschreibt die Methodik der Kapitaladäquanzberechnung der Säule 2. Im Gegensatz zur normativen Sicht der Säule 1, welche sich auf die Fähigkeit des Konzerns bezieht, alle kapitalbezogenen regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen, stützt sich die RCC auf eine wirtschaftliche Sicht des Ansatzes der Säule 1+, unter Annahme der Fortführung der Erste Group entsprechend dem EZB-Leitfaden für ICAAP. Die RCC bestimmt, ob der Konzern über ausreichendes Kapital verfügt, um alle relevanten Risiken abzudecken, denen er ausgesetzt ist. Ökonomische und normative Perspektiven der Erste Group sind so angelegt, dass sie sich gegenseitig informieren und in alle wesentlichen Geschäftssteuerungsaktivitäten und -entscheidungen integriert sind. Mit diesem Ansatz der Säule 1+ steigert die Gruppe die Effizienz und sorgt für die Vergleichbarkeit mit der Säule 1-Berechnung. Basierend auf den Ergebnissen der RMA erfolgt die Berücksichtigung des wirtschaftlichen Kapitals für die relevanten Risikoarten wie vom Vorstand genehmigt. Der wirtschaftliche Kapitalbedarf wird dann mit dem intern verfügbaren Kapital (Deckungspotenzial) verglichen, um die Risiken des Konzerns in Säule 2 abzudecken. Sowohl das ökonomische Kapital als auch das Deckungspotenzial werden auf Basis des CRR-Konsolidierungskreises der Erste Group als ultimatives Mutterunternehmen und auf Grundlage der IFRS-Rechnungslegungsstandards berechnet.
99
Neben den klassischen Risikoarten der Säule 1 (Kreditrisiko, Marktrisiko im Handelsbuch, FX Risiko im Bankbuch und operationelles Risiko) werden im Rahmen der Säule 2 auch das Zinsänderungsrisiko im Bankbuch, das Credit-Spread-Risiko im Bankbuch, das Tilgungsträgerrisiko sowie das Geschäftsrisiko bei der Bestimmung des ökonomischen Kapitalbedarfs explizit auf Jahressicht mit einem statistischen Wahrscheinlichkeitsniveau von 99,92% berechnet. Die Erste Group verwendet, wo dies möglich ist, risikosensitivere/fortgeschrittene Methodologien für die Berechnung des ökonomischen Kapitalbedarfs, die dem individuellen Risikoprofil des Instituts sowie dessen Risikopositionen entsprechen. Die Erste Group berücksichtigt keine Diversifizierungseffekte zwischen den verschiedenen Risikoarten, was den konservativen Ansatz der Gruppe widerspiegelt, wonach die Erste Group ausreichend Kapital zur Verfügung hat, vor allem in Zeiten, in denen sich die Korrelationen zwischen Risiken dramatisch ändern können (wie in Zeiten von Stress). Der größte Teil des ökonomischen Kapitalbedarfs stammt aus dem Kreditrisiko, das Ende 2022 72,3% des gesamten ökonomischen Kapitalbedarfs ausmachte.
Die Berechnung des internen Kapitals oder Deckungspotenzials, welches zur Abdeckung der Risiken und der unerwarteten Verluste der Säule 2 erforderlich ist, basiert auf dem Säule-1+-Ansatz, also auf den finalen aufsichtsrechtlichen Eigenmitteln der CRR und CRR II (Verordnung (EU) Nr. 575/2013 und Verordnung (EU) Nr. 876/2019 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013), angepasst um die Add-ons der Säule 2, welche erforderlich sind um das intern verfügbare Kapital zu bestimmen, das aus ökonomischer Sicht als risikotragend und verlustabsorbierend gilt (z.B. Ausschluss von Tier 1 und Tier 2 Kapitalinstrumenten, Säule-2 IRB Überschuss / Shortfall des Erwarteten Verlusts, etc.).
Das Deckungspotenzial muss ausreichen, um Risiken/unerwartete Verluste der Säule 2, die aus der Geschäftstätigkeit des Konzerns entstehen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt (normal und gestresst) auszugleichen, wie im Risikoappetit des Konzerns durch die Gesamtkapitaladäquanzgrenzen und Kapitaladäquanznutzung festgelegt. Ende 2022 lag die ökonomische Kapitaladäquanz bei 65,9% und somit konform mit dem Group RAS.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat (einschließlich des Risikoausschusses des Aufsichtsrats) werden quartalsweise durch den Group Risk Report und das Risk Dashboard über die Ergebnisse des ICAAP Eigenkapitalbedarfs informiert. Darin werden Veränderungen bei Risiken, verfügbarem Kapital (Deckungspotenzial), mögliche Verluste aufgrund von Stresssituationen, der Ausnützungsgrad des Risikolimits und der Gesamtstatus des ICAAP dargestellt. Letzteres skizziert die Entwicklung des Risikoprofils in Bezug auf den Risikoappetit.
Risikoplanung
Das Risikoplanungs-Rahmenwerk ist für die Kapitalallokation sowie für den umfassenden Finanzplanungsprozess essenziell und ermöglicht eine angemessene Berücksichtigung von Risiken innerhalb der Strategie, der Steuerung und dem Managementprozess der Gruppe.
Angewendete Methoden und Instrumente
Die wichtigsten Risikoindikatoren, die durch das Risikoplanungs-Rahmenwerk abgedeckt werden, inkludieren Indikatoren, die einen Überblick über bereits entstandene oder mögliche Risiken in Bezug auf Entwicklungen des Portfolios und des Wirtschaftsumfeldes verschaffen. Indikatoren umfassen risikogewichtete Aktiva (und zugehörige Indikatoren), Portfolio-Qualitätsindikatoren (Wertberichtigungen, NPL/NPE und relevante Performance-Indikatoren etc.), sowie aufsichtsrechtlich benötigte Indikatoren in der Verantwortung der Risikoabteilung.
Die Planungstätigkeiten werden in enger Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern im gesamten Prozess der Gruppe durchgeführt und folgen einer klaren Governance, die einen fundierten Risikoplanungsprozess gewährleistet.
Kapitalallokation
Eine wichtige Aufgabe und ein wesentlicher Bestandteil des Risikoplanungsprozesses ist die Verteilung des Kapitals auf die einzelnen Gruppengesellschaften, Geschäftsfelder und Segmente. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Risikomanagement und Controlling. Die Erkenntnisse aus ICAAP und Controlling-Prozessen werden zur Kapitalallokation unter den Risiko-Ertrags-Überlegungen angewendet und spiegeln sich in der Kapitalallokation wider.
Gesamtkapitalerfordernis der Erste Group nach Risikoart
Die folgende Grafik zeigt die Verteilung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses nach Risikoart.
100
Sonstige Risiken beinhalten das Risiko aus dem Geschäftsmodell.
Sanierungs- und Abwicklungspläne
Die Richtlinie (EU) 2014/59 (Bank Recovery and Resolution Directive BRRD) in der jeweiligen Fassung wird in Österreich durch das „Sanierungs- und Abwicklungsgesetz BaSAG“ in nationales Recht umgesetzt. Am 7. Juni 2019 wurde ein gesetzgebendes Bankenpaket (EU Banking Package) im Amtsblatt der Europäischen Union kundgemacht. Dieses EU Bankenpaket umfasst in der jeweiligen Fassung die Richtlinie (EU) Nr. 2013/36 (CRD IV) und die Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sowie die BRRD und die Verordnung (EU) Nr. 806/2014 (SRMR). Das EU Bankenpaket trat am 27. Juni 2019 in Kraft und wurde in Österreich am 28. Juni 2021 in nationales Recht umgesetzt.
Sanierungsplanung. Gemäß den Anforderungen des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) übermittelt die Erste Group jährlich einen Gruppensanierungsplan an das gemeinsame Aufsichtsteam (Joint Supervisory Team JST). Der Gruppensanierungsplan wird regelmäßig von der EZB beurteilt. Er beschreibt potenzielle Maßnahmen zur Wiederaufstockung der Kapital- und Liquiditätsressourcen der Bank, um eine Reihe von sowohl idiosynkratischen als auch marktweiten Stressszenarien bewältigen zu können. Das Sanierungs-Rahmenwerk ist bezüglich Indikatoren und deren Limits weitgehend mit dem Risikoappetit-Rahmenwerk abgestimmt, um ein umfassendes Enterprise wide Risk Management sicherzustellen. Maßgeblich ist dabei, dass in einer schwerwiegenden Krisensituation nahe dem Ausfall oder drohenden Ausfalls des Instituts ausreichend Sanierungskapazität vorhanden ist, um die Sanierungsindikatoren wieder zurück in den grünen Bereich führen zu können. Die im Sanierungsplan definierte Abfolge der Berichterstattung ermöglicht eine zeitnahe und angemessene Eingriffsmöglichkeit im Falle einer Sanierung der Erste Group. Darüber hinaus sind die Beurteilung des Gruppensanierungsplans sowie die Einstufung der gesamten Sanierungskapazität Teil der SREP-Beurteilung (Supervisory Review and Evaluation Process).
Abwicklungsplanung. Die Erste Group wirkt bei der Erstellung von Abwicklungsplänen durch die Abwicklungsbehörden mit, die im BaSAG und der Verordnung (EU) Nr. 806/2014 zum einheitlichen Abwicklungsmechanismus (SRM Regulation) vorgesehen sind. Das rechtliche Rahmenwerk erlaubt eine Multiple-Point-of-Entry (MPE) Abwicklungsstrategie oder eine Single-Point-of-Entry (SPE) Abwicklungsstrategie. Die von den Abwicklungsbehörden im Abwicklungskolleg getroffene gemeinsamen Entscheidung legt für die Erste Group den MPE-Ansatz fest, bestehend aus sechs separaten Abwicklungsgruppen mit Tochtergesellschaften in den Hauptländern der Erste Group in Zentral- und Osteuropa sowie in Österreich allerdings mit SPE-Ansatz innerhalb eines Landes. Daraus ergeben sich Abwicklungsgruppen in Österreich, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei. Bei einer MPE-Strategie hat eine Bankengruppe somit mehrere Abwicklungseinheiten als Eingangspunkt für die Abwicklung. Die Abwicklungspläne (inklusive Abwicklungsstrategie und MREL-Entscheidung) werden regelmäßig durch die Abwicklungsbehörden aktualisiert und unterliegen der gemeinsamen Entscheidung des Abwicklungskollegs.
MREL. Mit der Bank Recovery and Resolution Directive (BRRD) wurde die Mindestanforderung an Eigenmitteln und berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten (MREL) eingeführt. MREL-Bescheide werden von der nationalen Abwicklungsbehörde für Abwicklungsgruppen und für relevante Tochterunternehmen von Abwicklungseinheiten ausgestellt sie spiegeln somit die Abwicklungsstrategie wider und basieren auf der vom Abwicklungskolleg getroffenen gemeinsamen MREL-Entscheidung. Die Mindestanforderungen werden ausgedrückt als prozentualer Anteil am Gesamtrisikobetrag (Total Risk Exposure Amount TREA) sowie an der Gesamtrisikopositionsmessgröße (Leverage Ratio Exposure – LRE).
Basierend auf den getroffenen gemeinsamen MREL-Entscheidungen haben die nationalen Abwicklungsbehörden entsprechende MREL-Bescheide ausgestellt. Im Mai 2022 hat die Erste Group die gemeinsamen MREL-Entscheidungen für ihre Abwicklungsgruppen und für einige Tochterunternehmen, die selbst keine Abwicklungseinheiten sind, erhalten. Die MREL-Anforderungen beinhalten bindende Mindest-Zwischenanforderungen per 1. Januar 2022 und bindende Mindestanforderungen per 1. Januar 2024. Informationen über MREL-Anforderungen basierend auf den von den relevanten nationalen Abwicklungsbehörden ausgestellten Bescheiden wurden auf den jeweiligen lokalen Websites der Tochterunternehmen veröffentlicht. MREL-Kennzahlen sind ein integrierter Bestandteil des Risikoappetit- und des Sanierungs-Rahmenwerks der Erste Group.
101
33.Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis
Aufsichtsrechtliche Anforderungen
Die Erste Group ermittelt seit 1. Jänner 2014 die regulatorischen Eigenmittel und Eigenmittelanforderungen gemäß der in der EU geltenden Eigenkapitalrichtlinie (Capital Requirements Directive, CRD IV, Richtlinie (EU) 2013/36/EU) und der CRR (Capital Requirements Regulation, CRR, Verordnung (EU) Nr. 575/2013)1. Sowohl CRD IV als auch CRD V2 wurden in Österreich im Bankwesengesetz (BWG) umgesetzt.
Alle in der CRR, im österreichischen BWG und in den technischen Standards der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) definierten Anforderungen werden von der Erste Group angewendet.
Desweiteren erfüllt die Erste Group auch Kapitalanforderungen nach Maßgabe des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Evaluierungsprozesses (SREP, Supervisory Review and Evaluation Process).
Rechnungslegungsgrundsätze
Die von der Erste Group veröffentlichten finanz- und aufsichtsrechtlichen Zahlen basieren auf den International Financial Reporting Standards (IFRS). Anrechenbare Kapitalkomponenten werden aus der IFRS Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung übernommen. 
Aufsichtsrechtlicher Konsolidierungskreis und institutsbezogenes Sicherungssystem
Die konsolidierten Eigenmittel und die konsolidierten Eigenmittelanforderungen werden auf Basis des aufsichtlichen Konsolidierungs-kreises, wie in der CRR definiert, ermittelt. Gemäß diesen Definitionen nach CRR resultieren Unterschiede zum Konsolidierungskreis gemäß IFRS, in dem auch Versicherungen und sonstige Gesellschaften voll konsolidiert werden.
Die Erste Group Bank AG ist ein Mitglied des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors. Diesem gehören zum Bilanzstichtag neben der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft sowie alle österreichischen Sparkassen an. Aufgrund des Haftungsverbundvertrages gelten diese Institute als Tochterunternehmen und sind Teil des Konsolidierungskreises der Erste Group. Darüber hinaus bildet die Erste Group Bank AG mit den angehörigen Instituten ein institutsbezogenes Sicherungssystem (IPS) gemäß Artikel 113 Abs. 7 CRR. Den Veröffentlichungserfordernissen für das institutsbezogene Sicherungssystem im Sinne des Artikels 113 Abs. 7 (e) CRR wird durch die Veröffentlichung des Konzernabschlusses entsprochen, welcher alle Mitglieder des IPS umfasst.
Konsolidierte Eigenmittel
Die konsolidierten Eigenmittel gemäß CRR setzen sich aus dem Harten Kernkapital (Common Equity Tier 1, CET1), dem Zusätzlichen Kernkapital (Additional Tier 1, AT1) und dem Ergänzungskapital (Tier 2, T2) zusammen. Zur Ermittlung der Kapitalquoten werden die jeweiligen Kapitalkomponenten nach Berücksichtigung aller regulatorischen Abzüge und Filter dem Gesamtrisikobetrag gegenübergestellt.
Die veröffentlichten Eigenmittelbestandteile ohne Berücksichtigung der AT1 und T2-Kapitalinstrumente werden auch für die interne Kapitalsteuerung verwendet. Die Erste Group hat im Berichtsjahr die Eigenmittelanforderungen jederzeit erfüllt.
Neben den Mindestkapitalquoten sind auch Kapitalpuffer-Anforderungen einzuhalten, die im BWG und in der Kapitalpufferverordnung (KP-V) geregelt sind.
Zusätzlich zu den Mindesteigenmittelanforderungen und Kapitalpuffer-Anforderungen müssen Kreditinstitute nach Maßgabe des aufsichtsrechtlichen Überprüfungs- und Evaluierungsprozesses (SREP, Supervisory Review and Evaluation Process) Kapitalanforderungen erfüllen.Als Ergebnis des im Jahre 2021 durch die Europäische Zentralbank (EZB) durchgeführten SREP-Prozesses hat die Erste Group zum 31.12.2022 auf konsolidierter Ebene ein Säule 2-Erfordernis von 1,75% (Pillar 2 Requirement, P2R) zu erfüllen.
Darüber hinaus wurde im Rahmen des SREP Prozesses 2021 von der EZB eine Säule 2 Empfehlung (Pillar 2 Guidance, P2G) von 1,0% für die Erste Group festgelegt, die zur Gänze mit hartem Kernkapital (CET1) zu erfüllen ist.
1 Sowohl die CRD IV als auch CRR wurden seit Inkrafftreten im Jahr 2014 ergänzt, unter anderem durch die Richtlinie (EU) 2019/878 (CRD V) sowie die Verordnungen (EU) 2019/876 (CRR 2) und (EU) 2020/873 (CRR Quick Fix).
2 Umsetzung der CRDV erfolgte durch die BWG Novelle (BGBl I 2021/98) und ist mit 31.05.2021 in Kraft getreten.
102
Übersicht Mindestkapitalanforderungen und Kapitalpuffer
Dez 21
Dez 22
Säule 1
 
 
Mindestanforderung an das Harte Kernkapital
4,50%
4,50%
Mindestanforderung an das Kernkapital
6,00%
6,00%
Mindestanforderung an die Gesamteigenmittel
8,00%
8,00%
Kombinierte Pufferanforderung
4,68%
4,91%
Kapitalerhaltungspuffer
2,50%
2,50%
Antizyklischer Kapitalpuffer
0,18%
0,41%
Systemrisikopuffer
1,00%
1,00%
O-SII Kapitalpuffer
1,00%
1,00%
Mindestanforderung an das Harte Kernkapital (inkl. Puffer)
9,18%
9,41%
Mindestanforderung an das Kernkapital (inkl. Puffer)
10,68%
10,91%
Mindestanforderung an die Gesamteigenmittel (inkl. Puffer)
12,68%
12,91%
Säule 2
1,75%
1,75%
Mindestanforderung an das Harte Kernkapital
0,98%
0,98%
Mindestanforderung an das Kernkapital
1,31%
1,31%
Mindestanforderung an die Gesamteigenmittel
1,75%
1,75%
Gesamtkapitalanforderung an das Harte Kernkapital aus Säule 1 und Säule 2
10,16%
10,40%
Gesamtkapitalanforderung an das Kernkapital aus Säule 1 und Säule 2
11,99%
12,23%
Anforderung an das Gesamtkapital aus Säule 1 und Säule 2
14,43%
14,66%
103
Kapitalstruktur
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Aktuell
Final
Aktuell
Final
Hartes Kernkapital (CET1)
 
 
 
 
Als CET1 anrechenbare Kapitalinstrumente
2.337
2.337
2.337
2.337
Einbehaltene Gewinne
14.156
14.156
15.425
15.425
Kumuliertes sonstiges Ergebnis
-1.706
-1.706
-1.820
-1.820
Zum CET1 zählende Minderheitsbeteiligungen
5.219
5.219
5.866
5.866
Hartes Kernkapital (CET1) vor regulatorischen Anpassungen
20.006
20.006
21.808
21.808
Eigene Instrumente des CET1
-263
-263
-87
-87
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme
206
206
197
197
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichkeiten
207
207
23
23
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Gewinne und Verluste aus zum Zeitwert bilanzierten derivativen Verbindlichkeiten, die aus dem eigenen Kreditrisiko des Instituts resultieren
-4
-4
-21
-21
Wertanpassungen aufgrund der Anforderungen für eine vorsichtige Bewertung
-86
-86
-104
-104
Verbriefungspositionen mit einem Risikogewicht von 1.250%
-33
-33
-31
-31
Firmenwert
-550
-550
-556
-556
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
-392
-392
-386
-386
Von der künftigen Rentabilität abhängige, nicht aus temp. Differenzen resultierende, latente Steueransprüche, abzgl. der verbundenen Steuerschulden
-178
-178
-219
-219
CET1 Elemente oder Abzüge – Sonstige
-109
-109
-180
-180
Hartes Kernkapital (CET1)
18.804
18.804
20.443
20.443
Zusätzliches Kernkapital (AT1)
 
 
 
 
Als AT1 anrechenbare Kapitalinstrumente
2.236
2.236
2.236
2.236
Zum AT1 zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente
7
7
6
6
Zusätzliches Kernkapital (AT1) vor regulatorischen Anpassungen
2.243
2.243
2.243
2.243
Eigene Instrumente des AT1
-1
-1
-1
-1
Zusätzliches Kernkapital (AT1)
2.241
2.241
2.241
2.241
Kernkapital (Tier 1) = CET1 + AT1
21.045
21.045
22.684
22.684
Ergänzungskapital (T2)
 
 
 
 
Als T2 anrechenbare Kapitalinstrumente
3.065
3.065
2.782
2.782
Zum T2 zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente
173
173
195
195
Übergangsanpassungen aufgrund von unter Bestandsschutz stehenden Kapitalinstrumenten des T2
50
0
0
0
Anrechenbare, die erwarteten Verluste überschreitende Rückstellungen nach IRB-Ansatz (IRB-Überschuss)
522
522
575
575
Ergänzungskapital (T2 ) vor regulatorischen Anpassungen
3.811
3.760
3.552
3.552
Eigene Instrumente des T2
-47
-47
-51
-51
Ergänzungskapital (T2)
3.763
3.713
3.500
3.500
Gesamteigenmittel
24.808
24.758
26.184
26.184
Erforderliche Eigenmittel
10.196
10.372
11.343
11.514
Harte Kernkapitalquote
14,8%
14,5%
14,4%
14,2%
Kernkapitalquote
16,5%
16,2%
16,0%
15,8%
Eigenmittelquote
19,5%
19,1%
18,5%
18,2%
Unter der Spalte „Aktuell“ werden die Zahlen unter den aktuell gültigen CRR Bestimmungen mit Berücksichtigung von Einschleifregelungen ausgewiesen. Die Spalte „Final“ weist die Zahlen unter den CRR Bestimmungen nach Vollanwendung aus.
Die Position CET1 Elemente oder Abzüge Sonstiges, beinhaltet die unterjährige, nicht geprüfte Entwicklung der Risikovorsorgen (EU No 183/2014) und Abzüge bezüglich einer unzureichenden Deckung notleidender Risikopositionen (NPE Backstop) gem. Art. 36 Z 1 (m) CRR und Art. 47(c) CRR sowie den Ergänzungen zum EZB Leitfaden für notleidende Kredite.
Risikostruktur
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Gesamtrisiko (aktuell)
Erforderliche Eigenmittel(aktuell)
Gesamtrisiko (aktuell)
Erforderliche Eigenmittel(aktuell)
Gesamtrisikobetrag
127.448
10.196
141.793
11.343
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft
105.869
8.470
116.730
9.338
Standardansatz (SA)
18.869
1.510
20.945
1.676
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB)
86.994
6.959
95.780
7.662
Beiträge zum Ausfallfonds einer zentralen Gegenpartei
7
1
5
0
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko
0
0
11
1
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko
3.671
294
7.027
562
Bemessungsgrundlage für operationelle Risiken
14.786
1.183
14.831
1.187
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung
390
31
418
33
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge (inkl. Basel 1 Floor)
2.730
218
2.775
222
104
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Gesamtrisiko (final)
Erforderliche Eigenmittel(final)
Gesamtrisiko (final)
Erforderliche Eigenmittel(final)
Gesamtrisikobetrag
129.647
10.372
143.926
11.514
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft
108.068
8.645
118.863
9.509
Standardansatz (SA)
19.809
1.585
21.942
1.755
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB)
88.252
7.060
96.916
7.753
Beiträge zum Ausfallfonds einer zentralen Gegenpartei
7
1
5
0
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko
0
0
11
1
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko
3.671
294
7.027
562
Bemessungsgrundlage für operationelle Risiken
14.786
1.183
14.831
1.187
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung
390
31
418
33
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge (inkl. Basel 1 Floor)
2.730
218
2.775
222
Die Position Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge (inkl. Basel 1 Floor) beinhaltet einen RWA Aufschlag im Hinblick auf die Berechnung der risikogewichteten Aktiva für Kreditrisiko in der Banca Comercială Română (BCR) auf konsolidierter Ebene. Der Anstieg der risikogewichteten Aktiva ist als Vorwegnahme der erwarteten Auswirkungen der Differenz der risikogewichteten Aktiva im Hinblick auf die Behandlung der Aktiva der BCR im Standardansatz verglichen mit der Behandlung im IRB zu betrachten. Aus diesem Grund ist der RWA-Add-On befristet und ist mit der Genehmigung des IRB-Ansatzes in der BCR (erwartet im Jahr 2023) verbunden.
Weiters beinhaltet die Position noch einen RWA Aufschlag für die PD Methodologie welche mit der Implementierung einer Limitierung verknüpft ist.
34.Kreditrisiko: Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos
Kreditrisikostrategie
Im Jahr 2022 wurde die Aufmerksamkeit des Managements dem sich entwickelnden Russland-Ukraine-Krieg gewidmet, der eine ernsthafte Bedrohung für die europäische, aber auch die globale Wirtschaft darstellt. Die Erste Group ist nicht direkt betroffen, da sie keine operative Präsenz in der geopolitischen Region Russland oder der Ukraine hat und auch das direkte Engagement in diesen beiden Märkten unwesentlich ist. Dennoch wurde eine Reihe von Ad-hoc-Risikomanagementaktivitäten durchgeführt, um die indirekten Auswirkungen, die Kapitalposition und das Risikoprofil zu bewerten, aktiv zu steuern und zu mindern. Alle Stressszenarien, einschließlich „Keine Gaslieferung aus Russland“, hätten überschaubare Auswirkungen auf das Risikoprofil der Gruppe und würden alle Kapitalquoten über den Limits halten.
ESG Risikomanagement
Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG) waren auch im Jahr 2022 eine der wesentlichen Prioritäten.
Die Erste Gruppe integriert ESG-Faktoren in ihr Risikomanagement- und Industriestrategie Rahmenwerk. Zuerst wird die ESG-Faktor-Heatmap der Erste Group benutzt, um Segmente zu identifizieren (auf Basis der bestehenden Segmentierung), die ESG-Risikofaktoren ausgesetzt sein könnten bzw. um im Hinblick auf ESG-vulnerable Industrien festzustellen. Die Erste Group verwendet Industriestrategien und Kreditvergabestandards, um die Portfoliosteuerung im Hinblick auf ESG zu unterstützen. Beide bilden die Basis um zu entscheiden, welche Kunden und Transaktionen in das Gruppenportfolio passen.
Zweitens hat die Gruppe ein ESG-Risikorahmenwerk für die Beurteilung materieller ESG-Faktoren, verbundener Risiken und der Angemessenheit der Risikominderungsstrategien in Kredit- und Ratingprozessen eingeführt. Auf diese Weise berücksichtigt die Gruppe ESG-Risikokriterien bei Kreditentscheidungen.
Für Transaktionen mit großen Firmenkunden, für gewerbliche Immobilien und für den gewerblichen Wohnbau führt die Gruppe eine systematische ESG-Analyse mit einem internen, digitalen ESG-Beurteilungsfragebogen durch. Der Fragebogen ist ein zwingendes Erfordernis im Kredit- und Monitoringprozess. Auf Basis dieser Beurteilung kann die Gruppe entscheiden, wie sehr die ESG-Strategie eines Kunden mit der jeweiligen Industriestrategie der Gruppe übereinstimmt. Durch die Erstellung einer umfassenden ESG-Risikobeurteilung kann die Gruppe feststellen, wie sicher ESG-Faktoren einen positiven oder negativen Einfluss auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des Kunden haben. Der Fragebogen ermöglicht es der Gruppe, ESG-Risiken oder ESG-Chancen der Kunden zu identifizieren. Die Fragen decken verschiedene Dimensionen ab, wie Treibhausgasemissionen, Auswirkungen von Kohlepreisen auf die Rentabilität, übergangsbezogene Investitionsausgaben, Abfall, Wasserverbrauch, Biodiversität, Auswirkungen auf physische Risiken, Arbeitnehmer- und Menschenrechte sowie Governance-Themen, um nur einige zu nennen. Für Kunden, die als hohes ESG-Risiko identifiziert werden, wird eine eingehende Beurteilung vorgenommen, um die Art und den Schweregrad der Risiken zu verstehen, denen der Kunde ausgesetzt ist. Der Fragebogen ist integraler Bestandteil des Kreditantrags und wird mindestens einmal jährlich aktualisiert; er ermöglicht der Erste Group, das Geschäftsmodell des Kunden im Zusammenhang mit dem Übergang auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu verstehen.
 
Darüber hinaus werden ESG-relevante Daten für bestimmte Arten von Sicherheiten erhoben gemäß den in der Group Collateral Management Policy enthaltenen Definitionen für die Bewertung von Immobiliensicherheiten, die Dokumentation und die Berichterstattung. Umweltaspekte, die den Wert der Sicherheiten beeinflussen, müssen in die Immobilienbewertung einbezogen werden, was zu einem
105
höheren oder niedrigeren Bewertungsergebnis führen kann. Darüber hinaus müssen auch alle Risiken berücksichtigt werden, die sich aus sozialen (z.B. Standort und Transportmittel, Massenverstädterung als Indikatoren für eine leichte Erreichbarkeit für die Menschen) und Governance-Faktoren (wie Bestechung oder Gerichtsverfahren) ergeben. Für Gewerbeimmobilien beinhaltet der Fragebogen zusätzlich eine Bewertung des ökologischen Fußabdrucks des Gebäudes für die Erstellung eines internen „Technical Object Ratings“ sowie eine Bewertung der Nachhaltigkeit des Standortes anhand ESG-relevanter Kriterien.
Bezüglich der internen Modelle wurde 2022 ein entsprechendes Projekt zur Definition und Sammlung relevanter Risikofaktoren für alle Ratingsysteme gestartet, um die Berücksichtigung von Klima-Risiken in künftigen Modellentwicklungen sicherzustellen. Klima-Risiken werden in LGD-Modellen indirekt über den Sicherheitenwert reflektiert.
Durch ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) ist die Erste Group mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Zurzeit wird analysiert, wie diese Risiken bei der Bemessung des erwarteten Kreditverlustes integriert werden können. In der Risikomaterialitätsbeurteilung werden Klima- und umweltbezogene Risiken als mittel eingestuft. Diese Einschätzung ist auf die Analyse des Transitionsrisikos zurückzuführen, da ein kleiner Prozentsatz des Portfolios noch hohe Treibhausgasemissionen hat und daher im Falle eines ungeordneten Übergangsszenarios einem erhöhten Risiko ausgesetzt wäre. Ein ungeordneter Übergang wurde im Negativszenario für zukunftsbezogene Informationen berücksichtigt (siehe oben die Beschreibung des umfassenden Stresstestszenarios im Kapitel „Bemessung des erwarteten Kreditverlustes”). Darüber hinaus untersucht die Erste Group, ob Expertenschätzungen für ESG-Risiken (ESG-Overlays) in Zukunft notwendig sind. Zum 31. Dezember 2022 wurde eine Berücksichtigung in den zukunftsbezogenen Informationen für die Bemessung des erwarteten Kreditverlustes als ausreichend erachtet.
Von den in der Tabelle „Kreditrisikovolumen nach Branchen und Risikokategorien” dargestellten Industrien hat die Erste Group in einem ersten Schritt, als Teil der strategischen Initiative Net-Zero Banking Alliance, die Branchen „Immobilien“, „Private Haushalte“ (Hypotheken) und Teile des „Energiesektors“ (Energieproduktion und Wärmeproduktion) als wichtige Katalysatoren für die Festlegung interimistischer Emissionsziele für 2030 identifiziert. Im Jahr 2023 wird die Erste Group für weitere Branchen, in denen sie hohen Treibhausgasemissionen ausgesetzt ist (aufgrund der Höhe des Kreditengagements oder der Emissionsintensität), Emissionsziele definieren und damit die Eindämmung des sogenannten Transitionsrisikos im finanzierten Portfolio unterstützen.
Methoden des Kreditrisikomanagements
Kreditrisiken entstehen im klassischen Kredit- und Investmentgeschäft der Erste Group.
Operative Kreditentscheidungen werden von den für das Kreditrisikomanagement zuständigen Einheiten dezentral getroffen sowie auf Konzernebene von Corporate Risk Management.
Unter Einhaltung von EU-weiten und lokalen regulatorischen Erfordernissen berücksichtigt das Kreditrisikomanagement im Retail- und SME-Geschäft die strategische Ausrichtung der Erste Group und stellt Privatpersonen sowie Klein- und Mittelbetrieben innerhalb ihrer finanziellen Kapazitäten Kredite zur Verfügung.
Internes Ratingsystem
Die Erste Group regelt ihre Kreditrichtlinien und Kreditbewilligungsverfahren im Rahmen von Geschäfts- und Risikostrategien. Die Richtlinien werden regelmäßig mindestens einmal pro Jahr überprüft und gegebenenfalls angepasst. Sie decken unter Berücksichtigung der Art, des Umfangs und des Risikogehalts der betroffenen Transaktionen und Kreditnehmer:innen das gesamte Kreditvergabegeschäft ab. Bei der Kreditbewilligung werden individuelle Informationen wie die Bonität der Kund:in, die Kreditart, die Besicherung, die vertragliche Gestaltung und sonstige risikomindernde Faktoren berücksichtigt.
Das Kreditausfallrisiko wird in der Erste Group auf Grundlage der Ausfallwahrscheinlichkeit der Kund:innen beurteilt. Die Erste Group vergibt für jedes Kreditengagement und im Rahmen jeder Kreditentscheidung ein Rating als spezifisches Maß für das Kreditausfallrisiko (internes Rating). Das interne Rating aller Kund:innen wird anlassbezogen, jedoch mindestens einmal im Jahr, aktualisiert (jährliche Ratingüberprüfung). Bei Kund:innen in Workout geschieht dies in entsprechend kürzeren zeitlichen Abständen.
Hauptzweck der internen Ratings ist deren Verwendung im Entscheidungsprozess für Kreditvergaben und die Festlegung von Kreditbedingungen. Daneben werden durch die internen Ratings auch das erforderliche Kompetenzniveau innerhalb der Erste Group sowie die Überwachungsverfahren für bestehende Forderungen bestimmt. Auf quantitativer Ebene beeinflussen die internen Ratings die erforderlichen Risikokosten, die Wertberichtigungen und gegebenenfalls die risikogewichteten Aktiva nach Säule 1 und 2.
Für Gruppengesellschaften, die den auf internen Ratings basierenden (IRB) Ansatz verwenden, sind interne Ratings eine wesentliche Eingangsgröße zur Ermittlung der risikogewichteten Aktiva. Sie werden ebenfalls in der gruppenweiten Berechnung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses nach Säule 2 verwendet. Dafür wird im Rahmen des Kalibrierungsprozesses für die Portfolien jeder Risikoklasse eine Ausfallwahrscheinlichkeit zugewiesen. Die Kalibrierung erfolgt individuell für jedes Ratingverfahren und jedes regionale Portfolio. Ausfallwahrscheinlichkeiten stellen eine 1-Jahres-Ausfallwahrscheinlichkeit basierend auf langfristigen durchschnittlichen Ausfallraten dar. Zudem schlägt die Bank den berechneten Ausfallwahrscheinlichkeiten Sicherheitsmargen zu.
106
In interne Ratings fließen sämtliche verfügbaren und für die Beurteilung des Kreditausfallrisikos wesentlichen Informationen ein. Im Falle von nicht dem Retailbereich zurechenbaren Kreditnehmer:innen berücksichtigen die internen Ratings die Finanzkraft der Kund:in, die Möglichkeit externer Unterstützung, Flexibilität in der Unternehmensfinanzierung, allgemeine Unternehmensdaten und gegebenenfalls historische Bonitätsdaten aus externen Quellen. Im Falle von Retail-Kund:innen basieren interne Ratings im Wesentlichen auf Daten über das Zahlungsverhalten gegenüber der Bank (soweit verfügbar) und gegebenenfalls Finanzinformationen von Kreditauskunfteien, und sie berücksichtigen auch Informationen, die durch die jeweilige Kund:in zur Verfügung gestellt werden, sowie allgemeine demografische Daten. Obergrenzen für das Rating kommen auf Grundlage des Sitzlandes (für grenzüberschreitende Finanzierungen) und der Zugehörigkeit zu einer Gruppe wirtschaftlich verbundener Unternehmen zur Anwendung.
Die verwendeten internen Ratingmodelle und Risikoparameter werden von bankinternen Teams von Spezialist:innen in Zusammenarbeit mit Risikomanager:innen entwickelt bzw. laufend weiterentwickelt. Alle Säule 1- und 2- sowie IFRS9-Modelle sind Gegenstand einer jährlichen Überprüfung ihrer Schätzungen, die die Einbeziehung der aktuellsten Daten in die Schätzung der Risikoparameter beinhaltet, sowie auch einer regulären kompletten Modellprüfung. Diese Modellentwicklung folgt hinsichtlich Methodik und Dokumentation konzernweit einheitlichen Standards und basiert auf den relevanten Daten des jeweiligen Marktes. Dadurch ist die Verfügbarkeit von Ratingmodellen mit möglichst hoher Prognosekraft und Fähigkeit zur Risikodifferenzierung in allen Kernländern gewährleistet.
Die zentrale Abteilung Model Validation ist verantwortlich für die Definition der Validierungsmethoden und -standards, die für alle Kreditrisikomodelle innerhalb der Erste Group angewandt werden, als auch für die Durchführung der Validierungsaktivitäten innerhalb der Erste Group. Alle Säule-1-, wesentlichen Säule-2- und IFRS9-Modelle unterliegen einer jährlichen Validierung, während für nicht-materielle Modelle ein regelmäßiger Validierungszyklus implementiert wird. Von Validierungsseite werden dabei qualitative als auch quantitative Methoden angewandt, um die konzeptionelle Richtigkeit, die quantitative Modellgüte und die Modellverwendung, zu testen. Die Validierungsresultate werden in den entsprechenden Modellgremien abgenommen und im Falle von IRB-Modellen anschließend den Aussichts-behörden übermittelt. Neben der Validierung erfolgt eine regelmäßige Überwachung der Leistungsfähigkeit der IRB-Ratingmodelle, unter anderem anhand der Veränderungen in der Zahl der neuen Ausfälle und frühen Phasen des Zahlungsverzugs.
Genehmigungen aller neuen Modelle, Modelländerungen, Änderungen an Risikoparametern innerhalb der Gruppe, Änderungen der gruppenweiten methodologischen Standards und anderer modellbezogener Aspekte werden nach dem doppelten Genehmigungsverfahren innerhalb der Gruppe erteilt. Die entsprechenden Strukturen der Holding und der lokalen Modellausschüsse spiegeln gemeinsame Verantwortlichkeiten für Entscheidungen über die Säule 1 IRB- und Säule 2-Kreditrisikomodelle sowie über die Methoden betreffend IFRS9-Parameter wider. Verantwortlichkeiten werden je nach Modellumfang zugewiesen (gruppenweite oder lokal entwickelte Modelle). In diesem Zusammenhang sind die Gremien Strategic Risk Executive Committee und Strategic Risk Management Committee eingerichtet.
Die letztendliche Verantwortung für alle Modelle, die innerhalb der Gruppe (auf konsolidierter Ebene) verwendet werden, liegt beim Group CRO. Alle Modellsteuerungs-, Entwicklungs-, Validierungs-, Datenmanagement- und Modellüberwachungsaktivitäten werden durch den Bereich Credit Risk Methods koordiniert.
Klassifizierung des Kreditrisikos
Zum Zweck des Berichtswesens bezüglich der Kreditqualität werden die Kunden der Erste Group in folgende vier Risikokategorien zusammengefasst.
Niedriges Risiko. Typische regionale Kund:innen mit stabiler, langjähriger Beziehung zur Erste Group oder große, international renommierte Kund:innen. Sehr gute bis zufriedenstellende Finanzlage; geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von finanziellen Schwierigkeiten im Vergleich zum jeweiligen Markt, in dem die Kund:innen tätig sind. Retail-Kund:innen mit einer langjährigen Geschäftsbeziehung zur Bank oder Kund:innen, die eine breite Produktpalette nutzen. Gegenwärtig oder in den letzten zwölf Monaten keine relevanten Zahlungsrückstände. Neugeschäft wird in der Regel mit Kunden dieser Risikokategorie getätigt.
Anmerkungsbedürftig. Potenziell labile Nicht-Retail-Kund:innen, die in der Vergangenheit eventuell bereits Zahlungsrückstände/-ausfälle hatten oder mittelfristig Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Schulden haben könnten. Retail-Kund:innen mit eventuellen Zahlungsproblemen in der Vergangenheit, die zu einer frühzeitigen Mahnung führten. Diese Kund:innen zeigten in letzter Zeit meist ein gutes Zahlungsverhalten.
Erhöhtes Risiko. Die Kreditnehmer:in ist kurzfristig anfällig gegenüber negativen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und weist eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit auf. In einigen Fällen stehen Umstrukturierungsmaßnahmen bevor oder wurden bereits durchgeführt. Derartige Forderungen werden in der Regel in spezialisierten Risikomanagementabteilungen behandelt.
Notleidend (non-performing). Mindestens eines der Ausfallkriterien nach Artikel 178 CRR trifft auf die Kreditnehmer:in zu, unter anderem: volle Rückzahlung unwahrscheinlich; Zinsen oder Kapitalrückzahlungen einer wesentlichen Forderung mehr als 90 Tage überfällig; Umschuldung mit Verlust für Kreditgeber; Realisierung eines Verlustes oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Die Erste Group wendet für alle Kundensegmente, einschließlich Retail-Kund:innen, die Kundensicht an; wenn eine Kund:in bei einem Geschäft ausfällt, dann gelten auch die Transaktionen, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist, als notleidend. Alle notleidenden Forderungen werden auch als ausgefallen betrachtet.
107
Die Erheblichkeitsschwelle für die Ermittlung von 90 Tage überfälligen Forderungen wird für bilanzielle Risikopositionen auf Kundenebene angewendet und täglich mit der gruppenweit definierten Erheblichkeitsschwelle verglichen (außer die lokale Aufsichtsbehörde schreibt andere Schwellenwerte vor):
_ für Retail-Kund:innen besteht ein absoluter Schwellenwert von EUR 100,- und ein relativer Schwellenwert von 1%;
_ für Nicht-Retail-Kund:innen besteht ein absoluter Schwellenwert von EUR 500,- und ein relativer Schwellenwert von 1%.
 
Auf Basis der Kalibrierung von internen Ausfallwahrscheinlichkeiten (probabilities of default, PDs) für aufsichtsrechtliche Zwecke auf die Ausfallraten, die von Ratingagenturen publiziert werden, wird das entsprechende externe Kundenrating für die Zuordnung zu Risikokategorien verwendet. Für die Ratings von Ratingagenturen kommen durchschnittliche einjährige Ausfallraten aus langfristigen Zeitreihen zur Anwendung.
Im Jahr 2022 wurde die Methode für die Zuordnung der externen Kundenratings zu den internen PDs überprüft. Die wichtigsten Anpassungen waren die Aktualisierung der Ein-Jahres-Ausfallraten für die Ratings der Ratingagenturen und die Neudefinition der internen PD-Zuordnung für die verschiedenen Ratingverfahren, was zu einer stabileren Verteilung des Kreditrisikovolumens auf die Risikokategorien im Zeitverlauf führte. Verglichen mit der Methode, die für die Zuordnung von Kreditrisikopositionen zu Risikokategorien bis 2021 im Einsatz war, führt die angepasste Methodologie zu einer Erhöhung des Portfolioanteils der Kategorie „niedriges Risiko“ um 2,6 Prozentpunkte per 31. Dezember 2021. Die Kategorien „erhöhtes Risiko“ und „anmerkungsbedürftig“ reduzieren sich um 2,2 bzw. 0,4 Prozentpunkte. Auf die Risikokategorie „notleidend“ hat sich die Methodenänderung nicht ausgewirkt.
Überprüfung und Überwachung des Kreditrisikos
Retail Risk Management sowie Credit Risk Portfolio in Zusammenarbeit mit Corporate Risk Management führen regelmäßig Überprüfungen der Kreditportfolios in allen Tochtergesellschaften durch, um eine angemessene Qualität der Kreditportfolien sicherzustellen und die Einhaltung der Prinzipien und Parameter, welche in den Kreditrisiko-Richtlinien der Erste Group formuliert sind, zu überprüfen.
Alle Kreditlimits und die innerhalb der Limits verbuchten Geschäfte werden mindestens einmal pro Jahr überprüft. Kundenbezogene Kreditrisikolimits werden täglich durch das interne Limitmanagementsystem überwacht und im Fall von Limitüberschreitungen erforderliche Maßnahmen eingeleitet.
Zur vorausschauenden Erkennung von negativen Entwicklungen ist ein standardisiertes Frühwarnsystem gruppenweit implementiert. Die Frühwarnindikatoren werden auf Gruppenebene für Unternehmen durch Credit Risk Portfolio und in den Tochtergesellschaften durch die lokalen Einheiten des Corporate Risiko-, Retail-Risiko- und Forderungsmanagements für die jeweiligen Segmente überwacht. Wenn Frühwarnsignale festgestellt und validiert werden, erfolgt die Überprüfung des gesamten Kundenobligos und der Kreditwürdigkeit. Falls erforderlich werden adäquate Maßnahmen zur Risikominderung eingeleitet. Im Rahmen von regelmäßigen Watchlist-Gesprächen werden Kund:innen mit schlechter Bonität überwacht und Vorsorgemaßnahmen diskutiert. Die Überwachung und Bonitätsüberprüfung von kleineren Unternehmen und von Retail-Kund:innen basiert auf einem automatisierten Frühwarnsystem. Im Retail-Risikomanagement stellen unter anderem eine Qualitätsverschlechterung bei Neuengagements oder eine abnehmende Effektivität bei der Eintreibung von Forderungen Anzeichen für mögliche ungünstige Portfolioentwicklungen dar und erfordern angemessene Gegenmaßnahmen. Zusätzlich wird die Überwachung für jene Kund:innen durchgeführt, bei denen Frühwarnsignale festgestellt wurden, auch wenn sie noch ihren vertraglichen Rückzahlungsverpflichtungen nachkommen. Negative Entwicklungen der notleidenden Kredite und der Kredite mit erhöhtem Risiko werden überwacht, besprochen und berichtet. Im Fall von weiteren negativen Entwicklungen werden die Kund:innen durch auf Workout spezialisierte Einheiten betreut, um potenzielle Verluste zu minimieren.
35.Kreditrisikovolumen
Das Kreditrisikovolumen entspricht der Summe der folgenden Bilanzposten:
_Kassenbestand und Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten;
_Finanzinstrumente (Derivate und Schuldinstrumente) - Held for Trading (HfT);
_Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene Schuldinstrumente (FVPL);
_Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Schuldinstrumente (FVOCI);
_Schuldinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), ausgenommen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen;
_Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen (zu Offenlegungszwecken sind Kundenverträge in den tabellarischen Zusammenstellungen unten ebenfalls in dieser Kategorie enthalten);
_Forderungen aus Finanzierungsleasing;
_Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen;
_Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten;
_Außerbilanzielle Risikopositionen (im Wesentlichen Finanzgarantien und nicht ausgenutzte Kreditrahmen).
Das Kreditrisikovolumen entspricht dem Bruttobuchwert (bzw. Nominalwert bei außerbilanziellen Posten) ohne Berücksichtigung von:
_Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte; 
108
_Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien;
_Rückstellungen für andere Zusagen;
_Sicherheiten (inkl. Risikoübertragung auf Garanten);
_Nettingeffekte;
_sonstigen Maßnahmen zur Kreditverbesserung;
_sonstigen Kreditrisiko mindernden Transaktionen.
Das Kreditrisikovolumen der Erste Group erhöhte sich um 11,8% oder EUR 36.727 Mio von EUR 312.439 Mio zum 31. Dezember 2021 auf EUR 349.166 Mio zum 31. Dezember 2022.
109
Überleitung vom Bruttobuchwert zum Nettobuchwert bei den einzelnen Positionen des Kreditrisikovolumens
in EUR Mio
Kreditrisikovolumen
Wertberichtigungen
Anpassungen
Netto-Buchwert
Dez 22
 
 
 
 
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten
723
-1
0
722
Finanzinstrumente HfT
7.695
0
0
7.695
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL
2.389
0
0
2.389
Schuldverschreibungen
1.549
0
0
1.549
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
0
0
0
0
Kredite und Darlehen an Kunden
839
0
0
839
Schuldinstrumente FVOCI
9.929
-24
-444
9.460
Schuldverschreibungen
9.929
-24
-444
9.460
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
0
0
0
0
Kredite und Darlehen an Kunden
0
0
0
0
Schuldinstrumente AC
257.217
-3.857
0
253.360
Schuldverschreibungen
40.633
-22
0
40.612
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
18.441
-6
0
18.435
Kredite und Darlehen an Kunden
198.143
-3.830
0
194.313
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.469
-65
0
2.404
Forderungen aus Finanzierungsleasing
4.639
-86
0
4.553
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen
154
-4
0
150
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten
159
0
0
159
Außerbilanzielle Risikopositionen
63.792
-534
0
-
Finanzgarantien
7.643
-177
0
-
Kreditzusagen
48.434
-292
0
-
Andere Zusagen
7.716
-65
0
-
Gesamt
349.166
-4.572
-444
280.892
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten
1.033
-1
0
1.033
Finanzinstrumente HfT
6.389
0
0
6.389
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL
2.793
0
0
2.793
Schuldverschreibungen
1.975
0
0
1.975
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
10
0
0
10
Kredite und Darlehen an Kunden
808
0
0
808
Schuldinstrumente FVOCI
8.655
-23
94
8.749
Schuldverschreibungen
8.655
-23
94
8.749
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
0
0
0
0
Kredite und Darlehen an Kunden
0
0
0
0
Schuldinstrumente AC
233.402
-3.761
0
229.641
Schuldverschreibungen
35.565
-15
0
35.551
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
20.998
-6
0
20.991
Kredite und Darlehen an Kunden
176.839
-3.740
0
173.099
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.239
-87
0
2.152
Forderungen aus Finanzierungsleasing
4.319
-111
0
4.209
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen
0
0
0
0
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten
79
0
0
79
Außerbilanzielle Risikopositionen
53.529
-544
0
-
Finanzgarantien
6.796
-180
0
-
Kreditzusagen
40.593
-284
0
-
Andere Zusagen
6.141
-80
0
-
Gesamt
312.439
-4.527
94
255.044
Wertberichtigungen beinhalten Wertberichtigungen für Schuldinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind (inkl. Forderungen aus Finanzierungsleasing und aus Lieferungen und Leistungen), sowie Wertberichtigungen und Rückstellungen für außerbilanzielle Risikopositionen. Anpassungen beziehen sich auf Fair Value Änderungen des Nettobuchwerts von Schuldinstrumente, die erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden. Zur Angleichung an die Darstellung im Rechnungswesen enthalten die Anpassungen ab der aktuellen Berichtsperiode keine Wertberichtigungen.
110
Aufgliederung des Kreditrisikovolumens
Auf den nachfolgenden Seiten wird das Kreditrisikovolumen aufgegliedert nach unterschiedlichen Segmentierungskriterien dargestellt.
Kreditrisikovolumen nach Branchen und Risikokategorien
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Rohstoffe
9.808
3.103
691
279
13.881
Energie
12.869
1.802
191
49
14.912
Bau & Baustoffe
11.481
3.681
637
311
16.111
Automobil
5.836
1.316
228
335
7.715
Zyklische Konsumgüter
6.189
2.465
353
307
9.314
Nicht-zyklische Konsumgüter
7.618
1.780
388
161
9.947
Maschinenbau
4.688
1.019
324
157
6.188
Transport
4.656
2.352
273
113
7.394
TMT; Telekommunikation, Medien und Technologie
6.104
970
249
165
7.487
Gesundheit und Dienstleistungen
8.662
1.831
407
224
11.123
Hotels und Freizeit
6.614
2.019
429
425
9.487
Immobilien
36.434
5.459
844
471
43.208
Öffentlicher Sektor
66.263
602
119
10
66.994
Finanzinstitutionen
26.373
1.274
390
36
28.074
Haushalte
85.577
6.955
3.004
1.456
96.992
Sonstige
251
39
44
5
339
Gesamt
299.423
36.667
8.570
4.505
349.166
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Rohstoffe
9.129
2.056
435
333
11.953
Energie
7.700
988
111
89
8.888
Bau & Baustoffe
10.481
1.889
373
364
13.106
Automobil
5.043
650
149
295
6.136
Zyklische Konsumgüter
5.389
1.156
264
304
7.113
Nicht-zyklische Konsumgüter
7.161
1.068
286
186
8.701
Maschinenbau
4.174
772
135
131
5.212
Transport
4.104
1.538
245
184
6.071
TMT; Telekommunikation, Medien und Technologie
4.779
710
82
90
5.661
Gesundheit und Dienstleistungen
7.895
1.572
248
169
9.884
Hotels und Freizeit
5.919
2.464
520
472
9.375
Immobilien
31.940
6.172
906
425
39.443
Öffentlicher Sektor
64.103
735
194
0
65.032
Finanzinstitutionen
20.652
1.156
141
31
21.980
Haushalte
84.829
4.808
2.046
1.552
93.234
Sonstige
534
47
64
3
648
Gesamt
273.833
27.781
6.199
4.626
312.439
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 21
 
 
 
 
 
Land- und Forstwirtschaft
2.317
944
221
134
3.616
Bergbau
644
75
10
21
750
Herstellung von Waren
17.211
2.763
644
687
21.306
Energie- und Wasserversorgung
4.525
850
96
48
5.519
Bauwesen
10.455
2.780
316
306
13.856
Erschließung von Grundstücken
5.356
1.218
60
79
6.713
Handel
12.550
2.628
479
456
16.112
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
6.880
1.473
299
182
8.834
Beherbergung und Gastronomie
3.341
1.673
404
332
5.750
Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen
39.654
1.406
168
87
41.316
Holdinggesellschaften
3.911
433
66
42
4.452
Grundstücks- und Wohnungswesen
29.170
5.277
880
347
35.674
Dienstleistungen
13.962
1.904
362
418
16.646
Öffentliche Verwaltung
47.115
621
173
1
47.909
Unterricht, Gesundheit und Kunst
3.108
629
105
61
3.903
Haushalte
82.492
4.725
1.974
1.546
90.736
Sonstige(s)
410
34
67
0
511
Gesamt
273.833
27.781
6.199
4.626
312.439
111
Anstelle der früher präsentierten aufsichtsrechtlichen Segmentierung wird die Branchensegmentierung des Portfolios ab dem ersten Quartal 2022 auf Basis der internen Segmentierung dargestellt, da diese die für die interne Steuerung des Portfolios verwendete Sichtweise genauer abbildet. Zu Vergleichszwecken wird oben für den 31. Dezember 2021 sowohl die regulatorische als auch die interne Branchensegmentierung gezeigt. Die bedeutendsten Unterschiede zwischen der aufsichtsrechtlichen und der internen Branchensegmentierung beziehen sich auf die Segmentierung von Dienstleistungen, Finanzinstituten und Haushalten. Das aufsichtsrechtliche Branchensegment Dienstleistungen wird intern entsprechend der Haupttätigkeit der Gegenpartei den Bereichen Gesundheitswesen & sonstige Dienstleistungen, Hotels & Freizeitwirtschaft sowie Zyklische Konsumgüter zugeordnet. Aus dem Segment Finanz- und Versicherungsdienstleistungen werden die Zentral-bankgeschäfte dem Segment Öffentliche Hand zugeordnet, während Wohnungseigentümergemeinschaften unter Private Haushalte und nicht unter Grundstücks- und Wohnungswesen (wie in der aufsichtsrechtlichen Segmentierung) erfasst werden.
Der Großteil des Kreditrisikovolumens entfiel am 31. Dezember 2022 mit 85,8% auf die Risikokategorie niedriges Risiko, während der Anteil der Kategorie anmerkungsbedürftig 10,5% betrug. Das Kreditrisikovolumen mit erhöhtem Risiko belief sich auf 2,5% des Gesamtbetrages, und der Anteil des notleidenden Kreditrisikovolumens lag bei 1,3%.
Nach Branchen und Finanzinstrumenten entfallen die höchsten Beträge auf Kredite und Darlehen an Haushalte (EUR 84.825 Mio oder 24,3% des gesamten Kreditrisikovolumens), gefolgt von Krediten und Darlehen an Kunden im Grundstücks- und Wohnungswesen (EUR 37.007 Mio oder 10,6%) und von Schuldverschreibungen im Industriezweig Öffentliche Verwaltung (EUR 30.814 Mio oder 8,8%).
Kreditrisikovolumen nach Regionen und Risikokategorien
Die Darstellung des Kreditrisikovolumens nach Ländern und Regionen erfolgt nach dem Risikoland von Schuldner:innen und Kontrahent:innen und umfasst auch Kreditnehmer:innen mit Sitz in einem anderen Land, wenn das wirtschaftliche Risiko im jeweiligen Risikoland besteht. Die Verteilung nach Regionen unterscheidet sich daher von der Zusammensetzung des Kreditrisikos nach geografischen Geschäftssegmenten der Erste Group.
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Kernmärkte
254.254
33.625
7.531
3.968
299.379
Österreich
119.508
12.861
2.599
1.994
136.962
Tschechien
66.699
6.641
1.304
762
75.406
Slowakei
23.572
4.640
1.514
308
30.034
Rumänien
19.615
3.041
579
348
23.582
Ungarn
12.276
2.417
973
181
15.847
Kroatien
9.146
3.398
462
325
13.332
Serbien
3.439
627
100
51
4.217
Sonstige EU
26.629
1.471
548
349
28.997
Sonstige Industrieländer
13.023
215
131
41
13.409
Emerging Markets
5.517
1.357
360
147
7.382
Südosteuropa/GUS
3.158
1.015
243
119
4.537
Asien
1.918
87
21
17
2.043
Lateinamerika
137
58
3
9
207
Naher Osten/Afrika
304
196
93
2
595
Gesamt
299.423
36.667
8.570
4.505
349.166
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Kernmärkte
238.499
24.809
5.538
4.049
272.894
Österreich
112.060
11.775
1.674
1.866
127.375
Tschechien
62.361
4.528
1.131
736
68.756
Slowakei
22.793
1.721
1.085
308
25.906
Rumänien
18.097
1.846
334
428
20.705
Ungarn
12.972
1.272
617
204
15.065
Kroatien
7.180
3.268
600
466
11.514
Serbien
3.035
400
97
41
3.574
Sonstige EU
22.884
1.444
305
329
24.962
Sonstige Industrieländer
6.973
394
42
68
7.477
Emerging Markets
5.477
1.134
314
180
7.105
Südosteuropa/GUS
3.021
806
186
139
4.152
Asien
1.999
97
30
29
2.155
Lateinamerika
158
15
5
11
189
Naher Osten/Afrika
299
215
93
2
609
Gesamt
273.833
27.781
6.199
4.626
312.439
Während das Kreditrisikovolumen in Österreich ein Wachstum um EUR 9.586 Mio oder 7,5% verzeichnete, stieg es in den CEE-Kernmärkten um EUR 16.898 Mio oder 11,6%. In den anderen EU-Mitgliedsstaaten (EU 27 ohne Kernmärkte) stieg das Kreditrisikovolumen um EUR 4.034 Mio oder 16,2%. Einen Zuwachs verzeichneten auch die sonstigen Industrieländer (EUR +5.932 Mio oder 79,3%) und die Schwellenländer (+276 Mio oder 3,9%). Auf die Kernmärkte der Erste Group und andere Mitgliedstaaten der EU
112
entfielen am 31. Dezember 2022 insgesamt 94,0% (2021: 95,3%) des Kreditrisikovolumens. Mit 2,1% (2021: 2,3%) war der Anteil von Emerging Markets nach wie vor von untergeordneter Bedeutung.
113
Kreditrisikovolumen nach Berichtssegmenten und Risikokategorien
Die Berichterstattung über Geschäftssegmente der Erste Group richtet sich nach der internen Führungs- und Steuerungsstruktur und erfolgt auf Grundlage einer geografischen Segmentierung. Um umfassendere Informationen zu bieten, umfasst die Segmentberichterstattung auch Business Segmente.
Kreditrisikovolumen nach geografischen Geschäftssegmenten und Risikokategorien
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Österreich
160.368
15.346
3.442
2.490
181.647
EBOe & Töchter
44.860
4.991
1.111
624
51.585
Sparkassen
67.138
9.036
1.806
1.380
79.360
Österreich sonst
48.370
1.319
526
486
50.702
CEE
127.463
21.286
5.128
1.997
155.874
Tschechien
67.470
6.927
1.402
798
76.597
Slowakei
20.409
4.622
1.576
299
26.906
Rumänien
17.674
3.083
577
356
21.690
Ungarn
9.483
2.353
968
178
12.982
Kroatien
9.567
3.696
513
317
14.092
Serbien
2.860
606
91
50
3.607
Sonstige(s)
11.592
35
1
17
11.645
Gesamt
299.423
36.667
8.570
4.505
349.166
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Österreich
145.492
14.367
2.142
2.426
164.428
EBOe & Töchter
44.404
3.646
558
602
49.210
Sparkassen
63.498
9.009
1.215
1.387
75.109
Österreich sonst
37.589
1.712
370
438
40.109
CEE
120.294
13.369
4.056
2.183
139.901
Tschechien
64.315
4.884
1.230
767
71.197
Slowakei
19.538
1.607
1.097
297
22.539
Rumänien
16.352
1.729
334
458
18.872
Ungarn
10.287
1.139
612
200
12.238
Kroatien
7.402
3.627
687
421
12.139
Serbien
2.399
382
96
40
2.917
Sonstige(s)
8.048
45
0
17
8.110
Gesamt
273.833
27.781
6.199
4.626
312.439
Kreditrisikovolumen nach Business Segmenten und Risikokategorien
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Privatkunden
65.536
10.167
3.280
1.381
80.364
Firmenkunden
92.938
16.584
3.131
1.694
114.347
Kapitalmarkt
18.785
533
193
0
19.511
BSM & LCC
54.899
318
160
32
55.409
Sparkassen
67.138
9.036
1.806
1.380
79.360
GCC
127
30
1
17
175
Gesamt
299.423
36.667
8.570
4.505
349.166
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Privatkunden
67.049
5.674
2.458
1.507
76.689
Firmenkunden
75.274
12.318
2.359
1.693
91.644
Kapitalmarkt
18.398
392
23
2
18.815
BSM & LCC
49.356
359
144
19
49.878
Sparkassen
63.498
9.009
1.215
1.387
75.109
GCC
258
29
0
17
304
Gesamt
273.833
27.781
6.199
4.626
312.439
114
36.Verwendung von Sicherheiten
Anerkennung von Sicherheiten
Collateral Management ist in die Abteilung Underwriting Processes des Bereichs Credit Risk Portfolio integriert. Mit der „Group Collateral Management Policy Part 1 Credit Collateral“ werden unter anderem gruppenweit einheitliche Bewertungsstandards für Kreditsicherheiten festgelegt. Damit ist sichergestellt, dass der Kreditentscheidungsprozess hinsichtlich der angesetzten Sicherheitenwerte standardisiert ist.
Alle innerhalb der Gruppe zugelassenen Sicherheiten sind im Group Collateral Catalogue dargestellt. Die lokal zugelassenen Sicherheiten werden von der jeweiligen Bank unter Berücksichtigung der anwendbaren nationalen Rechtsvorschriften definiert. Die Sicherheitenbewertung und -wiederbewertung erfolgt nach im Group Collateral Catalogue vorgegebenen Grundsätzen, unterschieden nach Sicherheitenart und auf Basis von internen Arbeitsanweisungen, die sich an den aufsichtsrechtlichen Vorschriften orientieren. Ob eine Sicherheitenart oder definierte einzelne Sicherheiten zur Kreditrisikominderung für die regulatorische Eigenmittelberechnung anerkannt werden kann, obliegt, nach Prüfung, ob die jeweiligen regulatorischen Anforderungen erfüllt sind, der Entscheidung von Enterprise wide Risk Management. Das operative Risikomanagement überwacht die Einhaltung der zur Klassifizierung der anerkennungsfähigen Sicherheiten in die vorgesehenen Kategorien vorgegebenen Prozesse.
Hauptarten von Kreditsicherheiten
Zumeist werden folgende Sicherheiten akzeptiert:
_Immobilien: sowohl Wohnimmobilien als auch gewerblich genutzte Immobilien;
_Finanzielle Sicherheiten: Wertpapiere und Kontoguthaben sowie Lebensversicherungen;
_Garantien: ausgestellt von Staaten, der öffentlichen Hand, von Finanzinstituten, Gesellschaften und natürlichen Personen. Alle Garantiegeber:innen müssen eine Mindestbonität aufweisen, die jährlich überwacht wird;
_Mobilien: Betriebseinrichtungen, Waren, Maschinen und Fahrzeuge;
_Forderungen und Rechte: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Bestandsrechte, Anteilsrechte an Gesellschaften.
Bewertung und Verwaltung von Sicherheiten
Die Sicherheitenbewertung erfolgt auf Basis aktueller Marktwerte unter Berücksichtigung eines in angemessener Zeit zu erzielenden Verwertungserlöses. Die Bewertungsverfahren sind vorgegeben und deren technische Anwendung erfolgt EDV-unterstützt durch Collateral Management für die Gruppe und entsprechend befugte Mitarbeiter:innen in den jeweiligen Ländern. Die Obergrenze der angerechneten Sicherheiten entspricht dem Betrag des besicherten Geschäftes.
Die Bewertung von Immobilien darf nur durch vom Kreditentscheidungsprozess unabhängigen fachkundigen Bewerter:innen nach internationalen, europäischen oder nationalen Standards erfolgen, wobei den Bewerter:innen die anzuwendenden Bewertungsverfahren vorgeschrieben sind. Die Auswahl der Bewerter:innen erfolgt nach intern festgelegten Kriterien hinsichtlich deren Qualifikation und Unabhängigkeit. Eine Bewerter:in kann eine Immobilie nur zwei Mal aufeinanderfolgend bewerten, dann muss die Bewertung durch eine andere Bewerter:in erfolgen. Zur Qualitätssicherung werden die Immobilienbewerter:innen und Bewertungen laufend überprüft.
In der Immobilienbewertung sind auch die Energieeffizienz der Objekte, Umwelteinflüsse, die von der Immobilie ausgehen, sowie allfällige klimabedingte physische Risiken (wie z.B. Hochwasser, Sturm, Erdrutsch), die die Immobilie bedrohen könnten, zu beurteilen. Informationen zu Energieeffizienz und Treibhausgasemissionen der Sicherheitenobjekte werden zu Dokumentations- und Berichtszwecken systematisch gesammelt und aufbewahrt.
Die für die Bewertung herangezogenen Ansätze und Abschläge beruhen auf den in der Vergangenheit gewonnenen Erfahrungen der Kreditrestrukturierungsabteilungen sowie den Ergebnissen aus der Erlösdatensammlung aus der Verwertung der Sicherheiten. Die Bewertungssätze werden regelmäßig zumindest jährlich an die Verwertungserlöse unter Berücksichtigung absehbarer Szenarien (wie zu erwartender Immobilienpreisentwicklung aufgrund von Elementarereignissen) angepasst.
Die Wiederbewertung der Sicherheiten erfolgt periodisch und ist so weit wie möglich automatisiert. Bei externen Datenquellen wird auf entsprechende Schnittstellen zurückgegriffen. Die Maximalfristen für die Wiederbewertung einzelner Sicherheiten sind vorgeschrieben und deren Einhaltung wird durch das Risikomanagement systemunterstützt überwacht. Unabhängig von der periodisch durchzuführenden Wiederbewertung hat diese auch dann zu erfolgen, wenn Informationen vorliegen, die die Reduktion des Sicherheitenwertes indizieren oder definierte Schwellwerte überschritten werden. Vor allem Immobilien in Entwicklung mit signifikanter Kosten- oder Zeitüberschreitung, ebenso wie Immobilien, die Kredite mit erhöhtem Risiko besichern, werden mit höherer Frequenz überwacht bzw. wiederbewertet.
Von Konzentrationsrisiken aus Kreditrisikominderungstechniken kann eine Einzelkund:in betroffen sein, aber auch ein nach Region, Branche oder Art der Sicherheit definiertes Portfolio. Die Erste Group als Retail-Bank weist aufgrund ihrer Kundenstruktur und der verschiedenen Märkte, auf denen die Bank aktiv ist, keine Konzentrationen bei Sicherheiten von Kund:innen auf. Um mögliche Konzentrationen im Firmenkundengeschäft zu vermeiden, werden im Kreditentscheidungsprozess alle als Kreditsicherheit abgegebenen Garantien gemeinsam mit den Kreditverbindlichkeiten berücksichtigt. Die von Staaten, der öffentlichen Hand und Finanzinstituten gewährten Garantien müssen innerhalb des für die Sicherheitengeber:in genehmigten Limits liegen. In anderen Bereichen von potenziell schädlichen Risikokorrelationen werden die Sicherheiten im Rahmen der Portfoliobeobachtung durch statistisch basierte Auswertungen u.a.
115
auf regionale oder branchenspezifische Konzentrationen analysiert. Den erkannten Risiken wird vor allem durch Anpassung von Volumenszielen, durch Vorgabe entsprechender Limits und durch Pouvoirgrenzen begegnet.
Im Zuge von Zwangsvollstreckungen erworbene Sicherheitenobjekte werden ordnungsgemäß verkauft. Der Erlös wird zur Reduktion bzw. Rückzahlung der offenen Forderung verwendet. Im Allgemeinen verwendet die Erste Group auf diese Art erworbene Immobilien nicht für den eigenen Geschäftsbetrieb. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um gewerblich genutzte Grundstücke und Gebäude. Darüber hinaus werden auch Wohnimmobilien sowie Transportmittel jeglicher Art von der Erste Group in Besitz genommen. Der Buchwert dieser Vermögensgegenstände, die während der Berichtsperiode in Besitz genommen wurden, belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 4 Mio (2021: EUR 4 Mio).
Treasury-Sicherheiten
Die Abteilung Trading Book Risk Management ist für Treasury-Sicherheiten verantwortlich. Mit der „Group Collateral Management Policy Part 2“ werden unter anderem gruppenweit einheitliche Bewertungsstandards für Treasury-Sicherheiten festgelegt. Bei Treasury-Sicherheiten werden Nettingverträge (internationale Rahmenverträge für Derivate der International Swap and Derivatives Association (ISDA), österreichische oder deutsche Rahmenverträge, Rahmenverträge für Wertpapierleihe und Rückkaufvereinbarungen) und Sicherheitenvereinbarungen (z.B. ISDA Credit Support Annex) zur Reduzierung des Kreditrisikos von Derivaten verwendet.
Nettingverträge ermöglichen es alle Forderungen und Verbindlichkeiten im Falle eines Kreditausfalls aus einzelnen Transaktionen einer Rahmenvereinbarung aufzurechnen, wodurch nur die Nettoforderungen gegenüber einer Geschäftspartner:in für das Kreditrisiko relevant sind. Im Umfang dieser Rahmenverträge wird das Portfolio mit der jeweiligen Gegenpartei periodisch, üblicherweise täglich, bewertet und im Falle unzureichender Absicherung werden zusätzliche Sicherheiten beantragt. Die in der Collateral Policy festgelegten Beschränkungen der Arten von Sicherheiten stellen sicher, dass vorwiegend Cash und Investment Grade Wertpapiere als Sicherheiten akzeptiert werden. Im Fall von Wertpapiersicherheiten wird ein zusätzlicher Abschlag, dessen Höhe auf Basis der Kreditqualität sowie der Restlaufzeit des Wertpapiers festgelegt wird, in Abzug gebracht.
In der folgenden Tabelle wird das Kreditrisikovolumen, aufgegliedert nach Finanzinstrumenten, den zugewiesenen Sicherheiten gegenübergestellt. Der Wert der zugewiesenen Sicherheiten entspricht dem Belehnwert nach internen Abschlägen und wird durch den Forderungsbetrag begrenzt.
Kreditrisikovolumen nach Finanzinstrumenten und Sicherheiten
 
 
Davon besichert durch
 
IFRS 9 wertminderungsrelevant
in EUR Mio
Kreditrisiko-volumen gesamt
Sicherheiten gesamt
Garantien
Realsicherheiten/ Immobilien
Sonstige
Kreditrisikovolumen abzüglich Sicher-heiten
Weder über-fällig noch wertgemindert
Überfällig aber nicht -wertgemindert
Wertgemindert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten
723
81
0
0
81
642
694
29
0
Finanzinstrumente HfT
7.695
171
171
0
0
7.525
0
0
0
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL
2.389
832
662
169
1
1.557
0
0
0
Schuldinstrumente FVOCI
9.929
587
587
0
0
9.341
9.917
9
3
Schuldinstrumente AC
257.217
135.090
11.794
101.418
21.878
122.127
250.718
2.584
4.070
Schuldverschreibungen
40.633
1.629
1.629
0
0
39.004
40.625
4
4
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
18.441
16.654
1.854
0
14.801
1.787
18.441
0
0
Kredite und Darlehen an Kunden
198.143
116.807
8.311
101.418
7.077
81.336
191.651
2.580
4.066
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.469
62
43
1
18
2.407
1.545
866
58
Forderungen aus Finanzierungsleasing
4.639
2.679
72
215
2.392
1.960
4.350
201
88
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen
154
0
0
0
0
154
0
0
0
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten
159
0
0
0
0
159
0
0
0
Außerbilanzielle Risikopositionen
63.792
7.426
230
3.781
3.415
56.366
51.932
453
202
davon andere Zusagen
7.716
1.199
0
163
1.036
6.517
0
0
0
Gesamt
349.166
146.928
13.559
105.584
27.785
202.238
319.156
4.141
4.421
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kassenbestand u. Guthaben - Sichteinlagen bei Kreditinstituten
1.033
106
0
0
106
928
1.015
18
0
Finanzinstrumente HfT
6.389
97
96
1
0
6.292
0
0
0
Nicht handelsbezogene Schuldinstrumente FVPL
2.793
796
614
174
8
1.996
0
0
0
Schuldinstrumente FVOCI
8.655
666
666
0
0
7.989
8.657
0
0
Schuldinstrumente AC
233.402
121.873
10.865
88.142
22.866
111.529
227.157
2.144
4.101
Schuldverschreibungen
35.565
1.596
1.596
0
0
33.969
35.566
0
0
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
20.998
17.670
1.379
0
16.291
3.328
20.997
0
0
Kredite und Darlehen an Kunden
176.839
102.607
7.891
88.142
6.574
74.233
170.594
2.144
4.101
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.239
75
61
1
13
2.165
1.532
622
82
Forderungen aus Finanzierungsleasing
4.319
2.467
57
227
2.182
1.852
4.034
134
151
Schuldinstrumente, die in Veräußerungsgruppen zum Verkauf stehen
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Positiver Fair Value von Hedge Accounting Derivaten
79
0
0
0
0
79
0
0
0
Außerbilanzielle Risikopositionen
53.529
6.567
191
3.518
2.857
46.963
47.178
27
185
davon andere Zusagen
6.141
976
2
139
834
5.165
0
0
0
Gesamt
312.439
132.646
12.551
92.064
28.031
179.793
289.573
2.946
4.519
Die Sicherheiten bei wertgeminderten Risikopositionen zum 31. Dezember 2022 belaufen sich auf EUR 1.986 Mio (2021: 2.075 Mio).
117
37.Bemessung des erwarteten Kreditverlustes
Die allgemeinen Grundsätze und Standards betreffend Wertberichtigungen für Kreditverluste sind in der Erste Group in internen Richtlinien geregelt. Gemäß IFRS 9 werden Wertberichtigungen für Kreditverluste für sämtliche Positionen des Kreditrisikovolumens berechnet, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden. Sie umfassen Schuldverschreibungen, Kredite und Darlehen, Sichteinlagen auf Nostrokonten bei Geschäftsbanken, Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zusätzlich werden Wertberichtigungen für Finanzgarantien und nicht ausgenutzte Kreditzusagen berechnet, sofern sie in den Anwendungsbereich der IFRS 9 Bestimmungen fallen.
Klassifizierung in Stufen und Definition von wertgeminderten Finanzinstrumenten
Für die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes (expected credit loss, ECL) werden drei Stufen dargestellt. Der Stufenansatz wird im Rahmen der Wertminderungsbestimmungen von IFRS 9 für jene Finanzinstrumente angewendet, die nicht bereits zum Zugangszeitpunkt eine Wertminderung aufweisen (purchased or originated credit-impaired financial assets, POCI). Letztere bilden eine eigene Kategorie. Die Zuordnung der Finanzinstrumente zu einer der drei Stufen hängt vom Status der Wertminderung und der Beurteilung der Entwicklung des Kreditrisikos ab. Die drei Stufen werden im Kapitel „Finanzinstrumente - Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“, im Abschnitt „Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ beschrieben.
Bestimmung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos
Die Feststellung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (significant increase in credit risk, SICR) zwischen der erstmaligen Erfassung und dem Berichtszeitpunkt ist einer der wesentlichen Bestimmungsfaktoren für den Ansatz des erwarteten Kreditverlustes gemäß den Vorschriften von IFRS 9. Zu diesem Zweck werden über alle Portfolios und Produkttypen quantitative und qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos definiert, inklusive der Überfälligkeit von mehr als 30 Tagen.
Zusätzlich zu den Instrumenten aus der gelebten Praxis des Kreditrisikomanagements (Stundungen, Frühwarnlisten, Ausfallbearbeitung) ermöglicht die Methodologie der Erste Group die Einführung von Fristen für Rückübertragungen von Stufe 2 in Stufe 1. Sie werden selten angewendet, nur in bestimmten Ländern für einzelne Merkmale, und haben keine signifikante Auswirkung auf den gesamten erwarteten Kreditverlust oder das Kreditrisikovolumen in Stufe 2.
Quantitative Kriterien. Quantitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos beinhalten nachteilige Änderungen der über die Gesamtlaufzeit berechneten Ausfallwahrscheinlichkeit (lifetime probability of default, LT PD), bei der die Signifikanz mittels eines Vergleichs mit den Veränderungsschwellenwerten ermittelt wird. Für signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos hat die Bank Schwellenwerte festgelegt, die sich sowohl auf relative als auch auf absolute Veränderungen der Ausfallwahrscheinlichkeit gegenüber dem erstmaligen Ansatz beziehen. Eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos ergibt sich, wenn sowohl relative als auch absolute Schwellenwerte überschritten werden.
Als relative Maßzahl wird das Verhältnis von gegenwärtiger annualisierter Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit und annualisierter Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit bei Erstansatz berechnet, wobei jeweils die Restlaufzeit des Finanzinstruments berücksichtigt wird. Zur Vereinfachung kann gemäß der Methodologie der Erste Group auch ein Vergleich der kumulierten Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeiten herangezogen werden, wobei dieser Ansatz nur selten angewendet wird. Eine Überschreitung erfolgt, wenn diese Kennzahl gleich hoch oder höher als der festgesetzte Grenzwert ist. Diese relativen Schwellenwerte zur Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos werden auf Ebene von Kundensegmenten oder nach Bedarf auf Ebene des Kundenratings für jede Konzerngesellschaft festgelegt und unterliegen einer erstmaligen und einer kontinuierlichen Validierung.
118
Relative Schwellenwerte zur Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos nach geografischen Geschäftsegmenten
Schwellenwertintervall (x mal)
 
Min
Max
Dez 22
 
 
Österreich
1,13
2,60
EBOe & Töchter
1,13
2,60
Sparkassen
1,13
2,60
Österreich sonst
1,13
2,60
CEE
1,03
4,08
Tschechien
1,13
3,59
Slowakei
1,13
4,08
Rumänien
1,13
3,37
Ungarn
1,13
3,21
Kroatien
1,13
3,13
Serbien
1,03
3,47
Gesamt
1,03
4,08
 
 
 
Dez 21
 
 
Österreich
1,13
2,37
EBOe & Töchter
1,13
2,37
Sparkassen
1,13
2,37
Österreich sonst
1,13
2,37
CEE
1,03
4,08
Tschechien
1,13
3,59
Slowakei
1,13
4,08
Rumänien
1,13
3,37
Ungarn
1,13
3,21
Kroatien
1,13
3,13
Serbien
1,03
3,47
Gesamt
1,03
4,08
Die große Streuung der Schwellenwerte ist im Wesentlichen auf die Diversität von Regionen und Ratings zurückzuführen. Regionen mit höherer Kreditqualität des Portfolios haben niedrigere Schwellenwerte als jene mit geringerer Kreditqualität des Portfolios. Der untere Schwellenwert von 1,13 in fast allen Regionen ergibt sich aus den Ratings für Souveräne, die zentral erstellt werden. Der durchschnittliche Schwellenwert der Gruppe liegt im Bereich zwischen 2 und 3.
Es existieren einige Portfolios, bei denen die quantitativen Kriterien einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Basis der nominellen Ratings anstatt auf Basis der Ausfallwahrscheinlichkeit bestimmt werden. Überschreitet eine Herabstufung eine vordefinierte Anzahl von Ratingstufen, resultiert daraus eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos. Diese Regelung wird vor allem bei Leasing- und Factoringforderungen angewendet.
Seit der Einführung von IFRS 9 hat die Erste Group keine wesentliche Rekalibrierung der relativen Schwellenwerte vorgenommen. Als eine der wesentlichsten Schätzungen für die Bemessung des erwarteten Kreditverlustes werden diese Werte stabil gehalten. Abweichende Validierungsergebnisse oder eine signifikante Änderung des PD-Modells würden eine Rekalibrierung der Schwellenwerte veranlassen. Nur für einzelne Institute und Portfolios wurden Neuschätzungen vorgenommen.
Der absolute Schwellenwert bezieht sich auf die Differenz zwischen der Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit bei Erstansatz und der Restlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit zum gegenwärtigen Zeitpunkt, wobei annualisierte oder kumulierte Werte herangezogen werden. Der Schwellenwert wurde mit maximal 50 Basispunkten festgelegt und dient als Sicherheitsschwelle (backstop) bei Migrationen innerhalb der besten Ratingstufen. In solchen Fällen können relative Schwellenwerte überschritten werden; da jedoch die Gesamtlaufzeit-Ausfallwahrscheinlichkeit sehr niedrig ist, wird keine signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos ausgelöst.
Qualitative Kriterien. Qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos umfassen das Ergreifen von Stundungsmaßnahmen und die Übertragung der Kundenbetreuung in die Workout-Abteilung sowie Frühwarnindikatoren (sofern sie nicht schon im Rating hinreichend berücksichtigt werden) und Betrugshinweise. Die Festsetzung einiger qualitativer Indikatoren beruht inhärent auf der sachkundigen Beurteilung von Kreditrisiken, die angemessen und zeitgerecht zu erfolgen hat. Die diesbezüglichen gruppenweiten und institutsspezifischen Richtlinien und Prozesse (die im Zuge der Umstellung auf IFRS 9 adaptiert wurden, wenn notwendig) gewährleisten den erforderlichen Steuerungsrahmen. Diese Indikatoren werden intern verwendet zur Erkennung einer Insolvenz oder einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass die Kreditnehmer:in in Konkurs geht bzw. dass auf absehbare Zeit ein erhöhtes Ausfallrisiko besteht.
Neben den qualitativen Determinanten auf Kundenebene wird die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene durchgeführt, wenn die Erhöhung des Kreditrisikos auf Geschäfts- oder Kundenebene erst nach einer gewissen Verzögerung eintritt oder wenn sie überhaupt nur auf Portfolioebene erkennbar ist.
 
119
Beispiele dafür sind Stufe 2 Überschreibungen für Teile des Retailportfolios in Schweizer Franken oder Kredite mit hohem Belehnwert aufgrund spezifischer gesetzlicher Bestimmungen in Rumänien (Kreditnehmer:innen sind berechtigt, die belastete Liegenschaft gegen Verzicht auf das geschuldete Kapital zu übergeben).
Die Erste Group hat 2022 zusätzliche Kriterien für die kollektive Beurteilung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos aufgrund des Krieges in der Ukraine sowie der daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen auf Portfolioebene eingeführt. In ähnlicher Weise wurde von 2020 bis zum dritten Quartal 2022 eine kollektive Portfoliobewertung aufgrund der Covid-19-Pandemie vorgenommen. Siehe dazu die Ausführungen zu „Kollektive Bewertung“ im nächsten Kapitel.
In Anbetracht des Krieges in der Ukraine startete die Erste Group darüber hinaus in den lokalen Einheiten eine Überprüfung zur Identifizierung von Kunden, die von Sekundäreffekten des davon ausgehenden geopolitischen Risikos betroffen sind (gegenüber Kund:innen in der betroffenen Region hat die Erste Group nur geringe Forderungen, daher wurden keine signifikanten Primäreffekte festgestellt). In Verbindung mit einer Klassifizierung als „Watch“ und „Intensified“ im Frühwarnsystem werden diese Kund:innen in Stufe 2 übertragen, und die erwarteten Kreditverluste werden über die Gesamtlaufzeit berechnet. In der Erste Group betrugen die entsprechenden Forderungen gegenüber diesen Kund:innen am 31. Dezember 2022 EUR 349 Mio und die dafür gebildeten Wertberichtigungen EUR 16 Mio. Ein wesentlicher Teil davon überschneidet sich mit den kollektiven Stufenbewertungen, die im Kapitel „Kollektive Bewertung“ genau beschrieben werden.
Sicherheitsschwelle (backstop). Eine Sicherheitsschwelle wird angewendet, indem bei einer Überfälligkeit von vertraglichen Zahlungsverpflichtungen von mehr als 30 Tagen eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos vorliegt. Bei der Validierung war zu erkennen, dass dieses Kriterium kein wesentlicher Auslöser für eine Stufe 2 Klassifizierung ist.
Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko. Das von IFRS 9 eingeräumte Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko (low credit risk exemption), das sind Vermögenswerte mit „Investment Grade“ oder andere als „niedriges Risiko“ eingeschätzte Aktiva (für die erwartete Kreditverluste auf Zwölfmonatssicht berechnet werden, unabhängig von SICR-Maßzahlen), wurde in der Erste Group mit Einschränkungen implementiert. Dementsprechend wird dieses Wahlrecht nur bei bestimmten Schuldinstrumenten und Kategorien von Gegenparteien angewendet und nur dann, wenn es ausreichend Hinweise auf ein „niedriges Risiko“ gibt. Auf dieser Grundlage wird das Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Ausfallrisiko nur in besonderen Fällen bei Schuldverschreibungen und nur ausnahmsweise bei Krediten angewendet.
Am 31. Dezember 2022 wurde das Wahlrecht für Finanzinstrumente mit geringem Kreditrisiko nur für Schuldverschreibungen in der tschechischen Tochtergesellschaft Česká spořitelna sowie für souveräne Risikopositionen in der rumänischen Tochtergesellschaft Banca Comercială Română in Anspruch genommen. In der Česká spořitelna betrug der entsprechende Forderungswert EUR 15,3 Mrd (2021: EUR 14,2 Mrd) mit einem Intervall der Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,01% bis 0,4%. In der Banca Comercială Română belief sich der entsprechende Forderungswert auf EUR 6,2 Mrd (2021: EUR 5,1 Mrd) mit einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,1%.
Bemessung des erwarteten Kreditverlustes – Erläuterungen zu Inputdaten und Bewertung
Wertberichtigungen werden auf Einzelebene oder auf Portfolioebene berechnet.
Die individuelle Berechnungsmethode kommt bei wesentlichen ausgefallenen Kund:innen in Stufe 3 oder POCI zur Anwendung. Sie besteht aus einer individuellen Feststellung der Differenz zwischen Bruttobuchwert und Barwert der erwarteten Zahlungsströme, die von Workout-Risikomanager:innen geschätzt werden. Die Diskontierung erfolgt auf Basis des Effektivzinssatzes (bei POCI-Finanzinstrumenten auf Basis des bonitätsangepassten Effektivzinssatzes). Bei Finanzgarantien soll der Abzinsungssatz allerdings die aktuellen Markteinschätzungen des Geldwerts und des spezifischen Risikos des Cashflows widerspiegeln. In der Umsetzung in der Erste Group bedeutet dies die Anwendung eines risikofreien Zinssatzes als Näherungswert.
Eine ausgefallene Kund:in wird als individuell wesentlich eingestuft, wenn das gesamte bilanzielle und außerbilanzielle Kreditrisikovolumen über einer bestimmten Wesentlichkeitsgrenze liegen. Sonst wird die Kund:in als insignifikant eingeordnet, wofür ein regelbasierter Ansatz für die Berechnung der Wertberichtigungen für Kreditverluste eingesetzt wird. In diesem Ansatz werden Wertberichtigungen für Kreditverluste als Produkt von Bruttobuchwert und prozentuellem Verlust bei Ausfall berechnet, wobei der Verlust bei Ausfall unter anderem von der Dauer des Ausfalls und dem Status des Sanierungs- und Abwicklungsprozesses abhängig ist.
Wertberichtigungen für Forderungen gegenüber nicht ausgefallenen Kund:innen (d.h. Finanzinstrumente in Stufe 1 und Stufe 2) werden unabhängig von ihrer Höhe auf Basis eines regelbasierten Ansatzes berechnet. Bei der Berechnung von regelbasierten Wertberichtigungen müssen die entsprechenden Risikopositionen auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale in homogene Cluster gruppiert werden. Die Kriterien für die Gruppierung können je nach Kundensegment (Privatkunden, Firmenkunden) unterschiedlich sein und umfassen Produkttyp, Sicherheitenart, Rückzahlungsart, Darlehen-zu-Wert-Bandbreiten und Ratingbandbreiten.
Die Berechnung von Wertberichtigungen für Kreditverluste erfolgt monatlich in Vertragswährung auf Ebene der einzelnen Risikopositionen. Für die Kalkulation der Wertberichtigungen verwendet die Erste Group ein Wertminderungsmodell auf Basis eines Dreistufenansatzes, woraus sich ein erwarteter Kreditverlust auf Zwölfmonatssicht oder über die Gesamtlaufzeit errechnet. Der erwartete Kreditverlust ist das Ergebnis aus der Multiplikation von diskontierter Forderungshöhe bei Ausfall (exposure at default, EAD), wobei auch ein
120
Umrechnungsfaktor (credit conversion factor, CCF) für außerbilanzielle Positionen berücksichtigt wird, Ausfallwahrscheinlichkeit (probability of default, PD) und Verlust bei Ausfall (loss given default, LGD). Die Parameter definieren sich wie folgt:
_PD steht für die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schuldner:in die finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllt und ausfällt (gemäß der oben angeführten Ausfalldefinition), entweder während der nächsten 12 Monate (one-year probability of default, 1Y PD) für Risikopositionen in Stufe 1 oder während der verbleibenden Gesamtlaufzeit (lifetime probability of default, LT PD) für Risikopositionen in den Stufen 2 und 3 sowie für POCI-Risikopositionen.
_EAD entspricht dem Betrag, der nach Erwartung der Erste Group zum Zeitpunkt des Ausfalls geschuldet wird, entweder während der nächsten 12 Monate (one-year exposure at default, 1Y EAD) für Risikopositionen in Stufe 1 oder während der verbleibenden Gesamtlaufzeit (lifetime probability of default, LT EAD) für Risikopositionen Stufe 2 und 3 sowie für POCI-Risikopositionen. Die Schätzung beinhaltet den laufenden Saldo, die erwarteten Tilgungen und die erwarteten Ziehungen innerhalb des vereinbarten Rahmens bis zum Zeitpunkt des Ausfalls.
_LGD verkörpert die Erwartung der Erste Group hinsichtlich der Höhe des Verlustes bei einer ausgefallenen Forderung. Der Verlust bei Ausfall variiert je nach Art der Gegenpartei, Art und Seniorität der Forderung sowie Verfügbarkeit von Sicherheiten oder anderer Kreditunterstützungen. Beim Verlust bei Ausfall wird der Verlust als Prozentsatz der Forderungshöhe bei Ausfall (EAD) dargestellt.
Gesamtlaufzeit-Parameter.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit über die Gesamtlaufzeit wird auf Basis der vom Erstansatz über die gesamte Laufzeit der Finanzinstrumente beobachteten Ausfälle ermittelt. Es wird angenommen, dass sie für alle finanziellen Vermögenswerte im selben Portfolio und in derselben Rating-Bandbreite gleich hoch ist.
Die Forderungshöhe bei Ausfall, aus Jahressicht und über die Gesamtlaufzeit, wird anhand der erwarteten Zahlungsprofile ermittelt, die je nach Produkttyp variieren. Bei der Berechnung des Forderungswertes über die Gesamtlaufzeit wird ein Tilgungsplan oder eine Tilgungsart (Annuität, linear, endfällig) verwendet. Bei nicht in Anspruch genommenen Kreditzusagen wird der Kreditumrechnungsfaktor geschätzt, um das erwartete Kreditrisikovolumen in der Forderungshöhe bei Ausfall (EAD) wiederzugeben.
Der Verlust bei Ausfall wird auf Basis historischer Verlustbeobachtungen auf einer Lebensdauerkurve für jeden Zeitpunkt geschätzt.
Die Risikoparameter, die bei der Berechnung der erwarteten Kreditverluste zum Einsatz kommen, berücksichtigen die am Berichtsstichtag verfügbaren Informationen über vergangene Ereignisse, gegenwärtige Bedingungen und Prognosen über künftige wirtschaftliche Entwicklungen. Bedingt durch die Charakteristika des jeweiligen Portfolios und unter Berücksichtigung der IFRS Regeln können die Risikoparameter, die in die Berechnung der regelbasierten Wertberichtigungen einfließen, von den Risikoparametern abweichen, die bei der Berechnung des Kapitalerfordernisses verwendet und auf Basis einer zyklusbezogenen („through-the-cycle“) Betrachtung ermittelt werden.
121
38.Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und erwarteten Kreditverlusten
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und Regionen
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Kreditrisiko-volumen (AC und FVOCI)
Nicht wertgemindert nach IFRS 9
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
Kernmärkte
236.852
44.711
3.724
361
285.649
13.730
299.379
Österreich
106.644
25.306
1.944
54
133.948
3.014
136.962
Tschechien
62.388
7.644
688
46
70.766
4.639
75.406
Slowakei
25.640
3.294
292
125
29.352
682
30.034
Rumänien
17.501
4.060
307
58
21.925
1.657
23.582
Ungarn
11.768
1.510
146
47
13.472
2.375
15.847
Kroatien
9.943
2.453
299
29
12.724
608
13.332
Serbien
2.967
444
48
2
3.462
755
4.217
Sonstige EU
22.010
3.956
330
10
26.306
2.691
28.997
Sonstige Industrieländer
7.769
1.618
40
11
9.438
3.971
13.409
Emerging Markets
4.880
1.301
143
1
6.325
1.056
7.382
Südosteuropa/GUS
2.978
933
115
1
4.028
509
4.537
Asien
1.354
144
17
0
1.515
528
2.043
Lateinamerika
181
15
9
0
205
2
207
Naher Osten/Afrika
366
209
2
0
577
18
595
Gesamt
271.511
51.587
4.237
383
327.718
21.448
349.166
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
Kernmärkte
226.304
32.447
3.839
349
262.938
9.956
272.894
Österreich
103.493
18.810
1.831
42
124.176
3.199
127.375
Tschechien
61.074
5.411
679
41
67.206
1.550
68.756
Slowakei
22.553
2.347
299
113
25.312
595
25.906
Rumänien
16.133
2.628
388
57
19.206
1.499
20.705
Ungarn
11.202
1.283
163
66
12.714
2.351
15.065
Kroatien
8.996
1.684
440
28
11.148
366
11.514
Serbien
2.853
283
38
2
3.177
397
3.574
Sonstige EU
18.699
2.879
290
11
21.879
3.083
24.962
Sonstige Industrieländer
5.391
848
47
11
6.297
1.180
7.477
Emerging Markets
4.890
855
178
1
5.924
1.181
7.105
Südosteuropa/GUS
3.020
516
137
1
3.675
477
4.152
Asien
1.273
168
29
0
1.470
685
2.155
Lateinamerika
156
19
9
0
184
5
189
Naher Osten/Afrika
442
152
2
0
595
14
609
Gesamt
255.284
37.029
4.352
373
297.038
15.400
312.439
Stufe 1 und Stufe 2 umfassen nicht wertgeminderte Kreditrisiken, während Stufe 3 wertgeminderte Kreditrisiken beinhaltet. POCI (purchased or originated credit impaired)-Risikopositionen bestehen aus finanziellen Vermögenswerten, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte Bonität aufweisen.
Die ausgefallenen POCI-Risikopositionen beliefen sich auf EUR 184 Mio (2021: 167 Mio), die nicht ausgefallenen auf EUR 199 Mio (2021: 206 Mio).
122
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und geografischen Geschäftssegmenten
Kreditrisikovolumen
Wertberichtigungen
NPE-Deckungsquote
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Nicht wertgemindert nach IFRS 9
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
135.236
32.407
2.430
66
11.508
-169
-772
-996
-1
2,4%
41,0%
0,9%
EBOe & Töchter
43.281
7.179
614
12
499
-43
-169
-210
0
2,4%
34,2%
0,0%
Sparkassen
61.345
14.565
1.336
54
2.060
-91
-434
-579
-1
3,0%
43,3%
1,1%
Österreich sonst
30.611
10.663
480
0
8.949
-36
-170
-207
0
1,6%
43,3%
0,0%
CEE
124.821
19.079
1.790
317
9.868
-300
-975
-1.181
-93
5,1%
66,0%
29,4%
Tschechien
63.049
8.032
714
54
4.748
-99
-332
-466
-20
4,1%
65,4%
36,3%
Slowakei
22.712
3.062
286
126
720
-49
-122
-168
-37
4,0%
58,7%
28,9%
Rumänien
15.924
3.771
311
58
1.626
-71
-314
-236
-11
8,3%
75,8%
19,3%
Ungarn
9.986
1.250
143
47
1.556
-30
-62
-89
-12
4,9%
62,5%
25,1%
Kroatien
10.670
2.612
290
29
491
-37
-127
-192
-13
4,9%
66,1%
46,0%
Serbien
2.479
352
47
2
727
-15
-18
-30
0
5,2%
64,4%
22,6%
Sonstige(s)
11.454
100
17
0
72
-4
-3
-12
0
2,8%
69,1%
0,0%
Gesamt
271.511
51.587
4.237
383
21.448
-474
-1.750
-2.190
-94
3,4%
51,7%
24,5%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
127.109
24.314
2.360
55
10.590
-221
-663
-1.007
-1
2,7%
42,7%
1,7%
EBOe & Töchter
40.962
7.070
597
6
574
-48
-157
-218
0
2,2%
36,5%
0,2%
Sparkassen
59.909
11.496
1.355
48
2.300
-135
-349
-595
-1
3,0%
43,9%
1,9%
Österreich sonst
26.238
5.748
408
0
7.715
-38
-157
-194
0
2,7%
47,5%
0,0%
CEE
120.208
12.699
1.975
318
4.700
-327
-823
-1.288
-99
6,5%
65,2%
31,1%
Tschechien
63.519
5.610
697
52
1.318
-118
-288
-435
-20
5,1%
62,3%
38,0%
Slowakei
19.402
2.130
291
113
602
-49
-119
-167
-33
5,6%
57,3%
29,4%
Rumänien
14.675
2.337
396
57
1.407
-69
-220
-304
-14
9,4%
76,7%
23,7%
Ungarn
10.069
928
159
66
1.016
-24
-65
-86
-17
7,0%
54,5%
25,9%
Kroatien
10.156
1.535
395
28
24
-55
-118
-273
-15
7,7%
69,0%
52,8%
Serbien
2.387
159
37
2
332
-13
-13
-24
0
8,2%
64,7%
21,4%
Sonstige(s)
7.966
16
17
0
111
-2
0
-16
0
0,3%
91,9%
0,0%
Gesamt
255.284
37.029
4.352
373
15.400
-550
-1.486
-2.311
-100
4,0%
53,1%
26,7%
Kreditrisikovolumen nach IFRS 9 Anforderungen und Business Segmenten
Kreditrisikovolumen
Wertberichtigungen
NPE-Deckungsquote
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Nicht wertgemindert nach IFRS 9
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
67.843
10.180
1.339
91
911
-162
-627
-796
-23
6,2%
59,4%
25,7%
Firmenkunden
77.131
26.181
1.513
238
9.285
-180
-677
-786
-70
2,6%
52,0%
29,3%
Kapitalmarkt
10.398
250
0
0
8.862
-20
-3
0
0
1,1%
54,7%
60,3%
BSM & LCC
54.711
409
32
0
257
-19
-10
-16
0
2,5%
51,5%
21,3%
Sparkassen
61.345
14.565
1.336
54
2.060
-91
-434
-579
-1
3,0%
43,3%
1,1%
GCC
83
2
17
0
72
-2
0
-12
0
5,6%
69,1%
0,0%
Gesamt
271.511
51.587
4.237
383
21.448
-474
-1.750
-2.190
-94
3,4%
51,7%
24,5%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
65.736
8.584
1.458
105
806
-175
-515
-839
-28
6,0%
57,5%
27,0%
Firmenkunden
68.263
16.615
1.501
220
5.045
-207
-613
-841
-71
3,7%
56,1%
32,1%
Kapitalmarkt
11.738
206
2
0
6.868
-17
-3
-1
0
1,6%
49,5%
0,0%
BSM & LCC
49.443
126
19
0
290
-15
-5
-19
0
4,2%
99,7%
0,0%
Sparkassen
59.909
11.496
1.355
48
2.300
-135
-349
-595
-1
3,0%
43,9%
1,9%
GCC
195
2
17
0
90
-1
0
-16
0
1,9%
91,9%
0,0%
Gesamt
255.284
37.029
4.352
373
15.400
-550
-1.486
-2.311
-100
4,0%
53,1%
26,7%
39.Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken
Die folgenden Tabellen geben einen Überblick über die Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken nach Bilanzposten.
In der Spalte „Zugänge“ wird die Zuführung von Wertberichtigungen aufgrund des erstmaligen Ansatzes von Finanzinstrumenten während der Berichtsperiode ausgewiesen. Auflösungen von Wertberichtigungen wegen der Ausbuchung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente werden in der Spalte „Ausbuchungen“ erfasst.
In der Spalte „Transfer zwischen Stufen“ werden Nettoveränderungen von Wertberichtigungen dargestellt, die infolge von Änderungen des Kreditrisikos zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente von Stufe 1 (zum 1. Jänner 2022 oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung) auf Stufe 2 oder 3 (zum 31. Dezember 2022) oder umgekehrt führten. Durch Übertragungen von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 kommt es zu einer Erhöhung der gebildeten Wertberichtigungen. Diese wird in den Zeilen „Stufe 2“ bzw. „Stufe 3“ dargestellt.
123
Übertragungen von Stufe 2 oder 3 auf Stufe 1 führen zu einer Auflösung von Wertberichtigungen, die in der Zeile „Stufe 1“ abgebildet wird. Der erfolgsneutrale Effekt, der sich aus der Umgliederung der vor Übertragung erfassten Wertberichtigungsbeträge zwischen den Stufen ergibt, ist in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ dargestellt.
Sämtliche Änderungen des Kreditrisikos, die nicht zu einer Übertragung der zugrundeliegenden Finanzinstrumente von Stufe 1 auf Stufe 2 oder 3 – oder umgekehrt – führen, werden ebenfalls in der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ erfasst.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzinstrumente
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Schuldverschreibungen
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuchungen
Transfer zwischen Stufen
Sonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
-12
-6
4
2
-2
1
-13
Stufe 2
-3
0
0
-6
3
0
-5
Stufe 3
0
0
0
-1
-2
0
-3
Gesamt
-15
-6
4
-5
-1
1
-22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
-11
-5
3
2
-1
0
-12
Stufe 2
-3
0
0
-2
2
0
-3
Stufe 3
-2
0
1
0
0
0
0
Gesamt
-15
-5
5
0
1
0
-15
Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen AC, die während des Jahres 2022 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2022 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 9.135,7 Mio (2021: EUR 9.631,6 Mio). Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen AC, die zum 1. Januar 2022 gehalten und während des Jahres 2022 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 3.987,1 Mio (2021: EUR 3.356,2 Mio).
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuchungen
Transfer zwischen Stufen
Sonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
-6
-17
12
0
5
0
-6
Stufe 2
-1
0
2
0
-2
0
0
Stufe 3
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
-6
-17
15
0
3
0
-6
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
-3
-17
18
0
-3
0
-6
Stufe 2
0
0
3
-2
-2
0
-1
Stufe 3
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
-3
-18
21
-1
-5
0
-6
Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kreditinstitute AC, die während des Jahres 2022 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2022 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 15.641,1 Mio (2021: EUR 19.475,4 Mio). Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kreditinstitute AC, die zum 1. Januar 2022 gehalten und während des Jahres 2022 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 18.259,8Mio (2021: EUR 20.901,7 Mio).
124
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kredite und Darlehen an Kunden
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Transfer zwischen Stufen
Sonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)
Abschreib-ungen
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
-383
-320
77
643
-348
0
-5
-335
Regierungen
-4
-3
1
4
-1
0
0
-4
Sonstige Finanzinstitute
-10
-12
4
18
-7
0
0
-8
Nicht finanzielle Gesellschaften
-211
-201
49
328
-128
0
1
-162
Haushalte
-158
-103
23
293
-211
0
-5
-161
Stufe 2
-1.203
-143
183
-1.055
799
1
4
-1.415
Regierungen
-20
-8
2
-12
11
0
0
-28
Sonstige Finanzinstitute
-14
-1
3
-30
24
0
-1
-20
Nicht finanzielle Gesellschaften
-666
-113
113
-553
442
0
2
-773
Haushalte
-504
-20
65
-460
322
1
3
-594
Stufe 3
-2.066
-27
213
-124
-356
375
-9
-1.994
Regierungen
-2
0
0
0
0
1
0
-1
Sonstige Finanzinstitute
-16
0
1
0
-20
4
-5
-37
Nicht finanzielle Gesellschaften
-1.069
-16
115
-64
-228
223
-3
-1.043
Haushalte
-979
-10
97
-60
-108
148
-1
-913
POCI
-88
0
8
0
-12
4
0
-86
Regierungen
0
0
0
0
0
0
0
0
Sonstige Finanzinstitute
0
0
0
0
0
0
0
0
Nicht finanzielle Gesellschaften
-61
0
6
0
-12
3
0
-65
Haushalte
-26
0
2
0
0
1
1
-22
Gesamt
-3.740
-490
482
-536
83
381
-9
-3.830
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
-335
-305
78
462
-276
0
-9
-383
Regierungen
-4
-2
1
1
0
0
0
-4
Sonstige Finanzinstitute
-8
-13
4
21
-14
0
0
-10
Nicht finanzielle Gesellschaften
-186
-190
51
175
-58
0
-3
-211
Haushalte
-136
-100
23
265
-204
0
-6
-158
Stufe 2
-1.171
-140
171
-710
651
1
-5
-1.203
Regierungen
-4
-2
1
-7
0
0
-6
-20
Sonstige Finanzinstitute
-38
-1
3
-21
40
0
2
-14
Nicht finanzielle Gesellschaften
-657
-110
106
-275
278
0
-7
-666
Haushalte
-472
-27
61
-406
333
1
6
-504
Stufe 3
-2.201
-46
250
-80
-290
292
8
-2.066
Regierungen
-2
0
0
0
0
0
0
-2
Sonstige Finanzinstitute
-6
0
1
-1
-20
10
0
-16
Nicht finanzielle Gesellschaften
-1.172
-26
123
-35
-108
130
18
-1.069
Haushalte
-1.021
-20
126
-44
-162
152
-10
-979
POCI
-125
0
15
0
18
4
1
-88
Regierungen
-1
0
0
0
0
0
0
0
Sonstige Finanzinstitute
0
0
0
0
0
0
0
0
Nicht finanzielle Gesellschaften
-92
0
11
0
17
2
1
-61
Haushalte
-33
0
4
0
1
1
0
-26
Gesamt
-3.831
-490
514
-328
103
297
-4
-3.740
Wertberichtigungen, die infolge der Inanspruchnahme nicht-revolvierender Kreditzusagen gebildet werden, sind in der Spalte „Zugänge“ ausgewiesen. Daher stellen die in dieser Spalte ausgewiesenen Zugänge für Stufe 2 und 3 Transfers von Stufe 1 zwischen dem Zeitpunkt der Kreditzusage und der Inanspruchnahme des jeweiligen Kredites dar. Sie spiegeln auch Geschäfte wider, bei denen die erstmalige Erfassung der Wertberichtigungen erfolgt ist, nachdem diese Geschäfte aufgrund der Anwendung der in Note 40 beschriebenen kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisiko bereits der Stufe 2 zugeordnet worden waren.
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden auch die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Krediten und Darlehen an Kunden AC dargestellt. Das betrifft sowohl Kredite und Darlehen an Kunden AC, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Berichtsperiode der Stufe 3 zugeordnet waren, sowie auch jene, die als POCI klassifiziert wurden. Dieser Effekt belief sich für das Jahr 2022 kumuliert auf EUR 89,6 Mio (2021: EUR 68,8 Mio) und spiegelt auch die während des Jahres nicht erfassten Zinserträge aus den zugrundeliegenden Krediten und Darlehen an Kunden AC wider.
Die Verwendung von Wertberichtigungen aufgrund teilweiser oder vollständigen Abschreibungen von Krediten und Darlehen an Kunden AC wird in der Spalte „Abschreibungen“ ausgewiesen.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Kredite und Darlehen an Kunden AC zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Kredite und Darlehen an Kunden AC, die zum 31. Dezember 2022 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2022 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
125
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2
Transfers zwischen Stufe 2 und Stufe 3
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 3
POCI
in EUR Mio
Zu Stufe 2 von Stufe 1
Zu Stufe 1 von Stufe 2
Zu Stufe 3 von Stufe 2
Zu Stufe 2 von Stufe 3
Zu Stufe 3 von Stufe 1
Zu Stufe 1 von Stufe 3
Zu Ausgefallen von Nicht-Ausgefallen
Zu Nicht-Ausgefallen von Ausgefallen
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
Regierungen
389
497
10
0
0
0
0
0
Sonstige Finanzinstitute
883
303
14
0
30
0
0
0
Nicht finanzielle Gesellschaften
14.882
6.722
404
133
357
6
5
8
Haushalte
6.105
3.379
301
182
198
40
3
6
Gesamt
22.259
10.901
728
315
585
46
8
15
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
Regierungen
461
39
0
0
0
0
0
0
Sonstige Finanzinstitute
321
375
32
0
2
0
0
0
Nicht finanzielle Gesellschaften
6.757
4.837
400
45
187
5
6
1
Haushalte
4.598
2.716
363
177
216
55
2
7
Gesamt
12.137
7.966
794
223
405
60
8
9
Für Informationen zu Transfers zwischen den Wertberichtigungsstufen in Folge von Covid-19-Maßnahmen verweisen wir auf die Ausführungen in Note 34 Kreditrisiko.
Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die während des Jahres 2022 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2022 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 51.949,0 Mio (2021: EUR 45.011,4 Mio). Die Bruttobuchwerte von Krediten und Darlehen an Kunden AC, die zum 1. Jänner 2022 gehalten und während des Jahres 2022 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 18.338,3 Mio (2021: EUR 17.982,5 Mio).
Für in 2022 als POCI klassifizierte Kredite und Darlehen an Kunden AC, belief sich der nicht abgezinste Betrag von über die Laufzeit erwarteten Kreditverlusten, der beim erstmaligen Ansatz berücksichtigt wurde, auf EUR 107,4 Mio (2021: EUR 54,4 Mio).
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Transfer zwischen Stufen
Sonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)
Abschreib-ungen
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
-12
-13
9
1
6
0
0
-9
Stufe 2
-9
-1
2
-2
-3
1
1
-11
Stufe 3
-66
0
22
-1
-5
7
0
-44
POCI
0
0
0
0
-1
0
0
-1
Gesamt
-87
-14
33
-2
-3
7
1
-65
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
-6
-12
6
2
2
0
-2
-12
Stufe 2
-10
0
3
-1
-1
0
1
-9
Stufe 3
-47
0
7
-1
-9
7
-23
-66
POCI
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
-64
-13
16
0
-8
8
-24
-87
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte - Schuldinstrumente
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – gehaltene Schuldinstrumente
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuchungen
Transfer zwischen Stufen
Sonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
-7
-5
1
4
-1
0
-7
Stufe 2
-16
0
0
-4
5
0
-16
Stufe 3
0
0
0
-1
0
0
-1
Gesamt
-23
-5
2
-2
4
0
-24
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
-9
-2
2
5
-2
0
-7
Stufe 2
-16
-1
1
-5
6
0
-16
Stufe 3
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
-25
-3
2
-1
3
0
-23
126
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Schuldverschreibungen FVOCI zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Schuldverschreibungen FVOCI, die zum 31. Dezember 2022 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2022 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2 – gehaltene Schuldinstrumente
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2
 
 
Zu Stufe 2 von Stufe 1
149
370
Zu Stufe 1 von Stufe 2
157
185
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 3
 
 
Zu Stufe 3 von Stufe 1
0
3
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Forderungen aus Finanzierungsleasing
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuch-ungen
Transfer zwischen Stufen
Sonstige Änderungen im Kreditrisiko (netto)
Abschreib-ungen
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
-17
-7
1
7
-1
0
0
-17
Stufe 2
-27
0
2
-9
6
0
0
-28
Stufe 3
-67
0
4
-5
20
7
0
-41
POCI
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
-111
-7
7
-7
25
7
0
-86
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
-17
-7
1
7
-1
0
0
-17
Stufe 2
-12
0
10
-10
-11
0
-4
-27
Stufe 3
-78
0
8
-4
16
5
-14
-67
POCI
0
0
0
0
0
0
0
0
Gesamt
-108
-7
19
-7
4
5
-18
-111
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Forderungen aus Finanzierungsleasing dargestellt. Das betrifft sowohl Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zu irgendeinem Zeitpunkt während der Berichtsperiode der Stufe 3 zugeordnet waren, sowie auch jene, die als POCI klassifiziert wurden. Dieser Effekt belief sich für das Jahr 2022 kumuliert auf EUR 1,1 Mio (2021: EUR 1,9 Mio) und spiegelt auch die während des Jahres nicht erfassten Zinserträge aus den zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing wider.
Die Verwendung von Wertberichtigungen aufgrund teilweiser oder vollständigen Abschreibungen von Forderungen aus Finanzierungsleasing wird in der Spalte „Abschreibungen“ ausgewiesen.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Forderungen aus Finanzierungsleasing zwischen verschiedenen Stufen. Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zum 31. Dezember 2022 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2022 (oder zum Zeipunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2 – Forderungen aus Finanzierungsleasing
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2
 
 
Zu Stufe 2 von Stufe 1
155
322
Zu Stufe 1 von Stufe 2
146
89
Transfers zwischen Stufe 2 und Stufe 3
 
 
Zu Stufe 3 von Stufe 2
10
10
Zu Stufe 2 von Stufe 3
3
53
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 3
 
 
Zu Stufe 3 von Stufe 1
15
16
Zu Stufe 1 von Stufe 3
12
2
Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die während des Jahres 2022 erstmalig angesetzt und bis zum31. Dezember 2022 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 1.103,8 Mio (2021: EUR 1.085,9 Mio). Die Bruttobuchwerte von Forderungen aus Finanzierungsleasing, die zum 1. Januar 2022 gehalten und während des Jahres 2022 vollständig ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 446,9 Mio (2021: EUR 410,7 Mio).
127
Kreditzusagen und Finanzgarantien
Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken – Kreditzusagen und Finanzgarantien
in EUR Mio
Stand zum
Zugänge
Ausbuchungen
Transfer zwischen Stufen
Änderung im Kreditrisiko (netto)
Sonstige
Stand zum
 
Jän 22
 
 
 
 
 
Dez 22
Stufe 1
113
229
-80
-191
9
0
81
Stufe 2
228
0
-93
285
-142
-4
274
Stufe 3
111
0
-20
12
-3
7
107
POCI
12
1
-1
0
-5
0
6
Gesamt
464
229
-193
106
-141
3
469
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
Dez 21
Stufe 1
83
202
-76
-127
35
-5
113
Stufe 2
211
0
-74
169
-75
-4
228
Stufe 3
102
0
-13
30
-6
-1
111
POCI
2
0
-10
0
19
0
12
Gesamt
399
202
-173
71
-26
-10
464
In der Spalte „Sonstige Änderungen des Kreditrisikos (netto)“ werden auch die durch Zeitablauf bedingten negativen Effekte (Aufzinsung) auf die für die Laufzeit erwarteten Kreditverluste von Kreditzusagen und Finanzgarantien dargestellt.
Ein wesentlicher Grund für die Änderung von Wertberichtigungen in der Berichtsperiode ist der Wechsel der zugrundeliegenden Kreditzusagen und Finanzgarantien zwischen verschiedenen Stufen. Die Nominalwerte von Kreditzusagen und Finanzgarantien, die zum 31. Dezember 2022 einer anderen Stufe als zum 1. Jänner 2022 (oder zum Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes, falls im Laufe des Jahres erworben) zugeordnet wurden, sind wie folgt zusammengefasst:
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2 – Kreditzusagen und Finanzgarantien
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Transfers zwischen Stufe 1 und Stufe 2
4.050
10.631
Zu Stufe 2 von Stufe 1
1.969
7.907
Zu Stufe 1 von Stufe 2
2.081
2.724
Transfers zwischen Stufe 2 und Ausgefallen
86
71
Zu Ausgefallen von Stufe 2
55
52
Zu Stufe 2 von Ausgefallen
31
19
Transfers zwischen Stufe 1 und Ausgefallen
61
68
Zu Ausgefallen von Stufe 1
30
66
Zu Stufe 1 von Ausgefallen
31
2
Die Nominale von nicht-ausgenutzen Kreditzusagen und Finanzgarantien, die während des Jahres 2022 erstmalig angesetzt und bis zum 31. Dezember 2022 nicht vollständig ausgebucht wurden, belaufen sich zum Jahresende auf EUR 18.050,6 Mio (2021: EUR 19.193,5 Mio). Die Nominale der nicht-ausgenutzen Kreditzusagen und Finanzgarantien, die zum 1. Januar 2022 gehalten und während des Jahres 2022 ausgebucht wurden, beliefen sich auf EUR 11.360,4 Mio (2021: EUR 10.130,0 Mio).
40.Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen und Krisenauswirkungen
Überblick über Szenarien für die Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen
Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen
Die Parameter werden dahingehend festgelegt, dass sie das Risiko als zeitpunktbezogenes (point-in-time) Maß unter Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen (forward-looking information, FLI) wiedergeben. Dafür werden eine Basisprognose und Alternativszenarien für ausgewählte volkswirtschaftliche Variablen erstellt. Die Alternativszenarien werden, gemeinsam mit der Szenariengewichtung, von den Basisprognosen abgeleitet. Die Basisprognosen werden mit wenigen Ausnahmen intern von der Research-Abteilung der Erste Group erstellt. Mithilfe dieser Szenarien werden die „neutralen“ Ausfallwahrscheinlichkeiten (und mit wenigen Ausnahmen auch der Verlust bei Ausfall) durch makroökonomische Modelle, welche eine Verbindung zwischen relevanten makroökonomischen Variablen und Risikotreibern herstellen, angepasst. Es werden dabei dieselben makroökonomischen Modelle wie für interne und regulatorische Stresstests verwendet. Zukunftsbezogene Informationen werden bei der Bestimmung des erwarteten Kreditverlustes in den ersten drei Jahren berücksichtigt. Die Bestimmung der Parameter für die verbleibende Laufzeit ab dem 4. Jahr erfolgt auf Grundlage von zyklusbezogenen Beobachtungen.
Somit leitet sich der unverzerrte und szenariengewichtete erwartete Kreditverlust unter Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen von den gewichteten Ergebnissen für jedes makroökonomische Szenario ab. Typische makroökonomische Variablen sind etwa das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Arbeitslosenquote, die Inflationsrate, Produktionsindizes und Marktzinsen. Die Auswahl der Variablen hängt auch von der Verfügbarkeit zuverlässiger Prognosen für den jeweiligen lokalen Markt ab. Der Hauptindikator für die Schätzung der
128
wirtschaftlichen Entwicklung und Grundlage für die Ableitung alternativer Szenarien ist das BIP. Darüber hinaus gingen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine mit einem Anstieg der Inflation und/oder der Zinssätze einher. Die Erste Group passte die Makro-Shift-Modelle an, um die erwarteten Auswirkungen auf die Kreditrisikoparameter widerzuspiegeln. Die folgende Tabelle enthält die erwartete Entwicklung des BIP für alle Regionen, alle Szenarien und -gewichte als Hauptindikator für die makroökonomische Situation. Darüber hinaus werden erklärende Variablen für die wichtigsten Modelle und Regionen mit den bedeutendsten Portfolios, dem Anteil am erwarteten Kreditverlust und den größten Auswirkungen der zukunftsgerichteten Informationen offengelegt. Die Angaben basieren auf der Relevanz im Makro-Shift-Modell.
Die Erste Group hat im vierten Quartal 2022 den Einfluss zukunftsbezogener Informationen anhand der veröffentlichten Prognosen für Basis-, Negativ- und Positiv-Szenarien überprüft. Es wurde beschlossen, die Basisprognose mit einem Szenariengewicht von 40% zu versehen. Des Weiteren wurden Annahmen vom umfassenden Stresstest-Szenario beim Entwurf von Negativszenarien hinzugefügt. Diese Modellanpassungen wurden vorgenommen, um der erhöhten Unsicherheit der makroökonomischen Prognosen, höheren Abwärtsrisiken und deren Auswirkungen auf ECL Rechnung zu tragen, die sich aus der instabilen geopolitischen Lage Krieg in der Ukraine ergeben. Die wichtigsten Annahmen des Basis-Szenarios sowie die Risiken und Annahmen des Stresstestszenarios, welche zu den modellierten Risiken im Negativ-Szenario hinzukamen, werden in den entsprechenden Kapiteln weiter unten beschrieben. Die Gewichtungen der Szenarien sind in der nachstehenden Tabelle für jede Region aufgeführt.
Im Dezember 2021 wurde die spezifische Situation der Covid-19-Pandemie bei den zukunftsbezogenen Informationen durch den verzögerten Einfluss von makroökonomischen Variablen in den Kreditrisikoparametern abgebildet, d.h. Variablen von 2020 und 2021 wurden als zusätzliche Prädiktoren für zukünftige Werte von Kreditrisikoparametern herangezogen. In Anbetracht der Verbesserung der Situation, beschloss die Erste Group, die zukunftsbezogenen Informationen auf Grundlage der Prognosen für die Jahre 2023-2025 zu aktualisieren, d.h. die Werte für 2020 und 2021 werden nicht mehr berücksichtigt. Die historische Entwicklung des BIPs‘ wurde jedoch für die Covid-19-Periode 2020-2021 angepasst, um den kompensatorischen Effekt der staatlichen Fördermaßnahmen widerzuspiegeln.
Die Sensitivitäten bei Stufenzuordnung und Wertberichtigungen in Bezug auf Makroszenarien werden im Abschnitt Kollektive Bewertung weiter unten dargestellt.
Basis-Szenario
Die Erste Group geht davon aus, dass die Wirtschaft der Eurozone im 1. Quartal 2023 die Talsohle erreicht, gefolgt von einer allmählichen Erholung der Wirtschaft ab dem zweiten Quartal 2023. Der Hauptfaktor, der den Ausblick für die Eurozone 2023 und 2024 stützt, ist der nachlassende Inflationsdruck sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. Die europäischen Gas- und Strompreise sind deutlich gesunken, und es wird erwartet, dass der nachlassende Druck aus den globalen Lieferketten den Inflationsdruck in den kommenden Monaten noch weiter reduzieren wird. Die Erste Group geht davon aus, dass es in diesem Umfeld im weiteren Jahresverlauf zu einer allmählichen Beschleunigung von Konsum und Investitionen kommen wird. In diesem Umfeld erwartet die Erste Group, dass die EZB ihre geldpolitische Straffung im Laufe des Jahres allmählich verlangsamen wird.
Risiken für das Basis-Szenario und das Stresstestszenario (comprehensive stress test) als zusätzliche Überlegungen zum Negativ-Szenario
Der rasche Anstieg der Zinssätze ist eine Gefahr für die Investitionstätigkeit von Unternehmen und Verbraucher:innen und könnte zu geringeren Investitionen führen, als derzeit in unserem Basis-Szenario erwartet wird. Sollte es Europa nicht gelingen, genügend Flüssigerdgas für den nächsten Winter zu beschaffen, könnte es zu einem weiteren Anstieg der Strom- und Gaspreise kommen, was die Industrieproduktion und die Kaufkraft der Verbraucher:innen beeinträchtigen würde. Der Krieg in der Ukraine bleibt ein erheblicher Risikofaktor. Sollte dieser weiter eskalieren, könnte dies die Stimmung der globalen Investoren gegenüber der Eurozone beeinträchtigen und sich möglicherweise dämpfend auf das Wachstum auswirken. Russland könnte die Gasversorgung für eine wachsende Zahl „unfreundlicher“ Länder unterbrechen. Die Energiesicherheit wird zu einer Priorität für die politischen Entscheidungsträger der EU, die die Notwendigkeit sehen, die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen zu reduzieren und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu beschleunigen. Durch diese Zielsetzung wird ein energiepolitischer Schock ausgelöst, bei dem der Preis für CO2-Emissionen im ersten Jahr in die Höhe schießt, wodurch das Risiko eines ungeordneten Übergangs auf eine nachhaltige Wirtschaft deutlich wird. Der energiepolitische Schock verschärft den Anstieg der Energie-/Verbraucherpreise und verunsichert die Inflationserwartungen; dies veranlasst die EZB zu einer aggressiven Straffung der Geldpolitik (mit Auswirkungen auf die gesamte Zinskurve), um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Ein höherer harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI), insbesondere Strom-/Gasrechnungen, verringert das verfügbare Einkommen und schränkt den Konsum ein. Angesichts der hohen Schulden, die durch die Pandemie entstanden sind, lassen steigende Militärausgaben und eine expansive Finanzpolitik zur Abfederung höherer Energiepreise/Flüchtlingsströme die Anleger an der Schuldentragfähigkeit zweifeln.
129
Basis-, Positiv- und Negativszenarien des BIP-Wachstums nach geografischen Gebieten
 
Szenariogewichtung
BIP-Wachstum in %
 
Szenario
2023-2025
-
2023
2024
2025
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
Positiv
1%
 
2,9
3,5
3,9
Österreich
Basis
40%
 
0,6
1,2
1,6
 
Negativ
59%
 
-4,6
-1,9
0,1
 
Positiv
1%
 
3,4
6,2
5,9
Tschechien
Basis
40%
 
0,9
3,7
3,4
 
Negativ
59%
 
-4,9
-0,3
0,9
 
Positiv
1%
 
3,6
4,7
4,1
Slowakei
Basis
40%
 
1,5
2,6
2,0
 
Negativ
59%
 
-4,6
-2,2
1,1
 
Positiv
1%
 
5,7
8,3
7,8
Rumänien
Basis
40%
 
2,7
5,3
4,8
 
Negativ
59%
 
-3,0
0,2
2,8
 
Positiv
1%
 
2,7
6,7
5,9
Ungarn
Basis
40%
 
0,2
4,2
3,4
 
Negativ
59%
 
-6,5
0,5
1,8
 
Positiv
1%
 
3,2
4,7
6,1
Kroatien
Basis
40%
 
1,0
2,5
2,5
 
Negativ
59%
 
-3,9
-1,0
0,4
 
Positiv
1%
 
4,7
5,7
5,8
Serbien
Basis
40%
 
3,0
4,0
4,1
 
Negativ
59%
 
-2,7
0,1
2,4
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
2020-2022
2020
2021
2022
2023
 
Positiv
1%
-6,2
5,9
6,1
3,8
Österreich
Basis
40%
-6,2
4,4
4,6
2,3
 
Negativ
59%
-6,2
-1,7
2,0
0,1
 
Positiv
11%
-5,8
4,1
5,7
6,4
Tschechien
Basis
40%
-5,8
2,4
4,0
4,7
 
Negativ
49%
-5,8
-2,3
0,5
1,8
 
Positiv
17%
-4,8
4,9
6,1
5,6
Slowakei
Basis
40%
-4,8
3,0
4,2
3,7
 
Negativ
43%
-4,8
-2,5
-0,0
0,8
 
Positiv
14%
-3,7
9,0
6,6
7,6
Rumänien
Basis
40%
-3,7
6,4
4,0
5,0
 
Negativ
46%
-3,7
-1,7
-0,5
2,0
 
Positiv
6%
-5,0
7,8
5,8
5,6
Ungarn
Basis
40%
-5,0
6,7
4,7
4,5
 
Negativ
54%
-5,0
0,1
1,3
2,3
 
Positiv
1%
-8,0
12,4
10,8
9,9
Kroatien
Basis
40%
-8,0
8,7
4,8
4,5
 
Negativ
59%
-8,0
-1,0
-1,2
1,0
 
Positiv
9%
-1,0
8,6
6,1
6,1
Serbien
Basis
40%
-1,0
7,0
4,5
4,5
 
Negativ
51%
-1,0
0,4
1,1
2,5
Basis-Szenario und szenariogewichtete Ergebnisse der wichtigsten Variablen in den wichtigsten Regionen
Basis-Szenario
Szenariogewichtetes Ergebnis
 
2023
2024
2025
2023
2024
2025
Dez 22
 
 
 
 
 
 
Österreich
 
 
 
 
 
 
BIP Wachstum
0,6
1,2
1,6
-2,4
-0,6
0,7
Inflation
5,2
2,8
2,0
6,3
3,5
2,3
Nominaler Zinssatz (10J)
2,2
2,2
2,2
2,6
3,0
3,3
Tschechien
 
 
 
 
 
 
Arbeitslosenquote
3,3
3,4
3,4
3,8
4,5
4,4
Inflation (EPI)
144,2
146,6
149,6
146,2
148,7
151,7
Slowakei
 
 
 
 
 
 
Arbeitslosenquote
6,5
6,5
6,3
7,6
7,9
7,6
Inflation
9,3
4,5
3,5
10,5
5,9
4,3
Rumänien
 
 
 
 
 
 
BIP Wachstum
2,7
5,3
4,8
-0,6
2,3
3,7
Zinssatz (ROBOR 3M)
7,3
6,0
4,5
9,3
8,9
8,1
Inflation (VPI)
10,5
5,8
3,4
11,8
7,6
4,2
Die FLI-Makro-shift Modelle werden regelmäßig neu kalibriert, um die wichtigsten Makrovariablen zu berücksichtigen. Die Rekalibrierung wird von den lokalen Einheiten durchgeführt, wobei die Variablen mit der höchsten statistischen Relevanz einbezogen werden. Im Folgenden werden die relevanten Variablen für das Makro-Shift-Modell in den wichtigsten Regionen zusammengefasst. Zusätzlich werden die Ergebnisse des Basis-Szenarios sowie der gewichteten Szenarien für die wichtigsten Variablen in tabellarischer Form für die Jahre 2023-2025 dargestellt.
130
Es werden Österreich, die Tschechische Republik, die Slowakei und Rumänien dargestellt, da diese den höchsten Anteil an Kreditrisikovolumen, erwarteten Kreditverlusten und den höchsten Anteil der FLI-Komponente an der Messung der erwarteten Kreditverluste haben. Die Makro-Shift-Modelle werden für die drei wichtigsten Teilportfolien kalibriert: Privatpersonen, Klein- und Mittelbetriebe und andere Unternehmenskunden. Die Kalibrierung der Modelle und die unten angegebenen Variablen sind in die Beurteilung der erwarteten Kreditverluste zum 31. Dezember 2022 eingeflossen.
Kollektive Bewertung
Aufgrund der Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise wandte die Erste Group Ende Dezember 2022, neben der Standardbewertung von zukunftsbezogenen Informationen, eine kollektive Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stage-Overlays) an, d.h. die Verschiebung in Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale. Diese Vorgehensweise wurde mit allen betroffenen Tochtergesellschaften und Geschäftsbereichen abgestimmt und von den jeweiligen Führungsgremien der Erste Group genehmigt. Ausnahmen von der kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos waren erforderlich, wenn Besonderheiten festgestellt wurden und ordnungsgemäß dokumentiert wurde, warum sich diese anders verhalten als der Rest des Portfolios.
Bis zum vierten Quartal 2022 hatte die Erste Group auch Stufenüberschreibungen für die Covid-19-Pandemie im Einsatz. Die Verbesserung der Situation im Laufe des Jahres 2022 ermöglichte die Beendigung der Covid-19-bezogenen Stufenüberschreibungen, was zu einer Auflösung von EUR 184 Mio im Laufe des Jahres 2022 führte.
Krieg in der Ukraine und Energiekrise
Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland verschärfte die Herausforderungen sowohl für die Risiko- als auch für die Geschäftsbereiche, durch einen starken Anstieg bei den Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits. Die Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Im Fall von Unterbrechungen der Lieferketten haben betroffene Unternehmen durch unterschiedliche Maßnahmen zur Absicherung des Betriebs und der Liquidität gegengesteuert (u.a. aktives Betriebsmittelmanagement, gezielter Lageraufbau, Produktionsdrosselung, Nachverhandlungen mit Abnehmer:innen etc.), in manchen Fällen auch durch Vereinbarung kurzfristiger Überbrückungsfinanzierungen durch ihre Bank. Die angeführten Entwicklungen fließen in die regelmäßige Aktualisierung der Branchenstrategien mit ein.
Die Erste Group hat im Juni 2022 die Regeln für die kollektive Stufenbewertung aufgrund des Krieges in der Ukraine (Ukraine-Krieg-Overlays) als eine Kombination von konjunkturabhängigen Branchen (zyklische Branchen) und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach IFRS eingeführt. Diese Regeln wurden zusätzlich zu den bestehenden Kriterien definiert, die im Abschnitt „Bestimmung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos“ unter „Qualitative Kriterien“ erwähnt wurden (Identifizierung der Stufe 2 für geopolitische Risiken auf Basis von Frühwarnsignalen und negativen Informationen).
Aufgrund der gegenwärtigen Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen hat die Erste Group im September 2022, zusätzlich zu den zyklischen Branchen, eine kollektive Stufenbewertung für Energieabhängigkeit eingeführt. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert: Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kund:innen entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primärem Input in ihren Geschäftsprozessen. Die Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche Rohstoffe wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert. Alle Unternehmen der Energiewirtschaft, die gesamte Industrie, können potenziell von den massiven Engpässen und Verzerrungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Margin Calls, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer gefährden, wenn diese gekündigt werden, und / oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Alle Kunden, die zu diesen Branchen / Teilbranchen gehören, wurden in Stufe 2 überführt. Bestimmte Geschäftsmodelle im Energiesektor profitieren jedoch eher von der aktuellen Situation und passen daher nicht zu den allgemeinen Portfoliomerkmalen (aufgrund der umfassenden Definition des Energiesektors). Solche Unternehmen werden im Einklang mit den Anforderungen von IFRS 9 B.5.5.5 ausgeschlossen.
Vom gesamten Kreditrisikovolumen in Höhe von EUR 349 Mrd (2021: EUR 312 Mrd) entfallen auf das Portfolio, das einer kollektiven Stufenbewertung unterliegt:
_EUR 90,6 Mrd auf zyklischen Branchen, von denen EUR 17,4 Mrd in Stufe 2 sind;
_EUR 22,2 Mrd von energieintensiven Branchen, von denen EUR 17,9 Mrd in Stufe 2 sind.
In der Tschechischen Republik und in Kroatien kam das lokale Risikomanagement zum Schluss, dass durch die Neukalibrierung des FLI-Makro-shift Modells für Privatpersonen die aktuelle Situation nicht ausreichend berücksichtigt wird. Daher wurde zusätzliche eine kollektive Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos für Privatpersonen eingeführt, was eine zusätzliche Verschiebung eines Kreditrisikovolumen von EUR 1,6 Mrd nach Stage 2 zum 31. Dezember 2022 bewirkte. Dies führte zu einer Erhöhung der ECL um 21 Mio EUR zum 31. Dezember 2022.
131
Auswirkungen auf den erwarteten Kreditverlust
Die folgenden Analysetabellen zeigen die Auswirkungen der Stage-Overlays und der zukunftsbezogenen Informationen sowohl auf die Verschiebung von Kreditrisikovolumen in Stufe 2 als auch den daraus resultierenden Anstieg der Wertberichtigungen. Zusätzlich werden Sensitivitäten in den Basis-, Positiv- und Negativszenarien simuliert, wobei die Auswirkungen nach geografischen Segmenten angegeben werden.
Mit der Beendigung der Covid-19-Overlays im vierten Quartal 2022 wurden auch die daraus entstandenen Übertragungen in die Stufe 2 eingestellt. Im Dezember 2021 war das vom Covid-19-Overlay betroffene Kreditrisikovolumen EUR 10.726 Mio und die ECL-Zuweisung EUR 184 Mio.
 
Das Kreditrisikovolumen in Stufe 2 aufgrund der Anwendung von kollektiven Stufenbewertungen für zyklische Branchen ausgelöst durch den Ukraine-Krieg wird für 31. Dezember 2022 mit EUR 7.092 Mio ausgewiesen; dadurch sind zusätzliche Wertberichtigungen in Höhe von EUR 184 Mio angefallen. Die kollektiven Stufenbewertungen aus Gründen der Verwerfungen auf den Energiemärkten verursachten per 31. Dezember 2022 einen Anstieg des Stufe 2-Volumens um EUR 17.345 Mio sowie weitere Wertberichtigungen in Höhe von EUR 150 Mio.
Wie oben beschrieben, wurden die zukunftsbezogenen Informationen auf Basis der neuesten Makroszenarien im vierten Quartal 2022 neu bewertet. Die makroökonomische Entwicklung kompensierte den Wegfall von Variablen der Covid-19-Krisenjahre 2020 und 2021. Demnach stieg das Kreditrisikovolumen in Stufe 2 aufgrund angepasster zukunftsbezogener Informationen zum 31. Dezember 2022 leicht auf EUR 5.554 Mio (2021: EUR 5.203 Mio). Das Wachstum des Kreditrisikovolumens in Stufe 2 sowie die berücksichtigten Ausfallswahrscheinlichkeiten bewirkten einen Anstieg der Wertberichtigungen, die in Stufe 2 aufgrund angepasster zukunftsbezogener Informationen ausgewiesen werden, auf EUR 572 Mio per 31. Dezember 2022 (2021: EUR 550 Mio).
Die Szenariosimulation beinhaltet Sensitivitätsanalysen, die ausschließlich Veränderungen aufgrund der unterschiedlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten berücksichtigen, die sich aus einer jeweils 100%igen Gewichtung des Basis-, Positiv- oder Negativszenarios für zukunftsbezogene Informationen ergeben. Die für diese Szenarien berechneten Werte werden mit den auf Basis der aktuell verwendeten Ausfallwahrscheinlichkeiten ermittelten Werten verglichen, die sich nach Berücksichtigung von gewichteten Szenarien für zukunftsbezogene Informationen ergeben. Die Gewichtungen und Szenarien werden oben im Abschnitt „Berücksichtigung zukunftsbezogener Informationen“ dargestellt. Die Simulation mit Ausfallwahrscheinlichkeiten aus den drei Szenarien umfasst sowohl die Stufenverschiebungen beim Kreditrisikovolumen als auch den daraus resultierenden erwarteten Kreditverlust.
Die ausschließliche Anwendung des Basis-Szenarios würde gegenüber der aktuellen Situation (gewichtetes Szenarien Ergebnis) eine Reduktion des Stufe 2 - Volumens um EUR 3.771 Mio (2021: EUR 4.239 Mio) bewirken, woraus sich eine Verringerung des erwarteten Kreditverlustes um EUR 296 Mio (2021: EUR 334 Mio) ergäbe.
Das Negativ-Szenario würde eine Migration von Kreditrisikovolumen in Höhe von EUR 3.121 Mio (2021: EUR 4.612 Mio) in Stufe 2 und einen Anstieg des erwarteten Kreditverlustes um EUR 238 Mio (2021: EUR 315 Mio) nach sich ziehen.
Bei den Veränderungen des erwarteten Kreditverlustes in den folgenden Tabellen bedeutet ein positives Vorzeichen (+) eine Auflösung und ein negatives Vorzeichen (-) eine Zuführung. Die angeführten Werte sind das Ergebnis von internen Simulationen.
132
Einbeziehung von Szenarien für zukunftsbezogene Informationen (FLI) und Stufenverschiebungen aufgrund der Covid-19-Pandemie und des Ukraine (UA)-Krieges
Auswirkungen auf Kreditrisikovolumen nach geografischen Geschäftsegmenten
 
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)
Auswirkung von Szenariosimulationen
 
Stufe 2-Effekt durch
 
 
 
 
kollektive Beurteilung von
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Gesamt
Covid-19
UA-Krieg - zyklische (Sub-) Branchen
UA-Krieg - energie-intensive (Sub-) Branchen
UA-Krieg - Privat-personen
angepasste zukunfts-bezogene Informa-tionen
Positives Szenario
Basis-szenario
Negatives Szenario
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
135.236
32.407
167.643
+0
+4.976
+11.352
+0
+3.489
-3.727
-2.598
+1.889
EBOe & Töchter
43.281
7.179
50.460
+0
+927
+1.340
+0
+828
-883
-632
+363
Sparkassen
61.345
14.565
75.910
+0
+3.906
+2.440
+0
+1.578
-1.716
-1.073
+964
Sonstiges Österreich-Geschäft
30.611
10.663
41.273
+0
+143
+7.571
+0
+1.083
-1.128
-893
+562
Zentral- und Osteuropa
124.821
19.079
143.900
+0
+2.116
+5.993
+1.628
+2.065
-1.905
-1.173
+1.232
Tschechien
63.049
8.032
71.081
+0
+851
+2.109
+1.286
+715
-601
-269
+261
Slowakei
22.712
3.062
25.774
+0
+283
+1.129
+0
+18
-121
-114
+212
Rumänien
15.924
3.771
19.695
+0
+311
+1.138
+0
+1.104
-1.012
-669
+558
Ungarn
9.986
1.250
11.236
+0
+224
+677
+0
+157
-113
-77
+69
Kroatien
10.670
2.612
13.282
+0
+427
+767
+342
+12
-3
-2
+4
Serbien
2.479
352
2.831
+0
+19
+174
+0
+61
-55
-42
+128
Sonstige(s)
11.454
100
11.555
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
Gesamt
271.511
51.587
323.098
+0
+7.092
+17.345
+1.628
+5.554
-5.632
-3.771
+3.121
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
127.109
24.314
151.423
+8.179
+0
+0
+0
+3.291
-4.734
-3.486
+3.382
EBOe & Töchter
40.962
7.070
48.032
+2.405
+0
+0
+0
+654
-1.076
-712
+826
Sparkassen
59.909
11.496
71.405
+4.197
+0
+0
+0
+1.333
-2.086
-1.467
+1.694
Sonstiges Österreich-Geschäft
26.238
5.748
31.986
+1.577
+0
+0
+0
+1.304
-1.572
-1.306
+862
Zentral- und Osteuropa
120.208
12.699
132.908
+2.548
+0
+0
+0
+1.912
-1.226
-753
+1.230
Tschechien
63.519
5.610
69.129
+716
+0
+0
+0
+872
-416
-323
+354
Slowakei
19.402
2.130
21.532
+823
+0
+0
+0
+57
-277
-151
+414
Rumänien
14.675
2.337
17.012
+241
+0
+0
+0
+851
-442
-214
+364
Ungarn
10.069
928
10.997
+245
+0
+0
+0
+76
-30
-16
+19
Kroatien
10.156
1.535
11.691
+439
+0
+0
+0
+29
-41
-33
+63
Serbien
2.387
159
2.546
+82
+0
+0
+0
+26
-20
-16
+16
Sonstige(s)
7.966
16
7.982
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
Gesamt
255.284
37.029
292.313
+10.726
+0
+0
+0
+5.203
-5.960
-4.239
+4.612
133
Auswirkungen auf Wertberichtigungen nach geografischen Geschäftssegmenten
Istzustand - Parameter (mit angepassten FLI)
Auswirkung von Szenariosimulationen
 
Auswirkung von
 
 
 
 
kollektive Beurteilung von
 
 
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Gesamt
Covid-19
UA-Krieg - zyklische (Sub-) Branchen
UA-Krieg - energie-intensive (Sub-) Branchen
UA-Krieg - Privat-personen
angepasste zukunfts-bezogene Informa-tionen
Positives Szenario
Basis-szenario
Negatives Szenario
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
-169
-772
-942
+0
-104
-85
+0
-205
+201
+129
-98
EBOe & Töchter
-43
-169
-211
+0
-19
-10
+0
-50
+49
+32
-21
Sparkassen
-91
-434
-525
+0
-83
-29
+0
-105
+104
+66
-48
Sonstiges Österreich-Geschäft
-36
-170
-206
+0
-2
-46
+0
-49
+48
+32
-29
Zentral- und Osteuropa
-296
-975
-1.271
+0
-80
-65
-21
-368
+280
+166
-140
Tschechien
-99
-332
-431
+0
-33
-14
-16
-87
+59
+24
-20
Slowakei
-49
-122
-171
+0
-11
-9
+0
-15
+12
+8
-5
Rumänien
-67
-314
-381
+0
-14
-16
+0
-198
+171
+110
-93
Ungarn
-30
-62
-91
+0
-5
-3
+0
-38
+27
+17
-12
Kroatien
-37
-127
-164
+0
-18
-19
-6
-21
+3
+2
-1
Serbien
-15
-18
-33
+0
-0
-4
+0
-8
+7
+5
-7
Sonstige(s)
-4
-3
-7
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
Gesamt
-470
-1.750
-2.220
+0
-184
-150
-21
-572
+481
+296
-238
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
-221
-663
-883
-97
+0
+0
+0
-233
+361
+234
-189
EBOe & Töchter
-48
-157
-204
-30
+0
+0
+0
-45
+76
+48
-39
Sparkassen
-135
-349
-484
-58
+0
+0
+0
-112
+178
+114
-96
Sonstiges Österreich-Geschäft
-38
-157
-195
-10
+0
+0
+0
-76
+107
+72
-54
Zentral- und Osteuropa
-327
-823
-1.151
-86
+0
+0
+0
-317
+158
+99
-126
Tschechien
-118
-288
-406
-18
+0
+0
+0
-108
+22
+16
-19
Slowakei
-49
-119
-168
-16
+0
+0
+0
-20
+36
+22
-30
Rumänien
-69
-220
-289
-11
+0
+0
+0
-128
+56
+27
-48
Ungarn
-24
-65
-88
-6
+0
+0
+0
-30
+9
+5
-5
Kroatien
-55
-118
-173
-32
+0
+0
+0
-24
+31
+28
-22
Serbien
-13
-13
-26
-4
+0
+0
+0
-6
+4
+2
-3
Sonstige(s)
-2
0
-2
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
+0
Gesamt
-550
-1.486
-2.036
-184
+0
+0
+0
-550
+520
+334
-315
41.Restrukturierungen, Neuverhandlungen und Forbearance
Forbearance Zugeständnisse umfassen vertragliche Änderungen der mit den Kund:innen vereinbarten Kredittilgungskonditionen. Diese umfassen: Reduzierung der Rückzahlungsraten, Laufzeitverlängerung, Herabsetzung oder Erlass der Zinsen, Herabsetzung oder Erlass des Kreditbetrags, Umstellung eines revolvierenden Kredits auf Ratenzahlung und/oder andere.
Als Forbearance Zugeständnisse gelten Restrukturierungen, bei denen gegenüber denjenigen Kund:innen Zugeständnisse gemacht werden, die aufgrund bestehender oder erwarteter finanzieller Schwierigkeiten Gefahr laufen, den vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. Die Kreditnehmer:innen sind in finanziellen Schwierigkeiten, wenn einer der folgenden Umstände vorliegt:
_die Kund:innen waren in den vergangenen 3 Monaten um mehr als 30 Tage im Rückstand;
_die Kund:innen wären ohne Forbearance 30 Tage oder mehr im Rückstand;
_die Kund:innen sind als notleidend/ausgefallen eingestuft;
_die Kund:innen würden ohne Forbearance Maßnahme notleidend werden.
Zusätzlich für Nicht-Retail Kund:innen gelten:
_Kund:innen mit Frühwarnsignalen;
_Kund:innen haben eine verschlechterte wirtschaftliche Situation, welche zu einer Herabstufung des internen Ratings führt;
_Kund:innen mit einer erhöhten Ausfallswahrscheinlichkeit.
Forbearance-Zugeständnisse führen zum Performing-Forbearance-Status und liegen vor, wenn eine der folgenden Bestimmungen erfüllt ist:
_eine Anpassung/Refinanzierung des Vertrags wäre nicht eingeräumt worden, wenn sich die Kund:innen nicht in finanziellen Schwierigkeiten befunden hätten;
_die Vertragsbedingungen des angepassten/refinanzierten Vertrags fallen im Vergleich zu den bisherigen Vertragsbedingungen zu Gunsten der Kund:innen aus;
134
_der angepasste/refinanzierte Vertrag enthält günstigere Vertragsbedingungen als andere Kund:innen mit ähnlichem Risikoprofil vom selben Institut erhalten hätten;
_Inanspruchnahme einer bedingten Vertragsbedingung;
_Verzicht auf eine wesentliche finanzielle oder nicht-finanzielle Vertragsbestimmung.
Der Performing-Forbearance-Status kann aufgehoben werden und das Konto als Konto ohne Forbearance-Status geführt werden, wenn alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
_mindestens zwei Jahre sind seit der Einstufung der Forderung als Performing-Forbearance vergangen (Bewährungs-/Probezeitraum);
_im Rahmen der Rückzahlungsvereinbarung im Forbearance-Status wurden regelmäßig mindestens 50% der ursprünglichen Rate vor Forbearance (entspricht einer wesentlichen Rückzahlung) über mindestens den halben Bewährungs-/Probezeitraum bezahlt (bei Retailkund:innen);
_es wurden über mindestens den halben Bewährungs-/Probezeitraum regelmäßige Kreditrückzahlungen in nennenswerter Höhe getätigt (bei Nicht-Retail Kund:innen)
_eine wesentliche Rückzahlung beinhaltet für alle Segmente (Retail und Nicht-Retail) den Betrag, welcher vor Gewährung der Forbearance Maßnahme überfällig war bzw. welcher abgeschrieben wurde;
_sämtliche Forderungen der Kund:innen sind am Ende des Bewährungs-/Probezeitraumes weniger als 30 Tage überfällig.
Performing-Forbearance Forderungen gelangen in den Non-Performing-Status, wenn im Beobachtungszeitraum von mindestens zwei Jahren nach Einstufung in den Forbearance-Status mindestens einer der folgenden Punkte erfüllt ist:
_vollständiger oder teilweiser Verzicht einer Forderung durch (Teil-) Abschreibung;
_eine weitere Forbearance-Maßnahme ergriffen wird;
_die Kund:innen hinsichtlich einer Forderung im Forbearance-Status in einen Rückstand von mehr als 30 Tage geraten und die
Kund:innen in der Vergangenheit bereits in der Non-Perfoming Forbearance Kategorie eingestuft waren;
_die Kund:innen eine der in der Ausfalldefinition festgelegten Kriterien erfüllen;
_für Unternehmen, wenn keine finale Restrukturierung/Sanierung innerhalb von 18 Monaten nach der ersten Forbearance-Maßnahme vereinbart werden kann.
Der Non-Performing-Forbearance-Status kann aufgehoben und in den Status Performing auf Bewährung/Probe übergeleitet werden, wenn kein Grund für eine Einstufung als notleidend vorliegt und folgende Bedingungen erfüllt sind:
_es ist mindestens ein Jahr vergangen
_seitdem die Forderung als Non-Performing Forbearance eingestuft wurde;
_seitdem weitere Forbearance Maßnahmen gewährt wurden;
_seit dem Stundungsende;
_seit der Einstufung der Kund:innen als notleidend;
_die Forderung wurde nicht aufgrund von Forbearance-Maßnahmen als non-performing eingestuft;
_die Kreditnehmer:innen haben die Fähigkeit bewiesen, die Vertragsbedingungen nach Wegfall der Forbearance-Einstufung zu erfüllen.
Kreditrisikovolumen, Risikopositionen im Forbearance-Status und Wertberichtigungen
in EUR Mio
Kredite und Darlehen
Schuld-verschreibungen
Sonstige Positionen
Kreditzusagen
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Kreditrisikovolumen
224.531
52.111
24.090
48.434
349.166
davon im Forbearance-Status gesamt
4.088
0
1
128
4.218
nicht notleidendes Kreditrisikovolumen
220.309
52.104
23.961
48.287
344.661
davon im Forbearance-Status
2.524
0
0
89
2.613
Wertberichtigungen für nicht notleidendes Kreditrisikovolumen
-1.849
-41
-152
-246
-2.288
davon für nicht notleidende Forderungen im Forbearance-Status
-105
0
0
-3
-109
notleidendes Kreditrisikovolumen
4.222
8
129
146
4.505
davon im Forbearance-Status
1.564
0
1
39
1.605
Wertberichtigungen für notleidendes Kreditrisikovolumen
-2.139
-5
-95
-46
-2.284
davon für notleidende Forderungen im Forbearance-Status
-675
0
-1
-20
-696
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Kreditrisikovolumen
205.213
46.195
20.437
40.593
312.439
davon im Forbearance-Status gesamt
3.786
0
0
119
3.904
nicht notleidendes Kreditrisikovolumen
200.843
46.195
20.311
40.464
307.813
davon im Forbearance-Status
2.141
0
0
79
2.220
Wertberichtigungen für nicht notleidendes Kreditrisikovolumen
-1.677
-38
-172
-214
-2.101
davon für nicht notleidende Forderungen im Forbearance-Status
-100
0
0
-3
-103
notleidendes Kreditrisikovolumen
4.371
0
126
129
4.626
davon im Forbearance-Status
1.644
0
0
40
1.684
Wertberichtigungen für notleidendes Kreditrisikovolumen
-2.267
0
-89
-69
-2.426
davon für notleidende Forderungen im Forbearance-Status
-763
0
0
-28
-791
135
Arten von Forbearance-Maßnahmen
in EUR Mio
Risikopositionen im Forbearance-Status
Änderung von Konditionen
Refinanzierung
Dez 22
 
 
 
Kredite und Darlehen
4.088
3.771
317
Schuldverschreibungen
0
0
0
Kreditzusagen
128
113
15
Gesamt
4.216
3.885
332
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
Kredite und Darlehen
3.786
3.519
267
Schuldverschreibungen
0
0
0
Kreditzusagen
119
102
17
Gesamt
3.904
3.620
284
Kredite und Darlehen beinhalten auch Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Auswirkungen von unwesentlichen vertraglichen Modifikationen von Schuldinstrumenten AC der Stufe 2 und 3
 
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Fortgeführte Anschaffungs-kosten vor Modifikation
Modifikations-gewinne/-verluste (netto)
Fortgeführte Anschaffungs-kosten vor Modifikation
Modifikations-gewinne/-verluste (netto)
Kredite und Forderungen
 
 
Regierungen
15
0
16
0
Sonstige Finanzinstitute
201
0
95
0
Nicht finanzielle Gesellschaften
3.381
-1
1.545
1
Haushalte
1.754
-11
862
-11
Gesamt
5.350
-12
2.518
-10
Zum 31. Dezember 2022 belief sich der Bruttobuchwert von Schuldinstrumenten AC, die im laufenden Jahr während ihrer Zuordnung zu Stufe 2 oder 3 unwesentlichen vertraglichen Modifikationen unterlagen und in Stufe 1 übertragen wurden, auf EUR 1.606 Mio (2021: EUR 1.366 Mio).
42.Notleidendes Kreditrisikovolumen und Wertberichtigungen
Eine Definition des als notleidend klassifizierten Kreditrisikovolumens befindet sich im Unterabschnitt „Klassifizierung des Kreditrisikos“. Wertberichtigungen beinhalten Wertberichtungen für Schuldinstrumente, Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9) sowie Rückstellungen für andere Zusagen.
Zum 31. Dezember 2022 war das ausgewiesene notleidende, bilanzielle und außerbilanzielle, Kreditrisikovolumen durch Wertberichtigungen (über alle Stufen) zu 102,1% (2021: 98,4%) gedeckt.
Im Verlauf des Jahres 2022 verringerte sich das notleidende Kreditrisikovolumen um EUR 121 Mio bzw. um 2,6%. Wertberichtigungen für finanzielle Vermögenswerte und außerbilanzielle Risikopositionen sowie Rückstellungen für andere Zusagen erhöhten sich geringfügig (EUR 61 Mio oder 1,4%). Aus dieser Entwicklung resultierte ein Anstieg des Deckungsgrades des notleidenden Kreditrisikovolumens durch Wertberichtigungen um 3,6 Prozentpunkte.
In den folgenden Tabellen ist der Deckungsgrad des notleidenden Kreditrisikovolumens durch Wertberichtigungen (ohne Berücksichtigung von Sicherheiten) zum 31. Dezember 2022 und 31. Dezember 2021 dargestellt. Die Unterschiede im Deckungsgrad zwischen den einzelnen Berichtsegmenten resultieren aus der Risikosituation der verschiedenen Märkte, aus unterschiedlichen Besicherungsquoten sowie den lokalen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen.
Die NPE-Quote (Non-Performing Exposure-Ratio NPE Ratio) errechnet sich aus dem notleidenden Kreditrisikovolumen dividiert durch das gesamte Kreditrisikovolumen. Die NPE-Deckungsquote entspricht dem Quotienten aus gesamten Wertberichtigungen (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9) und notleidendem Kreditrisikovolumen in den AC und FVOCI Portfolios. Sicherheiten werden in der NPE-Deckungsquote nicht berücksichtigt.
136
Notleidendes Kreditrisikovolumen nach geografischen Geschäftssegmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
Notleidendes Kreditrisikovolumen nach Business Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
Notleidend
Kreditrisikovolumen
Wertberichtigungen
Sicherheiten für NPE
NPE-Quote
NPE-Deckungsquote
NPE-Besicherungsquote
in EUR Mio
Gesamt
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
1.381
1.375
80.364
79.453
-1.609
564
561
1,7%
1,7%
117,0%
40,8%
40,8%
Firmenkunden
1.694
1.624
114.347
105.062
-1.713
675
674
1,5%
1,5%
105,5%
39,8%
41,5%
Kapitalmarkt
0
0
19.511
10.648
-22
0
0
0,0%
0,0%
>500,0%
6,2%
13,9%
BSM & LCC
32
32
55.409
55.152
-45
7
7
0,1%
0,1%
142,8%
22,2%
22,3%
Sparkassen
1.380
1.370
79.360
77.299
-1.104
738
737
1,7%
1,8%
80,6%
53,5%
53,8%
GCC
17
14
175
103
-14
9
6
10,0%
14,0%
95,4%
51,3%
41,0%
Gesamt
4.505
4.416
349.166
327.718
-4.507
1.992
1.986
1,3%
1,3%
102,1%
44,2%
45,0%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
1.507
1.501
76.689
75.882
-1.557
616
610
2,0%
2,0%
103,7%
40,9%
40,6%
Firmenkunden
1.693
1.598
91.644
86.598
-1.732
712
711
1,8%
1,8%
108,4%
42,1%
44,5%
Kapitalmarkt
2
2
18.815
11.947
-22
2
2
0,0%
0,0%
>500,0%
88,2%
88,4%
BSM & LCC
19
19
49.878
49.588
-40
0
0
0,0%
0,0%
207,5%
0,0%
0,0%
Sparkassen
1.387
1.383
75.109
72.809
-1.080
747
746
1,8%
1,9%
78,1%
53,8%
54,0%
GCC
17
14
304
214
-17
8
6
5,6%
6,7%
116,9%
48,4%
38,6%
Gesamt
4.626
4.517
312.439
297.038
-4.446
2.085
2.075
1,5%
1,5%
98,4%
45,1%
45,9%
43.Ausführliche Analyse von Krediten und Darlehen an Kunden
Die Tabellen auf den folgenden Seiten stellen die Struktur des Bestands an Krediten und Darlehen an Kunden unter Ausschluss von Krediten an Zentralbanken und Kreditinstituten, nach unterschiedlichen Kategorien dar. Kredite und Darlehen an Kunden umfassen:
_Kredite und Darlehen an Kunden zu FVPL;
_Kredite und Darlehen an Kunden zu AC;
_Forderungen aus Finanzierungsleasing;
_Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.
Die Darstellung erfolgt zum Bruttobuchwert ohne Berücksichtigung von Wertberichtigungen und Sicherheiten.
Notleidend
Kreditrisikovolumen
Wertberichtigungen
Sicherheiten für NPE
NPE-Quote
NPE-Deckungsquote
NPE-Besicherungsquote
in EUR Mio
Gesamt
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
AC u. FVOCI
Gesamt
AC u. FVOCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
2.490
2.473
181.647
170.139
-1.939
1.245
1.244
1,4%
1,5%
78,4%
50,0%
50,3%
EBOe & Töchter
624
624
51.585
51.086
-421
378
378
1,2%
1,2%
67,5%
60,6%
60,6%
Sparkassen
1.380
1.370
79.360
77.299
-1.104
738
737
1,7%
1,8%
80,6%
53,5%
53,8%
Österreich sonst
486
480
50.702
41.753
-413
129
129
1,0%
1,1%
86,2%
26,6%
26,8%
CEE
1.997
1.928
155.874
146.007
-2.549
739
736
1,3%
1,3%
132,2%
37,0%
38,2%
Tschechien
798
760
76.597
71.849
-917
239
239
1,0%
1,1%
120,6%
29,9%
31,4%
Slowakei
299
297
26.906
26.186
-375
147
147
1,1%
1,1%
126,4%
49,2%
49,5%
Rumänien
356
338
21.690
20.064
-632
120
120
1,6%
1,7%
187,0%
33,6%
35,5%
Ungarn
178
173
12.982
11.426
-192
77
74
1,4%
1,5%
111,5%
43,4%
43,1%
Kroatien
317
314
14.092
13.601
-370
145
145
2,2%
2,3%
117,9%
45,7%
46,1%
Serbien
50
47
3.607
2.880
-64
11
11
1,4%
1,6%
135,8%
23,2%
24,5%
Sonstige(s)
17
14
11.645
11.572
-19
9
6
0,2%
0,1%
132,4%
51,3%
41,0%
Gesamt
4.505
4.416
349.166
327.718
-4.507
1.992
1.986
1,3%
1,3%
102,1%
44,2%
45,0%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
2.426
2.391
164.428
153.838
-1.891
1.259
1.258
1,5%
1,6%
79,1%
51,9%
52,6%
EBOe & Töchter
602
600
49.210
48.635
-422
349
349
1,2%
1,2%
70,4%
58,1%
58,2%
Sparkassen
1.387
1.383
75.109
72.809
-1.080
747
746
1,8%
1,9%
78,1%
53,8%
54,0%
Österreich sonst
438
408
40.109
32.394
-389
163
162
1,1%
1,3%
95,3%
37,2%
39,7%
CEE
2.183
2.112
139.901
135.201
-2.538
818
812
1,6%
1,6%
120,2%
37,5%
38,5%
Tschechien
767
745
71.197
69.878
-860
220
220
1,1%
1,1%
115,5%
28,6%
29,5%
Slowakei
297
297
22.539
21.936
-368
152
152
1,3%
1,4%
124,1%
51,2%
51,2%
Rumänien
458
419
18.872
17.465
-606
141
141
2,4%
2,4%
144,8%
30,8%
33,7%
Ungarn
200
191
12.238
11.222
-192
110
104
1,6%
1,7%
100,4%
55,0%
54,4%
Kroatien
421
421
12.139
12.114
-461
186
186
3,5%
3,5%
109,3%
44,2%
44,2%
Serbien
40
39
2.917
2.586
-50
9
9
1,4%
1,5%
128,6%
23,0%
23,3%
Sonstige(s)
17
14
8.110
7.999
-18
8
6
0,2%
0,2%
122,7%
48,4%
38,6%
Gesamt
4.626
4.517
312.439
297.038
-4.446
2.085
2.075
1,5%
1,5%
98,4%
45,1%
45,9%
137
Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Geschäftssegmenten und Währungen
in EUR Mio
EUR
CEE-Lokalwährung
CHF
USD
Sonstige(s)
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
 
Österreich
111.966
0
2.027
2.930
2.543
119.466
EBOe & Töchter
39.117
0
871
44
34
40.066
Sparkassen
55.657
0
1.110
54
1.151
57.972
Österreich sonst
17.193
0
46
2.832
1.358
21.429
CEE
37.491
47.552
12
133
87
85.274
Tschechien
6.424
32.193
1
62
64
38.744
Slowakei
18.246
0
0
7
23
18.275
Rumänien
3.482
8.186
0
40
0
11.708
Ungarn
1.857
4.008
0
6
0
5.873
Kroatien
5.913
2.668
10
15
0
8.607
Serbien
1.568
496
0
3
0
2.067
Sonstige(s)
1.274
36
4
8
27
1.349
Gesamt
150.731
47.589
2.043
3.070
2.657
206.090
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
Österreich
101.287
0
2.300
2.913
1.972
108.472
EBOe & Töchter
36.283
0
999
69
58
37.409
Sparkassen
51.407
0
1.257
38
1.114
53.816
Österreich sonst
13.597
0
43
2.806
800
17.246
CEE
30.885
44.491
18
153
75
75.621
Tschechien
4.377
29.978
0
58
47
34.459
Slowakei
16.204
0
0
4
27
16.236
Rumänien
3.011
7.123
0
71
0
10.204
Ungarn
1.245
3.960
1
5
0
5.211
Kroatien
4.665
2.922
16
11
0
7.614
Serbien
1.384
509
0
3
0
1.897
Sonstige(s)
33
42
4
5
0
84
Gesamt
132.205
44.533
2.322
3.071
2.047
184.177
„CEE-Lokalwährung“ bezieht sich auf das geografische Segment CEE, wobei die lokale Währung der jeweiligen Landeswährung entspricht (z.B. CZK in Tschechien, RON in Rumänien etc.).
Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Geschäftssegmenten und Risikokategorien
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Österreich
101.474
12.717
2.947
2.328
119.466
EBOe & Töchter
34.092
4.426
960
587
40.066
Sparkassen
47.599
7.468
1.602
1.304
57.972
Österreich sonst
19.783
823
385
437
21.429
CEE
64.138
15.209
4.052
1.876
85.274
Tschechien
32.167
4.655
1.188
735
38.745
Slowakei
13.177
3.526
1.281
290
18.275
Rumänien
8.975
1.993
413
327
11.708
Ungarn
3.151
1.861
694
167
5.873
Kroatien
5.120
2.757
423
307
8.607
Serbien
1.548
417
52
49
2.067
Sonstige(s)
1.324
8
0
17
1.349
Gesamt
166.936
27.934
7.000
4.220
206.090
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Österreich
92.988
11.371
1.826
2.286
108.472
EBOe & Töchter
33.266
3.074
501
568
37.409
Sparkassen
44.147
7.290
1.070
1.309
53.816
Österreich sonst
15.575
1.008
255
409
17.246
CEE
59.613
10.456
3.487
2.065
75.621
Tschechien
28.806
3.854
1.078
722
34.459
Slowakei
13.647
1.353
941
295
16.236
Rumänien
8.340
1.172
292
400
10.204
Ungarn
3.572
917
529
194
5.211
Kroatien
3.830
2.816
553
415
7.614
Serbien
1.418
345
94
39
1.897
Sonstige(s)
43
23
0
17
84
Gesamt
152.645
21.851
5.313
4.368
184.177
138
Kredite und Darlehen an Kunden nach Business Segmenten und Risikokategorien
in EUR Mio
Niedriges Risiko
Anmerkungs-bedürftig
Erhöhtes Risiko
Notleidend
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Privatkunden
57.514
9.391
3.007
1.362
71.274
Firmenkunden
59.381
10.975
2.217
1.512
74.084
Kapitalmarkt
939
6
45
0
990
BSM & LCC
1.471
89
129
26
1.715
Sparkassen
47.599
7.468
1.602
1.304
57.972
GCC
33
6
0
17
56
Gesamt
166.936
27.934
7.000
4.220
206.090
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Privatkunden
57.845
5.036
2.285
1.489
66.655
Firmenkunden
49.866
9.466
1.859
1.549
62.740
Kapitalmarkt
698
8
3
0
709
BSM & LCC
60
41
96
4
201
Sparkassen
44.147
7.290
1.070
1.309
53.816
GCC
28
10
0
17
55
Gesamt
152.645
21.851
5.313
4.368
184.177
Im Folgenden werden die notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden (non-performing loans, NPL), aufgegliedert nach Segmenten, den Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden (alle Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden im Anwendungsbereich von IFRS 9) und den Sicherheiten für notleidende Kredite gegenübergestellt. Angeführt werden auch die NPL-Quote, die NPL-Deckungsquote (exklusive Sicherheiten) und die NPL-Besicherungsquote.
Notleidende Kredite und Darlehen an Kunden nach geografischen Geschäftssegmentenund Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
Notleidend
Kundenkredite
Wert-berichti-gungen
Sicherheiten für NPL
NPL-Quote
NPL Deckungs-quote
NPL-Besicherungsquote
in EUR Mio
Gesamt
AC
Gesamt
AC
AC
Gesamt
AC
Gesamt
AC
AC
Gesamt
AC
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
2.328
2.321
119.466
119.405
-1.637
1.223
1.221
1,9%
1,9%
70,5%
52,5%
52,6%
EBOe & Töchter
587
587
40.066
40.059
-362
370
370
1,5%
1,5%
61,7%
63,0%
63,0%
Sparkassen
1.304
1.303
57.972
57.968
-959
723
723
2,2%
2,2%
73,6%
55,5%
55,5%
Österreich sonst
437
431
21.429
21.378
-316
129
129
2,0%
2,0%
73,2%
29,6%
29,8%
CEE
1.876
1.873
85.274
84.497
-2.331
719
716
2,2%
2,2%
124,5%
38,3%
38,2%
Tschechien
735
735
38.744
38.744
-863
228
228
1,9%
1,9%
117,4%
31,0%
31,0%
Slowakei
290
290
18.275
18.275
-352
147
147
1,6%
1,6%
121,3%
50,5%
50,5%
Rumänien
327
327
11.708
11.708
-560
116
116
2,8%
2,8%
171,4%
35,5%
35,5%
Ungarn
167
164
5.873
5.096
-172
76
73
2,8%
3,2%
104,6%
45,3%
44,5%
Kroatien
307
307
8.607
8.607
-325
142
142
3,6%
3,6%
105,9%
46,1%
46,1%
Serbien
49
49
2.067
2.067
-59
11
11
2,4%
2,4%
119,8%
23,2%
23,2%
Sonstige(s)
17
14
1.349
1.349
-14
9
6
1,3%
1,1%
96,3%
52,0%
41,7%
Gesamt
4.220
4.208
206.090
205.251
-3.981
1.951
1.944
2,0%
2,1%
94,6%
46,2%
46,2%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
2.286
2.256
108.472
108.400
-1.568
1.233
1.232
2,1%
2,1%
69,5%
53,9%
54,6%
EBOe & Töchter
568
568
37.409
37.400
-353
344
344
1,5%
1,5%
62,0%
60,5%
60,5%
Sparkassen
1.309
1.309
53.816
53.809
-918
726
726
2,4%
2,4%
70,2%
55,5%
55,5%
Österreich sonst
409
379
17.246
17.191
-297
163
162
2,4%
2,2%
78,2%
39,8%
42,7%
CEE
2.065
2.059
75.621
74.888
-2.352
802
796
2,7%
2,7%
114,2%
38,8%
38,7%
Tschechien
722
722
34.459
34.459
-804
213
213
2,1%
2,1%
111,3%
29,5%
29,5%
Slowakei
295
295
16.236
16.236
-342
152
152
1,8%
1,8%
115,9%
51,4%
51,4%
Rumänien
400
400
10.204
10.204
-553
137
137
3,9%
3,9%
138,2%
34,4%
34,4%
Ungarn
194
188
5.211
4.477
-179
107
102
3,7%
4,2%
95,4%
55,4%
54,1%
Kroatien
415
415
7.614
7.614
-426
184
184
5,5%
5,5%
102,5%
44,2%
44,2%
Serbien
39
39
1.897
1.897
-49
9
9
2,1%
2,1%
124,4%
23,4%
23,4%
Sonstige(s)
17
14
84
81
-17
8
6
20,4%
17,6%
116,1%
48,4%
38,6%
Gesamt
4.368
4.330
184.177
183.369
-3.936
2.043
2.034
2,4%
2,4%
90,9%
46,8%
47,0%
Kundenkredite (brutto), notleidende Kredite und Sicherheiten beinhalten zu fortgeführten Anschaffungskosten und erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte.
Bei den Krediten und Darlehen an Kunden errechnet sich die NPL-Quote aus der Division der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden durch die Summe aller Kredite und Darlehen an Kunden und weicht daher von der im Abschnitt „Kreditrisikovolumen“ angegebenen NPE-Quote ab. Bei den Sicherheiten für notleidende Kredite und Darlehen an Kunden handelt es sich zum überwiegenden Teil um Immobilien.
139
Der Deckungsgrad der NPL ergibt sich aus der Division der gesamten Wertberichtigungen durch den Bruttobuchwert der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden. Sicherheiten werden nicht berücksichtigt.
Notleidende Kredite und Darlehen an Kunden nach Business Segmenten und Deckung durch Wertberichtigungen und Sicherheiten
Notleidend
Kundenkredite
Wert-berichti-gungen
Sicherheiten für NPL
NPL-Quote
NPL Deckungs-quote
NPL-Besicherungsquote
in EUR Mio
Gesamt
AC
Gesamt
AC
AC
Gesamt
AC
Gesamt
AC
AC
Gesamt
AC
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
1.362
1.359
71.274
70.496
-1.560
559
556
1,9%
1,9%
114,8%
41,0%
40,9%
Firmenkunden
1.512
1.506
74.084
74.028
-1.429
652
652
2,0%
2,0%
94,9%
43,1%
43,3%
Kapitalmarkt
0
0
990
990
-2
0
0
0,0%
0,0%
>500,0%
28,8%
28,8%
BSM & LCC
26
26
1.715
1.715
-18
7
7
1,5%
1,5%
67,5%
27,0%
27,0%
Sparkassen
1.304
1.303
57.972
57.968
-959
723
723
2,2%
2,2%
73,6%
55,5%
55,5%
GCC
17
14
56
55
-13
9
6
31,0%
25,9%
94,0%
52,0%
41,7%
Gesamt
4.220
4.208
206.090
205.251
-3.981
1.951
1.944
2,0%
2,1%
94,6%
46,2%
46,2%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
1.489
1.483
66.655
65.921
-1.505
612
606
2,2%
2,2%
101,5%
41,1%
40,9%
Firmenkunden
1.549
1.520
62.740
62.675
-1.488
697
696
2,5%
2,4%
97,9%
45,0%
45,8%
Kapitalmarkt
0
0
709
709
-2
0
0
0,0%
0,0%
>500,0%
0,0%
0,0%
BSM & LCC
4
4
201
201
-6
0
0
2,2%
2,2%
129,1%
0,1%
0,1%
Sparkassen
1.309
1.309
53.816
53.809
-918
726
726
2,4%
2,4%
70,2%
55,5%
55,5%
GCC
17
14
55
53
-17
8
6
30,8%
26,9%
116,1%
48,4%
38,6%
Gesamt
4.368
4.330
184.177
183.369
-3.936
2.043
2.034
2,4%
2,4%
90,9%
46,8%
47,0%
Kredite und Darlehen an Kunden zu ACund Deckung durch Wertberichtigungen nach geografischen Geschäftssegmenten und IFRS 9 Anforderungen
Kredite an Kunden
Wertberichtigungen
Deckungsquote
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Nicht wertgemindert nach IFRS 9
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
92.420
24.642
2.277
65
61
-123
-603
-910
-1
2,4%
40,0%
0,9%
EBOe & Töchter
33.461
6.008
577
12
7
-33
-139
-190
0
2,3%
32,9%
0,0%
Sparkassen
44.419
12.227
1.269
53
4
-71
-360
-527
-1
2,9%
41,5%
1,1%
Österreich sonst
14.539
6.408
431
0
50
-19
-103
-193
0
1,6%
44,8%
0,0%
CEE
68.048
14.428
1.734
287
777
-237
-851
-1.156
-87
5,9%
66,6%
30,3%
Tschechien
31.524
6.478
688
54
1
-80
-307
-456
-20
4,7%
66,2%
36,4%
Slowakei
15.628
2.267
280
100
0
-44
-111
-166
-32
4,9%
59,2%
31,8%
Rumänien
8.759
2.593
301
54
0
-54
-266
-230
-10
10,3%
76,4%
17,7%
Ungarn
4.007
908
134
47
777
-20
-54
-86
-12
5,9%
63,8%
25,1%
Kroatien
6.443
1.851
283
29
0
-28
-96
-188
-13
5,2%
66,4%
46,0%
Serbien
1.687
331
47
2
0
-11
-18
-30
0
5,3%
64,5%
22,6%
Sonstige(s)
1.327
4
17
0
1
-2
0
-12
0
2,9%
68,6%
0,0%
Gesamt
161.795
39.074
4.029
352
839
-361
-1.454
-2.078
-87
3,7%
51,6%
24,8%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Österreich
85.834
20.286
2.227
54
72
-152
-488
-927
-1
2,4%
41,6%
1,5%
EBOe & Töchter
30.887
5.942
565
6
10
-33
-118
-201
0
2,0%
35,6%
0,0%
Sparkassen
42.784
9.696
1.282
47
7
-99
-273
-546
-1
2,8%
42,6%
1,7%
Österreich sonst
12.163
4.648
379
0
55
-21
-96
-180
0
2,1%
47,3%
0,0%
CEE
62.150
10.541
1.923
274
734
-259
-750
-1.256
-87
7,1%
65,3%
31,8%
Tschechien
29.306
4.428
674
52
0
-98
-264
-422
-20
6,0%
62,6%
38,2%
Slowakei
13.924
1.951
290
72
0
-43
-111
-166
-22
5,7%
57,3%
30,6%
Rumänien
7.865
1.907
377
55
0
-54
-198
-288
-13
10,4%
76,4%
24,4%
Ungarn
3.413
844
155
66
734
-16
-61
-85
-17
7,2%
54,9%
25,9%
Kroatien
5.940
1.257
389
28
0
-37
-104
-270
-15
8,3%
69,4%
52,6%
Serbien
1.702
155
37
2
0
-11
-13
-24
0
8,4%
64,7%
21,4%
Sonstige(s)
49
15
17
0
2
-1
0
-16
0
0,3%
91,9%
0,0%
Gesamt
148.033
30.842
4.167
327
808
-412
-1.238
-2.198
-88
4,0%
52,8%
26,8%
Stufe 1 und Stufe 2 umfassen keine wertgeminderten Kredite und Darlehen, während Stufe 3 wertgeminderte Kredite und Darlehen beinhaltet. POCI-Kredite sind finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung eine beeinträchtigte Bonität aufweisen.
Die ausgefallenen POCI-Kredite belaufen sich auf EUR 181 Mio (2021: 165 Mio), während die nicht ausgefallenen EUR 172 Mio betragen (2021: 162 Mio).
140
Kredite und Darlehen an Kunden zu AC und Deckung durch Wertberichtigungen nach Business Segmenten und IFRS 9 Anforderungen
Kredite an Kunden
Wertberichtigungen
Deckungsquote
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Nicht wertgemindert nach IFRS 9
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
59.702
9.385
1.321
88
779
-151
-598
-788
-23
6,4%
59,7%
26,1%
Firmenkunden
55.126
17.294
1.397
211
56
-135
-494
-736
-64
2,9%
52,7%
30,3%
Kapitalmarkt
836
153
0
0
0
-1
-1
0
0
0,8%
38,0%
60,3%
BSM & LCC
1.675
14
26
0
0
-1
-1
-15
0
7,7%
58,3%
21,3%
Sparkassen
44.419
12.227
1.269
53
4
-71
-360
-527
-1
2,9%
41,5%
1,1%
GCC
36
2
17
0
1
-1
0
-12
0
6,9%
68,6%
0,0%
Gesamt
161.795
39.074
4.029
352
839
-361
-1.454
-2.078
-87
3,7%
51,6%
24,8%
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Privatkunden
56.634
7.746
1.440
101
734
-160
-488
-830
-28
6,3%
57,6%
27,6%
Firmenkunden
47.819
13.255
1.423
178
65
-151
-475
-802
-59
3,6%
56,4%
33,2%
Kapitalmarkt
580
129
0
0
0
-1
-1
0
0
0,9%
18,5%
0,0%
BSM & LCC
183
14
4
0
0
-1
-1
-4
0
5,5%
99,5%
0,0%
Sparkassen
42.784
9.696
1.282
47
7
-99
-273
-546
-1
2,8%
42,6%
1,7%
GCC
34
2
17
0
2
-1
0
-16
0
2,3%
91,9%
0,0%
Gesamt
148.033
30.842
4.167
327
808
-412
-1.238
-2.198
-88
4,0%
52,8%
26,9%
Die oben dargestellten NPL-Kredite beinhalten keine nach IFRS 9 erfassten Abschreibungen. Die Erste Group unterscheidet zwischen vertraglichen Abschreibungen (Schuldenerlass gegenüber der ausgefallenen Kund:in, entweder bedingungslos oder unter Auflagen) und technischen Abschreibungen (Forderungsbeseitigung) aus den Büchern mangels vernünftiger Erwartung der Verwertung, wobei der Rechtsanspruch gegenüber der Kund:in noch besteht. Beide Arten von Abschreibungen haben zur Voraussetzung, dass alle angemessenen Workout-Maßnahmen und Betreibungsverfahren für einen optimalen Zahlungsrückfluss angewendet wurden. Im Falle von besicherten Krediten ist eine Abschreibung vor der Verwertung der Sicherheiten nicht zulässig, sofern keine besonderen Umstände vorliegen. Zusätzliche technische Abschreibungsauslöser umfassen Vollstreckung, Wertlosigkeit der Forderung/Sicherheiten, rechtsverbindlicher Konkurs/Liquidation oder anderer wirtschaftlicher Verlust der Ansprüche, Verkäufe. Der Gesamtbetrag von Abschreibungen während des Jahres 2022, die noch immer Gegenstand von Vollzugsmaßnahmen sind, beläuft sich auf EUR 113 Mio (2021: 157 Mio).
44.Verbriefungen
Zum 31. Dezember 2022 verfügt die Erste Group über ein sich weiter reduzierendes Restportfolio an investment-grade gerateten Verbriefungen. Es gab keine Neuinvestitionen. Der Buchwert des Portfolios verbriefter Forderungen der Erste Group lag bei EUR 1,9 Mio.
45.Marktrisiko
Marktrisiko ist die Gefahr eines Verlustes, der aufgrund nachteiliger Veränderungen von Marktpreisen und von diesen abgeleiteten Parametern eintreten kann. Diese Marktwertveränderungen können in der Gewinn- und Verlustrechnung, in der Gesamtergebnisrechnung oder in den stillen Reserven aufscheinen. In der Erste Group wird das Marktrisiko in Zinsrisiko, Credit-Spread-Risiko, Währungsrisiko, Aktien-risiko, Rohstoffrisiko und Volatilitätsrisiko unterteilt. Betroffen sind sowohl Handels- wie auch Bankbuchgeschäfte.
Eingesetzte Methoden und Instrumente
In der Erste Group erfolgt die Schätzung von potenziellen Verlusten im Handelsbuch, die durch Marktbewegungen entstehen können, mittels der Maßzahl „Value at Risk“ (VaR). Der VaR beschreibt den maximal erwarteten Verlust bei einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (das Konfidenzintervall) während einer bestimmten Behaltedauer basierend auf einem historisch beobachteten Marktumfeld.
Für das Handelsbuch basiert die Berechnung auf der Methode der historischen Simulation mit einem einseitigen Konfidenzniveau von 99%, einer Haltedauer von einem Tag und einem historischen Simulationszeitraum von zwei Jahren.
Mittels Backtesting erfolgt eine ständige Überprüfung der Gültigkeit des internen Marktrisikomodells. Dabei wird mit einem Tag Verzögerung überprüft, ob die Modellvorhersagen über den Verlust eingetreten sind. Bei einem Konfidenzniveau von 99% soll der tatsächlich an einem bestimmten Tag aufgetretene Verlust statistisch gesehen nur zwei bis drei Mal pro Jahr (1% von ca. 250 Werktagen) den geschätzten VaR überschreiten.
Der VaR der Bankbuchpositionen (BB-VaR) basiert auf der ICAAP Berechnung der Erste Group, bei der 250.000 historische Szenarien mit einer theoretischen Halteperiode von 1 Jahr und einem Konfidenzniveau von 99,92% berechnet werden. Diese Methode wird ebenfalls verwendet, um einen BB-VaR mit einer Halteperiode von 1 Tag und einem Konfidenzniveau von 99% zu berechnen. Die Ergebnisse beider Berechnungen, ICAAP und BB-VaR, werden im Group ALCO regelmäßig dem Vorstand präsentiert.
141
Eine bekannte Einschränkung des VaR-Ansatzes ist, dass zum einen das Konfidenzniveau mit 99% beschränkt ist, zum anderen berücksichtigt das Modell nur jene Marktszenarien, die jeweils innerhalb des historischen Simulationszeitraumes beobachtet wurden, und berechnet darauf basierend den VaR für die gegenwärtigen Positionen der Bank. Um diese Einschränkungen zu berücksichtigen und um die darüber hinaus möglichen extremen Marktsituationen, die nicht durch den VaR-Ansatz abgedeckt werden, beleuchten zu können, werden in der Erste Group Stresstests durchgeführt. Diese Tests berücksichtigen insbesondere Marktbewegungen von geringer Wahrscheinlichkeit aber hoher Auswirkung.
Die Stresstests werden nach mehreren Methoden durchgeführt: für die Positionen des Handelsbuchs wird ein „Stressed VaR“ (SVaR) von der normalen VaR-Berechnung abgeleitet. Es wird aber nicht nur über die letzten zwei Jahre simuliert, sondern es wird durch Analyse eines wesentlich längeren historischen Zeitraums jene einjährige Periode identifiziert, die für die aktuelle Portfoliozusammensetzung die maßgebliche Stressperiode darstellt. Entsprechend der gesetzlichen Regelungen wird für die einjährige Stressperiode ein VaR zum Konfidenzniveau von 99% ermittelt. Dadurch wird erreicht, dass die Erste Group auch für Zeiten erhöhter Marktvolatilität einerseits ausreichend Eigenmittel für das Handelsbuch vorhält und diese Effekte andererseits auch in das Management der Handelspositionen einfließen.
Standardszenarien werden berechnet, in denen einzelne Marktfaktoren extremen Bewegungen ausgesetzt werden. Solche Szenarien werden in der Erste Group für Zinssätze, Aktienkurse, Wechselkurse und Volatilitäten berechnet. Eine Abwandlung des Konzepts der Standardszenarien sind historische Szenarien. Hier werden die Bewegungen von Risikofaktoren nach historischen Ereignissen wie „Covid-19-Krise“, „Lehman Konkurs“ und ähnlichem der Stressberechnung zugrunde gelegt. Zusätzlich werden hypothetische Stressszenarien abhängig von den aktuellen Marktentwicklungen generiert, um potenzielle negative Auswirkungen auf das Handelsbuch zu simulieren. Diese Analysen werden dem Market Risk Committee im Rahmen regelmäßiger Reports zur Verfügung gestellt. Bankbuchpositonen werden im Comprehensive Stress Test berücksichtigt.
Methoden und Instrumente zur Risikominderung
In der Erste Group werden Marktrisiken im Handelsbuch mittels Limits auf mehreren Ebenen gesteuert. Das Gesamtlimit auf Basis von risikogewichteten Aktiva (RWA) für das Handelsbuch wird unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit und von geplanten Erträgen vom Vorstand im Rahmen des Risk Appetite Statement beschlossen, eine Aufteilung in VaR, SVaR und Sensitivitätslimits erfolgt auf Basis eines Vorschlags der Risikomanagementeinheit Trading Book Risk Management im Market Risk Committee.
Alle Marktrisikoaktivitäten des Handelsbuchs sind mit Risikolimits versehen, die in ihrer Gesamtheit mit dem RWA-Gesamtlimit konsistent sind. Das RWA-Limit wird dabei in einem Top-down-Verfahren in VaR- und SVaR-Limits übersetzt und den einzelnen Handelseinheiten zugeteilt. Dies erfolgt bis zur Ebene einzelner Handelstische. Zusätzlich werden in einem Bottom-up-Verfahren Sensitivitätslimits für die einzelnen Handelstische vergeben. Somit werden Exposures zu einzelnen Risikofaktoren limitiert und ausreichende Diversifikation gewährleistet. Diese werden dann zusammengefasst und gelten dort parallel zu den VaR- und SVaR-Limits.
Die Einhaltung der Limits wird mehrstufig überprüft: durch das zuständige lokale Risikomanagement und durch die Einheit Trading Book Risk Management. Die Überwachung der Sensitivitätslimits erfolgt sowohl während als auch am Ende jedes Handelstages. Ad-hoc Limitauswertungen können auch durch die einzelnen Handelstische oder durch das Risikomanagement angefordert werden.
Der VaR sowie der SVaR des Handelsbuchs wird täglich auf Konzernebene berechnet und an die wesentlichen Akteur:innen sowie die verantwortlichen Vorstandsmitglieder berichtet. Ein entsprechender Eskalationsprozess stellt die zeitgerechte Behandlung möglicher Limit-verletzungen sicher.
Banking Book Limite für die Zinsrisikokennzahlen Economic Value of Equity, Nettozinsertrag und Pillar 2 RWA werden im Top-Down Approach von Group Banking Book Risk Management für die einzelnen Einheiten festgelegt. Die Limit Überwachung wird durch die lokalen Risikomanagementeinheiten, sowie durch Group Banking Book Risk Management durchgeführt. Im Falle einer Limit Verletzung tritt die Limit Escalation Procedure in Kraft.
Analyse des Marktrisikos
Die folgende Tabelle zeigt die Value at Risk-Werte (Konfidenzniveau 99%, gleichgewichtete Marktdaten, Haltedauer 1 Tag). Bankbuch- und Handelsbuchbestandteile werden ohne Diversifikation aggregiert, die Zahlen beinhalten keine Exposures die in der Standardmethode mitberücksichtigt werden (z.B. FX Risiken im Bank Buch, Spezifisches Positionsrisiko in Substanzwerten):
142
Value at Risk des Bankbuchs und des Handelsbuchs
in EUR Tsd
Gesamt
Zinsen
Credit Spread
Währung
Aktien
Rohstoffe
Volatilität
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
Erste Group
85.976
87.202
16.356
980
1.583
211
1.064
Bankbuch
81.705
82.929
16.356
-
-
-
-
Handelsbuch
4.271
4.273
-
980
1.583
211
1.064
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
Erste Group
52.336
51.925
16.431
1.140
2.216
247
1.012
Bankbuch
47.130
48.119
16.431
-
-
-
-
Handelsbuch
5.206
3.806
-
1.140
2.216
247
1.012
Die oben angeführte Tabelle wurde im Vergleich zum Annual Report 2021 angepasst. Die Anpassung wurde aufgrund der geänderten Darstellung des Banking Book VaRs vorgenommen. Dieser zeigt nun das Worst Case Ergebnis pro Risikosubkategorie. Es wird das selbe Konfidenzintervall mit 1 Tages Haltedauer verwendet wie im Total VaR, bei welchem die Darstellung unverändert geblieben ist. Dadurch konnte eine Harmonisierung mit den Handelsbuch-VaR Ergebnissen erreicht werden. Daher wurden die Ergebnisse von Dezember 2021 angepasst.
Im Jahr 2021 wurde der Modellmultiplikator für die Erste Group von 3,0 auf 3,25 von der EZB erhöht, basierend auf der Beobachtung, dass die Erste Group bis zum ersten Quartal 2021 keinen systematischen Prozess zur Erfassung von Risiken nicht im Modell (RNIME) hatte. Ein regulatorisch konformer Rahmen wurde ab Juni 2021 implementiert, und ein Antrag auf Reduzierung des regulatorischen Multiplikators zurück auf 3,0 wurde bei der EZB gestellt. Im Februar 2022 erhielt die Erste Group die aufsichtsrechtliche Genehmigung, den Multiplikator basierend auf dem implementierten RNIME-Rahmenwerk wieder auf 3,0 zu reduzieren. Zum Jahresende 2022 beträgt die Anzahl der VaR-Backtesting-Ausreißer 6 und somit hat der regulatorische Multiplikator einen Wert von 3,5. Drei der Ausreißer häuften sich Ende Februar und Anfang März und standen im Zusammenhang mit der Marktreaktion auf den Krieg in der Ukraine. Die verbleibenden drei Ausreißer wurden durch starke Marktbewegungen im Zusammenhang mit Zentralbankinterventionen oder Markterwartungen in Bezug auf Inflation und Zinssätze verursacht.
Zinsänderungsrisiko des Bankbuchs
Zinsänderungsrisiko bedeutet das Risiko negativer Veränderungen des Barwerts sowie der Erträge von Finanzinstrumenten aufgrund von Veränderungen der Marktzinsen. Dieses Risiko entsteht bei Inkongruenz der Laufzeiten bzw. der Zinsanpassungszeitpunkte von Aktiva und Passiva einschließlich Derivaten.
Zur Feststellung des Zinsrisikos werden alle Finanzinstrumente, einschließlich der außerbilanziellen, verwendet um die Auswirkung von bestimmten Zinsszenarien auf den Barwert sowie den Ertrag zu ermitteln. Limits und Grenzwerte sind für beide Sichtweisen des Zinsänderungsrisikos des Bankbuchs, die Veränderung der Barwerte sowie die Veränderungen der Erträge implementiert. Positionen ohne vertraglich fixierte Laufzeit oder Zinsanpassung, wie beispielsweise Sichteinlagen und Überziehungen, werden modelliert. Für Positionen, bei denen die Kund:in das Recht besitzt vorzeitige Zahlungen zu tätigen, werden Vorauszahlungsmodelle angewandt.
Zur Aktualisierung und Verlängerung der verfügbaren Datenzeitreihen für die Modellentwicklung wurden im Jahr 2022 die Verhaltensmodelle für Sichteinlagen und vorzeitige Kreditrückzahlungen für wesentliche Einheiten (Erste Bank Österreich, Sparkassen, Ceska Sporitelna, Slovenska Sporitelna) unter Verwendung aktueller Daten überarbeitet und implementiert.
Für die interne Risikorechnung sowie für das aufsichtsrechtliche Zinsrisikomaß wird die maximale Zinsänderung nach unten gemäß Anhang III der EBA Leitlinien zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos bei Geschäften des Anlagebuchs angewendet. Aufgrund der angestiegenen Zinsen, besonders in den Währungen EUR, USD und CZK werden diese Floors jedoch zunehmend irrelevant.
Wechselkursrisiko
Risiken aus offenen Fremdwährungspositionen sind Wechselkursrisiken, die aus einer Inkongruenz von Aktiva und Passiva oder währungsbezogenen Finanzderivaten entstehen. Im Handelsbuch können diese Risiken ihren Ursprung in kundenbezogenen Transaktionen oder dem Handel haben und unterliegen täglicher Überwachung und Steuerung. Das Fremdwährungsrisikovolumen ist durch aufsichtsrechtliche und interne Limits beschränkt. Die internen Limits für das Handelsbuch werden vom Market Risk Committee festgelegt.
Die Erste Group bewertet und steuert sonstige Risikoarten, die die Bilanz und die Ertragsstruktur der Erste Group betreffen, individuell. Das Fremdwährungsrisiko, das mit der Bewertung von Bilanzpositionen, Ergebnis, Dividenden, Beteiligungen/Nettoveranlagungen in inländischer oder fremder Währung verbunden ist, hat Auswirkungen auf das Konzernergebnis und das konsolidierte Kapital. Die Erste Group reduziert auch die negativen Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf die Entwicklung der Vermögenswerte (zum Beispiel als Folge der Fremdwährungskredite in CEE-Ländern, die für Kund:innen eingestellt wurden, die nicht über ein ausreichend hohes regelmäßiges Einkommen in der jeweiligen Kreditwährung verfügen).
Um die Erträge in verschiedenen Währungen zu managen, werden Hedging-Möglichkeiten diskutiert und im Group Asset Liability Committee (ALCO) entschieden. Das Asset Liability Management (ALM) schätzt zukünftige Zahlungsströme in Fremdwährung auf Basis der aktuellen Finanzergebnisse und des für die kommende Periode erstellten Budgets. Daraufhin empfiehlt das ALM dem ALCO Umfang,
143
Sicherungsniveau, Sicherungsquote und Zeitplan der zu treffenden Hedging-Maßnahmen. Die Auswirkungen der Währungsumrechnung auf das konsolidierte Kapital werden überwacht und an das ALCO gemeldet. Die Entscheidungen des ALCO werden durch das ALM umgesetzt und der Umsetzungsstand monatlich an das ALCO berichtet.
In der folgenden Tabelle sind die größten offenen Fremdwährungspositionen der Erste Group dargestellt (inklusive strukturelle FX Positionen im Jahr 2022, ohne Positionen in HRK aufgrund des Beitritts Kroatiens zur Eurozone mit 1. Januar 2023). Die Einbeziehung struktureller Devisenpositionen in die nachstehende Tabelle ab 2022 steht im Einklang mit der EBA-Richtlinie zur Behandlung struktureller Devisen (EBA/GL/2020/09), die von Banken verlangt, Eigenmittel für Devisenpositionen zu berechnen, die aus Beteiligungen an ausländischen Tochtergesellschaften resultieren. Die Einbeziehung struktureller Devisenpositionen führt zu insgesamt deutlich höheren offenen Positionen in den Kernmarktwährungen:
Offene Fremdwährungspositionen
in EUR Tsd
offene Fremdwährungsposition
Dez 22
 
Tschechische Kronen (CZK)
2.940.118
Rumänischer Leu (RON)
1.346.093
Ungarischer Forint (HUF)
530.802
Serbischer Dinar (RSD)
376.336
Mazedonischer Denar (MKD)
227.258
Konvertible Mark von Bosnien und Herzegowina (BAM)
181.863
US Dollar (USD)
84.819
Polnischer Zloty (PLN)
25.771
Britisches Pfund (GBP)
9.020
Schweizer Franken (CHF)
6.093
 
 
Dez 21
 
US Dollar (USD)
41.318
Kroatische Kuna (HRK)
25.591
Tschechische Kronen (CZK)
12.442
Serbischer Dinar (RSD)
11.298
Ungarischer Forint (HUF)
11.123
Polnischer Zloty (PLN)
10.676
Rumänischer Leu (RON)
4.368
Japanischer Yen (JPY)
3.984
Schweizer Franken (CHF)
-3.687
Britisches Pfund (GBP)
2.981
Credit-Spread-Risiko
Das Credit-Spread-Risiko ist das Risiko der negativen Veränderung des Marktwerts von Finanzinstrumenten aufgrund von Veränderungen der Bonität einer Emittent:in, die am Markt wahrgenommen werden. Die Erste Group ist dem Credit-Spread-Risiko im Zusammenhang mit ihrem Wertpapierportfolio ausgesetzt, und zwar sowohl im Handels- als auch im Bankbuch.
Im Handelsbuch wird das Credit-Spread-Risiko für Staatsanleihen als Teil des allgemeinen Positionsrisikos im VaR bzw. SVaR des internen Modells berücksichtigt. Unternehmensanleihen werden Benchmark-Kurven, abhängig von Sektor, Rating und Währung, zugeordnet und ebenfalls im VaR und SVaR abgedeckt. Das emittentenspezifische Risiko wird in Säule 1 der regulatorischen Eigenkapitalanforderungen durch die Standardmethode abgebildet. Für das spezifische Risiko des Handelsbuchs in Säule 2 wird das Credit-Spread-Risiko nach einem systematischen und einem residualen Anteil modelliert und aggregiert ausgewiesen.
Die Berechnung des Credit-Spread-Risikos für die Wertpapiere des Bankbuchs erfolgt auf Basis einer historischen Simulation. Dabei wird der maximale (hypothetische) Wertverlust, der durch Credit-Spread-Risikofaktoren über einen Zeithorizont von einem Jahr auftreten kann, ermittelt. Die Berechnung basiert auf Credit-Spread-Sensitivitäten (CR01) und als Risikofaktoren werden Asset Swap Spreads für Staatsanleihen und iTRAXX Credit Default Swap Indizes für Unternehmensanleihen verwendet. Das Ergebnis wird in den ICAAP Berechnungen verwendet, um die entsprechende Kapitalunterlegung für das Bankbuchportfolio zu ermitteln.
Hedging
Das Ziel des Marktrisikomanagements in den Bankbüchern ist die Optimierung der Risikoposition der Erste Group unter Berücksichtigung des Bilanzwerts und des erwarteten Ergebnisses. Bilanzstrukturmanagement (BSM) ist verantwortlich für die Zinsrisikosteuerung des Bankbuchs und dafür notwendige Hedges. Das Aktiv-Passiv-Komitee wird regelmäßig von BSM informiert und benötigte Beschlüsse (z.B. für strategische Positionen, die ALM Strategie, für das Pouvoir von Investments, etc.) der ALCO Mitglieder werden eingeholt.
Die „Hedging“-Aktivitäten konzentrieren sich gemäß den Zielen des Risikomanagements auf die beiden Hauptsteuerungsgrößen das Zinsergebnis einerseits und das Marktwertrisiko andererseits. Im weiteren Sinn wird unter „Hedging“ eine wirtschaftliche Aktivität zur Minderung von Risiken verstanden, die jedoch nicht zwangsläufig als Sicherungsbeziehung gemäß den relevanten IFRS-Bestimmungen berechtigt. Wenn möglich wird die Bilanzierung von „Hedges“ nach IFRS verwendet, um Bewertungsinkongruenzen aufgrund von Hedging-Aktivitäten zu vermeiden. Im Rahmen der IFRS-konformen Sicherungsbilanzierung finden „Fair Value Hedges“ und „Cashflow
144
Hedges“ Verwendung. Zusätzlich wird die Fair Value Option zur Absicherung des Marktrisikos aus wirtschaftlicher Sicht verwendet. Der größte Teil der „Hedges“ innerhalb der Erste Group wird zur Absicherung des Zinsrisikos verwendet, der Rest zur Absicherung des Währungsrisikos.
46.Liquiditätsrisiko
Jüngste Entwicklungen
2022 wurde die technische Plattform zur Überwachung und Steuerung des Liquiditätsrisikos weiterentwickelt und verbessert. Damit sind alle Liquiditätskennzahlen in diese Plattform integriert.
Mit der Implementierung einiger der Liquiditätskennzahlen ging auch eine Überarbeitung dieser Metriken einher. So wurden besonders die Kennzahlen der langfristigen Strukturellen Liquiditätskennzahl „Structural Liquidity Ratio” (STRL) sowie die Stress-Testing Kennzahl „Survival Period Analysis” (SPA) im Zuge der Implementierung einer Überprüfung unterzogen und entsprechende Überarbeitungen und Verbesserungen wurden mitimplementiert.
Liquiditätsstrategie
2022 blieben Kundeneinlagen die primäre Refinanzierungsquelle der Erste Group. Der Anstieg des Kreditvolumens überstieg den Zufluss an Kundeneinlagen, was die Reduzierung der kurzfristigen Veranlagungen verursachte.
Im Bereich der Eigenemissionen emittierte die Erste Group Bank AG im Jahr 2022 EUR 6,1 Mrd (2021: EUR 3,1 Mrd), was den ursprünglichen Emissionsplan aufgrund von Vorfinanzierungen um EUR 2,1 Mrd. überstieg. Es wurden EUR 3,4 Mrd (2021: EUR 2,6 Mrd) mittels unbesicherter Senior Preferred-Anleihen emittiert, wovon EUR 0,5 Mrd. über eine Benchmark-Emission (2021: EUR 0,5 Mrd) eingesammelt wurden. Tier 2 nachrangige Anleihen trugen EUR 0,5 Mrd (2021: EUR 0,5 Mrd) zum Emissionsvolumen bei. Dem standen Rückkäufe in Höhe von insgesamt EUR 70 Mio (2021: EUR 37 Mio) gegenüber. Die durchschnittliche Laufzeit der Neuemissionen 2022 betrug etwa 6,3 Jahre (2021: 7,0 Jahre).
Die Teilnahme der Erste Group an den TLTROs ist im Jahr 2022 auf EUR 15,5 Mrd (2021: EUR 21,2 Mrd) gefallen.
Liquiditätskennzahlen und Berichte
Das Liquiditätsrisiko wird von der Erste Group entsprechend den Grundsätzen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht sowie den europäischen und österreichischen gesetzlichen Rahmenbedingungen Verordnung (EU) 575/2013, Verordnung (EU) 2015/61 und Kreditinstitute- Risikomanagementverordnung (KI RMV) in der jeweils aktuell gültigen Fassung betrachtet. Dementsprechend wird zwischen dem Marktliquiditätsrisiko, d.h. dem Risiko, dass die Unternehmen der Gruppe aufgrund unzureichender Markttiefe oder wegen Marktstörungen nicht in der Lage sind, eine Position zu schließen, und dem Refinanzierungsrisiko unterschieden, d.h. dem Risiko, dass die Banken in der Gruppe nicht in der Lage sein werden, erwartete oder unerwartete Verpflichtungen aus gegenwärtigen und zukünftigen Cashflows und Sicherheiten effizient zu erfüllen, ohne dadurch ihr Tagesgeschäft oder die Finanzlage der Gruppenmitglieder zu beeinträchtigen.
Das Refinanzierungsrisiko wird weiter in das Insolvenzrisiko und das strukturelle Liquiditätsrisiko gegliedert. Ersteres ist das kurzfristige Risiko, dass gegenwärtige oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen nicht zur Gänze, zeitgerecht und auf wirtschaftlich gerechtfertigte Weise erfüllt werden können, während das strukturelle Liquiditätsrisiko das langfristige Risiko von Verlusten aufgrund einer Änderung der Refinanzierungskosten oder des Bonitätsaufschlags der Gruppe betrifft.
Die aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahlen der LCR (Liquidity Coverage Ratio) und der NSFR (Net Stable Funding Ratio) sind gut in der Erste Group verankert. Die LCR entsprechend der Verordnung (EU) 2015/61 sowie die NSFR gemäß der Verordnung (EU) 575/2013in der jeweils aktuell gültigen Fassung werden in der Erste Group auf der bereits oben beschriebenen Plattform berechnet.
Die Berechnung der LCR findet in der Erste Group auf täglicher Basis statt, sowohl auf Ebene der Einzelinstitute als auch auf konsolidierter Gruppenebene, und wird monatlich an die Aufsicht berichtet. Weiters ist die LCR Teil des internen „Risk Appetite Statements“ (RAS). Um eine LCR zu gewährleisten, die komfortabel über dem regulatorischen Limit von 100% liegt, werden die Limits im RAS entsprechend festgelegt. Gesetzliche Ausleihungsgrenzen existieren in allen CEE Ländern, in denen die Erste Group aktiv ist. Sie beschränken Liquiditätsflüsse zwischen den Tochterbanken der Erste Group in verschiedenen Ländern und werden sowohl im „Survival Period“-Modell zur Beurteilung des Liquiditätsrisikos als auch in der Kalkulation der „Liquidity Coverage Ratio“ auf Konzernebene berücksichtigt.
Die NSFR wird monatlich, ebenfalls auf Ebene der Einzelinstitute sowie konsolidierter Gruppenebene berechnet und jedes Quartal an die Aufsicht berichtet. Gleich wie bei der LCR ist die NSFR Teil des internen RAS. Um eine NSFR zu gewährleisten, die komfortabel über dem regulatorischen Limit von 100% liegt, werden die Limits im RAS entsprechend festgelegt.
Das kurzfristige Liquiditätsrisiko (Insolvenzrisiko) wird durch eine „Survival Period“ Analyse (SPA) auf Einzelinstituts- und Gruppenebene gemessen und begrenzt. Diese Analyse gibt jenen maximalen Zeitraum an, den eine Bank in verschieden definierten Szenarien, darunter einer schweren kombinierten systemischen und unternehmensspezifischen Krise unter Einbeziehung von liquiden Aktiva überstehen kann. Die zugrunde liegenden Annahmen umfassen drastische Einschränkungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von kurz- und langfristigen
145
Kapitalmarktfinanzierungen bei gleichzeitigen signifikanten Abflüssen von Kundeneinlagen. Weiters wird eine erhöhte Inanspruchnahme von Garantien und Kreditzusagen pro Kundengruppe simuliert, und der mögliche zusätzliche Abfluss von Sicherheiten aus besicherten Derivaten in Stressszenarien modelliert. Die SPA deckt einen Stresszeitraum von bis zu 12 Monaten ab. Sie wird monatlich sowohl auf Ebene der Einzelinstitute als auch auf Gruppenebene berechnet.
Die „strukturellen Liquiditäts-Gaps“ der Tochterunternehmen und des Gesamtkonzerns werden regelmäßig mittels der internen Liquiditätskennzahl „Structural Liquidity Ratio“ (STRL) berichtet und überwacht. Die STRL wird monatlich berechnet. Alle oben genannten Metriken und Berichte (LCR, NSFR, SPA und STRL) werden regelmäßig an das operative Liquiditätskomitee (OLC) sowie an den Vorstand im Zuge des Group Asset and Liability Committees (Group ALCO) berichtet. Das Konzentrationsrisiko hinsichtlich der Finanzierungsstruktur sowie der „Counterbalancing Capacity“ (CBC) wird regelmäßig überwacht und an den Regulator gemeldet. Das „Funds Transfer Pricing“ (FTP) der Erste Group wird als Steuerungsinstrument für das Management des strukturellen Liquiditätsrisikos verwendet.
Methoden und Instrumente zur Risikominderung
Neben der regelmäßigen Liquiditätsberichterstattung an das OLC und das Group ALCO ist das FTP-System ein weiteres wichtiges Instrument zur Steuerung des Liquiditätsrisikos innerhalb der Erste Group Bank AG und gegenüber ihren Tochterunternehmen. Da die Planung des Refinanzierungsbedarfs für das Liquiditätsmanagement von grundlegender Bedeutung ist, wird vierteljährlich eine detaillierte Übersicht über den Refinanzierungsbedarf im Planungszeitraum für die gesamte Erste Group erstellt.
Der umfassende Krisenplan der Gruppe stellt die Koordination aller in das Liquiditätskrisenmanagement involvierten Parteien im Krisenfall sicher; dieser wird laufend aktualisiert. Die Krisenpläne der Tochterunternehmen werden im Rahmen des Plans der Erste Group koordiniert.
Analyse des Liquiditätsrisikos
Das Liquiditätsrisiko in der Erste Group wird durch folgende Methoden analysiert.
Liquiditätsdeckungsquote. Die aufsichtsrechtliche LCR wird von der Erste Group für die interne Überwachung und Steuerung der Liquiditätsposition verwendet. Um sicherzustellen, dass die LCR sowohl über dem aufsichtsrechtlichen Limit als auch dem internen Limit bleibt, überwacht die Erste Group die kurzfristigen Liquiditätszuflüsse und -abflüsse sowie die verfügbare realisierbare Liquidität (counterbalancing capacity, CBC).
Die Erste Group hat den Weg fortgesetzt aktiv die Überschussliquidität kontinuierlich zu reduzieren, dies zeigt sich in einer niedrigeren LCR Kennzahl im Vergleich zum Vorjahr. Nichtsdestotrotz hält die Erste Group weiterhin einen komfortablen Puffer weit über den internen und externen Limiten.
Liquiditätsdeckungsquote
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Liquiditätspuffer
71.566
72.877
Netto-Liquiditätsabfluss
40.361
52.825
Liquiditätsdeckungsquote
177,3%
138,0%
Strukturelle Liquiditäts-Gaps. Die langfristige Liquiditätsposition wird mittels struktureller Liquiditäts-Gaps auf Basis vertraglicher und teilweise modellierter Cashflows aller liquiditätsrelevanter Positionen der Bilanz (sowohl on- als auch off-balance) gesteuert. Sie wird für jede vom Volumen her relevante Währung einzeln berechnet.
Grundsätzlich werden die Cashflows auf Basis der vertraglichen Fälligkeiten bzw. entsprechend dem Tilgungsplan den Laufzeitbändern zugeordnet. Alle Kundenprodukte mit unbestimmter Laufzeit (z.B. Sichteinlagen und Kontokorrentbestände) werden entsprechend einem Abreifungsprofil, basierend auf dem statistisch beobachteten Kundenverhalten, dargestellt.
Im Jahr 2022 wurden analog zum Zinsänderungsrisiko des Bankbuches wesentliche Adaptierungen in den Modellen für Sichteinlagen, Kontoüberziehungen und Kreditkartenforderungen in den österreichischen Sparkassen sowie der Erste Bank Österreich durchgeführt. Darüber hinaus wurde ein Großteil der bestehenden Modelle rekalibriert.
Die Zahlen in der folgenden Tabelle (Strukturelles Liquiditätsgap) basieren per Dezember 2022 auf der neuen, verbesserten Plattform zur Überwachung und Steuerung des Liquiditätsrisikos, wie im Abschnitt „Jüngste Entwicklungen“ beschrieben, während die Zahlen per Dezember 2021 weiterhin auf der alten Plattform basieren, die zu diesem Zeitpunkt noch im Einsatz war. Der Anstieg an Aktiva wird teilweise durch den Anstieg an Verbindlichkeiten ausgeglichen, dies führt im ersten Zeitband zu einem reduzierten Gap von EUR 10 Mrd. Dies begründet sich vorwiegend in der Aktualisierung der Verhaltensmodelle und der damit verbundenen konservativen Darstellung von Einlagen in den früheren und von Krediten in den späteren Laufzeitbändern als auch in der verbesserten Datenqualität der neuen Plattform.
146
Strukturelles Liquiditäts-Gap
0-12 Monate
1-3 Jahre
3-5 Jahre
> 5 Jahre
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Liquiditäts-Gap
37.894
10.857
-7.021
7.829
-10.414
2.076
-21.690
-25.452
Ein Überhang der Aktiva wird mit positivem Vorzeichen, ein Überhang der Passiva mit negativem Vorzeichen dargestellt. Zuflüsse aus liquiden Wertpapieren in der Höhe von EUR 41,8 Mrd (2021: EUR 30,7 Mrd), die als Sicherheit bei den jeweiligen für die Erste Group zugänglichen Zentralbanken verwendet werden können, werden nicht mit der vertraglichen Fälligkeit, sondern im ersten Laufzeitband berücksichtigt.
Realisierbare Liquidität. Die Erste Group beobachtet regelmäßig ihre realisierbare Liquidität, die aus dem Kassenbestand, den Überschussreserven bei Zentralnotenbanken, sowie aus unbelasteten zentralbankfähigen Aktiva und anderen liquiden Wertpapieren besteht. Die Auswirkungen von Repo- und Reverse Repo-Geschäften sowie von Wertpapierleihegeschäften sind entsprechend berücksichtigt. Diese Aktiva können kurzfristig mobilisiert werden, um potenzielle Abflüsse in einer Krise zu kompensieren.
Terminstruktur der realisierbaren Liquidität
in EUR Mio
bis 1 Woche
1 Woche -1 Monat
1-3 Monate
3-6 Monate
6-12 Monate
Dez 22
 
 
 
 
 
Kassenbestand, Überschussreserven
8.743
0
0
0
0
Liquide Aktiva
42.165
-2.434
-2.258
-1.730
-4.331
Andere zentralbankfähige Aktiva
2.622
-58
118
4.904
3.304
davon nicht platzierte Pfandbriefe
-227
0
285
3.860
2.816
davon Kreditforderungen
1.476
0
85
969
621
Belastungskapazität
53.530
-2.492
-2.140
3.174
-1.027
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Kassenbestand, Überschussreserven
29.074
0
0
0
0
Liquide Aktiva
37.951
-6.126
-1.134
-1.447
-2.252
Andere zentralbankfähige Aktiva
1.119
-43
328
-267
499
davon nicht platzierte Pfandbriefe
-86
0
470
0
500
davon Kreditforderungen
331
0
0
0
243
Belastungskapazität
68.144
-6.170
-806
-1.714
-1.753
Die Zahlen in der obigen Tabelle zeigen die Summe der möglichen realisierbaren Liquidität in einem „Going Concern“ unter Berücksichtigung von Abschlägen der Zentralbanken. In einem Krisenszenario können widrige Marktentwicklungen das Gesamtvolumen reduzieren. Die ursprünglich verfügbare Liquidität auf Konzernebene wird durch weitere Abschläge reduziert. Negative Zahlen stellen fällige Positionen der verfügbaren Liquiditätsreserve dar. Positive Zahlen mit Termin über einer Woche sind Positionen, die nicht unmittelbar als realisierbare Liquidität zur Verfügung stehen.
Der Rückgang in Kassenbestand, Überschussreserven wird durch das veränderte Verhalten mancher Einheiten erklärt, die nun ihre Überschussliquidität zur Zentralbank in Form eines Kredites legen, welcher nicht zur realisierbaren Liquidität hinzugezählt wird.
147
Finanzielle Verbindlichkeiten. In der folgenden Tabelle werden die Laufzeiten von vertraglich festgelegten, nicht diskontierten Kapitalzahlungen finanzieller Verbindlichkeiten inklusive Zinszahlungen dargestellt.
Finanzielle Verbindlichkeiten
in EUR Mio
Buchwerte
Vertragliche Cashflows
bis 1 Monat
1-12 Monate
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Dez 22
 
 
 
 
 
 
Nicht-derivative Verbindlichkeiten
288.697
301.416
222.121
24.450
34.361
20.484
Einlagen von Kreditinstituten
28.821
33.173
7.048
11.059
12.026
3.041
Einlagen von Kunden
223.973
229.398
212.922
10.983
4.380
1.113
Verbriefte Verbindlichkeiten
29.300
33.818
2.012
1.940
16.120
13.747
Nachrangige Verbindlichkeiten
6.603
5.027
140
468
1.835
2.583
Derivative Verbindlichkeiten
2.999
5.905
-37
1.523
3.540
878
Derivative Verbindlichkeiten mit genetteten Cash-Flows
0
4.877
21
836
3.181
839
Derivative Verbindlichkeiten mit Brutto-Cash-Flows (netto)
0
1.028
-58
688
359
39
Abflüsse
0
77.798
54.323
17.090
5.727
658
Zuflüsse
0
-76.770
-54.381
-16.402
-5.367
-619
Eventualverbindlichkeiten
0
63.792
63.792
0
0
0
Finanzgarantien
0
7.643
7.643
0
0
0
Zusagen
0
56.150
56.150
0
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
1.687
1.687
1.687
0
0
0
Gesamt
293.383
372.800
287.563
25.973
37.901
21.362
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
Nicht-derivative Verbindlichkeiten
274.539
278.718
209.599
11.005
39.401
18.714
Einlagen von Kreditinstituten
31.886
33.427
4.176
3.315
23.147
2.790
Einlagen von Kunden
210.523
213.550
204.311
3.581
4.213
1.445
Verbriefte Verbindlichkeiten
25.295
26.091
1.088
2.731
10.104
12.169
Nachrangige Verbindlichkeiten
6.835
5.650
25
1.377
1.938
2.310
Derivative Verbindlichkeiten
1.933
1.953
-32
729
1.018
239
Derivative Verbindlichkeiten mit genetteten Cash-Flows
0
1.406
105
282
788
231
Derivative Verbindlichkeiten mit Brutto-Cash-Flows (netto)
0
547
-137
446
229
8
Abflüsse
0
44.997
27.760
10.706
5.534
995
Zuflüsse
0
-44.449
-27.897
-10.260
-5.305
-987
Eventualverbindlichkeiten
0
53.529
53.529
0
0
0
Finanzgarantien
0
6.796
6.796
0
0
0
Zusagen
0
46.734
46.734
0
0
0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
2.190
2.190
2.190
0
0
0
Gesamt
278.663
336.391
265.286
11.733
40.419
18.953
Die nicht-derivativen Verbindlichkeiten setzen sich Ende 2022 aus 69% EUR, 17% CZK, 4% RON, 4% USD, und die restlichen 6% aus anderen Währungen zusammen (2021: 71% EUR, 17% CZK, 4% RON, 3% USD, und die restlichen 5% andere Währungen).
Abflüsse aus besicherten Derivaten werden im Rahmen von internen Stresstests, basierend auf einem „historical lookback“ Ansatz berechnet. Im Szenario einer schweren Namens- und Marktkrise zum 31. Dezember 2022 wurde ein möglicher gestresster Abfluss in Höhe von EUR 1,8 Mrd (2021: EUR 1,2 Mrd) ermittelt.
Das Volumen von täglich fälligen Einlagen von Kund:innen lag am 31. Dezember 2022 bei EUR 171,6 Mrd (2021: EUR 167,7 Mrd). Nach Kundensegmenten verteilten sich die täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kund:innen zum 31. Dezember 2022 wie folgt: 63% private Haushalte, 21% Klein- und Mittelbetriebe, 8% größere Unternehmen, 4% öffentliche Hand und 4% Finanzinstitute (2021: 64% private Haushalte, 21% Klein- und Mittelbetriebe, 8% größere Unternehmen, 4% öffentliche Hand und 3% Finanzinstitute).
47.Operationelles Risiko
Entsprechend Artikel 4 Abs. 52 Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) definiert die Erste Group operationelles Risiko als das Risiko von Verlusten, die durch die Unangemessenheit oder das Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse verursacht werden, was insbesondere auch das Rechtsrisiko, das Modellrisiko und das Informations- und Kommunikationstechnologierisiko, aber nicht das strategische Risiko und das Reputationsrisiko einschließt. Zur Identifikation operationeller Risiken werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden verwendet. Die Verantwortung für das Management operationeller Risiken liegt – wie international üblich – beim Linienmanagement.
Eingesetzte Methoden und Instrumente
Die Basis der quantitativen Verfahren bilden interne Verlustdaten, die in der Erste Group konzernweit nach einheitlicher Methodik gesammelt und an einen zentralen Datenpool geliefert werden. Um darüber hinaus bisher nicht eingetretene, aber mögliche Schadensfälle in der Modellierung berücksichtigen zu können, wird auf Szenarien und externe Daten zurückgegriffen. Die Erste Group bezieht externe Daten von einem führenden gemeinnützigen Verlustdatenkonsortium.
148
Die Erste Group berechnet die Kapitalanforderungen für operationelle Risiken mittels des fortgeschrittenen Messansatzes (Advanced Measurement Approach AMA), der eine regulatorische Genehmigung erfordert. Der AMA ist ein komplexer Ansatz für die Bewertung des operationellen Risikos. Basierend auf dem AMA wird das erforderliche Kapital unter Verwendung eines internen VaR-Modells unter Berücksichtigung interner und externer Daten, einer Szenarioanalyse des Geschäftsumfeldes und interner Risikokontrollfaktoren berechnet. Zusätzlich erhielt die Erste Group die Bewilligung zur Verwendung von Versicherungen zur Risikominderung im fortgeschrittenen Mess-ansatz gemäß Artikel 323 CRR.
Methoden und Instrumente zur Risikominderung
Neben den quantitativen Ansätzen werden auch qualitative Verfahren zur Ermittlung operationeller Risiken eingesetzt, insbesondere Risiko- und Kontroll-Selbsteinschätzungen durch Experten. Weitere angewendete Verfahren inkludieren die Festlegung von Schlüssel-risikoindikatoren und Risikobewertungen im Rahmen von Produktprüfungen, Outsourcing-Bewertungen und Risk/Return-Entscheidungen. Die Ergebnisse und vorgeschlagenen Maßnahmen zur Risikoreduktion aus diesen Bewertungen und Prozessen werden an das Linienmanagement berichtet und tragen so zur Reduktion operationeller Risiken bei. Um darüber hinaus Veränderungen von Risikopotenzialen, die zu Verlusten führen können, frühzeitig zu erkennen, bewertet die Erste Group eine Reihe von Schlüsselrisikoindikatoren wie Systemverfügbarkeit, Mitarbeiterfluktuation oder Kundenreklamation.
Die Versicherungen der Erste Group sind in einem konzernweiten Versicherungsprogramm zusammengefasst. Mithilfe dieses Konzepts konnten die Aufwendungen für den herkömmlichen Sachversicherungsbereich verringert und mit den frei werdenden Ressourcen zusätzliche Versicherungen für bisher nicht versicherte bankspezifische Risiken eingekauft werden. Dieses Programm verwendet ein eigenes Rückversicherungsunternehmen als Vehikel um Verluste innerhalb der Gruppe zu teilen und um Zugang zum externen Rückversicherungsmarkt zu erhalten.
Die genannten quantitativen und qualitativen Methoden einschließlich des Versicherungskonzepts und der Modellierung bilden das Operational Risk Framework der Erste Group. Informationen über operationelle Risiken werden regelmäßig an den Vorstand gemeldet. Dies geschieht im Zuge verschiedener Berichte, insbesondere des quartalsweisen Group Risk Report, der die Verluste der jüngsten Vergangenheit, die Entwicklung der Verluste, qualitative Informationen aus Risikocontrolling Selbstbeurteilungen, Entscheidungen über nichtfinanzielle Risiken, Risikoindikatoren, wesentliche Kennzahlen sowie den für die Erste Group errechneten VaR für operationelle Risiken beinhaltet.
149
Langfristige Vermögenswerte und sonstige Aktiva
48.Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Sachanlagen
Die unter den Sachanlagen ausgewiesenen Grundstücke und Gebäude sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um kumulierte Abschreibungen und kumulierte Wertminderungen, bewertet. Fremdkapitalkosten auf qualifizierte Vermögenswerte werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sachanlagen werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear auf die Restwerte abgeschrieben. Abschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“, Wertminderungen in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude
30-50
Umbauten auf eigenen und fremden Liegenschaften
15-50
Betriebs- und Geschäftsausstattung
4-10
Personenkraftwagen
4-8
IT-Hardware
4-6
Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Sachanlagen werden entweder bei Veräußerung oder dann ausgebucht, wenn aus der weiteren Nutzung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Gewinne oder Verluste, die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts entstehen (ermittelt als Differenz zwischen dem Nettoerlös aus der Veräußerung und dem Buchwert des Vermögenswerts), werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien (Grundstücke oder Gebäude oder Teile von Gebäuden oder beides), die zur Vermietung und Verpachtung und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden. Wird eine Immobilie zum Teil selbst genutzt, gilt sie nur dann als eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie, wenn der von der Eigentümer:in genutzte Teil unwesentlich ist. Im Bau befindliche Grundstücke oder Gebäude, bei denen der gleiche zukünftige Zweck zu erwarten ist wie bei als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, werden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien behandelt.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden bei Zugang mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Transaktionskosten sind bei der erstmaligen Bewertung mit einzubeziehen. Nach dem erstmaligen Ansatz werden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen bewertet. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden in der Bilanz in dem Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ erfasst.
Der Mietertrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen“ erfasst. Die Abschreibung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“ ausgewiesen. Die lineare Abschreibung erfolgt auf Basis der Nutzungsdauer. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von als Finanzinvestition gehaltenen Gebäuden bewegt sich in der Bandbreite von 15 bis 100 Jahren. Sowohl Wertminderungen als auch Zuschreibungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ dargestellt.
Wertminderungen
Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt auf individueller Ebene des Vermögenswerts, wenn der Vermögenswert Mittelzuflüsse generiert, die weitestgehend unabhängig von denen anderer Vermögenswerte sind. Ein typisches Beispiel sind als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Ansonsten erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE), der der Vermögenswert angehört.
Wertminderungen oder Wertaufholungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
150
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
BGA/ sonstige Sachanlagen
IT-Anlagen (Hardware)
Sonstige Mobilien
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Jän 21
2.393
970
557
410
4.331
1.684
Zugänge
120
73
55
132
380
83
Abgänge
-40
-66
-64
-94
-265
-15
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
0
0
0
0
0
-1
Umklassifizierung
-2
-37
39
0
0
0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
-4
0
0
26
21
-21
Währungsumrechnungen
32
5
5
5
48
6
Dez 21
2.498
945
593
479
4.515
1.736
Zugänge
81
81
81
46
290
107
Abgänge
-60
-57
-83
-71
-270
-16
Unternehmenserwerb
11
0
0
0
11
0
Unternehmensabgang
0
0
0
-150
-150
-2
Umklassifizierung
16
11
1
0
28
-28
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
-25
-2
-1
0
-28
-11
Währungsumrechnungen
17
2
1
5
24
1
Dez 22
2.538
980
591
309
4.419
1.788
Kumulierte Abschreibungen
Eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
BGA/ sonstige Sachanlagen
IT-Anlagen (Hardware)
Sonstige Mobilien
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Jän 21
-1.021
-674
-395
-164
-2.253
-459
Planmäßige Abschreibungen
-66
-55
-63
-48
-231
-28
Abgänge
27
63
62
45
197
3
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
0
0
0
0
1
1
Außerplanmäßige Abschreibungen
-21
-1
0
-21
-44
-6
Wertaufholungen
5
0
0
0
5
1
Umklassifizierung
-1
18
-16
0
1
-1
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
11
0
0
0
11
6
Währungsumrechnungen
-18
-3
-3
-3
-27
-3
Dez 21
-1.084
-651
-415
-190
-2.340
-484
Planmäßige Abschreibungen
-71
-54
-63
-39
-228
-27
Abgänge
30
50
82
50
213
8
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
1
0
0
36
37
2
Außerplanmäßige Abschreibungen
-16
-2
0
0
-19
-17
Wertaufholungen
3
0
0
0
3
1
Umklassifizierung
-7
0
0
0
-7
7
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
9
1
1
0
11
5
Währungsumrechnungen
-8
-1
0
-3
-12
-2
Dez 22
-1.143
-658
-396
-145
-2.342
-506
Restbuchwerte
Eigene Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
BGA/ sonstige Sachanlagen
IT-Anlagen (Hardware)
Sonstige Mobilien
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Dez 21
1.414
294
178
289
2.175
1.251
Dez 22
1.395
322
196
164
2.077
1.281
Nutzungsrechte: Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
BGA/ sonstige Sachanlagen
IT-Anlagen (Hardware)
Sonstige Mobilien
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Dez 21
455
3
0
11
470
93
Dez 22
518
4
0
18
541
91
151
Gesamte Restbuchwerte
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
BGA/ sonstige Sachanlagen
IT-Anlagen (Hardware)
Sonstige Mobilien
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Dez 21
1.869
297
178
301
2.645
1.344
Dez 22
1.913
327
196
182
2.618
1.372
Details zu den in der Bilanz aktivierten Nutzungsrechten aus Leasingverträgen, bei denen die Erste Group Leasingnehmerin ist, werden in Note 52 Erste Group als Leasingnehmerin beschrieben.
Im Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ sind Buchwerte von Immobilien, die im Rahmen von Operating Leasing-Verträgen vermietet werden, in Höhe von EUR 1.300,6 Mio (2021: EUR 1.273,3 Mio) enthalten. Buchwerte in Höhe von EUR 596,0 Mio (2021: EUR 443,6 Mio) sind mit Hypotheken belastet, Buchwerte in Höhe von EUR 635,7 Mio (2021: EUR 567,0 Mio) unterliegen dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) und damit auch den entsprechenden Regelungen im Hinblick auf Nutzung und Verkauf dieser Immobilien. Im Buchwert der sonstigen Sachanlagen sind Buchwerte enthalten, die im Rahmen von Operating Leasing-Verträgen in Höhe von EUR 210,9 Mio (2021: EUR 334,3 Mio) vermietet werden.
In der Berichtsperiode wurden während der Erstellung von Sachanlagen und von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien Ausgaben in Höhe von EUR 88,6 Mio (2021: EUR 185,0 Mio) in deren Buchwerten erfasst. Die vertraglichen Verpflichtungen für den Kauf von Sachanlagen belaufen sich auf EUR 17,1 Mio (2021: EUR 54,9 Mio).
Von den außerplanmäßigen Abschreibungen der eigengenutzten Grundstücke und Gebäude in 2022 entfallen EUR 13,9 Mio auf Gebäude und Grundstücke von Tochtergesellschaften in Tschechien (2021: EUR 15,8 Mio). Der erzielbare Betrag (Nutzungswert) für diese wertgeminderten Vermögenswerte belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 14,2 Mio (2021: EUR 40,6 Mio).
Zum 31. Dezember 2022 belief sich der Fair Value der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien mit einem Buchwert von EUR 1.372 Mio (2021: EUR 1.344 Mio) auf EUR 1.597 Mio (2021: EUR 1.518 Mio) und wird als Level 3 der Fair-Value-Hierarchie eingestuft.
Die Fair Values von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien werden von Expert:innen mit entsprechender fachlicher Qualifikation ermittelt. Für gewerblich genutzte Immobilien in Österreich und CEE, die sich über österreichische Unternehmen im Besitz der Erste Group befinden, wird der Fair Value basierend auf Bewertungsgutachten festgelegt, die zu einem großen Teil, jedoch nicht vollständig, auf beobachtbaren Marktdaten (wie z.B. Verkaufspreis pro Quadratmeter, berechnet nach aktuellen, beobachtbaren Marktransaktionen für ähnliche Vermögenswerte) beruhen. Für alle übrigen Immobilien, die sich über Tochtergesellschaften in CEE im Besitz der Erste Group befinden, werden die Bewertungen hauptsächlich mittels des Vergleichswert- und Ertragswertverfahrens durchgeführt. Grundlagen sind ein Vergleich und eine Analyse von entsprechend vergleichbaren Vermögensanlagen- und Miettransaktionen, zusammen mit einem Nachweis der Nachfrage in der Nähe der jeweiligen Immobilie. Die Merkmale von derartigen vergleichbaren Transaktionen werden unter Berücksichtigung von Größe, Lage, Konditionen, Verpflichtungen und anderen materiellen Faktoren auf den Vermögenswert angewendet.
49.Immaterielle Vermögenswerte
Firmenwert
Ein Firmenwert wird im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen bei dem Erwerb von Tochtergesellschaften bilanziert. Der Firmenwert bei Erwerb eines Unternehmens ist zum Erwerbszeitpunkt zu Anschaffungskosten anzusetzen, abzüglich nachfolgender kumulierter Wertminderungen, falls solche vorhanden sind. Für weitere Details zum Ansatz von Firmenwerten im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen verweisen wir auf Note 58 Tochterunternehmen. 
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
Neben den Firmenwerten umfassen die immateriellen Vermögenswerte der Erste Group Software, Kundenstock, Marken und sonstige immaterielle Vermögenswerte. Immaterielle Vermögenswerte werden nur dann aktiviert, wenn die Kosten verlässlich bestimmbar sind und es wahrscheinlich ist, dass die daraus erwarteten, zukünftigen, wirtschaftlichen Vorteile der Bank zufließen werden.
Immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Transaktionskosten sind bei der erstmaligen Bewertung mit einzubeziehen. Selbst erstellte Software wird aktiviert, wenn die Erste Group die technische Umsetzbarkeit, die Absicht zur Fertigstellung der Software, die Fähigkeit zur Nutzung, die Generierung zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens, die Ressourcen zur Fertigstellung und die Fähigkeit, die Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, nachweisen kann. In den Folgeperioden werden immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
152
Die Anschaffungskosten von im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem Fair Value zum Erwerbszeitpunkt. In der Erste Group sind das Marken und Kundenstock. Diese Vermögenswerte werden bei Erwerb aktiviert, sofern sie mit ausreichender Zuverlässigkeit bewertet werden können.
Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer unter Anwendung der linearen Methode abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und erforderlichenfalls angepasst. Die Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten mit bestimmter Nutzungsdauer wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Abschreibung und Amortisation“ erfasst.
Nutzungsdauer in Jahren
Computersoftware
4-10
Kundenstock
10-20
Der Buchwert der Marken wurde bereits vollständig abgeschrieben, eine weitere Abschreibung erfolgt nicht.
Wertminderungen von Firmenwerten und sonstigen immateriellen Vermögenswerten
Für die Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten gelten dieselben Regelungen wie jene, die in Note 48 Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien dargestellt sind. Im Normalfall generieren immaterielle Vermögenswerte Mittelzuflüsse, die nicht weitestgehend unabhängig von Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte sind. Daher wird die Werthaltigkeitsprüfung auf Ebene der ZGE durchgeführt, zu der der immaterielle Vermögenswert gehört.
Firmenwerte werden jährlich im November einer Werthaltigkeitsüberprüfung unterzogen. Sollte es während des laufenden Geschäftsjahres Indikatoren für eine Wertminderung geben, wird eine zusätzliche Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Sofern Wertminderungen festgestellt werden, werden diese ergebniswirksam erfasst. Zur Überprüfung bestehender Firmenwerte wird für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) denen ein Firmenwert zugeordnet wurde, ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Eine ZGE ist die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse generiert, die weitgehend unabhängig von Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder Gruppen von Vermögenswerten ist.
Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung des Firmenwerts wird der erzielbare Betrag jeder ZGE, der ein Firmenwert zugeordnet wurde, mit deren Bilanzwert verglichen. Der Bilanzwert einer ZGE ergibt sich aus dem der ZGE zugerechneten Bilanzwerten des Nettovermögens (Net Asset Value) einschließlich Firmenwerten und sonstiger immaterieller Vermögenswerte, die im Zuge des Unternehmenszusammenschlusses angesetzt wurden, sofern diese der ZGE zugerechnet werden.
Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert einer ZGE. Der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten wird soweit vorhanden aufgrund von zeitnah getätigten Transaktionen, Börsenwerten und Unternehmenswertgutachten ermittelt. Die Ermittlung des Nutzungswerts erfolgt auf Basis eines Discounted Cashflow-Modells (DCF-Modell), das den Besonderheiten des Bankgeschäfts und dessen aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Dabei wird der Barwert zukünftiger Gewinne, die an die Aktionär:innen ausgeschüttet werden können, berechnet.
Die Berechnung der zukünftig ausschüttungsfähigen Gewinne erfolgt auf Grundlage der für die ZGEs geplanten und vom Management der Tochtergesellschaften beschlossenen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisse. Der Planungszeitraum liegt bei fünf Jahren. Die Ergebnisprognosen über den Planungszeitraum hinaus werden aus dem prognostizierten Ergebnis für das letzte Jahr der Planungsperiode und einer langfristigen Wachstumsrate abgeleitet (ewige Rente). Der Barwert dieser ewigen Rente, der eine stabile Wachstumsrate zugrunde liegt (terminal value), berücksichtigt makroökonomische Parameterschätzungen und wirtschaftlich nachhaltige Zahlungsströme für jede ZGE.
Bestimmt werden die Zahlungsströme durch Abzug der geänderten Kapitalerfordernisse hervorgerufen durch Schwankungen der risikogewichteten Aktiva von den geschätzten zukünftigen Erträgen. Die Kapitalerfordernisse wurden als Zielgröße für die Kernkapital-Quote definiert, die den erwarteten künftigen Eigenkapital-Mindestanforderungen entspricht.
Der Nutzungswert wird durch Diskontierung der Zahlungsströme zu einem Zinssatz ermittelt, der die gegenwärtigen Marktzinsen sowie spezifische Risiken der ZGE berücksichtigt. Die Diskontierungszinssätze wurden auf Basis des Capital Asset Pricing-Modells (CAPM) ermittelt. Entsprechend dem CAPM setzen sich die Diskontierungszinssätze aus einem risikolosen Zinssatz und einer Marktrisikoprämie, multipliziert mit einem Faktor für das systematische Risiko (Betafaktor), zusammen. Darüber hinaus wurde für die Berechnung der Diskontierungszinssätze eine länderspezifische Risikozuschlagskomponente berücksichtigt. Die zur Ermittlung der Diskontierungszinssätze herangezogenen Werte wurden basierend auf externen Informationen festgelegt.
Ist der erzielbare Betrag einer ZGE niedriger als deren Buchwert, ergibt sich eine Wertminderung in Höhe dieser Differenz, die in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst wird. Ein etwaiger Wertminderungsbedarf führt zuerst zu einer Abschreibung des Firmenwerts der zugehörigen ZGE. Nach Vornahme einer Wertminderung des Firmenwerts wird ein darüber hinausgehender Wertminderungsbedarf anteilig auf die übrigen individuellen Vermögenswerte der ZGE verteilt, jedoch nicht unter den Fair
153
Value abzüglich Veräußerungskosten dieser Vermögenswerte. Wenn der erzielbare Betrag einer ZGE höher oder gleich hoch wie deren Buchwert ist, wird keine Wertminderung auf den Firmenwert vorgenommen. Ein für den Firmenwert erfasster Wertminderungsaufwand kann in den nachfolgenden Perioden nicht aufgeholt werden.
Ein in den Anschaffungskosten von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen enthaltener Firmenwert wird nicht gesondert einer Wertminderungsprüfung unterzogen. Stattdessen wird der gesamte Buchwert des Anteils als ein einziger Vermögenswert auf Wertminderung geprüft. Dabei wird der erzielbare Betrag (der höhere der beiden Beträge aus Nutzungswert und Fair Value abzüglich Veräußerungskosten) mit dem Buchwert immer dann verglichen, wenn sich Hinweise darauf ergeben, dass der Anteil wertgemindert sein könnte. Solche Hinweise umfassen wesentliche Änderungen und damit einhergehende negative Auswirkungen im technologischen, markt-bezogenen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Umfeld von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die darauf hindeuten, dass die Kosten für die Anteile nicht zurückerlangt werden können.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit nichtfinanzieller Vermögenswerte ist im Abschnitt „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze“ im Kapitel „Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen“ dargelegt. 
Anschaffungs- und Herstellungskosten
in EUR Mio
Firmenwerte
Kundenstock
Marke
Entgeltlich erworbene Software
Selbst erstellte Software im Konzern
Sonstiges (Lizenzen, Patente, etc.)
Gesamt
Jän 21
662
159
0
1.644
549
353
3.367
Zugänge
6
0
0
131
51
14
202
Abgänge
-8
0
0
-55
-10
-22
-96
Unternehmenserwerb
0
0
0
1
0
0
1
Unternehmensabgang
0
0
0
0
0
0
0
Umklassifizierung
0
0
0
9
-4
-5
0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
0
0
0
0
0
0
0
Währungsumrechnungen
0
0
0
33
-1
3
36
Dez 21
660
159
0
1.763
585
343
3.510
Zugänge
12
0
0
131
42
9
194
Abgänge
0
0
0
-86
-9
-16
-111
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
0
0
0
-1
0
0
-1
Umklassifizierung
0
0
0
4
-4
0
0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
0
0
0
-1
0
0
-1
Währungsumrechnungen
-1
-2
0
5
0
1
4
Dez 22
671
157
0
1.815
614
338
3.596
Kumulierte Abschreibung
in EUR Mio
Firmenwerte
Kundenstock
Marke
Entgeltlich erworbene Software
Selbst erstellte Software im Konzern
Sonstiges (Lizenzen, Patente, etc.)
Gesamt
Jän 21
-118
-117
0
-1.191
-311
-272
-2.008
Planmäßige Abschreibungen
0
-8
0
-109
-60
-25
-201
Abgänge
8
0
0
51
14
24
98
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
0
0
0
0
0
0
0
Außerplanmäßige Abschreibungen
0
0
0
-7
0
-3
-10
Wertaufholungen
0
0
0
0
0
0
0
Umklassifizierung
0
0
0
-4
0
4
0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
0
0
0
0
0
0
0
Währungsumrechnungen
0
0
0
-23
0
-3
-26
Dez 21
-110
-124
0
-1.284
-356
-274
-2.148
Planmäßige Abschreibungen
0
-7
0
-108
-62
-22
-200
Abgänge
0
0
0
85
9
16
110
Unternehmenserwerb
0
0
0
0
0
0
0
Unternehmensabgang
0
0
0
1
0
0
1
Außerplanmäßige Abschreibungen
-5
0
0
-3
0
0
-9
Wertaufholungen
0
0
0
0
0
0
0
Umklassifizierung
0
0
0
0
0
0
0
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
0
0
0
1
0
0
1
Währungsumrechnungen
0
2
0
-5
0
-1
-4
Dez 22
-115
-129
0
-1.313
-409
-282
-2.248
154
Restbuchwerte
in EUR Mio
Firmenwerte
Kundenstock
Marke
Entgeltlich erworbene Software
Selbst erstellte Software im Konzern
Sonstiges (Lizenzen, Patente, etc.)
Gesamt
Dez 21
550
35
0
480
229
69
1.362
Dez 22
556
27
0
502
205
56
1.347
Die vertraglichen Verpflichtungen für den Kauf bzw. den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten belaufen sich auf EUR 2,9 Mio (2021: EUR 1,9 Mio). Im Posten Kundenstock wird zum 31. Dezember 2022 der Kundenstock der Ringturm Kapitalanlagegesellschaft m.b.H in Höhe von EUR 24,0 Mio (2021: EUR 28,0 Mio) ausgewiesen. Der verbleibende Abschreibungszeitraum des Kundenstocks der Ringturm Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. beträgt 5,8 Jahre.
Firmenwerte
Der Zugang bei Firmenwerten in Höhe von EUR 11,9 Mio betrifft die Akquisition der Commerzbank Zrt. Für weitere Details siehe Abschnitt „Konsolidierungskreis“.
Der Firmenwert der Česká spořitelna a.s. („CSAS“) wurde während 2022 quartalsweise auf objektive Hinweise für eine mögliche Wertminderung geprüft. Der jährliche Wertminderungstest für den Geschäfts- oder Firmenwert per 31. Oktober 2022 durchgeführt. Aufgrund der noch immer erhöhten Planungsunsicherheit bedingt durch das derzeitige instabile wirtschaftliche Umfeld (Covid 19-Pandemie, Ukraine Krieg) hat die Erste Group für den Wertminderungstest, wie auch im Vorjahr, ein weiteres Planungsszenario abgeleitet. Zusätzlich zum Basisszenario, das als wahrscheinlichstes Szenario mit 60% Wahrscheinlichkeit gewichtet wurde, wurde auch ein Downside Szenario mit 40% Wahrscheinlichkeitsgewichtung definiert. Der erzielbare Betrag war höher als der Buchwert, sodass keine Wertminderung erforderlich war.
155
Buchwerte und wesentliche Parameter der Werthaltigkeitsprüfung per Tochtergesellschaft (zahlungsmittelgenerierende Einheit) für wesentlichen Firmenwerte
 
CSAS
Buchwert des Firmenwerts zum 1. Jänner 2022 (in EUR Mio)
544
Effekt aus der Währungsumrechnung für das Jahr 2022 (in EUR Mio)
0
Grundlage, auf der der erzielbare Betrag bestimmt worden ist
Nutzungswert (basierend auf dem Discounted Cashflow-Modell)
Wesentliche Zinssatz-Parameter des Discounted Cashflow-Modells
Risikoloser Zinssatz, langfristige Wachstumsrate, β Faktor, Marktrisikoprämie
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des risikolosen Zinssatzes
Der risikolose Zinssatz für alle relevanten ZGE der Erste Group wurde mit 2,16% p.a. festgelegt und basiert auf relevanten Finanzstatistiken, die von der Deutschen Bundesbank zum Stichtag 31. Oktober 2022 veröffentlicht wurden.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der langfristigen Wachstumsrate
Für nicht-österreichische ZGE (CEE): Die langfristige Wachstumsrate wurde mit 3% gedeckelt und spiegelt das empfohlene Cap-Level für die langfristige Wachstumsrate wieder, wie im Bericht der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA/2013/2 „European Enforcers Review of Impairment of Goodwill and Other Intangible Assets in IFRS Financial Statements“ veröffentlicht.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des β-Faktors
Festgelegt als Median aus den verschuldeten β-Faktoren einer „Peer Group“ von ausgewählten, repräsentativen Banken, die vergleichbar mit den getesteten Banken (ZGE) sind; wie von Capital IQ zum Stichtag 31. Oktober 2022 veröffentlicht
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der Marktrisikoprämie
Festgelegt mit 7,77%, für relevante ZGE der Erste Group; Basis dafür ist eine veröffentlichte Empfehlung der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder
Zeitraum, für den Cashflows geplant sind (Jahre)
5 Jahre (2023 - 2027); Extrapolation der ewigen Rente basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate
Abzinsungssatz, für die Diskontierung der prognostizierten Cashflows (vor Steuern)
16,1%
Der zugewiesene Wert zum β-Faktor
1,18
Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Wertminderungsaufwendungen für das Jahr 2022 (in EUR Mio)
0
Buchwert des Firmenwerts zum 31. Dezember 2022nach Wertminderung (in EUR Mio)
544
Buchwert des Firmenwerts zum 1. Jänner 2021 (in EUR Mio)
544
Effekt aus der Währungsumrechnung für das Jahr 2021 (in EUR Mio)
0
Grundlage, auf der der erzielbare Betrag bestimmt worden ist
Nutzungswert (basierend auf dem Discounted Cashflow-Modell)
Wesentliche Zinssatz-Parameter des Discounted Cashflow-Modells
Risikoloser Zinssatz, langfristige Wachstumsrate, β Faktor, Marktrisikoprämie
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des risikolosen Zinssatzes
Der risikolose Zinssatz für alle relevanten ZGE der Erste Group wurde mit 0,13% p.a. festgelegt und basiert auf relevanten Finanzstatistiken, die von der Deutschen Bundesbank zum Stichtag 31. Oktober 2021 veröffentlicht wurden.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der langfristigen Wachstumsrate
Für nicht-österreichische ZGE (CEE): Die langfristige Wachstumsrate wurde mit 3% gedeckelt und spiegelt das empfohlene Cap-Level für die langfristige Wachstumsrate wieder, wie im Bericht der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA/2013/2 European Enforcers Review of Impairment of Goodwill and Other Intangible Assets in IFRS Financial Statements veröffentlicht.
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung des β-Faktors
Festgelegt als Median aus den verschuldeten β-Faktoren einer Peer Group von ausgewählten, repräsentativen Banken, die vergleichbar mit den getesteten Banken (ZGE) sind; wie von Capital IQ zum Stichtag 31. Oktober 2021 veröffentlicht
Beschreibung des Ansatzes zur Bestimmung der Marktrisikoprämie
Festgelegt mit 7,67%, für relevante ZGE der Erste Group; Basis dafür ist eine veröffentlichte Empfehlung der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder
Zeitraum, für den Cashflows geplant sind (Jahre)
5 Jahre (2022 - 2026); Extrapolation der ewigen Rente basierend auf einer langfristigen Wachstumsrate
Abzinsungssatz, für die Diskontierung der prognostizierten Cashflows (vor Steuern)
12,9%
Der zugewiesene Wert zum β-Faktor
1,17
Höhe der in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Wertminderungsaufwendungen für das Jahr 2021 (in EUR Mio)
0
Buchwert des Firmenwerts zum 31. Dezember 2021nach Wertminderung (in EUR Mio)
544
Bei ZGE, die außerhalb der Eurozone liegen, wurde bei der Ermittlung der Abzinsungssätze, die auf die 2023-2027 Cashflow-Prognosen anzuwenden sind, ein Zuschlag in Höhe des jeweiligen Inflationsdifferentials berücksichtigt.
Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse zeigt, in welchem Ausmaß die Parameter im angewendeten Cashflow-Modell variieren können, damit der kalkulierte erzielbare Betrag der Einheit dem zugehörigen Buchwert entspricht:
156
Dez 22
CSAS
Betrag, um den der erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt/unterschreitet (in EUR Mio)
2.715
Veränderung des risikolosen Zinssatzes, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)
528
Veränderung der langfristigen Wachstumsrate, die dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)
-5.223
Veränderung des β-Faktors, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Koeffizienz-Punkt)
0,680
Veränderung der Marktrisikoprämie, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)
448
 
 
Dez 21
 
Betrag, um den der erzielbare Betrag den Buchwert übersteigt/unterschreitet (in EUR Mio)
3.371
Veränderung des risikolosen Zinssatzes, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)
582
Veränderung der langfristigen Wachstumsrate, die dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)
-6.188
Veränderung des β-Faktors, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Koeffizienz-Punkt)
0,758
Veränderung der Marktrisikoprämie, der dazu führt, dass der erzielbare Betrag dem Buchwert entspricht (Basispunkte)
496
50.Sonstige Vermögenswerte
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Vorauszahlungen
112
135
Vorräte
149
94
Übrige Vermögenswerte
784
1.003
Sonstige Vermögenswerte
1.045
1.232
Unter den Vorräten werden vor allem Immobilien-Projektentwicklungen und zurückgenommene Vermögenswerte (hauptsächlich Immobilien) ausgewiesen.
Wertminderungen von Vorräten, die in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst wurden, belaufen sich auf EUR 2,5 Mio (2021: EUR 5,7 Mio). Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzten Vorräte beträgt EUR 23,3 Mio (2021: EUR 35,6 Mio). Vorräte in Höhe von EUR 8,5 Mio (2021: EUR 16,3 Mio) wurden in der Berichtsperiode als Aufwand erfasst.
Treuhandvermögen
Die Erste Group bietet Treuhandgeschäfte und sonstige treuhänderische Leistungen an, bei denen sie im Namen von Kund:innen Vermögenswerte hält oder investiert. Treuhänderisch gehaltene Vermögenswerte werden im Konzernabschluss nicht ausgewiesen, da sie keine Vermögenswerte der Erste Group sind.
157
Leasing
Ein Leasingverhältnis ist ein Vertrag oder Teil eines Vertrags, der gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung eines Vermögenswerts berechtigt.
51.Erste Group als Leasinggeberin
Auf Leasinggeberseite wird zwischen Finanzierungsleasing und Operating Leasingverhältnissen unterschieden. Finanzierungsleasing ist ein Leasingverhältnis, bei dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken am Vermögenswert übertragen werden. Beim Finanzierungsleasing weist die Erste Group eine Forderung gegenüber der Leasingnehmer:in in dem Posten „Forderungen aus Finanzierungsleasing“ aus. Die Forderung entspricht dem Barwert der vertraglich vereinbarten Zahlungen unter Berücksichtigung etwaiger Restwerte. Zinserträge aus Forderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ unter „Zinsüberschuss“ erfasst.
Im Falle von Operating Leasingverhältnissen, welche andere als Finanzierungsleasingverhältnisse sind, werden die Leasinggegenstände im Posten „Sachanlagen“ oder „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ ausgewiesen und nach den für die jeweiligen Vermögenswerte geltenden Grundsätzen abgeschrieben. Leasingerträge werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasingverträgen“ erfasst.
Die Erste Group mindert Risiken aus allen etwaigen Rechten, die sie an den zugrundeliegenden Vermögenswerten behält. Dies wird vor allem durch Restwertgarantien, variable Leasingzahlungen in Fällen, in denen vereinbarte Obergrenzen überschritten werden, und Rückkaufvereinbarungen mit Dritten, erreicht.
Im Falle eines weitergegebenen Nuztungsrechts (Sub Lease) bilanziert die Erste Group (Intermediate Lessor) beide Verträge. Die Bilanzierung des weitergegebenen Nutzungsrechts erfolgt beim Intermediate Lessor in Abhängigkeit von der Klassifizierung als Finanzierungsleasing oder als Operating Leasing. Dabei ist auf das vom Intermediate Lessor erworbene Nutzungsrecht abzustellen.
Die überwiegende Mehrheit der Leasingverhältnisse, bei denen die Erste Group als Leasinggeberin tätig ist, betrifft Finanzierungsleasing.
Finanzierungsleasing
Die Erste Group verleast im Rahmen von Finanzierungsleasing sowohl Mobilien als auch Immobilien. Für Forderungen aus Finanzierungsleasing ergibt sich die folgende Überleitung des Brutto-Investitionswerts auf den Barwert der ausstehenden Leasingzahlungen:
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Ausstehende Leasingzahlungen
4.297
4.841
Nicht garantierte Restwerte
171
165
Bruttoinvestition
4.468
5.006
Nicht realisierter Finanzierungsertrag
245
365
Nettoinvestition
4.223
4.641
Barwert nicht garantierter Restwerte
154
137
Barwert ausstehender Leasingzahlungen
4.069
4.504
Restlaufzeitengliederung
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Bruttoinvestition
Barwert ausstehender Leasingzahlungen
Bruttoinvestition
Barwert ausstehender Leasingzahlungen
< 1 Jahr
1.105
1.014
1.372
1.248
1-2 Jahre
962
896
1.054
968
2-3 Jahre
798
749
889
819
3-4 Jahre
639
598
674
602
4-5 Jahre
422
371
405
374
> 5 Jahre
541
441
612
494
Gesamt
4.468
4.069
5.006
4.504
In 2022 wurden Zinserträge für Forderungen aus Finanzierungsleasing in Höhe von EUR 128,6 Mio erfasst (2021: EUR 115,7 Mio). Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von Forderungen aus Finanzierungsleasing sind in dem Posten „Sonstige Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten“ (Note 10) ausgewiesen.
158
Forderungen aus Finanzierungsleasing
Bruttobuchwerte und Wertberichtigungen je Wertminderungsstufe
Bruttobuchwerte
Wertberichtigungen für Kreditrisiken
 
in EUR Mio
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Gesamt
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
POCI
Gesamt
Buchwert
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regierungen
254
10
0
0
264
-1
-1
0
0
-2
262
Kreditinstitute
1
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
Sonstige Finanzinstitute
88
1
0
0
89
0
0
0
0
0
88
Nicht finanzielle Gesellschaften
2.654
691
74
1
3.420
-12
-25
-36
0
-73
3.347
Haushalte
790
62
13
0
866
-4
-2
-5
0
-11
854
Gesamt
3.787
765
87
1
4.639
-17
-28
-41
0
-86
4.553
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regierungen
278
7
0
0
285
0
-2
0
0
-2
283
Kreditinstitute
3
0
0
0
3
0
0
0
0
0
3
Sonstige Finanzinstitute
83
1
0
0
84
0
0
0
0
0
84
Nicht finanzielle Gesellschaften
2.568
381
139
0
3.088
-13
-23
-61
0
-97
2.991
Haushalte
797
50
12
0
859
-3
-2
-6
0
-11
848
Gesamt
3.729
439
151
0
4.319
-17
-27
-67
0
-111
4.209
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken.
Operating Leasing
Die Erste Group verleast im Rahmen von Operating Leasing sowohl Mobilien als auch Immobilien.
Fälligkeitsanalyse von Leasingzahlungen aus Operating Leasing-Verträgen
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
< 1 Jahr
176
254
1-2 Jahre
121
102
2-3 Jahre
96
93
3-4 Jahre
79
73
4-5 Jahre
63
60
> 5 Jahre
94
136
Gesamt
630
718
In 2022 wurden Erträge aus variablen Leasingzahlungen von Operating Leasing-Verträgen in Höhe von EUR 4,2 Mio (2021: EUR 4,7 Mio) erfasst. Für weitere Informationen zu Mieterträgen verweisen wir auf Note 7 Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating Leasing-Verträgen.
52.Erste Group als Leasingnehmerin
Gemäß IFRS 16 weist die Erste Group als Leasingnehmerin sowohl den Vermögenswert, welcher das Nutzungsrecht darstellt, als auch die Verbindlichkeit, welche die Verpflichtung der Leasingzahlungen darstellt, in der Bilanz aus. Für den Ansatz von kurzfristigen Leasingverhältnissen (weniger als 12 Monate) und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, gibt es Ausnahmeregelungen.
Die Erstbewertung des Nutzungsrechts erfolgt zu Anschaffungskosten. Die Anschaffungskosten umfassen den Betrag der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit und die anfänglich entstandenen direkten Kosten. In weiterer Folge wird das Nutzungsrecht über die kürzere Zeitspanne aus Nutzungsdauer oder Leasinglaufzeit abgeschrieben. Die Erste Group verwendet die lineare Abschreibungsmethode. Nutzungsrechte werden in der Bilanz als Sachanlagenerfasst. Im Falle einer Untervermietung an Dritte wird Operating Leasing im Posten „Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien“ und Finanzierungsleasing im Posten „Forderungen aus Finanzierungsleasing“ ausgewiesen.
Zu Beginn wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch offenen Leasingzahlungen bewertet. Die Leasingzahlungen werden mit jenem Zinssatz abgezinst, der dem Leasingverhältnis zugrunde liegt, sofern sich dieser ohne weiteres bestimmen lässt. Lässt sich dieser Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmen, ist der Grenzfremdkapitalzinssatz heranzuziehen. Leasingzahlungen bestehen aus fixen Leasingzahlungen, variablen Leasingzahlungen (gekoppelt an einen Index oder Zinssatz) und im Rahmen einer Restwertgarantie zu entrichtenden Beträgen. Zusätzlich werden der Ausübungspreis einer Kaufoption und Entschädigungszahlungen für die Kündigung des Leasingverhältnisses berücksichtigt, sofern die Ausübung dieser Optionen durch die Erste Group hinreichend sicher ist. Verlängerungs- und Kündigungsoptionen sind insbesondere in einer Reihe von Immobilienmietverträgen innerhalb der Erste Group enthalten. Die Verwendung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen bietet der Erste Group zusätzliche Flexibilität für den Fall, dass hinsichtlich der Kosten und/oder des Standorts geeignetere Räumlichkeiten identifiziert werden oder festgestellt wird, dass es vorteilhaft ist über die ursprüngliche Mietdauer hinaus am selben Standort zu bleiben.
159
In weiterer Folge wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit mit dem entsprechenden Zinssatz aufgezinst, um Leasingzahlungen reduziert und neu bewertet, um Anpassungen oder Modifikationen Rechnung zu tragen. Der Grenzfremdkapitalzinssatz für Mobilien besteht aus dem Basiszinssatz Euribor, angepasst um Aufschläge auf Basis des Ratings der Gesellschaft, der Kredithöhe, der Laufzeit und der Besicherung. Die Ermittlung des Grenzfremdkapitalzinssatzes für Immobilien besteht aus zwei Komponenten, dem Marktzinssatz und dem Zinssatz für die Einzelimmobilie. Der Marktzinssatz berücksichtigt die Laufzeit, die Bonität und den Basiszinssatz Euribor und wird aus vorhandenen Bankdaten abgeleitet. Der Zinssatz für die Einzelimmobilie ist ein Zuschlag auf den Marktzinssatz und basiert auf der Qualität der Einzelimmobilie. In der Bilanz werden die Leasingverbindlichkeiten im Posten „Leasingverbindlichkeiten“ ausgewiesen.
Die Erste Group mietet vorrangig Immobilien wie Gebäude und Grundstücke für Büros, Filialen und Parkplätze. Zusätzlich werden Mobilien wie IT-Ausstattung und Geldausgabeautomaten für den Geschäftsbetrieb gemietet.
Nutzungsrechte
in EUR Mio
Eigengenutzte Grundstücke und Gebäude
Sachanlagen
Dez 22
 
 
Buchwert
518
541
Zugänge
169
179
Abschreibung
-89
-93
 
 
 
Dez 21
 
 
Buchwert
455
470
Zugänge
74
86
Abschreibung
-84
-86
Fälligkeitsanalyse von Leasingverbindlichkeiten auf Basis nicht diskontierter Cash Flows
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
< 1 Jahr
85
93
1-5 Jahre
294
335
> 5 Jahre
243
281
Gesamt
622
709
Der in der Berichtsperiode als Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten erfasste Betrag beläuft sich auf EUR 9,2 Mio (2021: EUR 7,2 Mio). Darüber hinaus wurden Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert, für die die Ausnahmeregelung gemäß IFRS 16 in Anspruch genommen wurde, in Höhe von EUR 4,5 Mio (2021: EUR 4,2 Mio) bzw. EUR 7,4 Mio (2021: EUR 7,5 Mio) erfasst. Gewinne aus Sale&Leaseback-Transaktionen beliefen sich auf EUR 0,0 Mio (2021: EUR 7,9 Mio). In 2022 beläuft sich der gesamte Zahlungsmittelabfluss aus Leasingverhältnissen auf EUR 115,7 Mio (2021: EUR 111,3 Mio). 
160
Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Rechtsstreitigkeiten
53.Sonstige Verbindlichkeiten
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Erhaltene Vorauszahlungen
106
116
Übrige Verbindlichkeiten
2.410
2.465
Sonstige Verbindlichkeiten
2.516
2.581
Zum 31. Dezember 2022 sind in der Zeile „Erhaltene Vorauszahlungen“ Vertragsverbindlichkeiten gemäß IFRS 15 in Höhe von EUR 107 Mio (2021: EUR 101 Mio) erfasst. Im Berichtsjahr 2022 erfasste Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, betragen EUR 55 Mio (2021: EUR 48 Mio).
Der Posten „Übrige Verbindlichkeiten“ enthält insbesondere offene Verrechnungsposten sowie sonstige Verbindlichkeiten aus Leistungen an Arbeitnehmer:innen.
54.Rückstellungen
Rückstellungen sind Schulden, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Der Bilanzposten „Rückstellungen“ beinhaltet:
_Rückstellungen für leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter:innen die entsprechend den Anforderungen von IAS 19 bilanziert werden;
_Rückstellungen für erwartete Kreditverluste aus Kreditzusagen und Finanzgarantien, die entsprechend den Anforderungen des IFRS 9 bilanziert werden; und
_übrige Arten von Rückstellungen, die nach IAS 37 bilanziert werden wie z.B. Rückstellungen für Rechtsfälle, Restrukturierungen, Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9.
Wesentliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen
Die Bildung von Rückstellungen erfordert Ermessensentscheidungen, inwieweit der Konzern aufgrund eines vergangenen Ereignisses eine Verpflichtung hat und ob der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung erforderlich ist. Weiters sind Schätzungen in Bezug auf Höhe und Fälligkeit der zukünftigen Zahlungsströme notwendig, wenn die Höhe der Rückstellung ermittelt wird. Details zu Rückstellungen für außerbilanzielle Kreditrisiken werden in Note 35 Kreditrisikovolumen ausgewiesen. Rechtsfälle, die nicht die Kriterien zur Bildung einer Rückstellung erfüllen, sind in Note 55 Eventualverbindlichkeiten beschrieben.
Es kann zwischen folgenden Arten von Rückstellungen in der Geschäftstätigkeit der Erste Group unterschieden werden:
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter
951
802
Kreditzusagen und Finanzgarantien im Anwendungsbereich von IFRS 9
464
469
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten
332
288
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9
80
65
Sonstige Rückstellungen
159
53
Rückstellungen
1.986
1.676
Leistungsorientierte Versorgungspläne für Mitarbeiter:innen
Die leistungsorientierten Versorgungspläne der Erste Group umfassen Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen. Im Sinne des IAS 19 qualifizieren sich Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen als Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, während Jubiläumsgelder andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer:innen darstellen.
In Österreich bestehen leistungsorientierte Pensionspläne überwiegend für im Ruhestand befindliche Mitarbeiter:innen. Die Pensionsverpflichtungen für aktive Dienstnehmer:innen wurden an externe Pensionskassen übertragen. In der Erste Group verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die Ansprüche bereits vor Inkrafttreten der Pensionsreform zum 31. Dezember 1998 im Ruhestand befindlicher Dienstnehmer:innen bzw. jener Dienstnehmer:innen, die zwar erst 1999 die Pension antraten, aber einzelvertraglich noch die Zusage auf einen Direktpensionsanspruch gegenüber der Erste Group hatten, sowie Anwartschaften aus darauf basierenden Hinterbliebenenpensionen. Für eine geringe Anzahl von aktiven Berechtigten gibt es daneben einen mittlerweile geschlossenen Plan, in dem leistungsorientierte Ansprüche gegenüber der Erste Group ab Erreichen des Pensionsalters bestehen.
Bei den leistungsorientierten Pensionsplänen in anderen Ländern sind die Zusagen für aktive Mitarbeiter:innen vor allem von zukünftig zu erwartenden Gehaltssteigerungen, sowie vom zu erwartenden Anspruchszeitpunkt abhängig. Für die leistungsorientierten Pensionsbezieher:innen werden für die Höhe des Pensionsanspruchs die zukünftigen, regulär zu erwartenden Pensionsanpassungen gemäß Kollektivvertrag und die Entwicklung der staatlichen Pension geschätzt und in Abzug gebracht. Die Inflationsrate wird nicht isoliert angegeben, sondern in der Annahme für die künftige Kollektivvertragsentwicklung implizit berücksichtigt.
161
Arbeitnehmer:innen von österreichischen Gesellschaften, deren Dienstverhältnis in der Erste Group vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, haben im Falle einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch die Arbeitgeber:in oder durch Pensionierung Anspruch auf eine Abfertigungszahlung. Die Höhe dieser Zahlung ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und dem jeweiligen Lohn bzw. Gehalt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses. Bei Arbeitnehmer:innen, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, ist ein beitragsorientiertes System vorgesehen. Die Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst.
Auch Jubiläumsgelder sind leistungsbezogene Versorgungspläne. Jubiläumsgelder sind kollektivvertraglich festgelegte, einmalige, vom Entgelt und der Betriebszugehörigkeit abhängige Sonderzahlungen unter Voraussetzung einer bestimmten Mindestdauer des Dienstverhältnisses.
Darüber hinaus bestehen leistungsorientierte Versorgungspläne bei ausländischen Tochtergesellschaften und Filialen, vornehmlich in Rumänien, Kroatien, Serbien und der Slowakei.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Mitarbeiterversorgungsplänen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Zukünftige Verpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bestimmt. In die Berechnung fließen nicht nur die zum Bilanzstichtag bekannten Gehälter, Pensionen und Anwartschaften auf zukünftige Pensionszahlungen ein, sondern auch für die Zukunft erwartete Gehalts- und Pensionserhöhungen.
Die aus einem leistungsorientierten Plan bilanzierte Verbindlichkeit entspricht dem Barwert der Verpflichtung abzüglich des Fair Values des zur unmittelbaren Erfüllung von Verpflichtungen vorhandenen Planvermögens. Bei allen Plänen übersteigt der Barwert der Verpflichtung den Fair Value des Planvermögens. Die daraus resultierende Verbindlichkeit ist in der Bilanz im Posten „Rückstellungen“ enthalten. In der Erste Group handelt es sich beim Planvermögen um qualifizierte Versicherungspolizzen, die zur Deckung von Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen abgeschlossen wurden. Das Planvermögen für Pensionsverpflichtungen wird in einem langfristig ausgelegten Fonds zur Erfüllung von Leistungen an Arbeitnehmer:innen gehalten.
Neubewertungen bestehen aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus leistungsorientierten Verpflichtungen und Erträgen aus Planvermögen. Neubewertungen aus Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen werden in der Eigenkapitalveränderungsrechnung im Posten „Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen“ als kumuliertes sonstiges Ergebnis erfasst. Die Veränderungen der Berichtsperiode werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis in der Zeile „Neubewertung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen“ ausgewiesen. Neubewertungen aus Jubiläumsgeldverpflichtungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Personalaufwand“ erfasst.
Die Kosten des leistungsorientierten Pensionsplans werden mittels versicherungsmathematischer Verfahren bewertet. Die versicherungsmathematische Bewertung basiert auf Annahmen zu Diskontierungszinssätzen, erwarteten Renditen von Vermögenswerten, künftigen Gehaltsentwicklungen, Sterblichkeit und künftigen Pensionsanhebungen. Annahmen, Schätzungen und Sensitivitäten, die für die Berechnung langfristiger Personalverpflichtungen angewendet werden, sowie die dazugehörigen Beträge sind nachfolgend im Abschnitt „Langfristige Personalrückstellungen“ dargestellt.
162
Langfristige Personalrückstellungen
in EUR Mio
Pensionen
Abfertigungen
Jubiläumsgeld
Gesamt
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 18
750
445
97
1.292
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 19
791
497
113
1.400
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 20
774
493
119
1.386
Planabgeltungen/Plankürzungen
0
0
0
0
Dienstzeitaufwand
1
12
8
22
Zinsaufwand
5
3
1
8
Zahlungen
-60
-41
-5
-107
Währungsdifferenz
3
0
0
3
Sonstige Veränderungen
6
-1
0
5
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
-10
-18
0
-28
Ergebniswirksam erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
0
0
-8
-8
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 21
720
447
115
1.282
Durch Planvermögen finanzierte Versorgungsansprüche
34
234
64
332
Durch Rückstellungen finanzierte Versorgungsansprüche
686
213
51
951
Abzüglich Fair Value des Planvermögens
34
234
64
332
Bilanzierte Rückstellung − Dez 21
686
213
51
951
 
 
 
 
 
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 21
720
447
115
1.282
Planabgeltungen/Plankürzungen
1
0
0
1
Dienstzeitaufwand
1
10
7
19
Zinsaufwand
8
5
1
15
Zahlungen
-60
-41
-5
-106
Währungsdifferenz
3
0
0
3
Sonstige Veränderungen
-2
0
0
-1
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
-62
-54
0
-116
Ergebniswirksam erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
0
0
-21
-21
Barwert der langfristigen Personalverpflichtungen − Dez 22
609
367
98
1.074
Durch Planvermögen finanzierte Versorgungsansprüche
27
191
55
272
Durch Rückstellungen finanzierte Versorgungsansprüche
582
176
43
802
Abzüglich Fair Value des Planvermögens
27
191
55
272
Bilanzierte Rückstellung − Dez 22
582
176
43
802
Versicherungsmathematische Annahmen
Für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen der österreichischen Gesellschaften:
in %
Dez 21
Dez 22
Zinssatz
1,05
3,75
Erwartete Pensionserhöhung
2,40
3,10
Das erwartete Pensionsantrittsalter wurde aufgrund der im Budgetbegleitgesetz 2003 (BGBl I 71/2003) beschlossenen Änderungen betreffend die Anhebung des frühestmöglichen Pensionsantrittsalters je Mitarbeiter:in individuell berechnet. Die aktuellen Regelungen für das schrittweise Anheben des Pensionsalters auf 65 Jahre für Männer und Frauen wurden berücksichtigt.
Für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtung und Jubiläumsgelder der österreichischen Gesellschaften:
in %
Dez 21
Dez 22
Zinssatz
1,05
3,75
Durchschnittliche Gehaltssteigerung (inkl. Karriere-Trend und KV-Trend)
3,30
4,00
Der für die Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen verwendete Zinssatz wird von der aktuellen Verzinsung eines Portfolios von hochqualitativen (AA-Rating) Unternehmensanleihen abgeleitet. Dazu wird der gewichtete Durchschnitt der Rendite des zugrundeliegenden Portfolios mit entsprechender Laufzeit ermittelt.
Bei nicht-österreichischen Gesellschaften und Filialen wurden Zinssätze zwischen 1,0% (2021: 0,3%) und 7,6% (2021: 4,5%) angewendet. Das gesetzliche Pensionsantrittsalter liegt in einer Bandbreite von 60 Jahren bei Frauen und 65 Jahren bei Männern.
Die Verpflichtungen wurden auf Basis der Sterbetafeln mit der Bezeichnung „AVÖ 2018–P Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ oder vergleichbaren Sterbetafeln ermittelt.
Anlagestrategie
Die vorrangigen Anlagestrategien der Erste Group sind die stetige Optimierung des Planvermögens und die jederzeitige Deckung der bestehenden Ansprüche. Bei der Veranlagung des Planvermögens bedient sich der Konzern professioneller Fondsmanager. Spezifische Investitionsrichtlinien im Zusammenhang mit der Veranlagung des Planvermögens sind im Investmentfondsgesetz geregelt. Darüber hinaus tagt einmal jährlich der Anlageausschuss, der sich aus leitenden Mitarbeiter:innen des Finanzbereichs sowie Vertretern der S-Versicherung und der Erste Asset Management zusammensetzt.
163
Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder sind in der Erste Group teilweise durch ein zweckgewidmetes Planvermögen abgedeckt, während leistungsorientierte Pensionspläne nicht durch zweckgewidmete Vermögenswerte gedeckt sind. Leistungsorientierte Pensionspläne existieren großteils für bereits pensionierte Mitarbeiter:innen. Der Großteil der leistungsorientierten Pensionspläne bezieht sich auf ehemalige Mitarbeiter:innen österreichischer Gesellschaften der Erste Group. Der überwiegende Anteil der angeführten Rückstellungsvolumina (die Summe aus leistungsorientierten Pensionsplänen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder) weist jedoch keine zweckgewidmeten Vermögenswerte auf.
Für die jährlichen Pensionszahlungen der leistungsorientierten Pensionspläne, sowie jenen Teil der Abfertigungen, die nicht durch zweckgewidmete Vermögenswerte abgedeckt werden, sorgt die Erste Group im Zuge ihrer Aktiv-Passiv-Management Strategie vor, welche den Refinanzierungsplan und die Zinsrisikoposition des Konzerns beinhaltet. Die Auswirkung auf die Liquidität der Erste Group beträgt für beide Pläne gemeinsam EUR 82 Mio für das Jahr 2023 (EUR 78 Mio für das Jahr 2022).
Die durchschnittliche Duration dieser Rückstellungen beträgt für Abfertigungen 10,04 Jahre (2021: 11,31 Jahre) und 7,30 Jahre (2021: 8,60 Jahre) für leistungsorientierte Pensionspläne.
Entwicklung des Planvermögens
in EUR Mio
Pensionen
Abfertigungen
Jubiläumsgeld
Gesamt
Fair Value des Planvermögens − Dez 20
28
251
65
344
Zugang
2
0
0
2
Zinsertrag aus Planvermögen
1
1
0
2
Beiträge des Arbeitgebers
0
14
5
20
Zahlungen aus dem Planvermögen
-1
-30
-8
-38
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
3
-2
1
1
Ergebniswirksam erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
0
0
0
0
Fair Value des Planvermögens − Dez 21
34
234
64
332
 
 
 
 
 
Zugang
2
-1
0
0
Zinsertrag aus Planvermögen
1
2
1
4
Beiträge des Arbeitgebers
0
7
4
12
Zahlungen aus dem Planvermögen
-1
-29
-7
-37
Im sonstigen Ergebnis erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
-9
-8
0
-17
Ergebniswirksam erfasster versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust
0
0
-1
-1
Fair Value des Planvermögens − Dez 22
27
205
60
293
Die voraussichtlichen laufenden Beiträge der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen werden sich im Jahr 2023 auf EUR 7,2 Mio (2022: EUR 8,0 Mio) belaufen. Die in der Tabelle dargestellten laufenden Beiträge der Arbeitgeber:in umfassen neben den laufenden Beitragszahlungen auch Einmalzahlungen am Jahresende. Der gesamte Gewinn aus dem Planvermögen belief sich im Jahr 2022 auf EUR 14,6 Mio (2021: Gewinn EUR 3,5 Mio).
Steuerung und Risiko
Die effektive Allokation des Planvermögens wird durch das verwaltende Organ unter Berücksichtigung der jeweiligen bestehenden Wirtschafts- und Marktlage sowie spezifischer Risiken der einzelnen Anlageklassen und des Risikoprofils festgelegt. Ferner übernimmt der Anlageausschuss die Überwachung der Mandatsrichtlinien und der Anlagestruktur, die Aufsicht, die aus regulatorischen oder sonstigen rechtlichen Anforderungen erwachsen kann, sowie die Überwachung demografischer Veränderungen. Als zusätzliches Steuerungsinstrument wird seitens des Fondsmanagements ein Bericht erstellt, der quartalsweise an den Konzern übermittelt wird. Insgesamt versucht der Konzern, den durch Marktbewegungen verursachten Einfluss auf die Pensionspläne zu minimieren.
Vermögensverteilung in den verschiedenen Anlageklassen
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Europa-EMU
Europa-nicht EMU
USA
sonstige Länder
Gesamt
Europa-EMU
Europa-nicht EMU
USA
sonstige Länder
Gesamt
Liquide Mittel
 
 
 
 
50
 
 
 
 
70
Aktien
1
1
27
9
38
1
1
21
11
34
Hochrangige Anleihen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Staatsanleihen
2
0
1
9
12
3
0
0
0
3
Unternehmensanleihen
8
7
4
7
26
10
3
3
1
17
Nachrangige Anleihen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Staatsanleihen
2
0
0
5
7
1
0
0
7
8
Unternehmensanleihen
88
30
29
49
196
97
16
9
38
160
Derivate (Marktwert)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sonstige
 
 
 
 
4
 
 
 
 
2
Planvermögen
 
 
 
 
332
 
 
 
 
293
In der obenstehenden Tabelle bedeutet „hochrangig“ BBB Rating und darüber. Das dargestellte Planvermögen umfasst zum größten Teil Vermögen, das an geregelten Märkten notiert und gehandelt wird. Zum 31. Dezember 2022 sind im Planvermögen weder materielle Beträge
164
von der Erste Group emittierten Wertpapieren noch sonstige Forderungen gegen den Konzern enthalten. Ebenso sind keine von der Erste Group genutzten Immobilienwerte enthalten.
Effekte von langfristigen Personalrückstellungen in der Gewinn- und Verlustrechnung
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Planabgeltungen/Plankürzungen
0
-1
Dienstzeitaufwand
-22
-19
Netto-Zinsen
-6
-11
Gesamt
-28
-30
Planabgeltungen und Plankürzungen sowie Dienstzeitaufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung im Posten „Personalaufwand“ enthalten. Netto-Zinsen umfassen Zinsaufwendungen für Personalrückstellungen sowie den erwarteten Ertrag aus Planvermögen. Diese sind in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Posten „Sonstige ähnliche Erträge“ bzw. „Sonstige ähnliche Aufwendungen“ im Zinsüberschuss ausgewiesen. Per 31. Dezember 2022 belief sich der im sonstigen Ergebnis erfasste kumulierte Gewinn aus der Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen (vor Steuern) auf EUR 716,0 Mio (2021:Verlust EUR -815,2 Mio).
Sensitivitäten hinsichtlich wesentlicher Annahmen
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt die Höhe des Barwertes der langfristigen Personalverpflichtungen bei möglichen Änderungen einzelner, signifikanter versicherungsmathematischer Annahmen am Bilanzstichtag:
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Pensionen
Abfertigungen
Gesamt
Pensionen
Abfertigungen
Gesamt
Änderung des Abzinsungssatzes +0,5%
689
423
1.112
588
349
937
Änderung des Abzinsungssatzes -0,5%
750
473
1.223
632
386
1.018
Änderung der Gehaltsentwicklung +0,5%
718
472
1.190
609
386
995
Änderung der Gehaltsentwicklung -0,5%
718
423
1.141
609
349
958
Änderung der Rentenentwicklung +0,5%
768
447
1.215
645
367
1.012
Änderung der Rentenentwicklung -0,5%
671
447
1.118
575
367
942
Anstieg jährl. Überlebenswahrscheinlichkeit rd.10%
778
447
1.225
655
367
1.022
Auswirkungen auf den Kapitalfluss
Voraussichtliche Leistungsauszahlungen in jeder der Folgeperioden
in EUR Mio
Pensionen
Abfertigungen
Gesamt
2023
60
22
82
2024
57
15
72
2025
53
18
71
2026
50
21
71
2027
47
23
70
2028-2032
192
132
324
Laufzeit
Gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung
In Jahren
Dez 21
Dez 22
Pensionen
8,60
7,30
Abfertigungen
11,31
10,04
Gesamt
9,64
8,33
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit wird von Bestandsänderungen sowie von der Änderung der Sterbetafeln beeinflusst.
Kreditzusagen und Finanzgarantien im Anwendungsbereich von IFRS 9
Im Zuge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gibt die Erste Group Finanzgarantien, wie etwa verschiedene Arten von Akkreditiven und Garantien. Eine Finanzgarantie ist ein Vertrag, bei dem die Garantiegeber:in zur Leistung bestimmter Zahlungen verpflichtet ist. Diese Zahlungen entschädigen die Garantienehmer:in für einen Verlust, der der Garantienehmer:in durch das nicht fristgemäße Begleichen von Zahlungsverpflichtungen einer Schuldner:in gemäß den ursprünglichen oder veränderten Bedingungen eines Schuldinstruments entsteht.
Die Erste Group als Garantiegeberin erfasst Verpflichtungen aus Finanzgarantien, sobald sie Vertragspartnerin wird. Die Erstbewertung der Finanzgarantie erfolgt mit dem Fair Value zum Erfassungszeitpunkt, grundsätzlich in Höhe der für die Garantie erhaltenen Prämie. Dieser Betrag wird in der Folge in den Provisionserträgen amortisiert. Wird bei Vertragsabschluss keine Prämie gezahlt (d.h. der Transaktionspreis zu Beginn ist null), entspricht dies dem Preis, den Marktteilnehmer:innen in einem geordneten Geschäftsvorfall für die Übertragung einer Schuld vereinbaren. Aus diesem Grund ist der Fair Value einer solchen Finanzgarantie bei Vertragsabschluss, und somit auch die Bewertung bei erstmaligem Ansatz, null. Im Rahmen der Folgebewertung werden Rückstellungen auf Basis des Modells erwarteter Kreditverluste gebildet, wenn der errechnete erwartete Kreditverlust höher als der nicht amortisierte Betrag der erhaltenen Prämie ist.
165
Kreditzusagen sind feste Zusagen für die Bereitstellung von Krediten zu vorher festgelegten Bedingungen. Kreditzusagen werden im Allgemeinen nicht in der Bilanz ausgewiesen, bevor sie in Anspruch genommen werden. Wenn es wahrscheinlich ist, dass die Bank den Kreditvertrag abschließen wird, werden die erhaltenen Gebühren abgegrenzt und passen den Effektivzinssatz des Kredits an, wenn die Zusage in Anspruch genommen wird. Kreditzusagen führen zur Bildung von Rückstellungen auf Basis des Modells erwarteter Kreditverluste.
Aufwendungen oder Erträge aus Rückstellungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten“ ausgewiesen.
Nähere Angaben zur Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich in Note 39 Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken unter „Kreditzusagen und Finanzgarantien“: Tabelle „Entwicklung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken Kreditzusagen und Finanzgarantien“.
IAS 37 Rückstellungen
Basierend auf den Anforderungen von IAS 37 werden Rückstellungen bilanziert, wenn die Erste Group aus einem Ereignis der Vergangenheit eine gegenwärtige Verpflichtung hat, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Aufwendungen oder Erträge aus diesen Rückstellungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ ausgewiesen.
Entwicklung der IAS 37 Rückstellungen
in EUR Mio
Jän 22
Zuführungen
Verbrauch
Auflösungen
Aufzinsung
Wechselkurs- und andere Änderungen
Dez 22
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten
332
56
-12
-85
0
-3
288
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9
80
111
0
-128
0
1
65
Sonstige Rückstellungen
159
33
-130
-9
0
0
53
Rückstellungen
571
200
-142
-222
0
-1
406
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jän 21
 
 
 
 
 
Dez 21
Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten
359
108
-47
-90
0
2
332
Verpflichtungen und gegebene Garantien außerhalb des Anwendungsbereichs von IFRS 9
76
62
0
-72
0
14
80
Sonstige Rückstellungen
206
29
-33
-43
0
-1
159
Rückstellungen
641
199
-80
-204
0
15
571
Unter dem Posten „Rückstellungen für Rechtsfälle und Steuerangelegenheiten“ werden ausstehende Verpflichtungen ausgewiesen, wie Rechtsstreitigkeiten aus dem Kreditgeschäft, der Vermögensverwaltung oder Rechtsstreitigkeiten betreffend Konsumentenschutzthemen, die sich im Zusammenhang mit dem üblichen Bankgeschäft ergeben. In 2022 wurde eine Rückstellung für Risken in Zusammenhang mit Konsumentenschutzklagen in Rumänien in der Höhe von EUR 54,3 Mio erfolgswirksam aufgelöst (2021: Dotierung EUR 1,2 Mio). Zum 31. Dezember 2022 belief sich der Gesamtbetrag dieser Rückstellung auf EUR 73,5 Mio (2021: EUR 127,8 Mio).
Die Rückstellung betreffend die Geschäftstätigkeit der rumänischen Bausparkasse BCR Banca pentru Locuinte SA. (BPL) in Zusammenhang mit der Rechtmäßigkeit der Auszahlung von staatlichen Bausparförderungen wurde im Jahr 2022 zu großen Teilen für die Rückzahlung dieser Förderungen an den rumänischen Staat verbraucht. Die verbleibende Rückstellung von EUR 31,7 Mio wurde im Dezember 2022 für die Einbuchung einer Verbindlichkeit für Strafzahlungen mit einem Gesamtbetrag von EUR 78,6 Mio verwendet. Zum 31. Dezember 2022 belief sich die Höhe dieser Rückstellung somit auf EUR 0,0 Mio (2021: EUR 126,5 Mio).
55.Eventualverbindlichkeiten
Um den finanziellen Anforderungen der Kund:innen entsprechen zu können, schließt die Bank verschiedene unwiderrufliche Verpflichtungen und Eventualkreditverbindlichkeiten ab. Diese Verpflichtungen werden nicht in der Bilanz ausgewiesen, beinhalten jedoch Kreditrisiken und sind somit Teil des Gesamtrisikos der Erste Group (siehe Note 35 Kreditrisikovolumen).
Rechtsstreitigkeiten
Die Erste Group Bank AG und einige ihrer Tochtergesellschaften sind an Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die überwiegend im Zusammenhang mit dem gewöhnlichen Bankgeschäftsbetrieb stehen. Es wird nicht erwartet, dass der Ausgang dieser Verfahren einen erheblichen negativen Einfluss auf die Finanz- und/oder Ertragslage der Erste Group bzw. Erste Group Bank AG haben wird. Die Erste Group ist darüber hinaus derzeit an folgenden Verfahren beteiligt, von denen einige bei negativem Ausgang erhebliche Auswirkungen auf die finanzielle Lage oder die Ertragslage der Erste Group oder der Erste Group Bank AG haben können.Von der Darstellung möglicher finanzieller Auswirkungen wird abgesehen, da weder im Hinblick auf die Dauer noch auf den Ausgang der jeweiligen Verfahren eine verlässliche Einschätzung vorgenommen werden kann und um den Ausgang der jeweiligen Verfahren nicht zu beeinflussen.
166
Rechtsstreitigkeiten zu Konsumentenschutzthemen
Einige der Tochtergesellschaften der Erste Group sind in ihrer jeweiligen Jurisdiktion Beklagte in einer Anzahl von Rechtsstreitigkeiten und aufsichtsrechtlichen Verfahren, die von einzelnen Kund:innen, Aufsichtsbehörden oder Konsumentenschutzbehörden und -organisationen gegen sie anhängig gemacht wurden. Einzelne Klagen werden als Sammelklagen geführt. In den Verfahren wird zumeist geltend gemacht, dass einzelne Vertragsbestimmungen, überwiegend in Verbraucherkreditverträgen, gegen zwingende Konsumentenschutzbestimmungen oder sonstige zivilrechtliche Bestimmungen verstoßen und dass gewisse, den Kund:innen bereits verrechnete Gebühren oder Teile von Zinsen zurückzuzahlen seien. Inhaltlich richten sich diese Klagen gegen die Gültigkeit bestimmter Entgelte sowie von Vertragsklauseln, welche die Anpassung von Zinssatz und Währung zum Inhalt haben. In einigen Jurisdiktionen erhöhen sich die Rechtsrisiken in Zusammenhang mit in der Vergangenheit vergebenen Krediten durch die Verabschiedung politisch motivierter Gesetze, welche sich auf bestehende Kreditbeziehungen auswirken, was zu Rückzahlungsverpflichtungen an Kund:innen führen kann. Die folgenden Konsumentenschutzthemen werden hervorgehoben:
In Rumänien ist die BCR nicht nur Beklagte in Einzelklagen von Konsument:innen wegen behaupteter Verletzungen unterschiedlicher konsumentenschutzrechtlicher Vorschriften, sondern auch eine von mehreren lokalen Banken, gegen welche die Konsumentenschutzbehörde wegen behaupteter missbräuchlicher Klauseln in Bezug auf Kreditpraktiken vor 2010 vorgeht. In diesem Zusammenhang ist die BCR derzeit Beklagte in mehreren Rechtsstreitigkeiten, welche von der lokalen Konsumentenschutzbehörde jeweils im Namen einzelner oder mehrerer Kreditnehmer:innen initiiert wurden. Bis jetzt sind erst in einigen dieser Rechtsstreitigkeiten rechtskräftige Entscheidungen ergangen; von diesen waren bisher wenige zulasten der BCR und mit geringen negativen Auswirkungen. Negative Entscheidungen über die Gültigkeit einer Vertragsklausel können sich jedoch auch auf die Gültigkeit einer solchen Klausel in anderen ähnlichen Verträgen der BCR mit Konsument:innen auswirken.
In Kroatien hat der Oberste Gerichtshof in einer von einer Konsumentenschutzorganisation gegen mehrere lokale Banken, darunter die EBC, eingebrachten Klage („Verbandsklage“) 2015 entschieden, dass Fremdwährungsklauseln in Kreditverträgen mit Konsument:innen gültig sind, während vertragliche Bestimmungen für nichtig erklärt wurden, wie sie bis 2008 von den meisten Banken verwendet und als Basis für die einseitige Änderung der variablen Zinsen von in Schweizer Franken denominierten Konsumentenkrediten herangezogen wurden. Ende 2016 hat der kroatische Verfassungsgerichtshof den Teil der Entscheidung des Obersten Gerichtshof aufgehoben, welche die Rechtmäßigkeit der Fremdwährungsklausel feststellte. Nachdem der Fall bezüglich der Fremdwährungsklausel an das Gericht zweiter Instanz zur neuerlichen Verhandlung zurückverwiesen wurde, erklärte dieses Gericht 2018 im Kern die CHF Währungsklausel für ungültig, sie verletzte kollektive und individuelle Rechte von Konsument:innen. Das Urteil enthält aber keine für Banken verpflichtenden konkreten Umsetzungsmaßnahmen. 2019 hat der Oberste Gerichtshof die Revision der Banken gegen die Entscheidung aus 2018 abgelehnt. Nachdem der Verfassungsgerichtshof 2021 die dagegen vorgebrachte Verfassungsbeschwerde abgewiesen hat, hat die EBC in Folge eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) angestrengt welche gegen Ende des Jahres 2022 zurückgewiesen wurde
Die Auswirkung der Entscheidungen aus der Verbandsklage auf Rechtsstreitigkeiten mit einzelnen Kund:innen in Bezug auf CHF denominierte Kredite ist nach wie vor schwer einzuschätzen. Ende Dezember 2022 gelangte der Oberste Gerichtshof in Kroatien zur Auffassung, dass Kreditnehmer, die ihre CHF denominierten Kredite in Euro denominierte Kredite konvertiert haben (entsprechend dem im Jahr 2015 dazu erlassenen Gesetz), Anspruch auf Zinsen für überzahlte Beträge haben, die von Banken im Zuge der Konvertierung mitberücksichtigt wurden. Der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in Kroatien war ein vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) geführtes Vorabentscheidungsverfahren zur Interpretation relevanter Bestimmungen der EU-Richtlinie 93/13 vorangegangen.
Ausgehend von der Rechtsansicht des Obersten Gerichtshofes Kroatien wurde eine Rückstellung in Höhe von EUR 11,5 Mio gebildet. Eine lokale Konsumentenschutzorganisation hat jedoch bereits weitere rechtliche Schritte vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die zuvor erwähnte Rechtansicht des Obersten Gerichtshofes in Kroatien angekündigt. Darüber hinaus ist die konkrete Auswirkung der oberstgerichtlich vertretenen Rechtsauffassung auf die Entwicklung der Gerichtspraxis in Einzelfällen schwer vorhersehbar.
CSAS Minderheitsaktionär:innen Klage
Nachdem die Erste Group Bank AG mittels eines Squeeze-out Verfahrens bei der CSAS zu deren Alleineigentümerin wurde, haben einige der ehemaligen Minderheitsaktionär:innen Klagen beim Gericht in Prag gegen die Erste Group Bank AG eingebracht. Das Verfahren befindet sich noch in der Anfangsphase. Das gegen die CSAS geführte Verfahren betreffend die Nichtigerklärung der Squeeze-Out Beschlussfassung der Hauptversammlung der CSAS wurde im Sommer 2022 zugunsten der CSAS rechtskräftig entschieden. Im Verfahren gegen die Erste Group Bank AG machen die Kläger:innen im Wesentlichen geltend, dass der von Erste Group Bank AG bezahlte Abfindungspreis von 1.328 CZK (damals ca. 51 Euro je Aktie) unfair und zu gering gewesen sei und erhöht werden sollte. Falls die Gerichte eine Erhöhung für geboten erachten, wirkt diese Entscheidung zugunsten aller ehemaligen Minderheitsaktionär:innen. Bei dem 2018 durchgeführten Squeeze-Out hat die Erste Group Bank AG insgesamt 1,03% an Minderheitsaktien im Gegenwert von EUR 80 Mio erworben. Die Erste Group Bank AG erachtet den von einem externen Bewertungsgutachter ermittelten Abfindungsbetrag für korrekt und fair.
167
Eigenkapital inklusive Rücklagen
56.Kapital
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Gezeichnetes Kapital
860
860
Kapitalrücklagen
1.478
1.478
Gewinnrücklage und sonstige Rücklagen
13.424
14.774
Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen
15.761
17.111
Zusätzliche Eigenkapitalinstrumente
2.236
2.236
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen
5.516
5.957
Gesamt
23.513
25.305
Das Aktienkapital (Grundkapital) ist das von den Gesellschafter:innen eingezahlte Kapital und wird zum 31. Dezember 2022 durch 429.800.000 Stück (2021: 429.800.000 Stück) auf Inhaber lautende stimmberechtigte Stückaktien (Stammaktien) repräsentiert. Der anteilige Betrag am Grundkapital pro Stückaktie beträgt EUR 2,00. Die Kapitalrücklagen enthalten Agiobeträge aus der Ausgabe von Aktien. In den Gewinnrücklagen und sonstigen Rücklagen werden thesaurierte Gewinne sowie im sonstigen Ergebnis erfasste Erträge und Aufwendungen ausgewiesen.
Zusätzliche Eigenkapitalinstrumente
Darüber hinaus hat die Erste Group Bank AG zusätzliches Kernkapital (AT1-Anleihen) begeben. AT 1-Anleihen sind unbesicherte und nachrangige Anleihen. Diese Anleihen sind unbefristet und können zu bestimmten Terminen durch den Emittenten gekündigt werden. Sie sind mit nicht-kumulativen Kuponzahlungen ausgestattet. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie nach IFRS als Eigenkapital klassifiziert.
AT1 Emissionen
Nominale
Währung
Ausgabe
Ausgabe-Zinssatz
Zinssatz nach erstem Call-Termin
Kuponzahlungen
Erster und folgende Call-Termine
500 Mio
EUR
April 2017
6,5%
5 Jahres-Swapsatz plus 6,204%
Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober
15.04.2024 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
500 Mio
EUR
März 2019
5,125%
5 Jahres-Swapsatz plus 4,851%
Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober
15.10.2025 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
500 Mio
EUR
Jänner 2020
3,375%
5 Jahres-Swapsatz plus 3,433%
Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober
15.04.2027 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
750 Mio
EUR
November 2020
4,25%
5 Jahres-Swapsatz plus 4,646%
Halbjährlich per 15. April und 15. Oktober
15.10.2027 + danachzu jedem Kuponzahlungstermin
Fällt die Kernkapitalquote der Erste Group oder der Erste Group Bank AG unter 5,125% (auslösendes Ereignis) wird die AT1-Anleihe vollständig oder teilweise temporär abgeschrieben. Die vollständige oder teilweise Zuschreibung eines zuvor abgeschriebenen Betrages liegt im Ermessen des Emittenten, vorausgesetzt, es wurde ein Gewinn erzielt und das auslösende Ereignis liegt nicht mehr vor.
Im Jahr 2022 gab es keine Tilgungen der AT1-Anleihen. Die in 2021 im Gesamtnominale von EUR 500,0 Mio getilgten AT1-Anleihen führten nach Abzug der darin enthaltenen Kapitalerhöhungskosten von EUR 3,2 Mio zu einem Nettorückgang des zusätzlichen Kernkapitals von EUR 496,8 Mio.
Ausschüttungen aus eigenen Eigenkapitalinstrumenten
Ausschüttungen aus eigenen Eigenkapitalinstrumenten werden als Verbindlichkeit erfasst und vom Eigenkapital abgezogen, sobald deren Auszahlung bestätigt ist. Die Dividende der Stammaktien wird von der Hauptversammlung beschlossen. Ausschüttungen für zusätzliches Kernkapital erfordern keinen Beschluss, das Aussetzen dieser Zahlung würde aber eine Entscheidung des Vorstands der Erste Group Bank AG benötigen.
Entwicklung der Anzahl der Aktien
Dez 21
Dez 22
Im Umlauf befindliche Aktien am 1. Jänner
405.470.710
405.434.710
Kauf eigener Aktien
-9.624.711
-8.454.712
Verkauf eigener Aktien
9.588.711
10.195.840
Im Umlauf befindliche Aktien am 31. Dezember
405.434.710
407.175.838
Eigene Aktien im Bestand
24.365.290
22.624.162
Ausgegebene Aktien am 31. Dezember
429.800.000
429.800.000
Gewichtete, durchschnittliche und unverwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf
426.246.662
427.019.261
Gewichtete, durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf
426.246.662
427.492.890
Zusätzlich zu der Berechnung des Jahresdurchschnitts aus unterjährigen Zu- und Verkäufen eigener Aktien erfolgt in den Zeilen Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien im Umlauf” und Gewichtete, durchschnittliche und verwässerte Anzahl der Aktien im Umlauf” eine anteilige Zurechnung jener eigener Aktien, die auf nicht beherrschende Anteile entfallen.
168
Eigene Aktien und Kontrakte auf eigene Aktien
Eigene Aktien der Erste Group, die von ihr oder einer ihrer Tochtergesellschaften erworben werden, werden vom Eigenkapital abgezogen. Das für den Kauf, den Verkauf, die Ausgabe oder Einziehung von eigenen Aktien der Erste Group entrichtete oder erhaltene Entgelt inklusive Transaktionskosten wird direkt im Eigenkapital erfasst. In der Gewinn- und Verlustrechnung und im sonstigen Ergebnis wird aus dem Kauf, Verkauf, der Ausgabe und Einziehung von eigenen Aktien weder ein Gewinn noch ein Verlust dargestellt.
Von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern gehaltene Bestände und Transaktionen
Bei jenen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, deren Funktionsperiode im Geschäftsjahr begann oder endete, wurden die zum Zeitpunkt des Beginns bzw. Ende der Funktionsperiode bestehenden Bestände an Erste Group Bank AG Aktien jeweils über Zugänge oder Abgänge eingebucht bzw. ausgebucht.
Aktienbestandsentwicklung (in Stück) und erhaltene Dividenden von Vorstandsmitgliedern
Name des Vorstands
Dez 21
Zugänge
Abgänge
Dez 22
Erhaltene Dividenden in 2022 (in EUR)
Cernko Willibald (Vorsitzender) (ab 1. Juli 2022)
0
7.206
0
7.206
11.504
Spalt Bernhard (Vorsitzender) (bis 30. Juni 2022)
15.000
5.000
20.000
0
32.000
Bleier Ingo
3.111
1.000
0
4.111
6.578
Dörfler Stefan
1.500
2.956
0
4.456
6.400
Habeler-Drabek Alexandra
72
1.256
0
1.328
1.395
O’Mahony David
0
5.456
0
5.456
0
Poletto Maurizio
0
456
0
456
0
Aktienbestandsentwicklung (in Stück) und erhaltene Dividenden von Aufsichtsratsmitgliedern
Name des Aufsichtsrats
Dez 21
Zugänge
Abgänge
Dez 22
Erhaltene Dividenden in 2022 (in EUR)
Rödler Friedrich (Vorsitzender)
2.502
1.300
0
3.802
4.483
Homan Jan (1. Stellvertreter) (bis 18. Mai 2022)
4.400
0
4.400
0
7.040
Hardegg Maximilian (1. Stellvertreter ab 18. Mai 2022, vorher 2. Stellvertreter)
240
0
0
240
384
Krainer Senger-Weiss Elisabeth (2. Stellvertreterin ab 18. Mai 2022)
0
0
0
0
0
Catasta Christine (ab 1. Juli 2022)
0
0
0
0
0
Egerth-Stadlhuber Henrietta
0
0
0
0
0
Ersek Hikmet (ab 18. Mai 2022)
0
3.966
0
3.966
490
Flatz Alois (ab 18. Mai 2022)
0
0
0
0
0
Grießer Martin (ab 1. Juli 2022)
0
120
0
120
22
Haag Markus (bis 11. Jänner 2022 und wieder ab 18. Mai 2022)
176
141
0
317
282
Haberhauer Regina
188
106
0
294
301
Khüny Marion
0
0
0
0
0
Kühnel Mariana (ab 18. Mai 2022)
0
583
0
583
933
Lachs Andreas
0
106
0
106
0
Pichler Barbara
309
244
0
553
494
Pinter Jozef
0
106
0
106
0
Santner Friedrich
0
0
0
0
0
Schuster Michael
0
30
0
0
48
Simor András
0
0
0
0
0
Sutter-Rüdisser Michèle F.
0
2.222
0
2.222
0
Zeisel Karin
38
16
0
54
61
Aufsichtsratsmitglieder erhielten für ihre Funktion als Mitglieder des Aufsichtsrats keine Erste Group Bank AG Aktien und auch keine Optionen auf Erste Group Bank AG Aktien. Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern nahestehende Personen hielten zum 31. Dezember 2022 1.518 Stück (2021: 111 Stück) Erste Group Bank AG Aktien.
Zum 31. Dezember 2022 noch bestehendes genehmigtes und bedingtes Kapital
Gemäß Pkt. 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis 18. Mai 2027 allenfalls in mehreren Tranchen in der Höhe von bis zu EUR 343.600.000 durch Ausgabe von bis zu 171.800.000 auf Inhaber lautende, stimmberechtigte Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festgesetzt werden. Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionär:innen ganz oder teilweise auszuschließen (Bezugsrechtsausschluss), wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und die unter Ausschluss des Bezugsrechtes ausgegebenen Aktien insgesamt EUR 85.960.000 nicht überschreiten; und/oder wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt.
Die Maßnahmen der Punkte 5.1.1 (Kapitalerhöhung gegen Bareinlage) bis 5.1.2 (Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage) können auch kombiniert werden. Jedoch darf (i) der auf neue Aktien, für die das Bezugsrecht der Aktionär:innen aufgrund dieser Ermächtigung in Punkt 5.1 ausgeschlossen wird, und (ii) der auf neue Aktien, die zur Erfüllung von Bezugsrechten, Umtauschrechten und Wandlungspflichten aus Wandelschuldverschreibungen dienen und ab 18. Mai 2018 gemäß Punkt 8.3. unter Bezugsrechtsausschluss emittiert werden, und (iii) die zur Erfüllung von Aktienoptionen von Arbeitnehmer:innen, leitenden Angestellten und Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft oder eines
169
mit ihr verbundenen Unternehmens aus bedingten Kapital gemäß Punkt 6.3 ausgegeben werden, insgesamt entfallende anteilige Betrag in Summe 10% des Grundkapitals nicht überschreiten.
Gemäß Pkt. 6.3 der Satzung besteht aus den Beschlussfassungen des Vorstands der Jahre 2002 und 2010 (beide genehmigt durch den Aufsichtsrat) ein bedingtes Kapital im Nominale von EUR 21.923.264,00, das durch Ausgabe von bis zu 10.961.632 auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien (Stammaktien) zum Ausgabepreis von mindestens EUR 2,00 je Aktie gegen Bareinlagen und unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionär:innen durchgeführt werden kann. Dieses bedingte Kapital dient zur Einräumung von Aktienoptionen an Arbeitnehmer:innen, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens.
Gemäß Pkt. 6.4 der Satzung verfügt die Gesellschaft über ein weiteres bedingtes Kapital von EUR 124.700.000,00 durch Ausgabe von bis zu 62.350.000 Stück auf Inhaber lautende Stammaktien. Dieses bedingte Kapital dient zur Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten an Gläubiger:innen von Wandelschuldverschreibungen. Es soll im Falle einer in den Ausgabebedingungen von Wandelschuldverschreibungen festgelegten Wandlungspflicht auch zur Erfüllung dieser Wandlungspflicht dienen. Ausgabebetrag und Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Aktienkurses der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln.
Gemäß Pkt. 7 der Satzung ist gegenwärtig keine Ermächtigung zur Einräumung eines bedingten Kapitals vorhanden.
57.Nicht beherrschende Anteile
Haftungsverbund Sparkassen, davon
in EUR Mio
Gesamt
Sparkasse Oberösterreich
Sparkasse Steiermark
Sparkasse Kärnten
Dez 22
 
 
 
 
Gründungsland
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Sitz der Gesellschaft
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Hauptgeschäftstätigkeit
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Kapital von nicht beherrschenden Anteilen gehalten in %
50,1%-100%
81%
75%
75%
Berichtswährung
EUR
EUR
EUR
EUR
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen
94
40
11
29
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
404
49
94
16
Nicht beherrschende Anteile kumuliert
5.260
691
1.284
234
 
 
 
 
 
Wichtigste Finanzinformationen auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaft
 
 
 
 
Kurzfristige Vermögenswerte
28.470
6.310
6.002
1.625
Langfristige Vermögenswerte
54.565
9.105
12.145
3.381
Kurzfristige Verbindlichkeiten
62.482
10.286
14.740
4.051
Langfristige Verbindlichkeiten
13.153
4.129
1.556
569
Betriebserträge
1.966
328
445
129
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
685
99
157
45
Gesamtergebnis
189
-6
77
10
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
Gründungsland
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Sitz der Gesellschaft
Österreich
Österreich
Österreich
Österreich
Hauptgeschäftstätigkeit
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Bankwesen
Kapital von nicht beherrschenden Anteilen gehalten in %
50,1%-100%
60%
75%
75%
Berichtswährung
EUR
EUR
EUR
EUR
Dividendenzahlungen den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen
35
9
11
6
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis
403
56
81
17
Nicht beherrschende Anteile kumuliert
4.864
586
1.177
250
 
 
 
 
 
Wichtigste Finanzinformationen auf Ebene der einzelnen Tochtergesellschaft
 
 
 
 
Kurzfristige Vermögenswerte
29.576
7.737
5.811
1.949
Langfristige Vermögenswerte
51.767
8.678
11.509
3.270
Kurzfristige Verbindlichkeiten
59.673
9.880
14.025
3.906
Langfristige Verbindlichkeiten
14.382
5.400
1.508
898
Betriebserträge
1.795
318
377
114
Gewinn oder Verlust aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
775
136
224
47
Gesamtergebnis
1.018
181
256
76
170
Konsolidierungskreis
Der IFRS Konsolidierungskreis der Erste Group umfasst zum 31. Dezember 2022 neben der Erste Group Bank AG als Muttergesellschaft 314 Tochterunternehmen (31. Dezember 2021: 335). Darin enthalten sind 50 Gesellschaften, die dem Haftungsverbund des österreichischen Sparkassensektors angehören. Dazu zählen neben der Erste Group Bank AG auch lokale Sparkassen, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft, die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG sowie die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse.
Infolge der Umsetzung der Haftungsverbundvereinbarung (siehe Note 58 Tochterunternehmen) und der damit verbundenen Unterstützungsleistungen der Mitglieder wurde in 2014 ein „ex ante Fonds“ eingerichtet. Dieser Fonds wird von der Gesellschaft bürgerlichen Rechts IPS GesbR verwaltet. Das Fondsvermögen es wird bis zum 31. Dezember 2031 von den Mitgliedern einbezahlt ist gebunden und steht ausschließlich für die Abdeckung von Ausfallereignissen bei Haftungsverbundmitgliedern zur Verfügung. Die IPS GesbR wurde im Jahr 2014 in den Vollkonsolidierungskreis aufgenommen.
Zugänge und Abgänge 2022. Am 17. Dezember 2021 hat die Erste Bank Hungary (EBH) einen Aktienkaufvertrag mit der Commerzbank AG über 100% des Aktienkapitals (306.016 Stück Aktien) an der ungarischen Tochtergesellschaft Commerzbank Zrt („CBK“) unterzeichnet. Dieser Erwerb ermöglicht der EBH, ihre bestehende Marktposition in Ungarn deutlich zu stärken.
Die Transaktion wurde am 30. November 2022, nach Genehmigung der ungarischen Nationalbank vollzogen. Am Jahresende 2022 ist der Bewertungsprozess für den Unternehmenserwerb noch nicht fertig gestellt. Aufgrund der Komplexität der durchzuführenden Analysen sowie des Fokus auf die rasche Umsetzung von unmittelbar notwendigen Integrationsschritten wurde die Kaufpreisallokation vorläufig durchgeführt. Die angesetzten Beträge sind somit vorläufig und könnten auf Basis neuer Informationen noch berichtigt werden.
Das Nettoeigenkapital zum Transaktionszeitpunkt beläuft sich auf EUR 62,0 Mio. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten setzen sich zum Erstkonsolidierungszeitpunkt wie folgt zusammen:
in EUR Mio
Buchwert
Kassenbestand und Guthaben
180,4
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete
48,9
Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete finanzielle Vermögenswerte
118,2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte
395,6
Sachanlagen
4,5
Steuerforderungen
1,3
Sonstige Vermögenswerte
0,5
Summe der Vermögenswerte
749,4
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
37,2
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
646,1
Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
37,2
Rückstellungen
1,5
Steuerverpflichtungen
0,1
Sonstige Verbindlichkeiten
2,5
Summe der Verbindlichkeiten
687,4
Gezeichnetes Kapital
62,0
Gesamtes Eigenkapital
62,0
Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital
749,4
Der Fair Value der erworbenen Kredite zum Erwerbszeitpunkt belief sich auf EUR 395,6 Mio. Die zum Erwerbszeitpunkt bestmögliche Schätzung der vertraglichen Cashflows, die voraussichtlich uneinbringlich sein werden, beliefen sich auf EUR 4,9 Mio.
Erforderliche Anpassungen des Nettovermögens betrafen hauptsächlich das Gebäude, das als Hauptsitz der CBK diente. Das angepasste Nettoeigenkapital beläuft sich auf EUR 67,7 Mio. Die vorläufige Kaufpreisallokation ergab einen Firmenwert in Höhe von EUR 11,9 Mio. Dieser Wert ist berechnet als Unterschied zwischen dem angepassten Nettoeigenkapital und der vorläufigen Kaufpreisallokation. Der Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig. Die bar bezahlte, übertragene Gegenleistung beträgt derzeit EUR 79,6 Mio, diese kann jedoch noch Änderungen unterliegen.
Seit dem Erwerbszeitpunkt beläuft sich der Beitrag der CBK zu den Betriebserträgen der Erste Group auf EUR 1,7 Mio. Der Beitrag zum Periodenergebnis beläuft sich auf EUR 1,6 Mio. Wäre die CBK bereits mit 1. Jänner 2022 in den Erste Group Konzernabschluss einbezogen worden, hätte sich der Beitrag zu den Betriebserträgen auf EUR 42,8 Mio und der Beitrag zum Periodenergebnis auf EUR -2,1 Mio belaufen.
Aus den übrigen Zugängen und Abgängen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Erste Group.
Zugänge und Abgänge 2021. Aus den Zugängen und Abgängen ergaben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage der Erste Group.
171
Nähere Details zum Konsolidierungskreis sind der Note 71 Darstellung des Anteilsbesitzes der Erste Group zum 31. Dezember 2022 zu entnehmen.
58.Tochterunternehmen
Ein Tochterunternehmen ist ein Unternehmen, das durch ein anderes Unternehmen beherrscht wird. Alle direkten und indirekten Beteiligungsunternehmen, die unter der Beherrschung der Erste Group Bank AG stehen, werden im Konzernabschluss vollkonsolidiert. Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden auf Basis ihrer zum 31. Dezember 2022 erstellten Jahresabschlüsse in den Konzernabschluss einbezogen.
Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Beherrschung erlangt wird. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Beherrschung endet. Eine Beherrschung liegt vor, wenn der Konzern eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf variable Rückflüsse aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen hat und er seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen auch dazu einsetzen kann, die relevanten Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu steuern. Relevante Aktivitäten sind jene, die einen wesentlichen Einfluss auf die variablen Rückflüsse des Beteiligungsunternehmens haben.
Ergebnisse von Tochtergesellschaften, die unterjährig erworben wurden, sind in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung der Erste Group ab dem Erwerbszeitpunkt erfasst. Ergebnisse von unterjährig veräußerten Tochtergesellschaften sind bis zum Veräußerungszeitpunkt in der Gesamtergebnisrechnung enthalten. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode wie der Abschluss der Erste Group Bank AG aufgestellt. Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge und Aufwendungen sowie nicht realisierte Gewinne, Verluste und Dividenden werden in voller Höhe eliminiert.
Nicht beherrschende Anteile stellen den Anteil am Gesamtergebnis und am Nettovermögen dar, der den Eigentümer:innen der Erste Group Bank AG weder direkt noch indirekt zuzurechnen ist. Nicht beherrschende Anteile sind sowohl in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung als auch in der Konzernbilanz im Kapital gesondert dargestellt. Der Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen, sowie Veräußerungen von nicht beherrschenden Anteilen, die nicht zu einer Änderung der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Unterschiedsbeträge zwischen der übertragenen Gegenleistung und dem Buchwert des erworbenen Nettovermögens werden im Eigenkapital erfasst.
Beherrschung
Gemäß IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ liegt die Beherrschung eines Beteiligungsunternehmens vor, wenn die Erste Group
_die Verfügungsgewalt und damit die Möglichkeit hat, die relevanten Aktivitäten des Beteiligungsunternehmens zu lenken; relevante Aktivitäten sind jene, die wesentlichen Einfluss auf die variablen Rückflüsse des Beteiligungsunternehmens haben;
_das Risiko von oder Anrechte auf variable Rückflüsse aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen hat; und
_die Fähigkeit hat, die variablen Rückflüsse des Beteiligungsunternehmens durch seine Verfügungsgewalt zu beeinflussen.
Darüber hinaus setzt die Beurteilung, ob die Beherrschung eines Beteiligungsunternehmens vorliegt, erhebliche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen voraus, vor allem in Nicht-Standard-Situationen, wie:
_die Verfügungsgewalt basiert sowohl auf Stimmrechten als auch auf vertraglichen Vereinbarungen (oder überwiegend auf Letzterem);
_Risiken ergeben sich sowohl aus bilanziellen Investments als auch aus außerbilanziellen Verpflichtungen und Garantien (oder überwiegend aus Letzterem); oder
_die variablen Rückflüsse stammen gleichzeitig von leicht identifizierbaren Einkommensströmen (wie Dividenden, Zinsen, Provisionen) und Kosteneinsparungen, aber auch von Skaleneffekten und/oder sonstigen betrieblichen Synergien (oder überwiegend aus Letzterem).
Im Falle der Erste Group sind solche Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen in erster Linie in den folgenden Fällen relevant:
i. Mitglieder des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors
Die Erste Group Bank AG ist ein Mitglied des Haftungsverbundes des österreichischen Sparkassensektors. Diesem gehören zum Bilanzstichtag neben der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft sowie alle österreichischen Sparkassen an. Die Bestimmungen des Vertrages über den Haftungsverbund werden mittels der Haftungsgesellschaft Haftungsverbund GmbH umgesetzt. Die Erste Group Bank AG hält direkt oder indirekt durch die Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG und durch Sparkassen, an denen die Erste Group direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält – zumindest 51% der Stimmrechte der Haftungsgesellschaft.
Die Erste Group hat eine Beurteilung vorgenommen, ob jene Sparkassen des Haftungsverbundes beherrscht werden, an denen der Konzern weniger als 50% der Stimmrechte hält.
172
Basierend auf der Haftungsverbundvereinbarung ergeben sich für die Haftungsverbund GmbH folgende substanzielle Rechte in Bezug auf die Sparkassen:
_Mitwirkung an der Ernennung der Vorstandsmitglieder;
_Genehmigung des Budgets inklusive Investitionsentscheidungen;
_Umsetzung von verbindlichen Richtlinien in den Bereichen Risiko- und Liquiditätsmanagement sowie interne Revision; und
_Festlegung von Mindestkapitalanforderungen inklusive Dividendenausschüttungen.
Unter Berücksichtigung des Ausmaßes des Engagements der Erste Group bei den Sparkassen des Haftungsverbundes sei es in Form von Synergien, Investitionen, Zusagen, Garantien oder in Form eines Zugangs zu gemeinsamen Ressourcen ist der Konzern einem wesentlichen Risiko bezüglich der variablen Rückflüsse der Mitgliedsbanken ausgesetzt. Da die Haftungsverbund GmbH die Möglichkeit hat, die variablen Rückflüssen der Haftungsverbund-Sparkassen durch die in der Haftungsverbundvereinbarung normierten Rechte zu beeinflussen, übt sie Beherrschung über die Sparkassen aus.
Da die Erste Group Bank AG die Haftungsverbund GmbH beherrscht, übt sie auch Beherrschung über die Mitglieder des Haftungsverbundes aus.
Im Jahr 2022 wurden die bestehenden Haftungsverbundvereinbarungen aufgrund eines EZB Beschlusses in einer Haftungsverbundvereinbarung zusammengefasst und von sämtlichen Haftungsverbundmitgliedern unterzeichnet. Aus der Zusammenfassung der Verträge ergeben sich keine Auswirkungen auf den Konsolidierungskreis der Erste Group Bank AG.
ii. Von der Erste Group verwaltete Investmentfonds
Der Konzern hat eine Beurteilung vorgenommen, inwieweit im Falle von Investmentfonds, die von Tochtergesellschaften der Erste Group verwaltet werden, eine Beherrschung vorliegt und diese in weiterer Folge in den Konsolidierungskreis aufzunehmen sind. Die Beurteilung erfolgte auf der Grundlage, dass die Verfügungsgewalt über diese Investmentfonds in der Regel auf einer vertraglichen Vereinbarung basiert, durch die eine Tochtergesellschaft der Erste Group als Fondsmanager bestimmt wird. Seitens der Investor:innen bestehen keine substanziellen Rechte, den Fondsmanager abzulösen. Weiters ist die Erste Group zu dem Ergebnis gekommen, dass das Risiko aus variablen Rückflüssen grundsätzlich dann als wesentlich einzustufen ist, wenn der Konzern zusätzlich zur Vereinnahmung von Verwaltungsgebühren auch eine Beteiligung von mindestens 20% an dem Investmentfonds hält. Die Erste Group hat in ihrer Funktion als Fondsmanager und der damit verbundenen Verfügungsgewalt auch die Möglichkeit, die variablen Rückflüsse der Investmentfonds zu beeinflussen. Aus dieser Beurteilung ergibt sich, dass in Bezug auf von der Erste Group verwaltete Investmentfonds nur dann eine Beherrschung ausgeübt wird, wenn der Konzern direkt oder indirekt durch seine Tochtergesellschaften in wesentlichem Umfang Fondsanteile hält (d.h. zumindest 20%).
iii. Von der Erste Group verwaltete Pensionsfonds
In Bezug auf von Tochtergesellschaften der Erste Group verwaltete Pensionsfonds hat der Konzern eine Beurteilung vorgenommen, ob die zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarungen der Erste Group die Verfügungsgewalt über die Pensionsfonds vermitteln. Durch diese Vereinbarungen werden Tochtergesellschaften der Erste Group als Pensionsfonds-Manager bestellt ohne substanzielle Rechte der Begünstigten, die Fondsmanager abzulösen. Beurteilt wurden auch das Risiko aus bzw. die Rechte auf variable Rückflüsse aus den Pensionsfonds. Die in den jeweiligen Ländern geltenden relevanten gesetzlichen Vorschriften zur Regelung der Tätigkeit solcher Pensionsfonds wurden ebenfalls berücksichtigt insbesondere betreffend die Beurteilung der Rechte auf variable Rückflüsse in Form von Verwaltungsgebühren sowie im Hinblick auf mögliche Verluste aus der Gewährung von Garantien, zu denen der Fondsmanager gesetzlich verpflichtet werden kann. Aus dieser Beurteilung hat sich ergeben, dass in Bezug auf den tschechischen Pensionsfonds „Transformovaný fond penzijního připojištění se státním příspěvkem Česká spořitelna penzijní společnost, a.s“ (Transformierter Pensionsfonds) keine Beherrschung vorliegt und dieser nicht konsolidiert wird. Weitere Anwendungsfälle gibt es in der Erste Group nicht.
Unternehmenszusammenschlüsse
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Der Geschäfts- oder Firmenwert entspricht dem künftigen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Unternehmenszusammenschluss, der sich aus Vermögenswerten ergibt, die nicht einzeln identifiziert und erfasst wurden. Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich aus dem Betrag, um den die Summe aus der übertragenen Gegenleistung, aller nicht beherrschenden Anteile und dem Fair Value des zuvor vom Erwerber gehaltenen Eigenkapitalanteils, den Saldo der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt übersteigt. Die zum Erwerbszeitpunkt identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten sind grundsätzlich zum Fair Value erfasst.
Für den Fall, dass daraus, nach nochmaliger Beurteilung der oben beschriebenen Komponenten, ein negativer Betrag resultiert, wird dieser Betrag im Jahr des Zusammenschlusses als Gewinn aus einem Erwerb unter dem Marktwert in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst.
Anteile nicht beherrschender Gesellschafter:innen, die gegenwärtig Eigentumsrechte vermitteln, werden an dem anteilig identifizierbaren Nettovermögen gemessen. Andere Komponenten von nicht beherrschenden Anteilen sind zum Fair Value oder zu den Wertmaßstäben zu bewerten, die sich aus anderen Standards ergeben. Entstehende Anschaffungskosten werden als Aufwand erfasst und in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst. 
173
174
59.Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Nach der Equity-Methode werden die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen in der Konzernbilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des Konzerns am Nettovermögen erfasst. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird der Anteil des Konzerns am Erfolg assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen im Posten Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen ausgewiesen. Jedoch werden Wertminderungen, Aufholungen von Wertminderungen und Veräußerungsergebnisse aus At Equity-bilanzierten assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen in dem Posten „Sonstiger betrieblicher Erfolg“ erfasst. Die Einbeziehung nach der Equity-Methode erfolgt auf Grundlage der erstellten Jahresabschlüsse per 31. Dezember 2022.
Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, bei dem die Erste Group über einen maßgeblichen Einfluss verfügt. IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ definiert maßgeblichen Einfluss als die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken. Maßgeblicher Einfluss ist nicht Beherrschung und auch keine gemeinschaftliche Führung von Entscheidungsprozessen. Hält ein Unternehmen direkt oder indirekt 20% oder mehr der Stimmrechte an einem Beteiligungsunternehmen, besteht die Vermutung, dass ein maßgeblicher Einfluss vorliegt, es sei denn, diese Vermutung kann eindeutig widerlegt werden.
Bei sämtlichen von der Erste Group gehaltenen Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen handelt es sich um direkte oder indirekte Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, bei denen die Erste Group einen maßgeblichen Einfluss aufgrund eines Stimmrechtsanteils von 20% bis 50% ausübt.
Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Erste Group gemeinsam mit einer oder mehreren Parteien gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausübt. Die an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien besitzen Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens, nicht aber an den einzelnen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, auf die sich die Vereinbarung bezieht. Gemeinschaftliche Führung ist die vertraglich vereinbarte Teilhabe an der Führung einer Vereinbarung, die nur dann besteht, wenn Entscheidungen über die relevanten Aktivitäten die einstimmige Zustimmung der an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien erfordern. Die Erste Group ist nicht an gemeinsamen Vereinbarungen beteiligt, die als gemeinschaftliche Tätigkeit klassifiziert sind.
Buchwerte von At Equity-bewerteten Unternehmen
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Kreditinstitute
59
43
Finanzinstitute
77
83
Sonstige
74
83
Gesamt
211
209
Aggregierte Finanzinformationen von At Equity-bewerteten Unternehmen
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Summe der Aktiva
4.932
5.253
Summe der Verbindlichkeiten
4.244
4.511
Erträge
388
520
Gewinn/Verlust
46
54
Für keine der At Equity-bewerteten Unternehmen der Erste Group existieren öffentlich notierte Marktpreise.
175
Ausgewählte At-Equity-bewertete Unternehmen, an denen die Erste Group ein strategisches Interesse hat
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Global Payments s.r.o.
Prvá stavebná
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG
Global Payments s.r.o.
Prvá stavebná
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG
Gründungsland
Tschechische Republik
Slowakei
Österreich
Tschechische Republik
Slowakei
Österreich
Sitz der Gesellschaft
Tschechische Republik
Slowakei
Österreich
Tschechische Republik
Slowakei
Österreich
Hauptgeschäftstätigkeit
Zahlungsverkehr­dienstleitungen
Bauspar­finanzierung
Versicherung
Zahlungsverkehr­dienstleitungen
Bauspar­finanzierung
Versicherung
Gehaltene Eigentumsrechte in %
49%
35%
32%
49%
35%
32%
Gehaltene Stimmrechte in %
49%
35%
29%
49%
35%
29%
IFRS Klassifizierung (JV/A)
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen
Berichtswährung
CZK
EUR
EUR
CZK
EUR
EUR
 
 
 
 
 
 
 
Finanzinformationen für das Geschäftsjahr
 
 
 
 
Kassenbestand und Guthaben
28
1
9
21
0
9
Kurzfristige Vermögenswerte
69
159
57
118
189
80
Langfristige Vermögenswerte
106
2.779
48
118
2.766
65
Kurzfristige Verbindlichkeiten
66
2.371
0
112
2.370
0
Langfristige Verbindlichkeiten
25
284
50
23
292
79
Betriebserträge
43
74
12
69
74
18
Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
7
17
13
7
8
18
Gesamtergebnis
7
17
13
7
9
18
Abschreibung
-6
-6
0
-7
-6
0
Zinserträge
0
93
8
0
86
8
Zinsaufwand
-1
-30
0
-2
-24
0
Steueraufwendungen/-erträge
-1
-6
0
-1
-5
0
 
 
 
 
 
 
 
Überleitung des Nettovermögens auf den Buchwert der Eigenkapitalbeteiligung
 
 
 
Der Erste Group zuzurechnendes Nettovermögen
55
99
21
60
102
24
Wertberichtigungen (kumulierte Basis)
0
-42
0
0
-62
0
Buchwert
55
57
21
60
40
24
Die Klassifizierung von kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erfolgte auf Basis der erwarteten Restlaufzeiten der zugrundeliegenden Aktiv- und Passivposten.
In 2022 wurde eine Wertberichtigung des Buchwerts an der Prvá stavebná in Höhe von EUR 20,6 Mio (2021: Wertberichtigung EUR 13,7 Mio) erfasst.
Aggregierte Finanzinformationen von sonstigen At Equity-bewerteten Unternehmen
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Assoziierte Unternehmen
Joint Ventures
Assoziierte Unternehmen
Joint Ventures
Gesamtergebnis
3
7
7
15
 
 
 
 
 
Buchwert
53
25
56
28
60.Nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen
Anteile an strukturierten Unternehmen
IFRS 12 „Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen“ definiert strukturierte Unternehmen als Unternehmen, die so ausgestaltet sind, dass Stimmrechte oder vergleichbare Rechte nicht der bestimmende Faktor sind bei der Festlegung, wer das Unternehmen beherrscht. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn sich die Stimmrechte nur auf Verwaltungsaufgaben beziehen und die maßgeblichen Tätigkeiten mittels vertraglicher Vereinbarungen ausgeführt werden. IFRS 12 definiert einen Anteil an einem anderen Unternehmen als ein vertragliches und nicht vertragliches Engagement, durch das ein Unternehmen variablen Rückflüssen aus dem Ergebnis eines anderen Unternehmens ausgesetzt ist.
Die Beurteilung, bei welchen Unternehmen es sich um strukturierte Unternehmen handelt und welches Engagement bei solchen Unternehmen auch tatsächlich einen Anteil darstellt, erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen und Annahmen. Im Fall der Erste Group betreffen diese Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen in erster Linie die Beurteilung von Engagements bei Investmentfonds und Verbriefungsgesellschaften.
Für Investmentfonds hat die Erste Group festgestellt, dass ein direktes Engagement des Konzerns typischerweise einen Anteil an diesen strukturierten Unternehmen darstellt. Diese Beurteilung berücksichtigt Engagements aus bilanziellen finanziellen Vermögenswerten meist in Form von Anteilen, die an solchen Fonds gehalten werden, außerbilanzielle Verpflichtungen sowie vom Fondsvermögen abhängige
176
Management-Vergütungen (für eigenverwaltete Fonds). Wie in Note 58 Tochterunternehmen („Von der Erste Group verwaltete Investmentfonds“) angeführt, werden eigenverwaltete Fonds, bei denen die Erste Group kumulativ weniger als 20% der Fondsanteile hält, mangels Beherrschung nicht konsolidiert und sind daher Gegenstand spezifischer Angabeerfordernisse für nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen.
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit nutzt die Erste Group folgende strukturierte Unternehmen.
Investmentfonds
Gehaltene Investmentfondsanteile an eigenverwalteten und von Dritten verwalteten Investmentfonds sowie die erhaltenen Management-Vergütungen für das Management von Investmentfonds durch Tochtergesellschaften der Erste Group werden als Anteile an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen klassifiziert, sofern diese nicht konsolidiert werden.
Anteile an Investmentfonds. Die Erste Group hält Anteile an mehreren Publikumsfonds sowie an privaten Investmentfonds, die in Österreich, Zentral- und Osteuropa oder anderen Ländern registriert sind. Die Mehrheit dieser Fonds wird von Tochtergesellschaften der Erste Group verwaltet, beim verbleibenden Teil erfolgt die Verwaltung durch unabhängige dritte Parteien. Die von der Erste Group gehaltenen Investmentfonds-Anteile stellen keine wesentlichen Anteile (grundsätzlich kleiner als 20%) dar und sind in der Regel als rückzahlbare Investmentfondsanteile ausgestaltet. In der Konzernbilanz werden die Investmentfondsanteile zum Fair Value bilanziert und als Schuldverschreibungen in den Posten „Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete, nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte“ oder „Finanzielle Vermögenswerte - Held for Trading“ ausgewiesen.
Management-Vergütungen. Darüber hinaus erzielt die Erste Group in ihrer Funktion als Fondsmanager (durch Tochtergesellschaften der Erste Group) Erträge aus Management-Vergütungen für das Management von Investmentfonds; das heißt für das Treffen von Anlageentscheidungen für die den jeweiligen Investmentfonds zur Verfügung stehenden Mittel.
Neben Management-Vergütungen für die Tätigkeit als Fondsmanager erzielt die Erste Group Ausschüttungen aus gehaltenen Anteilen an Investmentfonds. Dem gegenüber stehen Ausgaben für die Verwaltung von Investmentfonds sowie Gebühren für die Abwicklung der Geschäftstätigkeit von Investmentfonds, insbesondere Depotgebühren und Gebühren für die Abwicklung des Wertpapierhandels. Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit geht die Erste Group mit eigenverwalteten, nicht konsolidierten Fonds Geschäftsbeziehungen im Bereich des Derivatehandel ein. Darüber hinaus sind über unterschiedlich lange Zeiträume eigenverwaltete, nicht konsolidierte Fonds auch in von der Erste Group emittierte Schuldverschreibungen oder Bankeinlagen investiert. In begrenzten Fällen bietet die Erste Group Bank AG Kapitalgarantien gegenüber nicht konsolidierten, eigenverwalteten Fonds an. Die Höhe der Konzernbeteiligungen an nicht konsolidierten Investmentfonds könnte künftig, abhängig von dem Ergebnis der zugrunde liegenden Vermögenswerte, relevanten Marktbedingungen und Gelegenheiten oder behördlichen Vorschriften, schwanken.
Sonstige
In geringem Ausmaß finanziert die Erste Group als Kreditgeberin auch nicht konsolidierte strukturierte Gesellschaften, die in anderen Geschäftsbereichen tätig sind. Die Kredite und Darlehen werden abhängig von der Ausgestaltung der vertraglichen Cash Flows entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum Fair Value bewertet. Zu den Schuldverschreibungen gehören Anteile an Collateralised Mortgage Obligations sowie Verbriefungen.
Maximales Ausfallsrisiko von nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen
Das maximale Ausfallsrisiko im Zusammenhang mit Anteilen an nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen resultiert aus bilanzierten Vermögenswerten und aus gegebenen Kreditzusagen und Haftungen. Die bilanzierten Vermögenswerte umfassen zum Fair Value bewertete Fondsanteile, Schuldverschreibungen und Derivate sowie gegebene Kredite. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht den Buchwerten dieses Posten nach Risikovorsorgen zum jeweiligen Bilanzstichtag. Im Falle von außerbilanziellen Kreditzusagen und Haftungen entspricht das maximale Ausfallsrisiko der Höhe des jeweiligen Nominalwertes.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Beziehungen zu nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen nach Bilanzkategorie, Geschäftstätigkeit und Unternehmensstandort dargestellt. Darüber hinaus erfolgt eine Darstellung der wertgeminderten Vermögenswerte sowie der entsprechenden Wertberichtigungen für das jeweilige Geschäftsjahr. Die angegebenen Buchwerte beziehen sich hauptsächlich auf Vermögenswerte, die in der Konzernbilanz bereits zum Fair Value erfasst werden. Die Buchwerte der übrigen Obligos (vor allem „Kredite und Darlehen“) entsprechen im Wesentlichen dem Fair Value.
177
Investmentfonds
 
 
in EUR Mio
Unter Eigen­verwaltung
Von Dritter Partei verwaltet
Gesamt
Sonstige(s)
Gesamt
Dez 22
 
 
 
 
 
Aktiva
 
 
 
 
 
Eigenkapitalinstrumente, davon:
0
0
0
13
13
FVPL
0
0
0
13
13
Schuldverschreibungen, davon:
575
172
747
33
780
Finanzielle Vermögenswerte HfT
0
121
121
0
121
FVPL
575
51
626
33
659
Kredite und Darlehen
10
0
10
90
100
Handelsderivate
2
0
2
0
2
Summe der Aktiva
588
172
760
136
896
davon wertgemindert
0
0
0
0
0
 
 
 
 
 
 
Bilanzielle Vermögenswerte nach geografischen Aspekten
 
 
 
 
 
Österreich
574
0
574
0
574
Zentral- und Osteuropa
14
16
30
103
133
Andere Staaten
0
156
156
33
190
 
 
 
 
 
 
Verbindlichkeiten
 
 
 
 
 
Eigenkapitalinstrumente
148
0
148
0
148
Verbriefte Verbindlichkeiten
268
0
268
0
268
Einlagen
1.952
0
1.952
0
1.952
Handelsderivate
99
0
99
0
99
Summe der Passiva
2.467
0
2.467
0
2.467
 
 
 
 
 
 
Außerbilanzielle Verpflichtungen
80
0
80
0
80
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Aktiva
 
 
 
 
 
Eigenkapitalinstrumente, davon:
0
0
0
0
0
FVPL
0
0
0
0
0
Schuldverschreibungen, davon:
678
143
821
39
861
Finanzielle Vermögenswerte HfT
1
88
89
0
89
FVPL
677
55
732
39
771
Kredite und Darlehen
16
0
16
65
81
Handelsderivate
18
0
18
0
18
Summe der Aktiva
712
143
855
104
959
davon wertgemindert
0
0
0
0
0
 
 
 
 
 
 
Bilanzielle Vermögenswerte nach geografischen Aspekten
 
 
 
 
 
Österreich
700
0
700
0
700
Zentral- und Osteuropa
12
19
30
65
95
Andere Staaten
0
125
125
39
164
 
 
 
 
 
 
Verbindlichkeiten
 
 
 
 
 
Eigenkapitalinstrumente
142
0
142
0
142
Verbriefte Verbindlichkeiten
259
0
259
0
259
Einlagen
2.022
0
2.022
0
2.022
Handelsderivate
25
0
25
0
25
Summe der Passiva
2.447
0
2.447
0
2.448
 
 
 
 
 
 
Außerbilanzielle Verpflichtungen
71
0
71
0
71
178
Sonstige Angaben
61.Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen
Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit kommt es zwischen der Erste Group zu Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen. Aktionäre der Erste Group Bank AG werden als nahestehende Unternehmen eingestuft, wenn diese einen maßgeblichen Einfluss auf die Erste Group haben. Darüber hinaus definiert die Erste Group als nahestehende Unternehmen von ihr beherrschte, jedoch aufgrund von Unwesentlichkeit nicht konsolidierte Tochtergesellschaften, sowie Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen. Geschäfte zwischen der Erste Group Bank AG und vollkonsolidierten Gesellschaften werden im Konzernabschluss nicht offengelegt, da sie im Zuge der Konsolidierung eliminiert werden. Zu den nahestehenden Personen zählen als Personen in Schlüsselpositionen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Erste Group Bank AG. Darüber hinaus definiert die Erste Group auch nahe Familienangehörige von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der Erste Group Bank AG, sowie Gesellschaften, die von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern der Erste Group Bank AG kontrolliert oder maßgeblich beeinflusst werden, als sonstige nahestehende Personen und Unternehmen. Bankgeschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Konditionen („at arm’s length“).
Transaktionen mit Aktionären der Erste Group Bank AG
Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung
Neben dem Anteil am Grundkapital der Erste Group Bank AG führen weitere Faktoren dazu, dass ein maßgeblicher Einfluss der Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung (in der Folge „ERSTE Stiftung“) auf die Erste Group besteht. Zum 31. Dezember 2022 wies die Erste Group gegenüber der ERSTE Stiftung Verbindlichkeiten von EUR 18,6 Mio (2021: EUR 29,2 Mio) auf. Weiters hielt die ERSTE Stiftung zum 31. Dezember 2022 Anleihen der Erste Group Bank AG in Höhe von EUR 0,1 Mio (2021: EUR 0,2 Mio). Aus den oben genannten Geschäften ergaben sich für die Erste Group im Jahr 2022 Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 0,0 Mio (2021: EUR 0,1 Mio). Darüber hinaus hat die Erste Group Provisionserträge in Höhe von EUR 0,1 Mio sowie Mieterträge aus Operating Leasing in Höhe von EUR 0,3 Mio erhalten. Für ihre Beteiligung an der Erste Group Bank AG erhielt die ERSTE Stiftung in 2022 eine Dividende in Höhe von EUR 78,0 Mio (2021: EUR 72,5 Mio).
Gemäß Pkt. 15.1. der Satzung der Erste Group Bank AG hat die ERSTE Stiftung, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Erste Group Bank AG im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet, das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der Mitglieder des Aufsichtsrates der Erste Group Bank AG.
Transaktionen mit nicht konsolidierten Tochtergesellschaften, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Bilanzposten und außerbilanzielle Posten
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Finanzielle Vermögenswerte
115,7
535,5
234,6
86,3
598,1
386,3
Eigenkapitalinstrumente
83,1
65,2
18,4
55,0
61,6
17,5
Schuldverschreibungen
0,0
5,5
0,0
0,0
52,1
0,0
Kredite und Darlehen
32,7
464,8
216,2
31,3
484,4
368,7
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Kredite und Darlehen an Kunden
32,7
464,8
216,2
31,3
484,4
368,7
davon wertgemindert
0,0
0,0
0,0
2,4
0,0
0,0
Finanzielle Verbindlichkeiten
43,8
168,8
14,3
28,9
192,3
12,3
Einlagen
43,8
168,8
14,3
28,9
192,3
12,3
Einlagen von Kreditinstituten
0,6
0,0
0,2
0,9
0,0
0,0
Einlagen von Kunden
43,2
168,8
14,1
28,0
192,3
12,3
Sonstige Finanzinstrumente
 
 
 
 
 
 
Gegebene Kreditzusagen, finanzielle Garantien und andere Verpflichtungen (Nominalwert)
9,2
224,9
100,1
4,9
144,4
110,8
davon ausgefallen
0,0
0,0
0,0
0,1
0,1
0,0
Erhaltene Kreditzusagen, finanzielle Garantien und andere Verpflichtungen (Nominalwert)
0,0
1,2
0,0
0,0
0,5
0,0
Wertberichtigungen für Kreditrisiken und Rückstellungen
26,7
-5,0
0,0
8,9
-5,2
0,0
179
Aufwendungen/Erträge
1-12 21
1-12 22
in EUR Mio
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Nicht konsolidierte Tochter-gesellschaften
Assoziierte Unternehmen
Gemeinschafts-unternehmen
Zinserträge
0,6
6,1
3,1
0,8
7,3
4,2
Provisionserträge
0,0
1,0
0,3
0,2
1,3
2,0
Dividendenerträge
8,1
3,6
1,1
4,2
4,4
0,9
Zinsaufwendungen
0,0
-0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
Provisionsaufwendungen
-1,5
-2,7
0,0
-2,0
-2,4
-0,2
Verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, nicht zum FV bilanziert
-0,3
-0,7
0,0
0,0
0,0
-0,1
Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten
0,5
0,6
0,0
2,9
1,2
3,0
Transaktionen mit Personen in Schlüsselpositionen
Vergütungen an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
In der nachfolgenden Tabelle werden die Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats dargestellt. Der Aufwand wurde periodengerecht und gemäß den Vorschriften der zugrunde liegenden Standards IAS 19 und IFRS 2 erfasst. Die angegebenen Beträge entsprechen den zum Bilanzstichtag erwarteten Auszahlungen und können von jenen, die tatsächlich zur Auszahlung kommen, abweichen.
1-12 21
1-12 22
in EUR Mio
Vorstand
Aufsichtsrat
Gesamt
Vorstand
Aufsichtsrat
Gesamt
Kurzfristig fällige Leistungen
6,5
1,6
8,1
7,3
1,4
8,7
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
0,8
 
0,8
1,2
 
1,2
Andere langfristig fällige Leistungen
1,6
 
1,6
1,4
 
1,4
Anteilsbasierte Vergütungen
4,8
 
4,8
2,2
 
2,2
Gesamt
13,7
1,6
15,3
12,1
1,4
13,6
Kurzfristig fällige Leistungen. Diese Kategorie umfasst Gehälter, Sachbezüge, Sozialversicherungsbeiträge und sonstige kurzfristig fällige Leistungen. Diese umfassen auch variable Vergütungsbestandteile, die innerhalb eines Jahres in bar zur Auszahlung kommen. Die dargestellten Bezüge von Aufsichtsratsmitgliedern umfassen Aufsichtsratsvergütungen, Sitzungsgelder sowie Entgelte für Organfunktionen bei verbundenen Unternehmen.
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die Mitglieder des Vorstands nehmen nach den gleichen Grundsätzen wie die Mitarbeiter:innen an der beitragsorientierten Betriebspensionsregelung der Erste Group teil (siehe Note 54 Rückstellungen). Unter Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden insbesondere Beitragszahlungen an Pensionskassen und an die Mitarbeitervorsorgekasse dargestellt.
Andere langfristig fällige Leistungen. Diese umfassen insbesondere variable Vergütungsbestandteile, die erst nach einem Jahr über mehrere Jahre verteilt in bar zur Auszahlung kommen. Darüber hinaus werden in dieser Kategorie auch Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen (siehe Note 54 Rückstellungen) dargestellt.
Anteilsbasierte Vergütungen. In dieser Kategorie werden Aufwendungen für anteilsbasierte, variable Vergütungsbestandteile erfasst (siehe Note 62 Anteilsbasierte Vergütung, Anteilsbasierte Vergütung für den Vorstand der Erste Group Bank AG).
Die gesamte Verbindlichkeit für variable Vergütungsbestandteile gegenüber Vorstandsmitgliedern zum 31. Dezember 2022 beträgt EUR 7,4 Mio (2021: EUR 12,9 Mio). Dieser Betrag umfasst Verbindlichkeiten aus dem LTI-Programm (erstmalig für das Leistungsjahr 2021) sowie die noch nicht ausgezahlten Tranchen aus dem Phantom Share-Programm (für Leistungsjahre bis 2021). Für weitere Informationen verweisen wir auf Note 62 Anteilsbasierte Vergütung.
Den Mitgliedern des Vorstands der Erste Group Bank AG wurde für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung von 0,5% (2021: 0,5%) des gesamten Personalaufwands gewährt.
An ehemalige Organmitglieder und deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr 2022 Gesamtbezüge von EUR 2,7 Mio (2021: EUR 4,7 Mio) gewährt und 57.669 (2021: 83.868) Aktienäquivalente zuerkannt. 
Bankgeschäfte mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern
Die gewährten Kredite und Vorschüsse an die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats erreichten zum Jahresende 2022 ein Gesamtvolumen von EUR 1,9 Mio (2021: EUR 1,1 Mio). Die Einlagen der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats bei den Gesellschaften der Erste Group zeigten zum Jahresende 2022 ein Gesamtvolumen von EUR 16,2 Mio (2021: EUR 3,0 Mio). Zum 31. Dezember 2022 hielten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats von Gesellschaften der Erste Group emittierte Anleihen in Höhe von EUR 0,0 Mio (2021: EUR 0,1 Mio). An die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gegebene Kreditzusagen und
180
Finanzgarantien betrugen zum Jahresende 2022 insgesamt EUR 0,1 Mio (2021: EUR 0,5 Mio). Aus Bankgeschäften mit den Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats entstanden für die Erste Group Zins- und Provisionserträge von insgesamt EUR 0,0 Mio (2021: EUR 0,0 Mio).
Transaktionen mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen
An Familienangehörige von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern und an von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern kontrollierte oder maßgeblich beeinflusste Gesellschaften (in der Folge „sonstige nahestehende Personen und Unternehmen“) wurden zum 31. Dezember 2022 Kredite und Vorschüsse in Gesamthöhe von EUR 4,5 Mio (2021: EUR 46,0 Mio) gewährt. Die Einlagen der sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen bei den Gesellschaften der Erste Group betrugen zum Jahresende 2022 insgesamt EUR 71,9 Mio (2021: EUR 88,0 Mio). An die sonstigen Personen und Unternehmen gegebene Kreditzusagen und Finanzgarantien betrugen zum Jahresende 2022 insgesamt EUR 0,1 Mio (2021: EUR 23,0 Mio). Aus Bankgeschäften mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen entstanden für die Erste Group Zins- und Provisionserträge von insgesamt EUR 0,0 Mio (2021: EUR 1,5 Mio), sowie Zins- und Provisionsaufwendungen von insgesamt EUR 0,0 Mio (2021: EUR 0,1 Mio).
62.Anteilsbasierte Vergütungen
Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Aufwand für anteilsbasierte Vergütungen beläuft sich auf EUR 32,9 Mio (2021: EUR 38,9 Mio), davon EUR 31,3 Mio (2021: EUR 16,1 Mio) für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Verbindlichkeit aus anteilsbasierten Vergütungen beläuft sich auf EUR 32,2 Mio (2021: EUR 45,1 Mio). Der innere Wert der Verbindlichkeit beträgt EUR 33,8 Mio (2021: EUR 52,1 Mio).
Anteilsbasierte Vergütung für den Vorstand der Erste Group Bank AG
Der anteilsbasierte Vergütungsplan für den Vorstand der Erste Group Bank AG umfasst kurzfristige und langfristige variable Vergütungskomponenten. Die Gesamthöhe der variablen Vergütung wird im Folgejahr vom Aufsichtsrat festgelegt.
Kurzfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente. 20% des Bonus werden am Tag dieses Aufsichtsratsbeschlusses in Aktien umgerechnet und nach einer Sperrfrist von einem Jahr übertragen.
Langfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente. 30% des Bonus werden am Tag des Aufsichtsratsbeschlusses anhand des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 30 Handelstage in Performance Share Units (PSUs) umgerechnet (Long Term Incentive Plan). Eine PSU stellt ein ungesichertes, bedingtes Recht dar, in der Zukunft Aktien der Erste Group Bank AG zu erhalten. In den folgenden fünf Jahren wird die Anzahl der zunächst erreichten PSUs in einer Bandbreite von 120% bis 0% anhand von Leistungsindikatoren an den Konzernerfolg angepasst, die der Aufsichtsrat jährlich überprüft und in Ausnahmefällen anpasst. Die so ermittelte endgültige Anzahl an PSUs entspricht der Anzahl an Aktien, die nach einer Sperrfrist von einem weiteren Jahr übertragen werden.
Die gewährten Aktien und die PSUs sind anteilsbasierte Vergütungen, die durch die Übertragung von Eigenkapitalinstrumenten erfüllt und bis zum Ende des Leistungsjahres erdient werden. Die Erfassung dieser anteilsbasierten Vergütungen erfolgt zum Fair Value der gewährten Aktien bzw. PSUs zum Zeitpunkt der Einräumung, d.h. dem Zeitpunkt, zu dem die Beteiligten auf beiden Seiten ein übereinstimmendes Verständnis aller Konditionen haben. Die Festlegung des Zeitpunkts der Einräumung erfordert die wertende Beurteilung aller Umstände, da dem Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Beurteilung der Leistung im Leistungsjahr wesentliche Ermessensspielräume eingeräumt sind, erfolgt die Einräumung mit dem Beschluss des Aufsichtsrats über den zuerkannten Bonus für das abgelaufene Leistungsjahr.
Für das Leistungsjahr 2022 wird erwartet, dass den Teilnehmenden 30.959 Aktien und 46.439 PSUs (2021: 26.012 Aktien und 39.019 PSUs) gewährt werden. Der Fair Value der PSUs wird anhand einer Monte-Carlo-Simulation unter Berücksichtigung der Entwicklung der Konzernleistungskriterien über die folgenden 5 Jahre und des Aktienkurses der Erste Group Bank AG berechnet. Der geschätzte Fair Value beträgt am Bilanzstichtag EUR 2,0 Mio (2021: EUR 2,4 Mio). Insgesamt wurde im Jahr 2022 Personalaufwand in Höhe von EUR 2,2 Mio (2021: EUR 2,4 Mio) erfasst und eine entsprechende Gewinnrücklage gebildet.
Phantom Share-Programm
Die Erste Group gewährt ausgewählten Mitarbeiter:innen jedes Jahr einen Bonus für im abgelaufenen Jahr erbrachte Leistungen(Erdienungszeitraum). Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Betragsgrenze überschreitet, hängt der endgültige Auszahlungsbetrag im Ausmaß von mindestens 25% von der Entwicklung des durchschnittlichen, volumengewichteten, täglichen Kurses der Erste Group-Aktie in Folgejahren ab (Phantom Share-Programm). Das Programm betrifft Konzerngesellschaften unterschiedlicher Länder, wobei sich die Betragsgrenze und der Anteil an Aktienäquivalenten jeweils unterscheiden. Die Aktienäquivalente (Phantom Shares) werden in mehrere Tranchen aufgeteilt, die sich durch die Dauer des Betrachtungszeitraums für die Entwicklung des Kurses der Erste Group-Aktie unterscheiden.
Das Phantom Share-Programm erfüllt die Kriterien für eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gemäß IFRS 2.
Die variable Vergütung für Aktienäquivalente wird in geschätzter Höhe erfolgswirksam mit dem Fair Value erfasst. Die Verbindlichkeit für noch nicht ausgezahlte Aktienäquivalente wird bis zur Auszahlung laufend mit dem Fair Value bewertet. Fair Value-Änderungen sowie 
181
Änderungen aus der finalen Zuteilung in Folgejahren werden erfolgswirksam erfasst. Für die Ermittlung des Fair Value wird die Anzahl der zum Bilanzstichtag noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalente mit dem für das jeweilige Auszahlungsjahr geschätzten, durchschnittlichen Kurs der Erste Group-Aktie multipliziert. Die Fair Values der Aktienäquivalente für das jeweilige Auszahlungsjahr werden mit einem Optionspreismodell (Black-Scholes-Modell) ermittelt. Die wesentlichen Parameter sind der Aktienkurs der Erste Group Aktie zum Bilanzstichtag sowie bis zur Auszahlung erwartete Dividendenzahlungen.
Für 2022 wird erwartet, dass 243.127 Stück (2021: 221.422 Stück) Aktienäquivalente mit einem Fair Value in Höhe von EUR 7,2 Mio (2021: EUR 8,7 Mio) an berechtigte Mitarbeiter:innen gewährt werden. Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Personalaufwand für das Phantom Share-Programm beläuft sich auf EUR 1,5 Mio (2021: EUR 22,9 Mio), der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Verbindlichkeit beläuft sich auf EUR 32,2 Mio (2021: EUR 45,1 Mio). Der innere Wert der Verbindlichkeit aus noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalenten beträgt EUR 33,8 Mio (2021: EUR 52,1 Mio).
WeShare by Erste Group Programm
Das WeShare by Erste Group-Participation Programm und WeShare by Erste Group-Investment Plus Programm sind anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Beide Programme werden Mitarbeiter:innen der Erste Group angeboten, sofern bestimmte Voraussetzungen (z.B. Kapital- und Liquiditätsanforderungen, beschlossene Dividendenausschüttung, EZB Genehmigung) erfüllt sind.
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Investment Plus Programms konnten alle Mitarbeiter:innen, die sich von März/April 2022 bis September 2022 in einem aufrechten Dienstverhältnis mit der Erste Group befanden, freiwillig in Aktien der Erste Group investieren und erhielten dann je nach Höhe ihres Investments Gratisaktien. Das WeShare by Erste Group-Investment Plus Program wurde im September 2022 abgerechnet. Die Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms gewährten Gratisaktien beträgt 966.742 Stück, der Personalaufwand EUR 22,2 Mio.
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Participation Programm erhalten alle Mitarbeiter:innen, die im Jahr 2022 mindestens 6 Monaten von der Erste Group beschäftigt waren und sich bis zum Zeitpunkt der Übertragung der Aktien im Juni 2023 noch in einem aufrechten Dienstverhältnis zur Erste Group befinden, Gratisaktien der Erste Group Bank AG im Gegenwert von EUR 350 netto. Die erwartete Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms gewährten Gratisaktien beträgt 544.374 Stück (2021: 384.721 Stück). Dafür wurde, ausgehend von der Anzahl der berechtigten Mitarbeiter:innen, Personalaufwand in Höhe von EUR 6,9 Mio (2021: EUR 13,6 Mio) erfasst und eine entsprechende Gewinnrücklage gebildet.
63.Honorare der Abschlussprüfer
In der folgenden Tabelle sind Honorare ersichtlich, die von den Abschlussprüfern des Mutterunternehmens bzw. der Tochterunternehmen für die Berichtsjahre 2022 und 2021 verrechnet wurden. Diese sind der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) und PwC. Die angegebenen Honorare von PwC beinhalten sowohl Leistungen der „PwC Wirtschaftsprüfung GmbH“ als auch von Gesellschaften des PwC-Netzwerks. Die Beträge sind inklusive Umsatzsteuer dargestellt.
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Prüfung des Jahres-/Konzernabschlusses
13,2
14,1
Prüfung - PwC
5,5
6,2
Prüfung - Sparkassen-Püfungsverband
7,6
7,9
Andere Bestätigungsleistungen
2,9
2,5
Andere Bestätigungsleistungen - PwC
1,6
1,6
Andere Bestätigungsleistungen - Sparkassen-Püfungsverband
1,3
0,9
Steuerberatungsleistungen
0,0
0,0
Steuerberatungsleistungen - PwC
0,0
0,0
Steuerberatungsleistungen - Sparkassen-Püfungsverband
0,0
0,0
Sonstige Leistungen
0,2
0,6
Sonstige Leistungen - PwC
0,2
0,6
Sonstige Leistungen - Sparkassen-Püfungsverband
0,0
0,0
Gesamt
16,3
17,2
Der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) hat als gesetzlicher Abschlussprüfer Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 1,8 Mio (2021: EUR 1,8 Mio) für die Erste Group Bank AG und Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 6,1 Mio (2021: EUR 5,7 Mio) für deren verbundenen Unternehmen erbracht. Für andere Bestätigungsleistungen wurden an mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen EUR 0,0 Mio (2021: EUR 0,0 Mio) verrechnet. Die Höhe der sonstigen Leistungen für verbundene Unternehmen betrug EUR 0,0 Mio (2021: EUR 0,0 Mio). Die Werte in der Tabelle enthalten auch Vergütungen von Leistungen der SPV Wirtschaftsprüfungsges.m.b.H.
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH hat als zusätzlicher Abschlussprüfer Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 1,4 Mio (2021: EUR 1,3 Mio) für die Erste Group Bank AG und Prüfungsleistungen in Höhe von EUR 0,7 Mio (2021: EUR 0,6 Mio) für deren verbundene Unternehmen erbracht. Von anderen Prüfungsgesellschaften des PwC-Netzwerkes fielen EUR 4,1 Mio (2021: EUR 4,0 Mio) für die 
182
Prüfung von Konzerngesellschaften an. Für andere Bestätigungsleistungen stellte die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH EUR 0,5 Mio (2021: EUR 0,3 Mio) in Rechnung.
64.Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
Langfristige Vermögenswerte werden als „zur Veräußerung gehalten“ klassifiziert, wenn diese in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und die Veräußerung innerhalb von zwölf Monaten nach Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten sehr wahrscheinlich ist. Werden Vermögenswerte als Teil einer Gruppe verkauft, die auch Verbindlichkeiten enthalten kann (z.B. Tochtergesellschaften), so bezeichnet man diese als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppen.
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte inklusive Vermögenswerte in Veräußerungsgruppen werden in der Bilanz in dem Posten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ ausgewiesen. Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Veräußerungswerten werden in der Bilanz in dem Posten „Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten“ ausgewiesen.
Langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen, die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert werden, werden mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und dem Fair Value abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Sollte der Wertminderungsaufwand der Veräußerungsgruppe den Buchwert der Vermögenswerte übersteigen, die in den Anwendungsbereich des IFRS 5 (Bewertung) fallen, so gibt es keine spezielle Richtlinie hinsichtlich der Behandlung dieser Differenz. Die Erste Group erfasst diese Differenz als Rückstellung in dem Bilanzposten „Rückstellungen“.
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
73
167
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
0
115
Im Jahr 2022 erfüllte die Banca Comerciala Romana Chisinau S.A. die Kriterien für die Klassifizierung als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe. Daraus betragen die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte EUR 152,3 Mio und die Verbindlichkeiten in Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten belaufen sich auf EUR 114,9 Mio. Der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten war niedriger als der Buchwert der Veräußerungsgruppe. Die Differenz wurde zunächst den nicht-finanziellen Vermögenswerten im Anwendungsbereich von IFRS 5 zugeordnet und führte zu einem Wertminderungsaufwand von EUR 2,3 Mio. Der verbleibende Betrag von EUR 20,1 Mio wurde als Rückstellung erfasst.
Der Posten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ beinhaltet zum Jahresende 2022 neben den als zur Veräußerung gehaltenen Veräußerungsgruppen hauptsächlich Grundstücke und Gebäude in Höhe von EUR 13,8 Mio (2021: EUR 24,1 Mio).
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht auf wiederkehrender Basis zum Fair Value bewertet. Eine Fair Value-Bewertung wird nur dann vorgenommen, wenn der Buchwert auf den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten wertgemindert wird. Die Fair Values werden von Expert:innen mit entsprechender fachlicher Qualifikation ermittelt. 
Fair Value und Fair Value-Hierarchie
in EUR Mio
Buchwert
Fair Value
Level 1
Level 2
Level 3
Dez 22
 
 
 
 
 
Zum Fair Value bilanzierte Vermögenswerte
 
 
 
 
 
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
12
13
0
0
13
 
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
 
Zum Fair Value bilanzierte Vermögenswerte
 
 
 
 
 
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte
2
3
0
0
3
65.Vermögenswerte und Verbindlichkeiten außerhalb Österreichs lautend auf fremde Währung und Gesamtkapitalrentabilität
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die nicht auf EUR lauten
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Vermögenswerte
115.244
115.254
Verbindlichkeiten
93.626
92.881
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten außerhalb Österreichs
in EUR Mio
Dez 21
Dez 22
Vermögenswerte
168.571
189.680
Verbindlichkeiten
134.296
145.529
183
Die Gesamtkapitalrentabilität (Jahresgewinn in Prozent zu der durchschnittlichen Bilanzsumme) belief sich zum Jahresende 2022 auf 0,84% (2021: 0,82%).
66.Restlaufzeitengliederung
Erwartete Restlaufzeiten der Aktiv- und Passivposten
Dez 21
Dez 22
in EUR Mio
< 1 Jahr
> 1 Jahr
< 1 Jahr
> 1 Jahr
Kassenbestand und Guthaben bei Zentralbanken
45.495
0
35.685
0
Finanzielle Vermögenswerte HfT
3.945
2.528
5.636
2.129
Derivate
808
1.455
819
900
Sonstige Handelsaktiva
3.138
1.072
4.818
1.229
Nicht handelsbezogene finanzielle Vermögenswerte FVPL
1.117
2.007
350
2.385
Eigenkapitalinstrumente
9
323
21
325
Schuldverschreibungen
1.090
885
299
1.251
Kredite und Darlehen an Kunden
18
790
30
809
Finanzielle Vermögenswerte FVOCI
1.111
7.771
2.283
7.276
Eigenkapitalinstrumente
-12
144
0
99
Schuldverschreibungen
1.123
7.626
2.283
7.177
Finanzielle Vermögenswerte AC
52.485
177.156
56.358
197.002
Schuldverschreibungen
3.543
32.008
3.790
36.821
Kredite und Forderungen an Banken
18.765
2.227
15.689
2.747
Kredite und Forderungen an Kunden
30.177
142.922
36.879
157.434
Forderungen aus Finanzierungsleasing
472
3.737
499
4.054
Derivate − Hedge Accounting
17
61
49
110
Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges
0
-4
-1
-37
Sachanlagen
0
2.645
0
2.618
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
0
1.344
0
1.372
Immaterielle Vermögenswerte
0
1.362
0
1.347
Beteiligungen an Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen
0
211
0
209
Steuerforderungen
135
0
109
0
Latente Steuerforderungen
0
562
0
629
Langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden
73
0
167
0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
2.083
70
2.268
136
Sonstige Aktiva
934
111
1.171
61
Summe der Aktiva
107.867
199.561
104.575
219.290
Finanzielle Verbindlichkeiten HfT
1.058
1.416
1.538
1.726
Derivate
733
891
1.441
1.185
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
325
525
97
541
Finanzielle Verbindlichkeiten FVPL
2.671
7.793
2.677
8.138
Einlagen
429
66
1.299
54
Verbriefte Verbindlichkeiten
2.052
7.727
1.226
8.084
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
191
0
151
0
Finanzielle Verbindlichkeiten AC
185.750
79.665
207.389
71.543
Einlagen von Banken
12.542
19.344
16.886
11.934
Einlagen von Kunden
167.837
42.192
184.047
38.572
Verbriefte Verbindlichkeiten
4.244
18.108
5.569
21.024
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
1.128
21
886
13
Leasingverbindlichkeiten
61
527
58
604
Derivate − Hedge Accounting
231
79
133
240
Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges
0
0
0
0
Rückstellungen
563
1.423
428
1.248
Steuerverpflichtungen
144
0
127
0
Latente Steuerverpflichtungen
0
19
0
16
Verbindlichkeiten, die als zur Veräußerung gehalten werden
0
0
115
0
Sonstige Passiva
1.860
656
1.968
614
Summe der Passiva
192.339
91.576
214.432
84.128
67.Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt.
184
68.Country-by-Country-Reporting
Die nachfolgende Country-by-Country-Aufteilung entspricht den Offenlegungserfordernissen des Artikel 89 der EU Capital Requirements Directive IV:
in EUR Mio
Betriebserträge
Gewinne oder Verluste vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen
Laufende Steuern
Ertragsteuer-zahlungen
Dez 22
 
 
 
 
Österreich
4.040
1.283
-142
-197
Kroatien
414
213
-48
-31
Tschechien
1.617
615
-172
-153
Ungarn
721
338
-27
-23
Rumänien
840
408
-83
-69
Serbien
129
27
-1
0
Slowakei
588
260
-66
-69
Andere Länder
221
79
-17
-5
Gesamt
8.571
3.222
-556
-549
 
 
 
 
 
Dez 21
 
 
 
 
Österreich
3.660
1.117
-166
-101
Kroatien
399
179
-30
-4
Tschechien
1.444
550
-154
-145
Ungarn
501
217
-26
-14
Rumänien
765
402
-65
-41
Serbien
118
34
-1
-1
Slowakei
621
346
-75
-85
Andere Länder
234
89
-8
-2
Gesamt
7.742
2.933
-525
-391
Eine detaillierte Zuordnung der vollkonsolidierten Einzelgesellschaften per geografische Kategorie ist der Note 71 Darstellung des Anteilsbesitzes der Erste Group zum 31. Dezember 2022 zu entnehmen. Weitere Details über die geographische Aufteilung der durchschnittlichen Anzahl von Mitarbeiter:innen zum 31. Dezember 2022 sind der Note 8 Verwaltungsaufwand zu entnehmen.
69.Reform der Referenzzinssätze (IBOR-Reform)
Mit 31. Dezember 2021 wurde die Veröffentlichung der Libor-Zinssätzen für CHF, GBP, JPY (jeweils für alle Laufzeiten) und USD (für Laufzeiten 1 Woche und 2 Monate) eingestellt. Die Veröffentlichung der restlichen, liquideren USD-Laufzeiten (Tagesgeldsatz, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate, 12 Monate) wird mit 30. Juni 2023 eingestellt. Im Hinblick auf sonstige IBOR-Zinssätze geht die Erste Group davon aus, dass Euribor-Zinssätze, die bereits reformiert und den Regelungen der EU-Benchmark-Verordnung (BMR) entsprechen, derzeit nicht betroffen sind. Das gleiche gilt auch für jene Referenzzinsätze, die in Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, etabliert sind (Pribor für CZK, Bubor für RON, Belibor for RSD).
Die Erste Group hat ein spezielles Projekt zur Reform der Referenzzinssätze initiiert. Für mit 31. Dezember 2021 abgelöste Libor-Zinssätze wurde das Libor-basierte Neugeschäft in 2021 eingestellt und die notwendigen Änderungen in Systemen, Risikomanagement, Kommunikation und Bilanzierung sowie der Übergang von Altverträgen wurden umgesetzt. Neuverträge mit einer USD Libor-Bindung waren bis Ende 2021 möglich. Die neuen alternativen Referenzzinssätze (Alternative Reference Rates, ARR) sind lizenziert und die Systeme können Geschäfte mit neuen Referenzzinsätzen abbilden. In 2021 wurden die Fallback-Pläne für die Umsetzung von Maßnahmen im Hinblick auf die Ablöse der Referenzzinssätze weitgehend erstellt. Fallback-Klauseln in Verträgen mit USD Libor-Bindung werden derzeit aktualisiert. Die Umstellung der USD Libor-basierten Altvertäge wird bis Mitte 2023 durchgeführt.
Die neuen Referenzzinssätze, die den Libor ablösen, sind Overnight-Sätze. Darüber hinaus bestehen wesentliche Unterschiede zwischen Libor-Sätzen und den neuen alternativen Referenzzinssätzen. Der Libor ist ein Zinssatz, der sich auf eine zukünftige Frist bezieht und jeweils am Beginn einer Periode für eine bestimmte Laufzeit (z.B. 3-Monats Libor) publiziert wird, d.h. der Libor ist ein zukunftsgerichteter Zinssatz. Die ARRs sind vergangenheitsbasierte Taggeld-Sätze (Overnight-Sätze), die auf tatsächlichen Transaktionen basieren. Nachfolgend sind die neuen Referenzzinssätze für die jeweilige Währung angeführt:
_Sofr (Secured Overnight Financing Rate) für USD
_Sonia (Sterling Overnight Index Average) für GBP
_Saron (Swiss Average Rate Overnight) für CHF
_Tonar (Tokyo Overnight Average Rate) für JPY
Libor-Zinssätze beinhalten Kreditrisikoaufschläge, um die Risiken des Interbankenmarktes für die jeweiligen Fristigkeiten abzubilden. Dementsprechend müssen im Rahmen der Ablöse der Libor-Sätze für die neuen Referenzzinsätze Anpassungsaufschläge für Fristigkeiten, Kreditrisiken und sonstige Differenzen zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Gleichwertigkeit berücksichtigt werden.
185
Für die Währungen USD, GBP und JPY sind auch zukunftsgerichtete Zinssätze verfügbar, die zwar auf den Overnight-Sätzen basieren, jedoch vom Derivatemarkt für Zinssätze abgeleitet werden. Diese sind im konsumentengeschützten Kreditgeschäft der Erste Group verpflichtend anzuwenden, da die gesetzliche Verpflichtung besteht, Zinssätze vor Beginn der Zinsbindungsperiode zu kommunizieren.
Für CHF sind zukunftsgerichtete alternative Referenzzinssätze jedoch nicht verfügbar. Mit der Durchführungsverordnung (EU) 2021/1847 der Kommission wurde ein gesetzlicher Nachfolge-Referenzzinssatz für Geschäfte mit CHF Libor-Bindung in den Bereichen Konsum- und Hypothekarkrediten sowie für variabel verzinste Kredite für Kleinbetriebe festgelegt. In der Erste Group ist ein wesentliches Kreditvolumen von dieser Regelung betroffen. Die Verordnung sieht vor, dass der 1-Monat CHF Libor durch den 1-Monat Saron Compound-Zinssatz ersetzt wird. Für die Ermittlung des 1-Monat Saron Compound-Zinssatzes werden alle täglichen Saron-Zinssätze eines 1-monatigen Beobachtungszeitraums unmittelbar vor Beginn der Zinsperiode berücksichtigt. CHF Libor-Zinssätze für 3, 6 und 12 Monate sind durch den 3-Monats Saron Compound-Zinssatz, basierend auf einem 3-monatigen Beobachtungszeitraum vor Beginn der Zinsperiode, zu ersetzen. Darüber hinaus ist zum Ausgleich der Wertunterschiede durch die Anwendung des Ersatzzinssatzes verpflichtend ein Anpassungsaufschlag zu berücksichtigen.
Im Hinblick auf die Bilanzierung der Ablöse bisheriger Referenzzinssätze wurde im Rahmen der IBOR-Reform Phase 2: Änderungen von IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 (veröffentlicht im August 2020) ein praktischer Behelf zur Verfügung gestellt. Dieser sieht vor, Zinssatzänderungen infolge der IBOR-Reform als Anpassung des Effektivzinssatzes der betroffenen Finanzinstrumente zu behandeln. Dadurch kommt es nicht zu einer sofortigen erfolgswirksamen Erfassung der Zinssatzänderung. Diese Erleichterung gilt ausschließlich für Zinssatzänderungen infolge der IBOR-Reform, d.h. nur wenn
_die Änderung als eine unmittelbare Konsequenz der IBOR-Reform erforderlich ist und
_der neue Referenzzinssatz als Basis zur Ermittlung der vertraglichen Cashflows in wirtschaftlicher Hinsicht dem abgelösten Referenzzinssatz entspricht (inklusive eines fixen Anpassungsaufschlags, um Unterschiede im Zeitpunkt der Umstellung auf die neuen ARRs auszugleichen).
Für die von der Ablöse der Libor-Zinssätze durch die neuen Referenzzinssätze betroffenen Finanzinstrumente der Erste Group sind die Bedingungen für die Anwendung des praktischen Behelfs erfüllt.
Bis zum Jahresende 2022 wurden alle Finanzinstrumente mit GBP-, JPY- und CHF-Libor-gebundenen Zinsen in die ARRs überführt.
Volumen der Finanzinstrumente mit Libor-Bindung, die bis zum Jahresende 2022 auf neue Referenzzinssätze umgestellt wurden
in EUR Mio
Finanzielle VermögenswerteBuchwert
Finanzielle VerbindlichkeitenBuchwert
DerivateNominale
CHF LIBOR
2.267
12
2.419
GBP LIBOR
52
9
60
JPY LIBOR
94
2
50
Volumen der Finanzinstrumente mit Libor-Bindung, die bis zum Jahresende 2022 noch nicht auf neue Referenzzinssätze umgestellt wurden
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten
 
Kredite und Darlehen an Kunden
Kredite und Darlehen an Kreditinstitute
Schuld-verschrei-bungen
Einlagen von Kunden
Einlagen von Kreditinstituten
Verbriefte Verbindlichkeiten
Derivate
in EUR Mio
Buchwert
Buchwert
Nominale
USD LIBOR
1.786
113
401
549
72
0
4.255
Für weitere Details zur IBOR-Reform betreffend Hedge Accounting verweisen wir auf Note 27 Hedge Accounting. 
70.Zuwendungen der öffentlichen Hand
Eine Zuwendung der öffentlichen Hand wird im Konzernabschluss der Erste Group erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass sie gewährt wird und dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt werden. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die sich auf die Anschaffung eines Vermögenswerts beziehen, werden von den Anschaffungskosten des entsprechenden Vermögenswerts in Abzug gebracht und in den Folgeperioden im Zuge der Abschreibung dieser Vermögenswerte erfolgswirksam erfasst. Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für angefallene Aufwendungen gezahlt werden, werden mit diesen Aufwendungen saldiert.
Der im Konzern erfasste Gesamtbetrag an Zuwendungen der öffentlichen Hand beläuft sich auf EUR 8,1 Mio (2021: EUR 6,3 Mio). Von diesem Gesamtbetrag beziehen sich EUR 2,4 Mio (2021: EUR 3,5 Mio) auf ein Investitionsprogramm in Österreich („Investitionsprämie“), das zur Unterstützung der Wirtschaft in der Covid-19-Krise geschaffen wurde. Im Rahmen der Investitionsprämie werden 7% bzw. 14% (bei Digitalisierungsprojekten) der Anschaffung von Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gefördert. Weiters, beantragten einige österreichischen Gesellschaften Personalkostenzuschüsse für Gehälter, die während Quarantänen und Freistellungen für Kinderbetreuung gezahlt wurden. Diese wurden in Höhe von rund EUR 3,8 Mio (2021: EUR 1,3 Mio) gewährt.
186
71.Darstellung des Anteilsbesitzes der Erste Group zum 31. Dezember 2022
In der nachfolgenden Tabelle sind die vollkonsolidierten Gesellschaften und die At Equity einbezogenen Gesellschaften und sonstige Beteiligungen dargestellt.
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Vollkonsolidierte Unternehmen
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
Allgemeine Sparkasse Oberösterreich Bankaktiengesellschaft
Linz
39,2
19,0
Banca Comerciala Romana Chisinau S.A.
Chisinau
99,9
99,9
Banca Comerciala Romana SA
Bucharest
99,9
99,9
Banka Sparkasse d.d.
Ljubljana
28,0
28,0
Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft
Wien
100,0
100,0
BCR Banca pentru Locuinte SA
Bucharest
99,9
99,9
Ceska sporitelna, a.s.
Praha
100,0
100,0
Die Zweite Wiener Vereins-Sparcasse
Wien
0,0
0,0
Dornbirner Sparkasse Bank AG
Dornbirn
0,0
0,0
Erste & Steiermärkische Bank d.d.
Rijeka
69,3
69,3
ERSTE BANK AD PODGORICA
Podgorica
69,3
69,3
ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD
Novi Sad
80,5
80,5
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
Wien
100,0
100,0
Erste Bank Hungary Zrt
Budapest
100,0
100,0
Erste Group Bank AG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Jelzálogbank Zártkörüen Müködö Részvénytársaság
Budapest
100,0
100,0
Erste Lakas-Takarekpenztar Zartkoruen Mukodo Reszvenytarsasag
Budapest
100,0
100,0
Kärntner Sparkasse Aktiengesellschaft
Klagenfurt
25,0
25,0
KREMSER BANK UND SPARKASSEN AKTIENGESELLSCHAFT
Krems
0,0
0,0
Lienzer Sparkasse AG
Lienz
0,0
0,0
Salzburger Sparkasse Bank Aktiengesellschaft
Salzburg
100,0
100,0
Slovenska sporitelna, a. s.
Bratislava
100,0
100,0
Sparkasse Baden
Baden
0,0
0,0
Sparkasse Bank AD Skopje
Skopje
23,9
24,1
Sparkasse Bank dd Bosna i Hercegovina
Sarajevo
25,0
25,0
Sparkasse Bludenz Bank AG
Bludenz
0,0
0,0
Sparkasse Bregenz Bank Aktiengesellschaft
Bregenz
0,0
0,0
Sparkasse der Gemeinde Egg
Egg
0,0
0,0
Sparkasse der Stadt Amstetten AG
Amstetten
0,0
0,0
Sparkasse der Stadt Feldkirch
Feldkirch
0,0
0,0
Sparkasse der Stadt Kitzbühel
Kitzbühel
0,0
0,0
Sparkasse Eferding-Peuerbach-Waizenkirchen
Eferding
0,0
0,0
Sparkasse Feldkirchen/Kärnten
Feldkirchen
0,0
0,0
SPARKASSE FRANKENMARKT AKTIENGESELLSCHAFT
Frankenmarkt
0,0
0,0
Sparkasse Hainburg-Bruck-Neusiedl Aktiengesellschaft
Hainburg
75,0
75,0
Sparkasse Haugsdorf
Haugsdorf
0,0
0,0
Sparkasse Herzogenburg-Neulengbach Bank Aktiengesellschaft
Herzogenburg
0,0
0,0
Sparkasse Horn-Ravelsbach-Kirchberg Aktiengesellschaft
Horn
0,0
0,0
Sparkasse Imst AG
Imst
0,0
0,0
Sparkasse Korneuburg AG
Korneuburg
0,0
0,0
Sparkasse Kufstein Tiroler Sparkasse von 1877
Kufstein
0,0
0,0
Sparkasse Lambach Bank Aktiengesellschaft
Lambach
0,0
0,0
Sparkasse Langenlois
Langenlois
0,0
0,0
Sparkasse Mittersill Bank AG
Mittersill
0,0
0,0
Sparkasse Mühlviertel-West Bank Aktiengesellschaft
Rohrbach
40,0
40,0
Sparkasse Mürzzuschlag Aktiengesellschaft
Mürzzuschlag
0,0
0,0
Sparkasse Neuhofen Bank Aktiengesellschaft
Neuhofen
0,0
0,0
Sparkasse Neunkirchen
Neunkirchen
0,0
0,0
SPARKASSE NIEDERÖSTERREICH MITTE WEST AKTIENGESELLSCHAFT
St. Pölten
0,0
0,0
Sparkasse Pöllau AG
Pöllau
0,0
0,0
Sparkasse Pottenstein N.Ö.
Pottenstein
0,0
0,0
Sparkasse Poysdorf AG
Poysdorf
0,0
0,0
Sparkasse Pregarten - Unterweißenbach AG
Pregarten
0,0
0,0
Sparkasse Rattenberg Bank AG
Rattenberg
0,0
0,0
Sparkasse Reutte AG
Reutte
0,0
0,0
Sparkasse Ried im Innkreis-Haag am Hausruck
Ried
0,0
0,0
Sparkasse Salzkammergut AG
Bad Ischl
0,0
0,0
Sparkasse Scheibbs AG
Scheibbs
0,0
0,0
Sparkasse Schwaz AG
Schwaz
0,0
0,0
Sparkasse Voitsberg-Köflach Bankaktiengesellschaft
Voitsberg
4,2
4,2
Stavebni sporitelna Ceske sporitelny, a.s.
Praha
100,0
100,0
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
Graz
25,0
25,0
Tiroler Sparkasse Bankaktiengesellschaft Innsbruck
Innsbruck
75,0
75,0
Waldviertler Sparkasse Bank AG
Zwettl
0,0
0,0
Wiener Neustädter Sparkasse
Wiener Neustadt
0,0
0,0
187
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Finanzinstitute
 
 
 
"Die Kärntner" Trust- Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H. & Co KG
Klagenfurt
25,0
25,0
"Die Kärntner" Trust-Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
25,0
25,0
"Nare" Grundstücksverwertungs-Gesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
ACP Financial Solutions GmbH
Wien
75,0
75,0
Alea-Grundstückverwaltung Gesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
AVION-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
51,0
51,0
BCR Leasing IFN SA
Bucharest
99,9
99,9
BCR Payments Services SRL
Sibiu
99,9
99,9
BCR Social Finance IFN S.A.
Bucharest
79,5
79,5
DENAR-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
62,5
62,5
DIE ERSTE Leasing Grundbesitzgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
DIE ERSTE Leasing Grundstückverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
DIE ERSTE Leasing Immobilienbesitzgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
DIE ERSTE Leasing Immobilienverwaltungs- und -vermietungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
EB Erste Bank Internationale Beteiligungen GmbH
Wien
100,0
100,0
EB-Grundstücksbeteiligungen GmbH
Wien
100,0
100,0
EKZ-Immorent Vermietung GmbH
Wien
100,0
100,0
Epsilon Immorent s.r.o.
Praha
100,0
100,0
Erste & Steiermärkische S-Leasing drustvo s ogranicenom odgovornoscu za leasing vozila i strojeva
Zagreb
47,1
47,1
Erste Bank und Sparkassen Leasing GmbH
Wien
100,0
100,0
ERSTE CARD CLUB d.o.o.
Zagreb
69,3
69,3
ERSTE CARD poslovanje s kreditnimi karticami, d.o.o.
Ljubljana
69,3
28,0
Erste Finance (Delaware) LLC
Wilmington
100,0
100,0
Erste Group Immorent CR s.r.o.
Praha
100,0
100,0
Erste Group Immorent GmbH
Wien
100,0
100,0
Erste Group Immorent International Holding GmbH
Wien
100,0
100,0
Erste Group Immorent Lízing Zártkörüen Müködö Részvénytársaság
Budapest
100,0
100,0
ERSTE GROUP IMMORENT LJUBLJANA, financne storitve, d.o.o.
Ljubljana
100,0
100,0
Erste Social Finance Holding GmbH
Wien
60,0
60,0
Eva-Realitätenverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
F & S Leasing GmbH
Klagenfurt
100,0
100,0
Factoring Ceske sporitelny a.s.
Praha
100,0
100,0
GIROLEASING-Mobilienvermietungsgesellschaft m.b.H.
Wien
62,5
62,5
Holding Card Service s.r.o.
Praha
100,0
100,0
Hotel- und Sportstätten-Beteiligungs-, Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. Leasing KG
St. Pölten
54,6
54,6
Immo Smaragd GmbH
Schwaz
0,0
0,0
Immorent - Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
ImmoRent Einkaufszentren Verwaltungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT EPSILON, leasing druzba, d.o.o.
Ljubljana
50,0
50,0
Immorent Oktatási Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Kft.
Budapest
56,0
56,0
IMMORENT PPP Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Korlátolt Felelösségü Társaság
Budapest
100,0
100,0
IMMORENT RIED GmbH
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-ANUBIS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Immorent-Clio-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Immorent-Gamma-Grundstücksverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-GREKO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Immorent-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Immorent-Kappa Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-LEANDER Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-MOMO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-NERO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-PAN Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-Raiffeisen Fachhochschule Errichtungs- und BetriebsgmbH
Wien
55,0
55,0
IMMORENT-RASTA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-REMUS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-RIALTO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-RIO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
55,0
55,0
IMMORENT-RIWA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-RONDO Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-RUBIN Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Immorent-Theta-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-TRIAS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
62,5
62,5
Immorent-WBV Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
IMNA-Immorent Immobilienleasing GmbH
Wien
100,0
100,0
Intermarket Bank AG
Wien
93,8
93,8
IR Beteiligungsverwaltungsgesellschaft mbH
Wien
100,0
100,0
IR REAL ESTATE LEASING d.o.o. u likvidaciji
Zagreb
92,5
92,5
Kärntner Sparkasse Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
25,0
25,0
Leasing Ceské sporitelny, a.s.
Praha
100,0
100,0
MEKLA Leasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
NAXOS-Immorent Immobilienleasing GmbH
Wien
100,0
100,0
NÖ-Sparkassen Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
St. Pölten
2,5
2,5
188
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Ölim-Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Graz
25,0
25,0
OMEGA IMMORENT s.r.o.
Praha
100,0
100,0
OREST-Immorent Leasing GmbH
Wien
100,0
100,0
Österreichisches Volkswohnungswerk, Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Wien
100,0
100,0
PAROS-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
PREDUZECE ZA FINANSIJSKI LIZING S-LEASING DOO, BEOGRAD
Belgrade
66,6
66,6
RHEA-Immorent Holding GmbH
Wien
100,0
100,0
s Autoleasing SK, s.r.o.
Bratislava
100,0
100,0
S IMMORENT OMIKRON drustvo s ogranicenom odgovornoscu za poslovanje nekretninama
Zagreb
100,0
100,0
s Wohnbaubank AG
Wien
100,0
100,0
SCIENTIA Immorent GmbH
Wien
100,0
100,0
Sieben Tiroler Sparkassen Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Kufstein
0,0
0,0
S-Leasing Immobilienvermietungsgesellschaft m.b.H.
Wiener Neustadt
33,3
33,3
Sparfinanz-, Vermögens-, Verwaltungs- und Beratungs- Gesellschaft m.b.H.
Wiener Neustadt
0,0
0,0
SPARKASSE IMMORENT Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Sparkasse Leasing društvo sa ogranicenom odgovornošcu za leasing nekretnina, vozila, brodova i mašina, Sarajevo
Sarajevo
25,0
25,0
Društvo za leasing Sparkase Lizing d.o.o. Skopje
Skopje
24,5
24,6
Sparkasse Leasing S, družba za financiranje d.o.o.
Ljubljana
28,0
28,0
Sparkassen IT Holding AG
Wien
31,6
28,8
Sparkassen Leasing Süd GmbH
Graz
25,0
25,0
Strabag Oktatási PPP Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Korlátolt Felelösségü Társaság
Budapest
70,0
70,0
Subholding Immorent GmbH
Wien
100,0
100,0
TAURIS-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Theuthras-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
62,5
62,5
UBG-Unternehmensbeteiligungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Vorarlberger Sparkassen Beteiligungs GmbH
Dornbirn
0,0
0,0
WIESTA-Immorent Immobilienleasing GmbH
Wien
100,0
100,0
189
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Sonstiges
 
 
 
"DIE EVA" Grundstückverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Asset Management Slovenskej sporitelne, správ. spol., a. s.
Bratislava
91,1
91,1
BCR Fleet Management SRL
Bucharest
99,9
99,9
BCR Pensii, Societate de Administrare a Fondurilor de Pensii Private SA
Bucharest
99,9
99,9
BOOTES-Immorent Grundverwertungs-Gesellschaft m.b.H.
Bucharest
100,0
100,0
BP Budejovicka, s. r. o.
Praha
100,0
100,0
BP Olbrachtova, s. r. o.
Praha
100,0
100,0
BP Polackova, s. r. o.
Praha
100,0
100,0
BRS Büroreinigungsgesellschaft der Steiermärkischen Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft Gesellschaft m.b.H.
Graz
25,0
25,0
BTV-Beteiligungs-, Treuhand-, Vermögens-Verwaltungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
25,0
25,0
Budejovicka development, s. r. o.
Praha
100,0
100,0
CEE Property Development Portfolio 2 a.s.
Praha
100,0
100,0
CEE Property Development Portfolio B.V.
Amsterdam
20,0
20,0
Ceska sporitelna - penzijni spolecnost, a.s.
Praha
100,0
100,0
Cinci-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Collat-real Korlátolt Felelösségü Társaság
Budapest
100,0
100,0
Commerzbank Zrt.
Budapest
0,0
100,0
CPDP 2003 s.r.o.
Praha
100,0
100,0
CPP Lux S. 'ar.l.
Luxembourg
20,0
20,0
CS NHQ, s.r.o.
Praha
100,0
100,0
CS Seed Starter, a.s.
Praha
100,0
100,0
Czech and Slovak Property Fund B.V.
Amsterdam
100,0
100,0
DIE ERSTE Leasing Grundaufschließungs- und Immobilienvermietungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
100,0
100,0
DIE EVA - Liegenschaftsverwaltungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
100,0
100,0
DIE EVA-Gebäudeleasinggesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
DIE EVA-Immobilienleasing und -erwerb Gesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Dienstleistungszentrum Leoben GmbH
Wien
51,0
51,0
Dostupné bydlení Ceské sporitelny, a.s.
Praha
0,0
100,0
EBB Beteiligungen GmbH
Wien
100,0
100,0
EB-Restaurantsbetriebe Ges.m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Erste Asset Management d.o.o.
Zagreb
91,1
91,1
Erste Asset Management GmbH
Wien
91,1
91,1
Erste Asset Management Ltd. (vm Erste Alapkezelo Zrt.)
Budapest
91,1
91,1
Erste Befektetesi Zrt.
Budapest
100,0
100,0
ERSTE CAMPUS Immobilien AG & Co KG
Wien
100,0
100,0
Erste Digital GmbH
Wien
82,8
82,1
Erste Grantika Advisory, a.s.
Brno
100,0
100,0
Erste Group Card Processor d.o.o.
Zagreb
100,0
100,0
ERSTE GROUP IMMORENT HRVATSKA drustvo s ogranicenom odgovornoscu za upravljanje
Zagreb
100,0
100,0
ERSTE GROUP IMMORENT POLSKA SPOLKA Z OGRANICZONA ODPOWIEDZIALNOSCIA W LIKWIDACJI
Warsaw
100,0
100,0
Erste Group Immorent Slovensko s.r.o.
Bratislava
100,0
100,0
Erste Group IT HR društvo s ogranicenom odgovornošcu za usluge informacijskih tehnologija
Bjelovar
75,4
75,4
Erste Group Services GmbH
Wien
100,0
100,0
Erste Group Shared Services (EGSS), s.r.o.
Hodonin
100,0
100,0
ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.
Wien
68,7
68,7
Erste Ingatlan Fejleszto, Hasznosito es Mernoki Kft.
Budapest
100,0
100,0
ERSTE NEKRETNINE d.o.o. za poslovanje nekretninama
Zagreb
69,3
69,3
Erste Reinsurance S.A.
Luxembourg
100,0
100,0
Erste Securities Polska S.A.
Warsaw
100,0
100,0
Eva-Immobilienverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
FUKO-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
George Labs GmbH
Wien
100,0
100,0
GLADIATOR LEASING IRELAND DESIGNATED ACTIVITY COMPANY
Dublin
100,0
100,0
Gladiator Leasing Limited
Pieta
100,0
100,0
GLL A319 AS LIMITED
Pieta
100,0
100,0
GLL MSN 2118 DESIGNATED ACTIVITY COMPANY (in Liqui)
Dublin
100,0
100,0
Graben 21 Liegenschaftsverwaltung GmbH
Wien
100,0
100,0
Haftungsverbund GmbH
Wien
64,3
63,8
HBM Immobilien Kamp GmbH
Wien
100,0
100,0
Hotel- und Sportstätten-Beteiligungs-, Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
100,0
100,0
HP Immobilien Psi GmbH
Wien
100,0
100,0
HT Immobilien Tau GmbH
Wien
100,0
100,0
HT Immobilien Theta GmbH
Wien
100,0
100,0
HV Immobilien Hohenems GmbH
Wien
100,0
100,0
IBF-Anlagenleasing 95 Gesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IGP Industrie und Gewerbepark Wörgl Gesellschaft m.b.H.
Kufstein
0,0
0,0
ILGES - Immobilien- und Leasing - Gesellschaft m.b.H.
Rohrbach
40,0
40,0
Immobilienverwertungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
25,0
25,0
IMMORENT - ANDROMEDA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. "in Liqu."
Wien
41,9
41,9
Immorent - Weiko Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT DELTA, leasing druzba, d.o.o.
Ljubljana
50,0
50,0
IMMORENT Österreich GmbH
Wien
100,0
100,0
190
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Immorent Singidunum d.o.o.
Belgrade
100,0
100,0
IMMORENT Térinvest Ingatlanhasznosító és Szolgáltató Korlátolt Felelösségü Társaság
Budapest
100,0
100,0
IMMORENT-ASTRA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-HATHOR Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
62,5
62,5
IMMORENT-KRABA Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-MÖRE Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
69,5
59,3
IMMORENT-Objektvermietungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-OSIRIS Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
100,0
100,0
IMMORENT-RAMON Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
62,5
62,5
IMMORENT-SARI Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
100,0
100,0
IPS Fonds Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Wien
64,4
62,6
IR CEE Project Development Holding GmbH
Wien
100,0
100,0
IZBOR NEKRETNINA D.O.O. ZA USLUGE
Zagreb
69,3
69,3
Jura GrundverwertungsgmbH
Graz
25,0
25,0
KS - Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
25,0
25,0
KS-Beteiligungs- und Vermögens-Verwaltungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
25,0
25,0
LANED a.s.
Bratislava
100,0
100,0
Lassallestraße 7b Immobilienverwaltung GmbH
Wien
100,0
100,0
LIEGESA Immobilienvermietung GmbH Nfg OG
Graz
25,0
25,0
MCS 14 Projektentwicklung GmbH & Co KG
Wien
100,0
100,0
OM Objektmanagement GmbH
Wien
100,0
100,0
Österreichische Sparkassenakademie GmbH
Wien
45,8
44,4
ÖVW Bauträger GmbH
Wien
100,0
100,0
Pischeldorfer Straße 221 Liegenschaftsverwertungs GmbH in Liqu.
Wien
100,0
100,0
Procurement Services CZ s.r.o.
Praha
99,9
99,9
Procurement Services GmbH
Wien
99,9
99,9
Procurement Services HR d.o.o.
Zagreb
99,9
99,9
Procurement Services HU Kft.
Budapest
99,9
99,9
Procurement Services RO srl
Bucharest
99,9
99,9
Procurement Services SK, s.r.o.
Bratislava
99,9
99,9
Project Development Vest s.r.l
Bucharest
100,0
100,0
QBC Management und Beteiligungen GmbH
Wien
65,0
65,0
QBC Management und Beteiligungen GmbH & Co KG
Wien
65,0
65,0
Real-Service für oberösterreichische Sparkassen Realitätenvermittlungsgesellschaft m.b.H.
Linz
68,6
59,9
Real-Service für steirische Sparkassen, Realitätenvermittlungsgesellschaft m.b.H.
Graz
61,7
61,7
REICO investicni spolecnost Ceske sporitelny, a.s.
Praha
100,0
100,0
RND Solutions Informatikai Fejleszto és Szolgáltató Zrt.
Budapest
100,0
100,0
s ASG Sparkassen Abwicklungs- und Servicegesellschaft mbH
Graz
25,0
25,0
s REAL Immobilienvermittlung GmbH
Wien
100,0
100,0
s ServiceCenter GmbH
Wien
58,5
56,2
s Wohnbauträger GmbH
Wien
100,0
100,0
s Wohnfinanzierung Beratungs GmbH
Wien
100,0
100,0
SAI Erste Asset Management S.A.
Bucharest
91,1
91,1
sBAU Holding GmbH
Wien
100,0
100,0
Schauersberg Immobilien Gesellschaft m.b.H.
Graz
25,0
25,0
sDG Dienstleistungsgesellschaft mbH
Wien
58,8
100,0
S-Invest Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Wien
70,0
70,0
SK - Immobiliengesellschaft m.b.H.
Krems
0,0
0,0
SK Immobilien Epsilon GmbH
Wien
100,0
100,0
SKT Immobilien GmbH
Kufstein
0,0
0,0
SKT Immobilien GmbH & Co KG
Kufstein
0,0
0,0
sMS Marktservice für Sparkassen GmbH
Krems
0,0
0,0
SLSP Seed Starter, s.r.o.
Bratislava
0,0
100,0
SLSP Social Finance, s.r.o.
Bratislava
84,2
84,2
SPARDAT - Bürohauserrichtungs- und Vermietungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Sparkasse Mühlviertel-West Holding GmbH
Rohrbach
40,0
40,0
Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft m.b.H.
Linz
37,9
20,7
Sparkassen Real Vorarlberg Immobilienvermittlung GmbH
Dornbirn
50,0
50,0
Sparkassen-Haftungs GmbH
Wien
64,3
63,8
Sparkassen-Real-Service für Kärnten und Osttirol Realitätenvermittlungs-Gesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
57,6
57,6
Sparkassen-Real-Service -Tirol Realitätenvermittlungs-Gesellschaft m.b.H.
Innsbruck
68,7
68,7
SPK OÖ Immobilien GmbH
Linz
0,0
19,0
S-Real, Realitätenvermittlungs- und -verwaltungs Gesellschaft m.b.H.
Wiener Neustadt
0,0
0,0
S-RENT DOO BEOGRAD
Belgrade
35,5
35,5
Steiermärkische Verwaltungssparkasse Immobilien & Co KG
Graz
25,0
25,0
STRAULESTI PROPERTY DEVELOPMENT SRL
Bucharest
100,0
100,0
Suport Colect SRL
Bucharest
99,9
99,9
Toplice Sveti Martin d.o.o.
Sveti Martin
100,0
100,0
VIA Immobilien Errichtungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
WEVA - Veranlagungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H.
Linz
39,2
19,0
XENIA-Immorent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
Z3 Ingatlanhasznosító Kft.
Budapest
0,0
100,0
ZWETTLER LEASING Gesellschaft m.b.H.
Zwettl
0,0
0,0
191
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Fonds
 
 
 
ERSTE BOND EURO TREND
Wien
0,0
0,0
ERSTE RESERVE CORPORATE
Wien
0,0
0,0
IPS Fonds II
Wien
0,0
0,0
SPARKASSEN 4
Wien
0,0
0,0
SPARKASSEN 5
Wien
0,0
0,0
SPARKASSEN 8
Wien
0,0
0,0
192
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
At Equity-bewertete Unternehmen
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
Prva stavebna sporitelna, a.s.
Bratislava
35,0
35,0
SPAR-FINANZ BANK AG
Salzburg
50,0
50,0
Finanzinstitute
 
 
 
Adoria Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
Esquilin Grundstücksverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
Fondul de Garantare a Creditului Rural IFN SA
Bucharest
33,3
33,3
FORIS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
Global Payments s.r.o.
Praha
49,0
49,0
HOSPES-Grundstückverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
33,3
33,3
Immorent-Hypo-Rent Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
49,0
49,0
LITUS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
Neue Eisenstädter gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.
Eisenstadt
50,0
50,0
NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH
Wien
14,4
14,4
NÖ-KL Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
33,4
33,4
O.Ö. Kommunalgebäude-Leasing Gesellschaft m.b.H.
Linz
40,0
40,0
Quirinal Grundstücksverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
Wien
33,3
33,3
Steirische Gemeindegebäude Leasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
Steirische Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
Steirische Leasing für Gebietskörperschaften Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
STUWO Gemeinnützige Studentenwohnbau Aktiengesellschaft
Wien
50,5
50,5
SWO Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
TKL V Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
33,3
33,3
TKL VIII Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
24,5
24,5
VALET-Grundstückverwaltungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG
Wien
29,8
29,5
VOLUNTAS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
35,0
35,0
Sonstiges
 
 
 
APHRODITE Bauträger Aktiengesellschaft
Wien
50,0
50,0
Aventin Grundstückverwaltungs Gesellschaft m.b.H. in Liqu.
St. Pölten
24,5
24,5
CIT ONE SA
Bucharest
33,3
33,3
Dostupny Domov j.s.a.
Nitra
42,0
42,0
Epsilon - Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
50,0
50,0
ERSTE d.o.o.
Zagreb
45,2
45,2
Erste ÖSW Wohnbauträger GmbH
Wien
50,5
50,5
Flottenmanagement GmbH
Wien
51,0
51,0
GELUP GmbH
Wien
33,3
33,3
Gemdat Niederösterreichische Gemeinde-Datenservice Gesellschaft m. b. H.
Korneuburg
0,8
0,8
Hochkönig Bergbahnen GmbH
Mühlbach
47,4
53,2
Investown Technologies s.r.o.
Zlatníky-Hodkovice
0,0
26,0
KWC Campus Errichtungsgesellschaft m.b.H.
Klagenfurt
13,6
13,6
Monilogi s.r.o.
Bratislava
0,0
26,0
SILO DREI next LBG 57 Liegenschaftsverwertung GmbH & Co KG
Wien
49,0
49,0
Slovak Banking Credit Bureau, s.r.o.
Bratislava
33,3
33,3
Steirische Leasing für öffentliche Bauten Gesellschaft m.b.H.
Wien
50,0
50,0
TRABITUS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
Wien
25,0
25,0
Vorarlberger Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H. in Liqu.
Dornbirn
33,3
33,3
Sonstige Beteiligungen
 
 
 
Kreditinstitute
 
 
 
Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft
Wien
12,9
12,9
ALTA BANKA AD BEOGRAD
Belgrade
0,0
0,0
Public Joint-stock company commercial Bank "Center-Invest"
Rostov
9,1
9,1
EUROAXIS BANK AD Moskva
Moscow
1,6
1,6
Südtiroler Sparkasse AG
Bozen
0,1
0,1
Finanzinstitute
 
 
 
"Österreichisches Siedlungswerk" Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft
Wien
1,0
1,0
"Wohnungseigentum", Tiroler gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.
Innsbruck
19,1
19,1
"Wohnungseigentümer" Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.
Mödling
20,3
20,3
ARWAG Holding-Aktiengesellschaft
Wien
19,3
19,3
Central Securities Depository AD Skopje
Skopje
5,7
4,6
CONATUS Grundstückvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
24,5
24,5
CULINA Grundstücksvermietungs Gesellschaft m.b.H.
St. Pölten
25,0
25,0
Diners Club International Belgrade d.o.o. Beograd in bankruptcy
Belgrade
69,3
69,3
Diners Club International Montenegro d.o.o. in Podgorica
Podgorica
69,3
69,3
Erste Asset Management Deutschland GmbH
Vaterstetten
91,1
91,1
Erste Private Capital GmbH
Wien
91,1
91,1
EUROPEAN INVESTMENT FUND
Luxembourg
0,1
0,1
EWU Wohnbau Unternehmensbeteiligungs-GmbH
St. Pölten
20,2
20,2
Fondul Roman de Garantare a Creditelor pentru Intreprinzatorii Privati SA
Bucharest
9,5
9,5
Garantiqa Hitelgarancia Zrt.
Budapest
1,8
2,0
GEBAU-NIOBAU Gemeinnützige Baugesellschaft m.b.H.
Mödling
19,2
19,2
193
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft "Waldviertel" registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Raabs
0,0
0,0
Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgesellschaft Schönere Zukunft, Gesellschaft m.b.H.
Wien
15,0
15,0
Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft "Austria" Aktiengesellschaft
Mödling
20,0
20,0
GWS Gemeinnützige Alpenländische Gesellschaft für Wohnungsbau und Siedlungswesen m.b.H.
Graz
7,5
7,5
KERES-Immorent Immobilienleasing GmbH
Wien
25,0
25,0
LBH Liegenschafts- und Beteiligungsholding GmbH
Innsbruck
75,0
75,0
Lorit Kommunalgebäudeleasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
26,7
26,7
LV Holding GmbH
Linz
35,4
20,7
MIGRA Gemeinnützige Wohnungsges.m.b.H.
Wien
19,8
19,8
O.Ö. Kommunal-Immobilienleasing GmbH
Linz
40,0
40,0
Oberösterreichische Kreditgarantiegesellschaft m.b.H.
Linz
5,6
3,3
ÖSW Wohnbauvereinigung Gemeinnützige Gesellschaft m.b.H.
Salzburg
15,6
15,6
ÖWB Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft
Innsbruck
26,3
26,3
ÖWGES Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H.
Graz
2,5
2,5
PSA Payment Services Austria GmbH
Wien
18,5
18,5
Salzburger Kreditgarantiegesellschaft m.b.H.
Salzburg
18,2
18,2
Seilbahnleasing GmbH
Innsbruck
33,3
33,3
SREDISNJE KLIRINSKO DEPOZITARNO DRUSTVO D.D.(CENTRAL DEPOZITORY & CLEARING COMPANY Inc.)
Zagreb
0,1
0,1
TKL II. Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Wien
26,7
26,7
TKL VI Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
33,3
33,3
TKL VII Grundverwertungsgesellschaft m.b.H.
Innsbruck
33,3
33,3
WBV Beteiligungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Feldkirch
0,0
0,0
WKBG Wiener Kreditbürgschafts- und Beteiligungsbank AG (vorm.Kapital-Beteiligungs Aktiengesellschaft)
Wien
14,4
14,4
Sonstiges
 
 
 
"Die Kärntner" - Förderungs- und Beteiligungsgesellschaft für die Stadt Friesach Gesellschaft m.b.H.
Friesach
25,0
25,0
"Die Kärntner" - Förderungsgesellschaft für das Gurktal Gesellschaft m.b.H.
Gurk
25,0
25,0
"Die Kärntner"-Förderungs- und Beteiligungsgesellschaft für den Bezirk Wolfsberg Gesellschaft m.b.H.
Wolfsberg
25,0
25,0
"Gasthof Löwen" Liegenschaftsverwaltung GmbH & Co., KG
Feldkirch
0,0
0,0
"Photovoltaik-Gemeinschaftsanlage" der Marktgemeinde Wolfurt
Wolfurt
0,0
0,0
"S-PREMIUM" Drustvo sa ogranicenom odgovornoscu za posredovanje i zastupanje u osiguranju d.o.o. Sarajevo
Sarajevo
25,0
25,0
"Stolz auf Wien" Beteiligungs GmbH
Wien
0,0
0,0
"TBG" Thermenzentrum Geinberg Betriebsgesellschaft m.b.H.
Geinberg
1,5
0,7
"THG" Thermenzentrum Geinberg Errichtungs-GmbH
Linz
1,5
0,7
AB Banka, a.s. v likvidaci
Mladá Boleslav
4,5
4,5
Achenseebahn-Aktiengesellschaft in Abwicklung
Jenbach
0,0
0,0
Achtundsechzigste Sachwert Rendite-Fonds Holland GmbH & Co KG
Hamburg
0,0
0,0
AD SPORTSKO POSLOVNI CENTAR MILLENNIUM VRŠAC
Vršac
0,2
0,2
Agrargemeinschaft Kirchschlag
Kirchschlag
0,0
0,0
AKCIONARSKO DRUŠTVO ZA PROIZVODNJU DELOVA ZA MOTORE GARANT, FUTOG - U STECAJU
Futog
6,2
6,2
ALBA Services GmbH
Wien
50,0
50,0
Alpbacher Bergbahn Gesellschaft m.b.H. & Co.KG.
Alpbach
0,0
0,0
ALPENDORF BERGBAHNEN AG
St. Johann
0,0
0,0
AREALIS Liegenschaftsmanagement GmbH
Wien
50,0
50,0
Argentum Immobilienverwertungs Ges.m.b.H. in Liqu.
Linz
39,2
19,0
AS LEASING Gesellschaft m.b.H.
Linz
39,2
19,0
AS Support GmbH
Linz
39,2
19,0
ASEF S.C.Sp.
Senningerberg
0,0
5,3
AS-WECO Grundstückverwaltung Gesellschaft m.b.H.
Linz
39,2
19,0
Austrian Reporting Services GmbH
Wien
14,3
14,3
aws Gründerfonds Beteiligungs GmbH & Co KG
Wien
5,1
5,1
Bankovní identita, a.s.
Praha
17,0
17,0
Bäuerliches Blockheizkraftwerk reg. Gen.m.b.H.
Kautzen
0,0
0,0
BCR Asigurari de Viata Vienna Insurance Group SA
Bucharest
5,5
5,5
beeex GmbH
Pöllau
0,0
0,0
Beogradska Berza, Akcionarsko Drustvo Beograd
Belgrade
12,6
12,6
Berg- und Schilift Schwaz-Pill Gesellschaft m.b.H.
Schwaz
0,0
0,0
Bergbahn Aktiengesellschaft Kitzbühel
Kitzbühel
0,0
0,0
Bergbahn Lofer GmbH
Lofer
7,1
7,1
Bergbahnen Oetz Gesellschaft m.b.H.
Oetz
0,0
0,0
Bergbahnen Westendorf Gesellschaft m.b.H.
Westendorf
0,0
0,0
BGM - EB-Grundstücksbeteiligungen GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
Biogenrohstoffgenossenschaft Kamptal und Umgebung registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Maiersch
0,0
0,0
Biomasse Heizwerk Zürs GmbH
Zürs
0,0
0,0
Biroul de Credit SA
Bucharest
19,4
19,4
Biroul de Credit SRL
Chisinau
9,1
9,1
Brauerei Murau eGen
Murau
0,7
0,7
Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH
Bregenz
0,0
0,0
Budapesti Értéktozsde Zártköruen Muködo Részvénytársaság
Budapest
2,0
2,0
Burza cennych papierov v Bratislave, a.s.
Bratislava
3,9
3,9
Camelot Informatik und Consulting Gesellschaft m.b.H.
Wien
4,1
4,1
194
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
CAMPUS 02 Fachhochschule der Wirtschaft GmbH
Graz
1,5
1,5
capital300 EuVECA GmbH & Co KG
Wien
2,6
1,3
Capriel Investment S.A.
Luxembourg
0,0
9,4
Cargo-Center-Graz Betriebsgesellschaft m.b.H
Werndorf
1,6
1,6
Cargo-Center-Graz Betriebsgesellschaft m.b.H. & Co KG
Werndorf
1,6
1,6
Casa Romana de Compensatie Sibiu
Sibiu
0,4
0,4
CBCB-Czech Banking Credit Bureau, a.s.
Praha
20,0
20,0
Clearing House KIBS AD Skopje
Skopje
4,4
4,5
CRNOMEREC CENTAR D.O.O. ZA PROJEKTIRANJE GRAÐENJE I NADZOR
Zagreb
0,0
0,0
D.C. Travel d.o.o Beograd u stecaju
Belgrade
69,3
69,3
Dachstein Tourismus AG
Gosau
0,0
0,0
Dateio s.r.o.
Praha
22,2
25,8
Die Kärntner Sparkasse - Förderungsgesellschaft für den Bezirk Hermagor Gesellschaft m.b.H.
Hermagor
25,0
25,0
Digital factory s.r.o.
Brno
15,0
15,0
DINESIA a.s.
Praha
100,0
100,0
Dolomitencenter Verwaltungs GmbH
Lienz
50,0
50,0
Dornbirner Seilbahn AG
Dornbirn
0,0
0,0
DRUŠTVO ZA KONSALTING I MENADŽMENT POSLOVE TRŽIŠTE NOVCA A.D. BEOGRAD (SAVSKI VENAC)
Belgrade
0,8
0,8
EBB-Delta Holding GmbH
Wien
100,0
100,0
EBV-Leasing Gesellschaft m.b.H.
Wien
51,0
51,0
EC Energie Center Lipizzanerheimat GmbH
Bärnbach
0,0
0,0
Egg Investment GmbH
Egg
0,0
0,0
E-H Liegenschaftsverwaltungs-GmbH
Etsdorf
0,0
0,0
Einlagensicherung AUSTRIA Ges.m.b.H.
Wien
0,4
1,8
ELAG Immobilien AG
Linz
1,6
0,8
Energie AG Oberösterreich
Linz
0,2
0,1
Erste Diversified Private Equity I
Senningerberg
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha "WE-Objekte" GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha APS 85 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Baufeld Omega GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Brünner Straße 124 Liegenschaftsverwaltung GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Eggenberger Gürtel GmbH & Co KG
Graz
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Favoritenstraße 92 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha GmbH
Wien
68,7
68,7
ERSTE Immobilien Alpha Kerensstraße GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Lastenstraße GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Monte Laa GmbH & Co. KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Paragonstraße GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha Ulmgasse GmbH & Co. KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Alpha W175 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Aspernbrückengasse 2 GmbH & Co KG
Wien
0,1
0,1
ERSTE Immobilien Beta GmbH
Wien
68,7
68,7
ERSTE Immobilien Beta GS 131 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Gamma Breitenfurter Straße 235 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Gamma GmbH
Wien
68,7
68,7
ERSTE Immobilien Gamma Hilde-Spiel-Gasse GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Gamma Lemböckgasse GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
ERSTE Immobilien Gamma Seepark Campus West GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
Erste Private Capital S.a r.l.
Senningerberg
0,0
91,1
Erste Private Capital S.C.A. SICAV-RAIF
Senningerberg
0,0
0,0
Finanzpartner GmbH
Wien
51,1
51,1
Flourish d.o.o Podgorica
Podgorica
0,0
3,5
Fortenova Group STAK Stichting
Amsterdam
0,3
0,3
Freizeitpark Zell GmbH
Zell
0,0
0,0
Freizeitzentrum Zillertal GmbH
Fügen
0,0
0,0
Fund of Excellence Förderungs GmbH
Wien
45,0
45,0
FWG-Fernwärmeversorgung Engelbrechts registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Kautzen
0,0
0,0
FWG-Fernwärmeversorgung Raabs a.d. Thaya registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung
Raabs
0,0
0,0
Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft
Bad Hofgastein
13,4
13,4
GEMDAT OÖ GmbH
Linz
10,6
6,2
GEMDAT OÖ GmbH & Co KG
Linz
11,8
6,9
Gerlitzen - Kanzelbahn - Touristik Gesellschaft m.b.H. & Co KG
Sattendorf
0,0
0,0
Gewerbe- und Dienstleistungspark der Stadtgemeinde Bad Radkersburg KG
Bad Radkersburg
12,5
12,5
Gladiator Aircraft Management Limited
Pieta
100,0
100,0
Golfclub Bludenz-Braz GmbH
Bludenz-Braz
0,0
0,0
Golfclub Brand GmbH
Brand
0,0
0,0
Golfclub Pfarrkirchen im Mühlviertel GesmbH
Pfarrkirchen
0,2
0,2
Golfplatz Hohe Salve - Brixental Errichtergesellschaft m.b.H. & Co KG
Westendorf
0,0
0,0
Golfresort Haugschlag GmbH & Co KG
Litschau
0,0
0,0
Großarler Bergbahnen Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. KG.
Großarl
0,2
0,2
GW St. Pölten Integrative Betriebe GmbH
St. Pölten
0,0
0,0
GXT Vermögensverwaltung GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,4
HAPIMAG AG
Baar
0,0
0,0
195
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
Harkin Limited
Dublin
100,0
100,0
Haus für Senioren 1 Fischamend Errichtungsgesellschaft m.b.H. & Co KG
Wien
0,0
0,0
Hauser Kaibling Seilbahn- und Liftgesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Haus
0,4
0,4
HDL Fiecht GmbH
Vomp
0,0
0,0
Heiltherme Bad Waltersdorf GmbH
Bad Waltersdorf
4,5
4,5
Heiltherme Bad Waltersdorf GmbH & Co KG
Bad Waltersdorf
4,1
4,1
Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen Aktiengesellschaft
Hinterstoder
0,4
0,2
Hrvatski olimpijski centar Bjelolosica d.o.o. (Kroatisches Olympiazentrum) in bankruptcy
Jesenak
1,2
1,2
Hrvatski registar obveza po kreditima d.o.o. (HROK)
Zagreb
7,3
7,3
HV-Veranstaltungsservice GmbH
St. Lorenzen
100,0
100,0
IMMORENT S-Immobilienmanagement GesmbH
Wien
100,0
100,0
Immorent-Hackinger Grundverwertungsgesellschaft m.b.H. in Liqu.
Wien
11,3
11,3
JAVNO SKLADIŠTE SLOBODNA CARINSKA ZONA NOVI SAD AD NOVI SAD
Novi Sad
4,1
4,1
JUGOALAT-JAL AD NOVI SAD
Novi Sad
5,0
5,0
Kaiser-Ebersdorfer Straße 8 GmbH & Co KG
Wien
0,0
0,0
Kapruner Freizeitzentrum Betriebs GmbH
Kaprun
0,0
0,0
Kapruner Promotion und Lifte GmbH
Kaprun
6,5
6,5
K-Businesscom Banking Services GmbH
Wien
0,0
0,3
Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H.
Kitzbühel
0,0
0,0
Kleinkraftwerke-Betriebsgesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
KOOPERATIVA poistovna, a.s. Vienna Insurance Group
Bratislava
1,5
1,5
Kooperativa pojistovna, a.s. Vienna Insurance Group
Praha
1,6
1,6
'KULSKI ŠTOFOVI' FABRIKA ZA PROIZVODNJU VUNENIH TKANINA I PREDIVA AKCIONARSKO DRUŠTVO IZ KULE - U STECAJU
Kula
6,1
6,1
Kur- und Fremdenverkehrsbetriebe Bad Radkersburg Gesellschaft m.b.H.
Bad Radkersburg
0,3
0,3
ländleticket marketing gmbh
Dornbirn
0,0
0,0
Langenloiser Liegenschaftsverwaltungs-Gesellschaft m.b.H.
Langenlois
0,0
0,0
Lebens.Resort & Gesundheitszentrum GmbH
Ottenschlag
0,0
0,0
Lienzer-Bergbahnen-Aktiengesellschaft
Gaimberg
0,0
0,0
Liezener Bezirksnachrichten Gesellschaft m.b.H.
Liezen
1,1
1,1
LOCO 597 Investment GmbH
Egg
0,0
0,0
Macedonian Stock Exchange AD
Skopje
5,9
5,9
Maissauer Amethyst GmbH
Maissau
0,0
0,0
MAJEVICA HOLDING AKCIONARSKO DRUŠTVO, BACKA PALANKA
Bacčka Palanka
5,2
5,2
Mayer Property Alpha d.o.o.
Zagreb
100,0
100,0
Mayrhofner Bergbahnen Aktiengesellschaft
Mayrhofen
0,0
0,0
MCG Graz e.gen.
Graz
1,4
1,4
MEG Hausgemeinschaft "Bahnhofstraße 1, 4481 Asten"
Asten
0,0
0,0
Mittersiller Golf- und Freizeitanlagen Gesellschaft m.b.H.
Mittersill
0,0
0,0
Montfort Investment GmbH
Götzis
0,0
0,0
Mühlbachgasse 8 Immobilien GmbH
Langenlois
0,0
0,0
MUNDO FM & S GmbH
Wien
100,0
100,0
Murauer WM Halle Betriebsgesellschaft m.b.H.
Murau
3,1
3,1
Nahwärme Frankenmarkt eGen
Frankenmarkt
0,0
0,0
Neo Investment B.V.
Amsterdam
0,0
0,0
Neuhofner Bauträger GmbH
Neuhofen
0,0
0,0
Oberösterreichische Unternehmensbeteiligungsgesellschaft m.b.H.
Linz
5,6
3,3
Oberpinzgauer Fremdenverkehrsförderungs- und Bergbahnen - Aktiengesellschaft
Neukirchen
0,0
0,0
Obertilliacher Bergbahnen-Gesellschaft m.b.H.
Obertilliach
0,0
0,0
ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau GmbH
Pöllau
0,0
0,0
ÖKO-Heizkraftwerk Pöllau GmbH & Co KG
Pöllau
0,0
0,0
Old Byr Holding ehf.
Reykjavik
1,5
1,5
Omniasig Vienna Insurance Group SA
Bucharest
0,1
0,1
OÖ HightechFonds GmbH
Linz
7,8
4,6
Ortswärme Fügen GmbH
Fügen
0,0
0,0
Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH
Wien
32,6
32,6
Osttiroler Wirtschaftspark GesmbH
Lienz
0,0
0,0
Planai - Hochwurzen - Bahnen Gesellschaft m.b.H.
Schladming
0,7
0,7
Planung und Errichtung von Kleinkraftwerken GmbH
Wien
100,0
100,0
POSLOVNO UDRUŽENJE DAVAOCA LIZINGA "ALCS" BEOGRAD
Belgrade
8,3
8,3
PREDUZECE ZA PRUŽANJE CONSULTING USLUGA BANCOR CONSULTING GROUP DOO NOVI SAD
Novi Sad
2,6
2,6
Prvni certifikacni autorita, a.s.
Praha
23,3
23,3
Radio Osttirol GesmbH
Lienz
0,0
0,0
Rätikon-Center Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
Bludenz
0,0
0,0
Realitäten und Wohnungsservice Gesellschaft m.b.H.
Köflach
4,0
4,0
REGIONALNA AGENCIJA ZA RAZVOJ MALIH I SREDNJIH PREDUZECA ALMA MONS D.O.O.
Novi Sad
3,3
3,3
Riesneralm - Bergbahnen Gesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Donnersbach
0,0
0,0
Rolling Stock Lease s.r.o.
Bratislava
3,0
3,0
RTG Tiefgaragenerrichtungs und -vermietungs GmbH
Graz
25,0
25,0
S - Leasing und Vermögensverwaltung - Gesellschaft m.b.H.
Peuerbach
0,0
0,0
S IMMOKO Leasing GesmbH
Korneuburg
0,0
0,0
S Servis, s.r.o.
Znojmo
100,0
100,0
SALIX-Grundstückserwerbs Ges.m.b.H.
Eisenstadt
50,0
50,0
196
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
SALZBURG INNENSTADT, Vereinigung zur Förderung selbständiger Unternehmer der Salzburger Innenstadt, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation
Salzburg
2,0
2,0
S-AMC1 DOOEL Skopje
Skopje
23,9
24,1
Schweighofer Gesellschaft m.b.H. & Co KG
Friedersbach
0,0
0,0
S-City Center Wirtschaftsgütervermietungsgesellschaft m.b.H.
Wiener Neustadt
0,0
0,0
S-COMMERZ Immobilienvermittlung GmbH
Neunkirchen
0,0
0,0
SEG Sport Event GmbH
Hohenems
0,0
0,0
Seniorenresidenz "Am Steinberg" GmbH
Graz
25,0
25,0
S-Finanzservice Gesellschaft m.b.H.
Baden
0,0
0,0
SILO DREI Komplementärgesellschaft m.b.H.
Wien
49,0
49,0
SILO II Komplementärgesellschaft m.b.H.
Wien
49,0
49,0
SILO II LBG 57 – 59 Liegenschaftsverwertung GmbH & Co KG
Podgorica
49,0
0,0
Silvrettaseilbahn Aktiengesellschaft
Ischgl
0,0
0,0
SK 2 Properties s.r.o.
Bratislava
0,0
0,0
Skilifte Unken - Heutal Gesellschaft m.b.H. & Co, KG
Unken
0,0
0,0
Skilifte Unken Heutal Gesellschaft m.b.H.
Unken
2,2
2,2
Smart City GmbH
Eferding
0,0
0,0
SOCIETATEA DE TRANSFER DE FONDURI SI DECONTARI TRANSFOND SA
Bucharest
3,2
3,2
Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication scrl
La Hulpe
0,3
0,3
Sparkasse Amstetten Service- und Verwaltungsgesellschaft m. b. H.
Amstetten
0,0
0,0
Sparkasse Bludenz Beteiligungsgesellschaft mbH
Bludenz
0,0
0,0
Sparkasse Bludenz Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH
Bludenz
0,0
0,0
Sparkasse Imst Immobilienverwaltung GmbH
Imst
0,0
0,0
Sparkasse Imst Immobilienverwaltung GmbH & Co KG
Imst
0,0
0,0
Sparkassen Bankbeteiligungs GmbH
Dornbirn
0,0
0,0
Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG
Wien
7,8
3,5
Sparkassen Facility Management GmbH
Innsbruck
75,0
75,0
Speedinvest III EuVECA GmbH & Co KG
Wien
2,5
1,8
SPES GmbH & Co. KG
Schlierbach
0,0
0,0
SPKB Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft m.b.H.
Bregenz
0,0
0,0
SPKR Liegenschaftsverwertungs GmbH
Reutte
0,0
0,0
Sport- und Freizeitanlagen Gesellschaft m.b.H.
Schwanenstadt
12,9
6,3
SPRON ehf.
Reykjavik
4,9
4,9
Stadtgemeinde Weiz - Wirtschaftsentwicklungs KG
Weiz
0,0
0,0
Stadtmarketing-Ternitz GmbH
Ternitz
0,0
0,0
Sternstein Sessellift Gesellschaft m.b.H.
Bad Leonfelden
7,2
7,2
Stoderzinken - Liftgesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Gröbming
0,4
0,4
SVB Lambach Versicherungsmakler GmbH
Lambach
0,0
0,0
SWAB Poststraße GmbH & Co KG
Bregenz
0,0
0,0
SZG-Dienstleistungsgesellschaft m.b.H.
Salzburg
100,0
100,0
Tannheimer Bergbahnen GmbH & Co KG
Tannheim
0,0
0,0
Tauern SPA World Betriebs- Gmbh & Co KG
Kaprun
11,1
11,1
Tauern SPA World Betriebs-GmbH
Kaprun
12,2
12,2
Tauern SPA World Errichtungs- GmbH & Co KG
Kaprun
11,1
11,1
Tauern SPA World Errichtungs-GmbH
Kaprun
12,2
12,2
TAUROS Capital Investment GmbH & Co KG
Wien
40,4
40,4
TAUROS Capital Management GmbH
Wien
44,6
44,6
TDG Techn. Dienstleistungs- und Objektservicegesellschaft m.b.H.
Wien
100,0
100,0
TECH21 Bürohaus und Gewerbehof Errichtungs- und Betriebsgesellschaft mbH & Co KG
Wien
0,1
0,1
Technologie- und Dienstleistungszentrum Ennstal GmbH
Reichraming
0,0
0,0
TECHNOLOGIE- und GRÜNDERPARK ROSENTAL GmbH
Rosental
0,3
0,3
Technologie- und Innovationszentrum Kirchdorf GmbH
Schlierbach
0,0
0,0
Technologiezentrum Inneres Salzkammergut GmbH
Bad Ischl
0,0
0,0
Technologiezentrum Salzkammergut GmbH
Gmunden
0,6
0,3
Technologiezentrum Salzkammergut-Bezirk Vöcklabruck GmbH
Attnang-Puchheim
0,0
0,0
Techno-Z Ried Technologiezentrum GmbH
Ried
0,0
0,0
Tennis-Center Hofkirchen i. M. GmbH
Hofkirchen
7,3
7,3
Therme Wien Ges.m.b.H.
Wien
15,3
15,3
Therme Wien GmbH & Co KG
Wien
15,3
15,3
Tiefgarage Anger, Gesellschaft m.b.H. & Co. KG.
Lech
0,0
0,0
TIZ Landl - Grieskirchen GmbH
Grieskirchen
0,0
0,0
Tourismus- u. Freizeitanlagen GmbH
Hinterstoder
0,0
0,0
Tourismusgenossenschaft Ramsau am Dachstein eGen
Ramsau am Dachstein
0,4
0,5
TSG EDV-Terminal-Service Ges.m.b.H.
Wien
0,1
0,1
UNION Vienna Insurance Group Biztosito Zrt.
Budapest
1,2
1,2
VERMREAL Liegenschaftserwerbs- und -betriebs GmbH
Wien
25,6
25,6
VISA INC.
San Francisco
0,0
0,0
VIVEA Bad Schönau GmbH
Bad Schönau
0,0
0,0
VIVIThv GmbH
St. Pölten
20,0
20,0
VIVITimmo GmbH
St. Pölten
20,0
20,0
VMG Versicherungsmakler GmbH
Wien
5,0
5,0
Waldviertler Leasing s.r.o.
Jindrichuv Hradec
0,0
0,0
Wassergenossenschaft Mayrhofen
Mayrhofen
0,0
0,0
197
 
Anteil am Kapital durchgerechnet in %
Gesellschaftsname, Sitz
 
Dez 21
Dez 22
WBC Sparkasse Korneuburg GmbH
Korneuburg
0,0
0,0
WE.TRADE INNOVATION DESIGNATED ACTIVITY COMPANY
Dublin
3,2
3,2
Web Value GmbH
Wien
0,0
0,0
WEB Windenergie AG
Pfaffenschlag
0,0
0,0
Weißsee-Gletscherwelt GmbH
Uttendorf
0,0
0,0
WET Wohnbaugruppe Service GmbH
Mödling
19,9
19,9
wflow.com Czech Republic s.r.o.
Praha
0,0
17,0
WG PROJEKTIRANJE, investiranje in inženiring d.o.o.
Ljubljana
100,0
100,0
Wien 3420 Aspern Development AG
Wien
24,5
24,5
Wiener Börse AG
Wien
11,8
11,7
Wiener osiguranje Vienna Insurance Group dionicko društvo za osiguranje
Zagreb
1,1
1,1
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group
Wien
2,2
2,2
WIEPA-Vermögensverwaltungsgesellschaft m.b.H.
Dornbirn
0,0
0,0
Wirtschaftspark Kleinregion Fehring Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.
Fehring
1,3
1,3
WNI Wiener Neustädter Immobilienleasing Ges.m.b.H.
Wiener Neustadt
0,0
0,0
WW Wohnpark Wehlistraße GmbH
Wien
100,0
100,0
Zagreb Stock Exchange, Inc.
Zagreb
2,3
2,3
Zweite Beteiligungsgesellschaft Reefer-Flottenfonds mbH & Co KG
Hamburg
0,0
0,0
198
Zusätzliche Informationen
GLOSSAR
Andere Aktiva
Summe aus den Bilanzposten Derivate Hedge-Accounting, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, laufende und latente Steuerforderungen, zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte.
Andere Passiva
Summe aus den Bilanzposten Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, Derivate Hedge-Accounting, Wertanpassung aus Portfolio Fair Value-Hedges, Rückstellungen, laufende und latente Steuerverpflichtungen, Verbindlichkeiten iZm zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und sonstige Verbindlichkeiten.
Betriebsaufwendungen (Verwaltungsaufwand)
Summe aus Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibung und Amortisation.
Betriebsergebnis
Betriebserträge abzüglich Betriebsaufwendungen.
Betriebserträge
Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Dividendenerträge, Handelsergebnis, Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten, Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen und Mieterträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien & sonstigen Operating-Leasing-Verträgen.
Buchwert je Aktie
Eigenkapital (Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital) geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien am Ende der Periode.
Cash-Eigenkapitalverzinsung (Cash-Return on Equity, Cash-RoE)
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), bereinigt um nicht zahlungswirksame Posten wie Firmenwertabschreibungen und Abschreibungen auf den Kundenstock in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnenden, Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Cash-Ergebnis je Aktie
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), Firmenwertabschreibungen und Abschreibungen auf den Kundenstock, dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien.
CEE (Central and Eastern Europe)
Abkürzung für den Wirtschaftsraum Zentral- und Osteuropa. Umfasst die neuen EU-Mitgliedsländer der Erweiterungsrunden 2004 und 2007 sowie die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und der Sowjetunion sowie Albanien.
CET1
Common Equity Tier 1, Hartes Kernkapital.
CRR
Capital Requirements Regulation: einer der beiden Rechtsakte, die die neuen Eigenkapitalrichtlinien enthalten.
Dividendenrendite
Dividendenausschüttung des Geschäftsjahres in Prozent des Aktienschlusskurses des Geschäftsjahres oder allgemein des aktuellen Aktienkurses.
Eigenkapitalverzinsung (RoE, Return on Equity)
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1) in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnenden Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
199
Eigenkapitalverzinsung, bereinigt um immaterielle Vermögenswerte (ROTE, Return on Tangible Equity)
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1) in Prozent des durchschnittlichen, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnenden, um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapitals. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Eigenmittel
Die Eigenmittel gemäß CRR setzen sich zusammen aus dem Harten Kernkapital (CET1), dem Zusätzlichen Kernkapital (AT1) und dem Ergänzungskapital (T2).
Ergebnis je Aktie
Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis, abzüglich der Dividenden für das Zusätzliche Kernkapital (AT1), dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Stammaktien.
Gesamtaktionärsrendite
Auch Total Shareholder Return. Wertentwicklung einer Anlage in Erste Group Bank AG Aktien innerhalb eines Jahres inklusive aller Ausschüttungen, wie z.B. Dividenden, in Prozent des Aktienkurses zum Ende des Vorjahres.
Gesamtkapitalquote
Gesamte Eigenmittel in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Gesamtrisikobetrag (Risikogewichtete Aktiva, RWA)
Umfasst Kredit-, Markt-, und operationelles Risiko (gemäß CRR).
Grundkapital
Nominelles, den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital, das von den Gesellschaftern aufgebracht wird.
Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote)
Hartes Kernkapital in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Kernkapitalquote
Kernkapital in Prozent des Gesamtrisikobetrages (gemäß CRR).
Kosten-Ertrags-Relation (Cost/Income Ratio)
Verwaltungsaufwand bzw. Betriebsaufwendungen in Prozent der Betriebserträge.
Kredit-Einlagen-Verhältnis
Kundenkredite (netto) im Verhältnis zu den Kundeneinlagen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Verhältnis zwischen Aktienschlusskurs des Geschäftsjahres und Ergebnis je Aktie im Geschäftsjahr.
Marktkapitalisierung
Gesamtwert eines Unternehmens, der sich durch Multiplikation von Börsenkurs mit der Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien (des Grundkapitals) ergibt.
NPE-Besicherungsquote (Non-performing-Exposure-Besicherungsquote)
Sicherheiten für das notleidende Kreditrisikovolumen in Prozent des notleidenden Kreditrisikovolumens.
NPE-Deckungsquote (Non-performing-Exposure-Deckungsquote)
Wertberichtigungen für das Kreditrisikovolumen (alle Wertberichtigungen im Anwendungsbereich von IFRS 9 sowie Rückstellungen für andere Zusagen) in Prozent des notleidenden Kreditrisikovolumens.
NPE-Quote (Non-performing-Exposure-Quote)
Anteil des notleidenden Kreditrisikovolumens am gesamten Kreditrisikovolumen.
NPL-Besicherungsquote (Non-performing-Loans-Besicherungsquote)
Sicherheiten für notleidende Kredite und Darlehen an Kunden in Prozent der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden.
NPL-Deckungsquote (Non-performing-Loans-Deckungsquote)
Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen an Kunden in Prozent der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden.
200
NPL-Quote (Non-performing-Loans-Quote)
Anteil der notleidenden Kredite und Darlehen an Kunden an den gesamten Krediten und Darlehen an Kunden.
Risk Appetite Statement (RAS)
Das RAS ist eine strategische Erklärung, die das maximale Risiko festlegt, das ein Unternehmen bereit ist für die Erreichung der Unternehmensziele einzugehen.
Risikokategorien
Risikokategorien klassifizieren die Risikopositionen der Erste Group basierend auf den internen Ratings der Erste Group. Es bestehen drei Risikokategorien für nicht notleidende und eine Risikokategorie für notleidende Risikopositionen.
Risikokategorie – Niedriges Risiko
Typische regionale Kund:innen mit stabiler, langjähriger Beziehung zur Erste Group oder große, international renommierte Kund:innen. Sehr gute bis zufriedenstellende Finanzlage; geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von finanziellen Schwierigkeiten im Vergleich zum jeweiligen Markt, in dem die Kund:innen tätig sind. Retail-Kund:innen mit einer langjährigen Geschäftsbeziehung zur Bank oder Kund:innen, die eine breite Produktpalette nutzen. Gegenwärtig oder in den letzten zwölf Monaten keine relevanten Zahlungsrückstände. Neugeschäft wird in der Regel mit Kund:innen dieser Risikokategorie getätigt.
Risikokategorie – Anmerkungsbedürftig
Potenziell labile Nicht-Retail-Kund:innen, die in der Vergangenheit eventuell bereits Zahlungsrückstände/-ausfälle hatten oder mittelfristig Schwierigkeiten bei der Rückzahlung von Schulden haben könnten. Retail-Kund:innen mit eventuellen Zahlungsproblemen in der Vergangenheit, die zu einer frühzeitigen Mahnung führten. Diese Kund:innen zeigten in letzter Zeit meist ein gutes Zahlungsverhalten.
Risikokategorie – Erhöhtes Risiko
Die Kreditnehmer:in ist kurzfristig anfällig gegenüber negativen finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und weist eine erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeit auf. In einigen Fällen stehen Umstrukturierungsmaßnahmen bevor oder wurden bereits durchgeführt. Derartige Forderungen werden in der Regel in spezialisierten Risikomanagementabteilungen behandelt.
Risikokategorie – Notleidend (non-performing)
Mindestens eines der Ausfallkriterien nach Artikel 178 CRR trifft auf die Kreditnehmer:in zu, unter anderem: volle Rückzahlung unwahrscheinlich; Zinsen oder Kapitalrückzahlungen einer wesentlichen Forderung mehr als 90 Tage überfällig; Umschuldung mit Verlust für Kreditgeber:in; Realisierung eines Verlustes oder Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Für alle Kundensegmente, einschließlich Retail-Kund:innen, wird die Kundensicht angewendet; wenn eine Kund:in bei einem Geschäft ausfällt, dann gelten auch die Transaktionen, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist, als notleidend. Darüber hinaus beinhalten notleidende Forderungen auch gestundete Geschäfte mit Zahlungsverzug, bei denen die Kund:in nicht ausgefallen ist.
Steuerquote
Steuern vom Einkommen und Ertrag in Prozent des Jahresgewinns/-verlustes vor Steuern.
Texas Ratio
Notleidende Kredit in Prozent des materiellen Eigenkapitals zuzüglich der Wertberichtungen für Kredite und Forderungen an Kunden.
Zinsspanne
Zinsüberschuss in Prozent der durchschnittlichen zinstragenden Aktiva. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalswerten berechnet.
Zinstragende Aktiva
Gesamtaktiva abzüglich Kassenbestand und Guthaben, Derivate Held for Trading, Derivate Hedge-Accounting, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, immaterielle Vermögenswerte, laufende und latente Steuerforderungen, zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte sowie sonstige Vermögenswerte.
 
201
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
AC
Amortised cost; zu fortgeführten Anschaffungskosten
ALCO
Asset Liability Committee
ALM
Asset Liability Management
AMA
Advanced Measurement Approach
AT1
Additional Tier 1
BCR
Banca Comercialǎ Romȃnlǎ S.A.
BGA
Betriebs- und Geschäftsausstattung
BSM & LCC
Bilanzstrukturmanagement & Lokale Corporate Center
BWG
Bankwesengesetz
CEE
Central and Eastern Europe
CET1
Common Equity Tier 1
CMO
Collateralised Mortgage Obligation
CRD
Capital Requirements Directive
CRO
Chief Risk Officer
CRR
Capital Requirements Regulation
CSAS
Česká spořitelna, a.s.
CVA
Credit Value Adjustments
DFR
Deposit Facility Rate
DVA
Debit Value Adjustment
EAD
Exposure At Default
EBA
European Banking Authority
EBC
Erste Bank Croatia
EBH
Erste Bank Hungary Zrt.
EBOe
Erste Bank Oesterreich
ECL
Expected Credit Loss; erwarteter Kreditverlust
EIR
Effective interest rate; Effektivzinssatz
ERM
Enterprise wide Risk Management
ESG
Environmental Social Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung
ESMA
European Security and Markets Authority
EZB
Europäische Zentralbank
FLI
Forward Looking Information; zukunftsbezogene Information
FVOCI
Fair value through other comprehensive income; erfolgsneutral zum Fair Value
FVPL
Fair value through profit or loss; erfolgswirksam zum Fair Value
FX
Foreign exchange
GCC
Group Corporate Markets
HFT
Held for trading
IAS
International Accounting Standards
ICAAP
Internal Capital Adequacy Assessment Process
IFRS
International Financial Reporting Standards
LGD
Loss Given Default
LT PD
Lifetime Probability of Default
MREL
Minimum Requirement for Own Funds and Eligible Liabilities
NPE
Non-Performing Exposure
NPL
Non-Performing Loans
OCI
Other comprehensive income; sonstiges Ergebnis
O-SII
Other Systemic Important Institution
OTC
Over the Counter
P2G
Pillar 2 Guidance
P2R
Pillar 2 Requirement
PD
Probability of Default; Ausfallswahrscheinlichkeit
POCI
Purchased or originated credit impaired
PSU
Performance Share Unit
RAS
Risk Appetite Statement
RWA
Risk Weighted Assets
SICR
Significant increase in credit risk
SLSP
Slovenská sporiteľňa
Sparkasse Kärnten
Kärntner Sparkasse Aktiengesellschaft
Sparkasse Oberösterreich
Allgemeine Sparkasse Oberösterreich Bankaktiengesellschaft
Sparkasse Steiermark
Steiermärkische Bank und Sparkassen Aktiengesellschaft
SPPI
Solely payments of principal and interest
SREP
Supervisory Review and Evaluation Process
T1
Tier 1
T2
Tier 2
TLTRO
Target Longer-Term Refinancing Operations
UGB
Unternehmensgesetzbuch
VAR
Value at Risk
ZGE
Zahlungsmittelgenerierende Einheit
202
Vorstand
Willibald Cernko e.h., Vorsitzender
Ingo Bleier e.h., Mitglied
Stefan Dörfler e.h., Mitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h., Mitglied
David O‘Mahony e.h., Mitglied
Maurizio Poletto e.h., Mitglied
Wien, 28. Februar 2023
203
ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHER VERTRETER
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Vorstand
Willibald Cernko e.h., Vorsitzender
Ingo Bleier e.h., Mitglied
Stefan Dörfler e.h., Mitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h., Mitglied
David O‘Mahony e.h., Mitglied
Maurizio Poletto e.h., Mitglied
Wien, 28. Februar 2023
204
Wichtige Adressen
ERSTE GROUP BANK AG
Am Belvedere 1
A-1100 Wien
Tel: +43 (0) 50100 10100
SWIFT/BIC: GIBAATWGXXX
E-Mail: contact@erstegroup.com
Website: www.erstegroup.com
ÖSTERREICH
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG
(Erste Bank Oesterreich)
Am Belvedere 1
A-1100 Wien
Tel: +43 (0) 50100 20111
SWIFT/BIC: GIBAATWWXXX
E-Mail: service@s-servicecenter.at
Website: www.erstebank.at
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Česká spořitelna, a.s.
Olbrachtova 1929/62
CZ-140 00 Praha 4
Tel: + 420 956 777901
SWIFT/BIC: GIBACZPX
E-Mail: csas@csas.cz
Website: www.csas.cz
SLOWAKISCHE REPUBLIK
Slovenská sporiteľňa, a.s.
Tomášikova 48
SK-832 37 Bratislava
Tel: +421 2 582681 11
SWIFT/BIC: GIBASKBX
E-Mail: info@slsp.sk
Website: www.slsp.sk
RUMÄNIEN
Banca Comercială Română S.A.
159 Calea Plevnei, Business Garden Bucharest, Gebäude A
RO-060013 Bukarest 6
Tel: +40 21 4074200
SWIFT/BIC: RNCBROBU
E-Mail: contact.center@bcr.ro
Website: www.bcr.ro
UNGARN
Erste Bank Hungary Zrt.
Népfürdő u. 24-26
H-1138 Budapest
Tel: +36 12980222
SWIFT/BIC: GIBAHUHB
E-Mail: erste@erstebank.hu
Website: www.erstebank.hu
KROATIEN
Erste&Steiermärkische Bank d.d.
(Erste Bank Croatia)
Jadranski trg 3A
HR-51000 Rijeka
Tel: +385 51 365591
SWIFT/BIC: ESBCHR22
E-Mail: erstebank@erstebank.hr
Website: www.erstebank.hr
SERBIEN
Erste Bank a.d. Novi Sad
(Erste Bank Serbia)
Bulevar oslobođenja 5
SRB-21000 Novi Sad
Tel: +381 0800 201 201
SWIFT/BIC: GIBARS22XXX
E-Mail: info@erstebank.rs
Website: www.erstebank.rs
205
Ihre Notizen
206
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022
Erste Group Bank AG 
207
Inhaltsverzeichnis
Erste Group Bank AG...................................................................................................................................................................................198
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022.................................................................................................................................................198
Inhaltsverzeichnis......................................................................................................................................................................................199
I. Bilanz der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022..................................................................................................................201
II. Gewinn- und Verlustrechnung der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022...........................................................................203
III. Anhang................................................................................................................................................................................................204
A. Allgemeine Angaben........................................................................................................................................................................204
B. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.............................................................................................................205
C. Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung..................................................................................................................212
1.Fristengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten und Kunden (nach Restlaufzeiten).......................................................................................................................................................................212
2.Beträge von Schuldverschreibungen, die im nächsten Jahr fällig werden............................................................................212
3.Auf fremde Währung lautende Bilanzposten........................................................................................................................212
4.Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht...............................................................................................................................................213
5.Nachrangige Forderungen.....................................................................................................................................................213
6.Treuhandgeschäfte.................................................................................................................................................................213
7.Wertpapiere...........................................................................................................................................................................213
8.Handelsbuch..........................................................................................................................................................................214
9.Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen....................................................................................................215
10.Anlagevermögen....................................................................................................................................................................216
11.Sonstige Vermögensgegenstände..........................................................................................................................................218
12.Rechnungsabgrenzungsposten...............................................................................................................................................218
13.Latente Steuern......................................................................................................................................................................218
14.Verbriefte Verbindlichkeiten.................................................................................................................................................218
15.Sonstige Verbindlichkeiten...................................................................................................................................................219
16.Rückstellungen......................................................................................................................................................................219
17.Nachrangige Kreditaufnahmen..............................................................................................................................................220
18.Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013.........................................................220
19.Zusätzliches Kernkapital.......................................................................................................................................................220
20.Gezeichnetes Kapital.............................................................................................................................................................220
21.Bestehendes genehmigtes und bedingtes Kapital zum 31. Dezember 2022.........................................................................220
22.Wesentliche Aktionäre..........................................................................................................................................................221
23.Rücklagen..............................................................................................................................................................................222
24.Abwicklungsfonds, Einlagensicherungsfonds, IPS Fonds....................................................................................................222
25.Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis................................................................................................................................224
26.Aufstellung jener Vermögensgegenstände, welche als Sicherheit für Verbindlichkeiten gestellt wurden (gemäß § 64 (1) Z 8 BWG)....................................................................................................................................................................................225
27.Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte...............................................................................226
28.Darstellung der derivativen Finanzinstrumente und der Finanzinstrumente des Anlagevermögens....................................228
29.Marktwerte für Wertpapiere an inaktiven Märkten...............................................................................................................230
30.Umgliederungen bei Wertpapierpositionen...........................................................................................................................231
31.Sicherungsgeschäfte..............................................................................................................................................................231
32.Berücksichtigung von CVA/DVA bei Derivatebewertungen...............................................................................................231
33.Risikovorsorgen.....................................................................................................................................................................232
34.Eventualverbindlichkeiten.....................................................................................................................................................232
35.Kreditrisiken..........................................................................................................................................................................232
36.Bruttoerträge – regionale Gliederung....................................................................................................................................233
37.Nettozinsertrag......................................................................................................................................................................233
38.Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen...............................................................................233
39.Sonstige betriebliche Erträge.................................................................................................................................................233
40.Personalaufwand....................................................................................................................................................................233
41.Sonstige Verwaltungsaufwendungen....................................................................................................................................233
42.Sonstige betriebliche Aufwendungen....................................................................................................................................234
208
43.Bewertung sowie Realisate aus Zu- und Verkäufen von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen........234
44.Steuern vom Einkommen und Ertrag....................................................................................................................................234
45.Sonstige Steuern....................................................................................................................................................................234
46.Niederlassungen auf konsolidierter Basis.............................................................................................................................234
47.Gesamtkapitalrentabilität.......................................................................................................................................................236
48.Ereignisse nach dem Bilanzstichtag......................................................................................................................................236
D. Angaben über Organe und Arbeitnehmer.........................................................................................................................................236
E. Gewinnverteilungsvorschlag.............................................................................................................................................................239
F. Organe der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022............................................................................................................240
IV. Lagebericht..........................................................................................................................................................................................242
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage...........................................................................................................................................242
Voraussichtliche Entwicklung und die Risiken des Unternehmens......................................................................................................245
Forschung und Entwicklung..................................................................................................................................................................250
Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.....................................................................................................................................................................251
Bestand sowie Erwerb und Veräusserung eigener Anteile....................................................................................................................252
Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechte und damit verbundene Vereinbarungen......................................................................254
Nichtfinanzielle Erklärung....................................................................................................................................................................256
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag......................................................................................................................................................256
Glossar..............................................................................................................................................................................................258
V. Bestätigungsvermerk............................................................................................................................................................................260
VI. Erklärung aller gesetzlicher Vertreter.................................................................................................................................................266
 
209
I. Bilanz der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Aktiva
 
 
1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken
16.992.966.763,64
18.859.482
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind
6.317.150.081,10
5.405.455
a) Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere
6.317.150.081,10
5.405.455
b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel
0,00
0
3. Forderungen an Kreditinstitute
27.162.034.332,32
22.928.850
a) täglich fällig
2.835.433.087,49
1.250.790
b) sonstige Forderungen
24.326.601.244,83
21.678.060
4. Forderungen an Kunden
23.145.479.142,13
19.075.169
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
9.065.584.083,18
4.810.130
a) von öffentlichen Emittenten
1.507.443.346,11
750.281
b) von anderen Emittenten
7.558.140.737,07
4.059.848
darunter: eigene Schuldverschreibungen
4.049.825.159,81
1.587.532
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
1.298.073.669,84
1.185.302
7. Beteiligungen
112.043.128,08
130.696
darunter: an Kreditinstituten
30.511.590,50
49.336
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
8.322.655.065,48
8.454.525
darunter: an Kreditinstituten
7.568.546.630,47
7.681.807
9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
23.420.887,95
22.612
10. Sachanlagen
174.193.095,90
141.214
darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden
3.575.088,00
4.193
11. Anteile an einer herrschenden oder an mit Mehrheit beteiligten Gesellschaft
0,00
0
darunter: Nennwert
0,00
0
12. Sonstige Vermögensgegenstände
4.320.352.130,93
3.267.535
13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist
0,00
0
14. Rechnungsabgrenzungsposten
104.752.709,70
107.116
15. Aktive latente Steuern
281.177.067,03
238.463
Summe der Aktiva
97.319.882.157,28
84.626.549
 
 
 
Posten unter der Bilanz
 
 
1. Auslandsaktiva
53.716.205.152,44
45.732.039
210
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Passiva
 
 
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
38.149.231.804,67
35.907.602
a) täglich fällig
5.531.787.199,98
5.281.583
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
32.617.444.604,69
30.626.019
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
10.936.770.977,93
7.806.405
a) Spareinlagen
0,00
0
aa) täglich fällig
0,00
0
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
0,00
0
b) sonstige Verbindlichkeiten
10.936.770.977,93
7.806.405
aa) täglich fällig
4.270.164.109,51
4.897.317
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
6.666.606.868,42
2.909.088
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
26.480.945.348,15
20.197.388
a) begebene Schuldverschreibungen
25.286.096.956,38
18.935.466
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
1.194.848.391,77
1.261.922
4. Sonstige Verbindlichkeiten
4.410.028.054,91
3.584.143
5. Rechnungsabgrenzungsposten
238.882.747,99
230.373
6. Rückstellungen
497.656.270,58
581.014
a) Rückstellungen für Abfertigungen
0,00
0
b) Rückstellungen für Pensionen
244.579.060,09
288.400
c) Steuerrückstellungen
33.223.576,31
65.810
d) sonstige
219.853.634,18
226.805
6a. Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00
0
7. Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
4.079.018.914,32
4.692.446
8. Zusätzliches Kernkapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
2.272.788.135,50
2.272.771
darunter: Pflichtwandelschuldverschreibungen gem. § 26 BWG
0,00
0
8b. Instrumente ohne Stimmrecht gem. § 26a BWG
0,00
0
9. Gezeichnetes Kapital
859.600.000,00
859.600
10. Kapitalrücklagen
1.628.111.165,08
1.628.111
a) gebundene
1.628.111.165,08
1.628.111
b) nicht gebundene
0,00
0
10a. Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen
4.956.005,47
3.196
11. Gewinnrücklagen
6.093.973.645,22
5.324.521
a) gesetzliche Rücklage
1.537.900.000,00
1.537.900
b) satzungsmäßige Rücklagen
0,00
0
c) andere Rücklagen
4.205.355.284,17
3.485.741
d) gesperrte Rücklagen
350.718.361,05
300.880
12. Haftrücklage gemäß § 57 (5) BWG
851.000.000,00
851.000
13. Bilanzgewinn
816.620.000,00
687.680
14. Investitionszuschüsse
299.087,46
299
Summe der Passiva
97.319.882.157,28
84.626.549
 
 
 
Posten unter der Bilanz
 
 
1. Eventualverbindlichkeiten darunter
5.442.226.544,14
4.455.783
a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln
0,00
0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten
5.052.020.813,26
4.116.054
c) Verbindlichkeiten aus Kreditderivaten
390.205.730,88
339.729
2. Kreditrisiken
14.104.101.661,47
11.676.641
darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften
0,00
0
3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften
157.366,35
175
4. Anrechenbare Eigenmittel gem. Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
13.980.554.106,14
13.552.266
darunter Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
2.806.729.248,68
3.106.481
5. Eigenmittelanforderungen gem. Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 darunter Eigenmittelforderungen gem. Art. 92 (1) der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
39.431.425.899,45
34.553.589
a) Harte Kernkapitalquote
22,67%
23,66%
b) Kernkapitalquote
28,34%
30,23%
c) Gesamtkapitalquote
35,46%
39,22%
6. Auslandspassiva
15.467.340.752,52
10.205.774
211
II. Gewinn- und Verlustrechnung der Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022
in EUR bzw. in EUR Tsd
1-12 22
1-12 21
1. Zinsen und ähnliche Erträge
4.928.069.137,64
2.044.309
darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren
411.700.858,16
205.615
2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-4.445.326.135,58
-1.758.348
I. NETTOZINSERTRAG
482.743.002,06
285.960
3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen
1.877.997.559,07
703.511
a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren
53.339.992,04
63.145
b) Erträge aus Beteiligungen
6.976.043,52
7.632
c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen
1.817.681.523,51
632.733
4. Provisionserträge
204.731.074,34
194.183
5. Provisionsaufwendungen
-144.176.410,17
-138.302
6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften
-112.730.322,58
14.165
7. Sonstige betriebliche Erträge
133.401.283,00
89.919
II. BETRIEBSERTRÄGE
2.441.966.185,72
1.149.435
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
-545.268.202,58
-536.126
a) Personalaufwand
-264.305.776,76
-266.965
aa) Löhne und Gehälter
-205.609.044,00
-215.483
bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
-42.570.751,12
-43.554
cc) sonstiger Sozialaufwand
-2.243.609,55
-1.903
dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung
-9.948.762,73
-6.560
ee) Auflösung / Dotierung der Pensionsrückstellung
0,00
3.547
ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen
-3.933.609,36
-3.011
b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand)
-280.962.425,82
-269.161
9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände
-8.693.348,09
-10.421
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-78.396.031,17
-31.755
III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN
-632.357.581,84
-578.302
IV. BETRIEBSERGEBNIS
1.809.608.603,88
571.134
11./12. Erträge/Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten
und für Kreditrisiken
-72.217.652,85
821
13./14. Erträge/Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie auf
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
-274.413.563,77
994.122
V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT
1.462.977.387,26
1.566.077
15. Außerordentliche Erträge
4.825.116,60
15.577
darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00
0
16. Außerordentliche Aufwendungen
0,00
0
darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken
0,00
0
17. Außerordentliches Ergebnis (Zwischensumme aus Posten 15 und 16)
4.825.116,60
15.577
18. Steuern vom Einkommen und Ertrag
145.686.880,67
202.068
19. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen
-22.316.027,83
-1.400
VI. JAHRESÜBERSCHUSS
1.591.173.356,70
1.782.322
20. Rücklagenbewegung
-774.553.356,70
-1.094.642
darunter: Dotierung der Haftrücklage
0,00
0
darunter: Auflösung der Haftrücklage
0,00
0
VII. JAHRESGEWINN
816.620.000,00
687.680
21. Gewinnvortrag
0,00
0
22. Auf Grund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführte Gewinne
0,00
0
VIII. BILANZGEWINN
816.620.000,00
687.680
212
III. Anhang
A. ALLGEMEINE ANGABEN
Die Erste Group Bank AG notiert an der Wiener Börse, zusätzlich an der Prager Börse sowie an der Bukarester Börse. Die Erste Group
Bank AG ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 33209m registriert. Der Firmensitz der Erste Group Bank AG befindet
sich in 1100 Wien, Am Belvedere 1.
Die Aufstellung des Jahresabschlusses 2022 der Erste Group Bank AG erfolgte nach den Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Berücksichtigung der einschlägigen Bestimmungen des Bankwesengesetzes (BWG).
Seitens der Erste Group Bank AG wird zum gleichen Bilanzstichtag der Konzernabschluss der Erste Group gemäß § 59a BWG nach
International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Der Konzernabschluss der Erste Group wird beim Firmenbuch des
Handelsgerichts Wien offengelegt.
Die Erste Group Bank AG bildet gemeinsam mit den österreichischen Sparkassen einen Haftungsverbund gem. Artikel 4 (1) Z 127 CRR und ein aufsichtsbehördlich genehmigtes Institutsbezogenes Sicherungssystem (IPS) gem. Artikel 113 (7) CRR. Die Leistungen der einzelnen Mitglieder unterliegen im Anlassfall einer individuellen und allgemeinen Höchstgrenze. Die entsprechenden Beträge werden von der Haftungsgesellschaft ermittelt und den beitragspflichtigen Mitgliedern bekannt gegeben.
Die Einzahlungen der einzelnen IPS-Mitglieder in den für Unterstützungsmaßnahmen eingerichteten IPS Ex-Ante Fonds werden im Jahresabschluss als Beteiligung an der IPS GesbR, welche den Ex-Ante Fonds verwaltet, ausgewiesen und als Gewinnrücklage dotiert. Diese stellt aufgrund der vertraglichen Regelungen eine gesperrte Rücklage dar. Eine Auflösung dieser gesperrten Gewinnrücklage darf nur bei Inanspruchnahme des Ex-Ante Fonds aufgrund eines Schadensfalles erfolgen. Diese Rücklage kann daher intern nicht zur Verlustabdeckung verwendet werden und ist auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel im Sinne der CRR anrechenbar; auf konsolidierter Ebene ist der Ex-Ante Fonds jedoch anrechenbar. Weitere Erläuterungen sind Kapitel C Punkt 24 Abwicklungsfonds, Einlagensicherungsfonds, IPS Fonds zu entnehmen.
Weiters ist die Erste Group Bank AG das Zentralinstitut der ihr angeschlossenen österreichischen Sparkassen und bildet mit den Sparkassen einen Liquiditätsverbund nach § 27a BWG. Im Bedarfsfall hat die Erste Group Bank AG entsprechend den gesetzlichen bzw. vertraglichen Bestimmungen eine angeschlossene Sparkasse mit Liquidität zu versorgen.
Offene Rechtsfälle
Die Erste Group Bank AG ist an Rechtsstreitigkeiten beteiligt, die überwiegend im Zusammenhang mit dem gewöhnlichen Bankgeschäftsbetrieb stehen. Es wird nicht erwartet, dass der Ausgang dieser Verfahren einen erheblichen negativen Einfluss auf die Finanz- und/oder Ertragslage der Erste Group Bank AG haben wird. Die Erste Group Bank AG ist darüber hinaus derzeit an folgendem Verfahren beteiligt:
Klage von ehemaligen Minderheitsaktionär:innen der Česká Spořitelna a.s.:
Nachdem die Erste Group Bank AG mittels eines Squeeze-out Verfahrens bei der Česká Spořitelna a.s. zu deren Alleineigentümer wurde, haben einige der ehemaligen Minderheitsaktionär:innen Klagen beim Gericht in Prag gegen die Erste Group Bank AG eingebracht. Das gegen Česká Spořitelna a.s geführte Verfahren betreffend die Nichtigerklärung der Squeeze-Out Beschlussfassung der Hauptversammlung der Česká Spořitelna a.s. wurde im Sommer 2022 zugunsten der Česká Spořitelna a.s. rechtskräftig entschieden. Im Verfahren gegen die Erste Group Bank AG machen die Kläger:innen im Wesentlichen geltend, dass der von Erste Group Bank AG bezahlte Abfindungspreis je Aktie von CZK 1.328,00 (damals ca. EUR 51,00) unfair und zu gering gewesen sei und erhöht werden sollte. Falls die Gerichte eine Erhöhung für geboten erachten, wirkt diese Entscheidung zugunsten aller ehemaligen Minderheitsaktionär:innen. Bei dem 2018 durchgeführten Squeeze-Out hat die Erste Group Bank AG insgesamt 1,03% an Minderheitsaktien im Gegenwert von EUR 80.327.547,67 erworben. Die Erste Group Bank AG erachtet den von einem externen Bewertungsgutachter ermittelten Abfindungsbetrag für korrekt und fair.
Offenlegung
Die Erste Group Bank AG erfüllt die Offenlegungsanforderungen über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen der Europäischen Union gemäß Teil 8 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) im Internet. Die Offenlegung erfolgt auf der Webseite der Erste Group unter www.erstegroup.com/ir. Die Aufstellung der konsolidierten Eigenmittel sowie der konsolidierten
Eigenmittelerfordernisse wird im Konzernabschluss der Erste Group veröffentlicht, weitere Offenlegungen finden sich im Geschäftsbericht der Erste Group in der Sektion „Berichte“ oder als gesondert publizierte Dokumente in der Sektion „Regulatorische Berichte“.
Größenklasse nach § 221 UGB
Für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gelten auf Grund der Bestimmungen des § 221 (3) UGB in Verbindung mit § 189a UGB die Rechtsvorschriften für große Kapitalgesellschaften.
213
B. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und der Generalnorm aufgestellt, welche die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vorsehen. Der Grundsatz der Vollständigkeit wurde bei der Erstellung des Jahresabschlusses eingehalten. Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Bankgeschäftes Rechnung getragen.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten wurden mit dem Referenzkurs der EZB zum Bilanzstichtag bewertet. Jene Währungen, für die die EZB keinen Referenzkurs veröffentlicht, wurden mit dem Devisen-Mittelkurs der Erste Group Bank AG zum Bilanzstichtag bewertet. Devisentermingeschäfte und Währungsswaps wurden grundsätzlich mit dem Devisenterminkurs angesetzt.
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zum gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.
Der beizulegende Wert wird aufgrund von Unternehmenswertgutachten und zeitnah getätigten Transaktionen oder Börsenwerten überprüft. Grundsätzlich erfolgt die Ermittlung auf Basis eines Discounted-Cashflow-Modells (DCF-Modell), das den Besonderheiten des Bankgeschäfts und dessen aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt. Dazu führt die Erste Group Bank AG jährlich eine Werthaltigkeitsprüfung zum Bilanzstichtag durch, wobei eine Werthaltigkeitsprüfung dann auch unterjährig erfolgt, wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung gegeben sein könnte. Methodisch erfolgt dies in Anlehnung an International Accounting Standards (IAS) 36.
Die Berechnung der zukünftig ausschüttungsfähigen Gewinne erfolgt auf geplanten und vom Management der Tochtergesellschaften beschlossenen Ergebnissen (Budgets) unter Berücksichtigung der Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Kapitalerfordernisse. Der Unternehmenswertermittlung werden unterschiedliche Budgetszenarien zugrunde gelegt, um die Unsicherheit über die zukünftige makroökonomische Entwicklung und die Entwicklung der Risikokosten abzubilden. Das Basisszenario verwendet die beschlossenen Budgets. Das Downside-Szenario beurteilt die makroökonomischen Daten konservativer. Die Szenarien werden mit ihren erwarteten Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet.
Die Ergebnisprognosen über den Planungszeitraum hinaus werden aus dem prognostizierten Ergebnis für das letzte Jahr der Planungsperiode und einer langfristigen Wachstumsrate abgeleitet (ewige Rente). Sofern die implizite Eigenkapitalrendite am Ende des Planungszeitraumes höher ist als die Eigenkapitalkosten, wird die Eigenkapitalrendite für die Ermittlung der ewigen Rente schrittweise an die Eigenkapitalkosten angeglichen. Der Barwert der ewigen Rente, der eine stabile Wachstumsrate zugrunde liegt ("terminal value"), berücksichtigt makroökonomische Parameterschätzungen und wirtschaftlich nachhaltige Zahlungsströme.
Der für die Berechnung herangezogene Zinssatz wurde anhand des CAPM (Capital Asset Pricing Model) berechnet. Wesentliche Inputfaktoren dafür sind:
Risikofreier Zinssatz (Quelle: Zinsstrukturkurve nach der Svensson Methode für 30-jährige deutsche Bundesanleihen)
Marktrisikoprämie
Betafaktor
Gewichtete Länderrisikoprämie (Quelle: Damodaran).
Dividendenerträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen werden nach dem Gewinnauschüttungssbeschluss ergebniswirksam erfasst und in dem Posten 3 Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen ausgewiesen.
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden
Die Bewertung der Kreditforderungen erfolgte nach den Vorschriften des Austrian Financial Reporting and Auditing Committee (AFRAC), AFRAC-Stellungsnahme 14 (Juni 2021) unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode. Zum Abschlussstichtag erkennbare Ausfallrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Zuschreibungen aus der Auflösung von Wertberichtigungen wurden vorgenommen. Methodisch erfolgt die Ermittlung der Wertberichtigung durch die Anwendung der IFRS 9 Impairment Modelle im UGB.
Wertpapiere
Wertpapiere werden je nach ihrer Zuordnung zum Handelsbestand, zum Umlaufvermögen oder zu den Finanzanlagen sowie ob es sich um Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente (FFI) handelt, bewertet. FFI sind Schuldinstrumente, für die die Absicht besteht, sie bis zur Endfälligkeit zu halten, und deren Wert nicht von Risiko- und Ertragsstrukturen potentiell beeinträchtigt wird, die erheblich von den Ausfallsrisiken des Instruments abweichen.
im Handelsbestand zu Marktwerten, auch bei Überschreitung der Anschaffungskosten
214
im Umlaufvermögen zu fortgeführten Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs oder Marktpreis. Ist ein Börsenkurs oder Marktpreis nicht festzustellen, werden sie zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und beizulegendem Zeitwert bewertet. Rückgekaufte börsennotierte eigene Emissionen (retained covered bonds) werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.
Wertpapiere, die FFI sind, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen für Ausfallrisiken bewertet. Es sind nur Wertpapiere des Anlagevermögens FFI.
Schuldinstrumente des Anlagevermögens, die keine FFI sind, werden bei dauernder Wertminderung auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben („gemildertes Niederstwertprinzip“). Sonstige Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Zeitwert bewertet („strenges Niederstwertprinzip“). Wertpapiere in der Aktiva 6 werden ausnahmslos nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.
Die Zuordnung der Wertpapiere zum Handelsbestand, zum Umlaufvermögen oder zu den Finanzanlagen und die Festlegung der Halteabsicht bis zur Endfälligkeit erfolgt entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien. Der beizulegende Zeitwert ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstrumentes erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, wurden diese zur Bewertung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen.
Fortgeführte Anschaffungskosten und Effektivzinsmethode
Die fortgeführten Anschaffungskosten von finanziellen Vermögensgegenständen sind der Betrag, mit dem der Vermögensgegenstand beim erstmaligen Ansatz bewertet wird, abzüglich der Tilgungen, zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer etwaigen Differenz zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei Fälligkeit rückzahlbaren Betrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Im Kreditgeschäft werden Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter sowie Schätzungsänderungen anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Der Effektivzinssatz ist der Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Ein-/Auszahlungen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögensgegenstandes oder der Verbindlichkeit exakt auf die fortgeführten Anschaffungskosten eines Vermögensgegenstandes oder einer Verbindlichkeit abgezinst werden. Die geschätzten Cashflows berücksichtigen dabei alle vertraglichen Bedingungen des Vermögensgegenstandes bzw. der Verbindlichkeit, erwartete Kreditverluste bleiben aber unberücksichtigt. Die Berechnung umfasst weiters Transaktionskosten und Bearbeitungsgebühren, wenn diese verteilungsfähig sind, sowie alle anderen Agios und Disagios auf den Nennbetrag.
Bei festverzinslichen Wertpapieren, welche die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, und bei verbrieften Verbindlichkeiten wird der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und Rückzahlungsbetrag gemäß § 56 (2) und (3) BWG in Verbindung mit § 198 (7) UGB zeitanteilig amortisiert. Die Verteilung des Unterschiedsbetrags erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 „Bilanzierung von nicht-derivativen Finanzinstrumenten“ bis zur ersten Kündigungsmöglichkeit der Emittent:innen bzw. bis zum Tilgungszeitpunkt anhand der Effektivzinsmethode.
Kreditgeschäft
Im Kreditgeschäft werden Gebühren und Provisionen mit Zinscharakter sowie Schätzungsänderungen anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Ändert sich während der Laufzeit eines variabel verzinsten Kredits der nominelle Zinssatz und ist diese Änderung nicht auf eine Vertragsanpassung zurückzuführen, so werden die Änderungen der erwarteten vertraglichen Zahlungsströme durch eine Neuberechnung des Effektivzinssatzes berücksichtigt. Dabei werden auch allfällige Caps und Floors, die auf den Basiszinssatz vereinbart wurden, berücksichtigt.
Ändern sich die erwarteten vertraglichen Zahlungsströme eines Kredits während der Vertragslaufzeit und ist diese Änderung weder auf eine Vertragsanpassung, noch auf eine Anpassung des nominellen Zinssatzes, noch auf eine Bonitätsverschlechterung zurückzuführen, so werden die fortgeführten Anschaffungskosten des Vermögensgegenstandes durch Erfassung einer Schätzungsänderung angepasst. Diese Schätzungsänderung entspricht der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten vor Änderung der erwarteten Zahlungsströme und dem Barwert der neuen erwarteten vertraglichen Zahlungsströme, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird die Schätzungsänderung im Zinsergebnis erfasst.
Marktbasierte Anpassungen von Zinskonditionen, die spezifische Bedingungen erfüllen, werden durch eine Neuberechnung des Effektivzinssatzes berücksichtigt. Solche Änderungen der Zinsanpassung beziehen sich in der Regel auf Kredite, die keinen Forbearance-Status aufweisen und für die eine Vorfälligkeitsoption und ein hinreichend kompetitiver Refinanzierungsmarkt bestehen. Darüber hinaus müssen die Kosten, die der Schuldner:in im Falle einer Vorauszahlung bzw. vorzeitigen Beendigung anfallen, als gering beurteilt werden.
Behandlung von Vertragsanpassungen
Eine Vertragsanpassung liegt vor, wenn ein Vertrag angepasst wird, ohne dass eine solche Möglichkeit zur Anpassung vorher im Vertrag festgelegt wurde. Zu Vertragsanpassungen kommt es hauptsächlich im Kreditgeschäft. Diese Vertragsanpassungen werden nach qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten in erhebliche und nicht erhebliche Vertragsanpassungen eingeteilt.
215
Eine erhebliche Vertragsanpassung liegt vor, wenn nach qualitativer und/oder quantitativer Beurteilung eine erhebliche Änderung vorliegt, die den wirtschaftlichen Gehalt des Vermögensgegenstandes wesentlich verändert. Bei nicht ausgefallenen Krediten wird eine Vertragsanpassung, die zu einem Schuldnerwechsel, zu einer Währungskonvertierung (sofern diese nicht vertraglich vorgesehen war), zu bestimmten Änderungen der Zinsklausel, zu einer Barwertänderung oder zu einer Änderung der gewichteten Restlaufzeit in einem bestimmten Ausmaß führt, als erhebliche Vertragsanpassung eingestuft. Erhebliche Vertragsanpassungen führen zur Ausbuchung des ursprünglichen finanziellen Vermögensgegenstandes und zum erstmaligen Ansatz eines neuen, den Vertragsanpassungen entsprechenden finanziellen Vermögensgegenstandes. Wenn die Schuldner:in ausgefallen ist oder die erhebliche Vertragsanpasssung zum Ausfall führt, wird der neue Vermögensgegenstand als ausgefallener Vermögensgegenstand behandelt. Die Differenz zwischen dem Buchwert des ausgebuchten Vermögensgegenstandes und dem beizulegenden Zeitwert des neuen Vermögensgegenstandes wird bei erstmaliger Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten 11 bzw. 12 ausgewiesen.
Wenn die Schuldner:in nicht ausgefallen ist und die erhebliche Vertragsanpassung nicht zum Ausfall führt, wird der nach der Ausbuchung des ursprünglichen Vermögensgegenstandes erfasste neue Vermögensgegenstand der Stufe 1 zugeordnet. Stufe 1 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände bei Ersterfassung (sofern diese im Zugangszeitpunkt nicht bereits wertgemindert sind) und finanzielle Vermögensgegenstände, die, unabhängig von ihrer Bonität, seit Ersterfassung keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen. Der nicht amortisierte Betrag der Bearbeitungsgebühren/Transaktionskosten, die im Effektivzinssatz berücksichtigt wurden, wird zum Ausbuchungszeitpunkt in das Zinsergebnis gebucht. Die Auflösung der Wertminderungen, die für den ursprünglichen Vermögensgegenstand zum Zeitpunkt der erheblichen Vertragsanpassung gebildet waren, sowie die Bildung der Wertminderung für den neuen Vermögensgegenstand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten 11 bzw. 12 ausgewiesen. Der verbleibende Unterschiedsbetrag zwischen dem alten Buchwert nach Auflösung der abgegrenzten Bearbeitungsgebühren und Transaktionskosten und dem beizulegenden Zeitwert des neuen Vermögensgegenstandes wird als sonstiger betrieblicher Ertrag bzw. Aufwand dargestellt (Gewinn- und Verlustrechnung Posten 7 bzw. 10).
Eine nicht erhebliche Vertragsanpassung liegt vor, wenn weder nach qualitativer noch nach quantitativer Beurteilung eine erhebliche Änderung vorliegt und sich der wirtschaftliche Gehalt des Vermögensgegenstandes nur unwesentlich ändert. Nicht erhebliche Vertragsanpassungen werden nach allgemeinen unternehmensrechtlichen Grundsätzen bilanziert.
Wertminderungen für Ausfallrisiken
Wertminderungen für Ausfallrisiken werden für Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente erfasst. Wertminderungen für Ausfallrisiken werden insbesondere für Kreditforderungen, bestimmte Wertpapiere des Anlagevermögens und außerbilanzielle Kreditrisiken aus Finanzgarantien und bestimmten Kreditzusagen erfasst.
Bei Kreditforderungen entspricht der Buchwert des in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenstandes der Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten und den kumulierten Wertminderungen. Die Wertminderungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien werden im Bilanzposten sonstige Rückstellungen ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden Wertminderungsaufwendungen und -erträge für alle Vermögensgegenstände gemäß § 53 BWG in dem Posten 11/12 bzw. in dem Posten 13/14 erfasst.
Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB. Das Wertminderungsmodell basiert auf erwarteten Kreditverlusten und berücksichtigt die von § 201 (2) Z 7 UGB geforderten „statistisch ermittelbaren Erfahrungswerte aus gleich gelagerten Sachverhalten“, welche auch für die Bewertung der erwarteten Kreditverluste im UGB notwendig sind.
Die erwarteten Kreditverluste (expected credit loss, „ECL“), spiegeln Folgendes wider:
einen unverzerrten und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch eine Reihe möglicher Szenarien bestimmt wird;
den Zeitwert des Geldes; und
plausible und nachvollziehbare Informationen über vergangene Ereignisse und aktuelle Bedingungen sowie Prognosen zu zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen.
Dreistufenmodell
Für die Kalkulation der Risikovorsorgen wird ein Wertminderungsmodell auf Basis eines Dreistufenansatzes verwendet:
Stufe 1 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände bei Ersterfassung (sofern diese im Zugangszeitpunkt nicht bereits wertgemindert sind) und finanzielle Vermögensgegenstände, die, unabhängig von ihrer Bonität, seit Ersterfassung keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen.
Stufe 2 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände, die seit Ersterfassung eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos aufweisen, für die aber zum Berichtszeitpunkt noch keine individuelle Wertminderung vorliegt. Der Stufe 2 sind auch jene nicht wertgeminderten Vermögensgegenstände zugeordnet, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko vom Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte. Eigene Regelungen bestehen für die Einstufung von erstmaligen Inanspruchnahmen von zugesagten Kreditlinien. Abhängig von der Entwicklung des Kreditrisikos zwischen Zusage und erstmaliger Inanspruchnahme wird die Ausleihung als Stufe 1 oder Stufe 2 klassifiziert.
216
Stufe 3 beinhaltet finanzielle Vermögensgegenstände, die zum Berichtsstichtag wertgemindert sind. Grundsätzlich wird ein finanzieller Vermögensgegenstand wertgemindert, wenn die Kund:in ausfällt.
Die in der Erste Group angewendete Ausfalldefinition wurde gemäß den Vorgaben der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde in EBA/GL/2016/07 „Leitlinien zur Anwendung der Ausfalldefinition gemäß Artikel 178 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013“ und der „Delegierten Verordnung (EU) 2018/171 der Kommission vom 19. Oktober 2017 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates durch technische Regulierungsstandards bezüglich der Erheblichkeitsschwelle für überfällige Verbindlichkeiten“ entwickelt. Die Definition legt die Regeln für die „Ausfallansteckung“ in Gruppen verbundener Kund:innen fest und begründet das Konzept der technischen Überfälligkeit. Bei Anwendung der Ausfalldefinition besteht in der Erste Group generell eine Gesamtkundensicht, die zu einer Wertminderung bei allen Forderungen führt, auch wenn der Ausfall nur bei einem von mehreren Geschäften erfolgt (pulling-effect). Auf der anderen Seite bewirkt eine Hochstufung vom Ausfallstatus ein Wegfallen der beeinträchtigten Bonität bei sämtlichen Risikopositionen.
In Stufe 1 werden Risikovorsorgen in Höhe der erwarteten 12-Monats-Verluste berechnet, in Stufe 2 und Stufe 3 werden die Risikovorsorgen in Höhe der über die (Rest-)Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet.
Signifikanter Anstieg des Kreditrisikos
Im Bereich der Modellierung des erwarteten Kreditverlustes und der Berechnung der sich daraus ergebenden Risikovorsorgen für Kreditverluste ist die Feststellung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos („significant increase in credit risk“, SICR) seit Zugang der Kreditforderung einer der wesentlichen Bestimmungsfaktoren für die erwarteten Auswirkungen. Dafür werden über alle Portfolien und Produkttypen quantitative und qualitative Indikatoren für die Einschätzung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos definiert, inklusive der Überfälligkeit von mehr als 30 Tagen.
Quantitative Indikatoren beinhalten nachteilige Änderungen der annualisierten Ausfallwahrscheinlichkeit („probability of default“, PD) über die gesamte (Rest-)Laufzeit, wobei der wesentliche Anstieg des Kreditrisikos mittels einer Kombination von relativen und absoluten Änderungsschwellenwerten ermittelt wird. Prinzipiell werden die Indikatoren für die Ausfallwahrscheinlichkeit dahingehend festgelegt, um das Risiko unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Informationen („forward looking-information“, FLI) als „Point-in-Time“ Maß darzustellen. Die PD-Schwellenwerte werden auf Ebene von Kundensegmenten oder für das (Einzel-) Kundenrating festgelegt und unterliegen einer kontinuierlichen Validierung.
Qualitative Indikatoren für die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos umfassen Stundungsmaßnahmen, die Übertragung der Kundenbetreuung in die Workout-Abteilung, Frühwarnindikatoren (sofern sie nicht schon im Rating hinreichend berücksichtigt werden) und Betrugshinweise. Die Festsetzung einiger qualitativer Indikatoren beruht inhärent auf der sachkundigen Beurteilung von Kreditrisiken, die angemessen und zeitgerecht zu erfolgen hat. Die diesbezüglichen gruppenweiten und institutsspezifischen Richtlinien und Prozesse gewährleisten den erforderlichen Steuerungsrahmen. Neben den qualitativen Determinanten auf Kundenebene wird die Ermittlung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene durchgeführt, wenn die Erhöhung des Kreditrisikos auf Geschäfts- oder Kundenebene erst nach einer gewissen Verzögerung eintritt oder wenn sie überhaupt nur auf Portfolioebene erkennbar ist. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und Covid-19-Pandemie und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Auswirkungen wurden zusätzliche Kriterien für die Bestimmung einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos auf Portfolioebene eingeführt. Siehe dazu weiter unten die Ausführungen im Absatz Krieg in der Ukraine und Energiekrise.
Berechnung der Wertberichtigungen
Die Berechnung der Risikovorsorgen für ausgefallene Kund:innen erfolgt generell auf Einzelebene. Die individuelle Methode kommt bei wesentlichen ausgefallenen Kund:innen zur Anwendung und besteht in einer individuellen Feststellung der aktuell als möglich erachteten Sanierungs- oder Abwicklungsszenarien, ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten und den je Szenario zu erwartenden Rückflüssen (Tilgungen und Sicherheitenerlöse) durch die Workout-Riskmanager:in. Der Barwert ergibt sich aus der Diskontierung der erwarteten Zahlungsströme mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Die erforderliche Risikovorsorge ergibt sich aus der Differenz zwischen Bruttobuchwert und dem Barwert der erwarteten Zahlungsströme in einem Szenario, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet. Eine Kund:in wird als wesentlich eingestuft, wenn die gesamten Forderungen und außerbilanziellen Posten über einer bestimmten Wesentlichkeitsgrenze liegen.
 
Sonst wird die Kund:in als „insignifikant“ eingeordnet, wobei ein regelbasierter Ansatz für die Berechnung der Einzelwertberichtigung eingesetzt wird. Für den zu erwartenden Verlust einer als „insignifikant“ eingeordneten Kund:in werden, in Abhängigkeit von der Dauer des Ausfalls und dem Status im Sanierungs- und Abwicklungsprozess, die möglichen Sanierungs- oder Abwicklungsszenarien, ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten und den damit zu erwartenden Rückflüssen, statistisch ermittelte Risikoparameter verwendet. Die aktuelle Risikovorsorge ergibt sich aus dem Bruttobuchwert minus den je Szenario mit dem Effektivzinssatz abgezinsten Rückflüssen, über alle wahrscheinlichkeitsgewichteten Szenarien gerechnet.
Wertberichtigungen für Forderungen gegenüber nicht ausgefallenen Kund:innen werden auf Basis eines regelbasierten Ansatzes berechnet. Die dafür verwendeten Kreditrisikoparameter umfassen die Höhe des Bruttobuchwertes bei Ausfall, die Ausfallswahrscheinlichkeit (PD), den Verlust bei Ausfall (LGD) und den Umrechnungsfaktor (CCF) für außerbilanzielle Posten. Bei der Bestimmung des Verlustes bei
217
Ausfall wird das Ergebnis der Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme auf den Barwert berücksichtigt. Für die Berechnung von regelbasierten Wertberichtigungen müssen die entsprechenden Risikopositionen auf Basis gemeinsamer Risikomerkmale in homogene Cluster gruppiert werden. Die Kriterien für die Gruppierung können je nach Kundensegment (Privatkund:innen, Firmenkunden) unterschiedlich sein und umfassen Produkttyp, Sicherheitenart, Rückzahlungsart, Darlehen-zu-Wert-Bandbreiten oder Ratingbandbreiten.
Die Risikoparameter, die bei der Bemessung des erwarteten Kreditverlustes zum Einsatz kommen, berücksichtigen sowohl die am Berichtsstichtag verfügbaren Informationen über vergangene Ereignisse und gegenwärtige Bedingungen als auch zukunftsbezogene Informationen in Form von Prognosen über künftige wirtschaftliche Entwicklungen. Bedingt durch die Charakteristika des jeweiligen Portfolios und unter Berücksichtigung der IFRS Regeln können die Risikoparameter, die in die Berechnung der regelbasierten Wertberichtigungen einfließen, von den Risikoparametern abweichen, die bei der Berechnung des Kapitalerfordernisses verwendet werden.
Krieg in der Ukraine und Energiekrise
Aufgrund der Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise wandte die Erste Group Ende Dezember 2022, neben der Standardbewertung von zukunftsbezogenen Informationen, eine kollektive Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos (Stage-Overlays) an, d.h. die Verschiebung in Stufe 2 auf der Grundlage vordefinierter Portfoliomerkmale. Diese Vorgehensweise wurde mit allen betroffenen Tochtergesellschaften und Geschäftsbereichen abgestimmt und von den jeweiligen Führungsgremien der Erste Group genehmigt. Ausnahmen von der kollektiven Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos waren erforderlich, wenn Besonderheiten festgestellt wurden und ordnungsgemäß dokumentiert wurde, warum sich diese anders verhalten als der Rest des Portfolios.
Bis zum vierten Quartal 2022 hatte die Erste Group auch Stufenüberschreibungen für die Covid-19-Pandemie im Einsatz. Die Verbesserung der Situation im Laufe des Jahres 2022 ermöglichte die Beendigung der Covid-19-bezogenen Stufenüberschreibungen.
Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland verschärfte die Herausforderungen durch eine Rally bei Energiepreisen einerseits und Unterbrechungen von Lieferketten andererseits. Die Energiepreisentwicklung hatte Einfluss auf unterschiedliche Branchen, vor allem jene mit energieintensiven Produktionsprozessen, aber ebenso auf solche mit hohen Treibstoffkostenanteilen. Daher wurden Regeln für Stage-Overlays aufgrund des Krieges in der Ukraine (Ukraine-Krieg-Overlays) als eine Kombination von konjunkturabhängigen Branchen (zyklische Branchen) und einjährigen Ausfallwahrscheinlichkeiten nach IFRS eingeführt.
Aufgrund der gegenwärtigen Verwerfungen auf dem Energiemarkt mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit und die Preise von Gas und anderen Energieformen hat die Erste Group im September 2022, zusätzlich zu den zyklischen Branchen, eine kollektive Stufenbewertung für Energieabhängigkeit eingeführt. Es wurden Effekte in zweifacher Ausprägung identifiziert: Konsequenzen von Gasrationierung und Gasknappheit für Kund:innen entweder aufgrund energieintensiver Produktionsprozesse oder durch die Abhängigkeit von Gas als primärem Input in ihren Geschäftsprozessen. Die Anfälligkeit wird durch Gasabhängigkeit, (begrenzte) Substitutionsmöglichkeiten und Auswirkungen einer Substitution auf die Finanzlage sowie auf Absicherungs- und Preismechanismen verursacht. In der Branche Rohstoffe wurden die Subbranchen Metall und Chemie als am stärksten betroffen identifiziert. Alle Unternehmen der Energiewirtschaft, die gesamte Industrie, können potenziell von den massiven Engpässen und Verzerrungen auf dem derzeitigen Energiemarkt betroffen sein: Preisvolatilität, Margin Calls, Preisobergrenzen, Schwächen der europäischen Energieinfrastruktur, feste Abnahmeverträge (die die Abnehmer gefährden, wenn diese gekündigt werden, und / oder die Erzeuger erneuerbarer Energien daran hindern, von den höheren Preisen zu profitieren), usw. Alle Kunden, die zu diesen Branchen / Teilbranchen gehören, wurden in Stufe 2 überführt. Bestimmte Geschäftsmodelle im Energiesektor profitieren jedoch eher von der aktuellen Situation und passen daher nicht zu den allgemeinen Portfoliomerkmalen (aufgrund der umfassenden Definition des Energiesektors). Solche Unternehmen werden im Einklang mit den Anforderungen von IFRS 9 B.5.5.5 ausgeschlossen.
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um plan-mäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßige Abschreibung wurde linear vorgenommen. Die Abschreibungsdauer beträgt für Gebäude zwischen 25 und 50 Jahre, für die Betriebs- und Geschäftsausstattung zwischen 4 und 20 Jahre und für immaterielle Anlagewerte zwischen 4 und 15 Jahre. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten wurden in der Bilanz mit den Erfüllungswerten angesetzt.
Die Emissionskosten wurden sofort aufwandswirksam verrechnet, Agios und Disagios für Emissionen wurden anhand der Effektivzinsmethode zeitanteilig amortisiert.
Rückstellungen
Leistungsorientierte Versorgungspläne
Die leistungsorientierten Versorgungspläne der Erste Group Bank AG umfassen Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen. In Österreich beziehen sich leistungsorientierte Pensionspläne nur mehr auf im Ruhestand befindliche Mitarbeiter:innen. Die Pensionsverpflichtungen für aktive Dienstnehmer:innen wurden in den vergangenen Jahren an die VBV-Betriebliche Altersvorsorge AG übertragen. In der Erste Group Bank AG verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die Ansprüche bereits vor Inkrafttreten
218
der Pensionsreform per 31. Dezember 1998 im Ruhestand befindlicher Dienstnehmer:innen bzw. jener Dienstnehmer:innen, die zwar erst 1999 die Pension antraten, aber einzelvertraglich noch die Zusage auf einen Direktpensionsanspruch gegenüber der Erste Group Bank AG hatten, sowie Anwartschaften aus darauf basierenden Hinterbliebenenpensionen. Abfertigungsverpflichtungen bestehen gegenüber jenen Mitarbeitern, deren Dienstverhältnis in der Erste Group Bank AG vor dem 1. Jänner 2003 begann. Die Abfertigung ist eine Einmalzahlung, auf die die Mitarbeiter:innen bei Beendigung ihrer Dienstverhältnisse Anspruch haben. Der Anspruch auf Abfertigung entsteht, wenn das Dienstverhältnis mindestens drei Jahre gedauert hat. Leistungsbezogene Versorgungspläne beinhalten auch Jubiläumsgelder. Jubiläumsgelder (Zahlungen für langjährige Dienste/Treue zum Unternehmen) sind von der Dauer des Dienstverhältnisses beim Dienstgeber abhängig. Der Anspruch auf Jubiläumsgeld begründet sich auf dem Kollektivvertrag, der sowohl die Voraussetzungen für den Anspruch als auch dessen Höhe regelt.
Die Verpflichtungen aus leistungsorientierten Mitarbeiterversorgungsplänen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Zukünftige Verpflichtungen werden auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten bestimmt. In die Berechnung fließen nicht nur die zum Bilanzstichtag bekannten Gehälter, Pensionen und Anwartschaften auf zukünftige Pensionszahlungen ein, sondern auch für die Zukunft erwartete Gehalts- und Pensionserhöhungen.
Der für die Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen verwendete Zinssatz wird von der aktuellen Verzinsung eines Portfolios von hochqualitativen (AA-Rating) Unternehmensanleihen abgeleitet. Dazu wird der gewichtete Durchschnitt der Rendite des zugrundeliegenden Portfolios mit entsprechender Laufzeit ermittelt.
Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen
Sofern es sich nicht um Beträge von untergeordneter Bedeutung handelt, wurden Rückstellungen in Höhe des Betrages gebildet, der nach bestmöglicher Schätzung notwendig ist. Steuer- und sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit einem marktüblichen Stichtagszins von AA gerateten Corporate Bonds abgezinst. In Abhängigkeit der jeweiligen Restlaufzeit kamen Zinssätze zwischen 0,0% und 3,82% zur Anwendung.
Treuhandvermögen
Aussonderungsfähiges Treuhandvermögen wurde gemäß § 48 (1) BWG unter der Bilanz ausgewiesen.
Derivativgeschäfte
Derivate, die in einer Sicherungsbeziehung gemäß AFRAC-Stellungnahme 15 (Dezember 2020) stehen, werden als Bewertungseinheit kompensatorisch bilanziert, d.h. weder das Derivat noch das Grundgeschäft ist mit dem Marktwert in der Bilanz ausgewiesen. Derivate im Bankbuch, die in keiner Sicherungsbeziehung gemäß AFRAC-Stellungnahme 15 (Dezember 2020) stehen, werden imparitätisch ergebniswirksam mit dem über den Buchwert hinausgehenden noch zu erwartenden Verlust als Drohverlustrückstellung dargestellt. Die auf die Periode entfallenen laufenden Zinserträge/-aufwendungen sowie allfällige Ausgleichszahlungen werden erfolgsmäßig mit dem Effektivzinssatz abgegrenzt und im Zinserfolg ausgewiesen.
Derivate im Handelsbuch werden je Kontrakt aufgrund von mark-to-market-Bewertungen in der Bilanz ausgewiesen.
Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, werden diese zur Bewertung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, herangezogen. Zeitwerte für Optionen werden mit anerkannten Optionspreismodellen ermittelt. Die angewendeten Bewertungsmodelle umfassen u.a. Modelle der Black-Scholes-Klasse, Binomialmodelle, Hull-White-Modelle, Local-Volatility-Modelle und VannaVolga-Modelle.
Für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Derivaten werden Credit Value Adjustments (CVA) und Debt Value Adjustments (DVA) herangezogen.
Derivate mit derselben Gegenpartei und einer Aufrechnungsvereinbarung, die den Anforderungen für die bilanzielle Saldierung entsprechen (Central Counterparts), werden in der Bilanz saldiert dargestellt.
Latente Steuern
Latente Steuerforderungen werden in dem Umfang ausgewiesen, in dem überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis in Zukunft zur Verfügung stehen wird, mit dem steuerlich abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge verrechnet werden können. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung jener Steuersätze (und Steuergesetze), die zum Bilanzstichtag bereits in Kraft sind oder durch den Nationalrat beschlossen wurden und von denen erwartet wird, dass sie im Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen in Kraft sein werden. Den Werthaltigkeitsüberlegungen wurde eine Ergebnisprognose für sämtliche größere in der Steuergruppe einbezogenen Kapitalgesellschaften zu Grunde gelegt.
Die Berechnung der latenten Steuern der Erste Group Bank AG als Gruppenträgerin ihrer Unternehmensgruppe, welche ausschließlich Gruppenmitglieder in Österreich umfasst, erfolgte unter Beachtung der AFRAC Stellungnahme 30 (Dezember 2020) Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss.
219
Wertpapierleihe- und Pensionsgeschäfte
Bei Pensions-/Leihegeschäften werden die übertragenen Vermögensgegenstände weiterhin in der Bilanz ausgewiesen. In Höhe des für die Übertragung erhaltenen Betrages wird eine Verbindlichkeit gegenüber der Pensionsnehmer:innen ausgewiesen. Bei umgekehrten Pensions-/ Leihegeschäften werden die übernommenen Vermögensgegenstände nicht in der Bilanz ausgewiesen. In Höhe des für die Übertragung gezahlten Betrages wird eine Forderung an den Pensionsgeber in der Bilanz ausgewiesen.
Investitionszuschüsse
Investitionszuschüsse nach dem Investitionsprämiengesetz (InvPrG), welche im Wesentlichen für den Posten Sachanlagen aktiviert wurden, werden nach der Bruttomethode auf der Passivseite im Posten Investitionszuschüsse ausgewiesen und nach Maßgabe der jeweiligen Nutzungsdauer des bezuschussten Anlagegutes erfolgswirksam vereinnahmt.
Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Über die bereits in anderen Kapiteln berichteten Adaptierungen hinaus kam es zu folgender weiterer Änderung.
Die EZB hat gemäß Artikel 24 (2) CRR entschieden, dass die Erste Group Bank AG die Bewertung von Vermögenswerten und außerbilanziellen Posten und die Ermittlung der Eigenmittel auf Einzelbasis gemäß den Internationalen Rechnungslegungsstandards nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 vornimmt. Die Posten „Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013“ und „Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013“ unter der Bilanz werden per 31.12.2022 erstmals anhand von Werten ermittelt, wie sie sich bei Aufstellung eines separaten Abschlusses nach IAS 27 und den IFRS, wie sie von der EU übernommen wurden, ergeben. Die Vorjahreszahlen zu diesen Posten werden auf Basis von UGB/BWG-Werten ermittelt und sind daher nur eingeschränkt vergleichbar.
220
C. ANGABEN ZUR BILANZ UND GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Wenn nicht anders angegeben, werden Beträge für das Berichtsjahr in Euro, Vorjahresbeträge in Tsd Euro angeführt. Die nachstehend angeführten Tabellen können Rundungsdifferenzen enthalten.
1.Fristengliederung der Forderungen und Verbindlichkeiten an bzw. gegenüber Kreditinstituten und Kunden (nach Restlaufzeiten)
Forderungen
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Forderungen an Kreditinstitute
27.162.034.332,32
22.928.850
täglich fällig
2.835.433.087,49
1.250.790
bis 3 Monate
11.313.110.739,92
11.275.857
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
4.797.661.182,50
2.344.761
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
5.388.108.261,45
6.020.203
mehr als 5 Jahre
2.827.721.060,96
2.037.239
Forderungen an Kunden
23.145.479.142,13
19.075.169
täglich fällig
1.139.716.975,03
1.705.268
bis 3 Monate
3.472.306.678,37
1.773.557
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
2.923.191.586,10
1.856.626
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
10.439.355.744,23
7.229.918
mehr als 5 Jahre
5.170.908.158,40
6.509.801
Verbindlichkeiten
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
38.149.231.804,67
35.907.602
täglich fällig
5.531.787.199,98
5.281.583
bis 3 Monate
18.284.657.576,72
15.836.800
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
8.133.783.306,22
1.010.377
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
5.290.202.490,67
12.296.878
mehr als 5 Jahre
908.801.231,08
1.481.964
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
10.936.770.977,93
7.806.405
Spareinlagen
0,00
0
Sonstige Verbindlichkeiten
10.936.770.977,93
7.806.405
täglich fällig
4.270.164.109,51
4.897.317
bis 3 Monate
6.337.631.341,97
2.630.467
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
140.437.372,93
20.484
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
61.232.676,52
109.580
mehr als 5 Jahre
127.305.477,00
148.557
2.Beträge von Schuldverschreibungen, die im nächsten Jahr fällig werden
Im auf den Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 folgenden Jahr werden EUR 725.142.493,86 (Vorjahr: EUR 899.766 Tsd) erworbene Schuldverschreibungen bzw. EUR 1.443.026.109,00 (Vorjahr: EUR 1.725.416 Tsd) begebene Schuldverschreibungen fällig.
3.Auf fremde Währung lautende Bilanzposten
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Aktivposten
21.264.733.801,85
20.134.930
Passivposten
12.480.967.901,07
9.903.448
221
4.Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Forderungen an verbundene Unternehmen
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind
0,00
0
0,00
0
Forderungen an Kreditinstitute
14.929.690.705,51
17.405.050
0,00
0
Forderungen an Kunden
575.741.672,00
1.125.514
6.120.796,44
5.229
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (inkl. verbriefte Forderungen an Kreditinstitute)
281.394.153,29
396.235
0,00
0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
1.068.020.620,45
1.008.260
3.477.574,34
3.517
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
21.194.451.683,07
18.594.034
5.799.713,52
1.641
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
3.048.184.117,77
1.657.880
1.859.794,96
1.153
Verbriefte Verbindlichkeiten
270.238.684,98
316.367
0,00
0
Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
518.093,33
2.073
0,00
0
Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen.
5.Nachrangige Forderungen
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Forderungen an Kreditinstitute, darunter
914.000.916,19
499.613
an verbundene Unternehmen
908.399.022,84
476.880
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
0,00
0
Forderungen an Kunden, darunter
105.207,62
535
an verbundene Unternehmen
0,00
0
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
23.620,80
113
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, darunter
430.793.591,77
166.197
an verbundene Unternehmen
4.583.404,19
0
an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
0,00
0
6.Treuhandgeschäfte
Zum Bilanzstichtag werden keine Treuhandgeschäfte ohne Aussonderungsrecht ausgewiesen.
7.Wertpapiere
Aufgliederung der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere der Posten A5 bis A8
gemäß § 64 (1) Ziffer 10 BWG
börsennotiert
nicht börsennotiert
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
9.065.584.083,18
4.810.130
0,00
0
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
221.212.596,62
166.877
5.416.004,42
6.612
Beteiligungen
0,00
0
0,00
0
Anteile an verbundenen Unternehmen
0,00
0
0,00
0
Gesamt
9.286.796.679,81
4.977.007
5.416.004,42
6.612
Aufgliederung der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere der Posten A5 bis A6
gemäß § 64 (1) Ziffer 11 BWG
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Dez 22
Dez 21
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
3.922.238.707,30
2.239.591
4.010.465.583,79
1.525.569
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
21.032.872,77
52
11.747.011,47
6.610
Gesamt
3.943.271.580,07
2.239.642
4.022.212.595,26
1.532.179
Als zum Börsenhandel zugelassen, aber nicht börsennotiert, gelten Wertpapiere, die an einem ungeregelten Markt notieren - zum Beispiel am Dritten Markt der Wiener Börse.
Die Zuordnung gemäß § 64 (1) Z 11 BWG erfolgte entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien, wobei das Anlagevermögen solche Positionen umfasst, die unter strategischen Aspekten der Liquidität aufgebaut wurden. Der aus der zeitanteiligen Abschreibung gemäß § 56 (2) BWG verbleibende Unterschiedsbetrag zum Tilgungswert der Posten A2 bis A6 beläuft sich per 31. Dezember
222
2022 auf EUR 159.906.280,00 (Vorjahr: EUR 180.473 Tsd), jener aus der zeitanteiligen Zuschreibung gemäß § 56 (3) BWG verbleibende Unterschiedsbetrag zum Tilgungswert auf EUR 92.448.928,14 (Vorjahr: EUR 39.996 Tsd).
Echte Pensionsgeschäfte
Der Buchwert der in Pension gegebenen Vermögensgegenstände aus echten Pensionsgeschäften beträgt zum Bilanzstichtag EUR 3.449.865.542,66 (Vorjahr: EUR 1.355.889 Tsd).
Unterschiedsbetrag der zum Börsenhandel zugelassenen Wertpapiere, die nicht die Eigenschaften von Finanz-anlagen haben
Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bilanzierung zum höheren Marktwert am Bilanzstichtag und den Anschaffungskosten gemäß § 56 (5) BWG beträgt EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 1.929 Tsd). Das Wahlrecht gemäß §56 (5) BWG wurde zum 31.12.2022 nicht mehr ausgeübt.
Der Unterschiedsbetrag zwischen dem höheren Marktwert am Bilanzstichtag und der Bilanzierung zu Anschaffungskosten gemäß § 56 (4) BWG beträgt EUR 282.334,70 (Vorjahr: EUR 0 Tsd).
Aufgliederung der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapiere
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Von öffentlichen Emittenten
1.507.443.346,11
750.281
Eigene Emissionen
4.049.825.159,81
1.587.532
Inländische Anleihen Kreditinstitute
149.320.140,24
39.357
Ausländische Anleihen Kreditinstitute
2.108.243.338,21
1.409.247
Pfandbriefe und Kommunalschuldverschreibungen
1.074.534.108,31
872.190
Wandelanleihen
0,00
0
Sonstige Anleihen
176.217.990,50
151.523
Gesamt Posten A5
9.065.584.083,18
4.810.130
8.Handelsbuch
Die Erste Group Bank AG hat im Geschäftsjahr ein Handelsbuch im Sinne von Art 102 CRR geführt. Das dem Handelsbuch zugeordnete Wertpapiervolumen (Aktiva und Passiva) betrug zum 31. Dezember 2022 EUR 8.188.899.866,32 (Vorjahr: EUR 12.604.947 Tsd). Zum 31. Dezember 2022 wurden Geldmarktinstrumente mit einem Volumen von EUR 28.928.343.486,82 (Vorjahr: EUR 7.834.911 Tsd) dem Handelsbuch zugeordnet.
Das Volumen der im Handelsbuch enthaltenen sonstigen Finanzinstrumente hatte zum 31. Dezember 2022 einen Nominalwert von EUR 297.639.315.837,01 (Vorjahr: EUR 237.533.809 Tsd).
Die Angabe zu den sonstigen Finanzinstrumenten beinhaltet externe Geschäfte sowie gebuchte interne Geschäfte zu Sicherungsbeziehungen.
Weitere Informationen zu internen Geschäften finden sich in Angabe 28 dieses Kapitels.
223
9.Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Beträge für Eigenkapital und Ergebnis sind in Euro angeführt und stammen im Interesse einer möglichst zeitnahen Berichterstattung in der Regel aus IFRS-Abschlüssen, die zum Zweck der Konsolidierung nach konzerneinheitlichen Richtlinien erstellt wurden. Der angege-bene Anteil ist eine Gesamtquote, die sich aus den direkten und indirekten Anteilen errechnet.
Darstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2022
Gesellschaftsname, Sitz
Anteil in %
Eigenkapital
Ergebnis
Datum des Abschlusses
Kreditinstitute gemäß CRR
 
 
 
 
Banca Comercială Română S.A., Bukarest
99,89
2.203.540.129,00
371.064.501,00
31.12.2022
Banka Sparkasse d.d., Laibach
28,00
147.858.057,00
11.664.404,00
31.12.2022
Česká Spořitelna a.s., Prag
100,00
5.337.161.093,00
828.217.347,00
31.12.2022
Erste & Steiermärkische Bank d.d., Rijeka
69,26
1.193.476.745,00
129.695.335,00
31.12.2022
ERSTE BANK AKCIONARSKO DRUŠTVO, NOVI SAD, Novi Sad
80,50
361.967.247,00
19.965.594,00
31.12.2022
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Wien
100,00
1.964.355.926,00
273.684.564,00
31.12.2022
Erste Bank Hungary Zrt, Budapest
85,00
1.032.090.100,00
96.016.544,00
31.12.2022
Prva stavebna sporitelna, a.s., Bratislava
35,00
-292.589.287,67
-8.412.365,07
31.12.2022
Public Joint-stock company commercial Bank "Center-Invest", Rostow am Don
9,09
194.842.123,82
11.583.176,47
31.12.2020
Slovenska sporitelna, a. s., Bratislava
100,00
2.157.180.330,00
244.559.269,00
31.12.2022
SPAR-FINANZ BANK AG, Salzburg
50,00
5.376.632,76
85.695,19
31.12.2022
Finanzinstitute
 
 
 
 
EB Erste Bank Internationale Beteiligungen GmbH, Wien
100,00
26.564.933,00
3.162.434,00
31.12.2022
Erste Finance (Delaware) LLC, Wilmington
100,00
28.062,00
-10.881,00
31.12.2022
Erste Group Immorent GmbH, Wien
100,00
343.840.869,00
24.244.352,00
31.12.2022
ERSTE GROUP IMMORENT LJUBLJANA, financne storitve, d.o.o., Laibach
100,00
-57.213,00
-101.549,00
31.12.2022
EUROPEAN INVESTMENT FUND, Luxemburg
0,07
3.974.049.165,00
564.357.382,00
31.12.2021
Holding Card Service s.r.o., Prag
100,00
44.916.863,00
-2.438,00
31.12.2022
Intermarket Bank AG, Wien
93,79
115.131.771,00
5.387.001,00
31.12.2022
Sonstige
 
 
 
 
ASEF S.C.Sp., Senningerberg
5,32
24.355.140,00
9.543.576,00
31.12.2021
Austrian Reporting Services GmbH, Wien
14,29
115.804,74
3.838,33
31.12.2021
aws Gründerfonds Beteiligungs GmbH & Co KG, Wien
5,11
55.189.879,13
-729.619,29
31.12.2021
Dateio s.r.o., Prag
25,80
3.347.196,07
292.872,56
31.12.2021
EB-Restaurantsbetriebe Ges.m.b.H., Wien
100,00
2.224.038,00
-38.767,00
31.12.2022
Erste Asset Management GmbH, Wien
91,06
136.401.502,00
64.880.538,00
31.12.2022
ERSTE CAMPUS Immobilien AG & Co KG, Wien
100,00
100.388.658,00
7.532.103,00
31.12.2022
ERSTE d.o.o., Zagreb
45,19
16.135.390,74
2.205.679,47
31.12.2022
Erste Digital GmbH, Wien
82,13
108.031.848,00
-7.522.411,00
31.12.2022
Erste Group Card Processor d.o.o., Zagreb
100,00
17.136.316,00
1.776.362,00
31.12.2022
Erste Group Services GmbH, Wien
100,00
411.751,00
118.561,00
31.12.2022
Erste Group Shared Services (EGSS), s.r.o., Hodonin
100,00
868.762,00
94.211,00
31.12.2022
Erste Reinsurance S.A., Luxemburg
100,00
58.667.998,00
3.029.461,00
31.12.2022
George Labs GmbH, Wien
100,00
1.795.052,00
306.095,00
31.12.2022
Graben 21 Liegenschaftsverwaltung GmbH, Wien
100,00
850.166,00
-6.387.896,00
31.12.2022
Haftungsverbund GmbH, Wien
63,81
727.434,00
1.935,00
31.12.2022
IPS Fonds Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Wien
62,60
206.189.992,00
4.661,00
31.12.2021
OM Objektmanagement GmbH, Wien
100,00
31.228.384,00
1.114.313,00
31.12.2022
Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH, Wien
32,56
303.649,16
37.412,12
31.12.2021
Procurement Services GmbH, Wien
99,86
1.057.706,00
244.460,00
31.12.2022
Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication scrl, La Hulpe
0,26
601.053.166,00
108.754.722,00
31.12.2021
Speedinvest III EuVECA GmbH & Co KG, Wien
1,82
67.547.134,38
-3.311.947,18
31.12.2021
TAUROS Capital Investment GmbH & Co KG, Wien
40,43
6.169.490,72
-633.010,80
31.12.2021
Therme Wien GmbH & Co KG, Wien
15,33
24.002.941,14
107.854,33
31.12.2021
VBV - Betriebliche Altersvorsorge AG, Wien
29,46
74.902.249,35
18.267.623,46
31.12.2022
WE.TRADE INNOVATION DESIGNATED ACTIVITY COMPANY, Dublin
3,18
1.893.156,00
-8.045.709,00
31.12.2020
Wiener Börse AG, Wien
11,67
170.454.375,94
35.226.143,97
31.12.2021
WIENER STÄDTISCHE VERSICHERUNG AG Vienna Insurance Group, Wien
2,15
559.208.510,25
64.934.921,83
31.12.2021
Im Jahr 2016 hat die Erste Group Bank AG jeweils 15% der Anteile an der Erste Bank Hungary Zrt. (EBH) an die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und an Corvinus Nemzetközi Befektetési Zártkörüen Müködö Részvénytársaság (Corvinus) übertragen. Gleichzeitig wurden Call-Put-Optionsvereinbarungen für den Erwerb der insgesamt 30% Anteile durch die Erste Group Bank AG zwischen dieser und der EBRD beziehungsweise Corvinus abgeschlossen. Im Jahresabschluss der Erste Group Bank AG werden aufgrund der unterschiedlichen Ausgestaltungen der Optionsvereinbarungen 15% der Anteile, die an die EBRD verkauft wurden, weiterhin als Be-teiligungen an verbundenen Unternehmen und eine Verbindlichkeit in Höhe des erwarteten Ausübungspreises dargestellt; für den verbleibenden Teil (Corvinus) wurden die Put-Call-Vereinbarungen als Optionen außerbilanziell erfasst.
224
Offene Einzahlungsverpflichtungen auf das Stammkapital in Höhe von EUR 4.000.000,00 (Vorjahr: EUR 4.000 Tsd) bestehen gegenüber der EUROPEAN INVESTMENT FUND, Luxemburg.
10.Anlagevermögen
Der Grundwert der bebauten Grundstücke betrug zum 31. Dezember 2022 EUR 6.758.201,35 (Vorjahr: EUR 6.758 Tsd). Im Buchwert zum 31. Dezember 2022 war kein Leasingvermögen enthalten. Für die Erste Group Bank AG bestehen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (Miet- und Leasingverträge) für das folgende Geschäftsjahr in Höhe von EUR 19.182.060,35 (Vorjahr: EUR 15.770 Tsd) und für die folgenden fünf Geschäftsjahre in Höhe von EUR 96.441.220,20 (Vorjahr: EUR 79.943 Tsd).
In dem Posten immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind solche in Höhe von EUR 23.387.784,24 (Vorjahr: EUR 20.975 Tsd) enthalten, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden. Im Berichtsjahr wurden Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 5.406.488,70 (Vorjahr: EUR 5.919 Tsd) erworben.
225
Anlagespiegel
Anschaffungswerte
in EUR
Stand zum 1. Jänner 2022
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsum-rechnungen (+/-)
Stand zum 31. Dezember 2022
Beteiligungen
208.036.705,04
11.403.588,75
7.892.674,62
0,00
0,00
211.547.619,17
Anteile an verbundenen Unternehmen
10.951.918.070,84
21.264.093,36
1,00
0,00
0,00
10.973.182.163,20
Immaterielle Vermögensgegenstände
104.041.490,99
5.429.918,99
0,00
0,00
0,00
109.471.409,98
Sachanlagen
175.052.347,55
39.060.876,27
2.455.593,05
0,00
0,00
211.657.630,77
Wertpapiere
10.427.746.418,27
4.650.494.183,56
1.407.269.308,27
0,00
39.537.242,72
13.710.508.536,28
Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche Wertpapiere
4.926.213.726,44
1.271.863.767,11
377.662.580,00
0,00
0,00
5.820.414.913,55
Forderungen an Kreditinstitute
1.244.130.997,88
781.766.584,10
227.855.538,51
-10.949.359,66
14.286.405,93
1.801.379.089,74
Forderungen an Kunden
1.035.103.267,48
432.820.679,28
397.725.895,18
296.280,07
2.797.689,55
1.073.292.021,20
Schuldverschreibungen und and.festverz. Wertpapiere
2.216.248.359,30
1.989.943.153,07
404.025.294,58
10.653.079,59
22.453.147,24
3.835.272.444,62
Aktien und and. nicht festverz. Wertpapiere
1.006.050.067,17
174.100.000,00
0,00
0,00
0,00
1.180.150.067,17
Gesamt
21.866.795.032,69
4.727.652.660,93
1.417.617.576,94
0,00
39.537.242,72
25.216.367.359,40
Kumulierte Abschreibung
in EUR
Stand zum 1. Jänner 2022
Zuschreibungen (-)
Abschreibungen (+)
Zu-/Abgänge (-/+)
Währungsum-rechnungen (+/-)
Stand zum 31. Dezember 2022
Beteiligungen
77.340.679,95
1.114.364,12
23.595.758,65
317.583,39
0,00
99.504.491,09
Anteile an verbundenen Unternehmen
2.497.392.612,43
77.755.796,07
230.890.281,36
0,00
0,00
2.650.527.097,72
Immaterielle Vermögensgegenstände
81.429.141,88
0,00
4.621.380,15
0,00
0,00
86.050.522,03
Sachanlagen
33.838.582,38
0,00
4.071.967,94
-446.015,45
0,00
37.464.534,87
Wertpapiere
11.290.003,72
18.904.366,92
121.428.952,66
-14.164.835,09
-130.633.351,23
-30.983.596,86
Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche Wertpapiere
49.818.691,88
7.196.694,60
14.831.383,96
-41.162.580,00
0,00
16.290.801,24
Forderungen an Kreditinstitute
-816.054,28
1.285.007,51
3.891.545,86
9.566.499,76
-32.978.194,48
-21.621.210,65
Forderungen an Kunden
-22.322.303,62
4.678.905,77
943.569,13
3.625.425,19
-37.616.395,25
-60.048.610,32
Schuldverschreibungen und and.festverz. Wertpapiere
-15.370.135,51
5.743.753,10
3.762.954,89
13.805.819,96
-60.038.761,50
-63.583.875,26
Aktien und and. nicht festverz. Wertpapiere
-20.194,75
5,94
97.999.498,82
0,00
0,00
97.979.298,13
Gesamt
2.701.291.020,36
97.774.527,11
384.608.340,76
-14.293.267,15
-130.633.351,23
2.842.563.048,85
Buchwerte des Anlagevermögens
in EUR
Buchwert ohne vertragliche Zinsabgrenzung
Vertragliche Zinsabgrenzung
Stand zum 31. Dezember 2022
Stand zum 1. Jänner 2022
Beteiligungen
112.043.128,08
0,00
112.043.128,08
130.696.025,09
Anteile an verbundenen Unternehmen
8.322.655.065,48
0,00
8.322.655.065,48
8.454.525.458,41
Immaterielle Vermögensgegenstände
23.420.887,95
0,00
23.420.887,95
22.612.349,11
Sachanlagen
174.193.095,90
0,00
174.193.095,90
141.213.765,17
Wertpapiere
13.741.492.133,14
83.034.013,83
13.824.526.146,97
10.473.376.340,64
Schuldtitel öffentl. Stellen und ähnliche Wertpapiere
5.804.124.112,31
33.975.230,82
5.838.099.343,13
4.909.634.183,12
Forderungen an Kreditinstitute
1.823.000.300,39
8.766.275,85
1.831.766.576,24
1.249.467.346,55
Forderungen an Kunden
1.133.340.631,52
6.549.821,22
1.139.890.452,74
1.062.855.451,82
Schuldverschreibungen und and.festverz. Wertpapiere
3.898.856.319,88
23.382.387,42
3.922.238.707,30
2.239.590.603,80
Aktien und and. nicht festverz. Wertpapiere
1.082.170.769,04
10.360.298,52
1.092.531.067,56
1.011.828.755,35
Gesamt
22.373.804.310,55
83.034.013,83
22.456.838.324,38
19.222.423.938,42
226
11.Sonstige Vermögensgegenstände
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Wertpapiergeschäfte
318.392.308,68
136.080
Derivate
3.535.650.403,54
2.832.414
Erfolgsabgrenzungen
11.263.262,05
9.017
Forderungen gegenüber Beteiligungen und verbundenen Unternehmen
140.463.894,29
82.371
Übrige Verrechnungsforderungen
314.582.262,37
207.653
Sonstige Vermögensgegenstände
4.320.352.130,93
3.267.535
Der Ausweis für Buchwerte zu Derivaten erfolgt nach bilanzieller Saldierung von Geschäften mit Central Counterparties. In die Saldierung fließen Derivate der Aktiva und Passiva sowie gegebene bzw. genommene Geldsicherheiten zur Abdeckung von Marktwerten noch nicht abgewickelter Derivate (Cash Collaterals) ein. Die Saldierung erfolgt je Clearing Agent bzw. Central Clearer und Währung.
Im Bilanzposten sonstige Vermögensgegenstände ergibt sich damit für Derivate ein um EUR 5.138.245.493,57 (Vorjahr: EUR 2.241.095 Tsd) reduzierter Buchwert. Im Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute wurden die Buchwerte um EUR 201.208.006,90 (Vorjahr: EUR 234.350 Tsd) reduziert.
12.Rechnungsabgrenzungsposten
Der Saldo der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten hat sich insgesamt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 auf EUR 104.752.709,70 (Vorjahr: EUR 107.116 Tsd) verringert. Diese umfassen mit EUR 87.574.780,68 (Vorjahr: EUR 77.149 Tsd) Abgrenzungen im Zusammenhang mit Wertpapieren und derivativen Instrumenten sowie mit EUR 11.803.277,01 (Vorjahr: EUR 23.607 Tsd) Vorauszahlungen für Provisionen.
13.Latente Steuern
Der im Berichtsjahr gemäß § 198 (9) UGB insgesamt zu aktivierende Betrag betrug EUR 281.177.067,03 (Vorjahr: EUR 238.463 Tsd). Die aktiven latenten Steuern beruhen auf dem Ansatz von steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von EUR 213.078.382,90 (Vorjahr: EUR 168.552 Tsd) und Buchwertdifferenzen in Höhe von EUR 68.098.684,13 (Vorjahr: EUR 69.911 Tsd). Der Anstieg der zu aktivierenden latenten Steuern im Vergleich zum Vorjahr lässt sich auf höhere erwartete steuerliche Ergebnisse der Planjahre zurückführen. Vom Wahlrecht zum Ansatz von steuerlichen Verlustvorträgen wurde Gebrauch gemacht, da aus der steuerlichen Mehrjahresplanung zukünftig zu versteuernde Ergebnisse erwartet werden, mit denen steuerliche Verlustvorträge verrechnet werden können und somit aus heutiger Sicht ein steuerlicher Nutzen realisierbar scheint. Zur Berechnung der Steuerlatenzen wird für das Stammhaus sowie die Betriebsstätten mit Anrechnungsmethode gemäß Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) der lokale Steuersatz in Österreich iHv 24,0 % für das Jahr 2023 und 23,0 % für die Jahre ab 2024 herangezogen, für die Betriebsstätte in Hongkong (DBA mit Befreiungsmethode) der lokale Steuersatz in Hongkong iHv 16,5%.
14.Verbriefte Verbindlichkeiten
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Nicht fundierte Anleihen und Bankschuldverschreibungen
11.634.454.771,16
8.934.691
Pfandbriefe und Kommunalbriefe
13.651.642.185,22
10.000.775
Einlagenzertifikate
1.194.848.391,77
1.261.922
Verbriefte Verbindlichkeiten
26.480.945.348,15
20.197.388
Über die Filiale in New York und über die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft Erste Finance Delaware LLC begibt die Erste Group Bank AG Commercial Papers und Certificates of Deposits für den US Geldmarkt. Das Dollar Certificates of Deposit-Programm der Filiale in New York hat zum 31. Dezember 2022 einen Stand von EUR 18.774.313,44 (Vorjahr: EUR 17.659 Tsd). Das Dollar Commercial Paper-Programm Erste Finance Delaware LLC ist durch die Erste Group Bank AG zur Gänze besichert. Das Rahmenprogramm belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 7.031.689.480,59 (Vorjahr: EUR 6.621.932 Tsd), wovon Commercial Paper in Höhe von EUR 2.811.659.889,86 (Vorjahr: EUR 1.386.005 Tsd) im Umlauf sind, deren Ausgabebetrag unmittelbar an die Erste Group Bank AG weitergeleitet wurden, die in der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ausgewiesen sind.
227
15.Sonstige Verbindlichkeiten
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Wertpapiergeschäft
7.539.584,97
55.194
Derivate
3.515.584.581,58
2.475.201
Erfolgsabgrenzungen
2.310.667,36
2.752
Übrige Verrechnungsverbindlichkeiten
884.593.221,00
1.050.997
Sonstige Verbindlichkeiten
4.410.028.054,91
3.584.143
Der Ausweis für Buchwerte zu Derivaten erfolgt nach bilanzieller Saldierung von Geschäften mit Central Counterparties. In die Saldierung fließen Derivate der Aktiva und Passiva sowie gegebene bzw. genommene Geldsicherheiten zur Abdeckung von Marktwerten noch nicht abgewickelter Derivate (Cash Collaterals) ein. Die Saldierung erfolgt je Clearing Agent bzw. Central Clearer und Währung.
Im Bilanzposten sonstige Verbindlichkeiten ergibt sich damit für Derivate ein um EUR 5.084.883.922,24 (Vorjahr: EUR 2.391.654 Tsd) reduzierter Buchwert. Im Bilanzposten Verbindlichkeiten an Kreditinstitute wurden die Buchwerte um EUR 252.764.134,91 (Vorjahr: EUR 83.791 Tsd) reduziert. Im Bilanzposten sonstige Rückstellungen ergibt sich für Derivate ein um EUR 1.805.443,32 (Vorjahr: EUR 0 Tsd) reduzierter Buchwert.
 
16.Rückstellungen
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Rückstellungen für Pensionen
244.579.060,09
288.400
Steuerrückstellungen
33.223.576,31
65.810
Rückstellungen für Kreditrisiken aus Eventualverbindlichkeiten
98.227.199,72
94.552
Rückstellungen für Derivate im Bankbuch
3.167.945,68
121
Übrige Rückstellungen
118.458.488,78
132.132
Rückstellungen
497.656.270,58
581.014
Annahmen für die versicherungsmathematische Berechnung der Pensionsverpflichtungen
Dez 22
Dez 21
Zinssatz
3,75%
1,05%
Erwartete Pensionserhöhung (inkl. Karriere- und KV-Trend)
4,00%
2,40%
Das erwartete Pensionsantrittsalter wurde aufgrund der im Budgetbegleitgesetz 2003 (BGBl I 71/2003) beschlossenen Änderungen betreffend die Anhebung des frühestmöglichen Pensionsantrittsalters je Mitarbeiter individuell berechnet. Die aktuellen Regelungen für das schrittweise Anheben des Pensionsalters auf 65 Jahre für Männer und Frauen wurden berücksichtigt.
Bei der Berechnung der Pensionsverpflichtung der Filiale New York kam ein Zinssatz von 4,90% (Vorjahr: 2,82%) zur Anwendung.
Die Pensionsansprüche für die Filiale New York sind an Milliman Inc. ausgelagert. Die errechnete Pensionsverpflichtung beträgt EUR 35.810.277,52 (Vorjahr: EUR 43.185 Tsd). Das bei dem Unternehmen für die Erfüllung der ausgelagerten Pensionsverpflichtung gewidmete Guthaben beträgt zum 31. Dezember 2022 EUR 26.922.747,98 (Vorjahr: EUR 33.657 Tsd).
Annahmen für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungsverpflichtung und Jubiläumsgelder
Dez 22
Dez 21
Zinssatz
3,75%
1,05%
Durchschnittliche Gehaltssteigerung (inkl. Karriere- und KV-Trend)
4,00%
3,30%
Die Verpflichtungen wurden gemäß den von der Aktuarvereinigung (AVÖ) erstellten Sterbetafeln mit der Bezeichnung „AVÖ 2018 Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ ermittelt.
Die Abfertigungs-/Jubiläumsgeldansprüche sind in die Wiener Städtische Versicherung AG ausgelagert. Die nach unternehmensrechtlichen Vorschriften und unter zu Grunde Legung der oben angeführten Parameter errechnete Abfertigungsverpflichtung beträgt EUR 30.711.768,03 (Vorjahr: EUR 38.572 Tsd) bzw. für Jubiläumsgeldverpflichtungen EUR 16.079.183,69 (Vorjahr: EUR 17.938 Tsd) und werden in der Bilanz unter dem Strich als Eventualverbindlichkeit ausgewiesen. Das bei der Versicherungsanstalt für die Erfüllung der ausgelagerten Abfertigungsverpflichtungen gewidmete Guthaben beträgt zum 31. Dezember 2022 EUR 33.594.824,51 (Vorjahr: EUR 38.801 Tsd) und das für Jubiläumsgeldverpflichtungen gewidmete Guthaben beläuft sich auf EUR 18.005.106,83 (Vorjahr: EUR 18.054 Tsd).
Durch die Auslagerung der Abfertigungs-/Jubiläumsgeldansprüche an die Wiener Städtische Versicherung AG ergibt sich keine Änderung der Ansprüche der Mitarbeiter an die Erste Group Bank AG, diese haftet unverändert weiterhin für Abfertigungs-/Jubiläumsgeldansprüche berechtigter Mitarbeiter.
228
17.Nachrangige Kreditaufnahmen
Der Stand der nachrangigen Kreditaufnahmen betrug zum 31. Dezember 2022 EUR 6.870.908.795,03 (Vorjahr: EUR 7.484.319 Tsd). Von den erfolgten nachrangigen Kreditaufnahmen der Erste Group Bank AG (einschließlich Ergänzungskapital) lag eine Emission mit einer Nominale in Höhe von EUR 750.000.000,00, welche im Jahr 2020 emittiert wurde, über der 10% Grenze des Gesamtbetrages der nachrangigen Kreditaufnahmen. Diese Emission denominiert in EUR, ist mit einem Kupon von derzeit 4,25% ausgestattet und verfügt über kein bestimmtes Laufzeitende. Es handelt sich hierbei um eine Additional Tier 1 Anleihe gemäß Art 52 CRR. Die Anleihenominale wird reduziert, sobald die harte Kernkapitalquote von 5,125% unterschritten wird, eine Wandlung in Aktien ist nicht vorgesehen. Die Modalitäten von nachrangigen Kreditaufnahmen in Höhe von EUR 4.079.018.914,32 (Vorjahr: EUR 4.692.446 Tsd) erfüllen die in Art 62 bis 71 CRR (entspricht) Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 angeführten Bedingungen.
Der Saldo der Veränderungen des Gesamtbetrages der nachrangigen Kreditaufnahmen resultierte aus folgenden Vorgängen:
in EUR bzw. in EUR Tsd
1-12 22
1-12 21
Anfangsbestand
7.484.318.815,83
7.881.922
Zugänge durch Neuemissionen
511.342.465,76
502.789
Abgänge durch Tilgung
-1.137.751.352,76
-942.495
Abgänge durch Teilstilllegungen
-6.351.287,14
-15
Buchwertveränderung durch Bewertungskursänderungen, Zinsabgrenzungen und Fremdwährungsbewertungen
19.350.153,35
42.118
Endbestand
6.870.908.795,03
7.484.319
Ergänzungskapitalverbindlichkeiten werden zum Großteil in verbriefter Form als Wertpapier begeben. Die Wertpapiere sind endfällig. Ergänzungskapitalanleihen werden an internationale institutionelle Kunden:innen und Privatkunden:innen verkauft.
Im kommenden Jahr werden verbriefte Ergänzungskapitalverbindlichkeiten in Höhe von EUR 477.397.208,83 (Vorjahr: EUR 1.139.562 Tsd) aufgrund des Laufzeitendes zur Tilgung fällig.
Die durchschnittliche, gewichtete Verzinsung von Ergänzungskapitalanleihen beträgt per 31. Dezember 2022 3,0% (Vorjahr: 2,9%) und die durchschnittliche Restlaufzeit liegt bei 6,0 Jahren (Vorjahr: 5,0 Jahre).
Der Begriff der Nachrangigkeit richtet sich nach § 45 (4) bzw. § 51 (9) BWG.
Für nachrangige Kreditaufnahmen wurden in der Erste Group Bank AG im Jahr 2022 EUR 254.479.453,38 (Vorjahr: EUR 283.888 Tsd) aufgewendet.
18.Ergänzungskapital gem. Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013
Zum Bilanzstichtag 2022 betrug das Ergänzungskapital EUR 4.079.018.914,32 (Vorjahr: EUR 4.692.446 Tsd). Darin befand sich rückgekauftes Ergänzungskapital aus eigenen Emissionen im Eigenbestand der Erste Group Bank AG mit einem Buchwert inklusive abgegrenzter Zinsforderungen von EUR 6.563.860,06 (Vorjahr: EUR 24.538 Tsd).
19.Zusätzliches Kernkapital
Im Berichtsjahr 2022 emittierte die Erste Group Bank AG im Rahmen ihres Additional Tier 1 Programmes vom 20. April 2016 keine weitere Anleihe (Vorjahr: EUR 0 Tsd).
Art 52 (1) lit n CRR sieht die Verlusttragung für Finanzinstrumente des zusätzlichen Kernkapitals vor (Herabschreibung oder Wandlung). Ein Auslöseereignis für die Herabschreibung oder Wandlung von zusätzlichem Kernkapital liegt gemäß Art 54 (1) lit a CRR vor, wenn die harte Kernkapitalquote der Erste Group Bank AG unter 5,125% oder unter einen höheren von der Erste Group Bank AG definierten Wert fällt. Im Jahr 2022 kam es zu keiner Herabschreibung.
20.Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital betrug zum 31. Dezember 2022 EUR 859.600.000,00 (Vorjahr: EUR 859.600 Tsd) und war in 429.800.000 auf Inhaber lautende, stimmberechtigte Stückaktien (Stammaktien) eingeteilt. Zum Bilanzstichtag befanden sich keine eigenen Aktien im Eigenbestand der Erste Group Bank AG.
21.Bestehendes genehmigtes und bedingtes Kapital zum 31. Dezember 2022
Genehmigtes Kapital
Gemäß Punkt 5 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, bis 18. Mai 2027 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates - auch in mehreren Tranchen - in der Höhe von bis zu EUR 343.600.000,00 durch Ausgabe von bis zu 171.800.000 auf die Inhaber:in lautende, stimmberechtigte Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen, wobei der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festgesetzt werden.
229
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionär:innen ganz oder teilweise auszuschließen (Bezugsrechtsausschluss):
wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt; oder
wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlage erfolgt und der auf die unter Bezugsrechtausschluss ausgegebenen Aktien entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals in beiden Fällen (Sach- und Bareinlage) insgesamt EUR 85.960.000,00 nicht übersteigt.
Diese beiden Maßnahmen können auch kombiniert werden.
Der anteilige Betrag des Grundkapitals, der auf neue Aktien entfällt, (i) für die das Bezugsrecht bei Sach- und Barkapitalerhöhungen aus genehmigtem Kapital aufgrund der oben genannten Ermächtigung ausgeschlossen wird, (ii) die zur Erfüllung von Bezugsrechten, Umtauschrechten und Wandlungspflichten aus Wandelschuldverschreibungen dienen, die ab 18. Mai 2022 gemäß Punkt 8.3 der Satzung unter Bezugsrechtsausschluss emittiert werden, und (iii) die zur Erfüllung von Aktienoptionen von Arbeitnehmer:innen, leitenden Angestellt:innen und Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens aus bedingtem Kapital gemäß Punkt 6.3 der Satzung ausgegeben werden, darf in Summe 10% des Grundkapitals nicht überschreiten.
Bedingtes Kapital
Gemäß Punkt 6.3 der Satzung besteht aus den Beschlussfassungen des Vorstands der Jahre 2002 und 2010 (beide genehmigt durch den Aufsichtsrat) ein bedingtes Kapital im Nominale von EUR 21.923.264,00, das zur Ausgabe von bis zu 10.961.632 auf die Inhaber:in oder Namen lautende Stückaktien zum Ausgabepreis von mindestens EUR 2,00 je Aktie gegen Bareinlagen und unter Ausschluss des Bezugsrechtes der bisherigen Aktionär:innen führen kann. Gemäß Punkt 6.4 der Satzung verfügt die Gesellschaft aus der Beschlussfassung der Hauptversammlung vom 12. Mai 2009 über ein weiteres bedingtes Kapital von EUR 124.700.000,00, durch Ausgabe von bis zu 62.350.000 auf die Inhaber:in lautende Stammaktien. Dieses bedingte Kapital dient zur Gewährung von Umtausch- oder Bezugsrechten an Gläubiger:innen von Wandelschuldverschreibungen. Es soll im Falle einer in den Ausgabebedingungen von Wandelschuldverschreibungen festgelegten Wandlungspflicht auch zur Erfüllung dieser Wandlungspflicht dienen. Ausgabebetrag und Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden, sowie des Aktienkurses der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln.
Genehmigtes bedingtes Kapital
Gemäß Punkt 7 der Satzung ist gegenwärtig keine Ermächtigung zur Einräumung eines bedingten Kapitals vorhanden.
22.Wesentliche Aktionäre
Die ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung (in der Folge „ERSTE Stiftung“) hält zum 31. Dezember 2022 gemeinsam mit ihren Syndikatspartnern (Sparkassen, Anteilsverwaltungssparkassen und Sparkassenstiftungen) 24,16% (Vorjahr: 22,25%) an Kapitalanteilen vom Grundkapital der Erste Group Bank AG und ist mit 17,30% (Vorjahr: 16,50%) wesentlichste Aktionärin. Sie hält einen direkt zurechenbaren Kapitalanteil von 5,78% (Vorjahr: 5,90%), die indirekte Beteiligung der ERSTE Stiftung beträgt 11,52% (Vorjahr: 10,60%) der Kapitalanteile und wird von der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehalten, welche ein verbundenes Unternehmen der ERSTE Stiftung ist. 2,78% (Vorjahr: 1,67%) der Kapitalanteile werden von den Sparkassenstiftungen, Sparkassen und der Erste Mitarbeiterbeteiligungsstiftung gehalten, die mit der ERSTE Stiftung gemeinsam vorgehen. 4,08% (Vorjahr: 4,08%) der Kapitalanteile werden vom Syndikatspartner Wiener Städtische Versicherungsverein gehalten.
Die Hauptversammlung hat am 18. Mai 2022 die Zahlung einer Dividende in Höhe von EUR 1,60 je Aktie beschlossen. Für die ERSTE Stiftung wurde entsprechend ihrer Beteiligung an der Erste Group Bank AG im Wirtschaftsjahr 2022 eine Dividende von EUR 78.019.129,60 (Vorjahr: EUR 72.543 Tsd) ausgeschüttet.
Der Stiftungszweck der ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, der insbesondere durch die Beteiligung an der Erste Group Bank AG erreicht werden soll, sieht die Förderung sozialer, wissenschaftlicher, kultureller und karitativer Einrichtungen sowie des Sparkassengedankens vor. Per 31. Dezember 2022 waren Boris Marte (CEO), Wolfgang Schopf (CFO), Martin Wohlmuth (COO) sowie Eva Höltl als Vorstandsmitglieder der ERSTE Stiftung bestellt. Der Aufsichtsrat bestand per Jahresende 2022 aus neun Mitgliedern, wobei hiervon zwei Mitglieder auch im Aufsichtsrat der Erste Group Bank AG tätig sind.
Gemäß Pkt. 15.1. der Satzung wird der ERSTE Stiftung, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet, das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der von der Hauptversammlung zu wählenden Mitgliedern des Aufsichtsrates eingeräumt. Von diesem Entsendungsrecht wurde bisher kein Gebrauch gemacht.
Die ERSTE Stiftung hielt zum 31. Dezember 2022 keine Anleihen der Erste Group Bank AG (Vorjahr: EUR 150 Tsd). Mit Ausnahme der bereits in diesem Abschnitt erwähnten Sachverhalte, hat es, wie auch im Vorjahr, keine weiteren Geschäftsbeziehungen zwischen der Erste Group Bank AG und der ERSTE Stiftung gegeben.
230
23.Rücklagen
Die Rücklagen der Erste Group Bank AG entwickelten sich in 2022 folgendermaßen:
in EUR
Stand zum 31. Dezember 2021
Dotierung (+)
Auflösung (-)
sonstige Veränderungen
Stand zum 31. Dezember 2022
Kapitalrücklagen
1.628.111.165,08
0,00
0,00
0,00
1.628.111.165,08
gebundene
1.628.111.165,08
0,00
0,00
0,00
1.628.111.165,08
nicht gebundene
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen
3.195.660,37
0,00
0,00
1.760.345,10
4.956.005,47
Gewinnrücklagen
5.324.520.962,35
774.553.356,70
0,00
-5.100.673,83
6.093.973.645,22
gesetzliche Rücklage
1.537.900.000,00
0,00
0,00
0,00
1.537.900.000,00
satzungsmäßige Rücklagen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
andere Rücklagen
3.485.740.882,99
724.715.075,01
0,00
-5.100.673,83
4.205.355.284,17
gesperrte Rücklagen
300.880.079,36
49.838.281,69
0,00
0,00
350.718.361,05
Haftrücklagen gemäß § 57 (5) BWG
851.000.000,00
0,00
0,00
0,00
851.000.000,00
Aus dem Ankauf und der Veräußerung eigener Aktien im Long-Bestand erzielte die Erste Group Bank AG Veräußerungsverluste in Höhe von EUR 5.100.673,83, die gemäß UGB § 229 (1a und 1b) in den anderen Gewinnrücklagen als Abgang erfasst wurden. Im Vorjahr wurde ein Gewinn in Höhe von EUR 6 Tsd in den gebundenen Kapitalrücklagen erfasst.
Die Dotierung der Gewinnrücklage belief sich auf EUR 774.553.356,70 (Vorjahr: EUR 1.094.642 Tsd) und betraf mit EUR 724.715.075,01 (Vorjahr: EUR 928.659 Tsd) die anderen Rücklagen bzw. mit EUR 49.838.281,69 (Vorjahr: EUR 165.983 Tsd) die gesperrten Rücklagen. Letztere beinhalten mit EUR 7.124.460,62 (Vorjahr: EUR 7.279 Tsd) die Dotierung des Ex-Ante-Fonds (siehe Angabe 24) sowie die Dotierung der aktiven latenten Steuern mit EUR 43.237.793,32 (Vorjahr: EUR 159.008 Tsd) im Inland bzw. mit EUR 19.324,98 (Vorjahr: EUR 134 Tsd) der Zweigniederlassung Hongkong und die Aufösung der aktiven latenten Steuern mit EUR 543.297,23 (Vorjahr: EUR 438 Tsd) der Zweigniederlassung New York.
In den gesperrten Rücklagen wird die Einlage in den Ex-Ante-Fonds ausgewiesen, die gemäß Artikel 26 (1) CRR auf Mitgliedsebene nicht auf die Eigenmittel anrechenbar ist, sowie Beträge aus der Aktivierung latenter Steuern, die gemäß § 235 (2) UGB einer Ausschüttungssperre unterliegen. Der Ausweis erfolgt aufgrund der eingeschränkten Verfügungsberechtigung gesondert von den übrigen Eigenkapitalpositionen.
24.Abwicklungsfonds, Einlagensicherungsfonds, IPS Fonds
Abwicklungsfonds (Resolution Fund)
Mit dem Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) wurde die EU-Richtlinie 2014/59/EU (Bank Recovery and Resolution Directive, BRRD) in österreichisches Recht umgesetzt. Das BaSAG ist mit 1. Jänner 2015 in Kraft getreten. Dieses regelt unter anderem die Schaffung eines Finanzierungsmechanismus für die Abwicklung von Kreditinstituten, der jährliche Beitragsleistungen seitens der Banken an den gemeinsamen Europäischen Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund, SRF) vorsieht.
Das BaSAG legt die Zielausstattung des österreichischen Abwicklungsfonds sowie die Beitragsleistung österreichischer Kreditinstitute fest. Demnach haben die verfügbaren Mittel des Abwicklungsfonds bis zum 31. Dezember 2024 mindestens 1% der gesicherten Einlagen aller in Österreich zugelassenen Kreditinstitute zu entsprechen. Daher ist der Fonds über einen Zeitraum von 10 Jahren aufzubauen, wobei die Beiträge soweit möglich, gleichmäßig über diesen Zeitraum zu verteilen sind.
Die Berechnung der von den Kreditinstituten jährlich zu leistenden Beiträge erfolgt anteilig zur Höhe ihrer Verbindlichkeiten (ohne Eigenmittel) minus gesicherte Einlagen im Verhältnis zu den aggregierten Verbindlichkeiten (ohne Eigenmittel) minus gesicherte Einlagen aller in Österreich zugelassenen Institute, verteilt über 10 Jahre. Darüber hinaus sind diese Beiträge entsprechend dem Risikoprofil der Kreditinstitute zu gewichten. Die Höhe der zu leistenden Beiträge hängt somit nicht nur von den ungesicherten Verbindlichkeiten des jeweiligen Kreditinstituts ab, sondern wird maßgeblich von den ungesicherten Verbindlichkeiten aller österreichischen Institute und der Risikogewichtung beeinflusst. Die Risikogewichtung wird von der Abwicklungsbehörde festgelegt. Die Erste Group Bank AG zahlte in 2022 EUR 41.858.928,79 (Vorjahr: EUR 28.105 Tsd), welche im Posten sonstiger betrieblicher Aufwand ausgewiesen sind.
Einlagensicherungsfonds
Das System der Einlagensicherung basierend auf der EU-Richtlinie (2014/49/EU) dient dem Schutze der Einlagen von Kunden bei Kreditinstituten. Diese EU-Richtlinie wurde in Österreich durch das Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz (ESAEG), welches am 14. August 2015 in Kraft getreten ist, umgesetzt.
Jede Sicherungseinrichtung hat einen Einlagensicherungsfonds bestehend aus verfügbaren Finanzmitteln in der Höhe von mindestens 0,8% der Summe der gedeckten Einlagen der Mitgliedsinstitute (Zielausstattung) einzurichten. Diese Zielausstattung soll über einen Zeitraum von 10 Jahren erreicht werden.
231
Die Sicherungseinrichtungen haben ihren Mitgliedsinstituten jährliche Beiträge vorzuschreiben, solange die Zielausstattung noch nicht erreicht wurde. Die Beiträge der Mitgliedsinstitute werden aufgrund der Höhe der gedeckten Einlagen (0,8% der gedeckten Einlagen verteilt auf 10 Jahre) und im Verhältnis zur Ausprägung der Risiken, dem das entsprechende Mitgliedsinstitut ausgesetzt ist, ermittelt. Die Methode zur Ermittlung der Risikogewichtung ist von der FMA zu bewilligen. In 2022 leistete die Erste Group Bank AG einen Beitrag von EUR 74.225,27 (Vorjahr: EUR 120 Tsd), welcher im Posten sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) beinhaltet ist.
IPS Fonds (Ex-Ante-Fonds)
Der IPS Fonds ist der Ex-Ante-Fonds des institutsbezogenen Sicherungssystems (IPS) der österreichischen Sparkassen und dient zur Sicherstellung finanzieller Unterstützungsleistungen an wirtschaftlich notleidende Mitglieder. Der IPS Fonds ist als Gesellschaft bürgerlichen Rechts ausgestaltet (IPS Fonds GesBR) die risikoarme, jederzeit verfügbare Veranlagung des Ex-Ante-Fonds wird in Form eines Sondervermögens sichergestellt. Am Vermögen beteiligte Gesellschafter:innen und Mitglieder des IPS sind die Erste Group Bank AG, Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG sowie alle anderen österreichischen Sparkassen. Arbeitsgesellschafter ist die Haftungsverbund GmbH, die keine Einlage leisten muss.
Der Ex-Ante-Fonds wird bis 31. Dezember 2031 von den Mitgliedsinstituten durch jährliche Dotierungen aufgebaut und soll ein Zielvolumen in der Höhe von 0,5% des Gesamtrisikobetrags gemäß Art 92 Abs 3 CRR der Erste Group auf konsolidierter Ebene erreichen. Die Ermittlung der jeweiligen Einzahlungsverpflichtung erfolgt seitens der Haftungsverbund GmbH. Die Beiträge (Einlageleistungen) erfolgen aus dem Jahresüberschuss, wenn notwendig sind freie Rücklagen aufzulösen. Die Erste Group Bank AG dotierte in 2022 in der Höhe der Beiträge (Einlagen) eine Rücklage von EUR 7.124.460,62 (Vorjahr: EUR 7.279 Tsd).
232
25.Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis
Der vorliegende Einzelabschluss der Erste Group Bank AG wurde vom Aufsichtsrat noch nicht festgestellt. Die Erste Group Bank AG wendet die Übergangsbestimmungen betreffend Eigenmittelanforderungen, das Marktrisiko und das Kreditrisiko gemäß CRR-Begleitverordnung sowie der Verordnung (EU) 2016/445 der Europäischen Zentralbank über die Nutzung der im Unionsrecht eröffneten Optionen und Ermessensspielräume, EZB/2016/4 an. Die Werte wurden zum 31. Dezember 2022 erstmalig nach IFRS ermittelt.
Eigenmittel - Kapitalstruktur gem. Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
 
CRR
in EUR bzw. in EUR Tsd
Artikel gemäß CRR
Dez 22
Dez 21
Hartes Kernkapital (CET1)
 
 
 
Als hartes Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente
26 (1) (a) (b), 27-30, 36 (1) (f), 42
2.364.264.189,54
2.486.010
Eigene Instrumente des harten Kernkapitals
36 (1) (f), 42
-23.178.185,84
-181.324
Einbehaltene Gewinne
26 (1) (c), 26 (2)
6.439.108.894,78
6.114.196
kumuliertes sonstiges Ergebnis
4 (100), 26 (1) (d)
-397.560.588,41
0
Sonstige Rücklagen
4 (117), 26 (1) (e)
851.000.000,00
0
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Rücklagen für Sicherungsgeschäfte für Zahlungsströme
33 (1) (a)
17.971.431,26
0
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten eigenen Verbindlichk.
33 (1) (b)
22.577.767,14
0
Aufsichtsrechtlicher Korrekturposten: Gewinne und Verluste aus zum Zeitwert bilanzierten derivativen Verbindlichkeiten, die aus dem eigenen Kreditrisiko des Instituts resultieren
33 (1) (c), 33 (2)
10.740.945,68
-2.141
Wertanpassungen aufgrund der Anforderungen für eine vorsichtige Bewertung
34, 105
-62.906.301,77
-55.347
Regulatorische Anpassungen in Zusammenhang mit nicht realisierten Gewinnen und Verlusten
467, 468
0,00
0
Sonstige immaterielle Vermögenswerte
4 (115), 36 (1) (b), 37 (a)
-39.272.766,49
-13.416
Von der künftigen Rentabilität abhängige nicht aus temporären Differenzen resultierende, latente Steueransprüche, abzüglich der verbundenen Steuerschulden
36 (1) (c), 38
-215.124.238,31
-168.552
Nach dem IRB-Ansatz berechneter Fehlbetrag bei den Kreditrisikoanpassungen an erwartete Verluste (IRB-Fehlbetrag)
36 (1) (d), 40, 158, 159
-13.717.552,14
0
Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten
36 (1) (j)
0,00
0
sonstige Bestandteile oder Abzüge des harten Kernkapitals
47 (c)
-14.831.774,11
-5.011
Hartes Kernkapital (CET1)
50
8.939.071.821,33
8.174.414
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)
 
 
 
Als zusätzliches Kernkapital anrechenbare Kapitalinstrumente
51 (a), 52-54, 56 (a), 57
2.236.153.036,13
2.272.771
Eigene Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals
52 (1) (b), 56 (a), 57
-1.400.000,00
-1.400
Zum zusätzlichen Kernkapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente
85, 86
0,00
0
Übergangsanpassungen aufgrund von bestandsgeschützten Kapitalinstrumenten des zusätzlichen Kernkapitals
483 (4) (5), 484-487, 489, 491
0,00
0
Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält
4 (27), 56 (d), 59, 79
0,00
0
Von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals in Abzug zu bringende Posten, die das zusätzliche Kernkapital überschreiten
36 (1) (j)
0,00
0
Zusätzliches Kernkapital (Additional Tier 1)
61
2.234.753.036,13
2.271.371
Kernkapital (Tier 1): Summe hartes (CET1) & zusätzliches (AT1) Kernkapital
 
11.173.824.857,46
10.447.873
Ergänzungskapital (Tier 2 )
 
 
0
Als Ergänzungskapital anrechenbare Kapitalinstrumente und nachrangige Darlehen
62 (a), 63-65, 66 (a), 67
2.751.438.579,82
2.991.549
Eigene Instrumente des Ergänzungskapitals
63 (b) (i), 66 (a), 67
-45.676.137,52
-44.986
Zum Ergänzungskapital zählende, von Tochterunternehmen begebene Instrumente
87, 88
0,00
0
Übergangsanpassungen aufgrund von im Ergänzungskapital zusätzlich anerkannten, von Tochterunternehmen begebenen Instrumenten
480
0,00
0
Übergangsanpassungen aufgrund von unter Bestandschutz stehenden Kapitalinstrumenten des Ergänzungskapitals und nachrangigen Darlehen
483 (6) (7), 484, 486, 488, 490, 491
0,00
56.522
Anrechenbare, die erwarteten Verluste überschreitende Rückstellungen nach IRB-Ansatz (IRB-Überschuss)
62 (d)
100.966.806,38
103.397
Allgemeine Kreditrisikoanpassungen nach Standardansatz
62 (c)
0,00
0
Instrumente des Ergänzungskapitals von Unternehmen der Finanzbranche, an denen das Institut eine wesentliche Beteiligung hält
4 (27), 66 (d), 68, 69, 79
0,00
0
Ergänzungskapital (Tier 2 )
71
2.806.729.248,68
3.106.481
Gesamte anrechenbare Eigenmittel
 
13.980.554.106,14
13.552.266
Gesamtrisikobetrag
92 (3), 95, 96, 98
39.431.425.899,45
34.553.589
Harte Kernkapitalquote
92 (2) (a)
22,67%
23,66%
Kernkapitalquote
92 (2) (b)
28,34%
30,23%
Gesamtkapitalquote
92 (2) (c)
35,46%
39,22%
233
Eigenmittelerfordernis – Risikostruktur gem. Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR)
 
Dez 22
Dez 21
in EUR bzw. in EUR Tsd
Artikel gemäß CRR
Gesamtrisiko (Berechnungsbasis, aktuell)
Erforderliche Eigenmittel (aktuell)
Gesamtrisiko (Berechnungsbasis)
Erforderliche Eigenmittel
Gesamtrisikobetrag
92 (3), 95, 96, 98
39.431.425.899,45
3.154.514.071,96
34.553.589
2.764.287
Risikogewichtete Bemessungsgrundlage für das Kreditgeschäft
92 (3) (a) (f)
34.012.813.297,44
2.721.025.063,80
29.074.233
2.325.939
Standardansatz (SA)
 
4.375.179.773,97
350.014.381,92
4.439.838
355.187
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB)
 
29.632.550.295,80
2.370.604.023,66
24.627.406
1.970.193
Beiträge zum Ausfallfonds einer zentralen Gegenpartei
 
5.083.227,67
406.658,21
6.990
559
Bemessungsgrundlage für das Abwicklungsrisiko
92 (3) (c) (ii), 92 (4) (b)
11.079.676,13
886.374,09
249
20
Bemessungsgrundlage für das Positions-, Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiko
92 (3) (b) (i) und (iii), 92 (4) (b)
4.272.111.407,51
341.768.912,60
4.337.432
346.995
Bemessungsgrundlage für Operationale Risiken
92 (3) (e), 92 (4) (b)
750.154.733,37
60.012.378,67
767.773
61.422
Bemessungsgrundlage für Anpassungen von Risikopositionen an die Kreditbewertung
92 (3) (d)
385.266.785,00
30.821.342,80
373.902
29.912
Sonstige Forderungsbeträge (regulatorischer Add-On)
 
0,00
0,00
0
0
Bemessungsgrundlage für sonstige Forderungsbeträge inkl. Basel 1 Floor
3, 458, 459
0,00
0,00
0
0
In den Spalten „aktuell“ werden die Zahlen unter den aktuell gültigen CRR Bestimmungen mit Berücksichtigung von Einschleifregelungen ausgewiesen.
Hinsichtlich der Aufstellung der konsolidierten Eigenmittel, sowie der konsolidierten Eigenmittelerfordernisse wird auf die entsprechenden Ausführungen im Konzernabschluss 2022 der Erste Group verwiesen. Die Erste Group Bank AG hat einen Antrag auf vorzeitige Anrechnung der Jahresendgewinne nach Art. 26 (2) CRR gestellt.
26.Aufstellung jener Vermögensgegenstände, welche als Sicherheit für Verbindlichkeiten gestellt wurden (gemäß § 64 (1) Z 8 BWG)
Vermögensgegenstände
 
 
 
 
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
Dez 21
Bezeichnung der Verbindlichkeit
Bilanzposition
Sicherheitenpool OeNB (Tender)
 
 
 
 
Festverzinsliche Wertpapiere
233.992.783,59
277.591 *
Refinanzierung durch OeNB / EZB
Passiva 1
Gesamt
233.992.783,59
277.591
 
 
Deckungsstock für Pfand- und Kommunalbriefe
 
 
 
 
Forderungen an Kunden
677.508.928,30
703.481
emittierte Pfand- und Kommunalbriefe
Passiva 3
Gesamt
677.508.928,31
703.481
 
 
Cash Collateral für OTC-Derivate
2.226.357.161,12
668.822
sonstige Verbindlichkeiten
Passiva 4
Cash Collateral für börsengehandelte Derivate
7.050.153,17
4.980
Marginerfordernis
 
Wertpapier Collateral für OTC- und börsengehandelte Derivate
1.017.484.005,63
618.850
sonstige Verbindlichkeiten / Marginerfordernis
Passiva 4
Gesamt
3.250.891.319,91
1.292.651
 
 
Deckung für Pensionsrückstellung
 
 
 
 
Pensionsrückstellung § 11 BPG
201.349.754,77
202.861
Deckung für Pensionsrückstellung
Passiva 6
Gesamt
201.349.754,77
202.861
 
 
Sicherheiten für Ausleihungen (Pledge Agreement)
 
 
 
 
Wertpapierdepot
242.311.640,85
260.093
Bürgschaften und Haftungen aus Eventualverbindlichkeiten
 
Gesamt
242.311.640,85
260.093
 
 
Gesamtsumme
4.606.054.427,44
2.736.678
 
 
*Das Vorjahr wurde um EUR 10.500.222.891,87 (Vorjahr: EUR 10.777.814 Tsd) angepasst. Die Anpassung erfolgte, um eine Konsistenz mit den in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenständen herzustellen und ist vorwiegend auf Sicherheiten in Form von nicht in Verkehr gebrachten und daher nicht in der Bilanz ausgewiesenen eigenen Pfandbriefen zurückzuführen.
234
27.Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte
Dez 22
Nominalbeträge Restlaufzeit
 
in EUR
< 1 Jahr
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Gesamt
Zinssatzverträge
82.195.639.814,95
106.974.915.935,64
51.467.934.284,69
240.638.490.035,28
OTC-Produkte
81.886.652.997,95
106.974.915.935,64
51.467.934.284,69
240.329.503.218,28
Optionen
1.831.232.215,07
5.984.967.635,22
1.006.052.892,59
8.822.252.742,88
Sonstige (zB: Zinsenswaps)
80.055.420.782,88
100.989.948.300,42
50.461.881.392,10
231.507.250.475,40
Börsengehandelte Produkte
308.986.817,00
0,00
0,00
308.986.817,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Futures)
308.986.817,00
0,00
0,00
308.986.817,00
WP-bezogene Geschäfte
1.402.433.479,91
3.737.687.648,48
749.215.725,59
5.889.336.853,98
OTC-Produkte
805.035.277,73
3.736.334.644,16
749.215.725,59
5.290.585.647,48
Optionen
440.116.041,94
1.885.333.487,25
123.644.680,32
2.449.094.209,51
Sonstige (zB: Aktientausch)
364.919.235,79
1.851.001.156,91
625.571.045,27
2.841.491.437,97
Börsengehandelte Produkte
597.398.202,18
1.353.004,32
0,00
598.751.206,50
Optionen
259.713.960,66
1.342.504,32
0,00
261.056.464,98
Sonstige (zB: Futures)
337.684.241,52
10.500,00
0,00
337.694.741,52
Wechselkursverträge
58.935.207.813,23
15.274.818.300,65
2.104.203.481,93
76.314.229.595,81
OTC-Produkte
58.923.879.013,77
15.274.818.300,65
2.104.203.481,93
76.302.900.796,35
Optionen
1.215.722.622,54
289.924.676,59
160.956.060,63
1.666.603.359,76
Sonstige (zB: Währungsswaps)
57.708.156.391,23
14.984.893.624,06
1.943.247.421,30
74.636.297.436,59
Börsengehandelte Produkte
11.328.799,46
0,00
0,00
11.328.799,46
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Futures)
11.328.799,46
0,00
0,00
11.328.799,46
Kreditderivate
110.948.000,00
932.041.448,08
0,00
1.042.989.448,08
OTC-Produkte
110.948.000,00
932.041.448,08
0,00
1.042.989.448,08
Credit Default Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)
110.948.000,00
932.041.448,08
0,00
1.042.989.448,08
Börsengehandelte Produkte
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige
0,00
0,00
0,00
0,00
Warenverträge
8.808.166,14
0,00
0,00
8.808.166,14
OTC-Produkte
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Waren-Swaps)
0,00
0,00
0,00
0,00
Börsengehandelte Produkte
8.808.166,14
0,00
0,00
8.808.166,14
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Futures)
8.808.166,14
0,00
0,00
8.808.166,14
Sonstige
84.500.000,00
711.393.487,87
448.709.071,98
1.244.602.559,85
OTC-Produkte
84.500.000,00
711.393.487,87
448.709.071,98
1.244.602.559,85
Optionen
8.500.000,00
84.000.000,00
85.000.000,00
177.500.000,00
Sonstige (zB: Inflation swaps)
76.000.000,00
627.393.487,87
363.709.071,98
1.067.102.559,85
Börsengehandelte Produkte
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige
0,00
0,00
0,00
0,00
Gesamt
142.737.537.274,23
127.630.856.820,72
54.770.062.564,19
325.138.456.659,14
OTC Produkte
141.811.015.289,45
127.629.503.816,40
54.770.062.564,19
324.210.581.670,04
Börsengehandelte Produkte
926.521.984,78
1.353.004,32
0,00
927.874.989,10
Die Darstellung der Nominale erfolgte ohne Saldierung der Geschäfte mit Central Counterparties.
235
Dez 21
Nominalbeträge Restlaufzeit
 
in EUR Tsd
< 1 Jahr
1-5 Jahre
> 5 Jahre
Gesamt
Zinssatzverträge
54.965.308
79.787.644
52.292.366
187.045.318
OTC-Produkte
54.758.106
79.787.644
52.292.366
186.838.116
Optionen
1.415.228
5.500.347
1.322.956
8.238.531
Sonstige (zB: Zinsenswaps)
53.342.879
74.287.297
50.969.410
178.599.585
Börsengehandelte Produkte
207.202
0
0
207.202
Optionen
0
0
0
0
Sonstige (zB: Futures)
207.202
0
0
207.202
WP-bezogene Geschäfte
1.193.328
3.105.424
801.017
5.099.769
OTC-Produkte
783.925
3.103.863
801.017
4.688.805
Optionen
356.583
1.698.391
216.665
2.271.640
Sonstige (zB: Aktientausch)
427.342
1.405.471
584.352
2.417.165
Börsengehandelte Produkte
409.403
1.562
0
410.964
Optionen
121.154
1.012
0
122.166
Sonstige (zB: Futures)
288.248
550
0
288.798
Wechselkursverträge
51.718.461
13.321.770
2.293.534
67.333.765
OTC-Produkte
51.704.723
13.321.770
2.293.534
67.320.027
Optionen
800.732
322.541
101.031
1.224.304
Sonstige (zB: Währungsswaps)
50.903.990
12.999.229
2.192.504
66.095.723
Börsengehandelte Produkte
13.739
0
0
13.739
Optionen
0
0
0
0
Sonstige (zB: Futures)
13.739
0
0
13.739
Kreditderivate
173.871
1.075.432
11.540
1.260.843
OTC-Produkte
173.871
1.075.432
11.540
1.260.843
Credit Default Optionen
0
0
0
0
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)
173.871
1.075.432
11.540
1.260.843
Börsengehandelte Produkte
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
Sonstige
0
0
0
0
Warenverträge
15.808
0
0
15.808
OTC-Produkte
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
Sonstige (zB: Waren-Swaps)
0
0
0
0
Börsengehandelte Produkte
15.808
0
0
15.808
Optionen
0
0
0
0
Sonstige (zB: Futures)
15.808
0
0
15.808
Sonstige
40.000
442.464
499.181
981.645
OTC-Produkte
40.000
442.464
499.181
981.645
Optionen
40.000
37.500
140.000
217.500
Sonstige (zB: Inflation swaps)
0
404.964
359.181
764.145
Börsengehandelte Produkte
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
Sonstige
0
0
0
0
Gesamt
108.106.776
97.732.733
55.897.638
261.737.148
OTC Produkte
107.460.625
97.731.172
55.897.638
261.089.435
Börsengehandelte Produkte
646.151
1.562
0
647.713
236
28.Darstellung der derivativen Finanzinstrumente und der Finanzinstrumente des Anlagevermögens
Derivative Finanzinstrumente
Dez 22
Nominalwert
Buchwert
Zeitwert
in EUR
 
davon Verkauf
Aktiv (+) / Passiv (-)
Positiv
Negativ
Zinssatzverträge
240.638.490.035,28
4.593.467.431,29
92.658.645,50
7.652.863.306,56
-9.270.318.963,14
OTC-Produkte
240.329.503.218,28
4.593.467.431,29
92.658.645,50
7.652.863.306,56
-9.270.318.963,14
Optionen
8.822.252.742,88
4.593.467.431,29
19.128.833,94
159.466.054,07
-140.575.161,01
Sonstige (zB: Zinsenswaps)
231.507.250.475,40
 
73.529.811,56
7.493.397.252,49
-9.129.743.802,13
Börsengehandelte Produkte
308.986.817,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Futures)
308.986.817,00
 
0,00
0,00
0,00
WP-bezogene Geschäfte
5.889.336.853,98
1.171.954.493,27
148.142.174,01
283.242.974,34
-306.620.931,74
OTC-Produkte
5.290.585.647,48
1.031.982.634,81
148.782.237,29
274.542.358,59
-297.280.252,71
Optionen
2.449.094.209,51
1.031.982.634,81
49.257.140,62
141.237.701,29
-163.939.685,76
Sonstige (zB: Aktientausch)
2.841.491.437,97
 
99.525.096,67
133.304.657,30
-133.340.566,95
Börsengehandelte Produkte
598.751.206,50
139.971.858,46
-640.063,28
8.700.615,75
-9.340.679,03
Optionen
261.056.464,98
139.971.858,46
-640.063,28
8.700.615,75
-9.340.679,03
Sonstige (zB: Futures)
337.694.741,52
 
0,00
0,00
0,00
Wechselkursverträge
76.314.229.595,81
1.130.104.746,96
-421.992.258,07
907.108.713,16
-1.339.557.471,55
OTC-Produkte
76.302.900.796,35
1.130.104.746,96
-421.992.258,07
907.108.713,16
-1.339.557.471,55
Optionen
1.666.603.359,76
1.130.104.746,96
-23.400.405,84
20.449.679,84
-44.344.113,65
Sonstige (zB: Währungsswaps)
74.636.297.436,59
 
-398.591.852,23
886.659.033,32
-1.295.213.357,90
Börsengehandelte Produkte
11.328.799,46
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Futures)
11.328.799,46
 
0,00
0,00
0,00
Kreditderivate
1.042.989.448,08
47.678.013,69
-470.158,78
8.807.710,11
-9.463.600,14
OTC-Produkte
1.042.989.448,08
47.678.013,69
-470.158,78
8.807.710,11
-9.463.600,14
Credit Default Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)
1.042.989.448,08
47.678.013,69
-470.158,78
8.807.710,11
-9.463.600,14
Börsengehandelte Produkte
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige
0,00
 
0,00
0,00
0,00
Warenverträge
8.808.166,14
0,00
0,00
0,00
0,00
OTC-Produkte
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Waren-Swaps)
0,00
 
0,00
0,00
0,00
Börsengehandelte Produkte
8.808.166,14
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige (zB: Futures)
8.808.166,14
 
0,00
0,00
0,00
Sonstige
1.244.602.559,85
4.250.000,00
12.126.207,61
14.491.459,17
-18.747.606,02
OTC-Produkte
1.244.602.559,85
4.250.000,00
12.126.207,61
14.491.459,17
-18.747.606,02
Optionen
177.500.000,00
4.250.000,00
459.914,30
459.914,30
0,00
Sonstige (zB: Inflation Swaps)
1.067.102.559,85
 
11.666.293,31
14.031.544,87
-18.747.606,02
Börsengehandelte Produkte
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Optionen
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Sonstige
0,00
 
0,00
0,00
0,00
Gesamt
325.138.456.659,14
6.947.454.685,21
-169.535.389,73
8.866.514.163,34
-10.944.708.572,59
davon externe/interne Geschäfte
 
 
 
 
 
Extern
301.494.262.775,83
6.402.353.225,73
-432.304.395,25
7.783.490.568,78
-9.861.684.978,03
Intern
23.644.193.883,31
545.101.459,48
262.769.005,52
1.083.023.594,56
-1.083.023.594,56
davon OTC/Börsengehandelte Produkte
 
 
 
 
 
OTC-Produkte
324.210.581.670,04
6.807.482.826,75
-168.895.326,45
8.857.813.547,59
-10.935.367.893,56
Börsengehandelte Produkte
927.874.989,10
139.971.858,46
-640.063,28
8.700.615,75
-9.340.679,03
davon Handelsbuch/Bankbuch
 
 
 
 
 
Handelsbuch
297.639.315.837,01
6.653.878.739,35
-55.535.471,08
8.433.730.604,34
-8.456.363.248,65
Bankbuch
27.499.140.822,13
293.575.945,86
-113.999.918,65
432.783.559,00
-2.488.345.323,94
hievon Sicherungsgeschäfte
26.542.105.530,97
106.546.249,16
-76.521.814,68
432.355.241,71
-2.450.906.631,53
Die Darstellung der Nominale und der Zeitwerte erfolgt ohne Saldierung der Geschäfte mit Central Counterparties.
Der Ausweis für Buchwerte zu Derivaten erfolgt nach bilanzieller Saldierung von Geschäften mit Central Counterparties. In die Saldierung fließen Derivate der Aktiva und Passiva sowie gegebene bzw. genommene Geldsicherheiten zur Abdeckung von Marktwerten noch nicht abgewickelter Derivate (Cash Collaterals) ein. Das Ausmaß der saldierten Buchwerte ist in den Angaben zur Bilanz Sonstige Vermögensgegenstände bzw. Sonstige Verbindlichkeiten angeführt.
237
Dez 21
Nominalwert
Buchwert
Zeitwert
in EUR Tsd
 
davon Verkauf
Aktiv (+) / Passiv (-)
Positiv
Negativ
Zinssatzverträge
187.045.318
4.133.969
217.557
4.398.376
-4.092.679
OTC-Produkte
186.838.116
4.133.969
217.557
4.398.376
-4.092.679
Optionen
8.238.531
4.133.969
26.627
140.555
-113.607
Sonstige (zB: Zinsenswaps)
178.599.585
 
190.930
4.257.821
-3.979.072
Börsengehandelte Produkte
207.202
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige (zB: Futures)
207.202
 
0
0
0
WP-bezogene Geschäfte
5.099.769
1.122.503
42.414
183.577
-143.689
OTC-Produkte
4.688.805
1.051.673
43.457
179.685
-138.755
Optionen
2.271.640
1.051.673
53.653
113.602
-71.359
Sonstige (zB: Aktientausch)
2.417.165
 
-10.196
66.083
-67.395
Börsengehandelte Produkte
410.964
70.830
-1.043
3.892
-4.935
Optionen
122.166
70.830
-1.043
3.892
-4.935
Sonstige (zB: Futures)
288.798
 
0
0
0
Wechselkursverträge
67.333.765
673.363
-67.149
764.519
-837.414
OTC-Produkte
67.320.027
673.363
-67.149
764.519
-837.414
Optionen
1.224.304
673.363
-2.552
13.182
-16.347
Sonstige (zB: Währungsswaps)
66.095.723
 
-64.597
751.336
-821.067
Börsengehandelte Produkte
13.739
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige (zB: Futures)
13.739
 
0
0
0
Kreditderivate
1.260.843
25.153
152
21.630
-29.099
OTC-Produkte
1.260.843
25.153
152
21.630
-29.099
Credit Default Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige (zB: Credit Default Swaps)
1.260.843
25.153
152
21.630
-29.099
Börsengehandelte Produkte
0
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige
0
 
0
0
0
Warenverträge
15.808
0
0
0
0
OTC-Produkte
0
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige (zB: Waren-Swaps)
0
 
0
0
0
Börsengehandelte Produkte
15.808
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige (zB: Futures)
15.808
 
0
0
0
Sonstige
981.645
24.250
-28.905
66.788
-50.452
OTC-Produkte
981.645
24.250
-28.905
66.788
-50.452
Optionen
217.500
24.250
146
146
0
Sonstige (zB: Inflation Swaps)
764.145
 
-29.050
66.642
-50.452
Börsengehandelte Produkte
0
0
0
0
0
Optionen
0
0
0
0
0
Sonstige
0
 
0
0
0
Gesamt
261.737.148
5.979.239
164.070
5.434.888
-5.153.332
davon externe/interne Geschäfte
 
 
 
 
 
Extern
239.687.977
5.442.359
386.575
4.704.738
-4.423.182
Intern
22.049.171
536.880
-222.505
730.150
-730.150
davon OTC/Börsengehandelte Produkte
 
 
 
 
 
OTC-Produkte
261.089.435
5.908.408
165.113
5.430.997
-5.148.398
Börsengehandelte Produkte
647.713
70.830
-1.043
3.892
-4.935
davon Handelsbuch/Bankbuch
 
 
 
 
 
Handelsbuch
237.533.809
5.632.777
231.937
4.772.529
-4.757.813
Bankbuch
24.203.338
346.462
-67.867
662.360
-395.519
hievon Sicherungsgeschäfte
23.488.208
131.332
-55.289
662.360
-383.158
238
Die Buchwerte sind in folgenden Bilanzposten enthalten:
in EUR bzw. in EUR Tsd
Dez 22
davon interne Geschäfte
Dez 21
A12 Sonstige Vermögensgegenstände
3.535.650.403,54
875.229.623,68
2.832.414
A14 Rechnungsabgrenzungsposten
9.063.767,94
8.689.378,83
8.514
P04 Sonstige Verbindlichkeiten
3.515.584.581,58
490.442.357,99
2.475.201
P05 Rechnungsabgrenzungsposten
195.497.033,95
129.762.179,78
201.537
P06 Rückstellungen
3.167.945,68
945.459,22
121
Eingebettete Derivate
Dez 22
Nominalwert
Zeitwert
in EUR
 
Positiv
Negativ
WP-bezogene Geschäfte
1.384.449.485,73
125.204.420,64
-16.890.929,29
Kreditderivate
122.851.000,00
3.448.531,48
-2.374.404,24
Sonstige
235.000.000,00
9.491.284,39
-378.308,12
Gesamt
1.742.300.485,73
138.144.236,51
-19.643.641,65
Eingebettete Derivate werden gemäß AFRAC-Stellungnahme 15 (2020) gemeinsam mit der Basis-Verbindlichkeit bilanziert, da die eingebetteten Derivate vollständig abgesichert sind. Die Tabelle enthält daher keine Buchwerte. Aufgrund der erstmaligen Anwendung der AFRAC-Stellungnahme 15 (2020) liegen keine Vorjahreswerte vor.
Finanzinstrumente des Anlagevermögens
Die angeführten Werte in der folgenden Tabelle verstehen sich ohne vertragliche Zinsabgrenzung.
Dez 21
in EUR Tsd
Buchwert
Positiver Zeitwert
Stille Lasten
Stille Reserven
Schuldtitel öffentlicher Stellen
1.456.245
1.397.995
-58.250
 
 
3.420.150
3.606.162
 
186.012
Forderungen an Kreditinstitute
251.366
248.995
-2.371
 
 
993.581
1.008.251
 
14.670
Forderungen an Kunden
212.905
211.877
-1.028
 
 
844.521
887.623
 
43.103
Schuldverschreibungen
655.727
649.509
-6.218
 
 
1.575.892
1.616.701
 
40.809
Aktien
748.600
737.736
-10.864
 
 
257.470
330.410
 
72.939
Finanzinstrumente des Anlagevermögens
3.324.843
3.246.112
-78.731
 
 
7.091.614
7.449.147
 
357.533
Die Abschreibung des Anlagevermögens wurde unterlassen, weil die Wertminderungen voraussichtlich nicht von Dauer sind. Diesbezügliche Analysen ergaben, dass keine bonitätsbedingten Wertminderungen im Berichtsjahr vorlagen. Die zinsinduzierten Wertminderungen werden nicht realisiert, da für diese Papiere eine Halteabsicht und -fähigkeit bis zum Laufzeitende besteht. Der Zeitwert (Fair Value) ist derjenige Betrag, der in einem aktiven Markt aus dem Verkauf eines Finanzinstruments erzielt werden könnte oder der für einen entsprechenden Erwerb zu zahlen wäre. Sofern Marktpreise verfügbar waren, werden diese zur Zeitwertermittlung herangezogen. Bei fehlenden Marktpreisen wurden Bewertungsmodelle, insbesondere das Barwertverfahren, verwendet.
29.Marktwerte für Wertpapiere an inaktiven Märkten
Die Erste Group Bank AG errechnet theoretische Preise für die Bewertung von Wertpapieren, deren Markt inaktiv ist. Die Annahme eines inaktiven Marktes wird vor allem dann getroffen, wenn für das betreffende Wertpapier nur sporadisch Kurse gebildet werden, nur geringe Volumina am Markt gehandelt werden oder keine aktuellen Kurse verfügbar sind.
Dez 22
in EUR
Buchwert
Positiver Zeitwert
Stille Lasten
Stille Reserven
Schuldtitel öffentlicher Stellen
5.425.854.644,04
4.630.925.103,31
-794.929.540,73
 
 
378.269.468,27
384.475.659,60
 
6.206.191,33
Forderungen an Kreditinstitute
1.348.139.666,94
1.279.906.723,48
-68.232.943,46
 
 
474.860.633,45
514.420.719,51
 
39.560.086,06
Forderungen an Kunden
1.057.341.744,37
1.004.381.156,34
-52.960.588,03
 
 
75.998.887,14
77.055.784,50
 
1.056.897,36
Schuldverschreibungen
3.694.013.107,93
3.368.015.500,87
-325.997.607,06
 
 
204.843.211,93
206.113.445,14
 
1.270.233,21
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
266.228.586,72
266.201.155,06
-27.431,66
 
 
815.942.182,32
874.030.387,44
 
58.088.205,12
Finanzinstrumente des Anlagevermögens
11.791.577.750,00
10.549.429.639,06
-1.242.148.110,94
 
 
1.949.914.383,11
2.056.095.996,19
 
106.181.613,08
239
Von den zum Börsenhandel zugelassenen und zum Marktwert bewerteten Wertpapieren wurden für folgende Volumina theoretische Preise verwendet. Die angeführten Werte in den folgenden Tabellen verstehen sich ohne vertragliche Zinsabgrenzung.
Buchwert der Wertpapiere, die aufgrund eines inaktiven Marktes mit Bewertungsmodellen bewertet wurden in EUR
Marktwert auf Basis des Kurses am inaktiven Markt
Differenz 2022
201.359.554,14
187.887.630,54
-13.471.923,61
Buchwert der Wertpapiere, die aufgrund eines inaktiven Marktes mit Bewertungsmodellen bewertet wurden in EUR Tsd
Marktwert auf Basis des Kurses am inaktiven Markt
Differenz 2021
220.414
197.801
-22.613
Bei den Kursen auf den inaktiven Märkten werden die letztverfügbaren Kurse verwendet. Vom Differenzbetrag aus dem Berichtsjahr in Höhe von EUR 13.471.923,61 entfallen EUR 19.671.368,82 (Vorjahr: EUR 23.095 Tsd) auf eine Nullkuponanleihe (deren letztverfügbarer Börsenkurs aus dem Jahr 2001 datiert) mit einer Laufzeit von 30 Jahren, von welcher im Geschäftsjahr 2022 weitere Nominalbeträge erworben wurden.
30.Umgliederungen bei Wertpapierpositionen
Im Jahr 2022 kam es zu keinen Umgliederungen von Wertpapierpositionen in das Finanzumlaufvermögen.
31.Sicherungsgeschäfte
Die Erste Group Bank AG verwendet Zinsswaps, Währungsswaps, Kreditderivate und Optionen um das Marktrisiko (Zinsänderungs- und Kursrisiko) aus bilanziellen Vermögensgegenständen (Anleihen, echten fixverzinslichen Pensionsgeschäften der Aktiva mit langer Laufzeit) und Verbindlichkeiten (Eigene Emissionen) einzeln abzusichern.
Entsprechend der UGB Hedging Strategy werden Derivate eingesetzt, um den beizulegenden Wert bzw. die variablen zukünftigen Zahlungsströme von Grundgeschäften abzusichern und dadurch das Zinsrisiko der Erste Group Bank AG auf das in der Zinsrisikostrategie definierte Ausmaß zu reduzieren.
Die Erste Group Bank AG verwendet Zinsswaps um das Zinsänderungsrisiko der variablen zukünftigen Zahlungsströme aus der EZB Einlagenfazilität abzusichern.
in EUR
Dez 22
Dez 21
Veränderung
Fair Value Hedge
 
 
 
Positiver Zeitwert Fair Value Hedge
403.644.438,84
547.537.765,95
-143.893.327,11
Negativer Zeitwert Fair Value Hedge
-2.340.977.410,19
-279.709.184,11
-2.061.268.226,08
Cash Flow Hedge
 
 
 
Positiver Zeitwert Cash Flow Hedge
0,00
0,00
0,00
Negativer Zeitwert Cash Flow Hedge
-23.346.650,54
0,00
-23.346.650,54
Gesamt
 
 
 
Positive Zeitwerte
403.644.438,84
547.537.765,95
-143.893.327,11
Negative Zeitwerte
-2.364.324.060,73
-279.709.184,11
-2.084.614.876,62
Obige Aufstellung zeigt den Anteil des beizulegenden Zeitwerts (Dirty Price) zu Derivaten in einer Sicherungsbeziehung, der nicht in der Bilanz erfasst wurde (vor bilanzieller Saldierung). Zum 31. Dezember 2022 sind Fair Value Hedges mit Absicherungszeiträumen bis ins Jahr 2051 und Cashflow Hedges mit Absicherungszeiträumen bis ins Jahr 2024 vorhanden.
Die negativen Zeitwerte (ohne Berücksichtigung von Stückzinsen) von Derivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen wurden nicht im Jahresabschluss erfasst, weil diesen Zahlungsströmen gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme aus der EZB Einlagenfazilität als Grundgeschäft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegenüberstehen.
Die UGB Hedgeeffizienzmessung erfolgt für die Erste Group Bank AG für das Jahr 2022 im Rahmen eines Critical Terms Match und für Cashflow Hedges im Rahmen eines Regressionstests.
Es dienen 34 Sicherungsderivate mit USD-Libor Verzinsung mit einem Nominalvolumen von EUR 166.127.882,99 der Absicherung des beizulegenden Wertes von eigenen Emissionen. Weitere 77 Sicherungsderivate mit USD-Libor Verzinsung mit einem Nominalvolumen von EUR 290.399.399,96 dienen der Absicherung des beizulegenden Wertes von Anleihen der Aktiva. Diese Sicherungsbeziehungen unterliegen gegenwärtig noch einer Unsicherheit betreffend der genauen Ausgestaltung des Nachfolgeindikators.
32.Berücksichtigung von CVA/DVA bei Derivatebewertungen
240
Bewertungsanpassungen für das Kontrahentenausfallsrisiko (Credit Value Adjustment - CVA) und Anpassungen für das eigene Kreditrisiko (Debt Value Adjustment - DVA) kommen für alle OTC-Derivate zur Anwendung. Für mit Credit Support Annex - Agreements (CSA) vollständig besicherte Counterparties wurde kein CVA angesetzt. Die CVA-Anpassung hängt vom erwarteten positiven Risikobetrag („expected positive exposure“) und von der Bonität der Kontrahent:innen ab. DVA wird durch den erwarteten Risikobetrag („expected negative exposure“) und durch die Kreditqualität der Erste Group Bank AG bestimmt. Die Risikobeiträge werden dabei über Optionsreplikationsansätze- oder Monte-Carlo Simulationen ermittelt, die Berechnung der Ausfallswahrscheinlichkeiten basiert auf marktbasierten Informationen.
Für Handelsbestände, die "mark-to-market" bewertet werden, wurde sowohl ein CVA als auch ein DVA in Höhe von EUR -3.277.410,63 (Vorjahr: EUR -4.715 Tsd) bzw. EUR 11.289.120,21 (Vorjahr: EUR 2.141 Tsd) angesetzt. Für das Bankbuch wurde kein CVA (Vorjahr: EUR 0 Tsd) angesetzt, da die externen bilanziellen Sicherungsgeschäfte über eine Central Counterparty, bei welcher Sicherungsleistungen hinterlegt sind, abgewickelt werden.
33.Risikovorsorgen
Die Entwicklung der Risikovorsorgen für Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente an Kreditinstitute sowie Forderungen und forderungsähnliche Finanzinstrumente an Kunden sowie Eventualverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:
in EUR bzw. in EUR Tsd
1-12 22
1-12 21
Anfangsbestand
412.633.274,20
420.811
Zuführung / Auflösungen (-)
80.190.335,10
21.722
Verbrauch
-65.066.717,01
-38.286
Umbuchungen
0,00
0
Wechselkursänderung
5.325.282,21
8.385
Endbestand
433.082.174,50
412.633
34.Eventualverbindlichkeiten
Im unter der Bilanz dargestellten Passivposten Eventualverbindlichkeiten in Höhe von EUR 5.442.226.544,14 (Vorjahr: EUR 4.455.783 Tsd) wurden erforderliche Rückstellungen in Abzug gebracht. Der größte Betrag entfällt mit EUR 5.052.020.813,26 (Vorjahr: EUR 4.116.054 Tsd) auf Bürgschaften und Haftungen aus der Bestellung von Sicherheiten. In diesem Betrag sind Patronatserklärungen in Höhe von EUR 433.169.852,00 (Vorjahr: EUR 440.248 Tsd) enthalten, wobei die Wesentlichste in Höhe von EUR 303.973.900,00 (Vorjahr: EUR 309.187 Tsd) die Erste Group Bank AG im Jahr 2015 für verbundene Unternehmen abgab, falls diese ihren Mietzahlungsverpflichtungen für den Erste Campus nicht nachkommen. Weiters umfasst diese Position auch Kreditderivate in Höhe von EUR 390.205.730,88 (Vorjahr: EUR 339.729 Tsd).
35.Kreditrisiken
Die Kreditrisiken entfallen im Wesentlichen auf noch nicht in Anspruch genommene Kredit- und Haftungszusagen in Höhe von EUR 13.851.143.596,03 (Vorjahr: EUR 11.340.692 Tsd). Erforderliche Rückstellungen wurden in Abzug gebracht.
241
36.Bruttoerträge – regionale Gliederung
Die Bruttoerträge der Erste Group Bank AG zeigen folgende regionale Gliederung, wobei die Trennung nach dem Sitz der Niederlassung erfolgte:
1-12 22
1-12 21
in EUR bzw. in EUR Tsd
Inland
Ausland
Gesamt
Inland
Ausland
Gesamt
Zinsen und ähnliche Erträge
4.365.581.006,67
562.488.130,97
4.928.069.137,64
1.977.779
66.530
2.044.309
Erträge aus WP und Beteilig.
1.877.997.559,07
0,00
1.877.997.559,07
703.511
0
703.511
Provisionserträge
204.684.499,61
46.574,73
204.731.074,34
194.101
82
194.183
Erfolge aus Finanzgeschäften
-82.227.196,63
-30.503.125,95
-112.730.322,58
9.541
4.624
14.165
Sonstige betriebliche Erträge
131.441.264,81
1.960.018,19
133.401.283,00
87.018
2.901
89.919
Bruttoerträge
6.497.477.133,53
533.991.572,94
7.031.468.706,47
2.971.950
74.136
3.046.086
37.Nettozinsertrag
Die Erste Group Bank AG weist Negativzinsen, die auf Geldmarktforderungen insbesondere mit Zentralbanken (Aktiva) erhoben werden in Höhe von EUR 95.567.444,78 (Vorjahr: EUR 169.162 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus. Negativzinsen für Einlagen, insbesondere von TLTRO III Geschäften (Passiva), werden in Höhe von EUR 132.276.089,00 (Vorjahr: EUR 213.007 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Erträge ausgewiesen. Wertpapiere (Aktiva) weisen Negativzinsen in Höhe von EUR 2.837.650,59 (Vorjahr: EUR 21.615 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus. Wertpapiere (Passiva) weisen Negativzinsen in Höhe von EUR 11.230.568,54 (Vorjahr: EUR 9.164 Tsd) unter Zinsen und ähnliche Erträge aus.
38.Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen
Von Gruppenmitgliedern - jene Tochtergesellschaften, die im Rahmen der 2005 in Kraft getretenen Gruppenbesteuerungsregelungen steuerlich der Unternehmensgruppe der Erste Group Bank AG angehören - sind im Posten Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 349.413.936,85 (Vorjahr: EUR 145.767 Tsd) und im Posten außerordentliche Erträge in Höhe von EUR 4.781.725,80 (Vorjahr: EUR 15.545 Tsd) enthalten.
39.Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 133.401.283,00 (Vorjahr: EUR 89.919 Tsd) beinhalten insbesondere Erträge aus der Weiterverrechnung von Personal- und Sachaufwendungen an Konzernmitglieder in Höhe von EUR 77.457.795,20 (Vorjahr: EUR 81.228 Tsd), Erträge aus der Auflösung der Pensionsrückstellung in Höhe von EUR 22.264.215,42 (Vorjahr: 0 Tsd) sowie Erträge aus der Terminierung von Derivaten ohne Grundgeschäft in Höhe von EUR 15.346.204,25 (Vorjahr: 0 Tsd).
40.Personalaufwand
Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Abfertigungen in Höhe von EUR 1.562.429,30 (Vorjahr: Erträge EUR 842 Tsd) in dem Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen enthalten.
Die Pensionsaufwendungen sind wie folgt bilanziert:
leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen als Ertrag in Höhe von EUR 22.264.215,42 als Auflösung aus Pensionsrückstellungen im Posten sonstiger betrieblicher Ertrag (Vorjahr: Ertrag EUR 3.547 Tsd im Posten Personalaufwand) sowie Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 3.242.884,26 (Vorjahr: 1.933 Tsd) im Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen.
laufende Pensionskassenbeiträge in Höhe von EUR 9.349.132,12 (Vorjahr: EUR 6.100 Tsd) als Personalaufwand.
41.Sonstige Verwaltungsaufwendungen
Der Posten Sonstige Verwaltungsaufwendungen beinhaltet auch Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungshonorare. In der folgenden Tabelle sind Honorare bzw. Kostenbeiträge, inklusive Umsatzsteuer, ersichtlich, die von den Abschlussprüfern (Sparkassen-Prüfungsverband und PwC Wirtschaftsprüfung GmbH) verrechnet wurden:
in EUR bzw. in EUR Tsd
1-12 22
1-12 21
Abschlussprüfungshonorare
3.181.032,62
3.092
Honorare für andere Bestätigungsleistungen
1.162.282,07
1.455
Honorare für Steuerberatung
0,00
5
Sonstige Leistungen
51.260,88
84
Gesamt
4.337.445,79
4.635
Der Sparkassen-Prüfungsverband (Prüfungsstelle) hat als gesetzlicher Abschlussprüfer Prüfungsleistungen für mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 6.063.415,00 (Vorjahr: EUR 5.710 Tsd) erbracht. Für andere Bestätigungsleistungen
242
wurden an mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 42.042,00 (Vorjahr: EUR 40 Tsd) verrechnet. Die Höhe der sonstigen Leistungen für verbundene Unternehmen betrug EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd).
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH hat als Abschlussprüfer Prüfungsleistungen für mit der Erste Group Bank AG verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 704.100,00 (Vorjahr: EUR 561 Tsd) erbracht. Für andere Bestätigungsleistungen wurden an andere verbundene Unternehmen in Höhe von EUR 266.040,00 (Vorjahr: EUR 203 Tsd) verrechnet.
42.Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von EUR 78.396.031,17 (Vorjahr: EUR 31.755 Tsd) umfassen im Wesentlichen Aufwendungen für den Resolution Fonds in Höhe von EUR 41.858.928,79 (Vorjahr: EUR 28.105 Tsd), Aufwendungen aus der Terminierung von Derivaten ohne Grundgeschäft in Höhe von EUR 11.181.787,24 (Vorjahr: 0 Tsd) sowie Aufwendungen für das Operational Risk Insurance Program in Höhe von EUR 6.886.671,56 (Vorjahr: EUR 6.864 Tsd).
43.Bewertung sowie Realisate aus Zu- und Verkäufen von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen
Der Saldo aus Bewertung sowie Realisaten aus Verkäufen von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen ergab in 2022 eine Abwertung in Höhe von EUR 174.499.081,43 (Vorjahr: Zuschreibung EUR 1.001.078 Tsd). Im Wesentlichen resultierte dies aus der Abwertung der Erste Bank Hungary Zrt. mit EUR 192.900.000,00 (Vorjahr: Zuschreibung EUR 266.500 Tsd) sowie der Zuschreibung der Banca Comercială Română S.A. mit EUR 68.000.000,00 (Vorjahr: EUR 743.700 Tsd).
Für Gruppenmitglieder (jene Tochtergesellschaften, die im Rahmen der 2005 in Kraft getretenen Gruppenbesteuerungsregelungen steuerlich der Unternehmensgruppe der Erste Group Bank AG angehören) sind in dieser Position Abwertungserfordernisse in Höhe von EUR 32.093.922,00 (Vorjahr: EUR 4.750 Tsd) bzw. Zuschreibungen in Höhe von EUR 9.755.796,07 (Vorjahr: EUR 4.000 Tsd) enthalten. Im Berichtsjahr wurden – wie auch im Vorjahr – keine Gruppenmitglieder verkauft.
44.Steuern vom Einkommen und Ertrag
Der Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag weist einen Ertrag in Höhe von EUR 145.686.880,67 (Vorjahr: EUR 202.068 Tsd) aus. Darin enthalten ist ein Ertrag in Höhe von EUR 138.179.385,72 (Vorjahr: EUR 97.908 Tsd) aus der laufenden Steuerumlage, ein Aufwand in Höhe von EUR 1.840.146,87 (Vorjahr: Ertrag EUR 773 Tsd) aus der Nachverrechnung von Vorjahren gemäß der Gruppenbesteuerung als Unternehmensgruppe nach § 9 KStG sowie ein Ertrag aus der Bildung latenter Steuerforderungen in Höhe von EUR 42.525.749,95 (Vorjahr: EUR 158.519 Tsd). An laufender Körperschaftsteuer an das österreichische Finanzamt wurden ein Aufwand in Höhe von EUR 19.661.052,98 (Vorjahr: EUR 55.600 Tsd) sowie ein aperiodischer Körperschaftsteueraufwand in Höhe von EUR 5.881.947,78 (Vorjahr: EUR 0 Tsd) erfasst.
Die Erste Group Bank AG bildet seit dem Geschäftsjahr 2005 mit allen wesentlichen inländischen Tochterunternehmen eine steuerliche Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG und fungiert dabei als Gruppenträgerin. Mit allen Gruppenmitgliedern wurden Gruppen- und Steuerausgleichsverträge abgeschlossen, wobei für steuerpflichtige Gewinne in Höhe der auf diesen Gewinn entfallenden Körperschaftssteuer eine Steuerumlage an die Erste Group Bank AG entrichtet wird. Eine Verpflichtung zur Zahlung einer Steuerumlage an die Erste Group Bank AG besteht insofern nicht, als evident gehaltene steuerliche Verluste aus Vorjahren auf Ebene des Gruppenmitglieds verrechnet werden. Ferner verpflichtet sich die Erste Group Bank AG an ausscheidende Gruppenmitglieder eine Ausgleichszahlung für bisher genutzte steuerliche Verluste zu leisten.
Aus der ausländischen Einkommensteuer und sonstigen ausländischen ertragsabhängigen Steuern resultiert ein Aufwand in Höhe von EUR 8.030.106,69 (Vorjahr: EUR 46 Tsd).
45.Sonstige Steuern
Der Posten sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszuweisen, in Höhe von EUR 22.316.027,83 (Vorjahr: EUR 1.400 Tsd) beinhaltet im Wesentlichen die Bankenabgabe in Höhe von EUR 21.886.158,23 (Vorjahr: EUR 929 Tsd).
 
46.Niederlassungen auf konsolidierter Basis
243
Dez 2022 Geschäftsbereiche
Kommerzielles Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen Schuldnern
InstitutionellesSalesgeschäft
Filiale
London
New York
Hongkong
Berlin, Stuttgart
Sitzstaat der Niederlassung
Großbritannien
USA
China
Deutschland
Nettozinsertrag in EUR
0,00
63.295.882,71
-6.814.076,49
1.683,74
Betriebserträge in EUR
0,00
64.703.231,15
-8.548.439,53
3.420,86
Anzahl der Mitarbeiter / Stand zum Stichtag
0
22
24
12
Jahresergebnis vor Steuern in EUR
0,00
54.264.316,42
-16.520.879,99
-3.783.605,17
Steuern vom Einkommen in EUR
0,00
-8.445.617,17
-270.726,54
-25.806,35
Erhaltene öffentliche Beihilfen
keine
keine
keine
keine
Für Hongkong ist das negative konsolidierte Jahresergebnis vor Steuern auf interne Geschäfte zum Zweck der Refinanzierung und des Hedgings zurückzuführen. Diese internen Geschäfte sind für die Darstellung der Tabelle zu eliminieren. Betrachtet man die Niederlassung Hongkong unkonsolidiert (also inklusive der in der Wiener Niederlassung verwendeten Sicherungsinstrumente für Hedging Geschäfte), so erzielte Hongkong ein positives Ergebnis.
Die Erste Group Bank AG Niederlassung London wurde per 30. Juni 2021 geschlossen.
Dez 2021 Geschäftsbereiche
Kommerzielles Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen Schuldnern
InstitutionellesSalesgeschäft
Filiale
London
New York
Hongkong
Berlin, Stuttgart
Sitzstaat der Niederlassung
Großbritannien
USA
China
Deutschland
Nettozinsertrag in EUR
-48.754,37
35.773.702,16
12.337.516,49
-2.030,34
Betriebserträge in EUR
2.396.754,29
37.429.192,19
9.233.697,48
-1.593,92
Anzahl der Mitarbeiter / Stand zum Stichtag
0
22
24
12
Jahresergebnis vor Steuern in EUR
198.716,95
36.315.343,39
2.185.653,38
-3.379.846,83
Steuern vom Einkommen in EUR
0,00
-1.227.095,57
723.109,38
-31.789,24
Erhaltene öffentliche Beihilfen
keine
keine
keine
keine
244
47.Gesamtkapitalrentabilität
Der Jahresüberschuss vor Rücklagendotierung in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme zum Stichtag belief sich in 2022 auf 1,7% (Vorjahr: 2,2%).
48.Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es lagen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzsichtag vor.
D. ANGABEN ÜBER ORGANE UND ARBEITNEHMER
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer:innen der Erste Group Bank AG (gewichtet ohne karenzierte Arbeitnehmer:innen und Vorstände) betrug während des laufenden Geschäftsjahres 1.860 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.865).
2022 waren 121 Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 140) gegen Ersatz der Aufwendungen in anderen Unternehmen tätig. Der Kostenersatz von EUR 25.732.649,79 (Vorjahr: EUR 17.466 Tsd) ist in der Position sonstige betriebliche Erträge enthalten.
Übersicht Vergütungen an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
In der nachfolgenden Tabelle werden die Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats dargestellt. Der Aufwand wurde periodenge-recht erfasst. Die angegebenen Beträge entsprechen den zum Bilanzstichtag erwarteten Auszahlungen und können von jenen, die tatsächlich zur Auszahlung kommen, abweichen.
Die Bezüge von aktiven Organen verteilen sich wie folgt:
1-12 22
1-12 21
in EUR bzw. in EUR Tsd
Vorstände
Aufsichtsräte
Gesamt
Vorstände
Aufsichtsräte
Gesamt
Kurzfristig fällige Leistungen
7.256.011,61
1.856.912,58
9.112.924,19
6.539
1.609
8.148
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
1.422.664,15
0,00
1.422.664,15
1.622
0
1.622
Andere langfristig fällige Leistungen
1.229.222,21
0,00
1.229.222,21
765
0
765
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
0,00
0,00
0,00
0
0
0
Anteilsbasierte Vergütungen
2.240.385,43
0,00
2.240.385,43
4.779
0
4.779
Summe
12.148.283,41
1.856.912,58
14.005.195,99
13.706
1.609
15.314
Die Erste Group Bank AG hat direkt weder 2022 noch im Vorjahr Kredite an Mitglieder des Vorstands oder Aufsichtsrats gewährt. Bezüge an Mitglieder des Vorstands, die während des Geschäftsjahres ausgeschieden sind, werden unter Bezüge von aktiven Organen dargestellt. Den Mitgliedern des Vorstands der Erste Group Bank AG wurde für ihre Tätigkeit im Geschäftsjahr eine Gesamtvergütung von 0,5% (Vorjahr: 0,5%) in Relation zum gesamten Personalaufwand des Erste Group Konzerns gewährt. An ehemalige Organmitglieder und deren Hinterbliebene wurden im Geschäftsjahr 2022 Gesamtbezüge von EUR 2.729.262,70 (Vorjahr: EUR 4.742 Tsd) gewährt und 57.669 (Vorjahr: 83.868) Aktienäquivalente zuerkannt.
Kurzfristig fällige Leistungen
Diese Kategorie umfasst Gehälter, Sachbezüge, Sozialversicherungsbeiträge und sonstige kurzfristig fällige Leistungen. Diese umfassen auch variable Vergütungsbestandteile, die innerhalb eines Jahres in bar zur Auszahlung kommen. Die dargestellten Bezüge von Aufsichtsratsmitgliedern umfassen Aufsichtsratsvergütungen, Sitzungsgelder sowie Entgelte für Organfunktionen bei verbundenen Unternehmen.
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Die Mitglieder des Vorstands nehmen nach den gleichen Grundsätzen wie die Mitarbeiter:innen an der beitragsorientierten Betriebspensionsregelung der Erste Group Bank AG teil (siehe Anhang Kapitel C Punkt 16). Unter Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden insbesondere Beitragszahlungen an Pensionskassen und an die Mitarbeitervorsorgekasse dargestellt.
Andere langfristig fällige Leistungen
Diese umfassen insbesondere variable Vergütungsbestandteile, die erst nach einem Jahr über mehrere Jahre verteilt in bar zur Auszahlung kommen. Darüber hinaus werden in dieser Kategorie auch Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen (siehe Anhang Kapitel C Punkt 16) dargestellt.
Anteilsbasierte Vergütungen
In dieser Kategorie werden Aufwendungen für anteilsbasierte, variable Vergütungsbestandteile erfasst.
245
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens vierzehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Funktionsdauer der Mitglieder des Aufsichtsrates endet mangels einer von der Hauptversammlung anlässlich der Bestellung festgelegten kürzeren Funktionsperiode für einzelne, mehrere oder alle Aufsichtsratsmitglieder mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das auf die Wahl folgende vierte Geschäftsjahr beschließt; eine Wiederwahl ist zulässig. Die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat erlischt ferner durch Tod, durch Widerruf, durch Rücktritt oder bei Eintritt eines in der Satzung definierten Hinderungsgrundes. Für den Widerruf ist eine Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen gültigen Stimmen und eine Mehrheit von drei Viertel des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich.
Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats
Die Hauptversammlung vom 18. Mai 2022 hat den Aufsichtsratsmitgliedern für das Geschäftsjahr 2021 sowie für die Folgejahre eine jährliche Vergütung nach dem nachstehenden Schema gewährt:
in EUR
Anzahl
Bezug pro Person
Bezug gesamt
Vorsitzender
1
180.000,00
180.000,00
1. Stellvertreter
1
95.000,00
95.000,00
2. Stellvertreter
1
80.000,00
80.000,00
Mitglieder
10
65.000,00
650.000,00
Gesamt
13
 
1.005.000,00
Ergänzend erhalten die Vorsitzende des Risiko- und Prüfungsausschusses jeweils eine weitere jährliche Vergütung von EUR 20.000,00 (Vorjahr: EUR 10 Tsd), die Vorsitzende des IT-Auschusses von EUR 15.000,00 (Vorjahr: EUR 10 Tsd) sowie die Vorsitzende des Vergütungs-, Nominierungs- und Strategie- und Nachhaltigkeitsausschusses jeweils von EUR 10.000,00 (Vorjahr: EUR 5 Tsd). Besteht zwischen der Person der Finanzexpert:in und der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses keine Personenidentität, erhält auch erstere eine weitere jährliche Vergütung von EUR 20.000,00.
Das zusätzlich auszubezahlende Sitzungsgeld für die Mitglieder des Aufsichtsrats wurde mit EUR 1.200,00 (Vorjahr: EUR 1 Tsd) pro Sitzung des Aufsichtsrats oder eines seiner Ausschüsse festgesetzt.
Die Erste Group Bank AG hat mit Mitgliedern ihres Aufsichtsrats keine sonstigen Rechtsgeschäfte abgeschlossen.
Transaktionen und gehaltene Bestände von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern
Die folgenden Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder hielten die in den folgenden Tabellen dargelegten Bestände an Aktien der Erste Group Bank AG. Bei jenen Mitgliedern, deren Funktionsperiode im Geschäftsjahr begann oder endete, wurden die zum Zeitpunkt des Beginns bzw. Ende der Funktionsperiode bestehenden Aktienbestände jeweils als Zugänge oder Abgänge eingebucht bzw. ausgebucht.
Vorstandsmitglieder
Stand zum 31. Dezember 2021
Zugänge
Abgänge
Stand zum 31. Dezember 2022
Bleier Ingo
3.111
1.000
0
4.111
Cernko Willibald (Vorsitzender ab 1. Juli 2022)
0
7.206
0
7.206
Dörfler Stefan
1.500
2.956
0
4.456
Habeler-Drabek Alexandra
72
1.256
0
1.328
O'Mahony David
0
5.456
0
5.456
Poletto Maurizio
0
456
0
456
Spalt Bernhard (Vorsitzender bis 30. Juni 2022)
15.000
5.000
20.000
0
Die Aufsichtsratsmitglieder erhielten für ihre Funktion als Mitglieder des Aufsichtsrats keine Optionen auf Aktien der Erste Group Bank AG.
246
Aufsichtsratsmitglieder
Stand zum 31. Dezember 2021
Zugänge
Abgänge
Stand zum 31. Dezember 2022
Catasta Christine (ab 1. Juli 2022)
0
0
0
0
Egerth-Stadlhuber Henrietta
0
0
0
0
Ersek Hikmet (ab 18. Mai 2022)
0
3.966
0
3.966
Flatz Alois (ab 18. Mai 2022)
0
0
0
0
Grießer Martin (ab 1. Juli 2022)
0
120
0
120
Haag Markus (bis 11. Jänner 2022 und wieder ab 18. Mai 2022)
176
141
0
317
Haberhauer Regina
188
106
0
294
Hardegg Maximilian
240
0
0
240
Homan Jan (bis 18. Mai 2022)
4.400
0
4.400
0
Khüny Marion
0
0
0
0
Kühnel Mariana (ab 18. Mai 2022)
0
583
0
583
Krainer Senger-Weiss Elisabeth
0
0
0
0
Lachs Andreas
0
106
0
106
Pichler Barbara
309
244
0
553
Pinter Jozef
0
106
0
106
Rödler Friedrich (Vorsitzender)
2.502
1.300
0
3.802
Santner Friedrich
0
0
0
0
Schuster Michael
0
30
0
30
Simor András
0
0
0
0
Sutter-Rüdisser Michèle F.
0
2.222
0
2.222
Zeisel Karin
38
16
0
54
Vorstands- oder Aufsichtsratsmitgliedern nahestehende Personen hielten zum 31. Dezember 2022 1.518 Stück (Vorjahr: 111 Stk) Erste Group Bank AG Aktien.
Anteilsbasierte Vergütungen
Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Aufwand für anteilsbasierte Vergütungen beläuft sich auf EUR 1.862.986,66 (Vorjahr: EUR 15.334 Tsd), davon EUR 4.963.609,54 (Vorjahr: EUR 3.196 Tsd) für anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente. Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Verbindlichkeit aus anteilsbasierten Vergütungen beläuft sich auf EUR 17.206.413,16 (Vorjahr: EUR 27.297 Tsd). Der innere Wert der Verbindlichkeit beträgt EUR 18.637.069,80 (Vorjahr: EUR 31.149 Tsd).
Anteilsbasierte Vergütungen für den Vorstand der Erste Group Bank AG
Die gesamte Verbindlichkeit für variable Vergütungsbestandteile gegenüber Vorstandsmitgliedern zum 31. Dezember 2022 beträgt EUR 7.382.453,20 (Vorjahr: EUR 12.937 Tsd). Dieser Betrag umfasst Verbindlichkeiten aus dem Long Term Incentive Plan (LTI)-Programm (erstmalig für das Leistungsjahr 2021) sowie die noch nicht ausgezahlten Tranchen aus dem Phantom Share-Programm (für Leistungsjahre bis 2020).
Seit dem Geschäftsjahr 2021 gilt ein neuer Vergütungsplan in Aktien für den Vorstand der Erste Group Bank AG. Der Plan umfasst kurzfristige und langfristige variable Vergütungskomponenten. Die Gesamthöhe der variablen Vergütung wird im Folgejahr vom Aufsichtsrat festgelegt.
Kurzfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente 20% des Bonus werden am Tag dieses Aufsichtsratsbeschlusses in Aktien umgerechnet und nach einer Sperrfrist von einem Jahr übertragen.
Langfristige anteilsbasierte Vergütungskomponente 30% des Bonus werden am Tag des Aufsichtsratsbeschlusses anhand des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten 30 Handelstage in Performance Share Units (PSUs) umgerechnet (Long Term Incentive Plan). Eine PSU stellt ein ungesichertes, bedingtes Recht dar, in der Zukunft Aktien der Erste Group Bank AG zu erhalten. In den folgenden fünf Jahren wird die Anzahl der zunächst erreichten PSUs in einer Bandbreite von 120% bis 0% anhand von Leistungsindikatoren an den Konzernerfolg angepasst, die der Aufsichtsrat jährlich überprüft und in Ausnahmefällen angepasst. Die so ermittelte endgültige Anzahl an PSUs entspricht der Anzahl an Aktien, die nach einer Sperrfrist von einem weiteren Jahr übertragen werden.
Die gewährten Aktien und die PSUs sind anteilsbasierte Vergütungen, die durch die Übertragung von Eigenkapitalinstrumenten erfüllt und bis zum Ende des Leistungsjahres erdient werden. Die Erfassung dieser anteilsbasierten Vergütungen erfolgt zum Fair Value der gewährten Aktien bzw. PSUs zum Zeitpunkt der Einräumung, d.h. dem Zeitpunkt, zu dem die Beteiligten auf beiden Seiten ein übereinstimmendes Verständnis aller Konditionen haben. Die Festlegung des Zeitpunkts der Einräumung erfordert die wertende Beurteilung aller Umstände, da dem Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Beurteilung der Leistung im Leistungsjahr wesentliche Ermessensspielräume eingeräumt sind, erfolgt die Einräumung mit dem Beschluss des Aufsichtsrats über den zuerkannten Bonus für das abgelaufene Leistungsjahr.
Für das Leistungsjahr 2022 wird erwartet, dass den Teilnehmer:innen 30.959 Aktien und 46.439 PSUs (Vorjahr: 26.012 Aktien und 39.019 PSUs) gewährt werden. Der Fair Value der PSUs wird anhand einer Monte-Carlo-Simulation unter Berücksichtigung der Entwicklung der Konzernleistungskriterien über die folgenden 5 Jahre und des Aktienkurses der Erste Group Bank AG berechnet. Der geschätzte Fair Value
247
beträgt am Bilanzstichtag EUR 1.990.323,24 (Vorjahr: EUR 2.424 Tsd). Insgesamt wurde in Jahr 2022 Personalaufwand in Höhe von EUR 2.240.835,43 (Vorjahr: EUR 2.424 Tsd) erfasst und entsprechend Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen gebildet.
Phantom Share-Programm
Die Erste Group Bank AG gewährt ausgewählten Mitarbeiter:innen jedes Jahr einen Bonus für im abgelaufenen Jahr erbrachte Leistungen (Erdienungszeitraum). Sofern der individuelle Bonus eine bestimmte Betragsgrenze überschreitet, hängt der endgültige Auszahlungsbetrag im Ausmaß von mindestens 25% von der Entwicklung des durchschnittlichen, volumengewichteten, täglichen Kurses der Erste Group-Aktie in Folgejahren ab (Phantom Share-Programm). Das Programm betrifft Konzerngesellschaften unterschiedlicher Länder, wobei sich die Betragsgrenze und der Anteil an Aktienäquivalenten jeweils unterscheiden. Die Aktienäquivalente (Phantom Shares) werden in mehrere Tranchen aufgeteilt, die sich durch die Dauer des Betrachtungszeitraums für die Entwicklung des Kurses der Erste Group-Aktie unterscheiden.
Das Phantom Share-Programm erfüllt die Kriterien für eine anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich gemäß AFRAC 3.
Die variable Vergütung für Aktienäquivalente wird in geschätzter Höhe erfolgswirksam mit dem Fair Value erfasst. Die Rückstellung für noch nicht ausgezahlte Aktienäquivalente wird bis zur Auszahlung laufend mit dem Fair Value bewertet. Fair Value-Änderungen sowie Änderungen aus der finalen Zuteilung in Folgejahren werden erfolgswirksam erfasst. Für die Ermittlung des Fair Value wird die Anzahl der zum Bilanzstichtag noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalente mit dem für das jeweilige Auszahlungsjahr geschätzten, durchschnittlichen Kurs der Erste Group-Aktie multipliziert. Die Fair Values der Aktienäquivalente für das jeweilige Auszahlungsjahr werden mit einem Optionspreismodell (Black-Scholes-Modell) ermittelt. Die wesentlichen Parameter sind der Aktienkurs der Erste Group Aktie zum Bilanzstichtag sowie bis zur Auszahlung erwartete Dividendenzahlungen.
Für 2022 wird erwartet, dass 69.782 Stück (Vorjahr: 58.407 Stück) Aktienäquivalente mit einem Fair Value in Höhe von EUR 1.891.388,47 (Vorjahr: EUR 2.218 Tsd) an berechtigte Mitarbeiter:innen gewährt werden. Der gesamte in der Berichtsperiode erfasste Ertrag im Posten Personalaufwand für das Phantom Share-Programm beläuft sich auf EUR 3.100.622,88 (Vorjahr: Aufwand EUR 12.138 Tsd), der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Buchwert der Rückstellung beläuft sich auf EUR 17.206.413,16 (Vorjahr: EUR 27.297 Tsd). Der innere Wert der Rückstellung aus noch nicht ausgezahlten Aktienäquivalenten beträgt EUR 18.637.069,80 (Vorjahr: EUR 31.149 Tsd).
Mitarbeiterbeteiligungsprogramme
Das WeShare by Erste Group-Participation Programm und WeShare by Erste Group-Investment Plus Programm sind anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Aktien der Erste Group Bank AG. Beide Programme werden Mitarbeiter:innen der Erste Group angeboten, sofern bestimmte Voraussetzungen (z.B. Kapital- und Liquiditätsanforderungen, beschlossene Dividendenausschüttung, EZB Genehmigung) erfüllt sind.
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Investment Plus Programms konnten alle Mitarbeiter:innen, die sich von März/April 2022 bis September 2022 in einem aufrechten Dienstverhältnis mit der Erste Group befanden, freiwillig in Aktien der Erste Group Bank AG investieren und erhielten dann je nach Höhe ihres Investments Gratisaktien. Das WeShare by Erste Group-Investment Plus Program wurde im September 2022 abgerechnet. Die Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms gewährten Gratisaktien beträgt 101.385 Stück, der Personalaufwand EUR 2.431.785,20.
Im Rahmen des WeShare by Erste Group-Participation Programm erhalten alle Mitarbeiter:innen, die im Jahr 2022 mindestens 6 Monaten von der Erste Group beschäftigt waren und sich bis zum Zeitpunkt der Übertragung der Aktien im Juni 2023 noch in einem aufrechten Dienstverhältnis zur Erste Group befinden, Gratisaktien der Erste Group Bank AG im Gegenwert von EUR 350,00 netto. Die erwartete Anzahl der für den Berichtszeitraum im Rahmen dieses Programms durch die Erste Group gewährten Gratisaktien beträgt 25.384 Stück (Vorjahr: 18.920 Stück). Dafür wurde, ausgehend von der Anzahl der berechtigte Mitarbeiter:innen, Personalaufwand in Höhe von EUR 291.438,91 (Vorjahr: EUR 771 Tsd) erfasst und entsprechend Rücklagen für anteilsbasierte Vergütungen gebildet.
Abfertigung und Pensionen
Die Erträge für Abfertigungen und Pensionen für Mitglieder des Vorstands und leitende Angestellte betrugen EUR 3.770.976,99 (Vorjahr: Ertrag EUR 1.906 Tsd). Die Erträge für Abfertigungen und Pensionen für andere Arbeitnehmer:innen betrugen EUR 4.610.866,34 (Vorjahr: Aufwand EUR 7.930 Tsd). In den angeführten Beträgen sind jeweils Aufwendungen für Hinterbliebene und Pensionist:innen einbezogen. Die Angaben über die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats gemäß § 239 (2) UGB sind im Kapitel F gesondert ausgewiesen.
E. GEWINNVERTEILUNGSVORSCHLAG
Der Vorstand wird der Hauptversammlung vorschlagen, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn eine Dividende an die Aktionär:innen in Höhe von EUR 1,90 je Aktie (Vorjahr: EUR 1,60 je Aktie) zur Auszahlung zu bringen. Der gemäß § 235 (1) UGB von der Ausschüttung gesperrte Betrag beträgt EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0 Tsd).
248
F. ORGANE DER ERSTE GROUP BANK AG ZUM 31. DEZEMBER 2022
Aufsichtsrat
Position
Name
Geburts-jahr
Beruf
Datum Erstbestellung
Ende laufende Funktionsperiode
Vorsitzender
Rödler Friedrich
1950
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater
4. Mai 2004
HV 2025
1. Stellvertreter (bis 18.05.2022)
Homan Jan
1947
Generaldirektor i.R.
4. Mai 2004
HV 2022
1. Stellvertreter (ab 18.05.2022)¹
Hardegg Maximilian
1966
Unternehmer
12. Mai 2015
HV 2025
2. Stellvertreterin (ab 18.05.2022)²
Krainer Senger-Weiss Elisabeth
1972
Rechtsanwältin
21. Mai 2014
HV 2024
Mitglied
Catasta Christine
1958
Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin/ehem. CEO
1. Juli 2022
HV 2026
Mitglied
Egerth-Stadlhuber Henrietta
1971
Geschäftsführerin Österreichische Forschungs-förderungsgesellschaft
26. Juni 2019
HV 2026
Mitglied
Ersek Hikmet
1960
CEO i.R.
18. Mai 2022
HV 2026
Mitglied
Flatz Alois
1966
Investor
18. Mai 2022
HV 2025
Mitglied
Khüny Marion
1969
Beraterin
17. Mai 2017
HV 2026
Mitglied
Kühnel Mariana
1983
stv.Generalsekretärin, Wirtschaftskammer Österreich
18. Mai 2022
HV 2025
Mitglied
Santner Friedrich
1960
Unternehmer
10. November 2020
HV 2023
Mitglied
Schuster Michael
1980
Investor
19. Mai 2021
HV 2024
Mitglied
Simor András
1954
ehem. Senior Vice President, CFO und COO
10. November 2020
HV 2023
Mitglied
Sutter-Rüdisser Michèle F.
1979
Professorin in einem Institut für Finanzwissenschaften, Finanzrecht, Recht und Wirtschaft
15. Mai 2019
HV 2026
Vom Betriebsrat entsandt:
 
 
 
 
Mitglied
Grießer Martin
1969
-
26. Juni 2019
b.a.w.
Mitglied
Haag Markus
1980
-
21. November 2011
b.a.w.
Mitglied
Haberhauer Regina
1965
-
12. Mai 2015
b.a.w.
Mitglied
Lachs Andreas
1964
-
9. August 2008
b.a.w.
Mitglied
Pichler Barbara
1969
-
9. August 2008
b.a.w.
Mitglied
Pinter Jozef
1974
-
25. Juni 2015
b.a.w.
Mitglied
Zeisel Karin
1961
-
9. August 2008
b.a.w.
1 davor 2. Stellvertreter
2 davor ordentliches Mitglied
Vertreter der Aufsichtsbehörde
Name
Position
Bartsch Wolfgang
Staatskommissar
Kremser Michael
Staatskommissar-Stv.
BINDER GRÖSSWANG Rechtsanwälte GmbH (ab 1. September 2022)
Treuhänder gemäß PfandBG
Niedrist Clemens Wolfgang (bis 31. August 2022)
Regierungskommissar für fundierte Bankschuldverschreibungen
Moser Erhard (bis 31. August 2022)
Regierungskommissar-Stv. für fundierte Bankschuldverschreibungen
Kienzl Irene (bis 31. August 2022)
Treuhänder gemäß HypBG
Offner Gabriela (bis 31. August 2022)
Treuhänder-Stv. gemäß HypBG
Vorstand
Vorstandsmitglied
Geburtsjahr
Datum der Erstbestellung
Ende der laufenden Funktionsperiode
Bleier Ingo
1970
1. Juli 2019
30. Juni 2026
Cernko Willibald (Vorsitzender ab 1. Juli 2022)
1956
1. Juli 2022
31. Dezember 2024
Dörfler Stefan
1971
1. Juli 2019
31. Dezember 2023
Habeler-Drabek Alexandra
1970
1. Juli 2019
31. Dezember 2023
O'Mahony David
1965
1. Jänner 2020
31. Dezember 2026
Poletto Maurizio
1973
1. Jänner 2021
31. Dezember 2023
Spalt Bernhard (Vorsitzender bis 30. Juni 2022)
1968
1. Juli 2019
30. Juni 2022
249
Wien, 28. Februar 2023
Der Vorstand
Willibald Cernko e.h.
Vorsitzender
Ingo Bleier e.h.Stefan Dörfler e.h.
MitgliedMitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h.David O`Mahony e.h.MitgliedMitglied
Maurizio Poletto e.h.
Mitglied
250
IV. Lagebericht
GESCHÄFTSVERLAUF UND WIRTSCHAFTLICHE LAGE
Wirtschaftliches Umfeld
Nach einem kräftigen Aufschwung im Jahr 2021 verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum 2022 deutlich, was vor allem auf den durch den russisch-ukrainischen Krieg verursachten Angebotsschock bei Energie, die zur Dämpfung der Inflation ergriffenen Fiskalmaßnahmen und die andauernden Covid-bedingten Einschränkungen in China zurückzuführen war. Die Inflation schnellte auf ein seit Jahrzehnten nicht mehr gekanntes Niveau, was weltweit zu einer restriktiveren Geldpolitik führte. Auch Covid hatte selbst nach der Aufhebung der Beschränkungen wirtschaftlicher und sozialer Aktivitäten im Jahresverlauf immer noch einen wachstumsdämpfenden Effekt. Auch Lieferkettenprobleme erschwerten nach wie vor die Erholung der Sachgütererzeugung, wenn auch in abnehmendem Maß. Die Arbeitsmärkte blieben hingegen robust. Insgesamt stieg das reale BIP weltweit um 3,4%, nachdem zu Jahresbeginn 2022 noch 4,4% prognostiziert wurden.
Von den entwickelten Volkswirtschaften der Welt verzeichneten sowohl die Vereinigten Staaten als auch der Euroraum rückläufige BIP-Wachstumsraten. Die wirtschaftlichen Folgen der russischen Invasion in der Ukraine, ein kurzzeitiger Rückschlag durch die Omikronwelle, restriktivere Finanzierungsbedingungen, sinkende verfügbare Realeinkommen infolge der fiskalischen Normalisierung und eine hohe Inflation hatten insgesamt eine negative Auswirkung auf die globale Wirtschaftsleistung.
Der militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sowie die daraus resultierenden Sanktionen wirkten sich auf die Exporte von Rohstoffen wie Metallen, Nahrungsmitteln, Öl und Gas aus der Region negativ aus, was die Inflation auf den seit Jahrzehnten höchsten Stand trieb. Aufgrund der hohen Abhängigkeit Österreichs und einiger Kernmärkte von russischem Erdgas sanken die Erdgaspreise nach dem Sommer wieder angesichts hoher Speicherstände sowie reduzierten Lieferungen. Neben Österreich waren auch einige Volkswirtschaften in CEE sehr stark von russischem Erdgas abhängig. Als Reaktion auf die starke Inflation hatten die Zentralbanken außerhalb des Euroraums bereits 2021 einen restriktiveren Kurs in der Geldpolitik eingeschlagen. Die Europäische Zentralbank (EZB) folgte 2022. Zusätzlich griffen die Staaten zu Maßnahmen wie Preisdeckelungen, Subventionen und Steuersenkungen. Ähnlich wie in anderen entwickelten Volkswirtschaften blieben die Arbeitsmärkte im Euroraum sehr stark, die Arbeitslosenquoten in den meisten Ländern sanken. Insgesamt wuchs die Wirtschaft des Euroraums um 3,5%.
Die Zentralbanken befinden sich verstärkt durch die anhaltende geopolitische Krise im Spannungsfeld zwischen Inflationsbekämpfung und Stabilisierung von Konjunktur, Finanz- und Staatsschulden. Zur Bekämpfung der anhaltend hohen Teuerungsraten haben die Notenbanken deutliche Zeichen gesetzt und ihre zuvor expansive Geldpolitik beendet. Nach Zinserhöhungen in einigen CEE-Ländern und in Großbritannien hatte auch die US Federal Reserve (Fed) Mitte März den ersten Schritt eines Zinsanhebungszyklus gesetzt. Etwas zeitverzögert beendete auch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli mit der ersten Zinserhöhung seit 11 Jahren ihre seit sechs Jahren andauernde Nullzinspolitik. Die EZB erhöhte in insgesamt vier Zinsschritten den Leitzins zum Jahresende auf 2,5% und rekalibrierte die Bedingungen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte. Die gestiegenen Zinsen, gemeinsam mit gewachsenen Volumina in ihren Märkten, haben sich positiv auf den Zinsüberschuss der Erste Group ausgewirkt.
Die österreichische Wirtschaft entwickelte sich besser als im Jahresverlauf erwartet und lag über dem Durchschnitt der Europäischen Union. Das Wirtschaftswachstum, das in der ersten Jahreshälfte deutlich stärker ausfiel, wurde von nahezu allen Wirtschaftssektoren gestützt, insbesondere dem Verkehr, dem Gastgewerbe, Dienstleistungen und der Sachgütererzeugung. In den meisten Branchen wurden die vor der Pandemie verzeichneten Niveaus wieder erreicht oder sogar überschritten. Die in Österreich hoch entwickelte Tourismusindustrie konnte sich mit der deutlichen Lockerung der Reisebeschränkungen weiter erholen. Der Handel leistete zu dieser Entwicklung ebenfalls einen deutlichen Beitrag. Im zweiten Halbjahr schwächte sich die Konjunktur in Österreich allerdings ab. Das Wachstum wurde durch den durch die hohe Inflation bedingten Rückgang der verfügbaren Einkommen spürbar gebremst. Darüber hinaus wirkten sich Lieferkettenprobleme negativ auf Investitionen und die Industrieproduktion aus. Während die meisten Covid-Maßnahmen während des Jahres ausliefen, schnürte die Regierung Hilfspakete, die die Auswirkungen der starken Inflation abmildern sollten. Die Maßnahmen umfassten vor allem Steuererleichterungen und Einmalzahlungen wie einen Klimabonus. Die Menge des in Österreich gespeicherten Gases erhöhte sich rasch und zählte zu Winterbeginn zu den höchsten in der Europäischen Union. Die Inflation erreichte im Oktober mit 11,0% einen Höhepunkt. Im Jahresdurchschnitt belief sich die Inflation 2022 auf 8,6%. Der österreichische Arbeitsmarkt erwies sich abermals als robust. Mit der Ende 2022 verzeichneten Arbeitslosenquote von 4,8% und bei der Anzahl der registrierten Langzeitarbeitslosen wurde der tiefste Stand seit 2014 erreicht. Insgesamt wuchs die österreichische Wirtschaft um 4,7%.
Auch die Entwicklung der Volkswirtschaften in Zentral- und Osteuropa übertraf die Erwartungen. Die Wachstumsprognosen wurden während des Jahres selbst in Ländern mit vor Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs starker Abhängigkeit von russischem Gas wie Tschechien, der Slowakei und Ungarn wieder angehoben. Rumänien und Kroatien, in denen russisches Erdgas eine deutlich geringere Rolle spielt, erzielten die höchsten Wachstumsraten der Region. Der Privatkonsum, einer der wichtigsten Treiber des Wirtschaftswachstums, schwächte sich im zweiten Halbjahr sichtbar ab. Die Ausfuhren verzeichneten trotz Lieferkettenproblemen dynamisches Wachstum. Die von hohen Auftragsbeständen geprägte Fahrzeugindustrie trug merklich zum Wirtschaftswachstum bei. Kroatien profitierte von der Erholung des Tourismussektors.
251
Die Inflation zog das gesamte Jahr hindurch weiter an und überstieg im Herbst in vielen CEE-Ländern die Marke von 15%. Als Reaktion auf den starken Preisanstieg setzten die Zentralbanken auf eine restriktive Geldpolitik. Die Leitzinsen stiegen in Tschechien um mehr als drei Prozentpunkte, in Rumänien und Polen um fast fünf Prozentpunkte und in Ungarn um 15 Prozentpunkte. Die monetären Rahmenbedingungen wurden aber auch durch andere Instrumente wie eine Verkleinerung der Bilanz durch Deviseninterventionen im Fall Tschechiens oder ein strengeres Liquiditätsmanagement und höhere Mindestreserveanforderungen im Fall Ungarns beeinflusst. Die Arbeitsmärkte blieben in der Region äußerst robust, die Arbeitslosenquoten in den meisten CEE-Ländern lagen auf oder nahe an ihren historischen Tiefständen. Tschechien und Ungarn zählten in der Europäischen Union zu den Ländern mit den niedrigsten Arbeitslosenquoten. Zur Unterstützung von Privathaushalten und Unternehmen leiteten die Regierungen der CEE-Staaten eine Reihe von Maßnahmen ein, wie zum Beispiel Strompreisdeckel oder direkte Energie bezogene Subventionen. Einige CEE-Länder wie Ungarn und Kroatien hoben Steuern auf sogenannte Übergewinne ein. Auf dem Währungsmarkt entwickelte sich der ungarische Forint deutlich schlechter als andere Währungen und schwächte sich 2022 um mehr als 10% ab. Andere CEE-Währungen wie der rumänische Leu und die tschechische Krone blieben gegenüber dem Euro weitgehend stabil. Am 1. Jänner 2023 trat Kroatien als 20. Mitglied dem Euroraum bei. Insgesamt lag das BIP-Wachstum der CEE-Volkswirtschaften 2022 zwischen 1,7% in der Slowakei und 6,1% in Kroatien.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2022 spiegelt sich in der Gewinn- und Verlustrechnung – vor allem in den Posten Erträge aus
Wertpapieren und Beteiligungen bzw. Erträge/Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet
sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wider und wird in dem Unterkapitel Erläuterungen zur Erfolgsentwicklung beschrieben.
Analyse des Geschäftsverlaufes
Erläuterungen zur Bilanzentwicklung
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2022 erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2021 um 15,0% von EUR 84,6 Milliarden auf EUR 97,3 Milliarden. Die einzelnen Positionen entwickelten sich dabei wie folgt:
Die Position Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken nahm um 9,9% von EUR 18,9 Milliarden auf EUR 17,0 Milliarden ab, was im Wesentlichen einem reduzierten Kassenbestand sowie einem geringeren täglich fälligem Guthaben bei Zentralbanken zuzuordnen war. Vor allem Zukäufe im Anlagevermögen führten zu einer 16,9%igen Erhöhung auf EUR 6,3 Milliarden (Vorjahr: EUR 5,4 Milliarden) bei Schuldtitel öffentlicher Stellen. Der Anstieg bei der Position Forderungen an Kreditinstitute um 18,5% von EUR 22,9 Milliarden im Vorjahr auf nunmehr EUR 27,2 Milliarden resultierte aus einem erhöhten Guthaben bei Kreditinstituten, welches durch Verkäufe von nicht börsennotierten Wertpapieren in Fremdwährung aus dem Handelsbestand nur teilweise kompensiert wurde. Vornehmlich Neugeschäfte mit in- und ausländischen Kund:innen in Euro erhöhten die Kundenforderungen gegenüber dem Jahresende 2021 um 21,3% auf EUR 23,1 Milliarden (Vorjahr: EUR 19,1 Milliarden). Die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sind gegenüber dem Vorjahr um 88,5% von EUR 4,8 Milliarden auf EUR 9,1 Milliarden gestiegen, was einerseits auf EUR 2,5 Milliarden mehr rückgekaufte börsennotierte eigene Emissionen (aufgrund eines erhöhten Bedarfs an Collaterals) und andererseits auf höhere börsennotierte Anleihebestände ausländischer Banken im Anlagevermögen zurückzuführen ist. Die Buchwerte der Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen blieben im Vergleich zum Vorjahr auf einem stabilen Niveau und reduzierten sich lediglich um 1,8% von EUR 8,6 Milliarden auf EUR 8,4 Milliarden per 31. Dezember 2022. Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 4,3 Milliarden (Vorjahr: EUR 3,3 Milliarden) erhöhten sich um 32,2%, was im Wesentlichen dem 24,8%igen Anstieg der Forderungen aus derivativen Produkten geschuldet ist, die nunmehr 81,8% (Vorjahr: 86,7%) der Position ausmachen.
Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, um 6,2% auf EUR 38,1 Milliarden (Vorjahr: EUR 35,9 Milliarden) ist im Wesentlichen auf ein höheres Geschäftsvolumen in Verbindung mit echten Pensionsgeschäften zurückzuführen. Hauptverantwortlich für den 40,1%igen Anstieg in der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von EUR 7,8 Milliarden auf EUR 10,9 Milliarden ist die Erhöhung der Termineinlagen der Erste Finance Delaware LLC um EUR 1,4 Milliarden sowie weitere Anstiege bei ausländischen Termineinlagen in Euro. Aufgrund der vermehrten Begebung von Anleihen sowie rückgekauften börsennotierten eigenen Emissionen (erhöhter Bedarf an Collaterals) nahmen die verbrieften Verbindlichkeiten um 31,1% auf EUR 26,5 Milliarden (Vorjahr: EUR 20,2 Milliarden) zu. Da der 25,4%ige Rückgang bei den Shortpositionen (um EUR 0,2 Milliarden) den 42,0%igen Anstieg der Derivate (um EUR 1,0 Milliarden) nicht ausglich, stiegen die sonstigen Verbindlichkeiten um 23,0% auf EUR 4,4 Milliarden (Vorjahr: EUR 3,6 Milliarden). Aufgrund von planmäßigen Tilgungen, die nur teilweise durch Neuemissionen kompensiert wurden, verringerte sich die Positionen Ergänzungs- und zusätzliches Kernkapital um 8,8% auf EUR 6,4 Milliarden (Vorjahr: EUR 7,0 Milliarden).
Nach Vornahme der in der CRR festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Kernkapital (CET 1 und AT1) auf EUR 11,2 Milliarden (Vorjahr: EUR 10,4 Milliarden) bzw. das harte Kernkapital (CET 1) auf EUR 8,9 Milliarden (Vorjahr: EUR 8,2 Milliarden). Die anrechenbaren Eigenmittel der Erste Group Bank AG gemäß Teil 2 der EU-Verordnung Nr. 575/2013 (vornehmlich Kern- und Ergänzungskapital) betrugen per 31. Dezember 2022 EUR 14,0 Milliarden (Vorjahr: EUR 13,6 Milliarden). Die harte Kernkapitalquote (CET 1) lag bei 22,7% (Vorjahr: 23,7%) bzw. die Gesamtkapitalquote bei 35,5% (Vorjahr: 39,2%).
252
Erläuterungen zur Erfolgsentwicklung
Der Nettozinsertrag der Erste Group Bank AG stieg deutlich um 68,8% auf EUR 482,7 Millionen (Vorjahr: EUR 286,0 Millionen). Dies ist im Wesentlichen auf ein steigendes Zinsumfeld zurückzuführen, welches sich positiv auf das Einlagen- und Kreditgeschäft auswirkte, darüber hinaus sanken aufgrund von vorzeitigen Rückführungen in 2021 die Zinsaufwendungen für AT1 Kapital um EUR 34,9 Millionen. Der deutliche Anstieg aus den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen um 166,9% auf EUR 1.878,0 Millionen (Vorjahr: EUR 703,5 Millionen) ist im Wesentlichen auf die Ausschüttung der Česká Spořitelna a.s., der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, der Banca Comerciala Romana S.A. sowie der Erste Bank Hungary Zrt - alle verbundene Unternehmen - zurückzuführen. Der Saldo aus Provisionserträgen und -aufwendungen erhöhte sich um 8,4% von EUR 55,9 Millionen im Vorjahr auf EUR 60,6 Millionen im Geschäftsjahr 2022, was hauptsächlich einem verbesserten Kreditgeschäft zuzuschreiben war. Die Aufwendungen aus Finanzgeschäften drehten sich von EUR 14,2 Millionen Ertrag im Vorjahr auf EUR 112,7 Millionen Aufwand in 2022. Ursache hierfür waren im Wesentlichen Verluste aus dem Handel mit Derivaten, die nicht mit Gewinnen aus dem Devisen-, Valuten- und Münzhandel kompensiert werden konnten. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 48,4% auf EUR 133,4 Millionen (Vorjahr: EUR 89,9 Millionen). Insgesamt ergab sich daraus im Jahr 2022 eine 112,4%ige Verbesserung der Betriebserträge auf EUR 2.442,0 Millionen (Vorjahr: EUR 1.149,4 Millionen).
Der Personalaufwand beinhaltet neben fixen und variablen Gehaltskosten sowie gesetzlichen Abgaben auch Kosten aus langfristigen Sozialrückstellungen und Aufwendungen aus der Zahlung von Pensionskassenbeiträgen. Insgesamt verzeichnete der Personalaufwand einen marginalen Rückgang um 1,0% auf EUR 264,3 Millionen (Vorjahr: EUR 267,0 Millionen) und verblieb somit fast auf demselben Niveau wie im Vorjahr.
Der Personalstand der Erste Group Bank AG (nach Beschäftigungsgrad gewichtet) stieg gegenüber dem 31. Dezember 2021 um 1,5% und stellt sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar:
Stand zum 31. Dezember 2022
Stand zum 31. Dezember 2021
Inland
1.973,8
1.944,5
Auslandsfilialen
59,0
58,0
New York
22,0
22,0
Hongkong
24,0
24,0
Berlin, Stuttgart
13,0
12,0
Gesamt
2.032,8
2.002,5
davon karenziert
107,5
128,9
Der Sachaufwand stieg um 4,4% auf EUR 281,0 Millionen (Vorjahr: EUR 269,2 Millionen). Darin enthalten sind auch steigende Energiekosten sowie Hilfen seitens der Erste Group Bank AG für die Ukraine. Wesentlich geringere außerplanmäßige Abwertungen führten zu einer 16,6%igen Reduzierung der Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände von EUR 10,4 Millionen auf EUR 8,7 Millionen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich aufgrund von gestiegenen Aufwendungen für den Resolution Fonds (aufgrund gestiegener gedeckter Einlagen) sowie Bewertungseffekten aus Derivaten um 146,9% auf EUR 78,4 Millionen (Vorjahr: EUR 31,8 Millionen). Folglich stiegen die Betriebsaufwendungen um 9,3% auf EUR 632,4 Millionen (Vorjahreswert: EUR 578,3 Millionen).
Nach Abzug der gesamten Betriebsaufwendungen von den Betriebserträgen ergab sich im Geschäftsjahr 2022 ein Betriebsergebnis von EUR 1.809,6 Millionen (Vorjahr: EUR 571,1 Millionen). Die Kosten-/Ertragsrelation (Betriebsaufwendungen in Prozent der Betriebserträge) lag mit 25,9% deutlich unter dem Vorjahreswert von 50,3%. Aufgrund der weiter oben angeführten Dividendeneffekte ist diese Kennzahl nur eingeschränkt vergleichbar mit dem Vorjahr.
Die Erste Group Bank AG weist im Berichtsjahr einen Nettoaufwand an Risikovorsorgen für Kreditforderungen (einschließlich Forderungsabschreibungen, saldiert mit Erträgen aus Eingängen auf abgeschriebene Forderungen) in Höhe von EUR 68,5 Millionen (Vorjahr: EUR 0,8 Millionen) aus. Aufgrund der ökonomischen Situation im Jahr 2022 und des damit verbundenen Anstieges von Energiepreisen wurde durch das Risikomanagement der Erste Group Bank AG beschlossen, dass durch den Ukraine Krieg betroffene sowie zyklische Branchen und energieabhängige Unternehmen in die Risikovorsorgen-Stufe 2 umgegliedert wurden. Dies hatte zur Folge, dass die Vorsorgen in Höhe der über die (Rest-)Laufzeit erwarteten Kreditverluste berechnet wurden, was zu einem signifikanten Anstieg der Risikobevorsorgung führte. Der Saldo aus Wertpapieren des Umlaufvermögens (Bewertung und Realisate) sowie aus den Positionen Erträge und Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Wertpapiere des Anlagevermögens betrug im Jahr 2022 negativ EUR 278,2 Millionen, (Vorjahr: positiv EUR 995,8 Millionen). In dieser Position wurde auch der Bewertungsaufwand von Additional Tier 1 Anleihen, die von Töchterunternehmen begeben wurden, ausgewiesen. Obwohl es sich hier um rein zinsinduzierte Abwertungen handelte, wurde dieser Bewertungseffekt aufwandswirksam erfasst, da es sich bei diesen Wertpapieren um nicht festverzinsliche Anleihen handelt und daher der Ausweis zum strengen Niederstwertprinzip in der Bilanzposition A6 erfolgt. Das positive Ergebnis aus dem Vorjahr beruhte vor allem auf dem Aufholeffekt aus den durch die Covid-19-Pandemie bedingten Abschreibungen von Beteiligungen in 2020.
Demzufolge ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) im Jahr 2022 mit EUR 1.463,0 Millionen positiv (Vorjahr: EUR 1.566,1 Millionen).
253
Da die Erste Group Bank AG - nicht aus den operativen Erträgen resultierende - Gewinnausschüttungen erhielt, beliefen sich die außerordentlichen Erträge im Berichtsjahr 2022 auf EUR 4,8 Millionen (Vorjahr: EUR 15,6 Millionen). Insbesondere der Ertrag aus der laufenden Steuerumlage trug zu positiven Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von EUR 145,7 Millionen (Vorjahr: EUR 202,1 Millionen) bei. Im Jahr 2022 ergab sich - wie im Vorjahr - ein steuerlicher Gewinn, welcher entsprechend der gesetzlichen Regelung zu 75% mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet wurde. Für die verbleibenden 25% wurde ein laufender Körperschaftssteueraufwand erfasst. Die sonstigen Steuern erhöhten sich in 2022 um EUR 20,9 Millionen auf EUR 22,3 Millionen, da die Bankenabgabe im Vorjahr aufgrund der Berücksichtigung des Jahresfehlbetrages 2020 nur in Höhe des Mindestbetrages anfiel.
Nach Berücksichtigung der Rücklagenveränderungen, die per Saldo eine Dotierung (siehe Anhang Kapitel C Punkt 23) von EUR 774,6 Millionen ergab (Vorjahr: Dotierung EUR 1.094,6 Millionen), ergab sich ein Jahres- und Bilanzgewinn von EUR 816,6 Millionen (Vorjahr: 687,7 Millionen).
Zweigniederlassungen
Die Erste Group Bank AG unterhält Zweigniederlassungen in New York, Hongkong und Deutschland (Berlin und Stuttgart), die im kommerziellen Kreditgeschäft mit ausländischen Banken, Leasingfirmen und staatlichen Schuldnern sowie im institutionellen Salesgeschäft tätig sind. Für weiterführende quantitative Angaben wird auf die Ausführungen im Anhang Kapitel C Punkt 46 verwiesen.
VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG UND DIE RISIKEN DES UNTERNEHMENS
Langfristige Wachstumstrends in Zentral- und Osteuropa
Die verfügbaren Einkommen sind dank wachsender Wirtschaftsleistung, insbesondere in der Tschechischen Republik, kräftig gestiegen. Zusätzlich sind die meisten Länder Zentral- und Osteuropas mit zumindest vergleichbaren Humanressourcen wie westeuropäische Staaten ausgestattet, verfügen allerdings über erheblich flexiblere Arbeitsmärkte. Abgerundet werden diese Vorteile durch eine im Schnitt sehr wettbewerbsfähige Exportindustrie, die in Relation zur Produktivität von niedrigeren Lohnkosten sowie investitionsfreundlichen Steuer- und Sozialsystemen profitiert.
Ein Vergleich der Pro-Kopf-Verschuldung in Zentral- und Osteuropa und entwickelten Märkten zeigt den Abstand, der zwischen diesen Märkten besteht. Das Niveau der privaten Verschuldung, und vor allem jenes der Haushalte, ist im Vergleich zu stärker entwickelten Volkswirtschaften zum Teil erheblich geringer. Die Erste Group ist davon überzeugt, dass die Kreditausweitung, einhergehend mit dem Wirtschaftswachstum in der Region, einem langfristigen Wachstumstrend unterliegt und kein kurzfristiger Prozess ist, der seinen Höhepunkt bereits überschritten hat.
Es ist daher zu erwarten, dass die Länder im östlichen Teil der Europäischen Union in den nächsten 15 bis 20 Jahren deutlich schneller wachsen werden als die Länder Westeuropas, auch wenn auf diesem langfristigen Wachstumspfad Zeiten der Expansion mit wirtschaftlicher Stagnation oder sogar Rückschlägen abwechseln könnten.
254
Kundengeschäft in Zentral- und Osteuropa
Die Eckpfeiler des Bankgeschäfts der Erste Group bilden im Wesentlichen die Business Segmente Privatkund:innen, Firmenkunden und das Kapitalmarktgeschäft.
Privatkundengeschäft
Das Geschäft mit Privatkund:innen ist das zentrale Geschäft der Erste Group, es umfasst das gesamte Spektrum von Kredit-, Einlagen- und Anlageprodukten sowie Kontoführung und Kreditkarten. Die Kernkompetenz im Privatkundengeschäft der Erste Group ist geschichtlich bedingt. Im Jahr 1819 stifteten wohlhabende Bürger Wiens einen Fonds zur Gründung des Vorgängerinstituts der Erste Group, der ersten Sparkasse in Zentraleuropa. Ihr Bestreben war es, weiten Kreisen der Bevölkerung Zugang zu elementaren Bankdienstleistungen, wie sicherem Sparen oder Hypothekarfinanzierungen, zu ermöglichen. Heute betreut die Bank in ihren Märkten rund 16,1 Millionen Kund:innen und betreibt etwa 2.100 Filialen. Vermögende Privatkund:innen und Stiftungen werden von den Mitarbeiter:innen im Private Banking mit einem auf diese Kundengruppe zugeschnittenen Service betreut.
Zusätzlich nutzt und fördert die Erste Group digitale Vertriebskanäle wie Internet und mobiles Banking, nicht nur um der gestiegenen Bedeutung des digitalen Bankgeschäfts Rechnung zu tragen, sondern auch die digitale Zukunft aktiv mitzugestalten. George, die digitale Plattform der Erste Group, ist bereits in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar. Die Einführung in Serbien wird vorangetrieben.
Das Privatkundengeschäft ist für die Erste Group aufgrund mehrerer Faktoren attraktiv: Es baut auf einem vorteilhaften Geschäftsmodell auf, dessen Eckpunkte Marktführerschaft, ein günstiges Risiko-Rendite-Profil und das Prinzip der Eigenfinanzierung sind. Außerdem profitiert es von einem umfassenden Angebot mit einfachen und verständlichen Produkten sowie erheblichem Cross-Selling-Potenzial. Die Erste Group erfüllt diese Voraussetzungen in all ihren Kernmärkten. Um ihre daraus resultierende Position der Stärke bestmöglich nutzen zu können, verfolgt sie eine Omni-Channel-Strategie. Der Omni-Channel-Ansatz der Erste Group integriert die unterschiedlichen Vertriebs- und Kommunikationskanäle. Die Kund:innen entscheiden, wie, wann und wo sie ihre Bankgeschäfte erledigen. Als Schnittstelle zwischen digitalem Banking und traditionellem Filialgeschäft fungieren Contact Center, deren Tätigkeitsfeld mit Beratung und Verkauf weit über die herkömmliche Helpdesk-Funktion hinausgeht.
Neben dem Ausbau digitaler Vertriebskanäle bleibt das Filialnetz ein wichtiger Baustein der Geschäftsstrategie. Nur eine Retailbank mit einem modernen digitalen Angebot und einem flächendeckenden Vertriebsnetz ist in der Lage, Kredite in Landeswährung überwiegend mit Einlagen derselben Währung zu finanzieren. Zusammenfassend gesagt, ermöglicht das Retail Banking-Geschäftsmodell der Erste Group nachhaltiges und eigenfinanziertes Wachstum auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Ein weiterer positiver Faktor ist die Diversifikation des Privatkundengeschäfts über Länder unterschiedlichen Entwicklungsgrades, wie Österreich, Tschechien, Rumänien, Slowakei, Ungarn, Kroatien und Serbien.
Firmenkundengeschäft
Das Geschäft mit Klein- und Mittelbetrieben, regionalen und multinationalen Konzernen sowie Immobilienunternehmen ist das zweite Hauptgeschäftsfeld, das ebenfalls wesentlich zum Erfolg der Erste Group beiträgt. Das Ziel der Erste Group ist es, ihre Kundenbeziehungen dahin gehend zu vertiefen, dass sie über das reine Kreditgeschäft hinausgehen. Konkret strebt die Bank an, dass Firmenkunden die Erste Group als ihre Hausbank wählen und auch ihren Zahlungsverkehr über die Banken der Erste Group abwickeln bzw. die Erste Group generell als ersten Ansprechpartner in Sachen Bankgeschäft sehen.
Entsprechend ihren unterschiedlichen Bedürfnissen werden Klein- und Mittelbetriebe lokal in Filialen oder eigenen Kommerzzentren betreut und multinationale Konzerne von den Einheiten des Bereichs Group Corporates serviciert. Dieser Ansatz erlaubt es der Erste Group, Branchen- und Produktwissen mit dem Verständnis für regionale Erfordernisse und der Erfahrung der lokalen Kundenbetreuer der Bank zu vereinen. Aufgrund regulatorischer Eingriffe gewinnt die Beratung und Unterstützung der Firmenkunden bei Kapitalmarkttransaktionen zunehmend an Bedeutung.
Kapitalmarktgeschäft
Ein kundenorientiertes Kapitalmarktgeschäft ist ebenfalls Teil des umfassenden Angebots der Erste Group an ihre Privat- und Firmenkunden. Die strategische Bedeutung des zentral geführten und lokal verankerten Kapitalmarktgeschäfts der Bank besteht darin, alle anderen Geschäftsbereiche in der Interaktion mit den Kapitalmärkten zu unterstützen und so den Kund:innen einen professionellen Zugang zu den Finanzmärkten zu bieten. Die Erste Group versteht ihr Kapitalmarktgeschäft daher als Bindeglied zwischen den Finanzmärkten und den Kundinnen und Kunden. Als wesentlicher Kapitalmarktteilnehmer der Region erfüllt die Erste Group darüber hinaus so wichtige Funktionen wie Market Making, Kapitalmarkt-Research und Produktstrukturierung.
Auch im Kapitalmarktgeschäft liegt der Fokus der Erste Group auf den Bedürfnissen der Privat- und Firmenkunden sowie öffentlicher Gebietskörperschaften und Finanzinstitute. Aufgrund der starken Vernetzung der Erste Group im östlichen Teil der Europäischen Union verfügt die Bank über ein fundiertes Know-how über lokale Märkte und Kundenbedürfnisse. Die Erste Group konzentriert sich auch im Kapitalmarktgeschäft auf ihre Kernmärkte des Privat- und Firmenkundengeschäfts: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien. Für institutionelle Kunden hat die Erste Group in Deutschland, Polen sowie in Hongkong und New York spezialisierte Teams etabliert, die diesen Kund:innen ein maßgeschneidertes Produktangebot zur Verfügung stellen.
255
In vielen Ländern, in denen die Erste Group tätig ist, sind die lokalen Kapitalmärkte weniger weit entwickelt als etwa in Westeuropa oder in den USA. Die Erste Group betrachtet den Aufbau leistungsfähiger Kapitalmärkte in der Region als eine weitere strategische Aufgabe im Rahmen ihres Kapitalmarktgeschäfts.
Ausblick
Für 2023 hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von 13 bis 15% zu erwirtschaften. Zur Erreichung dieses Ziels werden vor allem vier Faktoren beitragen: Erstens, positives Wirtschaftswachstum in allen Kernmärkten (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) trotz beträchtlicher geopolitscher und politischer Risiken, die, sollten sie schlagend werden, wohl negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung haben würden; zweitens, ein Zinsumfeld mit weitgehend stabilen Zentralbankleitzinsen in Ländern wie Tschechien, Rumänien und Ungarn sowie entsprechend den Markterwartungen (per Mitte Februar 2023) steigenden Zinsen im Euroraum; drittens, ein Risikoumfeld, das wie schon im Jahr 2022 weiterhin von geringen Kreditausfällen geprägt ist, und schließlich die Fähigkeit der Erste Group, ihr digitales Angebot laufend durch Innovationen zu modernisieren und erfolgreich auszubauen. Werden diese Bedingungen erfüllt, sollten sich das Betriebsergebnis und die Kosten-Ertrags-Relation verbessern. Damit wäre die Erste Group auf einem guten Weg, die angestrebte Kosten-Ertrags-Relation von rund 52% bis 2024 zu erreichen.
Ökonomen gehen derzeit (per Mitte Februar 2023) davon aus, dass die Kernmärkte der Erste Group 2023 in der Lage sein werden, eine Rezession zu vermeiden und sogar ein reales BIP-Wachstum in einer Größenordnung von null bis 3% zu verzeichnen. Der Inflationsdruck sollte nach der 2022 aufgrund außerordentlich hoher Energiepreise zweistelligen Teuerung 2023 nachlassen. Anhaltend niedrige Arbeitslosenraten sollten die Wirtschaftsleistung in allen Märkten der Erste Group stützen. Die Leistungsbilanzsalden, die 2022 wegen außerordentlich hoher Energiepreise stark unter Druck gerieten, sollten sich 2023 dank eines Rückganges der Energiepreise wieder erholen. Auch die Fiskallage sollte sich nach den im Jahr 2022 verzeichneten deutlichen Haushaltsdefiziten wieder verbessern. Die Staatsverschuldung sollte in allen Kernmärkten der Erste Group weitgehend stabil und damit wesentlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben.
Vor diesem Hintergrund erwartet die Erste Group ein Nettokreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Dazu sollte sowohl das Retail- als auch das Firmenkundengeschäft in allen Märkten der Erste Group beitragen; insgesamt plant die Erste Group, in allen Märkten im Rahmen des Gesamtmarktes zu wachsen. Das Kreditwachstum sollte zusammen mit einem günstigen Einfluss des Zinsumfeldes wie oben beschrieben zu einer Steigerung des Zinsüberschusses von rund 10% führen. Bei der zweiten wichtigen Einnahmenkomponente dem Provisionsüberschuss wird ein Anstieg im mittleren einstelligen Bereich erwartet. Wie schon 2022, sollten wieder Wachstumsimpulse vom Zahlungsverkehr und von der Versicherungsvermittlung ausgehen, während zusätzliche positive Beiträge aus dem Asset Management und dem Wertpapiergeschäft von einem konstruktiven Kapitalmarktumfeld abhängig sind. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis, das 2022 deutlich durch negative Bewertungseffekte aufgrund stark steigender Zinsen vor allem in der CEE-Region, aber auch in der Eurozone belastet wurde, sollte sich 2023 aufgrund geringerer Zinsanstiege in der Eurozone wieder normalisieren. Dies wird allerdings ganz erheblich vom tatsächlichen Zinsumfeld abhängig sein. Die übrigen Einkommenskomponenten sollten im Großen und Ganzen stabil bleiben. Insgesamt wird für 2023 ein Anstieg der Betriebserträge erwartet. Die Betriebsaufwendungen sollten sich um 7 bis 8% und damit weniger stark als die Betriebserträge erhöhen, allerdings wird dies auch von der Währungsentwicklung in der CEE-Region abhängig sein. Damit wird gegenüber 2022 eine weitere Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation erwartet.
Auf Grundlage der oben beschriebenen guten Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2023 auf niedrigem Niveau bleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Risikokostenniveaus schwierig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2023 unter 35 Basispunkten der durchschnittlichen Bruttokundenkredite bewegen werden.
Für den sonstigen betrieblichen Erfolg wird, solange keine signifikanten Sondereffekte eintreten, eine weitgehend unveränderte Entwicklung prognostiziert. Der Gruppensteuersatz wird bei unter 20% erwartet, während das Minderheitenergebnis ähnlich wie 2022 ausfallen sollte. Insgesamt strebt die Erste Group somit eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von 13 bis 15% an. Die CET1-Quote der Erste Group sollte hoch bleiben. Der Vorstand der Erste Group wird der Hauptversammlung im Jahr 2023 daher vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von EUR 1,90 je Aktie auszuschütten. Zusätzlich strebt die Erste Group 2023 vorbehaltlich der erforderlichen regulatorischen Genehmigung einen Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu EUR 300 Mio an.
Risikofaktoren für die Prognose inkludieren (geo-)politische und volkswirtschaftliche (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik) Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie globale Gesundheitsrisiken und Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Die Entwicklung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat keine unmittelbare direkte Auswirkung auf die Erste Group, da sie in keinem der Staaten mit lokalen Gesellschaften präsent ist. Indirekte Folgen, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen oder der Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.
Risikomanagement
256
Risikoprofil der Erste Group Bank AG
Angesichts der Geschäftsstrategie der Erste Group Bank AG sind die maßgeblichen Risiken, neben dem Beteiligungsrisiko, vor allem Kreditrisiko, Marktrisiko, Zinsänderungsrisiko im Bankbuch, Liquiditätsrisiko und nicht finanzielle Risiken. Zusätzlich wird einmal im Jahr eine Risikomaterialitätsbeurteilung durchgeführt. Sämtliche relevanten Risiken werden innerhalb des Kontroll- und Risikomanagementsystems der Erste Group Bank AG abgedeckt. Dies beinhaltet die Anwendung einer Reihe von Instrumenten und Eskalationsmechanismen, um eine adäquate Überwachung des Risikoprofils sowie eine konsistente Umsetzung der Risikostrategie sicherstellen zu können.
Beteiligungsrisiko
Unter Beteiligungsrisiko werden sowohl Risiken aus potentiellen Wertverlusten aus der Bereitstellung von Eigenkapital, wie Teilwertabschreibungen, Veräußerungsverluste, Dividendenausfall oder die Verminderung von stillen Reserven, als auch aus Haftungsrisiken für Patronatserklärungen oder Einzahlungsverpflichtungen verstanden. Der Großteil an direkten und indirekten Beteiligungen wird in der Konzernbilanz vollkonsolidiert und deren Risiken somit detailliert erfasst. Dadurch werden potentielle Risiken von Beteiligungen auch in anderen Risikoarten und deren Überwachungs- und Steuerungsmethoden mitabgedeckt.
Die eingegangenen Beteiligungen der Erste Group Bank AG erfolgten unter der strategischen Zielsetzung, in das Retail-Banking zu investieren, wobei eigene Erfahrungen und Expertise eingebracht werden konnten. Um stärker an Wachstumsmärkten zu partizipieren, erfolgte zunehmend eine geographische Diversifizierung durch Investitionen in zentral- und osteuropäischen Staaten. Zur Minderung des politischen, rechtlichen und ökonomischen Risikos wurde der Fokus auf Länder im EU-Raum bzw. auf potenzielle EU-Bewerberländer gelegt.
Risikomanagement einschließlich Risikomanagementziele und -methoden im Zusammenhang mit der Verwendung von Finanzinstrumenten
Im Jahr 2022 wurde die Aufmerksamkeit des Managements dem sich entwickelnden Russland-Ukraine-Konflikt gewidmet, der eine ernsthafte Bedrohung für die europäische, aber auch die globale Wirtschaft darstellt. Die Erste Group ist nicht direkt betroffen, da sie keine operative Präsenz in der geopolitischen Region Russland oder der Ukraine hat und auch das direkte Engagement in diesen beiden Märkten unwesentlich ist. Dennoch wurde eine Reihe von Ad-hoc-Risikomanagementaktivitäten durchgeführt, um die indirekten Auswirkungen, die Kapitalposition und das Risikoprofil zu bewerten, aktiv zu steuern und zu mindern. Alle Stressszenarien, einschließlich “keine Gaslieferung aus Russland”, hätten überschaubare Auswirkungen auf das Risikoprofil der Gruppe und würden alle Kapitalquoten über den Limits halten.
Die Geschäfts,- und Branchenstrategien wurden 2022 hauptsächlich von den Auswirkungen geopolitischer Risiken, der Energiekrise und Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG)-Faktoren beeinflusst. ESG ist im Group Risk Materiality Assessment als wesentliches Risiko bewertet, die qualitative Bewertung von ESG-Faktoren und deren Effekte auf die Kreditstrategie wurden im Jahr 2022 zum integralen Bestandteil der Industry Strategy Assessments.
Potentielle ESG-Auswirkungen auf verschiedene wirtschaftliche Aktivitäten werden außerdem durch die „ESG-Faktor-Heatmap“ abgedeckt, die als Risikobewertungs- und Managementinstrument implementiert ist, um Segmente zu identifizieren, die mittelfristig hohen ESG-Risikofaktoren in der unseren Heimmärkten ausgesetzt sein könnten.
ESG-Faktoren, insbesondere Energieeffizienz und physische Risiken, werden auch bei der Bewertung von Immobiliensicherheiten berücksichtigt. Dafür werden die Informationen aus den Energieausweisen von Gebäuden systematisch gesammelt und abgespeichert. Die Fortschritte bei der Datensammlung werden für die Gruppe zentral regelmäßig überwacht.
Zur besseren und einheitlichen Erfassung von physischen Risiken wurde 2022 die Kooperation mit einem externen Provider begonnen, der Informationen zu den wesentlichen Risiken auf Basis von Geokoordinaten zur Verfügung stellt. 2023 startet ein Projekt zur technischen Anbindung und Verwaltung der externen Daten, die dann für verschiedene Aufgaben wie Reporting, Stress-Testing zentral verwendet sowie den lokalen Banken für die Immobilienbewertung zur Verfügung gestellt werden. Dadurch werden manuelle Abfragen minimiert und eine einheitliche Datenbasis sichergestellt.
Im Kreditrisiko, der wichtigsten Risikokategorie, hat die Erste Group Bank AG den auf internen Ratings basierenden Ansatz (Internal Ratings-Based Approach IRB Approach) gemäß Capital Requirements Regulation (CRR) im Einsatz und verwendet diesen auch zur Berechnung des ökonomischen Eigenkapitalerfordernisses gemäß Säule 2 des Baseler Regelwerks. Des Weiteren werden alle damit verbundenen und notwendigen Methoden und Prozesse für diesen Ansatz angewandt. Alle wesentlichen internen Modelle werden in der Erste Group Bank AG jährlich validiert und bei Bedarf überarbeitet, wobei sowohl Feststellungen der Aufsichtsbehörden als auch absehbare zukünftige Änderungen der rechtlichen Anforderungen berücksichtigt werden.
Die Marktrisiken im Handelsbuch werden auf Basis eines internen Modells mit Eigenkapital unterlegt. Um das Marktrisiko aus bilanziellen Vermögenswerten (Anleihen, echten Pensionsgeschäften der Aktiva) und Verbindlichkeiten (eigene Emissionen) abzusichern, verwendet die Bank Zinsswaps, Währungsswaps, Kreditderivate und Optionen als Sicherungsinstrumente in Micro-Hedge-Beziehungen. Diese Sicherungsinstrumente werden auf Basis von § 201 UGB zusammen mit dem abgesicherten Grundgeschäft als Bewertungseinheit bilanziell erfasst.
257
Value at Risk-Werte (Konfidenzniveau 99%, gleichgewichtete Marktdaten, Haltedauer 1 Tag)
in EUR bzw. in EUR Tsd
Gesamt
Zinsen
Credit Spread
Währung
Aktien
Rohstoffe
Volatilität
Dez 22
 
 
 
 
 
 
 
Erste Group Bank AG
4.329.998,79
4.272.934,00
-
979.779,00
1.582.710,30
210.566,00
1.063.663,00
Bankbuch
-
-
-
-
-
-
-
Handelsbuch
4.329.998,79
4.272.934,00
-
979.779,00
1.582.710,30
210.566,00
1.063.663,00
Dez 21
 
 
 
 
 
 
 
Erste Group Bank AG
4.330
4.273
-
980
1.583
211
1.064
Bankbuch
-
-
-
-
-
-
-
Handelsbuch
4.330
4.273
-
980
1.583
211
1.064
Die Voraussetzungen zur Bildung von Bewertungseinheiten sind durch die bei der Erste Group Bank AG angewandten Fair-Value-Hedge-Accounting-Prozesse erfüllt. Details hierzu werden im Anhang dieses Jahresabschlusses in Kapitel C Punkt 31 ausgeführt.
Das operationelle Risiko wird in der Erste Group Bank AG nach dem fortgeschrittenen Messansatz (Advanced Measurement Approach - AMA) mit Eigenkapital unterlegt.
Für die gesamtheitliche Betrachtung der eingegangenen und zukünftigen Risiken und Deckungsmassen der Bank wird die Risikotragfähigkeitsrechnung im Rahmen des internen Kapitaladäquanzprozesses (Internal Capital Adequacy Assessment Process - ICAAP) eingesetzt. Die Risikotragfähigkeitsrechnung hat die Funktion, regelmäßig über das Risikoprofil und die Kapitaladäquanz Auskunft zu geben und dient als Basis zur Bestimmung und Durchführung gegebenenfalls notwendiger Maßnahmen.
Die Erste Group Bank AG definiert ihre Risikostrategie und ihren Risikoappetit im Rahmen des jährlichen strategischen Planungsprozesses, wodurch eine angemessene Ausrichtung der Risiko-, Kapital- und Ergebnisziele sichergestellt wird. Strategische Limits und Prinzipien werden für alle Risikoarten auf Basis des Risk Appetite Statement in der Risikostrategie definiert. Diese Limits und Prinzipien unterstützen die Implementierung der mittel- bis langfristigen Risikostrategie. Die Risikomanagement-Governance stellt den umfassenden Überblick über sämtliche Risikoentscheidungen und die ordnungsgemäße Ausführung der Risikostrategie sicher. Risikoreduzierende Maßnahmen werden als Teil des regulären Risikomanagementprozesses durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Gruppe stets innerhalb des definierten Risikoappetits agiert.
Angaben zu Wertberichtigungen für Kreditrisiken finden sich im Anhang im Kapitel C Punkt 33 und zu außerbilanziellen Risikopositionen im Anhang im Kapitel C Punkt 34 des Jahresabschlusses. Rechtsstreitigkeiten werden im Anhang im Kapitel A (Offene Rechtsfälle) behandelt.
258
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Geschäftsgegenstand der Erste Group Bank AG ist es, Bankdienstleistungen zu erbringen. Der Produktionsprozess einer Bank ist daher nicht mit Forschung und Entwicklung im industriellen Sinn verbunden. Entwicklungsarbeiten fließen jedoch permanent in das laufende Geschäft der Bank ein.
Digitalisierung in der Erste Group
Das Tempo der digitalen Transformation hat sich als Folge technologischer Veränderungen, demografischer Entwicklungen, regulatorischer Eingriffe und letztlich auch der Pandemie in den vergangenen Jahren deutlich beschleunigt. Damit haben sich auch das Kundenverhalten und die Erwartungen der Kund:innen an Finanzprodukte erheblich verändert. Die Erste Group ist überzeugt, dass das digitale Bankgeschäft weiter an Bedeutung gewinnen und langfristig wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg sein wird, und setzt daher auf digitale Innovation. Konzerninterne, interdisziplinäre Teams entwickeln innovative Lösungen mit dem Ziel, die Bankprodukte inklusive der zugehörigen Prozesse (z.B. Onboarding für Firmenkunden) durchgängig (end-to-end) zu digitalisieren.
 
Die digitale Strategie der Erste Group basiert auf einer eigenen, digitalen Plattform, unserem George inklusive digitaler Marktplätze (Ökosystem). Das Ziel ist, Kund:innen über standardisierte Schnittstellen (APIs) in der sicheren IT-Umgebung einer Finanzplattform Zugang zu personalisierten Produkten der Erste Group, aber auch von Drittanbietern, zu ermöglichen. APIs erlauben vielfältige Kooperationen, sei es mit Fintechs, Start-Ups oder branchenübergreifend, und können daher helfen, neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen.
Die digitale Plattform George wurde für Privatkund:innen 2015 in Österreich implementiert und ist mittlerweile in Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Kroatien und Ungarn verfügbar und wird von fast 9 Millionen Kund:innen aktiv genutzt. Die Einführung in Serbien wird folgen. Das Angebot an digital verfügbaren Produkten und Dienstleistungen wird laufend erweitert. Kund:innen können über Plug-ins Anwendungen der Erste Group oder Dritter aktivieren und für die Verwaltung ihrer Finanzen nutzen. In 2022 hat George die nächste Evolutionsstufe erreicht. George Business wurde in Österreich implementiert und wird nachfolgend in den lokalen Banken eingeführt, bis 2024 in Rumänien und Tschechien. Ziel ist, allen Kundensegmenten gruppenweit und einheitlich ein herausragendes digitales Kundenerlebnis (User Experience) auf einer Plattform zu bieten.
259
BERICHTERSTATTUNG ÜBER WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLL- UND DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS IM HINBLICK AUF DEN RECHNUNGSLEGUNGSPROZESS
IKS-Rahmenvorgaben
Das interne Kontrollsystem (IKS) ist ein grundlegendes Element der internen Governance-Regelungen zur Sicherstellung der Anleger-, Kunden- und Unternehmensinteressen. Es dient zur Identifizierung der Risiken aus den jeweiligen internen Prozessen sowie Sicherstellung der Wirksamkeit und Effektivität der im Unternehmen vorhandenen wesentlichen Kontrollen.
Die IKS-Policy legt die Rahmenbedingungen für das interne Kontrollsystem in der Erste Bank Gruppe fest und definiert sowohl aktuelle Standards zu den allgemeinen Aufgaben und Verantwortlichkeiten als auch Mindestkriterien für die IKS Dokumentation. In der Erste Bank Gruppe ist ein top-down, risikoangepasster und dezentralisierter IKS Ansatz mit Fokus auf identifizierte materielle Risiken anzuwenden. Das bedeutet, dass alle materiellen Risiken, die im IKS Prozess identifiziert werden, mittels Kontrollen zu mitigieren sind. Folgende Kriterien werden für ein angemessenes IKS angewandt:
_ Vollständigkeit: Die Prozesslandkarte sowie die internen Richtlinien und Verfahren, die im Rahmen des Group Policy Frameworks veröffentlicht wurden, sorgen dafür, dass alle identifizierten Risiken und potenziellen Schadensfälle/Szenarien berücksichtigt, festgelegt und gemanagt werden. Zusätzlich tragen sie zu einem vollständigen und integrierten Kontrollumfeld innerhalb des jeweiligen Instituts bei. Alle wesentlichen Risiken sollen durch wesentliche Kontrollen abgedeckt werden.
_ Effektivität und Nachweisbarkeit: Im Rahmen des Monitorings des Risikoappetits wird die Funktionalität der wesentlichen Kontrollen regelmäßig überprüft, das optimale Kontrollumfeld überwacht und hinterfragt.
_ Nachvollziehbarkeit: Die identifizierten wesentlichen Risiken und Kontrollen werden auf Grundlage der lokalen Prozesslandkarte sowie den lokalen Richtlinien und Verfahren dokumentiert. Dies soll sicherstellen, dass sich die relevanten Mitarbeiter:innen über alle wesentlichen Kontrollen und ihrer Rolle im IKS-Prozess in transparenter Weise innerhalb der gesamten lokalen Einheit bewusst sind. Dadurch wird für die Nachvollziehbarkeit und transparente Darstellung der Verantwortlichkeit gesorgt.
Das Risikoprofil, inklusive der SOLL-IST Situation wird von jeder einzelnen Risikofunktion überwacht und im Rahmen der konsolidierten Risikoberichterstattung (GRR) für das Management oder relevante Risikogremium dargestellt.
Kontrollumfeld
Das Kontrollumfeld bildet den Rahmen für die Einführung, Anwendung und Überwachung der IKS-Grundsätze, -Verfahren und -Maßnahmen. Der Vorstand der Erste Group Bank AG trägt die Verantwortung für die Einrichtung, Ausgestaltung und Anwendung eines den Anforderungen des Unternehmens angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess.
Der Code of Conduct gibt allen Mitarbeiter:innen der Erste Group Bank AG Orientierung, definiert verpflichtende Regeln für das tägliche Geschäftsleben, beschreibt die Unternehmenswerte, bekräftigt die Verpflichtung, als Unternehmen verantwortungsvoll zu agieren und stellt die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien (Compliance) sicher.
Der bewusste Umgang mit Compliance-Themen sowie eine nachhaltige Risikokultur ermöglichen eine schnelle Identifikation der Risiken und eine gut durchdachte Entscheidungsfindung im Umgang mit vorhandenen Regelungen. Der Kern unserer Risikokultur sind interne Regelungen und vor allem eine offene Kommunikation, um ein möglichst breites Bewusstsein aller Mitarbeiter:innen für sämtliche Risiken, mit denen die Erste Group Bank AG konfrontiert ist, zu schaffen.
Die dem Bereich Group Accounting zugeordnete Abteilung Accounting AT & Group Statutory Reporting koordiniert und verifiziert die Erstellung des Jahresabschlusses der Erste Group Bank AG. Die Kompetenzzuordnung, die Kontenverantwortlichkeiten und die notwendigen Kontrollschritte sind entsprechend der IKS-Policy in den Arbeitsanweisungen definiert.
Risikobeurteilung und Kontrollmaßnahmen
Das Hauptrisiko im Rechnungslegungsprozess besteht darin, dass Sachverhalte aufgrund von Fehlern oder vorsätzlichem Verhalten (Betrug) nicht entsprechend der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgebildet werden. Dies ist der Fall, sofern die Angaben in Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang wesentlich von den korrekten Werten abweichen, wenn sie also im Einzelnen oder in der Gesamtheit die auf Basis der Abschlüsse getroffenen Entscheidungen der Adressat:innen beeinflussen könnten. Dies kann schwerwiegende Folgen wie Vermögensschäden, Sanktionen der Bankenaufsicht oder Reputationsverlust nach sich ziehen.
Die in den Arbeitsanweisungen des UGB Bilanzierungshandbuch und im Handbuch zur IFRS-Rechnungslegung enthaltenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zur Erfassung, Buchung und Bilanzierung von Transaktionen sind zwingend von den betroffenen Einheiten einzuhalten. Als elementare Bestandteile des IKS innerhalb der Erste Group Bank AG gelten:
Controlling, als die permanente finanziell-betriebswirtschaftliche Analyse (z.B. Soll-Ist-Vergleiche zwischen Rechnungswesen und Controlling) und Steuerung des Unternehmens bzw. einzelner Unternehmensbereiche.
systemimmanente, selbsttätig wirkende Kontrolleinrichtungen und -maßnahmen in der formalen Ablauf- und Aufbauorganisation, z.B. programmierte Kontrollen in der Datenverarbeitung (SAP).
260
Grundsätze der Funktionstrennung und des Vieraugenprinzipes.
Die den einzelnen Stellen zugeteilten Aufgabengebiete sind schriftlich dokumentiert und werden laufend aktualisiert. Besonderen Wert wird auf eine funktionierende Stellvertreterregelung gelegt, um die Terminerfüllungen bei Ausfall einer Person nicht zu gefährden. Der Jahresabschluss samt Lagebericht wird im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates behandelt, darüber hinaus wird er im Aufsichtsrat festgestellt. Er wird in der Wiener Zeitung veröffentlicht und zuletzt im Firmenbuch hinterlegt.
Information und Kommunikation
Der UGB-/BWG-Jahresabschluss wird standardisiert und nach den oben beschriebenen Kontrollmaßnahmen erstellt. Leitende Mitarbeiter:innen und der Finanzvorstand (CFO) unterziehen den zu veröffentlichenden Jahresabschluss vor Weiterleitung an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats einer abschließenden Würdigung. Unterjährig wird quartalsmäßig über das UGB-Ergebnis an den zuständigen Finanzvorstand (CFO) berichtet.
Das Berichtswesen erfolgt fast ausschließlich automatisiert über Vorsysteme und automatische Schnittstellen und garantiert aktuelle Daten für Controlling, (Segment-) Ergebnisrechnungen und andere Auswertungen. Die Informationen des Rechnungswesens basieren auf derselben Datenbasis und werden monatlich miteinander für das Berichtswesen abgestimmt. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Rechnungswesen und Controlling werden fortwährend Soll-Ist-Vergleiche zur Kontrolle und Abstimmung durchgeführt.
Darüber hinaus befindet sich das Rechnungswesen bei Neueinführungen von Kernbankensystemen und Implementierungen von neuen Produkten im regelmäßigem Austausch mit den relevanten Fachabteilungen, um frühzeitig Auskunft hinsichtlich rechnungswesen-spezifischer Aspekte bzw. Implikationen bei Produktneueinführungen zu geben.
Überwachung
Zur Überwachung und gleichzeitig zur Unterstützung einer starken Governance und eines starken Risikomanagement wendet die Erste Group Bank AG das Drei-Linien-Modell an, um die Strukturen und Prozesse, die die Erreichung der Ziele ermöglichen, auf deren Wirksamkeit zu überprüfen.
Die erste Linie umfasst dabei die Fachbereiche, in der die Abteilungsleiter:innen für die Überwachung einschließlich interner Kontrollen ihrer Geschäftsfelder zuständig sind. Diese Linie ist in einem ständigen Dialog mit den Geschäftsfeldern und berichtet über geplante, tatsächliche und erwartete Ergebnisse im Zusammenhang mit den Zielen der Organisation sowie über Risiken.
Die Rolle der zweiten Linie wird durch themenspezifische Spezialbereiche abgedeckt und bietet zusätzlich Fachkenntnisse, Unterstützung, Überwachung und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement an. Diese Tätigkeiten werden in der Erste Group Bank AG unter anderem von den Bereichen Risikomanagement, BWG-Compliance, WAG-Compliance, Geldwäschebeauftragter, Group Data and Reporting Governance, und Group Security wahrgenommen. Sie sollen vorallem die Fachbereiche bei den Kontrollschritten unterstützen, die tatsächlichen Kontrollen validieren, State-of-the-art-Praktiken in die Organisation einbringen und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Risikomanagement abdecken.
Die dritte Linie ist für die unabhängige und objektive Prüfungssicherheit und Beratung in Bezug auf die Angemessenheit und Wirksamkeit der Governance und des Risikomanagements verantwortlich. Diese Aufgaben werden von der Internen Revision erfüllt, welche auf Basis der gesetzlich erforderlichen und der risikoorientiert geplanten Prüfungen entsprechend dem vom Vorstand genehmigten und an den Prüfungsausschuss berichteten jährlichen Prüfplan sämtliche Bereiche der Bank in angemessenen Zeitabständen zu prüfen und zu beurteilen hat. Ein Schwerpunkt der Prüfungshandlungen ist dabei die Überwachung der Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Die Interne Revision berichtet über ihre Feststellungen mehrmals jährlich an Vorstand und Prüfungsausschuss.
Die Interne Revision ist gemäß § 42 BWG eine dem Vorstand unmittelbar unterstehende Kontrolleinrichtung. Sie dient der laufenden und umfassenden Prüfung der Gesetzmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Bankgeschäftes und des Bankbetriebes. Aufgabe der Internen Revision ist es, den Vorstand bei der Sicherung des Vermögens der Bank, der Förderung der wirtschaftlichen und betrieblichen Leistungsfähigkeit und damit in der Geschäfts- und Betriebspolitik zu unterstützen. Die Tätigkeit der Internen Revision orientiert sich an Gesetz, Richtlinien und Mindeststandards der Aufsicht, an den Berufsstandards für die Interne Revision und an den von ihr erstellten Policies und Procedures, die regelmäßig und anlassbezogen überprüft und gegebenenfalls adaptiert werden.
BESTAND SOWIE ERWERB UND VERÄUSSERUNG EIGENER ANTEILE
Eigene Aktien im Bestand
in Stück
Dez.22
Dez.21
Holding
-650.932
-339.293
Verbundene Unternehmen
1.568.971
1.623.493
davon verpfändet
0
0
261
Zum 31. Dezember 2022 ist in den sonstigen Verbindlichkeiten ein Shortstand in Erste Group Bank AG Aktien in Höhe von 650.932 Stück (Vorjahr: 339.293 Stück) und einem Buchwert in Höhe von EUR 19.462.867,88 (Vorjahr: EUR 14.029 Tsd) enthalten, der durch Leihegeschäfte gedeckt ist.
Die Darstellung der Käufe und Verkäufe eigener Anteile folgt den Offenlegungserfordernissen gemäß AktG.
Kauf eigener Aktien
Erste Group Bank AG
Verbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR
Kaufwert in EUR
Erwerbsgrund
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR
Kaufwert in EUR
Erwerbsgrund
Jänner
29.621
59.242,00
1.284.297,17
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Februar
 
 
 
 
310.000
620.000,00
10.780.970,81
Kernaktionärs-programm
Februar
147.363
294.726,00
5.322.739,84
Wertpapierhandel
 
 
 
 
März
 
 
 
 
427.833
855.666,00
12.263.175,85
Kernaktionärs-programm
März
283.266
566.532,00
8.651.852,10
Wertpapierhandel
 
 
 
 
April
 
 
 
 
22.000
44.000,00
670.888,83
Kernaktionärs-programm
April
85.302
170.604,00
2.750.621,87
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Mai
 
 
 
 
797.681
1.595.362,00
22.458.092,93
Kernaktionärs-programm
Mai
892.100
1.784.200,00
26.780.689,30
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Juni
 
 
 
 
99.587
199.174,00
2.691.349,00
Kernaktionärs-programm
Juni
130.650
261.300,00
3.465.596,66
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Juli
86.900
173.800,00
2.087.795,31
Wertpapierhandel
 
 
 
 
August
 
 
 
 
127.500
255.000,00
3.100.042,05
Kernaktionärs-programm
August
107.426
214.852,00
2.537.165,88
Wertpapierhandel
 
 
 
 
August
1.419.948
2.839.896,00
33.585.904,21
Mitarbeiterbeteilig-ungsprogramm
 
 
 
 
September
 
 
 
 
20.000
40.000,00
496.000,00
Kernaktionärs-programm
September
886.946
1.773.892,00
22.602.639,10
Wertpapierhandel
 
 
 
 
September
98.792
197.584,00
2.174.295,85
Mitarbeiterbeteilig-ungsprogramm
 
 
 
 
Oktober
104.120
208.240,00
2.573.917,11
Wertpapierhandel
 
 
 
 
November
 
 
 
 
270.000
540.000,00
7.633.652,76
Kernaktionärs-programm
November
186.383
372.766,00
5.286.848,92
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Dezember
 
 
 
 
49.000
98.000,00
1.380.961,61
Kernaktionärs-programm
Dezember
105.640
211.280,00
2.992.800,17
Wertpapierhandel
 
 
 
 
Gesamt
4.564.457
 
 
 
2.123.601
 
 
 
Zweck des Wertpapierhandels war „Market Making“ und die Absicherung von Positionen im österreichischen Börsenindex (ATX).
Ziel des Kernaktionärsprogrammes ist es Gruppenstruktur und die Kooperation mit den Sparkassen zu verstärken.
Hinsichtlich weiterer Details zum Mitarbeiterbeteiligungsprogramm verweisen wir auf den Anhang dieses Jahresabschlusses Kapitel D Anteilsbasierte Vergütungen.
Verkauf eigener Aktien
Erste Group Bank AG
Verbundene Unternehmen der Erste Group Bank AG
 
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR
Veräußerungswert in EUR
Aktienanzahl in Stück
Anteil am Grundkapital in EUR
Veräußerungswert in EUR
Jänner
112.944
225.888,00
4.841.335,14
 
 
 
Februar
196.320
392.640,00
6.802.296,66
 
 
 
März
917.816
1.835.632,00
27.730.326,29
 
 
 
April
29.588
59.176,00
957.957,54
 
 
 
Mai
57.631
115.262,00
1.679.375,99
887.833
1.775.666,00
26.972.337,00
Juni
1.126.468
2.252.936,00
30.642.739,31
 
 
 
Juli
102.987
205.974,00
2.460.272,29
 
 
 
August
39.685
79.370,00
943.041,92
761.000
1.522.000,00
19.139.150,00
September
1.942.437
3.884.874,00
44.154.648,95
 
 
 
Oktober
61.258
122.516,00
1.483.579,37
 
 
 
November
127.021
254.042,00
3.549.054,82
 
 
 
Dezember
161.941
323.882,00
4.666.574,43
529.290
1.058.580,00
15.418.217,70
Gesamt
4.876.096
9.752.192,00
129.911.202,71
2.178.123
4.356.246,00
61.529.704,70
262
Aus dem An- und Verkauf eigener Aktien im Long-Bestand erzielte die Erste Group Bank AG keine Veräußerungsgewinne (Vorjahr: EUR 6 Tsd), die in der gebundenen Kapitalrücklage erfasst wurden. Im Zuge des Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes verzeichnete die Erste Group Bank AG Veräußerungsverluste in Höhe von EUR 2.513.867,38 (Vorjahr: 0), die in die Gewinnrücklage umgebucht wurden.
KAPITAL-, ANTEILS-, STIMM- UND KONTROLLRECHTE UND DAMIT VERBUNDENE VEREINBARUNGEN
Die gesetzlich normierten Angabeverpflichtungen des § 243a Abs 1 UGB werden wie folgt erfüllt:
Kapitalzusammensetzung und Aktiengattung (Z 1)
Das gezeichnete Kapital bestand ausschließlich aus 429.800.000 auf Inhaber:innen lautende Stückaktien und betrug zum 31. Dezember 2022 EUR 859.600.000,00 (Vorjahr: EUR 859.600 Tsd). Darüber hinaus wird auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang dieses Jahresabschlusses auf Kapitel C Punkt 20 und für Angaben zum Haftungsverbund auf das Kapitel A Allgemeine Angaben verwiesen.
Beschränkungen von Stimmrechten und der Übertragung von Aktien (Z2)
Die Satzung enthält keine Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.
In mehreren Syndikatsverträgen vereinbarte die ERSTE Stiftung- welche zum 31. Dezember 2022 gemeinsam mit ihren Syndikatspartner:innen 24,16% (Vorjahr: 22,25%) hält, mit ihren Syndikatspartner:innen wie folgt: Im Falle von Aufsichtsratsbestellungen sind die Syndikatspartner:innen verpflichtet so zu stimmen, wie die ERSTE Stiftung es verlangt. Die Syndikatspartner:innen können Aktien nur nach einem vordefinierten Verkaufsverfahren veräußern und im Rahmen von jährlich von der ERSTE Stiftung verteilten Quoten erwerben (insgesamt maximal 3% innerhalb eines Kalenderjahres), so soll ein ungewolltes übernahmerechtliches Creeping-in verhindert werden. Darüber hinaus haben sich die Syndikatspartner:innen verpflichtet, selbst kein feindliches Übernahmeangebot zu machen, nicht bei einem feindlichen Übernahmeangebot teilzunehmen oder in einer sonstigen Weise mit feindlichen Bieter:innen gemeinsam vorzugehen.
Direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital von zumindest 10% (Z3)
Außer der oben genannten ERSTE Stiftung sind dem Vorstand keine weiteren direkten oder indirekten Beteiligungen am Kapital bekannt, die zumindest 10% betragen. Darüber hinaus wird auf die entsprechenden Ausführungen im Anhang dieses Jahresabschlusses Kapitel A bzw. Kapitel C Punkt 22 verwiesen
Aktieninhaber:innen mit besonderen Kontrollrechten (Z4)
Es gibt keine Inhaber:innen von Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
Stimmrechtskontrolle bei Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmer:innen (Z5)
Die Stimmrechte der von der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung für die Arbeitnehmer:innen der an Mitarbeiteraktienprogrammen teilnehmenden Arbeitgebergesellschaften gemäß § 4d (5) Z 1 Einkommenssteuergesetz (EStG) treuhändig oder mittels Stimmrechtsvollmacht gehaltenen Aktien werden durch den Stiftungsvorstand der Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung ausgeübt. Die Mitglieder des Stiftungsvorstands werden vom Stiftungsbeirat per Beschluss mit einfacher Mehrheit bestellt und abberufen, wobei Entsendungsrechte der Erste Group Bank AG sowie der bestehenden gesetzlichen Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenvertretungen der Erste Group Bank AG und der Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG verpflichtend zu berücksichtigen sind. Ein weiteres Mitglied des Stiftungsvorstands, welches vom Stiftungsbeirat bestellt wird, hat entweder ein ehemaliges Mitglied des Vorstands oder eine ehemalige (freie) Arbeitnehmer:in einer Arbeitgebergesellschaft gemäß § 4d (5) Z 1 EStG zu sein. Der Stiftungsbeirat besteht aus bis zu fünf Mitgliedern.
Besonderheiten hinsichtlich Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands bzw des Aufsichtsrats / Änderung der Satzung der Gesellschaft (Z6)
Dies betrifft:
Punkt 15.1 der Satzung, wonach der ERSTE Stiftung das Recht auf Entsendung von bis zu einem Drittel der von der Hauptversammlung zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats eingeräumt wird, solange sie laut § 92 (9) BWG für alle gegenwärtigen und künftigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft im Falle von deren Zahlungsunfähigkeit haftet,
Punkt 15.4 der Satzung, wonach für den Widerruf von Aufsichtsratsmitgliedern eine Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen gültigen Stimmen und eine Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals erforderlich sind, sowie
Punkt 19.9 der Satzung, wonach Satzungsänderungen, sofern dadurch nicht der Gegenstand des Unternehmens geändert wird, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals von der Hauptversammlung beschlossen werden. Satzungsbestimmungen, die für Beschlüsse erhöhte Mehrheiten vorsehen, können selbst nur mit denselben erhöhten Mehrheiten geändert werden. Weiters kann Punkt 19.9. der Satzung nur mit einer Mehrheit von drei Vierteln der abgegebenen Stimmen und mit einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals geändert werden.
263
Besondere Befugnisse des Vorstandes Aktien auszugeben oder zurückzukaufen (Z7)
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 19.5.2021 ist:
der Vorstand ermächtigt, eigene Aktien gemäß § 65 (1) Z 7 Aktiengesetz (AktG) zum Zweck des Wertpapierhandels im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben, wobei der Handelsbestand der zu diesem Zweck erworbenen Aktien 5% des Grundkapitals am Ende jeden Tages nicht übersteigen darf. Der Gegenwert für die zu erwerbenden Aktien darf die Hälfte des Schlusskurses an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb nicht unterschreiten und den Schlusskurs an der Wiener Börse am letzten Handelstag vor dem Erwerb um nicht mehr als 20% überschreiten. Diese Ermächtigung gilt für 30 Monate, somit bis zum 18. November 2023.
der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 8 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. November 2023, ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft auch unter wiederholter Ausnutzung der 10% Grenze sowohl über die Börse als auch außerbörslich auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionär:innen zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Gegenwert je Aktie darf die Untergrenze von zwei Euro nicht unterschreiten und die Obergrenze von 120 Euro nicht überschreiten. Der Vorstand ist für die Dauer von 5 Jahren ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. Mai 2026, gemäß § 65 (1b) iVm § 171 AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu veräußern oder zu verwenden, insbesondere etwa als Gegenleistung für den Erwerb sowie zur Finanzierung des Erwerbs von Unternehmen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften im In- oder Ausland und hierbei auch das quotenmäßige Kaufrecht der Aktionär:innen auszuschließen (Ausschluss des Bezugsrechts).
der Vorstand ermächtigt, ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien einzuziehen.
_der Vorstand gemäß § 65 (1) Z 4 sowie (1a) und (1b) AktG für die Dauer von 30 Monaten ab dem Datum der Beschlussfassung, sohin bis zum 18. November 2023 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats eigene Aktien der Gesellschaft im Ausmaß von bis zu 10% des Grundkapitals der Gesellschaft auch unter wiederholter Ausnutzung der 10%-Grenze sowohl über die Börse als auch außerbörslich auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Andienungsrechts der Aktionär:innen zum Zweck der unentgeltlichen oder verbilligten Abgabe von Aktien an die Erste Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung, an deren Begünstigte, an Arbeitnehmer:innen, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Erste Group Bank AG oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens oder eines sonstigen Unternehmens im Sinne von § 4d (5) Z 1 EStG zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden. Der Gegenwert je Aktie darf die Untergrenze von zwei Euro nicht unterschreiten und die Obergrenze von 120 Euro nicht überschreiten.
Sämtliche Erwerbe und Veräußerungen erfolgten im Rahmen der Genehmigungen der Hauptversammlung.
Gemäß Punkt 8.3 der Satzung ist der Vorstand ermächtigt, bis 18. Mai 2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Wandelschuldverschreibungen (einschließlich bedingter Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG), welche das Bezugs- oder das Umtauschrecht auf den Erwerb von Aktien der Gesellschaft einräumen, jeweils unter Wahrung oder unter Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre, zu begeben. Die Ausgabebedingungen können zusätzlich oder anstelle eines Bezugs- oder Umtauschrechts auch eine Wandlungspflicht zum Ende der Laufzeit oder zu einem anderen Zeitpunkt begründen. Die Begebung von Wandelschuldverschreibungen darf höchstens in jenem Umfang erfolgen, der eine Befriedigung geltend gemachter Umtausch- oder Bezugsrechte und, im Falle einer in den Ausgabebedingungen festgelegten Wandlungspflicht, die Erfüllung der entsprechenden Wandlungspflichten aus der bedingten Kapitalerhöhung gewährleistet. Für die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen mit Bezugsrechtsausschluss gilt Punkt 5.3 der Satzung. Ausgabebetrag, Ausgabebedingungen und der Ausschluss der Bezugsrechte der Aktionäre sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen.
Bedeutende Vereinbarungen die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft wirksam werden, sich ändern oder enden, sowie ihre Wirkungen (Z8)
Verträge zum Haftungsverbund
Der Vertrag des Haftungsverbundes/IPS sieht die Möglichkeit einer vorzeitigen Auflösung aus wichtigem Grund vor. Ein wichtiger Grund, der jeweils die anderen Vertragsteile zur Auflösung berechtigt, liegt insbesondere vor, wenn
_ ein Vertragsteil die ihn nach der vorliegenden Vereinbarung treffenden Pflichten gröblich verletzt;
_sich die Beteiligungsverhältnisse an einem Vertragsteil so verändern, insbesondere durch Übertragung oder durch Kapitalerhöhung, dass ein oder mehrere dem Sparkassensektor nicht angehörende Dritte direkt und/oder indirekt sowie unmittelbar und/oder mittelbar die Kapital und/oder Stimmrechtsmehrheit erhält/erhalten oder wenn
_ ein Vertragsteil aus dem Sparkassensektor, gleichgültig aus welchem Grund, ausscheidet.
Der Haftungsverbund-/IPS-Vertrag endet, sofern und sobald eine dem Sektorverbund des Sparkassensektors nicht angehörende Dritte mehr als 25% der Stimmrechte oder des Kapitals der Erste Group Bank AG auf welche Art und Weise immer erwirbt und eine teilnehmende Sparkasse ihr Ausscheiden aus dem Haftungsverbund der Haftungsgesellschaft und der Erste Group Bank AG eingeschrieben und innerhalb von 12 Wochen ab dem Kontrollwechsel bekannt gibt.
264
Directors & Officers-Versicherung
Im Falle, dass es während der Geltungsdauer der Polizze zu irgendeiner/m der folgenden Transaktionen oder Vorgänge (jeweils eine "Veränderung der Kontrollrechte“) hinsichtlich des Versicherungsnehmers kommt:
der Versicherungsnehmer durch Fusion oder Verschmelzung nicht mehr weiterbesteht, es sei denn, dass die Fusion oder Verschmelzung zwischen zwei Versicherungsnehmern stattfindet oder
eine andere Gesellschaft, Person oder konzertiert handelnde Gruppe von Gesellschaften und/oder Personen, die nicht Versicherungsnehmer sind, mehr als 50% der im Umlauf befindlichen Anteile des Versicherungsnehmers oder mehr als 50% der Stimmrechte erwirbt (daraus resultiert das Recht über die Kontrolle der Stimmrechte in Bezug auf Anteile, sowie das Recht auf die Wahl der Vorstandsmitglieder des Versicherungsnehmers),
dann bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze hinsichtlich Ansprüchen aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die vor dem Inkrafttreten dieser Veränderung der Kontrollrechte verübt oder angeblich verübt wurden, voll bestehen und wirksam. Kein Versicherungsschutz besteht jedoch hinsichtlich der Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach diesem Zeitpunkt verübt oder angeblich verübt wurden (es sei denn der Versicherungsnehmer und der Versicherer kommen anderweitig überein). Die Prämie als Gegenleistung für diese Deckung wird als vollständig verdient angesehen.
Im Falle, dass während der Geltungsdauer der Polizze eine Tochtergesellschaft aufhört eine Tochtergesellschaft zu sein, bleibt der Versicherungsschutz kraft dieser Polizze hinsichtlich derselben bis zum Ende der Geltungsdauer der Polizze oder (gegebenenfalls) des Nachhaftungszeitraums weiter voll bestehen und wirksam, jedoch nur bezüglich solcher Ansprüche, die gegen einen Versicherten aufgrund von diesem während der Existenz dieser Gesellschaft als Tochtergesellschaft verübter oder angeblich verübter unrechtmäßiger Handlungen geltend gemacht werden. Kein Versicherungsschutz besteht hinsichtlich gegen einen Versicherten erhobener Ansprüche aufgrund unrechtmäßiger Handlungen, die nach dem Wegfall dieser Gesellschaft verübt oder angeblich verübt wurden.
Kooperation zwischen Erste Group Bank AG und Vienna Insurance Group (VIG)
Die Erste Group Bank AG und die Vienna Insurance Group AG Wiener Versicherung Gruppe (VIG) sind Vertragspartner eines Generalvertriebsvertrages, welcher die Vertriebskooperation in Bezug auf Bank- und Versicherungsprodukte zwischen der Erste Group Bank AG und der VIG in Österreich und CEE regelt. Der ursprünglich im Jahr 2008 abgeschlossene Generalvertriebsvertrag (zwischen Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG und Vienna Insurance Group der WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG) wurde im Jahr 2018 erneuert und bis Ende 2033 verlängert. Das Ziel dieser Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages bestand insbesondere darin, den Generalvertriebsvertrag an vorgenommene Unternehmensumstrukturierungen der Vertragspartner anzupassen, einige kommerzielle Parameter zu adaptieren und den Vertrag an die jüngsten Entwicklungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im regulatorischem Bereich anzupassen. Bereits in der ursprünglichen Vereinbarung wurde festgelegt, dass beide Vertragspartner das Recht haben, die Vereinbarung zu kündigen, wenn bei einer der beiden Vertragspartner ein Kontrollwechsel stattfindet. Im Falle eines Kontrollwechsels bei der Erste Group Bank AG hat die VIG das Recht, die Generalvertriebsvereinbarung zu kündigen. Falls es zu einem Kontrollwechsel bei der VIG kommt, hat die Erste Group Bank AG das reziproke Recht. Ein Kontrollwechsel in Bezug auf die Erste Group Bank AG liegt dann vor, wenn ein Aktionär/Dritter, der bisher weniger als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group AG hält, erstmals mehr als 50% der gesamten Anteile oder der Stimmrechte an der Erste Group AG hält. Von dieser Regelung ausgenommen sind Anteilserwerbe der Aktionäre/Erwerber DIE ERSTE oesterreichische Spar-Casse Privatstiftung und/oder die österreichischen Sparkassen. In Bezug auf die VIG gilt die vorgenannte Regelung sinngemäß ausgenommen sind Anteilserwerbe durch den Aktionär Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein Vermögensverwaltung Vienna Insurance Group.
Abgesehen von dieser Beendigungsmöglichkeit haben die Vertragspartner in der Vereinbarung zur Erneuerung und Verlängerung des Generalvertriebsvertrages vereinbart, dass für den Fall, dass sich geänderte gesetzliche oder sonstige regulatorische Vorgaben wesentlich auf die zwischen den Vertragspartnern in den jeweiligen sogenannten Ländervertriebsverträgen festgelegten Geschäftsmodelle auswirken, eine Beendigung der jeweils betroffenen Ländervertriebsverträge aus wichtigem Grund möglich ist, sofern das Vorliegen eines solchen wichtigen Grundes von einem nach den Regelungen im Generalvertriebsvertrag eingerichteten Schiedsgerichtes bestätigt wird.
Die Erste Group Bank AG und die VIG sind weiters Vertragspartner einer Vermögensverwaltungsvereinbarung (Asset-Management-Vereinbarung), gemäß derer die Erste Group Bank AG die Verwaltung bestimmter Teile der Wertpapierveranlagungen der VIG und ihrer Konzerngesellschaften übernimmt. Im Falle eines Kontrollwechsels (wie oben definiert), hat jeder Vertragspartner das Recht diese Vereinbarung zu kündigen. Die Vermögensverwaltungsvereinbarung wurde gleichzeitig mit der Erneuerung und Verlängerung des oben beschriebenen Vertrags erneuert und wurde bis 2033 verlängert.
Entschädigungsvereinbarungen (Z9)
Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen gemäß § 243a (1) Z 9 UGB.
NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Die nichtfinanzielle Berichterstattung gemäß §243b UGB für die Erste Group Bank AG wird zusammen mit dem gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht der Gruppe im Geschäftsbericht der Erste Group veröffentlicht. Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht wird im Geschäftsbericht auf der Homepage unter www.erstegroup.com/ir offengelegt.
265
EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Für Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ende des Geschäftsjahrs eingetreten sind, verweisen wir auf die Angaben im Anhang dieses Jahresabschlusses Kapitel C Punkt 48.
266
GLOSSAR
Betriebsaufwendungen
Summe aus Personalaufwand, Sachaufwand, Wertberichtigungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
Betriebsergebnis
Betriebserträge abzüglich Betriebsaufwendungen.
Betriebserträge
Summe aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen, Ergebnis aus Finanzgeschäften und sonstigen betrieblichen Erträgen.
CEE (Central and Eastern Europe)
Auch im Deutschen übliche englische Abkürzung für den Wirtschaftsraum Zentral- und Osteuropa. Umfasst die neuen EU-Mitgliedsländer der Erweiterungsrunden 2004 und 2007 sowie die Nachfolgestaaten Jugoslawiens und der Sowjetunion sowie Albanien.
Eigenkapitalverzinsung, bereinigt um immaterielle Vermögenswerte (ROTE, Return on Tangible Equity)
Ergibt sich aus dem Jahresüberschuss vor Rücklagendotierung dividiert durch das um immaterielle Vermögenswerte bereinigte durchschnittliche Eigenkapital. Der Durchschnitt wird auf Basis von Quartalsendwerten berechnet.
Erste Group Bank AG
Erste Group Bank AG als Einzelgesellschaft.
Erste Group
Erste Group Konzern.
Forbearance
Zugeständnisse an den Schuldner aufgrund finanzieller Schwierigkeiten.
Gesamtkapitalquote
Ergibt sich aus den gesamten anrechenbaren Eigenmittel gemäß Artikel 72 CRR ausgedrückt in % des Gesamtrisikobetrages gemäß Artikel 92 (3) CRR.
Gesamtkapitalrentabilität
Ergibt sich aus dem Jahresüberschuss vor Rücklagendotierung dividiert durch die durchschnittliche Bilanzsumme (Durchschnitt der letzten 5 Quartalsstichtage).
Harte Kernkapitalquote
Ergibt sich aus dem harten Kernkapital (CET1) gemäß Artikel 50 CRR ausgedrückt in % des Gesamtrisikobetrages gemäß Artikel 92 (3) CRR.
Kernkapitalquote
Ergibt sich aus dem Kernkapital gemäß Artikel 25 CRR in % des Gesamtrisikobetrages gemäß Artikel 92 (3) CRR.
Kosten-Ertrags-Relation
Auch als Cost/Income Ratio bezeichnet. Betriebsaufwendungen in % der Betriebserträge.
Risk Appetite Statement (RAS)
Der RAS ist eine strategische Erklärung, die das maximale Risiko bezeichnet, welches ein Unternehmen bereit ist für die Erreichung ihrer Unternehmensziele einzugehen.
267
Wien, 28. Februar 2023
Der Vorstand
Willibald Cernko e.h.
Vorsitzender
Ingo Bleier e.h.Stefan Dörfler e.h.
MitgliedMitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h.David O`Mahony e.h.MitgliedMitglied
Maurizio Poletto e.h.
Mitglied
268
V. Bestätigungsvermerk
BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS
Prüfungsurteil
Die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes und die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, im Folgenden auch „wir“ genannt haben den Jahresabschluss der Erste Group Bank AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.
Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen bank- und unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Sachverhalt
Prüferisches Vorgehen
Verweis auf weitergehende Informationen
Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden (erwartete Kreditverluste)
Sachverhalt
Wertminderungen von Krediten und Darlehen stellen die beste Schätzung des Managements hinsichtlich der erwarteten Verluste aus dem Kreditportfolio zum Abschlussstichtag dar. Die Ermittlung der Wertminderungen erfolgt in Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme 14 (Juni 2021) durch Anwendung des IFRS 9-Modells im UGB.
Für Kredite und Darlehen an Kunden in Höhe von EUR 23 Mrd. hat die Erste Group Bank AG zum 31. Dezember 2022 Risikovorsorgen in Höhe von EUR 0,3 Mrd. zur Abdeckung von Wertminderungen gebildet. Die Bestimmung der Höhe der Risikovorsorgen unterliegt aufgrund der einfließenden Annahmen und zu treffenden Einschätzungen erheblichem Ermessenspielraum des Managements.
Die Erste Group Bank AG hat interne Richtlinien und spezifische Prozesse implementiert zur Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten. Diese hängen maßgeblich von quantitativen und qualitativen Kriterien ab und erfordern Einschätzungen und Ermessensausübungen des Managements.
Zur Bestimmung der Höhe der Wertminderungen werden gemäß IFRS 9 szenariobasierte Discounted-Cashflow-Methoden angewandt.
269
Kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für nicht ausgefallene Kredite werden Wertminderungen kollektiv ermittelt und entsprechen, sofern keine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos eingetreten ist, den erwarteten Kreditverlusten bei Ausfall innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos von nicht ausgefallenen Krediten werden Wertminderungen in Höhe des erwarteten Verlusts über die Restlaufzeit dieser ermittelt. Ebenso werden erwartete Verluste über die Restlaufzeit für jene nicht wertgeminderte Kredite und Darlehen ermittelt, denen im Rahmen der IFRS 9-Umstellung (2018) wegen fehlender Daten kein Kreditrisiko zum Zugangszeitpunkt zugeordnet werden konnte.
Für ausgefallene Kredite und Darlehen mit vergleichbarem Risikoprofil, die für sich genommen nicht als signifikant zu betrachten sind, werden die erwarteten Kreditverluste ebenfalls kollektiv ermittelt.
Im Rahmen der kollektiven Ermittlung von erwarteten Kreditverlusten werden Ausfalls¬wahr¬scheinlich-keiten, zukunftsgerichtete Informationen und Parameter, auf Basis derer die erwarteten Cashflows sowie die erwarteten Erlöse aus Sicherheiten geschätzt werden, berücksichtigt. Diese Schätzungen werden mit Hilfe statistischer Modelle vorgenommen.
Nicht kollektiv ermittelte Wertminderungen
Für ausgefallene Kredite und Darlehen, die auf Kreditnehmerebene als signifikant zu betrachten sind, werden erwartete Kreditverluste in einer Einzelfallbetrachtung ermittelt. Diese Wertminderungen werden unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit einzelner Szenarien, der erwarteten Cashflows sowie der erwarteten Erlöse aus der Verwertung von Sicherheiten bestimmt.
Die Modelle, die zur Ermittlung von Wertminderungen entwickelt und implementiert wurden, sind spezifisch für die einzelnen Kreditportfolios. Sowohl für Produkte als auch für das wirtschaftliche Umfeld werden länderspezifische und zukunftsgerichtete Merkmale verwendet, die für die jeweilige Verlustschätzung relevant sind, was zu einer erhöhten Komplexität der Modelle und Inputfaktoren führt. Die der Schätzung von Wertminderungen von Krediten und Darlehen, insbesondere der Berücksichtigung zukünftiger wirtschaftlicher Verhältnisse, inhärenten Unsicherheiten haben sich durch die geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2022 deutlich erhöht. Bis zum Ende des Geschäftsjahres spiegeln sich Auswirkungen dieser Entwicklungen nicht im erwartbaren Maße in den Modellergebnissen wider.
Die Erste Group Bank AG hat diesem Umstand auf zwei Ebenen Rechnung getragen:
Zum einen wurden auf der Grundlage expertenbasierter Kriterienkataloge Kundengruppen identifiziert, die von den negativen wirtschaftlichen Entwicklungen potentiell besonders betroffen sind. Für diese Kundengruppen wird untersucht, ob es zu einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos gekommen ist (Overlays). Details zur Methodik der eingesetzten Overlays werden im Anhang im Unterpunkt „Wertminderungen für Ausfallrisiken“ dargestellt.
Bei den in die Modellierung der erwarteten Kreditverluste einbezogenen zukunftsgerichteten Informationen trägt die Erste Group Bank AG, der erhöhten Unsicherheit über die zukünftigen volkswirtschaftlichen Entwicklungen durch Anpassungen der makroökonomischen Annahmen und eine hohe Gewichtung des verwendeten Downside-Szenario Rechnung.
Aufgrund
des großen Ermessenspielraums des Managements in der Ausgestaltung der Post Model Adjustments und der Festlegung und Gewichtung makroökonomischer Zukunftsszenarien,
der hohen Unsicherheiten der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklungen, die mit einem hohen Maß an prüferischem Ermessen einhergehen,
der Komplexität der Modelle und interdependenten Annahmen und des damit verbundenen Prüfungsaufwands und
des Volumens der Risikovorsorgen
haben wir diesen Bereich als wesentlichen Prüfungssachverhalt identifiziert.
Prüferisches Vorgehen
Um die Angemessenheit der Wertminderungen von Krediten und Darlehen an Kunden zu beurteilen, haben wir
unser Verständnis der von der Erste Group Bank AG angewandten Berechnungsmethodik für erwartete Kreditverluste auf der Grundlage von Richtlinien, Dokumentationen und Interviews aktualisiert und die Übereinstimmung mit den Anforderungen von IFRS 9 überprüft. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Anpassungen von Methoden und Prozessen, die angewendet wurden, um die erhöhten Unsicherheiten im gegenwärtigen und zukünftigen Umfeld in den erwarteten Kreditverlusten zu erfassen.
die Kontrollaktivitäten im Kreditrisikomanagement und in den Kreditgeschäftsprozessen evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet, insbesondere hinsichtlich der Kreditgenehmigung, der laufenden Überwachung und des Frühwarnungssystems sowie der Prozesse rund um die Früherkennung von Ausfällen, sowie die Beurteilung, dass eine Rückzahlung als unwahrscheinlich erachtet wird („unlikely to pay“, UTP), erhoben und kritisch gewürdigt.
im Bereich der Ratingmodelle und Sicherheitenbewertung Kontrollaktivitäten evaluiert und Schlüsselkontrollen getestet.
die Modell-Governance sowie Validierungsprozesse evaluiert und jene Informationen kritisch gewürdigt, die an das Management berichtet wurden. Wir haben mithilfe unserer Experten die Ergebnisse von Backtesting und Modellvalidierungen überprüft.
die Angemessenheit von Kreditrisiko-Parametern und -Modellen unter Berücksichtigung der möglichen Strukturbrüche in den beobachtbaren Daten untersucht und kritisch gewürdigt und die Plausibilität von Erwartungen und Schätzungen, die aufgrund solcher Verzerrungen vorgenommen wurden, um signifikante Erhöhungen des Kreditrisikos einzelner Kunden oder von Kundengruppen zu identifizieren, beurteilt.
270
für ausgewählte Portfolien die korrekte Stufenzuteilung gemäß den relevanten Richtlinien getestet.
Sensitivitäten und Auswirkungen der IFRS 9-spezifischen Modellaspekte analysiert.
evaluiert, ob Schlüsselkomponenten der Berechnung der erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss-Berechnung) korrekt in die Modelle einbezogen werden, indem wir Walkthroughs durchgeführt und Steuerungstabellen überprüft haben.
für ausgewählte Portfolien die korrekte Expected Credit Loss-Berechnung getestet.
die Angemessenheit und Plausibilität zukunftsgerichteter Informationen beurteilt, die in die Schätzungen einfließen. Dabei haben wir insbesondere die zugrunde gelegten makroökonomischen Prognosen mit externen Informationsquellen verglichen und die Szenariengewichtung kritisch gewürdigt.
anhand von Stichproben getestet, ob Verlustereignisse gemäß den internen Richtlinien identifiziert wurden, und beurteilt, ob Ereignisse eingetreten sind, welche die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers in Bezug auf die Kreditforderung erheblich beeinflussen. Außerdem haben wir anhand von Stichproben die Angemessenheit der Risikovorsorgen geprüft und die unterstellten Szenarien sowie die geschätzten erwarteten Cashflows beurteilt.
Verweis auf weitergehende Informationen
Zu weiteren Details über die Bestimmung von erwarteten Kreditverlusten sowie über die Ausgestaltung der dafür eingesetzten Modelle verweisen wir auf die Ausführungen des Managements im Anhang unter Punkt B. Unterkapitel Wertminderungen für Ausfallrisiken.
Sonstige Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Den Corporate Governance-Bericht gemäß § 243c UGB sowie den nichtfinanziellen Bericht gemäß § 243b UGB haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erlangt, die übrigen Teile des Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sofern einschlägig anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
271
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und sofern einschlägig damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Erklärung
272
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO
Gemäß §§ 23 und 24 SpG ist die Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes der gesetzliche Abschlussprüfer der Erste Group Bank AG, Wien.
Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, wurde, in Anwendung von § 1 Abs. 1 der Prüfordnung für Sparkassen, Anlage zu § 24 SpG, von der Hauptversammlung am 19. Mai 2021 als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. In der Hauptversammlung am 18. Mai 2022 wurde die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH als zusätzlicher Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2023 gewählt und im Anschluss vom Aufsichtsrat beauftragt. Die PwC Wirtschaftsprüfung GmbH ist seit dem Geschäftsjahr 2017 ununterbrochen zusätzlicher Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages sind Herr MMag. Herwig Hierzer, MBA, Wirtschaftsprüfer, (Prüfungsstelle des Sparkassen-Prüfungsverbandes) und Frau Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann, Wirtschaftsprüfer, (PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien) verantwortlich.
273
Wien, 28. Februar 2023
Sparkassen-Prüfungsverband
Prüfungsstelle
(Bankprüfer)
MMag. Herwig Hierzer, MBADr. Gregor Seisser, CFA
Wirschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
Dipl.Kfm.Univ. Dorotea-E. Rebmann
Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
274
VI. Erklärung aller gesetzlicher Vertreter
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt und dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wien, 28. Februar 2023
Der Vorstand
Willibald Cernko e.h.
Vorsitzender
Ingo Bleier e.h.Stefan Dörfler e.h.MitgliedMitglied
Alexandra Habeler-Drabek e.h.David O`Mahony e.h.MitgliedMitglied
Maurizio Poletto e.h.
Mitglied